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Pretty Love

Nagisa auf Liebesmission
von

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Nagisa´s Erinnerungen

„Nun ist es schon drei Jahre her…“, dachte Nagisa, während sie aus dem Fenster sah. Das Wetter war regnerisch und die Blätter fielen von den Bäumen und zerstreuten sich in alle Winde. Nagisas Gesicht spiegelte sich in der Fensterscheibe, wodurch man ihre strahlenden braunen Augen sehen konnte. Anders als sonst, war die Stimmung von Nagisa getrübt, was man an ihren heruntergezogenen Mundwinkeln erkennen konnte.
 

In den letzten drei Jahren war viel Geschehen. Sie und Honoka hatten das Reich des Lichts gerettet und Mipple und Mepple verschwanden. Die beiden Heldinnen wechselten auf die Oberstufe und der Alltag begann. Nagisa kam mit Fuji P., einem Schüler aus einer höheren Klasse, zusammen. Diese Zeit hatte sie als sehr schön empfunden. Doch wenn sie jetzt zurückblickte, empfand sie dies anders, denn sie hatte sich von Fuji P. getrennt, da sie sich neu verliebt hatte.
 

Nagisa, die inzwischen 17 Jahre alt war, drehte sich vom Fenster weg und stellte sich vor ihren Spiegelschrank. Sie musterte sich und begann ein wenig zu lächeln. Mit ihrer rechten Hand fuhr sie langsam über ihre Brust, um dessen Größe zu schätzen. Während ihre Hand über ihre linke Brust glitt, stellte sie sich vor, wie ihre Herzensperson darüber streichen würde. Ihr wurde wohlig ums Herz und ihre Stirn wurde wärmer, während sich ihre Wangen erröteten. „Ja, wieder etwas größer, seid der letzten Messung!“, flüsterte sie sich zu und schmiss sich auf ihr Bett.
 

Schon lange war sie nicht mehr das kleine Mädchen, das gegen die Dunkelheit gekämpft hatte, sondern schon fast eine erwachsene Frau. Jedoch hatte sich, außer ihrem Körper, nicht viel geändert. Immer noch war sie tollpatschig, sehr sportlich und auch ein wenig vergesslich. Während sie auf dem Bett lag, dacht sie daran, dass sie am nächsten Morgen ihre große Liebe wiedersehen würde. Dieser Gedanke verursachte in ihrem Bauch ein wohliges Kribbeln. Nagisa drehte sich vor Vorfreude will hin und her, wobei ihr auffiel, dass es schon spät geworden war. Es dauerte nicht lang und Nagisa hatte sich bettfertig gemacht. Sie schlüpfte, mit ihrem rosa Schlafanzug bekleidet, unter die Bettdecke und kuschelte sich in ihr Kissen. Noch einmal fasste sie sich an die Brust und knetete diese, als ob ihr Schwarm sie berühren würde. Kurz daraufhin schlief Nagisa ein und die Nacht ging vorüber.
 

Die Morgensonne schien durch das Fenster und weckte, mit ihren grellen Strahlen, das schlafende Mädchen. Nagisa rieb sich ihre müden Augen und versuchte angestrengt die Uhrzeit auf ihrem Wecker zu entziffern. Sie brauchte einen Moment bis sie erschrocken feststellte, dass sie verschlafen hatte. „Oh nein! Ich komme noch zu spät!“, schrie sie und sprang aus dem Bett. Schnell zog sie ihren Schlafanzug aus und schlüpfte in ihre Schuluniform, die aus einem kurzen Rock und einem rötlichen Blazer bestand. Nagisa schnappte sich ihre Schultasche und rannte durchs Haus. In der Küche angekommen, nahm sie sich ein Toastbrot vom Essenstisch und verabschiedete sich schnell von ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder. Kaum war sie aus der Haustür verschwunden, sagte ihr kleiner Bruder Ryota: „In den ganzen Jahren hat sich nichts geändert! Immer noch die alte, verplante Nagisa.“ Die beiden Erwachsenen begannen zu grinsen und nickten zustimmend.
 

Währenddessen war Nagisa schon ein ganzes Stück gerannt und sprintete unaufhaltsam weiter. Die Gehwege waren nass von dem gestrigen Regen und die Blätter machten die ganze Situation noch erschwerender. Nagisa hatte große Mühe nicht hinzufallen und ihre Geschwindigkeit zu halten. Doch plötzlich schaltete eine Ampel auf rot. „Verdammt, eine rote Ampel!“, dachte Nagisa und blieb stehen, wobei sie nervös auf der Stelle lief. Sie würde zu spät zur Schule kommen, doch das war ihr egal. Sie beeilte sich nur, um zu der Person ihres Herzens zu kommen, die wahrscheinlich vor dem Schultor auf sie wartete. Kaum wechselte die Ampel auf grün rannte Nagisa im Eiltempo weiter.
 

Bald sah sie das Tor der Schule und bemerkte, dass sie noch zwei Minuten hatte. Während sie Sekunde für Sekunde der Schule näher kam, blickte sich Nagisa nach ihrer großen Liebe um. Wie erwartet stand die wichtigste Person ihres Lebens vor der Schule und suchte sie. Nagisas Herz schlug höher und machte Freudensprünge. Sofort fiel sie ihr um den Hals und rief: „Honoka!“

Nagisa's Schulabenteuer

Während Nagisa sich an den Körper von Honoka drückte, blieb für sie die Zeit stehen. Alles fühlte sich so unglaublich schön an und alle Sorgen schienen wie weggeblasen. Ihr Herz raste schnell im Takt und ihre Hände klammerten sich fest an den Körper des blauhaarigen Mädchens, dass ihre große Liebe war. Honoka lächelte sie mit einem wunderschönen Grinsen an, dass Nagisa mit einem tiefen Blick in ihre kristallklaren, blauen Augen erwiderte. „Endlich bist du da, ich habe mir schon Sorgen gemacht.“, sagte Honoka und Nagisa’s Herz machte einen Freudensprung. Während warme Impulse durch ihren Körper strömten, dachte die ehemalige Cure Black an ein Liebesgeständnis. Der perfekte Augenblick war gekommen, obwohl der Platz ruhig ein Anderer hätte sein können. Sie löste langsam die Umarmung, während ihr Kopf rot anlief und ihre Beine zu zittern begannen. „Ho….ho…honoka?“, stotterte Nagisa vor Aufregung. Ihr Schwarm sah sie leicht verwirrt an und antworte mit ihrer sanften Stimme: „Ja, was ist Nagisa?“ Die warmen Impulse im Körper von Nagisa wurden stärker und ihr Herz raste rasanter, als würde es aus ihrer Brust springen wollen. Schnell atmete sie tief ein und wollte ihrer Liebe ein Geständnis machen. Ihr Mund öffnete sich Stück für Stück, um die Worte der Liebe entweichen zu lassen.
 

Doch plötzlich ertönte ein schrilles Geräusch und Nagisa und Honoka erschraken. Die Schulglocke dröhnte mit ihren Klang über den Schulhof und darüber hinaus. „Oh nein, wir kommen zu spät!“, äußerte Honoka, während sie die Hand von Nagisa packte und sie dann hinter sich herzog. Die Impulse in Nagisa’s Körper legten sich und sie ließ sich an der Hand ihres Schwarmes in die Schule ziehen. Das Gebäude war riesig, wie es für eine Hochschule üblich war. Von Außen strahlte das Schulhaus in einem rosa Glanz und war deshalb aus der Luft leicht zu erkennen. Über der Eingangstür hing ein großes Schild mit der Aufschrift „Strawberry High“ und einer kleinen Erdbeere, die wie eine Mangafigur gezeichnet war. Während die beiden Mädchen über den großen Schulhof rannten, begannen sich ihre Mitschüler und Mitschülerinnen zu wundern. Sie fragten sich, wo die beiden wohl bleiben würden und einige Wenige sahen unauffällig aus den Fenstern. Nagisa, die ihre Beine nun selbst in die Hand genommen hatte, war betrübt und dachte genervt: „Wieso passiert das eigentlich fast jede Woche? Blöde Schulklingel!“ Währenddessen hatte der Lehrer das Klassenbuch aus seiner Aktentasche geholt und verglich die Anwesendenliste mit den anwesenden Schülern. Während er jeden einzelnen Schüler und jede einzelne Schülerin mit seinem Bleistift abstrich, rannten die beiden Freundinnen über den Schulflur, der ihnen unendlich lang erschien.
 

Überall an den Wänden hingen Bilder von den Sportmannschaften der Schule, worunter auch das Team der Lacrosse-Mannschaft vertreten war. Nagisa’s Talent für Sport hatte sie von ihrer Mutter geerbt, das meinte sie jedenfalls, da ihr Vater ziemlich untalentiert war und sie ihm keine sportlichen Höchstleistungen zutraute. Nicht nur, dass Nagisa sportlich war, nein sie war auch die Kapitänin der Lacrosse-Mannschaft, worauf sie sehr stolz war. Sie erinnerte sich gern an die Zeit an der Mittelschule, als sie noch mit der dortigen Lacrosse-Mannschaft gespielt hatte. Ihre Freundinnen Shiho und Rina waren auch in der Mannschaft gewesen, jedoch nach dem Abschluss auf eine Sportakademie gewechselt, um ihre Talente weiterzuverbessern. Eigentlich wollte Nagisa ebenfalls auf diese Akademie wechseln, doch ohne Honoka wäre es nicht das Selbe gewesen. Deshalb entschloss sie sich mit ihrer geheimen Liebe auf die „Strawberry High“ zu wechseln und fand dort in das Lacrosse-Team. In der Zwischenzeit war der Klassenlehrer der beiden Mädchen bei den Nachnamen mit dem Buchstaben L angekommen und würde bald bemerken, dass Nagisa, die mit Nachnamen Misumi hieß, fehlen würde. Endlich sahen Nagisa und Honoka die Tür ihres Klassenzimmers und begannen ein Wenig langsamer zu werden.
 

Langsam öffnete Nagisa die Tür, sodass keine lauten Geräusche entstehen würden und schlich sich langsam ins Zimmer, gefolgt von Honoka, der die Aktion peinlich und angenehm war. Der Lehrer hatte die beiden noch nicht bemerkt und die Schüler schwiegen, damit das auch so bleiben würde. Doch dann rief er Nagisa’s Namen auf und sie rief: „Bin da!“ Als sie bemerkte, dass sie einen Fehler gemacht hatte, war es schon zu spät. Der Lehrer blickte in die Runde und sah Honoka und Nagisa, die zwischen den Sitzplätzen der anderen Schüler herumschlichen. Sofort entschuldigten sich die beiden Freundinnen, doch das war dem Lehrer egal. Er schickte sie zurück in den Schulflur und folgte ihnen dann mit zwei Wassereimern, die voller schmutzigem Tafelwasser waren. „Entschuldigung, das ist alles meine Schuld!“, ertönte es aus dem Mund von Nagisa. Auch dies war dem Lehrer egal und er veräußerte: „Ihr habt meinen Unterricht durch eure Verspätung gestört und daher muss ich euch dafür bestrafen. Ihr stellt euch jetzt an die Wand und balanciert diese Wassereimer auf den Köpfen, damit ihr euch eurer Schuld bewusst werdet!“ Mit diesen Worten und einem lauten Knall der Klassenzimmertür ließ er die beiden Freundinnen auf dem Flur stehen. Honoka und Nagisa stellten sich an die Wand und balancierten die Eimer auf ihren Köpfen, da sie wussten, dass ihr Lehrer bald nach ihnen schauen würde. Dieses Mal war nämlich nicht das erste Mal das sie dies tun mussten, da Nagisa öfter verschlief und Honoka bis zur letzten Sekunde auf ihre beste Freundin wartete. Doch ein Gutes hatte die Strafe für Nagisa, denn so konnte sie ungestört Zeit mit Honoka verbringen. „Tut mir Leid, Honoka. Wegen mir musst du hier draußen stehen und diesen blöden Eimer balancieren.“; sagte Nagisa und sah Honoka traurig an. Das blauhaarige Mädchen lächelte Nagisa wie gewohnt an und entgegnete ihr: „Das macht doch nichts. Den Lernstoff kann ich mir im Buch ansehen und lernen, dass ist kein Problem.“ Nagisa freute sich, dass Honoka nicht böse auf sie war und hätte sie am liebsten umarmt, wäre da nicht der Eimer auf ihrem Kopf gewesen.
 

Wieder einmal schweiften Nagisa’s Gedanken von der Realität ab und sie stellte sich vor, wie sie und Honoka sich umarmen würden. In ihrer Fantasie waren sie in einem großen Raum, der nach süßen Früchten roch und überall standen Kerzen, die flammend auf dem Boden standen. Das Herz von Nagisa schlug höher und die Gerüche umspielten ihre Nase. Dann trat Honoka, mit einem Kimono bekleidet, hinter den Kerzen hervor. Die Farben des Kimonos erinnerten Nagisa an das Outfit von Cure White, da die weißen und blauen Farben perfekt harmonierten. Schritt für Schritt näherte sich Honoka ihrer Freundin, wobei bei jedem Schritt die Kerzen heller zu leuchten begannen. Jede Bewegung des blauhaarigen Mädchens ließ Nagisa immer mehr vor Aufregung zittern. Sie schluckte aufgeregt und verlor sich in den schönen Fantasien. Doch plötzlich hörte sie ein klackern und ein riesiger Eimer Schmutzwasser fiel von oben auf Honoka herab. Ihr Kimono durchnässte, wodurch der Körper von Nagisa’s Liebe genauer zu erkennen war. Nun schlug das Herz des sportlichen Mädchens höher, sodass es sich anspürte, als würde es jeden Monat zerplatzen. Doch dann hörte sie ein lautes Niesen und fand sich im Schulflur wieder. Honoka hatte etwas in der Nase gekribbelt und sie musste niesen. Doch das hatte den Eimer zum Schwanken gebracht, weshalb er zu kippen drohte. Nagisa erinnerte sich an ihre Fantasie, wodurch warme Impulse durch ihren Körper schossen und ihre Beine zu zittern begannen. Jedoch schüttelte sie ihren Kopf, um die Gedanken loszuwerden und griff schnell nach dem Eimer. Dieser rutschte von Honoka’s Kopf und Nagisa griff ins Leere, wodurch sie zu Boden fiel. Es gab einen lauten Krach, den der Lehrer hörte und sich zur Tür begab.
 

Nagisa war auf den Boden geknallt und die metallenen Schmutzwassereimer hatten sich über sie ergossen. Klitschnass lag sie auf dem Schulkorridor und Honoka versuchte ihr aufzuhelfen. Langsam öffnete sich die Klassenzimmertür und der Lehrer betrat den Schulgang. Nagisa schaute genervt auf und klammerte sich an Honoka, wobei sie aufpasste, dass sie nicht auch nass wurde. So hatte sie ihre Fantasie nicht erlebt und nun hatte sie sich auch noch vor Honoka und einem Lehrer blamiert. Am Liebsten wäre sie im Erdboden versunken, doch Honoka sagte: „Danke, dass du mich vor dem Eimer gerettet hast. Jetzt musst du dich wegen mir umziehen, aber ich habe ein paar Kleider im Spind.“ Nicht nur, dass Honoka sie bittersüß anlächelte, nein sie bot ihr sogar ein paar ihrer Kleider an. Da konnte Nagisa gar nicht mehr traurig sein und lächelte wieder. Der Lehrer schüttelte nur mit dem Kopf und sagte: „Gut, dann geh dich umziehen, aber komm nicht zur nächsten Stunde zu spät.“ Nagisa nickte ihrem Lehrer zu und ging dann mit Honoka langsam über den Schulflur in Richtung des Spindes.
 

Die nasse Schulkleidung klebte an dem Körper von Nagisa, jedoch war der Stoff dick genug, damit man ihren bloße Haut nicht durchscheinen sehen konnte. Nach einem kleinen Fußmarsch kamen sie dann bei dem Spind an und Nagisa schlüpfte in Honoka’s Kleidung. Durch die Kleidung wirkte die sonst so aufgedrehte Nagisa wie ein braves Mädchen aus reichem Hause. Dem sportverrückten Mädchen gefielen die Kleidungsstücke, da sie nach ihrem Traummädchen rochen und dazu noch sehr schön waren. Die durchnässten Kleider packte Nagisa in eine Stofftüte und ging dann mit Honoka zur zweiten Stunde. Schulfächer, wie Mathe, Chemie und Sport, waren an diesem Tag an der Ordnung und die Zeit verging wie im Flug, bis die Schule endete.

Nagisa’s Entscheidung

„Endlich ist die Schule aus!“, sagte Nagisa, während sie mit Honoka das Schultor hinter sich ließ. Ihre noch nasse Kleidung trug sie in einer Plastiktüte mit einem Teddybären drauf, die sie in ihrem Spind gefunden hatte. Es war schon sehr spät, da die Schule wegen einer Sonderveranstaltung bis 17:00 Uhr gegangen war. Die Sonne machte sich langsam auf dem Weg zum Horizont, um dem Mond platz zu machen. Der Wind blies zärtlich durch die Haare der beiden Mädchen. Sie genossen jeden einzelnen Hauch der Luft. Honoka lächelte wie immer bis über beide Ohren, was Nagisa sehr gefiel. Denn sie mochte die kleinen Grübchen in Honoka’s Gesicht, die beim Lächeln entstanden. Verträumt betrachtete Nagisa ihren Schwarm und schnupperte unauffällig an ihrer Kleidung, da sie nach Honoka roch. Plötzlich nieste das blauhaarige Mädchen und Nagisa erschrak. Sofort gab sie ihrer Freundin ein Taschentuch und sagte: „Gesundheit! Ist es zu kalt für dich?“ Honoka schüttelte mit dem Kopf und meinte: „Nein, aber danke, dass du dich um mich sorgst! Tust du mir einen Gefallen?“ Ohne auch nur zu überlegen, nickte Nagisa fröhlich und ließ Honoka weiterreden. „Können wir an dem Fluss entlanggehen, an dem wir früher immer entlanggegangen sind?“
 

Nagisa überlegte kurz, welchen Fluss Honoka meinen würde, doch dann fiel es dem sportlichen Mädchen ein. An diesem Fluss hatte sie früher mit Honoka einen Kampf gegen die bösen Diener von Jaku - King geführt. „Nichts lieber als das!“, posaunte Nagisa heraus und schnappte Honoka’s Hand, um mit ihr loszurennen. Honoka freute sich darüber, dass Nagisa die Idee gefiel und lief mit ihr Hand in Hand zum Fluss. Es dauerte nicht lang und die beiden kamen an ihrem Zielort an. Die Sonne verschwand schon langsam am Horizont und machte sich zum Schlafen gehen bereit. Die Mädchen liefen den Hügel hinunter, der an dem Fluss lag, und setzten sich ans Wasser. Dabei achtete Nagisa darauf die Kleider von Honoka nicht zu verschmutzen. „Wirklich schön die Sonne untergehen zu sehen. Der Himmel verfärbt sich so toll und das Wasser beginnt so schön zu glitzern.“, sagte Honoka. Da konnte Nagisa nur zustimmen und nickte sprachlos. Sie dachte an die Zeit als Pretty Cure zurück und sah den Kampf gegen die bösen Diener noch vor sich. Zusammen mit Honoka hatte sie die bösen Mächte immer wieder besiegen können, was sie sehr glücklich machte. Sie hatten sogar zusammen die Welt gerettet, was das kleine Herz von Nagisa höher schlagen ließ. In diesem Moment bewegte sie ihre Hand näher an die von Honoka. Sie wollte es noch einmal probieren ihre Liebe zu gestehen. Honoka starrte weiterhin auf den Fluss und beobachtete die Wasserspiegelungen in denen die Vögel aus der Luft und die Fische im Wasser zusehen waren.
 

Währenddessen rückte Nagisa’s Hand Stück für Stück näher an die Hand ihres Schwarms. Es sollte nur noch wenige Sekunden dauern, dann würde sie ihre Liebe gestehen, während die Sonne romantisch unter ging. Nagisa stellte sich eine wundervolle Szenerie vor, die der eines Märchens oder Liebesfilmes gleichkam. Sie würde die Hand ihrer Geliebten packen und somit ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Mit der anderen Hand würde sie zärtlich die Wangen von Honoka berühren und ihr „Ich liebe dich!“ ins Gesicht hauchen. Ihre Wangen würden erröten und ihre beiden Münder würden einander näherkommen, bis… Plötzlich drehte sich Honoka zu Nagisa und lächelte sie an. Schnell verbarg sie den Kussmund, den sie durch ihre Träumerei geformt hatte und lächelte zurück. „So ein Mist!“, dachte Nagisa und begann an sich selbst zu zweifeln. „Sag mal Nagisa? Du hast doch bald Geburtstag, oder?“, fragte Honoka mit einem bedrückten Gesichtsausdruck, der bei Nagisa große Gefühle auslöste. „Ja, ich werde Achtzehn, weswegen meine Eltern mit mir irgendetwas besprechen wollten.“, antwortete Nagisa mit einer nachdenklichen Mime. „Versprichst du mir was?“, entgegnete Honoka, wobei sie näher an Nagisa rückte. Das sportliche Mädchen errötete, als ihre Herzensliebe um einige Zentimeter aufrutschte und sagte stotternd: „Klar. Was soll ich dir denn versprechen?“ Wieder rückte Honoka wenige Zentimeter zu Nagisa auf. Das blauhaarige Mädchen schmiegte sich leicht an Nagisa und legte dann ihren Kopf auf ihre Schulter. „Lass uns für immer so gute Freunde bleiben! Bitte bleib für immer in meiner Nähe, damit wir uns gegenseitig beschützen können!“, sagte Honoka mit leiser Stimme und Verträumtheit in den Augen. Diese Worte klangen für Nagisa wie Musik in ihren Ohren, da sie aus dem lieblichen Mund von Honoka kamen. Doch dann merkte sie, was ihre Freundin gesagt hatte. „Für immer so gute Freunde bleiben!“, dachte Nagisa und wurde ruhig. Hieße das, dass sie selbst wenn sie Honoka ihre Liebe gestehen würde, nur ihre beste Freundin bleiben würde? Für Nagisa fiel eine Welt zusammen, die lauthals auf den Boden knallte und zersplitterte. „J…ja, ich verspreche es!“, stotterte Nagisa und legte ihren Kopf auf den von Honoka, um die Zeit zu genießen. „Da freu ich mich riesig! Ist es nicht schön hier zu sitzen?“, meinte das blauhaarige Mädchen und Nagisa dachte: „Du weißt gar nicht, wie schön es ist!“
 

Plötzlich ertönte ein lauter Ton, der sich nach dem Läuten einer Glocke anhörte. Es war der Uhrenturm der Stadt, der 18:00 Uhr geschlagen hatte und somit den Sonnenuntergang beendete. Die Sonne verschwand im Fluss und der Mond kam am Himmel zum Vorschein. „Wir sollten nach Hause. Meine Großmutter macht sich sicherlich schon große Sorgen.“, meinte Honoka und stand blitzartig auf, was Nagisa nicht toll fand. Doch dann reichte Honoka ihr ihre Hand und half ihr auf. Vielleicht sollte dieser Tag ja so ablaufen, damit Nagisa es weiter versuchen würde, ihrer Freundin die Liebe zugestehen. Sie dachte nicht viel drüber nach, da sie wusste, was sie fühlte. Sie wollte es Honoka auf jeden Fall eines Tages sagen, dass schwor sie sich und antwortete ihre Herzensliebe: „Ja, wir beeilen uns, damit deine Großmutter sich nicht zu großer Sorgen macht.“ Sofort rannten die beiden Mädchen los und kamen wenige Minuten später bei dem Haus von Honoka an. Sofort stürmte das blauhaarige Mädchen durch das Eingangstor und rief: „Ich bin wieder zu Hause!“ Nagisa freute sich für Honoka und wollte sich langsam auf dem Weg machen. Doch urplötzlich kam Honoka noch einmal zurück und sagte: „Danke noch mal für das Versprechen. Es bedeutet mir sehr viel!“ Nagisa liebte es, dass Honoka sich sooft bedankte und dabei so schön lächelte. Sie lächelte zurück und sagte: „Mir geht’s genauso!“ Mit diesen Worten sagte sie ihrer Freundin auf Wiedersehen und rannte nach Hause.
 

Sie stolperte in die Haustür und streifte ihre Schuhe ab, die daraufhin unordentlich auf den Boden fielen. Sie rannte in die Küche, um sich ein Glas Orangensaft aus dem Kühlschrank zu holen. Doch als sie in der Küche ankam, sah sie ihre Eltern nachdenklich am Essenstisch sitzen. „Was ist los mit euch?“, fragte Nagisa, die dadurch die Blicke ihrer Eltern auf sich zog. Ihr Vater lief rot an und zögerte etwas zu sagen. Ihre Mutter stieß ihren Vater an, damit dieser endlich mit Wahrheit herausrücken würde. „Deine Mutter und ich bekommen noch ein Baby.“, sagte der Vater kleinlaut. Als Nagisa die Neuigkeiten vernahm, freute sie sich riesig und jubelte. Sie fragte sich, ob sie nun endlich eine Schwester bekommen würde und begann zu grinsen. „Doch das ist nicht alles!“, sagte die Mutter mit nachdenklicher Stimme und verkrampfter Mimik. Nagisa wurde ruhig und begann zuzuhören. „Leider haben wir kaum Geld und können uns keine größere Wohnung leisten. Wir brauchen ein Zimmer, doch keines ist frei.“, meinte ihre Mutter und sah dabei Nagisa an. „Deswegen wollten wir dich fragen, ob du an deinem achtzehnten Geburtstag ausziehen würdest. Deine Oma hat auch schon genügend Geld für dich gespart, damit du dir alles leisten kannst.“, sagte der Vater mit einem gespielten Grinsen, während er nervös mit dem Finger rumspielte.
 

Als Nagisa die Worte ihrer Eltern vernahm, wurde ihr übel und sie begann ein wenig hin und her zu stolpern. Sie konnte nicht glauben, dass sie wegziehen musste, dabei hatte sie doch gerade eben versprochen immer bei Honoka zu bleiben. Sie brach in Tränen aus und wollte in ihr Zimmer verschwinden. Doch ihr Vater packte sie von hinten und umarmte sie zärtlich. „Nun wein doch nicht. Du wirst nicht aus der Stadt ziehen, falls du das denkst. Kennst du die Häuserblocks in der Nähe von Honoka’s Haus? Dort würdest du wohnen.“, sagte ihr Vater mit beruhigender Stimme, wodurch Nagisa aufhörte zu weinen. Sie rieb sich die letzten Tränen aus ihrem Gesicht und sagte dann mit gefühlsvoller Stimme: „Ok, dann werde ich zu Honoka ziehen!“ Die Eltern erschraken und sahen sich verwirrt an, als sie die Worte ihrer Tochter hörten und fragten zeitgleich: „Zu Honoka?“ Plötzlich wurde Nagisa bewusst, was sie da gesagt hatte und begann zu lachen. „Hahaha, natürlich mein ich zu Honoka in die Umgebung!“, sagte Nagisa um sich heraus zureden und begann sich am Hinterkopf zu kratzen.

Nagisa's Schmerz

Ein neuer Morgen begann und wie so oft hatte Nagisa verschlafen. Während sie sich noch die Augen rieb, schlüpfte sie in ihre Schulkleidung und rannte überstürzt, mit einem Toast vom Frühstückstisch, aus dem Haus. Von einer Straße in die andere bog sie ab und behielt ihr Tempo bei, wobei sie mühselig versuchte ihren Toast zu essen. Es war ziemlich spät geworden, doch das Schultor war schon in Sicht. Nagisa war erleichtert und gab alles, um nicht zu spät zu kommen. Honoka sah nervös auf die Uhr am Schulgebäude, während sie auf ihre Freundin wartete. Das blauhaarige Mädchen hatte eine Überraschung für ihre beste Freundin dabei, die sie unbedingt vor dem Unterricht offenbaren wollte, doch langsam wurde es dafür zu spät. Noch drei Minuten zeigte die Schuluhr, auf ihren riesigen Ziffernblatt, an, während Nagisa damit beschäftigt war nicht vor Erschöpfung umzufallen.
 

Doch plötzlich stolperte sie und fiel auf die harten Pflastersteine des Weges. Ihre Schultasche kippte aus und eine schmerzhafte Wunde tat sich an ihrem Schienbein auf. Nagisa versuchte aufzustehen, doch der Schmerz ließ es nicht zu. Sie biss ihrer Zähne zusammen und versuchte es erneut und es gelang ihr. Langsam räumte sie ihre Schultasche ein, wobei sie darauf achtete nicht zu sehr in die Knie zu gehen. In der Zwischenzeit hatte die Schuluhr die erste Stunde eingeläutet und Honoka stand nicht mehr am Schultor, da es schon so spät geworden war. Aus dem Schulgebäude ertönten laute Stimmen, sowohl von Lehrern als auch von Schülern, die über den Hof hallten. Nagisa hatte ihre Sachen zusammengesucht und wieder in die Tasche gestopft und war langsam weitergegangen. Jedoch war das Schulgebäude noch mindestens 500 Meter weit entfernt, weshalb sie den Tränen vor Schmerzen nahe war. In diesem Moment schreckte sie auf, da sie bemerkte, wie Blut aus ihrer Wunde ihr Bein hinunterlief. Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten und ließ sich auf den Boden fallen. Ihre Tränen liefen schnell und ohne ein Ende zu finden ihre Wangen hinunter und tropften dann über ihr Kinn auf die Straße. Nirgendwo war eine Menschenseele zu entdecken, nur die völlig aufgelöste Nagisa, die auf dem kalten Gehweg kniete und weinte. Das Blut aus der Wunde tropfte auf die Gehwegplatten und mischte sich mit den Tränen zu einer hellroten Flüssigkeit. „Ich wollte doch nur zu Honoka!“, schluchzte Nagisa und starrte auf den Boden. Plötzlich konnte man Schritte vernehmen und ein Mensch kam näher. „NAGISA!“, rief die Person, die aus Richtung der Schule angelaufen kam.
 

Das orangehaarige Mädchen sah auf und versuchte die Tränen zu verkneifen, während sie begann die Stimme zu deuten. Sie versuchte mit gläsernen Augen die Silhouette der Person zu erkennen, doch es klappte nicht. Wenige Sekunden später begann jemand das Gesicht von Nagisa mit einem weißen Seidentaschentuch zu reinigen. Es war Honoka, die sich um ihre Freundin sorgte und deswegen nach ihr Suchen gegangen war. Das blauhaarige Mädchen legte ihren Arm sanft um ihre Freundin, damit diese sich geborgen fühlte und mit dem Weinen aufhören konnte. Leise schluchzte Nagisa: „Honoka…es tut mir Leid…“ Plötzlich ergossen sich erneut Tränen aus ihrem Gesicht und wieder wurden sie vom Tuch weggewaschen. Honoka griff sich den Arm des orangehaarigen Mädchens und schaffte es sie langsam aufzurichten und mit ihr schweren Schrittes zu einer Parkbank zu gehen. Dort setzte sie ihre Freundin ab und holte die Schultaschen, die immer noch auf dem Grün neben dem Gehweg lagen. Ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren, rannte Honoka zurück und setzte sich neben Nagisa auf die Bank. „Ich in so froh, dass ich dich gefunden habe. Ich hatte schon Angst, dass du angefahren wurdest oder dir noch schlimmeres passiert sei. Bitte beruhige dich und hör auf dich dafür zu entschuldigen, ja?“, meinte das blauhaarige Mädchen und sah ihre Freundin dabei an. Diese zitterte noch ein wenig vor Schmerz und Verzweiflung, während sie mit klappernder Stimme einen Satz hervorbrachte. „Ich wollte doch nur schnell bei dir sein, um dir zu erzählen, dass ich nach meinem achtzehnten Geburtstag in deine Nähe ziehen werde.“, schniefte Nagisa und sah mit nassen Augen zu ihrer heimlichen Liebe. Ein letztes Mal tupfte Honoka behutsam die Tränen aus dem Gesicht des orangehaarigen Mädchens und sagte mit sanfter Stimme: „Ich freu mich schon darauf, dann können wir uns öfters besuchen oder beieinander übernachten.“ Als Nagisa die Worte ihrer Freundin vernahm, begann ihr Herz wie verrückt zu schlagen und sie dachte still und leise: „Beieinander übernachten....“
 

Plötzlich erschien ein kleines Stofftier vor dem Gesicht des nachdenkenden Schulmädchens, dass die Form eines Hasen hatte. Mit den großen, schwarzen Knopfaugen sah es ihr ins Gesicht und sagte mithilfe von Honoka: „Du darfst nicht mehr traurig sein, denn wir sind jetzt bei dir.“ Mit einem kleinen Luftsprung hüpfte der kleine, weiße Stoffhase in die Handfläche von Nagisa und setzte sich dort nieder. Das blauhaarige Mädchen stand auf und beobachtete das Lächeln von ihrer Freundin, während sie etwas aus ihrer Tasche kramte. Mit großen Augen bewunderte das sportverrückte Schulmädchen den kleinen Hasen, der von handgenäht war und dachte: „Wie toll! Jetzt hab ich etwas von Honoka immer bei mir im Bettchen zum Kuscheln. Ich bin das glücklichste Mädchen der Welt.“ Plötzlich schmerzte die Wunde am Schienbein, da eine kalte Flüssigkeit auf sie einrieselte. Es war das Desinfektionsspray von Honoka, das sie in ihrer Tasche gefunden hatte. Sie sprühte sanft die, durch den Boden, verschmutzten Stellen ein und packte das Spray danach zurück in ihre Tasche. Immer noch beäugte Nagisa den kleinen, süßen Hasen und schien wie weggetreten, doch dann sagte sie mit fröhlicher Stimme: „Danke Honoka! Ich liebe den kleinen Racker!“
 

Noch mehr als zuvor strahlte das blauhaarige Mädchen und freute sich über ihr gelungenes Geschenk. Wenige Minuten später machten sich die beiden Mädchen auf zur Schule, wo sie alles dem Fachlehrer erklärten. Dieser schickte beide zur Krankenstation, wo die Wunde von einer lieben Krankenschwester verarztet wurde. Sie redete mit Honoka und lobte sie für die Erstversorgung, womit eine Entzündung ausgeschlossen werden konnte. Ihre verpassten Schulstunden wurden mit einem großen, roten Stempel entschuldigt und die beiden Mädchen begannen ihren Schultag, der ehe sie sich versahen vorüber ging. Auf dem Nachhauseweg erzählte Nagisa alle Neuigkeiten im Detail und berichtete von dem Brüderchen oder Schwesterchen, dass sie bald haben würde. Zu Hause angekommen, machte sie sich etwas zu essen, da ihre Eltern beim Elternabend von Ryota waren. Nach dem Essen, schmiss sie sich aufs Bett und kuschelte mit ihrem kleinen Häschen, das sie Akonoh getauft hatte, was Honoka nur rückwärts bedeutete. Nur wenige Minuten später fielen ihre Augen zu und sie schlief Hand in Hand mit dem kleinen Racker ein und träumte von Honoka als Krankenschwester mit einem Häschenpuschelschwanz.

Nagisa's Geburtstag

Die nächsten Wochen vergingen ohne größere Vorkommnisse und schon bald stand der achtzehnte Geburtstag von Nagisa bevor. Zum Glück war es ein Sonntag, sodass sie nicht zur Schule musste und auch ihre Eltern nicht auf der Arbeit waren. An dem Morgen des lang ersehnten Sonntages verschlief das orangehaarige Mädchen, wie fast an jedem Tag. Während sie sich seelenruhig und gelassen im Bett hin- und herwälzte, war Honoka bereits unterwegs, um die letzten Vorbereitungen für den Geburtstag ihrer Freundin zu machen. Anlässlich des freudigen Tages hatte sich das blauhaarige Mädchen ein wunderschönes, weißes Kleid angezogen, das mit prachtvollen rosa Blumen verziert war. Dazu passend hatte sie blumenförmige Haarklammern im Haar und ein paar weiße Schuhe an. In der Hand trug sie eine kleine Tüte an der ein kleiner, kaum zu sehender Zettel baumelte. Es war ein wunderschöner und sonniger Tag, was die gute Laune von Honoka noch mehr steigerte. Mit einem riesigen Lächeln ging sie die Straße in Richtung des Blumenladens entlang. In der Zwischenzeit war Nagisa durch das zu Boden fallen ihres Plüschhasen wach geworden. Sie rieb sich die Augen, um die letzte Müdigkeit loszuwerden und griff sich Akonoh, um mit ihm zu kuscheln. Ihr Herz sprang vor Aufregung zum einen wegen Honoka’s Besuch und zum anderen wegen ihres bevorstehenden Umzuges. Das Unternehmen, das von ihrer Verwandtschaft bezahlt wurde, würde am Nachmittag eintreffen und ihre Möbel und sonstigen Sachen in die neue Wohnung bringen und auch sofort aufstellen. Plötzlich lief dem orangehaarigen Mädchen ein kalter Schauer über den Rücken, da sie daran dachte, dass diese fremden Menschen ihren Akonoh mitnehmen würden. Schnell verwarf sie den Gedanken und hüpfte aus dem Bett.
 

Ihr Schlafanzug, der Nagisa ein paar Nummern zu groß war, rutschte hin und her, was sehr nervig war. Sie rückte den Stoff zurecht und stellte sich, mit Akonoh in den Armen, vor ihren Spiegelschrank. Es war wieder an der Zeit sich zu mustern. Sie platzierte ihr Stoffhäschen auf dem Schreibtischstuhl, damit es ihr zu gucken konnte. Dann begann sie einige Bewegungen, die erotisch wirken sollten, vor dem Spiegel auszuführen. „Was meinst du? Würde das Honoka gefallen, wenn ich mich so rekle?“, fragte Nagisa dem kleinen, mit seinen Knopfaugen dreinschauenden Hasen. Wie nicht anders zu erwarten, blieb das Stofftier stumm und betrachtete weiterhin die Bewegungen von Nagisa. Kurze Zeit später begann das orangehaarige Mädchen ihre Brust abzutasten und zu kneten, um ihre Kopfrechnungen durchzuführen. Obwohl sie damit nicht genau sagen konnte, ob ihre Oberweiter größer geworden ist, machte sie es gerne, da sie sich dadurch etwas entspannte. „Ich hoffe, dass Honoka das auch gerne machen würde. Oder was meinst du, Akonoh?“, fragte Nagisa, worauf erneut Stille folgte. Sie machte weiter und knetete ein wenig ihren Busen. Plötzlich sprang die Tür auf und ihre Mutter sah ins Zimmer. Sie sah ihre Tochter an, die ihre Hände unter dem T-Shirt hatte und begann rot zu werden. Sie schmiss die Tür sofort zu, während Nagisa zur gleichen Zeit ihre Hände zurückschnellen ließ. „Es tut mir Leid, dass ich nicht geklopft habe. Ich dachte du schläfst noch!“, rief die rot angelaufene Mutter durch die Tür. „D...das war nicht das was du denkst.“, entgegnete Nagisa stotternd, wobei sie die Gesichtsröte ihrer Mutter annahm. Insgeheim hoffte sie, dass ihr Elternteil das Gespräch mit Akonoh nicht mitbekommen hatte, denn sonst wären ihre Gefühle entlarvt worden. „Kann ich reinkommen?“, fragte Nagisa’s Mutter, deren Gesicht ihre normale Farbe angenommen hatte. Noch einmal blickte das orangehaarige Mädchen in den Spiegel und begann zu lächeln. „Sieht auf jeden Fall größer aus!“, dachte sie und bat ihre Mutter hinein. Nach einer zärtlichen Umarmung und einem „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“ setzten sich die beiden Frauen aufs Bett. Akonoh durfte auf dem Bett natürlich nicht fehlen, weshalb er vom Stuhl genommen und liebevoll auf das Kopfkissen gelegt wurde. „Hast du einen besonderen Grund, um deinen Busen abzutasten? Hat das deine Frauenärztin angeordnet?“, fragte ihre Mutter plötzlich, was Nagisa aus der Fassung brachte. Sie brauchte einen Moment, doch dann meinte sie zögerlich: „Also, wie soll ich sagen? Ich wollte nur meinen Busen ausmessen.“ Das orangehaarige Mädchen lief rot an, während ihre Mutter zu kichern begann. „Als ich in deinem Alter war, habe ich das auch andauernd gemacht. Und das nur, um deinem Vater zu gefallen.“, gab ihre Mutter zu. Für einen Moment sorgten die Worte Verwirrung in Nagisa’s Kopf, doch dann bemerkte sie, dass sie es auch aus diesem Grund tat. Plötzlich, als ob er gehört hatte, dass über ihn geredet wurde, stand Nagisa’s Vater in der Tür. Wie immer war er durch den Wind und beeilte sich, um etwas zu erledigen. Er umarmte seine Tochter und gratulierte ihr. Danach gab er seiner Frau einen Kuss auf die Wange und verschwand eilig in das Arbeitszimmer. Mutter und Tochter sahen verdutzt drein und begannen zu lachen. Wenige Sekunden später ging ihre Mutter aus dem Zimmer und sagte beim Gehen: „Zieh dir was schönes an, Nagisa. Dein Besuch müsste schon bald da sein!“
 

In diesem Moment brach in dem Körper des orangehaarigen Mädchens Panik aus. Sie starrte zum Wecker und merkte, dass es schon fast zwei Uhr mittags war. Nun musste sie sich beeilen. Sie musste ein Outfit für den heutigen Tag zusammenstellen, dass Honoka gefallen sollte, und musste sich beeilen, damit die Umzugsfirma nicht schon vorher eintraf. Sofort riss sie die Tür des Spiegelschrankes auf und durchstöberte ihre Klamotten, um die geeigneten zu finden. In der Zwischenzeit hatte Honoka den Blumenladen verlassen und war mit einem wunderschönen Strauß Blumen auf dem Weg zu ihrer Freundin. Der Strauß beinhaltete viele verschiedene Blumenarten, doch alle hatten gelbliche Farben. Mit der Tüte in der rechten Hand und dem Strauß in der linken spazierte das blauhaarige Mädchen gemütlich in die Richtung ihres Zieles. Sie beeilte sich nicht, da sie noch eine gute halbe Stunde Zeit hatte. Ganz anders Nagisa, die immer noch nach etwas geeigneten zum Anziehen suchte. Ein gewaltiger Haufen an Kleidungsstücken hatte sich bereits auf dem Fußboden gebildet, doch es war nichts Passendes dabei gewesen. Plötzlich fiel Nagisa etwas in die Hände und sie begann zu lächeln. Sie streifte ihre Hose ab und warf ihr T-Shirt daneben. Danach fiel ihre Unterhose, worauf ein LaCrosse-Schläger abgebildet war, zu Boden und das Umziehen konnte beginnen. Als Erstes schlüpfte sie in eine weiße Unterhose, die mit Rüschen verziert war. Die Unterwäsche rutschte langsam ihre glatten Beine hinauf und setzte sich schlussendlich an ihrer Hüfte fest. Danach war ein dazupassender BH dran, der sich perfekt ihrem Busen anpasste. Kurz die Schranktür zugeworfen und einen Blick auf ihren Körper gerichtet, dann konnte es schon weitergehen. Zuerst ein weißes Hemd, das am Kragen ein rotes Herz eingearbeitet hatte, und dann einen kurzen, weißen Faltenrock auf dem in einem rosa Schriftzug „Sweet Girl“ stand. Noch eine Haarspange in der Form eines Schmetterlings ins Haar und fertig war das Outfit des Tages. Genau in diesem Moment läutete die Türklingel und eine Menge Stimmen waren zu hören. Das Umzugsunternehmen war da und bereit Nagisa’s Sachen in die neue Wohnung zu transportieren. Schnell schnappte sie sich Akonoh und verstaute ihn in einer Tasche, die sie dann mit aus dem Zimmer nahm. Die Möbelpacker bestanden aus einem Team von sechs Leuten, die mehr oder weniger riesige Muskelberge aufwiesen. Eingeschüchtert begrüßte Nagisa die Männer und begab sich dann in die Küche, in der es nach leckeren Takoyaki roch. Die Männer gingen ans Werk und stemmten zusammen den Kleiderschrank mit dem Spiegel in die Höhe, um ihn in den Umzugswagen zu hieven. Während der Schrank langsam durch den Flur in Richtung der Haustür „schwebte“, betrachtete Nagisa gespannt die Takoyaki und hätte am liebsten ein paar genascht, hätte da nicht erneut die Türklingel geläutet. Das sportliche Mädchen quetschte sich an den Schrank und den sechs Männern vorbei und rannte zur Tür, die schon offen stand. Vor dem Haus stand Honoka, dessen Gesicht in das Sonnenlicht gehüllt war, wodurch sie wie ein Engel aussah. Zu dieser Gesamtansicht trug auch das weiße Kleid bei, das vor Weißheit nur so strahlte. Sofort rannte Nagisa zu ihrer Freundin und umarmte sie. Honoka freute sich, doch sie musste auf den Blumenstrauß aufpassen, damit er nicht kaputt ginge. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Der hier ist für dich!“, sagte Honoka freudestrahlend, während sie Nagisa den Blumenstrauß vors Gesicht hielt. Das Herz des orangehaarigen Mädchens schlug höher, als sie die Blumen entgegennahm. Sie fühlte sich wie eine heiß begehrte Frau, die von ihrem Bewunderer einen Liebesstrauß bekommen hatte und wurde rot. „Danke sehr, Honoka. Dein Kleid ist echt total toll!“, meinte Nagisa und grinste bis über beide Ohren. „Mach ich doch gern. Und ich muss echt sagen, dass dein Outfit sehr gut deinen Körper betont. Hab gar nicht gewusst, dass du solche Kleidungsstücke hast.“, antwortete das blauhaarige Mädchen und betrachtete das Hemd mit dem Herzchen am Kragen. „Da kannst du mal sehen, was ich an solch einem tollen Tag aus meinem Schrank krame.“, entgegnete das orangehaarige Mädchen, dass daraufhin ihre Freundin ins Haus hineinschleifte.
 

Ein riesiger Schrank kam ihnen entgegen, der sie an ein Zakenna erinnerte. Doch freudiger Weise war es nur der Kleiderschrank und das Umzugsteam, die die Haustür verließen. Die beiden Freundinnen begaben sich in die Küche, da das Mittagessen gleich losgingen konnte. Am Essenstisch saß schon der kleine Bruder von Nagisa und spielte gelangweilt mit dem Besteck herum. Honoka und Nagisa begrüßten ihn, woraufhin er aufsprang und die Hand des blauhaarigen Mädchens küsste. „Hallo Fräulein Honoka. Sie sehen bezaubernd aus.“, meinte Ryota freudig. Dann wandte er sich zu Nagisa und sagte gelangweilt: „Morgen Schwesterchen. Herzlichen Glückwunsch und so“ Dem orangehaarigen Mädchen verschlug es die Sprache. Nicht nur, dass ihr Bruder, Honoka einen Handkuss gegeben hatte, nein er war auch noch frech zu ihr, obwohl sie Geburtstag hatte. „Jetzt spannt er mir auch noch meine Geliebte aus!“, dachte Nagisa und gab ihren Bruder eine Kopfnuss. Dieser schrie vor Schmerz auf und beschwerte sich über den Schlag. Wenige Minuten später begann das Essen. Über Takoyaki freute sich Nagisa so sehr, dass sie ein Bällchen nach dem anderen verschlang. Honoka freute sich über die gute Laune ihrer Freundin und kicherte vergnügt. Ryota, der eine Beule von dem Schlag bekommen hatte, spielte mit den Fleischbällchen herum. Er rollte sie vom einen zum anderen Rand des Tellers. Plötzlich stand einer der sechs Umzugsmänner in der Tür zur Küche und sagte mit tiefer Stimme: „Wir fahren dann los und richten die neue Wohnung ein.“ Nagisas Mutter nickte zustimmend und ließ die Männer losfahren, da sie schon im Voraus bezahlt worden waren. Nach einer Stunde leckerem Essens war es Zeit für Nagisa ihre Geschenke auszupacken. Dafür holten ihre Eltern und ihr Bruder die eigens verpackten Päckchen aus ihren Zimmern. „Was ist eigentlich in deiner Tüte, Honoka?“, fragte das orangehaarige Mädchen neugierig. „Das wirst du in deiner neuen Wohnung erfahren!“, entgegnete das blauhaarige Mädchen und zwinkerte ihrer Freundin zu. Die Spannung in dem Körper des sportlichen Mädchens stieg enorm, als sie die Worte ihres Schwarms hörte.
 

Eine Sekunde später stand ihre Familie wieder in der Küche und präsentierte die Päckchen. Als Erstes schnappte sich Nagisa das von ihrer Mutter und begann es auszupacken. „Dafür sollten die Männer aber aus der Küche rausgehen!“, meinte ihre Mutter und verscheuchte die beiden Herren. Das orangehaarige Mädchen fragte sich, was in dem Paket wohl drin sein konnte, dass Ryota und ihr Vater aus dem Zimmer dafür mussten. Doch dann sah sie es. Es war ein weißer Tanga, der mit Spitzen bestückt war, und ein dazu passendes Top, dass halbdurchlässig war. Sofort schoss ihr die Schamesröte ins Gesicht und sie begann zu hoffen, dass Honoka nicht verdutzt gucken würde. Am liebsten hätte sie das Paket ganz allein geöffnet, damit es niemand zu Gesicht bekommen hätte, aber nun war es zu spät. Und wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, sagte ihr Mutter: „Darin kannst du dich nach Herzenslust austoben!“ Diese Worte hießen in den Ohren von Nagisa so viel wie „Vergesse deine Hemmungen und sei wild!“. Warum musste ihre eigene Mutter nur so etwas sagen und dann auch noch vor Honoka. Gerade als das orangefarbige Mädchen sich bei ihrer Mutter beschweren wollte, begann Honoka ihr etwas ins Ohr zu flüstern: „Sie meint es doch nur gut. Und ich bin sicher, dass es dir steht!“ Durch diese Worte vergaß Nagisa ihre Wut und ihren Scham und begann zu lächeln. Schnell packte sie die Unterwäsche wieder ein, damit die zwei Männer die Küche betreten durften. Als Nächstes war Ryota’s Geschenk dran. Die Verpackung des Paketes ließ sich schlecht abreißen, da überall Klebestreifen klebten. Nach einigen Versuchen schaffte es Nagisa dann doch und öffnete das Paket vollständig. Eine kleine, schwarze Mütze kam zum Vorschein, die mit Katzohren bestückt war. Auf der Rückseite stand das Wort „Miau!“ in einem weißen Schriftzug und auf der Vorderseite blickte ein kleines, süßes Katzengesicht in die Menge. Dieses Geschenk freute Nagisa und sie begann ihren Bruder zu umarmen. „Gern geschehen, aber bitte lass mich los!“, sagte Ryota und schämte sich, da Honoka es mit Ansehen musste, wie er von seiner großen Schwester gedrückt wurde. Nun war nur noch das Geschenk ihres Vaters übrig, welches noch schlechter als das von Ryota eingepackt war. Anscheinend schienen die Männer in der Familie kein Talent fürs Verpacken zu haben. Nach ewigen Fummeln an der Verpackung war es dann geschafft und ein wunderschönes Tagebuch kam zum Vorschein. Es war schwarz und überall waren rote Verzierungen, die das Buch verschönerten. Schleifen, Rosen und sogar rote Herzen waren auf dem Cover verteilt. Das Buch war ziemlich schwer, da es eine Menge Seiten hatte. „Ich hoffe es gefällt dir. Hab mir mal Mühe gegeben und es selbst gemacht.“, sagte Nagisa’s Vater hastig. Und es gefiel seiner Tochter wirklich. Sie freute sich, dass es nicht so wie die Verpackung aussah und gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. „Danke für die tollen Geschenke!“, sagte Nagisa zu ihrer Familie und zwinkerte ihrer Mutter zu.
 

Plötzlich klingelte das Telefon und die Umzugsfirma war am Apparat. Nagisa’s Mutter freute sich und bedankte sich gefühlte tausendmal am Telefon, bis sie dann auflegte. „Du kannst deine Wohnung besichtigen und dir die Schlüssel beim Hausmeister abholen. Es macht uns nichts aus, wenn du jetzt schon gehst. Wir können deine Aufregung gut verstehen.“; sagte ihre Mutter mit liebevoller Stimme und packte dann die Geschenke ihrer Tochter in eine Tüte. Nagisa lächelte Honoka an, die sofort zurück lächelte. Nach einer großen Verabschiedung begaben sich die beiden Mädchen dann zu der neuen Wohnung von Nagisa. Das sportliche Mädchen trug die Tasche mit Akonoh mitsamt den Geschenken und den Blumenstrauß, während das hochintelligente Mädchen die Tüte mit dem noch zu vergebenen Geschenk trug. Es dauerte nur ein paar Minuten und die beiden kamen an dem Haus an. Das Haus hatte vier Etagen und im obersten Stockwerk sollte die neue Wohnung sein. Das Mauerwerk schien ziemlich neu und glänzte im Sonnenlicht mit seiner orangen Farbe. Beide schauten sich an und nickten dann zugleich. Sofort gingen sie zum Hausmeister und holten die Schlüssel für die Wohnung ab. Sie bekamen zwei Schlüsselbunde, auf Wunsch von Nagisa, sodass Honoka auch einen Bund hatte. Oben angekommen, zogen sie sich die Schuhe vor der Tür aus und trugen sie in die Wohnung hinein. Die Flur wirkte ein wenig leer, da ihn nur eine kleine Kommode verzierte. Nagisa strahlte förmlich und freute sich riesig endlich in der Nähe von Honoka zu wohnen. Die beiden Mädchen erkundeten alles bis ins kleinste Detail. Zuerst betrachteten sie die Küche, die in einem fröhlichen Himmelblau angestrichen war und dann musterten sie Nagisa’s Zimmer. Es war fast alles so wie vorher und das orangefarbene Mädchen dachte: „Huhu Spiegelschrank! Ich hab neue Klamotten mitgebracht.“
 

Als Erstes setzte sie Akonoh auf ihr Bett, damit er das neue Zimmer auch bestaunen konnte. Dann legte sie ihre Geschenke auf den Schreibtischstuhl und setzte sich zusammen mit Honoka aufs Bett. Urplötzlich begann es wieder. Nagisa’s Herz schlug wieder extrem schnell und laut. Sie versuchte sich ein wenig zu beruhigen, aber die Zweisamkeit mit Honoka machte sie schon sehr nervös. „Hier für dich. Ich hoffe es gefällt dir.“, sagte blauhaarige Mädchen und begann zu kichern. Das orangehaarige Mädchen blickte in die Tüte und holte dann ein Kleidungsstück hervor. Sofort lief sie knallrot an und wusste nicht, was sie sagen sollte. „Gefällt es dir?“, fraget Honoka, woraufhin ihre Freundin nur nicken konnte. Es war wie das Geschenk ihrer Mutter, doch nur noch schlimmer. Eine weiße Strapse lag auf dem Schoß von Nagisa, dessen Herz noch schneller zu schlagen begann. „Wie bist du darauf gekommen, Honoka?“, hakte das sportliche Mädchen nach. „Dein achtzehnter Geburtstag sollte schon etwas besonderes sein und von daher hab ich dir etwas gekauft, was man gut gebrauchen kann. Und ich selbst find sie total toll.“, antwortete das blauhaarige Mädchen mit freudiger Stimme. Nagisa’s Herz schoss fast aus ihrem Brustkorb so sehr nervös und erregt war sie zugleich. Ihre Freundin, in die sie verliebt war, hatte ihr gesagt, dass sie diese weiße Strapse toll findet. Doch Honoka hatte noch einen draufzusetzen und sagte: „Und weißt du was? Ich werde heut hier übernachten. Meine Großmutter hat es mir erlaubt.“ Diese Worte gepaart mit dem Geschenk ließen Nagisa schwindelig vor Augen werden, doch sie freute sich ungemein. „Juhuuuuu!“, schrie sie und ließ sich aufs Bett fallen.

Nagisa’s Phantasien

Nach einem ausgiebigen Essen, in der neuen Küche, war es spät geworden. Doch ein Punkt stand noch aus, bevor es Zeit für das ins Bett gehen war. Das Baden! Nagisa öffnete Honoka die Tür zum Badezimmer, so wie ein Prinz die Schlossestür für seine Prinzessin. Mit einer leichten, aber eleganten Bewegung bewegte sich die Tür und gab den Blick frei. Es war einfach riesig. Vor den Füßen der beiden Mädchen erstreckte sich ein riesiger Ort zum Waschen. Am Ende des Zimmers stand die Badewanne, die mit einer Badeente dekoriert war, und davor war genügend Raum, um sich dort ausgiebig zu waschen. Ein kleiner Holzstuhl stand an der Wand, der für das bequeme Sitzen während des Waschens sorgen sollte. Honoka war erstaunt, was Nagisa sehr freute. Nun fühlte sie sich wirklich wie der Prinz der seiner Prinzessin das Schloss zeigen würde. Das blauhaarige Mädchen ging weiter in den Raum hinein und sah sich fasziniert um. Plötzlich drehte sie sich zu Nagisa und fragte mit ihrer süßen Stimme: „Wollen wir uns gegenseitig waschen? Ich stelle mir das lustig vor.“ Als die gesprochenen Worte die Ohren von Nagisa passierten, begann ihr Herz laut und stark zu klopfen. Ihre Traumfrau wollte von ihr gewaschen werden. Das orangehaarige Mädchen begann zu taumeln und wankte so näher zu Honoka, die sie mit einem riesigen Lächeln ansah. „Du bist so unfair, Honoka!“, dachte Nagisa und begann zu lächeln. Sie nickte ihrer Freundin zu und drehte den Wasserhahn auf.
 

Sie hob den Knauf nur ein wenig an, sodass das Wasser langsam in die Wanne laufen konnte. Honoka hatte die Handtücher und die Seife aus dem kleinen Schrank im Bad genommen und sie bereit gelegt. Ein rosa und ein blaues Handtuch, mit der passenden Seife, schmückten nun farbenfroh einen Teil des Badezimmerbodens. „Ich mach mich dann mal fertig! Drehst du den Hahn weiter auf?“, fragte das blauhaarige Mädchens, während es dabei war das Kleid auszuziehen. Nagisa, die in Gedanken vertieft war, merkte nicht das Honoka langsam ihr Kleid auszog und stellte den Hahn ein kleinwenig höher. Sie drehte sich mit einem leicht nervösen Lächeln um und fragte dabei: „Ist das so ok?“ Plötzlich krallte sich das sportliche Mädchen am Wasserhahn fest und schien ihn nicht mehr los lassen zu können. Vor ihren Augen fiel das Kleid, das Honoka vor wenigen Sekunden noch getragen hatte, zu Boden und der Oberkörper des Mädchens kam zum Vorschein. Nur ein BH verdeckte ihre Oberweite, weshalb die verkrampfte Hand von Nagisa den Hahn vor Schreck weiter aufdrehte. Honoka lächelte, so wie immer, und begann damit den BH aufzumachen, der sie schon den ganzen Tag gestört hatte, da dieser zu eng war. Langsam fuhren ihre Hände zum Rücken und begannen am Verschluss herumzuspielen. Noch immer konnte Nagisa sich keinen Millimeter bewegen und musste mit ansehen, wie das weiße, mit Rüschen besetzte, Kleidungsstück zu Boden fiel. Der Schock und die Freude zugleich, lösten eine erneute Bewegung ihrer Hand aus und der Wasserhahn begann mit voller Wucht Wasser zu verströmen. Der Anblick des freien Oberkörpers ihrer großen Liebe konnte sie nicht verarbeiten und sie begann hin- und herzuschwanken und ließ den Wasserhahnknauf los. Honoka erschrak und lief schnell zur Badewanne, um den Wasserhahn auszustellen, da das Wasser schon fast überlief. Nun stand sie neben Nagisa, die wie in Trance zu ihr nach oben sah. „Ich halt das langsam nicht mehr aus.“, dachte das verliebte Mädchen und hatte Mühe ihr Nasenbluten zurückzuhalten. Sie war in der Hölle und im Paradies zugleich. Auf der einen Seite hatte sie es sich schon lange vorgestellt wie Honoka nackt aussehen würde, aber auf der anderen hätte sie auch gern auf diesen Moment nach ihren ersten Kuss gewartet. Langsam, aber sicher schaffte sie es das Nasenbluten zurückzuhalten und zu Besinnung zu kommen. Mit ein bisschen Konzentration schaffte sie es sogar nicht auf den Busen ihrer Freundin, der größer als ihrer war, zu starren. Nach wenigen Minuten war es dann soweit, ihr Schwarm hatte sich komplett ausgezogen und in die warme Wanne begeben.
 

Jetzt musste Nagisa ihre Kleider ausziehen, in die Wanne steigen und dort drin eine Weile verbringen ohne unnatürlich vor ihrer Freundin aufzufallen. Während ihr weißes Hemd zu Boden glitt, stellte sie sich vor, dass sie sich für Honoka ausziehen würde. In ihren Gedanken begann sie langsam, erotisch und mit viel Gefühl zu tanzen. Vor ihr stand Honoka, die von einem weißen Glanz umhüllt war und den Bewegungen, mit ihren Augen, folgte. Ein Kleidungsstück nach dem anderen fiel zu Boden und schon bald stand Nagisa, mit überkreuzten Beinen und den Armen vorm Oberkörper, vor ihrer großen Liebe. Die Hand des blauhaarigen Mädchens glitt langsam zum Körper ihrer Freundin und berührte sie zärtlich am Bauch. Dann stellte Honoka sich vor Nagisa und begann ihren Körper an den ihrer Freundin zu schmiegen. Ihre Körper berührten sich und ließen den Partner in eine Art Trance fallen. „So fühlt sich wahre Liebe an!“, dachte Nagisa, als sie sich plötzlich im Bad wiederfand. Sie erschrak und hoffte, dass Honoka nichts mitbekommen hatte. Sie fürchtete, dass sie wegen des Traumes getanzt hätte…und das nackt! Doch scheinbar schien es nicht so zu sein und mit rotem Gesicht und brennender Leidenschaft im Körper sprang das sportliche Mädchen zu ihrer Freundin in die Badewanne. Einige stille Minuten zogen vorüber und die beiden Mädchen gewöhnten sich an das warme Wasser und genossen die sanfte Umspielung ihrer Körper. „Meine Beine berühren die von Honoka und das Wasser lässt mich ein bisschen von ihrer Wärme spüren. Ich bin so glücklich.“, dachte Nagisa und genoss die Zeit. Plötzlich lehnte sich Honoka zu ihrer Freundin, wobei ihre Busen sich berührten. „Komm jetzt waschen wir einander den Rücken und die Haare.“, sagte sie und stieg voller Eleganz aus der Wanne. Sie griff sich das blaue Handtuch und band es sich um. „Komm her!“, meinte sie und zog Nagisa aus der Wanne und platzierte sie auf dem Holzstuhl. Noch bevor das sportliche Mädchen etwas sagen konnte, spürte sie die Seife, die langsam ihre Bahnen zog, auf ihrem Rücken. Kurz darauf folgten sanfte Berührungen von Honoka’s Händen, die die Seife in den Rücken einmassierten. Nagisa biss sich vor Erregung auf die Lippen und versuchte ein leises Stöhnen zu verkneifen. Die Bewegungen waren zärtlich und genussvoll, als ob in ihnen eine große Menge Liebe steckten. Dann ergoss sich ein Eimer Wasser über den Kopf und den Rücken von Nagisa, was das Zeichen war, die Positionen zu wechseln. Das orangehaarige Mädchen stand auf und band sich das rosa Handtuch um, während ihre Freundin ihres auszog und sich auf den Stuhl setzte. „Hoffentlich ist der Stuhl nicht nass geworden!“, dachte Nagisa und begann damit sich die Seife zu schnappen. Doch die Seife wollte nicht und schlüpfte ihr aus der Hand. Sie fiel unter den Stuhl, auf dem Honoka saß, und ohne einen Moment zu zögern krabbelte das orangehaarige Mädchen herunter. Angestrengt versuchte sie ihren Blick nicht nach oben schweifen zu lassen und schnappte sich die Seife und kroch wieder hervor. „Mutprobe bestanden!“, dachte Nagisa und freute sich darüber, dass sie langsam damit leben konnte, dass ihre große Liebe nackt vor ihr saß. Sie massierte mit sanften Bewegungen den Seifenschaum in den Rücken von Honoka ein und genoss die wenigen Minuten in denen sie ihre große Liebe berühren konnte. Dann folgte ein Eimer Wasser über das Haupt des blauhaarigen Mädchens und die Badezeit war vorbei.
 

Die beiden Mädchen verließen das Bad mit nur zwei Handtüchern bekleidet. Das eine hatten sie sich um ihre Haare geschlungen, während das andere ihren Ober- und Unterkörper verdeckte. Die Tür des Badezimmers fiel zu und das Verschwinden des Wassers in den Abfluss war leise zu vernehmen. Schnell rasten die Beiden durch den Flur in das Zimmer von Nagisa, da die Lufttemperatur ihre Körper rasend schnell abkühlte. Dort angekommen. zogen sie sich an. Honoka fragte ihre Freundin: „Kann ich ein paar Sachen von dir anziehen?“ Ohne zu zögern, kam die Antwort klar und deutlich: „Klar darfst du!“ Gesagt, getan! Das blauhaarige Mädchen schnappte sich eine Unterhose mit einem LaCrosse-Schläger darauf und schlüpfte schnell hinein. Dann warf sie sich aufs Bett und sagte freudig: „Das Bett ist schön kuschelig. Ich glaube, dass ich so angezogen bleibe.“ Als Nagisa die Worte ihrer Freundin hörte, stockte ihr Atem und sie spürte wie Blut in ihre Nase schoss. Schnell drehte sie sich um und versuchte sich abzulenken, jedoch stand der Spiegelschrank genau vor ihr und reflektierte das Mädchen auf dem Bett. Wie eine Fontäne schoss das Blut aus der Nasenhöhle von Nagisa und tropfte auf das Handtuch, das noch immer ihren Körper schmückte. Von alledem hatte Honoka, zum Glück ihrer Freundin, nicht mitbekommen, da sie damit beschäftigt war sich unter die Bettdecke zu kuscheln. Ohne noch einen Gedanken über das Nasenbluten zu verlieren, wischte das sportliche Mädchen das Blut an dem Handtuch ab und zog sich an. Doch als sie eines der LaCrosse Höschen griff, meinte das blauhaarige Mädchen: „Willst du nicht deine Geschenke anprobieren? Du machst eine Modenschau und ich bewerte dein Outfit!“ Da Nagisa ihrer heimlichen Liebe nichts abschlagen konnte, nahm sie sich den weißen Tanga mit dem halbdurchlässigen Top und zog sich an.
 

Der Tanga rutschte langsam, mit der Hilfe von Nagisa’s Händen, ihre Beine hinauf und endete in der Nähe der Hüfte. Dort saß er perfekt und schmiegte sich sanft an den Körper der Achtzehnjährigen. Dann noch ins Top hineingeschlüpft und fertig war das Outfit. Durch die Durchlässigkeit des Tops konnte man jede Menge Haut des Oberkörpers sehen, was einen Mann zum Entdecken des weiblichen Körpers anregen würde. Honoka betrachte ihre Freundin, die sich vor ihr hinstellte und sich im Gedanken fragte, ob ihre Freundin Gefallen an ihrem Körper finden würde. Plötzlich sprang das blauhaarige Mädchen unter der Bettdecke hervor, wobei ihr Busen leicht wackelte, jedoch von der Decke wieder gefangen wurde. „Das ist echt sehr schön, Nagisa! Hmmm, ich frage mich, ob die Strapse, die ich dir geschenkt habe, dazupassen würde.“, meinte Honoka und sah das posierende Mädchen mit leuchtenden Augen an. Plötzlich begann das Herz von Nagisa Luftsprünge zu vollziehen und wollte nicht mehr aufhören im extremen Ausmaß zu schlagen. Das Blut in dem Mädchenkörper kam in Wallungen und langsam bewegte sich ihre Hand zu dem Geschenk ihrer Herzensliebe. Sofort zog sie die weiße Strapse an, wobei sie merkte, dass sie ein wenig erregt war. Sie hoffte, dass ihre Freundin das nicht bemerken würde und posierte Stolz vor ihr. „Wow, dir steht die Strapse genauso gut wie mir!“, meinte Honoka freudig. Als die Ohren von Nagisa das hörten, begann das Mädchen ein wenig zu schwanken und stellte sich ihre Freundin mit den blauen Haaren in dieser Strapse vor. Im gleichen Moment kippte sie und fiel aufs Bett, wo sie erst einmal reglos verharrte. Das wissenschaftlich begeisterte Mädchen begann zu kichern und deckte sich wieder komplett zu, da die kühlen Luftzüge im Raum ihren Oberkörper abkühlten. Wenige Sekunden später zuckte das Bein des sportlichen Mädchens und sie begann sich aufzuraffen. Das Herz schlug bis zum Anschlag und der Schweiß stand ihr im Gesicht. Ihre Wangen waren errötet und ihre Atmung war kurz und stark. Als ob sie eine Strecke von mehreren Kilometern gerannt wäre und sie als Erstes, mit einer neuen Bestzeit, durch das Ziel gelaufen wäre. In diesem Moment fühlte sich Nagisa sehr erschöpft und dennoch befreit. Sie drehte sich ein wenig auf dem Bett hin und her, wobei sie fast herunter fiel.
 

Honoka schnappte sich das Bein ihrer Freundin, damit diese keinen Purzelbaum nach unten machen würde. Sie lächelte, so wie fast immer, und sagte: „Komm auch unter die Bettdecke, deine neue Bettwäsche ist echt flauschig!“ Völlig erschöpft und mit immer noch roten Wangen legte sich Nagisa zu ihrer Freundin ins Bett. Irgendetwas war gerade mit ihrem Körper geschehen, dass sie noch nicht einordnen konnte. Die Worte von Honoka hatten sie so glücklich gemacht, dass sie für einen Moment weggetreten war und völlig erschöpft wieder aufgewacht war. Kein klarer Gedanke war mehr zu fassen und keinerlei Aufregung drang mehr durch ihren Körper. Es dauerte nicht lange und das völlig erschöpfte Mädchen schlief ein. Honoka blieb jedoch noch ein bisschen wach und las ein Buch mit dem Titel „E=MC²“, das den berühmten Wissenschaftler Albert Einstein auf dem Cover zeigte. Der Inhalt des Buches führte von der Chemie bis zur Physik und wieder zurück. Unglaubliche Tatsachen und Vermutungen auf jeder einzelnen Seite und in jedem Kapitel. Das blauhaarige Mädchen liebte solche Bücher, da sie ihr die Zauberhaftigkeit der Welt präsentierten. In solchen Momenten dachte sie oft an die Zeit in der sie zusammen mit Nagisa die Welt vor der Finsternis beschützt hatten. „Hach, die Zeit vergeht!“, dachte Honoka und schwelgte in Erinnerung, während sie das Buch auf den Boden lag und die Lampe ausmachte. Dann schaute sie zu ihrer Freundin hinüber und beobachtete sie einen Moment beim Schlafen, bis ihre eigenen Augen der Müdigkeit nicht mehr standhalten konnten. Die Stunden vergingen und der Geburtstag des sportverrückten Mädchens endete um Punkt Null Uhr.
 

Nur wenige Stunden später wachte Nagisa mit einem erschreckten Gesicht auf. Sie hatte bemerkt, was geschehen war und konnte nicht glauben, dass es ihr auch noch vor Honoka passiert war. Langsam tastete sie die Bettdecke ab und merkte, dass sie an einigen Stellen ein wenig nass zu sein schien. Sie sah zu ihrer Angebeteten und dachte: „Oh mein Gott! Hoffentlich hat sie es nicht bemerkt!“ Plötzlich bewegte das blauhaarige Mädchen sich und rutschte ein Stück näher zu Nagisa, die nun den Busen ihrer Freundin an der Hand spüren konnte. In diesem Moment schwebte sie im siebten Himmel, doch dann stieß es ihr übel auf. Ihr wurde schlagartig schlecht und sprang auf. Es dauerte nicht einmal zehn Sekunden und sie war im Bad verschwunden, wo sie eilig nach Luft schnappte und versuchte sich nicht zu übergeben. Sie hockte sich auf den Boden und dachte an den Moment in dem sie den Busen ihrer Freundin berührt hatte und glitt zeitgleich mit ihrer Hand über ihren Körper. Sie berührte sich zärtlich und die Zeit verging. Ungefähr eine halbe Stunde später kam sie erschöpft aus dem Bad gestolpert und lag sich wieder zu ihrer Freundin. Ihre Wangen waren wieder rot und Schweiß perlte über ihren Körper und benässte die Bettdecke. Sofort schlief Nagisa ein, wobei sich ihr Arm um den Oberkörper von Honoka legte. Diese schlief weiter und wenig später brach der neue Morgen an. Montag war Schultag! Also stand das blauhaarige Mädchen früh auf und begann das Frühstück vorzubereiten, während Nagisa noch weiterschlief. Nach einer halben Stunde war alles vorbereitet und die Zeit zum Aufwecken war gekommen. Mit einem zärtlichen Rütteln versuchte Honoka ihre Freundin zu wecken, was unglaubliche Weise auch funktionierte. „Was ist los?“, fragte Nagisa mit einer müden Stimme und einem Gähner. Schnell erklärte die Frühaufsteherin alles und der Tag begann auch für Nagisa.

Nagisa’s Unterstützung

Die beiden Mädchen begaben sich, von Nagisa’s Wohnung aus, zur Schule. Die Ferien und der Geburtstag von Nagisa waren zu ende und ein normaler Schultag sollte beginnen. Jedoch war der Schultag nicht so normal, wie die Beiden es angenommen hätten, denn zwei neue Gesichter sollten sich der Klasse vorstellen. Das erste Mädchen hatte braune Haare, deren Pony mit der Hilfe von Haarklammern nach hinten frisiert war. Das andere der beiden Mädchen hatte lange, lila Haare, mit einem Pferdeschwanz, der nach oben gesteckt war. Sie schienen in dem gleichen Alter zu sein, wie Nagisa und Honoka und doch wirkten sie für Nagisa erwachsener. Als Erstes stellte sich Saki Hyuuga vor, das Mädchen mit braunen Haaren. Sie erzählte, dass sie gerne Softball spielte und ihre Eltern eine Bäckerei in der Nähe besäßen. Außerdem erzählte sie, dass sie eine kleine Schwester habe, die noch in die Vorstufe ging. Nachdem Saki von ihren neuen Mitschülern begrüßt worden ist, setzte sie sich neben Honoka, da dort ein Platz frei war. Dann stellte sich auch das lilahaarige Mädchen vor, das den Namen Mai Mishou. Sie liebte es zu zeichnen und schien sehr intelligent zu sein, was auch daran liegen konnte, dass ihre Eltern ebenfalls intelligent waren. Ihr Vater war ein Astronom und ihre Mutter eine Archäologin, was ein sehr überzeugendes Argument für die Intelligenz von Mai war. Ansonsten erzählte sie von ihrem älteren Bruder, der in die letzte Klasse einer Highschool in der Nähe ging. Die meisten Mädchen ließen ein leises Signal der Bewunderung verlauten und hofften, dass sie auch so werden könnten. Mai verbeugte sich und begab sich auf ihren Platz, der zufälliger Weise neben Nagisa war. Für das orangehaarige Mädchen war es komisch neben so einem intelligenten Mädchen zu sitzen, wobei sie vergas, dass Honoka genauso oder vielleicht noch intelligenter war.
 

Dann begann der Unterricht und es war Zeit die Matheaufgaben zu bearbeiten. Nagisa nervten die Aufgaben, da sie Mathe nicht ausstehen konnte und außerdem musste sie an Honoka und die letzte Nacht denken, sodass es ihr unmöglich war die Aufgaben zu lösen. Während sie sich die Haare verwuschelte, ging Mai durch die Aufgaben, als seien es Ankreuzaufgaben. Sie löste eine Aufgabe nach der anderen, genauso wie Honoka es immer machte. Die Augen von Nagisa wurden größer, als sie die Künste des lilahaarigen Mädchens sah. Sie ließ ihren Kopf auf den Tisch fallen und seufzte. Währenddessen war auch Honoka mit den Aufgaben fertig geworden und starrte in die Luft. Saki, die nun ihre Banknachbarin war, kämpfte sich mühsam durch die Aufgaben. Langsam aber stetig kam sie voran, doch bei der vierten Aufgabe stoppte sie und jammerte: „Ich hasse Matheaufgaben, die so lang sind!“ Das blauhaarige Mädchen bemerkte, den Seufzer ihrer Banknachbarin und fragte leise: „Soll ich dir helfen?“ Saki schüttelte ihren Kopf und ließ dann von den Aufgaben ab. Sie klappte das Heft zu und wartete, bis die Schulglocke zur Pause läutete und die Lehrerin die Hausaufgaben bekannt gab. Kaum war die Lehrerin aus dem Raum stürmten einige der Mitschülerinnen auf Mai zu und durchlöcherten sie mit Fragen. Saki hingegen hatte ihre Ruhe und redete mit Honoka, die sie lieb anlächelte. „Du bist die klügste Schülerin der Klasse oder? Ich habe deine Ergebnisse an dem schwarzen Brett gesehen und war sehr erstaunt!“, sagte Saki und ließ ihre Mitschülerin zu Wort kommen. „Naja, ich weiß nicht. Die anderen Mädchen sind auch sehr klug.“, meinte das blauhaarige Mädchen, wobei sie ein bisschen unsicher klang. Nagisa, die sich von den Mädchen, die um ihren Tisch standen und Mai mit Fragen löcherten, gestört fühlte, stand auf und ging zum Fenster, um einen Blick auf den wolkenlosen Himmel zu erhaschen. Sie dachte noch einmal über den gestrigen Tag nach und erinnerte sich an die aufregende und sinnliche Nacht, die sie hinter sich hatte. Sie hoffte, dass Honoka nichts von ihrem nächtlichen Ausflug mitbekommen hatte und starrte die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit einem leeren Blick an.
 

Kaum eine Minute später betrat der nächste Lehrer die Tür und die Mädchen setzten sich und begannen mit dem Kunstunterricht. Während Honoka überlegte, was sie genau malen wollte, legte Saki blitzschnell los und kritzelte ein paar Softbälle, die nicht ganz rund waren, auf das Blatt Papier. Nagisa versuchte Honoka zu zeichnen und achtete dabei sehr darauf, dass Mai nicht zu ihr herübersah. Doch plötzlich rutschte der Blick des intelligenten Mädchens hinüber zu ihrer Nachbarin, da sie einen Radiergummi suchte. Sofort stürzte sich Nagisa mit ihrem Körper auf das Blatt Papier, was Mai zum Kichern brachte. Sie nahm sich den Radiergummi und radierte etwas an ihrem Bild. Ihr Bild war wunderschön gezeichnet und zeigte zwei Tiere die nebeneinander herliefen und spielten. Das eine Tier war ein wilder Fuchs und das andere eine kleine Katze, die einen schwarzen Fleck auf dem Rücken hatte. Die Lacrosse-Spielerin war begeistert und sagte mit Erstaunen in der Stimme: „Das ist ja Wahnsinn. Ich wünschte, dass ich so zeichnen könnte.“ Mai bedankte sich bei ihr und sagte: „Dein Bild ist aber auch süß. Die Herzen sehen gut aus!“ Plötzlich stürzte eine kleine Welt für Nagisa zusammen. Ihre Banknachbarin hatte ihr Bild gesehen, da sie so überrascht von derer Zeichenkunst war. Sie hatte das Bild gesehen, dass Honoka –wenn auch sehr gekritzelt- zeigte. Außerdem flogen um sie noch jede Menge Herzen in denen Worte standen, die etwas mit Liebe zu tun hatten. Sofort versuchte sie abzulenken und begrub die Zeichnung wieder unter ihrem Körper. Sie redete schnell und ununterbrochen, damit Mai das, was sie gesehen hatte, wieder vergessen würde. Doch plötzlich begann das lilahaarige Mädchen etwas auf ihr Bild zu schreiben. Über dem Fuchs schrieb sie den Namen ihrer Klassenkameradin und Banknachbarin und über die Katze den von Honoka. Dann malte sie ein Herzchen mit den Worten „Ich mag dich!“ dazu und schob das Bild Nagisa zu. Sie war völlig perplex, da sie so etwas nicht erwartet hätte. Dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl in der Magengegend und ließ die Bilder schnell in ihrer Tasche verschwinden.
 

Es klingelte und die Mädchen ließen ihre Bleistifte ruhen. Zu den Softbällen von Saki waren noch ein paar Schläger dazugekommen, die in die unterschiedlichsten Richtungen zeigten. Honoka hatte eine kleine Raupe gezeichnet, die ein Blatt hinaufkrabbelte. Der Lehrer verließ den Klassenraum und sagte den Schülerinnen, dass sie bitte auf den Schulhof gehen sollten, da nun große Pause war. Nagisa packte blitzschnell die Hand von Mai und zog sie aus dem Raum, damit sie mit ihr reden konnte. Sie verschwanden auf den Schulhof und gingen in die Ecke in der die Mülltonnen standen. „Es ist alles nicht so wie du denkst oder zeichnest! Es ist ganz anders. Du musst mir glauben!“, stammelte Nagisa und versuchte die Schülerin zu überzeugen. Mai runzelte die Stirn und sagte dann mit liebevoller Stimme: „Ach nein? Du bist gar nicht in Honoka verliebt? Das ist aber schade, denn eigentlich wollte ich dir helfen!“ Nun war die Lacrosse-Spielerin total verdutzt und stand mit offenen Mund und klopfenden Herzen vor Mai. Ihre Gedanken schwirrten um die Worte des Mädchens, das sie heute zum ersten Mal gesehen hatte und sie wusste nicht wie sie antworten sollte. Plötzlich kamen Saki und Honoka um die Ecke gebogen, die anscheinend auf der Suche nach ihren Freundinnen waren. Sie redeten viel miteinander und schienen sich prächtig zu verstehen. Als sie Mai und Nagisa, die bei den Mülltonnen standen, sahen, kamen sie sofort auf die beiden Mädchen zu. Mai wurde plötzlich ein bisschen rot im Gesicht, als Saki zu ihr kam und sie umarmte. Sie lächelte genauso wie Honoka immer Nagisa anlächelte und stellte ihre Freundin ihrer Banknachbarin vor. „Also das ist Saki, meine beste Freundin, und das ist Nagisa, meine Banknachbarin!“, sagte sie. Die beiden Mädchen verbeugten sich und stießen dabei mit ihren Köpfen zusammen. Irgendwie schien es so als wäre Nagisa so wie Saki und Mai so wie Honoka. Bis auf das Aussehen und den Hobbys glichen sich die Mädchen in fast jedem Detail, selbst bei der Körbchengröße. Die Vier freundeten sich schnell an und redeten viel. Während die Softballspielerin sich mit Nagisa über Sport unterhielt, erzählte Honoka der begabten Zeichnerin von ihren viel beschäftigten Eltern. Als die Pause dann von dem Läuten der Schulglocke beendet wurde, liefen die Mädchen wieder in ihre Klasse.
 

Die nächste Stunde begann und Nagisa begann wieder über die Worte von Mai zu grübeln. Plötzlich schob ihre Mitschülerin ihr einen Brief zu, der unauffällig gefaltet war. Schnell öffnete sie die Botschaft und las im Gedanken. „Und soll ich dir helfen? Ich bin mir sicher, dass es klappen wird.“, stand in dem Brief. Das orangehaarige Mädchen sah ihre neue Freundin an und nickte dann, wobei sie ein Lächeln aufsetzte. Dann konzentrierten sich die beiden auf den Unterricht und warteten das Ende der Unterrichtsstunde ab. Es läutete und die Lehrkraft verließ den Raum. Honoka begab sich auf die Toilette, da sie vergessen hatte vor dem Unterricht zu gehen. Das war die Chance für Mai und Nagisa zu reden, wäre dort nicht noch Saki gewesen. Das Softballmädchen setzte sich zu den beiden Schülerinnen und hörte gespannt zu, da sie gerade nichts anderes zu tun hatte. Schon wieder wurde Mai etwas rot im Gesicht, dennoch ließ sie sich nichts anmerken und entschied sich spontan Saki mit einzubinden. Sie flüsterte ihr ins Ohr und sagte dann zu Nagisa: „Wir beide werden dir helfen, so ist es einfacher!“ Völlig überrumpelt, saß Nagisa auf ihren Stuhl und schien fast in Ohnmacht zu fallen. Sie knallte ihren Kopf auf den Tisch und sagte mit leiser Stimme: „Wenn ihr das meint!“ Kurz darauf kam Honoka von der Toilette zurück und sah die drei Mädchen, die sich leise unterhielten. Sie ging auf ihre Freundinnen zu und fragte mit einem Lächeln: „Worüber redet ihr so angeregt?“ Die Worte ihrer Freundin schossen Nagisa durch den Kopf, wobei sie nur daran dachte, dass sie angeregt war und nicht die Gespräche. Ihr Herz schlug höher, da sie befürchtete, dass Mai und Saki auf die radikale Tour aus waren und es dem blauhaarigen Mädchen gleich verraten würden. Doch sie hielten dicht und Saki sagte mit kecker Stimme: „Wir überlegen gerade, ob wir morgen nicht mal etwas zusammen unternehmen wollen!“ Diese Idee gefiel Honoka, weshalb sie sofort über einen geeigneten Platz nachdachte. Sie schlug das Takoyaki-Restaurant vor in dem auch eine Freundin von ihnen arbeitete. Mai und Saki stimmten zu und freuten sich über den Vorschlag ihrer neuen Freundin. Sie zwinkerten Nagisa zu und machten Vorschläge für den morgigen Tagesablauf.
 

Wenig später klingelte es erneut und die letzte Stunde begann. Es war Biologie. Der Lehrer mochte es gerne so viele Schülerinnen wie nur möglich dranzunehmen, da er keine Lust hatte etwas an die Tafel zu schreiben. Das Thema war der menschliche Körper und seine verschiedenen Organe. Nagisa hasste Biologie genauso wie Mathematik, aber dennoch hörte sie gespannt zu. Sie stellte sich statt der Abbildung des Mädchenkörpers im Buch den von Honoka vor und bekam dabei fast Nasenbluten. Sie unterdrückte den Druck in ihrer Nase und versuchte sich zu konzentrieren, doch plötzlich kam ihr Lehrer auf sie zugelaufen und blieb neben ihr stehen. „Fräulein Misumi“, sagte er, „können sie mir die Funktion des weiblichen Körpers erläutern?“ Wie durch einen Blitz getroffen baute sich Spannung in Nagisa’s Körper auf und Gedanken richteten sich auf die letzte Nacht. Gerade als sie stotternd anfangen wollte zu reden, schoss ein kleines bisschen Blut aus ihrer Nase und ihre Mitschülerinnen begannen zu lachen. Mai, Saki und Honoka machten sich Sorgen, wobei die beiden Neulinge bestens bescheid wussten. Der Lehrer ließ die Klasse verstummen und fragte die nächste Schülerin. Mai gab Nagisa ein Taschentuch und flüsterte ihr zu: „War das Nasenbluten wegen etwas was ich vermute?“ Noch einmal schoss ein kleiner Strahl Blut aus der Nase des orangehaarigen Mädchens, wodurch ihre Banknachbarin logisch Schlüsse zog. „Was für ein Tag!“, dachte Nagisa als sie mit Honoka, Mai und Saki auf dem Nachhauseweg war. Vor der Haustür von Nagisa verabschiedeten sich die vier Mädchen, wobei Mai noch einen Brief an die LaCrosse-Kapitänin weitergab.
 

Nachdem sie geduscht, gegessen und sich umgezogen hatte, öffnete Nagisa die Botschaft und las „Morgen beginnt der Plan Nagisa x Honoka!!!“ in roter Farbe. Ihr Herz schlug weit hinaus und sie begann sich Sorgen zu machen. Doch diese verflogen schnell, als sie das Bild von dem Fuchs und der Katze in ihrer Tasche fand. Sie mochte dieses Bild sehr und laminierte es deshalb. Sie legte es in ihren Nachtschrank, nahm Akonoh in den Arm und entspannte sich für den nächsten Tag!

Nagisa’s Schüchternheit

Ein Schlag preschte auf den dunklen König ein und ließ ihn einen Schritt zurückweichen. Dann ein Tritt und er erhob sich in die Lüfte und krachte zu Boden. Cure Black und Cure White lächelten sich gegenseitig an und machten sich zum nächsten Schlag bereit. Plötzlich verwandelte sich Jaku – King. Sein Körper ging in Finsternis auf und formte sich neu. Cure Black sah sich um und bemerkte, dass White verschwunden war. Sie wurde panisch und stürmte auf ihren Feind zu. Ein Schritt folgte auf den anderen und das Mädchen krachte in ihren Feind. Ihre Faust schnellte hervor, doch blieb vor ihrem Feind stehen. Sie begann zu weinen und ihre Tränen flossen zu Boden. Vor ihr stand White, die in eine dunkle Wolke gehüllt war und mit ihren leuchtend roten Augen auf ihre Freundin herabsah. Kein Lächeln lag in ihrem Gesicht und ihr Herz schien nicht zu schlagen. Black rüttelte an ihrer Partnerin, doch nichts geschah und sie ging auf die Knie. Einen Moment lang schien die Zeit still zu stehen, doch dann löste sich die Starre von White und ihr Knie fuhr ins Gesicht ihrer Freundin. Black flog in einem hohen Bogen durch die Luft und krachte zu Boden.
 

Nagisa schrie, als sie schweißgebadet in ihrem Bett aufwachte. Die kleinen Perlen tropften von ihrer Stirn und benässten ihre Bettdecke. Sie fasste in ihr Gesicht und spürte den Schmerz, den sie in ihrem Traum erfahren hatte. Schnell sprang sie auf und stellte sich vor den Spiegel. Ein Glück. Kein Kratzer, kein Blut und auch kein Jaku – King. Das sportliche Mädchen versuchte sich zu beruhigen und begann sich anzuziehen. Sie streifte ihren Schlafanzug ab und schwang sich in ihre heutigen Kleider. Ein kurzes T-Shirt und Hotpants aus Jeans schmückten nun ihren Körper. Nagisa kämmte ihre Haare und freute sich schon auf den Tag, obwohl sie sehr aufgeregt war. Heute würde der Plan „Nagisa x Honoka“ beginnen, so stand es jedenfalls in dem Zettel von Mai. Das zeichnerischbegabte Mädchen war eine Klassenkameradin von Nagisa und dazu auch eine gute Freundin. Sie und Saki waren hinter das Geheimnis von dem Orangeschopf gekommen und wollten ihr helfen. „Ich frage mich, was die Beiden vorhaben!“, dachte Nagisa, als sie die letzte Strähne zur Seite kämmte. Sie schnappte sich ihre Lieblingstasche und machte sich auf den Weg zum Treffpunkt. Im Park warteten derweil schon Saki und Honoka, die sich unterhielten. Das sportliche Mädchen war ziemlich rot im Gesicht und schämte sich scheinbar, da sie sich die Hände vor die Augen hielt. Auch Honoka wurde kurz rot im Gesicht, doch begann dann zu lächeln. Sie schien glücklich zu sein und flüsterte Saki etwas Wichtiges ins Ohr. Zur selben Zeit packte Mai aufgeregt ihre Tasche und durchdachte den Plan „Nagisa x Honoka“. Sie packte einen Fotoapparat und einen Stadtplan ein, um für alles gewappnet zu sein. Dennoch war sie unruhig, aus einem Grund den sie nicht verstehen konnte. Sie seufzte kurz und rannte dann aus dem Zimmer und nach draußen. Sie bog nach links ab und rannte geradeaus in den Park.
 

Nach einigen hundert Metern kam ihr jemand entgegen. Es war Nagisa, die sich verlaufen hatte. Ohne ein Wort zu sagen, riss das lilahaarige Mädchen sie mit und schleifte sie hinterher. Doch da Nagisa ein Ass im Sport war, kam sie damit sehr gut zurecht und die beiden Mädchen erreichten den Treffpunkt, wo Saki und Honoka schon warteten. „Entschuldigt die Verspätung!“ sagten Mai und Nagisa synchron und begannen zu kichern. Saki blickte Mai entschlossen in die Augen und wurde ein wenig rot im Gesicht. Dann startete der Plan und das lilahaarige Mädchen und die Softballspielerin holten einen Stadtplan aus ihren Taschen. Zuerst sollte es zum Takoyaki-Restaurant gehen und dann in den Vergnügungspark. Honoka und Nagisa stimmten den Vorschlägen zu, da sie die beiden Orte sehr mochten. Zum einen wurden sie im Vergnügungspark das erste Mal zu Pretty Cure und zum anderen liebten sie die Takoyaki-Bällchen von Akane. Dem orangehaarigen Mädchen lief schon das Wasser im Mund zusammen, wenn sie nur an Takoyaki mit Schokolade dachte. So gingen die vier Freundinnen los und durchquerten den Park zur Hälfte. Dort stand ein großer, metallener Wagen, der lecker nach Takoyaki duftete. Ein Schild zierte das Dach des Anhängers auf dem „Akane“ geschrieben stand. Nagisa und Honoka rannten sofort wie wild los und stürmten an die Kasse, an der eine alte Freundin von ihnen stand. Es war ein junges Mädchen mit blonden Haaren, die zu einem Zopf geflochten waren. „Hikari!“, rief Honoka und stemmte sich über die Theke. Sie knuddelte Hikari und fragte sie nach ihrem Befinden. So langsam trotteten auch Saki und Mai zum Takoyaki-Wagen. Sie hatten sich ein wenig zurückgehalten, um etwas zu besprechen. Sie sagten dem blonden Mädchen Hallo und stellten sich vor. Hikari hatte damals zusammen mit Pretty Cure gegen Jaku - King gekämpft und war daher eine sehr gute Freundin von den ehemaligen Kämpferinnen. Sie liebte es im Takoyaki-Wagen auszuhelfen, wenn Akane gerade nicht da war oder sie sehr viel zu tun hatte. Auch an diesem Tag war Akane nicht anwesend, weshalb sie die Vertretung übernommen hatte. Nach einem kurzen Plausch begann sie dann die Bestellungen entgegenzunehmen.
 

Nagisa nahm ein ganzes Blech voll von den Takoyaki und überschüttete diese mit Schokoladensoße. Honoka und Mai hingegen nahmen die Takoyaki ohne jeglichen Zusatz. Saki untersuchte die Takoyaki regelrecht, da sie so etwas noch nie gegessen hatte und nur die leckeren Gebäcke ihrer Mutter kannte. Sie nahm sich ein bisschen Schokosoße und piekste dann mit einem Zahnstocher in das Bällchen. Und mit einem Happs war die Kugel in ihrem Mund verschwunden und ihre Augen begannen zu leuchten. Sie konnte kaum glauben, dass etwas so kleines und unscheinbares so gut schmecken konnte. Honoka und Mai grinsten, als sie den Gesichtsausdruck von Saki und Nagisa verglichen und dabei merkten, dass sie identisch waren. Das lilahaarige Mädchen biss ein kleines Stück vom Tintenfischbällchen ab und ließ es auf ihrer Zunge zergehen. Auch ihr gefiel der Geschmack sehr, doch sie wollte benehmen zeigen und genießen. Sie starrte Saki an, die plötzlich aufhörte zu essen und sich eine Servierte nahm, um sich den Mund abzuwischen. Mai wurde rot im Gesicht und hoffte, dass ihre Freundin das nicht bemerkt hatte. Dann fiel ihr etwas ein und sie nahm Blickkontakt mit Nagisa auf. Das Mädchen hatte nur noch wenige Takoyaki übrig und wollte gerade wieder einen in den Mund schieben, als sie Mai bemerkte. Sie sah, dass ihr Freundin auf die Bällchen deutete und dann mit den Augen zu Honoka schielte. Das sportliche Mädchen mit den wuscheligen Haaren verstand. Sie sollte Honoka mit einem Tintenfischbällchen füttern, so wie es die Liebespaare immer tun. Nagisa war entschlossen und piekste in das Bällchen, tunkte es in etwas Schokolade, öffnete ihren Mund und fragte mit lieblicher Stimme: „Honoka? Möchtest du einmal eines mit Schokolade probieren?“ Sie merkte, wie die Nervosität langsam in ihr hochstieg und ihr Herz schneller zu schlagen begann. Dann antwortete Honoka mit einem Lächeln und die Spannung legte sich ein wenig. „Gerne doch.“, meinte das blauhaarige Mädchen und öffnete bereitwillig den Mund. „Sie scheint es tatsächlich zu wollen!“, dachte Nagisa und führte ihre zittrige Hand mit dem Bällchen zu Honoka.
 

Bei jeder kleinen Bewegung schlug ihr Herz ein Stück stärker und schneller. Das Takoyaki-Bällchen kam immer näher an den Mund von Honoka heran. Dann berührte es ihre Lippen, die wunderschön glänzten und Nagisa einmal kurz inne hielten ließen. Sie schluckte einmal angestrengt und führte dann das Bällchen in den Mund ihrer Freundin. „HAPPS!“, machte es und der Tintenfisch mit Schokolade war verschwunden. Genüsslich kaute das intelligente Mädchen, während Nagisa aufatmete und zu Mai und Saki schielte. Saki schielte zurück und bemerkte nicht, wie Mai sie mit ihren wunderschönen lila Augen anstarrte und schon fast anhimmelte. Irgendwie hatte Nagisa ein ungutes Gefühl dabei und dachte an ihre Situation. Aber konnte es sein, dass Mai sich in Saki verliebt hatte? Immerhin waren die beiden Mädchen schon lange die besten Freundinnen. Da traf es Nagisa wie ein Blitz! Auch sie und Honoka waren seit langem die besten Freundinnen. Die LaCrosse-Käpitänin verzog ihr Gesicht und versuchte ein paar klare Gedanken zu fassen. Sie öffnete ihren Mund und fragte dann laut: „Saki? Willst du Mai nicht auch einen zum Probieren geben?“ In diesem Moment lief das Gesicht der Künstlerin rot an und die Softballspielerin nickte zustimmend. Sie piekste das Bällchen auf, so wie Nagisa es getan hatte, und führte es langsam zu dem Mund von Mai, die völlig perplex war. Sie versuchte still zu sitzen und ihre Röte zu verdecken, damit keiner etwas mitbekommen würde. Das Bällchen berührte ihre Lippen kurz und Saki zuckte zurück. Das lilahaarige Mädchen strich mit ihrer Zunge langsam über ihre Lippen und guckte ein wenig verdutzt. Dann schnappte sie sich das Tintenfischbällchen mit den Zähnen und aß es mit einem Bissen. Nagisa, die das Spektakel zu Studienzwecken beobachtet hatte, stand auf und ging dann zu Mai. Sie legte eine Hand auf ihre Schulter und fragte dann: „Kommst du kurz mit zur Toilette? Ich muss ganz dringend!“ Honoka kicherte, da sie es lustig fand, wenn ihre Freundin so offen mit solchen Themen umging.
 

Die Künstlerin setzte sich auf, rückte den Stuhl zurück und ging dann mit dem orangehaarigen Mädchen zur nahegelegenen Toilette. Die beiden stellten sich vor die Tür des Häuschens und begannen zu reden. „Kann es sein, dass du das gleiche Problem hast wie ich?“, fragte Nagisa mit einem entschlossenen Lächeln. Mai nickte nur stumm und schien sich zu schämen, doch das brauchte sie nicht. Nagisa legte ihre Hände auf die Schultern ihrer Freundin und sagte dann mit einem Lächeln im Gesicht: „Dann ist heute der Plan erweitert worden! Nagisa x Honoka plus Mai x Saki! Na was hältst du davon?“ Ein paar kleinen Tränchen bildeten sich in den Augen der Künstlerin, die daraufhin entschlossen nickte. „Ok, dann können wir ja wieder zu unseren Traummädchen gehen!“, meinte das lilahaarige Mädchen und setzte sich in Bewegung. Plötzlich zupfte etwas an ihrem Top und sie drehte sich um. Es war Nagisa, die mit gekreuzten Beinen vor ihr stand. „Eigentlich musste ich wirklich aufs Klo!“, sagte das LaCrosse-Mädchen mit verkrampfter Stimme und Mai begann zu lachen. Sie ließ ihre Freundin auf die Toilette gehen und rief ihr nach: „Aber mach ja nichts Unanständiges!“ Kurz darauf kam Nagisa zurück und die beiden gingen zum Takoyaki-Wagen. Akane, die Geschäftsführerin, war eingetroffen und unterhielt sich angeregt mit Honoka über alte Zeiten. Früher waren die beiden Mädchen nämlich fast jeden Tag zu ihr gekommen und hatten ein paar Bällchen gegessen. „Akane!“, rief Nagisa, als sie ihre Freundin erkannte und begrüßte sie. Sie war gekommen, um Hikari die Arbeit abzunehmen, damit sie noch ein wenig Freizeit haben würde. Das kam dem blonden Mädchen sehr gelegen, da sie nun mit ihren zwei besten Freundinnen und deren Freundinnen mitgehen konnte. Mai und Saki stellten sich Akane noch kurz vor und schwärmten von den Bällchen, bis es dann weiterging. Hikari schnappte sich ihre Tasche und einen dünnen Mantel, den sie sich umwarf, und die Mädchen machten sich auf den Weg in den Vergnügungspark. Die Herzen von Nagisa und Mai schlugen aufgeregt auf und ab, da bald der Höhepunkt des Planes kommen sollte. Das Riesenrad!

Nagisa’s Missionsende?

Riesige Achterbahnen, schnelle Autoskooter, süß duftende Zuckerwattestände und überfüllte Wege, wo man hinsah, das war der Vergnügungspark. Jedenfalls für Besucher, die hier nur zum Spaß herkamen und ihren Tag verbrachten. Für Nagisa und Honoka fand an diesem Ort jedoch alles seinen Anfang. Die beiden Mädchen lernten sich hier kennen und kämpften vereint, als Pretty Cure, gegen Pizard. Er hetzte ihnen Zakenna auf den Hals, doch die beiden Mädchen schafften es zu gewinnen und das Böse zu verscheuchen. Danach nahm alles seinen Lauf. Sie wurden Freundinnen. Sie stritten sich, versöhnten sich und kämpfte Seite an Seite gegen den dunklen König. Dieser Park war die reinste Fundgrube für Erinnerungen an die alte Zeit. Die fünf Mädchen kauften sich ihre Eintrittskarten am Schalter und spazierten dann freudestrahlend hinein in das Vergnügen. Nagisa und Mai tauschten oft ein paar Blicke aus, um die Lage zu koordinieren, was nicht so recht klappte. So lenkte das orangehaarige Mädchen zum Beispiel als Erstes zu einer Achterbahn. Die Bahn fuhr auf und ab, seitwärts und manchmal auch Überkopf und das mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Saki und Nagisa hatten sichtlich ihren Spaß, während Mai, Hikari und Honoka panische Angst hatten und sich aneinander festkrallten. Hätte Nagisa neben ihrer heimlichen Liebe gesessen, dann hätte sie sicher ihre Freude gehabt, aber nein, sie saß mit Saki in einem Wagen, da sie von ihr überredet worden war. Nachdem die Bahn zum Stillstand gekommen war, stiegen die Fahrgäste aus und gingen zurück auf einen der überlaufenden Wege.
 

Die drei Mädchen, die die Achterbahn nicht so gut vertragen hatten, torkelten ein wenig hinter Saki und Nagisa hinterher. Ihre Beine zitterten immer noch und ihre Gesichter waren ein wenig blass. Die LaCrosse-Spielerin tobte im Inneren vor Wut, da sie auf so eine dumme Idee gekommen war. Was hatte sie da nur Honoka zugemutet? Und das Schlimme war, dass sie selbst Spaß in der Bahn gehabt hatte, obwohl sie sich um den Plan kümmern sollte. Jetzt wollte Mai einen Vorschlag machen und die fünf Mädchen begaben sich zu einem Dosenwurfstand. Man hatte drei Bälle zur Verfügung, um einen Turm aus sechs Dosen umzuwerfen und einen Preis zu ergattern. Natürlich war es nicht der Plan selbst zu werfen, nein es sollte für einen geworfen werden. Mai setzte einen verführerischen Blick auf, der Saki ein wenig rot werden ließ, und fragte lieb: „Würdest du für mich werfen? Ich habe immer so ein Pech!“ Wie aus der Pistole geschossen, antwortete die Softballspielerin mit einem „Ja, gerne!“ und nahm einen Ball in die Hand. Währenddessen hatte Hikari bereits drei Türme mit nur drei Bällen zu Fall gebracht und den Hauptpreis ergattert. Eine riesiges Plüschtier, das wie eine Ente aussah. Das blonde Mädchen freute sich und knuddelte ihre Ente fest. Nagisa staunte und fragte sich, woher ihre Freundin so gut werfen konnte. Dann hörte sie ein Scheppern und drehte sich zu Saki und Mai. Ebenfalls drei Dosentürme lagen auf dem Boden und Mai suchte sich ihren Preis aus, während sie sich schüchtern bei Saki bedankte. Dann bemerkte Nagisa, dass Honoka starr auf eine kleine Katze blickte, die ein weißes Fell und kleine Kulleraugen besaß. Das blauhaarige Mädchen schien das Plüschtier unbedingt zu wollen und so ergriff Nagisa ihre Chance. „Soll ich mal für dich versuchen zu werfen?“, fragte der kleine Tollpatsch und lächelte dabei. Schüchtern antwortete ihre Freundin: „Klar, aber nur wenn es dir nichts ausmacht!“ Sofort griff sich Nagisa einen der drei Bälle und setzte zum Wurf an. Sie hoffte, dass ihr Training beim LaCrosse dafür ausreichen würde, da sie dort nur ein wenig Wurftraining hatte. Der Ball flog wie eine Pistolenkugel aus ihrer Hand und rammte in einen Turm mit Dosen, der klirrend zu Boden fiel. „Der erste Turm wäre geschafft!“, dachte sie und merkte, wie Honoka’s Augen zu leuchten begannen. Das war ihre Chance, die Sache mit der Achterbahn wieder gut zu machen. Sie schnappte sich den zweiten Ball und holte zum Wurf aus. Wieder fiel ein Dosenturm zu Boden. „Der letzte Turm! Nur sechs blöde Dosen!“, dachte Nagisa und griff den letzten Ball, um ihrer Geliebten den Wunsch nach dem Kätzchen zu erfüllen. Sie warf den Ball und er krachte in den Dosenturm, der zusammenbrach. Doch eine Dose blieb wackelnd am Rand stehen und schwankte langsam hin und her. Nagisa konnte es nicht glauben, dass diese eine Dose nun über ihr vielleicht baldiges Glück entscheiden würde. Und schloss die Augen, um nicht zu sehen, was geschah.
 

Dann gab es ein Klirren und der Verkäufer fragte, was es sein sollte. Das orangehaarige Mädchen riss ihre Augen auf und zeigte auf das kleine Kätzchen. Er gab es ihr herunter und bedankte sich für das Spielen. Nagisa’s Herz machte Freudensprünge, als sie das Kätzchen bekam und die glückerfüllten Augen von Honoka sah. Schnell gab sie ihr die Katze und bekam dafür eine große und liebevolle Umarmung. Das tollpatschige Mädchen schwebte für einen Moment im Himmel und spürte, wie sich der Körper ihrer Freundin an ihren presste. Dann sollte es weitergehen. Mai, die sich einen Plüschpinguin ausgesucht hatte, strahlte bis über beide Ohren und schien wie weggetreten. Jetzt wollte Hikari einmal einen Vorschlag machen und der Weg führte zur Geisterbahn. Als die fünf Mädchen vor dem Gebäude standen und die Schreie der Menschen im Inneren hörten, dachten Mai und Nagisa: „WAS? Eine Geisterbahn!?“ Einen Moment wurde den beiden schwindelig, aber dann kam ihnen zeitgleich die zündende Idee. Wenn sie sich neben ihre heimliche Liebe setzen würden, dann könnte es leicht passieren, dass sie aus Angst vor den Geistern umarmt werden. Nagisa und Mai sahen sich an und begannen finster zu kichern, als ob das der beste Plan aller Zeiten wäre. Die beiden rasten vor und schnappten sich jeweils einen Wagen. Honoka setzte sich neben Nagisa und Saki neben Mai. Hikari setzte ihre riesige Plüschente auf den Sitz neben sich und dann konnte die Fahrt losgehen. Ein langer, dunkler Korridor erstreckte sich vor den fünf Mädchen und der Ente von Hikari. Überall flackerte es und Schreie von vorne und hinten waren zu vernehmen. Nagisa rutschte ein wenig näher an Honoka heran, um sofort im Falle eines Notfalles zur Stelle zu sein und eine Umarmung zu genießen. Mai machte sich währenddessen bereit eine Umarmung aus Angst auszuführen. Sie wusste, dass Saki keine Angst vor solchen Sachen hatte und deshalb musste sie den Schritt wagen. Hikari saß nur still in ihrem Wagen und starrte geradeaus.
 

Plötzlich kam ein Geist aus der Wand geschossen und eine riesige Spinne fiel von der Decke herab. Das lilahaarige Mädchen erschrak und war starr vor Angst. Sie versuchte sich zu Saki rüberzuwerfen, doch kein Muskel rührte sich. Während Nagisa das Problem hatte, dass Honoka keine Angst zu haben schien. Sie fragte sich, woran das liegen konnte und bekam die Antwort zeitgleich ins Ohr geflüstert: „Das ist nicht so angsteinflößend wie einem Zakenna gegenüber zu stehen.“ Das Mädchen mit den wuscheligen Haaren konnte es nicht glauben, die Kämpfe gegen die Finsternis schienen Honoka immun gegen Geisterhäuser gemacht zu haben. In ihren Gedanken stellte sie sich ein Rollenspiel vor, in dem ihre Freundin die Fähigkeit Immunität gegenüber Geister besaß. Ihre Augenlieder begannen ein wenig zu zucken, während Hikari eine Saftpackung austrank. Sie schien auch keinerlei Angst zu haben. Sie schaute nur starr nach vorne und schlürfte ihren Apfelsaft aus der kleinen Packung. Wenig später kam das Licht wieder zum Vorschein. Die Fahrt war zu ende und die fünf Mädchen plus Ente stiegen aus. Es war schon ziemlich spät geworden und die Sonne begann unterzugehen.
 

Das war der Moment des Tages auf den Mai und Nagisa, mit ein wenig Angst, gewartet hatten. „Zeit für das Riesenrad, oder?“, fragte die Künstlerin und die anderen stimmten zu. Das Riesenrad war gigantisch und glänzte durch die vielen Lichter, die daran befestigt waren. Es drehte sich langsam und manchmal hielt es inne und ein Pärchen bekam die Chance für eine Minute an der höchsten Stelle stehen zu bleiben und den Sonnenuntergang zu beobachten. Das war auch das Ziel von den beiden Verliebten. Sie gingen zu einer Gondel und baten ihre Freundin herein. Nur Hikari blieb draußen stehen und sagte: „Ich habe ziemliche Höhenangst und möchte deshalb nicht! Ich wünsche viel Glück!“ Sie zwinkerte und setzte sich mit ihrer Ente neben das Führerhäuschen und trank das nächste Saftpäckchen, welches sich noch in ihrer Tasche finden ließ. Honoka saß mit Nagisa in einer Gondel, die in einem leuchtenden gelb angemalt war, und starrte auf den Vergnügungspark herab. „Wir saßen noch nie zusammen in dem Riesenrad. Das ist schön. Früher haben wir nur gekämpft und sind von Stand zu Stand gesprungen. Es ist toll, dass wir so einen schönen Tag hier verbringen konnten.“, meinte das intelligente Mädchen und lächelte. Währenddessen redete Mai ein wenig über das Wetter, da sie so aufgeregt war. Die beiden Freundinnen saßen in einer Gondel, die rot angestrichen war und mit Sternchen bestückt war. Saki schwang mit den Beinen hin und her und schien ein bisschen nervös. Sie nickte Mai nur zu und schien im Gedanken versunken.
 

Plötzlich ruckelte es kurz und das Riesenrad blieb stehen. Eine Minute würde jetzt eine der Gondeln, des Rades, still stehen und den Blick auf den Sonnenuntergang und die Chance auf eine Liebeserklärung geben. Eine rote Gondel befand sich in der höchsten Position und innerlich liefen Mai die Freudentränen. Sie rückte auf der Bank näher an Saki heran und begann zu reden: „Weißt du noch, als wir Pretty Cure waren, haben wir viel zusammen getan und unternommen. Aber das ist das erste Mal auf einem Vergnügungspark und deshalb will ich auch etwas loswerden.“ Plötzlich schnellten die Lippen von Saki auf die von Mai und die Zeit schien still zu stehen. Ein langer und zärtlicher Kuss begann und die beiden Mädchen genossen es. In der Zwischenzeit hatte Nagisa versucht ihren Anfang zumachen. Doch irgendwie wollte ihr Körper nicht, obwohl ihr Herz und ihr Verstand bereit waren. Sie saß starr neben Honoka und sagte nur andauernd: „Wir haben angehalten! Wir haben angehalten!“ Honoka lächelte und drückte ihr Plüschkätzchen fest. Dann gab sie Nagisa einen Kuss auf die Wange und meinte: „Das ist der Dank für den wunderschönen Tag und mein kleines Kätzchen. Es ist so toll, dass wir Freundinnen sind. Ich hoffe, dass das für immer so bleiben wird!“ Nagisa’s Gesicht wurde rot und ihr Herz begann schneller zu rasen. Sie freute sich über die kleine Zärtlichkeit ihrer Freundin und sagte nur schüchtern: „Ich danke dir auch für den Tag!“ Im Geheimen bedankte sie sich auch für den Kuss auf die Wange. Sie schwebte im siebten Himmel, doch dann wurden ihr die Worte ihrer Freundin bewusst. „Ich hoffe, dass das für immer so bleiben wird…, dachte Nagisa und ihr Herz begann zu stocken. Sie packte die Hand von Honoka und zerrte sie auf. Dann ging sie mit ihr zu einem Fenster der Gondel und sagte: „Dieser Himmel ist wunderschön.“ Ihre Freundin stimmte ihr zu und lächelte. Zur gleichen Zeit trank Hikari ihr Trinkpäckchen aus und warf es in den Mülleimer. „Nur ein kleiner Erfolg.“, dachte sie und kuschelte sich an ihre Ente.
 

In diesem Moment bewegte sich das Riesenrad wieder und in der roten Gondel endete der Kuss. Mai und Saki sahen sich in die Augen und sagten liebevoll: „Ich liebe dich!“ Sie schmiegten sich aneinander und genossen die übrige Zeit, die von der Fahrt noch übrig war. Auch sie waren früher Pretty Cure gewesen. Zusammen waren sie Cure Bloom und Cure Egret gewesen und hatten gegen die finsteren Mächte gekämpft. Doch auch ihre Freunde Flappi und Choppi waren in den Garten des Lichts zurückgekehrt. Seitdem hatten die beiden Freundinnen viel erlebt und waren erwachsener und auch schlauer geworden. Und nun lagen sie einander in den Armen und genossen die Zeit zu zweit. Nach wenigen Minuten stoppte das Riesenrad und die Gäste stiegen aus. Hand in Hand verließen Honoka und Nagisa die Gondel und stellten sich zu Hikari. Auch Mai und Saki verließen die Gondel und kamen freudestrahlend und knallrot heraus. Sofort wusste Nagisa, dass es bei ihrer Freundin geklappt hatte und begann sich für sie zu freuen. Saki nickte Honoka zu. Sie wusste, dass es geklappt hatte, was sie ihrer Freundin im Park zugeflüstert hatte und sagte: „Herzlichen Glückwunsch!“ Nagisa erschrak und konnte nicht glauben, dass Honoka scheinbar eingeweiht war. Doch dann sagte Saki: „Danke!“ und Nagisa wusste, dass Saki auch in Mai verliebt gewesen war. Sie lächelte über beide Ohren und beglückwünschte die beiden. Dann ging es auf den Weg nach Hause. Hikari verabschiedete sich von der Gruppe und machte sich auf den Weg nach Hause. Sie wohnte ein wenig außerhalb der Stadt und musste daher in die entgegengesetzte Richtung. Ihre Ente fest in der Hand ging sie ihren Weg. Saki und Mai begleiteten Nagisa und Honoka zu ihrem jeweiligen Zuhause und gingen dann langsam nach Hause.
 

Erst ein paar Meter vor der letzten gemeinsamen Abzweigung blieben sie stehen und küssten sich noch einmal. Sie schauten in die glückserfolgten Augen ihres Partners und sagten dann noch einmal liebevoll: „Ich liebe dich!“ Dann gingen sie auseinander und liefen nach Hause. Nagisa hatte sich währenddessen ins Bett geschmissen und rief sich die Worte von Honoka ins Gedächtnis. Sollte sie nur eine Freundin für sie bleiben wollen? Das Mädchen mit den wuscheligen Haaren schnappte sich Akonoh und kuschelte sich an den kleinen Hasen. Mit Tränen im Gesicht schlief sie ein und beendete so den Tag.

Nagisa's Angst

Es war Mittag und das LaCrosse-Team trainierte. Nagisa, die die Kapitänin war, gab ihrer Mannschaft Befehle und half ihnen bei den Übungen. Sie schleuderten die Bälle untereinander hin und her, um ihre Hand-Augen-Koordination zu verbessern. Zur gleichen Zeit spielte Saki mit ihrem Softballteam gegen eine Mannschaft von einer anderen Schule. Mai war natürlich als Zuschauerin bei dem Spiel dabei. Es war zwar erst einen Tag her, dass sie und Saki sich geküsst hatten, aber ihr Herz hüpfte dennoch voller Aufregung. Die braunhaarige Schülerin schmetterte den Softball mit ihrem Schläger in die Luft und startete durch. Währenddessen suchte sie den Blickkontakt zu ihrer Freundin, um sich entschlossener zu fühlen. Ihre Blicke trafen sich und ihre Herzen begannen sinnlich zu schlagen. Das lilahaarige Mädchen hielt eine Zeichnung in der Hand, die sie während des Spieles gemacht hatte. Auf dem Papier war Saki mit einem verliebten und romantischen Blick zu erkennen. In diesem Moment war die Zeit um und das Spiel zu ende. Die Strawberry High hatte ihren Titel erfolgreich verteidigt. Saki und Mai liefen sich in die Arme und küssten sich, ohne Angst zu haben, dass ihre Klassenkameraden sie mit Fragen löchern würden. Ihnen war es egal, was die anderen Schüler denken würden, da sie wussten, dass es richtig war, was sie taten. Ihre Lippen pressten sich aneinander und ihre Augen schlossen sich.
 

Im selben Moment dachte Nagisa an den gestrigen Tag, der für sie anders gelaufen war, als geplant. Was wäre gewesen, hätte sie es ihrer Freundin gesagt? Hätten sie sich geküsst? Hätte die LaCrosse-Spielerin eine Abfuhr bekommen oder wäre ihre Freundschaft in die Brüche gegangen? Nagisa schüttelte ihren Kopf, um die bösen Gedanken aus ihrem Kopf zu verdrängen. Tatsache war, dass alles so war, wie es war! Sie beendete die Übungen und befahl ihrem Team eine kurze Pause zur Erholung zu machen. Alle rannten sofort zu der großen, rosa gestrichenen Bank, die am Rand des Spielfeldes stand und begannen ihre Wasserflaschen auszutrinken. Mit einem Seufzer ließ sich das orangehaarige Mädchen auf die Holzbank fallen. Sie legte sich hin, wobei sie das kantige Holzstück in ihrem Rücken bemerkte und ein bisschen hin und her ruckelte. Die Überdachung spendete ihrem Gesicht ein wenig Schatten. Die Hitze war unerträglich, dabei war es erst Frühlingsanfang. Nagisa legte ihren rechten Arm über ihre Augen und dachte: „Was Honoka wohl gerade macht?“ Mit diesem Gedanken schlief das sportliche Mädchen, vor Erschöpfung, ein. In ihrem Traum befand sie sich auf einer immergrünen Wiese, die mit den hübschesten Blumen der Welt geschmückt war. Sie rannte mit ihrem Sommeroutfit, was aus einer kurzen Hose und einem knappen T-Shirt bestand, durch die hohen Gräser und durch die prachtvollen Blüten. Sie fühlte sich frei und spürte wie der Wind mit ihren Haaren spielte. Die Sonne strahlte, sowie auf dem Trainingsplatz und lieferte den Pflanzen das Licht, welches sie zum Wachsen benötigten. Alles war wunderbar. Nur eines fehlte, beziehungsweise irgendjemand fehlte. Nagisa blieb stehen und schaute sich verträumt nach etwas um. Sie suchte jemanden. Sie suchte Honoka. Dann tauchte in ihrem Blickfeld plötzlich etwas auf. Eine Silhouette eines Mädchens. „HONOKA!“, schrie das orangehaarige Mädchen und rannte los. Die Gräser und Blüten kitzelten sie an ihren Beinen. Es kribbelte, doch das interessierte Nagisa nicht, da Honoka in ihrem Blickfeld war und sie nur Gedanken für sie hegen wollte. Sie kam Schritt für Schritt näher, weshalb ihr Herz vor Freude wild in ihrer Brust schlug.
 

Doch plötzlich verdunkelte sich der Himmel! Sturmwolken bildeten sich und die Pflanzen begannen ihre Köpfe hängen zu lassen. Nagisa begann schneller zu rennen, um vor Beginn des Sturmes bei ihrer Freundin zu sein. Die Gräser und die Blumen verdorrten um ihr herum und das Kitzeln wurde zu einem Stechen. Wie Nadeln stachen die Pflanzen in ihre Beine, doch sie rannte weiter, in der Hoffnung gleich bei Honoka zu sein. Doch dann, kurz vor dem Ziel, bildeten sich Wolken, die Nagisa umzingelten. Die dunklen Massen formten sich und wurden zu Dienern der Finsternis. Freezen, Frozen, Pisard und Poisonny kesselten das sportliche Mädchen ein. Sie blieb stehen. Ihr Atem stockte und an ihren Beinen lief Blut hinunter. Hinter den vier Kreaturen stand Honoka, sie hielt sich verkrampft die Brust. „HONOKA!“, schrie Nagisa erneut und stürmte los. Sie wollte die Mauer, die die vier Finsterlinge bildeten durchbrechen, doch sie waren stärker. Pisard winkelte sein Knie an und rammte es der Schülerin in den Magen. Sie strauchelte und merkte, wie sich Eis auf ihrer Haut niederlegte. Freezen und Frozen verströmten es und schafften es so, die Bewegungen des orangehaarigen Mädchens zu stoppen. Nagisa zitterte. Es war kalt. Der Himmel war dunkel. Vor ihr standen ihre Feinde und hinter ihnen ihre Freundin, die Sekunde von Sekunde blasser wurde. Sie musste etwas tun. Sie schrie mit der Kraft, die ihr noch verblieb, und schaffte es das Eis zu zerstören. Mit Frostbeulen, blutenden Beinen und einem schmerzenden Magen machte sie sich fast schon schleichend auf den Weg zu ihrer Freundin. Die vier Bösewichte lachten und ließen sie weitergehen. „Nur noch ein paar Meter!“, dachte das verletzte Mädchen und versuchte zu lächeln. Sie hatte es fast geschafft, doch dann schnellte ein Bein von Poisonny durch die Luft und schleuderte das Mädchen zu Boden. Ihre Sinne spielten verrückt und ihre Augenlieder flackerten. Sie musste aufstehen, doch wie? Plötzlich ertönte eine ihr vertraute Stimme. „Nagisa! Nagisa! NAGISA!“, rief sie.
 

Zitternd wachte die Oberschülerin auf der rosa Bank auf. Vor ihr stand Mai, die etwas besorgt wirkte und mit ihrem Zeigefinger sekündlich gegen Nagisa’s Wange piekste. „Endlich bist du wach!“, meinte das lilahaarige Mädchen und begann zu lächeln. Neben ihr stand Saki, die einen Softball in die Luft warf und wieder auffing. Das unglücklichverliebte Mädchen rieb sich die Augen und setzte sich auf. Mit einem Murren fragte sie schließlich: „Wie lange habe ich denn geschlafen?“ Saki verdrehte die Augen und antwortete: „Sicherlich eine ganze Stunde, wenn nicht sogar mehr!“ Nagisa erschrak. Sie starrte in den Himmel und merkte, dass er bereits orange verfärbt und die Sonne schon fast untergegangen war. Erschrocken fragte sie: „Ist Honoka schon gegangen?“ Zögerlich begannen Mai und Saki zu nicken. Das orangehaarige Mädchen ließ sich genervt auf die Bank zurückfallen. Die Softballspielerin setzte sich neben ihre Freundin und meinte nur: „Macht dir keinen Kopf morgen ist auch noch ein Tag!“ „Sie hat leicht reden!“, dachte Nagisa, um ein bisschen Dampf abzulassen. Die zeichenbegabte Mai stand im glänzenden Licht der untergehenden Sonne und blickte über das Spielfeld der LaCrosse-Mannschaft. Sie überlegte hin und her und bewegte ihren Kopf taktvoll nach links und rechts. Dann kam ihr die Idee und sie schrie auf: „Ich hab’s!“ Saki fiel vor Schreck rückwärts von der Bank und Nagisa fiel gleich hinterher. Die beiden Mädchen rieben ihre Köpfe mit ihren Händen und fragten: „Was für eine Idee?“ Das lilahaarige Mädchen drehte sich zu den beiden um und antwortete: „Die Lösung für Nagisa’s Probleme!“ Das klang in den Ohren der LaCrosse-Spielerin unglaublich und wunderbar. Sie drückte sich an der Bank ab, um aufzustehen und begann zu lächeln. Sie packte die Hände von Mai und drehte sich mit ihr grazil im Kreis und freute sich.
 

Plötzlich stoppte das Drehen und Nagisa legte ihren Kopf seitwärts. „Was ist überhaupt die Lösung?“ Die Augen von der Künstlerin begannen gruselig zu leuchten und starrten das orangehaarige Mädchen an. „Ich kenne diesen Blick!“, meinte Saki und schien ein bisschen nervös. „Du musst ihre Aufmerksamkeit mit einer Gemeinsamkeit erhaschen!“, erklärte Mai und tippte dabei auf Nagisa’s Stirn. „Honoka interessiert sich für sämtliches Wissen, sämtliche Handarbeiten und sämtliche Kulturen, da hast du eine riesige Bandbreite an Auswahl!“, sagte die lilahaarige Schülerin. Nagisa war verdutzt und schaute mit leeren Augen durch die Gegend. Dann schüttelte sie ihren Kopf und meinte: „Aber Honoka und ich sind doch nur so gute Freunde geworden, weil wir so verschieden sind! Ich will doch gar nicht wie sie sein!“ Sie verzog ihr Gesicht. Die Softballspielerin trat zu den beiden Mädchen und sagte dann mit hoffnungsvoller Stimme: „Dann lerne doch etwas, was dir vielleicht Aufmerksamkeit bei Honoka einbringt. Hat sie nicht sogar bald Geburtstag?“ Saki hatte absolut recht! Nur noch zwei Monate und dann war es soweit, der Tag an dem Nagisa’s Liebe geboren wurde. Mai kicherte, als sie merkte, wie die Wangen von Nagisa rot wurden und sagte: „Lerne einfach das Nähen und schenke ihr etwas Selbstgemachtes!“ Sie stockte kurz und krallte sich ihre Partnerin, dann meinte sie: „Wenn du das schaffst, dann kannst du bald das hier machen!“ Sie setzte zu einem Kuss auf die Lippen ihrer Freundin an und küsste sie zärtlich. Saki gefiel es, wie ihre Partnerin den Plan demonstrierte und genoss den Kuss auf ihren Mund. Nagisa wurde ein wenig röter und sagte dann quietschend: „Das ist fies. Du kannst mir doch nicht so was erzählen und dann das demonstrieren.“ „Doch kann ich!“, entgegnete die Künstlerin und streckte ihre Zunge heraus. Die Softballspielerin grinste und meinte: „Das klingt nach einem neuen Plan!“ Die Augen von Mai glitzerten und sie schrie: „PLAN NAGISAxNÄHEN=HONOKA!“ Die LaCrosse-Spielerin konnte es nicht fassen. Das sollte der nächste Plan sein? Sie nahm ihren Mut zusammen und rief: „UND DIESESMAL KLAPPT ES!“ Die drei Mädchen begannen zu grinsen und machten sich auf den Weg nach Hause.
 

Daheim angekommen, schmiss Nagisa ihre Tasche in die Ecke und ließ sich auf ihr Bett fallen. Sie wusste, dass dieser Plan gut war. Sie konnte etwas für die Zukunft lernen und auch noch die Aufmerksamkeit ihrer Angebeteten gewinnen. Doch plötzlich schlichen sich die Bilder ihres Traumes ein und ein paar Tränen liefen über ihre Wangen. Warum hatte sie nur solche Albträume in letzter Zeit? Waren es Visionen oder einfach nur böse Gedanken? Sie wusste nicht, wie sie es zuordnen sollte und schnappte sich Akonoh, um ihn fest an sich zu drücken. Sie dachte über die Kämpfe, die sie und Honoka als Pretty Cure bestritten hatten, nach und hoffte, dass so etwas nie wieder passieren würde. Sie steckte sich Akonoh in den Kragen ihres Shirts, damit sie ihn nicht halten musste und kramte zusammen mit ihm unter dem Bett herum. Sie suchte eine Zeitschrift, in der sie eine günstige Nähmaschine gesehen hatte. Nach einer Viertelstunde kamen die beiden unter dem Bett hervor. Eine Zeitschrift aus dem Dezember des letzten Jahres knallte auf den Schreibtisch der Schülerin und die Seite mit den Nähmaschinen schlug auf. „Das ist sie!“, sagte Nagisa und zeigte mit dem Zeigefinger auf das Gerät. Sie nahm Akonoh aus dem Kragen und knuddelte ihn. Endlich machte sich wieder ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit und neue Zuversicht wuchs in ihr heran.

Nagisa’s rettender Prinz

Kaum eine Woche war vergangen. Nagisa hatte, zusammen mit Mai und Saki, einen neuen Plan geschmiedet, um das Herz von Honoka im Sturm zu erobern. Nähen! Das sollte helfen. Die Lacrosse-Spielerin hatte sich auf den Weg zum Elektrofachhandel, der in der Nähe der Schule lag, gemacht und lief mit einem breiten Grinsen durch die Straßen. Sie tagträumte aufgeregt. Sie dachte an wunderschöne Kleider und edle Gewänder, die sie mithilfe einer Nähmaschine nähen können würde. Frohen Gemütes betrat sie das Geschäft.
 

Es war recht klein und überschaubar. In den Schaufenstern standen nagelneue Fernseher, die schon fast größer als ein Fenster waren. „Wie gern hätte ich solch ein Gerät!“, dachte die orangehaarige Schülerin, als sie einen Schritt nach vorne setzte. An den Wänden des Fachmarktes tickten einige dutzend Uhren, die völlig aus dem Takt geraten waren. Nagisa versuchte die Geräusche zu ignorieren und ging weiter auf den Tresen zu. Eine etwas ältere und korpulente Dame stand hinter der Kasse und kümmert sich um ihren Kunden. Es war ein junger Herr, der anscheinend eine Spielkonsole kaufen wollte. Wieder geriet Nagisa ins Träumen. Sie stellte sich vor, wie sie die neusten Titel von One Piece und Dragon Ball Z spielen könnte. Ihr Grinsen wurde breiter, da ihre Gedanken weiter abdrifteten und Sekunde für Sekunde schöner wurden. Sie merkte nicht, dass der junge Herr bereits das Geschäft verlassen hatte und sie nun allein mit der Ladeninhaberin war. Eine freundliche Stimme riss Nagisa aus ihrem Tagtraum. Sie erschrak. Die ältere, korpulente Dame stand vor ihr und lächelte freudig in ihr Gesicht. „Kann ich dir helfen, junge Dame?“, fragte sie höflich und deutete mit ihrer rechten Hand auf die Technik, die hinter ihr lag. Aufgeregt und etwas eingeschüchtert nickte Nagisa und entgegnete: „Ich suche eine bestimmte Nähmaschine. Ich habe sie…“
 

Plötzlich fuhr ihr die Dame ins Wort und packte ihren Arm. Wenige Augenblicke später fand sich die Schülerin vor einer riesigen, glänzenden Nähmaschine wieder. Die Inhaberin deutete lächelnd auf das riesige Monster von Maschine. „Das ist unser neustes Modell! Es ist mit allen technischen Raffinessen ausgestattet, die es in unserem Zeitalter zu bieten gibt! Es ist nur zu empfehlen!“, verkündete die Dame und grinste. Nagisa gefiel die Nähmaschine sehr, doch es gab ein Problem: Der Preis! Soviel Geld hatte die Schülerin, die nebenbei auch für ihre Wohnung zahlen musste, nicht zur Verfügung. Leise und auch ein bisschen eingeschüchtert meinte sie: „Danke fürs Zeigen, aber ich wollte eigentlich ein anderes Modell.“ Schnell kramte Nagisa eine Zeitung aus ihrer Tasche und zeigte sie der Inhaberin. Diese beäugte die aufgeschlagene Seite mit ihren Glubschaugen und krallte sich dann den Arm der Schülerin. Wieder schleppte sie Nagisa durch den Laden und blieb dann vor der gewünschten Maschine stehen. Zufrieden grinste das orangehaarige Mädchen und packte das Gerät. Sie stemmte es und nahm es aus den Regal. Plötzlich spürte sie wie schwer die Maschine war und torkelte durch den Gang. Sie knallte mit dem Ellbogen gegen einen Kühlschrank und schrie vor Schmerz auf. Schnell eilte die korpulente Dame zu der Schülerin und nahm ihr das Gerät ab. Mit großen Augen staunte Nagisa über die Inhaberin, da sie die Nähmaschine mit nur einer Hand hielt. „Als Cure Black könnte ich das auch!“, dachte sie und ging zur Kasse. Eine große Maschine und ein fast doppelt so großer Haufen Münzen wechselte den Besitzer. Während Nagisa Schwierigkeiten mit dem Halten des Gerätes hatte, zählte die Inhaberin die Münzen. Nachdem das Geld gezählt war, machte sich die orangehaarige Schülerin auf den Heimweg.
 

Sie wackelte hin und her und hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Trotzdem lächelte sie. Sie war ihrem Ziel einen Schritt nähergekommen. Doch dann stolperte sie plötzlich über einen Stein, der auf dem Fußgängerweg lag. Sie spürte, wie sie den Boden unter ihren Füßen verlor. Sie schloss ihre Augen und hoffte, dass ein Wunder geschehen würde. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrem Bauch und krallte sich fest an die Nähmaschine, damit sie nicht kaputtgehen würde. Langsam richtete sie sich wieder auf und die Hand der Person fuhr unter das schwere Gerät. Nagisa sah an dem großen Menschen hoch. Es war ein Junge, dass merkte sie schnell. Dann erschrak sie und lief rot an. Es war Fuji P., der Junge mit dem sie gegangen war. Er lächelte und nahm ihr die Nähmaschine aus der Hand. Seine braunen Haare fielen über seine Augen. Er pustete sie mit einem Hauch weg und meinte dann: „Der gleiche Tollpatsch wie früher!“ Nagisa machte einen Schmollmund, als sie die Worte von Fuji hörte. Sie drehte sich zur Hälfte von ihm weg und meinte eingeschnappt: „Ich hätte es auch ohne Hilfe auf die Beine geschafft!“ Fuji begann herzlich zu lachen und bedankte sich für das Danke, welches er noch nicht gehört hatte. Die Schülerin drehte sich wieder zu ihm und fragte mit leicht genervter Stimme: „Kannst du mir beim Tragen helfen?“ Fuji lächelte und nickte ihr zu.
 

Er begleitete sie auf ihren Weg. Es war noch ziemlich weit und die Sonne stand hoch am Firmament, da es schon Mittag geworden war. Fuji und Nagisa schwiegen. Der orangehaarigen Lacrosse-Spielerin war es leicht unangenehm neben einem Jungen zu laufen, den sie verlassen hatte. Doch dem braunhaarigen Knaben schien die Gesellschaft des quirligen Tollpatsches zu gefallen. Er war leicht rot und schielte unbemerkt zu der erwachsengewordenen Nagisa. Sein Blick bewegte sich von ihren rosigen Wangen abwärts. Als er bei ihrer Brust angekommen war, hustete er und blickte wieder auf den Weg, der vor ihm lag. Hätte Nagisa das Verhalten mitbekommen, wäre sie sicherlich sauer geworden. Doch sie hatte es ja nicht gemerkt. Zögerlich fragte Fuji, nachdem schon eine halbe Stunde Schweigen vorbeigezogen war: „Was hast du eigentlich mit der Nähmaschine vor?“ Die Schülerin begann sich am Hinterkopf zu kratzen und meinte verlegen: „Die brauche ich um Honoka ein Geschenk zu machen!“ Sie wurde rot, was sie nicht merkte. Fuji stutze und ahnte, was geschehen war. Sein Herz begann aufgeregt zu klopfen. Er blieb stehen und zögerte einen Moment. Nagisa begann sich zu wundern. Dann begann der braunhaarige Schüler zu sprechen: „Du hast dich verliebt, oder? Du schaust immer so, wenn du jemanden liebst und es ihm nicht sagen kannst. Ich kenne dich sehr gut, glaube mir…“ Augenblicklich erschrak das orangehaarige Mädchen und stammelte vor sich her. Sie konnte nicht fassen, dass der Junge, in den sie verliebt gewesen war, so schnell hinter ihr Geheimnis gekommen sein konnte. Sie versuchte abzulenken, doch für Fuji wurde es dadurch nur eindeutiger und auch schmerzhafter. Er schüttelte mit dem Kopf und meinte leicht eingeschnappt: „Du brauchst es mir nicht zu sagen!“ Kaum hatte er seinen Satz gesprochen, begann er weiterzugehen. Nagisa blieb noch einen Moment stehen und lief ihm dann hinterher. Fuji begleitete sie noch die letzten Meter und brachte die Nähmaschine in die Wohnung des Tollpatsches. Er schaute sich alles genau an und schien erfreut über den Duft, der in der Wohnung zu verspüren war. Nagisa bedankte sich herzlich und brachte wenig später den Jungen zur Tür.
 

Er zog sie ein wenig auf und sagte dann: „Ok, ich bin dann weg!“ Die Schülerin nickte ein wenig schüchtern und verabschiedete sich ebenfalls. Doch plötzlich stoppte Fuji und sprach liebevoll: „Ich liebe dich, Nagisa! Ich wünschte du würdest es auch tun. Mach es gut, mein Stern!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte der Schüler los. Regungslos stand Nagisa an ihrer Haustür und versuchte die letzten Sekunden Revue passieren zu lassen. Sie wusste, dass sie Honoka liebte und spürte, dass Fuji‘s Worte nichts in ihr geregt hatten. Sie lief hinterher und sah, wie er am Ende der Straße stand und zu ihr sah. Sie sah ihn in die Augen und rief: „Es tut mir Leid! Ich liebe schon jemand anderen, du hattest recht! Bitte sei mir nicht böse!“ Fuji drehte sich um und es schien als wolle er gehen. Der orangehaarige Tollpatsch ließ seinen Kopf hängen, da sie es hasste anderen Leuten weh zu tun. Doch was sie nicht wusste war, dass der braunhaarige Junge seine Tränen aus dem Gesicht wusch. Er wollte keine Träne vor seiner Liebe zeigen und drehte sich dann wieder um. Man sah ihm an, dass er geweint hatte, aber dennoch sah er ihr tief in die Augen und schrie: „Es ist nicht deine Schuld und ich hoffe, dass sie dich auch so liebt, wie ich dich! Mach es gut!“ Die Worte des jungen Mannes prallten auf Nagisa, die regungslos vor am anderen Ende der Straße stand. Fuji versuchte ein Lächeln und drehte sich dann um. Mit Tränen in den Augen lief er um die nächste Ecke, um mit dem Sprinten zu beginnen. „Er weiß, dass ich Honoka liebe?“, dachte die Lacrosse-Spielerin, während sie in Gedanken versunken zurück nach Hause ging.
 

Sie schloss die Tür ab und schnappte sich die Nähmaschine. Sie stellte sie auf ihren Schreibtisch und zeigte Akonoh das neue Gerät. Der kleine Hase schaute mit seinen Knopfaugen auf den Korpus, bis er von Nagisa geknuddelt wurde. „Schon ein verrückter Tag!“, sagte sie leise und begab sich ins Bad, um sich zu waschen. Sie dachte an die Worte von Fuji und bemerkte, wie stark er sein musste. Er hatte sich überwunden seine Liebe erneut zu gestehen, sich Hoffnung gemacht und dann trotzdem viel Glück gewünscht. Die Lacrosse-Spielerin begann wieder zu schmollen und dachte: „Würde sich bloß Honoka so anstrengen, wie Fuji!“ Nachdem sie sich gewaschen hatte, aß sie eine Kleinigkeit und setzte sich an die Nähmaschine. Sie hörte die Worte von Saki und Mai in ihrem Kopf und startete das Gerät. Sie legte den Stoff ein, fädelte den Faden hindurch und begann zu nähen. In ihren Gedanken bei diesem Tag und bei ihrer Honoka.

Nagisa’s Nähvergnügen

Die Maschine ratterte. Der Faden raste, zusammen mit der Nadel, durch den Stoff. Außer den Geräuschen der Nähmaschine war nichts zu hören. Kein Vogelgezwitscher, keine Musik und auch kein genervtes Stöhnen. Der Raum war abgedunkelt, nur eine kleine Schreibtischlampe brannte. Sie spendete nur bescheiden etwas Licht, doch dies schien dem Mädchen an der Maschine nicht zu stören. Sie konzentrierte sich und ignorierte alles. Es war schwer eine solche Maschine zu bedienen. Schon die letzten sechs Stunden hatte sie versucht ein Stück Stoff an ein anderes zu nähen. Bisher ohne Erfolg. Die Nadel raste, die Maschine ratterte und der Stoff glitt an dem Gerät entlang. Plötzlich stoppte sie. „Mist!“, rief Nagisa, als sie merkte, dass sich der Stoff wieder einmal verzogen hatte. Genervt versuchte sie den Stofffetzen mühselig aus der Maschine zu befreien. Wieder hatte sie es nicht zu standen bringen können einen Fetzen an den anderen zu nähen.
 

Ihr kamen ein paar Tränen, die auf die harte Tischplatte tropften und daran zerschellten. Nagisa, die sonst so fröhlich war, spürte wie sich Verzweiflung und große Trauer in ihr breit machten. „Wieso nur?“, fragte sie sich. Sie war ein Ass in Sport, konnte Leute zum Lachen bringen und war eine gute Freundin für Honoka, aber warum konnte sie nicht einmal ein bisschen nähen. Als sie vor einem Tag die Maschine gekauft hatte, hatte sie sich die Bedienung leichter vorgestellt. Sie hatte sich ausgemalt, wie sie den Stoff an das Gerät legte, ihn durchzog und ein wunderschönes Kleid in den Händen hielt. Die Illusion war zerplatzt und nur noch ein Teppich von Stofffetzen und Tränen war übergeblieben. Die Schülerin schob die Nähmaschine mit einem heftigen Ruck zur Seite, legte ihren Kopf seitlich auf den angefeuchteten Schreibtisch und schaute verzweifelt zum Fenster hinaus. Es war schon dunkel und außerdem schon Sonntag. Nun konnte sie wohl kaum noch etwas nähen oder es zumindest versuchen. Die Uhr auf dem Tisch tickte, wie ein langsam schlagendes Herz. Die Zeiger klackten, wie ein Knopf eines Kugelschreibers, der minütlich betätigt wurde. Langsam neigte Nagisa ihren Kopf zur anderen Seite und versuchte die Uhrzeit, in der Dunkelheit, zu entziffern. Ihre Augen weiteten sich plötzlich, als sie merkte, dass es bereits dreiundzwanzig Uhr geschlagen hatte. Panisch rutschte sie mit dem Stuhl zurück, stand auf, schmiss ihre Klamotten zu Boden und schlüpfte in ihre Schlafsachen. Morgen würde wieder ein neuer Schultag anbrechen und sogar eine Mathe-Arbeit anstehen. Sie musste ausgeschlafen sein! Kaum war sie unter die Bettdecke geschlüpft, schlief sie ein. Sie schaffte es gerade noch Akonoh in den Arm zu nehmen bevor sie ins Land der Träume entglitt.
 

Diese Nacht war jedoch weniger als entspannend. Wild drehte sie sich von einer Seite auf die andere. Sie träumte. Riesige Maschinen standen vor ihr. Es waren Nähmaschinen und sie schien der Stoff zu sein. Panisch versuchte sie zu fliehen, doch ein Faden schnappte sie und hielt sie fest. Sie schrie und wachte schweißgebadet auf. „Nicht schon wieder!“, dachte Nagisa und starrte zu ihrer Nähmaschine hinüber. Am liebsten hätte sie sie wieder verkauft, doch sie brauchte das Gerät für die Umsetzung ihres Honoka-Eroberungsplanes. Schon zum dritten Mal hatte sie diesen bescheuerten Albtraum gehabt und schon dreimal war sie schreiend und schweißüberströmt aufgewacht. Nagisa schaute auf die Uhr, die noch leicht von der nicht ausgeschalteten Lampe angeleuchtet wurde, und entzifferte sie. Es war schon fünf Uhr. „In einer Stunde muss ich spätestens aufstehen!“, dachte die Schülerin und setzte sich auf. Sie legte Akonoh liebevoll zur Seite, stieg aus dem Bett, deckte das kleine Häschen zu und trottete schläfrig ins Bad.
 

Sie schmiss ihren Schlafanzug auf den Boden, hüpfte in die Dusche, stellte den Wasserhahn an und….“Ahhh!“, schrie sie in einem süßen und leicht verzerrten Ton. Ihre Wangen färbten sich leicht rosa und ein kalter Schauer wanderte über ihren zarten Rücken. Wieder einmal hatte sie den Hahn auf Kaltwasser gestellt und das am frühen Morgen. Blitzschnell drehte sie den Knauf der Dusche und stellte ihn auf Warmwasser. „Gott sei Dank!“, sagte sie etwas mürrisch und duschte sich ab. Sie klemmte den Duschkopf zwischen ihre Beine, griff die Seife und begann sich einzuseifen. Sie fuhr zärtlich über ihren zarten Körper. Ihre Hand und das Seifenstück glitten von ihrem Hals, über ihre Schultern, über ihren Busen und über ihren Bauch. Sie kicherte, da die Seife sie kitzelte. Sie genoss es zu Duschen und sich von dem Stress, dem Dreck und der Verzweiflung zu befreien. Der Wasserstrahl zwischen ihren Beinen plätscherte beruhigend und wärmte sie. Sie stöhnte leicht, nahm den Duschkopf in die andere Hand und fuhr mit der Seife fort. Es dauerte nicht lange und ihr Körper war komplett eingeseift. Ein leichter Glanz lag auf ihrer Haut und erfüllte ihren Körper mit einem erotischen Erscheinen. Die Seife flog in hohem Bogen auf den Boden des Bades, der Wasserstrahl des Duschkopfes glitt über den Körper der Schülerin. Die Wassertropfen wuschen die Seife fort, glitten über die weiche Haut von Nagisa und tropften an ihr herab. Ihre Haare, die sie mit Shampoo eingeschäumt hatte, hingen nass in ihrem Gesicht und klebten dort ein wenig. Das Wasser hörte auf zu plätschern, der Duschkopf wurde angehangen und das Mädchen verließ die Dusche. Sie schnappte sich ein wunderschönes, und dazu noch blaues Handtuch. Der weiche Stoff schmiegte sich an ihre klitschnasse und tropfende Haut. Sie fuhr sanft hinüber und trocknete sich. Sie taste ihren Busen ab, um sicher zu gehen, dass er wieder ein Stück gewachsen war. Sie freute sich, da sie sich einbildete, dass er gewachsen sei. Ungeduldig tippte sie mit den Zehenspitzen auf den Boden und wickelte zu das Handtuch um den Kopf und ihre Haare. Sie stolzierte nackt aus dem Bad und ließ ihren Schlafanzug auf dem Boden liegen.
 

Kaum war sie ins Zimmer gehuscht, hatte sie sich vor ihren Spiegelschrank gestellt und begonnen nach Unterwäsche zu kramen. Sie entschied sich für ein schwarzes und knappes Höschen. Langsam ließ sie es an ihren grazilen und trainierten Beinen hinauf gleiten. Sie rückte es zurecht und merkte, dass es wirklich sehr knapp war, da es ihr weit unter dem Bauchnabel hing und knapp den Intimbereich abdeckte. Schultern zuckend schnappte sie sich einen passenden BH, welcher vorne zu öffnen war und verhüllte ihren Busen damit. Es war nun 5:30 Uhr. Stöhnend schaute sie zu der Nähmaschine. „Ich werde es jetzt schaffen“, sagte sie „auch wenn es das letzte ist, was ich tue!“ Schnell schmiss sie sich ein hellblaues Nachthemd über, um nicht halbnackt auf dem Stuhl zu sitzen. Sie stürmte los und platzierte sich. „Ui kalt!“, hauchte sie leise, als ihr kaum bedeckten Po auf dem kühlen Metallstuhl landete. Sie kniff die Augen zu und schüttelte sich, dann schob sie die Nähmaschine zu sich. „Jetzt zeig ich es dir, du Bestie!“ Sie fädelte den Faden ein, schnappte sich ein wenig Stoff aus ihrer Stoffkiste und legte ihn zurecht. Sie drehte den Knopf an der Maschine und das Rattern startete. Wieder raste der Faden durch den Stoff und schlängelte sich durch den kleinen roten Fetzen, der einmal umgeklappt war. Nagisa wollte testen, ob sie es wenigstens schaffte den Stoff umzunähen. Sie fuhr sanft mit ihren Händen an dem Stoff entlang, ließ ihn durch die Maschine gleiten. Konzentration stand in ihrem Gesicht geschrieben, während das Rattern scheinbar lauter wurde. Doch das beunruhigte sie nicht. Im Gegenteil, es schien sie zu beruhigen. Immer mal wieder pustete sie eine nasse, orange Strähne ihrer Haare aus dem Gesicht, während sie langsam den Stoff weiterschob. Die Zeiger der Uhr klackten, ihr Herz pochte und die Minuten vergingen. Plötzlich surrte es schrill, der Wecker ertönte. Es war sechs Uhr.
 

Die Maschine hielt inne, eine Hand fuhr sanft über den Wecker, der daraufhin verstummte. Nagisa schaute auf den Stofffetzen. Sie hatte es geschafft und den Stoff umgenäht. Freude spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder. Ihre Mundwinkel schnellten nach oben und sie rief überglücklich: „Endlich, ich habe etwas geschaffen!“ Wie eine Göttin fühlte sie sich. Sie hatte etwas auf dieser Welt geschaffen, zwar war es nicht gerade groß, doch es war ihr Werk. Sie schaute sich die Naht genau an. Alles schnurgerade und keine einzige Schlangenlinie. „Jippie!“, schrie sie und sprang auf. Sie riss die Gardinen auf, schaute in den morgendlichen Himmel und dachte: „Bald kann ich dir ein Geburtstagsgeschenk nähen, Honoka!“ Freudig drückte sie den Ausschalter der Schreibtischlampe, zog den Stecker der Nähmaschine und schaute sich noch einmal den Stofffetzen in ihrer Hand an. Sie erschrak. „Oh nein!“, rief sie, als sie genauer hinsah. Sie hatte den Stoff perfekt und geradlinig genäht, doch er hing an ihrem Nachthemd. Im Eifer des Gefechtes hatte sie den kleinen Fetzen an ihr hellblaues Oberteil angebracht. Nagisa ließ den Kopf hängen und versuchte den Stofffetzen loszureißen. Es ging nicht. Sie hatte ihn zu gut festgenäht. Traurig schnappte sie sich eine Schere, trennte den Faden auf und schmiss das abgelöste Fetzchen in ihre Stoffkiste. Doch plötzlich begann sie zu lachen, da ihr diese Geschichte niemand glauben würde. Sie strahlte wieder und wusste, dass sie dennoch den Stoff sehr sauber angenäht hatte. Es fühlte sich großartig an.
 

Frohen Mutes schlüpfte sie aus ihrem Nachthemd, schnappte sie ihre Klamotten und zog sie an. Ein leuchtendgelbes Top und eine kurze Hotpants schmiegten sich eng an ihren Körper. Sie fühlte sich blendend. Sie knuddelte und weckte Akonoh, nahm ihn mit in die Küche und bereitete sich eine Schüssel Müsli zu. Sie schüttete ihre frische Milch in das Geschirr und warf ihre Cerealien hinein und begann zu essen. Sie berührte den kühlen Löffel immer leicht mit ihrer Zungenspitze, spielte kurz an ihm herum und steckte ihn dann gierig in den Mund. Akonoh hatte eine kleine Möhre, die noch im Kühlschrank gelegen hatte, bekommen und saß vor dem Gemüse. Seine kleinen Knopfaugen leuchteten wegen dem Sonnenlicht, das matt durch Küchenfenster fiel. Nagisa nahm den letzten Bissen vom Müsli, trank die Milch aus und wusch den dabei entstehenden Bart weg. Sie machte sich auf, schnappte ihre Tasche, schlüpfte in ihre Schuhe und rannte in den sonnigen Morgen.

Nagisa's Geschenk

„Man die Wochen sind ja wie im Flug vergangen!“, dachte Nagisa, als sie in eine ihrer Unterhosen schlüpfte. Sie rüttelte den BH zu Recht, zog sich Socken über ihre glatten Füßchen und hielt Ausschau nach dem heutigen Satz Klamotten. Sie musste sich speziell kleiden, da es auch ein spezieller Tag war. Es war endlich soweit, Honoka’s Geburtstag stand vor der Tür. Es war schwer das passende Outfit herauszusuchen, denn sie wusste nicht, was ihre Freundin schon alles kannte und was nicht. Mit zittriger Hand fuhr sie zwischen die Klamottenberge, um voller Entschlossenheit ein Kleidungsstück herauszuziehen und es dann doch auf den Boden zu schmeißen, da es nicht zum Anlass passte. Die Klamotten türmten sich von Minute zu Minute höher, bis der Schrank leer war. Plötzlich begannen ihre Augen zu strahlen. Dort lag es, am Boden des Schrankes, das perfekte Outfit, um die Aufmerksamkeit von Honoka auf sich zu ziehen. Ein schwarzer, ziemlich kurzer Rock, mit einem unscheinbaren Herzen an der Seite, sowie ein pinkes Oberteil, das einige schwarze Streifen in Höhe ihres Brustkorbes hatte. „Perfekt!“, rief Nagisa mit einem strahlenden Lächeln und packte die Klamotten. Sie schlüpfte in den Rock, wog ihre Oberweite mit den Händen ab und zog dann auch das Oberteil an.
 

Sie griff den Kleiderstapel, hob ihn an und schmiss ihn mit ganzer Kraft zurück dorthin wo er hergekommen war. Schranktür zu und fertig. Schnell huschte sie ins Bad, schmiss eine Handvoll Wasser in ihr Gesicht und steckte die Zahnbürste in den Mund. Während sie mit der rechten Hand das Hygienemittel bewegte, sprühte sie sich mit der linken Hand ein wenig mit Deo ein. Ein lieblicher Geruch, der stark an den Duft von Honig und blühenden Frühlingswiesen erinnerte, stieg hoch und verschmolz mit der Luft. Kreisend strichen die Borsten der Bürste über ihre Zähne, die strahlend weiß aufblitzten, und offenbarten ein wunderschönes Lächeln. Nach dem Zähneputzen, begab sie sich in die Küche und aß eine Kleinigkeit, um keinen zu großen Hunger auf der Party zu haben. Früher war es ihr egal gewesen, wenn sie mit leerem Magen zu einer Party gegangen war, da sie sich dort den Bauch vollschlagen konnte, doch nun da sie sehr darauf achtete, was sie tat, ließ sie es lieber sein. Wer weiß wie Honoka über einen verfressene Freundin denken würde. Genüsslich knusperte sie ihr Müsli, während sie in Gedanken versank. Sie stellte sich den Tag schonganz genau vor. Sie würde bei Honoka zu Hause ankommen, ihr das Geschenk in die Hand drücken und den langerwarteten Kuss auf die Lippen gedrückt bekommen. Doch sie vergaß das Mai und Saki auch noch auf dem Geburtstag sein würden, was ihre Chancen direkt einen Kuss zu bekommen schmälerte.
 

Sie schlürfte die Milch aus der Schüssel, stellte sie in die Spüle und ging fröhlichen Schrittes in ihr Zimmer. Akonoh, der wie immer auf dem Bett saß, schaute mit seinen kleinen Knopfaugen auf ein Paket, welches sehr unbeholfen verpackt wurde. Dennoch strahlte das Verpackungspapier in seiner wunderschönen roten Farbe. Nagisa’s Augen funkelten, als sie an den Inhalt der Verpackung dachte und freute sich, dass sie so gut im Nähen geworden war. Es hatte zwar Ewigkeiten gedauert, doch nach schon zwei Monate schaffte sie es ganze Kunstwerke zu vollbringen. So hatte sie ihrer Mutter zum Geburtstag eine neue Kochschürze genäht, die sie mit unzähligen Verzierungen bestückt hatte. Immer wenn Nagisa an ihrer Nähmaschine saß, fühlte sie sich wie eine Göttin, die hoch über den Wolken thronte. Doch bei diesen Gedanken schüttelte sie jedes Mal den Kopf und versuchte ihren Größenwahn unter Kontrolle zu bringen. „Oh mein Gott!“, rief die Schülerin, als sie auf die Schreibtischuhr starrte. „Ich komme zu spät!“, brüllte sie hektisch hinterher. Sie schnappte sich blitzschnell ihre Tasche, schmiss das Geschenk hinein und rannte zur Tür hinaus. Sie stoppte, rannte zurück und drückte Akonoh einen Schmatzer zur Verabschiedung auf die Stirn. Schnellen Schrittes stolperte sie auf die Straße hinaus, blickte sich kurz um und rannte so schnell sie konnte los. Es war schon 11:55 Uhr. Sie hatte noch fünf Minuten um nicht zu spät zu kommen. „Immer wieder dieses Gehetze.“, dachte sie sich und legte einen Gang höher ein.
 

Zur gleichen Zeit klingelte es an Honoka’s Tür. Mai und Saki standen mit einem riesigen Grinsen vor dem Tor und warteten bis ihnen geöffnet wurde. Auch sie waren aufgeregt, was allerdings daran lag, dass Nagisa scheinbar wieder die Zeit vergessen hatte. Das Tor öffnete sich und ein großer Hund sprang Saki an. Er leckte ihr Gesicht, was sie unweigerlich zum Lachen brachte, da die raue Hundezunge in ihrem Gesicht kitzelte. Mai sah angewidert zu ihrer Freundin herunter und dachte sich nur: „Dich werde ich heute nicht mehr küssen!“ Im gleichen Moment ertönte eine sanfte Stimme, „Chutaro, lass das!“, sagte sie lieblich. Es war Honoka, die durch die Tür getreten war und ihren Hund zurückrief. Chutaro hörte abrupt mit dem Schlecken auf und setzte sich brav neben ihr Frauchen. Saki rieb sich die Sabber aus ihrem Gesicht und begrüßte ihre Freundin mit einem freudigen „Alles Gute zum Geburtstag!“, was auch Mai tat. Mit einem Lächeln, welches man nicht selten bei Honoka sah, bedankte sie sich und bat die beiden Gäste herein. Das Gelände, auf dem das Haus der Yukishiro’s stand, war riesig. Überall gediehen wunderschöne japanische Blumen und glasklares Wasser plätscherte in den kleinen Teichen. Das Haus selbst schien ziemlich alt, aber typisch für Japan. Es erinnerte Saki an einen Samurai-Film, den sie vor kurzer Zeit gesehen hatte. Ringsum das Haus befand sich eine Art Terrasse, die zu den verschiedenen Zimmern führte. Schiebetüren und –fenster gaben dem altertümlichen Stil den letzten Schliff. Mai war nicht weniger begeistert als ihre Partnerin, was sich aber eher in ihren Gedanken wiederspiegelte. Ihr kamen Ideen für Gemälde und sogar für kleine Skulpturen, die sie liebend gerne angefertigt hätte. Honoka lächelte vergnügt, wie immer, und bat die beiden in ihr Zimmer. Sie schob die Tür zur Seite und ging mit ihren Freundinnen hinein. Ihr Zimmer war nicht sonderlich groß, aber dennoch gemütlich. Ein Schreibtisch stand in einer Ecke, worauf ein Bild eines Wissenschaftlers stand. In der Mitte des Raumes stand das Bett, welches riesig erschien. Es war mit einer hellblauen Tagesdecke überspannt, sodass Gäste darauf Platz finden konnten. Saki schmiss sich auf das gemachte Bett und kuschelte sich in die Tagesdecke. Sie mochte weiche Schlafgelegenheiten. Mai konnte nur ihren Kopf vor Scharm hängen lassen, da es ihr peinlich war, dass ihre Partnerin so etwas anstellte. „Mach es dir ruhig bequem.“, sagte die schlaue Schülerin zu ihren Geburtstagsgästen und kicherte.
 

Zur gleichen Zeit und kurz vor 12 Uhr rannte Nagisa, die Hauptstraße entlang. Es war Samstag, weshalb nicht ganz so viele Autos unterwegs waren und sie die eine oder andere Ampel „übersehen“ konnte. Sie bog um eine Ecke, schlidderte ein kleines Stück, rannte geradeaus weiter. „Nur noch wenige Meter!“, dachte Nagisa, die schon ganz außer Atem war. Sie gab noch einmal alles und kam vor der Tür ihrer Freundin an. Sie betätigte mit wackliger Hand die Türklingel und wartete. Sie atmete schnell, holte oft Luft, aber versuchte dennoch nicht abgehetzt zu wirken. Die Tür öffnete sich einen kleinen Spalt und eine Hundeschnauze kam zum Vorschein. Chutaro rannte auf Nagisa zu und schleckte ihre rechte Hand ab. „Das kitzelt, Chutaro!“, sagte sie, während sie kicherte. Doch dann verstummte ihr Gelächter. Honoka stand in der Tür. Nagisa’s Augen leuchteten, da das Outfit ihrer Freundin überwältigend war. Sie trug ein langes Ausgehkleid in weiß, welches mit hunderten blauen Schleifen bestückt war. Es erinnerte sie ein wenig an das Outfit von Cure White, was sicherlich an der Farbkombination lag, denn das Kleid sah doch anders aus. Zögerlich sagte sie „Hallo“ und umarmte ihre Freundin. Sie genoss den Duft, der ihr in die Nase stieg. Es war Honoka’s Duft. Niemand anderes auf der Welt konnte so schön duften wie sie, dies meinte jedenfalls Nagisa. Sie genoss die Zeit der Umarmung und versuchte sie auch länger hinauszuzögern. „Alles Gute zu deinem Geburtstag!“, flüsterte sie leise, wobei sei etwas rot anlief. „Danke!“, entgegnete sie im gleichen leisen Ton und öffnete den Griff der Umarmung. „Komm herein, Saki und Mai sind schon da!“, sagte sie lieblich und ging mit ihr in ihr Zimmer.
 

Saki und Mai begrüßten Nagisa und zwinkerten ihr dabei zu. Die Lacrosse-Spielerin konnte nur mit den Augen rollen, da sie fand es sei für ihre Freundin zu offensichtlich, was die beiden andeuten wollten. „Wollen wir dann mit dem Auspacken der Geschenke beginnen?“, fragte Mai. Honoka schüttelte mit dem Kopf und erklärte, dass noch zwei Besucher kommen würden. Verdutzt schauten die drei Mädels drein, während sie im Gedanken zu raten begannen. Und kaum hatten sie einen Einfall, da klingelte es schon. Diesmal gingen alle zusammen zu der Tür. Kaum hatte sich die Tür einen kleinen Spalt geöffnet, sauste Chutaro wieder los. Er mochte es mit Leuten, die er kannte, zu kuscheln. „Oh Chutaro, ich hab dich schon lang nicht mehr gesehen!“, ertönte. Es war eine männliche Stimme, die aber sehr vertraulich klang. Die Tür öffnete sich weiter und gab den Blick frei. Fuji streichelte Chutaro und ließ sich von ihm das Gesicht lecken. Nagisa lief ein kalter Schauer über den Rücken als sich ihre Blicke trafen. Mai wusste sofort Bescheid, doch Saki wunderte sich nur über ihre Freundin, da sie steif wie ein Brett geworden war. Man hätte sie mit einem kleinen Schubser ins Wanken bringen können, doch sie fasste sich und begrüßte zusammen mit den anderen den vorletzten Gast. Sie versuchte die Blicke des jungen Mannes zu ignorieren, doch sie wusste, dass er sie mit „dem Blick“ ansah. Das störte sie, denn es würde ihren Plan gefährden. Gerade als sie wieder hinein gehen wollte, zog etwas an Honoka’s Kleid. Es war Hikari, die sie strahlend und auch ein bisschen unwissend ansah. „Tut mir Leid, dass ich zu spät bin. Alles Gute zum Geburtstag!“, sagte sie leise und streckte ihr ein kleines Päckchen entgegen. Honoka bedankte sich und nahm das Geschenk an sich. Zusammen machte sich die Gruppe dann auf den Weg in Honoka’s Zimmer.
 

„Ist deine Großmutter gar nicht da?“, fragte Nagisa etwas verdutzt und schaute sich um. „Nein, sie ist bei meinen Eltern zu Besuch. Aber das stört mich nicht, daher habe ich auch gesagt, dass es ok ist. Habe ja euch alle da.“, antwortete sie, während sie die Geschenke der Gäste entgegennahm. „Oh ok, dann können wir ja so laut sein, wie wir wollen.“, entgegnete die Schülerin grinsend und gab ihr Geschenk in die Hände ihrer Freundin. Alle begannen zu lachen, weil sie den Gedanken lustig fanden, so laut sein zu dürfen, wie sie wollten. Nachdem Kekse, Kuchen und Orangesaft aus der Küche geholt worden waren, begann das Auspacken der Geschenke. Nagisa hatte Angst, dass die anderen bessere Sachen zu schenken hatten, als sie und außerdem fürchtete sie sich auch irgendwie vor der Präsenz von Fuji. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag, an den sie ihre Nähmaschine gekauft hatte, wobei sie aber nicht gern weiterdachte.
 

„Ohhhh, wie lecker!“, ertönte es plötzlich und riss Nagisa aus den Gedanken. Honoka hatte das erste Geschenk ausgepackt. Es war das von Hikari und handelte sich um etwas zum Verzehr, wie sie an dem Ausruf erkennen konnte. Sie sah über die Schulter ihrer Freundin und sah es, das Geschenk. Es war ein seltenes Trinkpäckchen, welches es nur in wenigen Stadtteilen der Stadt gab. Nagisa hatte schon einiges darüber gehört, aber es nie selbst gesehen. Es war wie ein Mythos und niemand wusste so genau, ob diese Päckchen überhaupt existierten, aber scheinbar ja. „Danke, ich werde den leckeren Apfelgeschmack genießen!“, meinte Honoka und umarmte ihre Freundin. Als nächstes war das Geschenk von Saki an der Reihe, was die Spannung in die Höhe trieb. Langsam riss das Geburtstagskind die Verpackung auseinander und packte das Geschenk endgültig aus. Es war ein Manga mit dem Titel „Vereinsamtes Herz“. Erschrocken blickten Nagisa und Fuji auf den Band, den Honoka in der Hand hielt. An der Seite stand Shojo-Ai geschrieben, was soviel sagte wie, dass es um eine Beziehung zwischen zwei Mädchen geht. Schlagartig lief die Lacrosse-Spielerin rot an und wollte mit Saki reden, doch sie begann von selbst zu plaudern. „Also Honoka, bei diesem sehr romantischen Manga geht es um die Liebe einer traurigen, einsamen Schülerin, die ihr Glück finden will. Doch es ist anders als normal, denn sie verliebt sich in ihre beste Freundin und nun muss sie herausfinden, wie ihre Freundin fühlt. Das ist sehr mitreißend.“, erklärte sie und empfahl es dem Geburtstagskind so. Sie freute sich, was Nagisa nicht erwartet hätte, und sagte, dass sie es bald lesen würde. Saki grinste und zwinkerte ihrer Freundin zu, was soviel bedeuten sollte, wie „GESCHAFFT!“.
 

Dann ging es an das nächste Päckchen, was ziemlich klein war, und von Mai stammte. Es bestand einzig und allein aus einem kleinen Zettel, doch auch ein Zettel konnte eine riesige Freude bereiten. Honoka flippte vor Freude aus, da sie sich so etwas schon lange gewünscht hatte. Es war ein Wellness-Gutschein für zwei Personen mit allem inklusive. Sie drückte Mai und sagte: „Danke sehr. Kommst du denn auch mit?“ Die Künstlerin freute sich über die Begeisterung an ihrem Geschenk und entgegnete: „Mach ich doch gern! Und naja leider hab ich viel um die Ohren und ich will mein Sakilein nicht neidisch machen. Such dir einfach jemand anderen aus. Ist ja dein Gutschein.“ Und wieder flog ein Zwinkern auf Nagisa zu, doch nicht nur von Mai sondern sogar von Fuji. Was sollte das? War das ein Ich-liebe-dich-also-geht-mit-mir-in-die-Sauna-Zwinkern oder hatte es eine andere Bedeutung. Ihr Kopf begann langsam zu überhitzen, was ihr ständig passierte, wenn etwas keinen Sinn ergab. Das Geschenkpapier flog in hohem Bogen zu Boden und zum Vorschein kamen einige Accessoires fürs Haar. Unter den Formen waren Herzen, Dreiecke, kleine Delfine und auch eine Katze, die silbern glänzte. Honoka freute sich riesig und umarmte Fuji, der sich über die Begeisterung freute. Unauffällig zwinkerte er Nagisa nun wieder zu und sie begann zu verstehen. Sie erinnerte sich an seine Worte und dachte nur: „Danke, du bist echt der Beste!“ Nach dem Geschenk war nur noch ein einziges übrig geblieben. Das von Nagisa.
 

Als ihre Freundin das Päckchen nahm, begann ihr Herz stärker zu schlagen. Ihr Bein wippte unaufhörlich auf und ab und die Röte legte sich über ihr Gesicht. Dann ein Schrei und kurze Stille. Plötzlich wippte der Kopf der Schülerin zur Seite, da ein Kuss gegen ihre Wange gedrückt wurde. „Es ist wunderschön. Ich danke dir, Nagisa!“, sagte Honoka, als sie ihre Lippen von der Wange ihrer Freundin gelöst hatten. Sie hatte einen nie da gewesenen Blick aufgesetzt und beäugte das Kunstwerk. Es war ein Ausgehkleid, eines wie sie es immer gern trug. Es war weiß, hatte einige Herzornamente und auch weiße Schleifen und bläuliche Rüschen. Alles in allem erinnerte es ein wenig an das Outfit von Cure White. Wahrscheinlich war das der Grund der großen Freude und des ungekannten Gesichtsausdrucks. Und das schöne dazu war, dass alle anderen Nagisa zu nickten und grinsten.

Nagisa's Eifer

„Überall ist mit starken Regenfällen zu rechnen, die große Ausmaße annehmen können. Außerdem sind Sturmböen der Stärke 9 zu erwarten. Wir bitten sie daher ihre Häuser für diesen Tag nicht mehr zu verlassen. Ihr Sakura TV.“, verlautete die Nachrichtensprecherin im Fernsehen. Honoka und ihre Gäste stöhnten, als sie zur Veranda heraus sahen und die Regenfälle betrachteten. Dabei hatte der Tag so schön angefangen und außerdem war doch Honoka’s Geburtstag. Nagisa ließ den Kopf hängen, während sie sich in den Sessel kuschelte. Fuji war in den Regen gerannt, um Chutaro zu suchen und ihn mit ins Haus zu bringen. Es war finster, sehr finster. Die Lichter der Lampen spendeten wenig Licht, was der ganzen Kulisse einen Schmusetouch gab. Das wäre genau das Richtige für Nagisa gewesen, doch sie hatte es ihrer besten Freundin immer noch nicht sagen können. Diese Ungewissheit nervte sie unheimlich. Sie legte ihren Kopf schief und schielte zu dem Pärchen, welches sich auf dem Bett räkelte. „Die beiden haben es gut.“, dachte Nagisa und drückte sich tiefer in den Sessel. Saki und Mai küssten sich, mind. jede zehn Sekunden einmal. „Ich gehe mich kurz umziehen!“, meinte Honoka und ging in ein anderes Zimmer.
 

Plötzlich schnellte die Tür zur Veranda auf. Die beiden Mädchen auf dem Bett erschraken und sprangen auf. Fuji, der Chutaro mit Anstrengung im Arm hielt, kam klitschnass herein gestiefelt. Er setzte den Hund ab, schob die Tür zu und pustete sich einige nasse Strähnen aus dem Gesicht. Wie ein begossener Pudel sah er aus, was für helle Begeisterung sorgte. Hikari begann zu kichern, während Saki und Nagisa laut losbrüllten. Mai hätte die Szene am liebsten mit Stift und Papier eingefangen, doch sie hatte keinerlei Zeichenmaterialien dabei. Der Junge verdrehte die Augen. Er verstand nicht was so lustig an seinem Aussehen sein sollte. Schnell schlüpfte er aus den Schuhen und den durchnässten Socken. Alles legte er sorgfältig in die Ecke und ging zum Spiegel, der in der Nähe von Honoka’s Bett stand. Ein Blick, kurzes Schweigen. Schallend lachte er los, als er sah, wie er ausschaute. Plötzlich das Geräusch einer Tür. Wieder Stille. Honoka trat aus dem Nebenzimmer heraus. Ihre Haare hatte sie hochgebunden und abgesteckt. Das Ausgehkleid, welches Nagisa genäht hatte, schmückte ihren Körper. Es entfaltete seine wahre Pracht. Die weißen Schleifchen, die blauen Herzornamente und die hellen Rüschen, zusammen mit dem Weiß des Kleides, harmonierten perfekt. „Sie ist wunderschön!“, dachte Nagisa, während sie die Augen nicht von ihrer Liebsten lassen konnte. Auch die anderen Gäste staunten und starrten das Geburtstagskind an. Sie setzte einen Schritt vor, ein paar Strähnen ihrer Haare wehten zur Seite. „Danke für das Kleid, Nagisa. Es ist wunderschön. Ich wusste gar nicht, dass du so ein Talent im Nähen bist.“, sagte Honoka und drehte sich dabei freudig, um das Kleid wehen zu lassen. „I-ich w-wusste es selbst nicht!“, meinte Nagisa stotternd. Sie mussten aufpassen, dass sie nicht sabberte, da ihr das Wasser im Mund zusammen lief. Es war so, als würde eine Königin vor ihr stehen. Mai kicherte als, sie merkte wie fasziniert ihre Freundin war. „Jetzt starrt mich nicht alle so an!“, sagte die Gastgeberin, als sie die Blicke der anderen auf ihrer Haut zu spüren begann.
 

„So wie es aussieht, müsst ihr heute hier bleiben!“, fuhr sie fort. Das störte keinen der Gäste, da sie es sich sowieso schon recht gemütlich gemacht hatten. Fuji nieste, rieb sich die Nase und meinte dann dass er sich abtrocknen müsste. Honoka beschrieb ihm den Weg ins Bad und er machte sich los. Es dauerte nicht allzu lange bis er wieder zurück war. Er hatte das Hemd, welches er an hatte, ausgezogen und lief nun in dem leicht angefeuchteten Shirt, welches er drunter hatte, herum. Plötzlich gab es ein lautes Geräusch. Es hörte sich wie ein Brummer, schon fast wie ein Fauchen, an. Und es kam von Saki. Ihr Magen knurrte, als hätte er wochenlang in Abstinenz leben müssen. Honoka kicherte und meinte frech: „So hört sich sonst nur der Magen von Nagisa an!“ Alle lachten, Nagisa selbst auch. Dann stand die Lacrosse-Spielerin auf und sagte mit Entschlossenheit in der Stimme: „Ich werde dann mal das Abendessen zubereiten. Hilft mir jemand?“ Die Augen von Mai und Hikari öffneten sich weit, als sie die Worte ihrer Freundin hörten. Sie hatten keine Ahnung gehabt, dass die sonst so tollpatschige Nagisa auch kochen konnte. Schnell meldete sich Fuji, da er von der milden Begabung der Schülerin wusste. Honoka ging mit ihnen, zeigte ihnen die Küche und ging mit den Worten „Ich freue mich auf das Essen!“ aus dem Raum zurück zu den anderen Gästen.
 

Der braunhaarige Junge krempelte seine Ärmel hoch, klatschte in die Hände und rief laut: „Los geht’s!“ Nagisa sah in skeptisch an, doch auch sie wollte anfangen, um ihre Liebste von ihren Kochkünsten zu überzeugen. Zusammen stellten sie sich an die Arbeitsplatte und legten die Zutaten zurecht. „Nagisa, sag mal…“ fing Fuji an „…kannst du eigentlich richtig kochen? Bei deinen letzten Versuchen schmeckte es nach Salz.“ Er streckte leicht angewidert die Zunge heraus und schaute das Mädchen an. „Naja, um ehrlich zu sein, habe ich kein Stück dazugelernt.“, beichtete sie ihm und griff sich zeitgleich ein paar Karotten. Schnell nahm sie ein Messer in die rechte Hand und fing an das Gemüse zu schneiden. Die erste Karotte schnitt sie in Scheiben, die zweite in Würfel und die nächste in eine undefinierbare Form. Fuji lächelte sie leicht skeptisch an und fragte sie, ob sie eine gewisse Sache mit den verschiedenen Formen bezwecken wollte. Leicht zögerlich und rot m Gesicht schüttelte sie den Kopf und erklärte ihm, dass sie eine Dekoration für die Teller schneiden wollte, aber es einfach nicht schön aussah. Er verdrehte die Augen und stellte sich hinter die Schülerin. Mit seiner rechten Hand führte er ihre. „Du musst sie anschneiden und nicht durchtrennen, dann kannst du sie leichter in Form bringen!“, sagte Fuji und fuhr sanft mit seiner Hand über ihre, um die Karotte zu schneiden. Röte spiegelte sich im Gesicht des Mädchens wieder. Ihr Herz klopfte aufgeregt und ihre Atmung wurde schwerer. Schnell stieß sie den Jungen zur Seite und sagte frech: „Danke, ich kann das jetzt alleine. Bitte zeig mir Sachen bitte anders.“ Der Schüler verstand und stellte sich wieder an seinen Platz, um anderes Gemüse zu Recht zu schneiden. Stille legte sich für einen Moment in die Küche. Nur das Klacken der Messer, die auf die Schneidebretter schnellten, war zu vernehmen. Dann öffnete Nagisa den Mund und fragte mit liebevoller Stimme: „Warum willst du mir eigentlich helfen?“ Der Junge zuckte mit den Schultern und erklärte: „Ich habe verstanden, dass eine einseitige Liebe schwachsinnig ist. Wenn sich ein Paar liebt dann gegenseitig. Und naja, da du jetzt Hilfe brauchst, helfe ich dir auch.“ „Du kannst ja richtig erwachsen sein. Was macht eigentlich deine Schulbildung?“, meinte die Schülerin und lenkte vom Thema ab. „Ich bin jetzt an einer Sportschule!“, sagte Fuji. „Dort bin ich Kapitän der Fußballmannschaft. Es macht wahnsinnigen Spaß vielleicht bekomm ich ja später einen Platz an einer Uni.“, fuhr er fort. Nagisa staunte über die Pläne, die sich ihr Freund machte. Sie selbst hatte noch keine genauen Vorstellungen über ihre Zukunft. Sie hoffte, einen guten Job zu bekommen und genügend Geld zu haben, um reisen zu können. Vielleicht würde sie ja ein Takoyaki-Cafe eröffnen, so wie Akane. Liebevoll schnitt sie die Karotten weiter und legte sie auf die kleinen Teller, um sie zu dekorieren. Fuji tat das Gleiche mit den Tomaten, die seinem Messer zum Opfer fielen.
 

In der Zwischenzeit hatte Honoka das seltene Trinkpäckchen angefangen und bewunderte dessen Geschmack. Hingegen hatte Hikari schon zehn von der Sorte leergetrunken. Sie hatte in den letzten Jahren viel bei Akane dazugelernt und war jetzt schon fast Expertin, wenn es um Ess- und Trinkwaren ging. Aber eines hatte sich nicht geändert. Sie war ruhig, manchmal zu ruhig. Vielleicht hätte ihr die Anwesenheit von Lulun und Porun gut getan, aber die beiden Flauschtiere waren auch in das Reich des Lichtes zurückgekehrt. Sie dachte oft an die beiden, da sie ihr sehr ans Herz gewachsen waren. Alles um sie herum war still geworden und die Arbeit nahm ihr jede freie Sekunde. Schon bald würde sie noch mehr Arbeit haben, da Akane ein zweites Fahrzeug kaufen wollte, welches Hikari dann ganz allein leiten solle. Ein weiteres Trinkpäckchen fiel dem Mädchen zum Opfer und verschwand im Mülleimer. Mai und Saki lagen immer noch auf dem Bett und küssten sich zärtlich. Sie starrten einander die ganze Zeit in die Augen, weil sie nicht genug voneinander bekommen konnten. Sie mochten es die Wärme ihres Partners zu spüren, weshalb sie auch so anhänglich waren. Honoka bestaunte die beiden Mädchen. Sie hatte den Manga, welchen sie von Saki geschenkt bekommen hatte, angefangen und stellte sich plötzlich einige Fragen. „Sagt mal ihr beiden!“, Saki und Mai schreckten auf und starrten auf das Geburtstagskind. „Wie ist es eigentlich ein Mädchen zu küssen?“, fragte Honoka mit leichter Röte im Gesicht. Hätte das Nagisa erleben können, dachte sich das Pärchen und begann sich aufzusetzen. „Das ist eigentlich sehr schön.“, meinte Saki. „Ja, aber man muss zärtlicher sein, als bei einem Mann. Die Männer mögen es wild und stürmisch, habe ich gelesen! Aber ein Mädchen denkt wie du. Zärtlich und gefühlvoll muss es sein.", erklärte Mai anschließend und drehte ihre Liebste zu sich. Sie streckte die Zunge ein wenig hervor und bewegte sich näher an Saki’s Gesicht heran. Ihre Partnerin streckte ebenfalls die Zunge ein wenig hervor, sodass sich die Spitzen trafen. Leicht umspielten sie einander, achteten darauf, denn anderen nicht zu bedrängen und lösten sich wieder voneinander. „So ungefähr!“, sagte die Künstlerin dann strahlend und sah in das leicht rote Gesicht der Gastgeberin. Die Trinkpäckchen schlürfende Hikari zückte einen Stift und einen Zettel, um sich das Erlebte zu notieren.
 

Die Softballspielerin schaute skeptisch zwischen den drei Mädchen hin und her, ließ sich dann schließlich zurück aufs Bett fallen und begann ihren Bauch zu reiben. „Das macht mich ganz hungrig.“, meinte sie mit quengeligen Tonfall. In diesem Moment öffnete sich die Schiebetür. Chutaro begann zu bellen und rannte dem Jungen, der die Tür geöffnet hatte entgegen. Der Hund schleckte ihm vergnügt die Hand und wedelte mit dem Schwanz. Hikari grinste, da sie es süß fand, wie sich das Tier benahm. „Das Essen ist fertig!“, verkündete Fuji schließlich, woraufhin Saki aufsprang und blitzschnell in die Küche rannte. Mai schämte sich für ihre Freundin und trottete Honoka, Fuji und Hikari hinterher in den Speisesaal. Alles war festlich gedeckt. Kerzen standen angezündet in der Küche verteilt und das Essen befand sich bereits auf den Tellern. Der Essenstisch war mit einem weißen Tuch bekleidet und bedeckt mit weißen und edelaussehenden Tellern. Alle nahmen Platz und bestaunten das Werk der Köche. Jeder Teller war am Rand mit Herzchen aus Karotten und Blumen aus Tomaten bestückt, während in der Mitte ein Sandwichturm herausragte. Diese Türme waren mit Lachs, Schinken, Käse und anderen Leckereien belegt und eine einzelne Cocktailtomate ragte an der Spitze an einem Zahnstocher heraus. „Das ist echt schön!“, meinte die Gastgeberin und lächelte so süß wie immer. Saki ließ Taten sprechen und verschlang ihr Sandwich hastig. Wieder schämte sich ihre Partnerin. Alle bedankten sich für das Essen bei den beiden, die es gezaubert hatten. Doch Fuji meinte bescheiden: „Das meiste hat Nagisa alleine gemacht, ich habe nur die Sandwichs belegt!“ Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, um die ganze Sache noch glaubhafter zu machen. „Danke.“, dachte sich die Schülerin und empfing die Danksagungen der anderen Mädchen. Während Mai und Honoka mit dem Essen begannen, waren Hikari und Saki schon fertig und fragten nach Nachschub. Der Schüler sprang auf und servierte elegant, wie ein Kellner, eine weitere Portion. Während das Wetter draußen tobte, herrschte wahre Harmonie in dem Haus der Yukishiro’s. Es war ein wunderschöner Abend, der noch lange nicht vorbei war.
 

Nach dem Essen machten sich die sechs jungen Erwachsenen daran die Betten aufzustellen. Eine riesige Luftmatratze für zwei Personen und zwei Klappbetten schmückten nun zusätzlich das Zimmer von Honoka. Die Betten zum Ausklappen waren für Fuji und Hikari und die Matratze für Saki & Mai, damit sie nicht getrennt schlafen mussten. Aber wo sollte Nagisa schlafen? „Doch nicht etwa….“, dachte die sportliche Schülerin. Und schon kam die Antwort auf ihren Gedanken. „Du kannst bei mir im Bett schlafen, Nagisa. Ist ja nicht das erste Mal!“, sagte ihre beste Freundin spöttisch und lächelte. Das Herz der Orangehaarigen begann schneller und lauter zu schlagen. Sie hatte schon öfters mit Honoka in einem Bett geschlafen, aber schon lange nicht mehr in dem, in dem sie jeden Tag lag. Die jungen Erwachsenen machten sich bettfertig. Die Mädchen begaben sich gemeinsam ins Bad und zogen dort die Schlafanzüge der intelligenten Schülerin an. Nagisa schnupperte genüsslich an der Kleidung, die nach ihrer Liebsten roch. Fuji entledigte sich seines Shirt, welches ihm am Körper klebte und warf es auf den Boden des Zimmers. Nachdem er auch seine Hose und seine Socken ausgezogen hatte, legte er sich mit Boxershorts bekleidet ins Bett und unter seine Decke. Gerade rechtzeitig. Wenige Sekunden stolzierten die Mädchen wie Prinzessinnen ins Zimmer.
 

Nichts außer die halbdurchlässigen Schlafanzüge schmückten ihre Körper, was dem Jungen sehr gefiel. Er spürte wie etwas Druck in seiner Nase entstand, hielt aber das Nasenbluten zurück. Plötzlich landete ein Kissen in seinem Gesicht und jemand rief: „Grins nicht so, du Lustmolch!“ Es war die Stimme der Lacrosse-Spielerin. Alle begannen zu lachen. Fuji warf das Kissen zurück und sagte: „Darf ich nicht mal die wunderschönen Mädchen ansehen?“ „Du starrst uns nur auf die Brüste!“, entgegnete sie und streckte ihm die Zunge heraus. Der Schüler lief leicht rot an und versteckte sich ein bisschen unter der Decke. Wieder lachten alle. Nagisa war mehr als glücklich bei ihren Freunden zu sein und dann auch noch ihre Liebste neben ihr im Bett zu haben. „Was würde passieren, wenn ich sie jetzt küssen würde?“, fragte sie sich gedanklich und blickte zu Honoka. Sie dachte an die Zeit, die sie heute schon verbracht hatten und entschied, dass ihr Eifer nicht zu groß sein sollte.

Nagisa’s Gruselabenteuer

Alle hatten es sich unter ihren Bettdecken gemütlich gemacht. Das Licht hatten sie gelöscht und einzig und allein eine kleine Kerze, die in der Mitte aller stand, erhellte die Nacht. „Es wird Zeit für Gruselgeschichten.“, meinte Fuji mit schauderhaft verstellter Stimme. Mai rutschte näher an ihre Freundin heran, da sie ziemlich ängstlich war. „Wer fängt an?“, fragte Nagisa aufgeregt, da sie eine Chance witterte ihrer Honoka näherzukommen. Der einzige Junge in der Runde fing freiwillig an setzte sich auf. Im Schneidersitz saß er nun vor der kleinen Kerze, die den Raum in schummriges Licht tauchte. Er begann: „Es waren einmal ein Mädchen und ihr Hund…“ Honoka musste ein wenig grinsen, da sie sich Chutaro und sich vorstellte. Hikari schlürfte ein kleines Trinkpäckchen, während der Wind den Regen gegen das Haus peitschte. Fuji machte es spannend und erzählte langsam. „Eines Tages waren die Eltern des Mädchens über Nacht nicht zu hause. Doch das machte dem Mädchen nichts aus, da sie ein Ritual mit ihrem Hund teilte. Während sie schlief, legte er sich immer vor ihr Bett und wann immer sie Angst bekam, ließ sie ihre Hand aus dem Bett baumeln und von ihrem Hund ablecken. So auch diese Nacht…“
 

Ein Blitz erhellte für einen Moment den Schlafraum der sechs, als ob er etwas Schreckliches einläuten wollte. Bisher war jedoch alles gut, die Geschichte war noch nicht gruselig. Unbewusst hatte das Geburtstagskind seine Hand aus dem Bett baumeln lassen, ganz so wie in der Geschichte. „In dieser besagten Nacht hörte das Mädchen ein tropfendes Geräusch. Sie zitterte ein wenig und ließ ihre Hand aus dem Bett baumeln. Die kalte und feuchte Zunge ihres Hundes schleckte über ihre Finger und sie wusste, dass sie keine Angst haben musste.“, erzählte Fuji weiter. Das Mädchen lief, durch ihren Hund, beruhigt zum Wasserhahn in der Küche und drehte diesen mit aller Kraft zu. Danach legte sie sich wieder ins Bett. Fuji machte eine kurze Pause, um etwas mehr Spannung aufzubauen. Mai hatte sich schon halb unter ihrer Decke verkrochen, weil sie das schlürfende Trinkpäckchengeräusch an die Geschichte erinnerte. Saki nahm sie in den Arm und hörte weiterhin gespannt zu. „In dieser Nacht wachte das Mädchen noch einmal auf. Wieder war ein tropfendes Geräusch zu hören, nur viel lauter als zuvor. Eingeschüchtert ließ sie ihre Hand aus dem Bett baumeln und spürte wie die feuchte Zunge ihres Hundes über ihren Handrücken leckte. Sie stand auf, rieb sich die Augen und marschierte ins Bad. Von dort kam das Geräusch.“
 

Plötzlich änderte sich die Stimme von Fuji. Er wurde leiser und hielt noch einmal kurz inne. Nagisa, die schon aus Reflex etwas näher an Honoka gerutscht war, konnte das Ende der Geschichte gar nicht abwarten. Aufgeregt wippte sie mit ihrem Fuß im Bett hin und her. Ihre Freundin war ruhig, sie schien sich alles vors innere Auge zu führen. „Sie öffnete die Tür…“, fuhr der Junge mit leiser Stimme fort. „Sie schaltete das Licht ein und begann zu schreien. Der Boden des Bades war blutüberströmt und ihr geliebter Hund hing ausgeweidet an einem Seil, welches an die Lampe gebunden war, von der Decke. Am Spiegel des Bades stand mit Blut folgender Satz geschrieben: Nicht nur Hunde können Hände lecken! ENDE“ Kaum hatte Fuji die Geschichte beendet, begann das Geschrei, sowohl Honoka als auch Mai sprangen panisch auf. Sie kreischten und weinten zugleich. Nagisa und Saki sahen den Jungen mit einem verärgerten Blick an und liefen ihren Freundinnen hinterher. Hikari war das alles egal, sie schlürfte ihr Trinkpäckchen weiter und verzog keine Miene. „Ich hätte nicht gedacht, dass die beiden so ausflippen würden.“, meinte Fuji etwas besorgt und stand auf. Er fragte das blonde Mädchen ob sie mitkommen wolle, ging dann aber doch alleine hinter den vieren her.
 

Es war stockfinster, die Lichter waren ausgeschaltet. Er tastete sich voran und fand einen Schalter, den er prompt betätigte. Nichts geschah. „Mist!“, dachte er sich. Der Sturm musste die Stromversorgung zeitweise lahmgelegt haben. Er lief weiter, folgte den Stimmen der Mädchen, die aus einiger Ferne ertönten. Er hörte klar und deutlich das Honoka und Mai weinten, was ihm Gewissensbisse machte. Wieder, wie auf Befehl, blitzte es und erhellte das Haus für einen kurzen Moment. „Honoka, wo bist du?“, schrie Nagisa. Fuji tastete sich weiter voran. „Irgendwo müssen die Mädels doch sein.“, dachte er und ging vorsichtig weiter. Die alten Dielenbretter des Bodens knarrten, als er sich langsam über sie hinwegbewegte. Ein leichter Schauer lief ihm über den Rücken. Plötzlich das Bellen von Chutaro, es hörte sich leicht verzehrt an. Fuji konnte nur schwer schlucken, da ihn die Angst gepackt hatte. Dennoch, er musste die Mädchen finden und sie sicher zurück zu Hikari bringen. „Apropos Hikari. Vielleicht sollte ich zurück und sie holen?“ In diesem Moment tropfte etwas auf seine nackten Zehen. Es war ziemlich feucht und fühlte sich kalt und klebrig an. Er biss die Zähne zusammen und marschierte weiter und wieder tropfte etwas auf seine Füße. Wieder konnte er nur schwer schlucken und drehte sich um, um zu Hikari zurückzugehen. Doch plötzlich knallte er gegen etwas und ein Schrei ertönte. Es war der von Fuji. Er hatte sich auf den Hintern fallen lassen und krabbelte schreiend auf dem Boden zurück. Wieder erhellte ein Blitz die Szenerie und ein blondes Mädchen erschien vor den Augen des erschrockenen Jungen. Hikari war im gefolgt und hatte ausversehen ein paar Tropfen ihres Trinkpäckcheninhaltes auf seine Füße verschüttet. Fuji atmete durch und fragte sich warum Hikari keinerlei Angst zu haben schien. Er tastete sich voran, griff ihre Hand und ging gemeinsam mit ihr weiter vorwärts. Chutaros Bellen war zu einem leichten Wimmern geworden und auch die Schreie der Mädchen hatten sich in ein Schluchzen gewandelt. Nicht einmal Saki und Nagisa, die ihre Freundinnen gesucht hatten, waren noch zu hören.
 

„Falls uns etwas passiert, dann solltest du wissen, dass Nagisa in Honoka verliebt ist.“, meinte Fuji verzweifelt und ängstlich zu Hikari. „Das weiß ich doch…“, entgegnete sie ihm nüchtern. Er konnte nicht fassen, dass echt alle außer Honoka Bescheid zu wissen schienen. Außerdem hatte es ihn den Spruch, welchen er sich extra für solch missliche Lagen ausgedacht hatte, vermiest. Der Regen prasselte plötzlich lautstark auf das Dach des Hauses. Der Wind pfiff durch ein paar Mäuselöcher und das Donnergrollen ertönte aus nächster Nähe. Trotzdem setzte Fuji weiterhin einen Fuß nach dem anderen und erreichte schließlich einen Raum. Es war ruhig, doch er spürte, dass jemand im Raum war und griff nach jemand. „Ziemlich weich.“, musste Fuji feststellen. Kaum einen Moment später spürte er, wie eine Hand in sein Gesicht schlug. „Begrabsch mich nicht!“, schrie Nagisa und der Junge knallte zu Boden. „Wegen dir sind Honoka und Mai weggerannt, du ungehobelter Klotz!“, fuhr sie fort und stampfte mit Hikari fort. Seine Wange reibend, lief er den beiden Mädchen hinterher und schließlich fanden sie den Rest der Gruppe und Chutaro, der um etwas zu futtern wimmerte. Die Stimmung schien sich gebessert zu haben, merkte Fuji, entschuldigte sich aber trotzdem. In dem Raum konnte er endlich wieder etwas sehen, da ein paar Kerzen angezündet worden waren. Er setzte sich erschöpft auf einen Hocker und seufzte. Das, was er erlebt hatte, durfte er nie jemanden erzählen. Es war einfach zu peinlich. „Aber ein Gutes hatte es…“, dachte er und verfolgte Nagisa mit seinem Blick. Erneut knallte ihre Hand in sein Gesicht und alle begannen zu lachen. „Vielleicht sollten wir wieder zurückgehen.“, schlug Mai vor, da sie sich ein wenig gruselte. „Ja, da hast du recht. Chutaro hat jetzt auch genügend Futter.“, meinte Honoka. Sie machten sich auf den Rückweg.
 

Der Sturm schien etwas nachgelassen zu haben, da weniger Tropfen auf das Dach prasselten, außerdem war der Donner leiser geworden. Doch plötzlich als sie das Schlafzimmer betraten, klingelte es. Die Haustürglocke läutete und das mitten in der Nacht. Kalte Schauer liefen über die Rücken der Freunde und ein leises Jauchzen von Nagisa stieg auf. Hikari war das alles egal und sie rannte zur Tür und öffnete diese. Ein Blitz erhellte die Gestalt vor der Tür und Fuji schrie auf. „Einige Pakete für Fräulein Yukishiro.“, sprach eine freundliche Stimme. Es war der Postbote und er hatte einige Pakete bei sich. „Ihre werten Eltern haben mich hergeschickt, damit sie ihre Geschenke rechtzeitig erhalten, aber der Sturm hatte mich aufgehalten. Ich bitte vielmals um Entschuldigung.“, erklärte er und brachte die Päckchen ins Haus. Er verabschiedete sich von der Gruppe und wünschte ihnen noch eine geruhsame Nacht. Zurück im Schlafzimmer angekommen, schmissen sich alle in ihre Betten. „Was für eine Horrornacht.“, meinte Fuji seufzend und schlief ein. Alle, bis auf Nagisa, schliefen ein. Die Lacrosse-Spielerin war das Blut in den Kopf geschossen, da sie etwas Weiches auf ihrem Arm spürte. Honoka hatte sich gedreht und war direkt auf den Arm von Nagisa gerollt. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn und ihre Sinne begannen verrückt zu spielen. Doch letzten Endes schlief auch sie ein, wohlbehütet in einem Bett mit ihrer Liebsten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (49)
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Von:  Jitsch
2012-01-12T22:47:23+00:00 12.01.2012 23:47
Ach, die Geschichte mit dem Hund kannte ich schon... Aber etwas gruselig ist sie schon, das sorgt für Stimmung.
Dass die dann gleich weglaufen, ist schon komisch, aber wenn sie nur Chutaro füttern wollten, wohl okay. Irgendwie kommt mir das nicht so vor, als würde so eine Geschichte dem Alter der Charaktere entsprechen, aber es liest sich wie immer ganz angenehm.
Das mit dem Postboten fand ich dagegen etwas seltsam. Besonders spannend war es auch nicht und ich glaube kaum, dass Postboten so spät in der Nacht noch austragen XD Vielleicht finde ich die Szene auch nur wegen der besagten Geschichte mit Honokas Eltern doof, die ihre GEschenke sonst ja wie gesagt immer persönlich abliefern.

Schade, dass du die Story abgebrochen hast, bis zu einem Happy End schien es mir gar nicht mehr weit zu sein. Solltest du doch nochmal weiterschreiben, werde ich versuchen, mal ein bisschen zeitnäher zu lesen ;)

Jitsch*
Von:  Jitsch
2012-01-12T22:39:41+00:00 12.01.2012 23:39
Auf Fuji wird auch nur rumgehackt, was? XD Dass er Chutaro hochheben kann, ist aber beachtlich. Unser Hund war in etwa genau so groß und den konnte keiner von uns hochheben.
Dass ihm Honoka nichtmal ein altes T-Shirt anbietet, wo seins total durchnässt ist, ist aber wirklich herzlos o.O

Die Szene, wo sich Hikari sich Notizen zum Küssen macht, finde ich ehrlich gesagt ziemlich amüsant :D Hikari ist zwar eher ein Sidekick, aber irgendwie mag ich sie.

Dass es zum Abendessen dann "nur" Sandwiches gibt, finde ich lustig. Ich hätte was Warmes erwartet XP

Ansonsten fand ich das Kapitel echt nett, bin gespannt, was noch passiert (wobei ich ja als Nagisa nicht unbedingt gerade anfangen würde, wenn noch vier andere Leute im Raum sind...).

LG, Jitsch*
Von:  Jitsch
2012-01-12T22:04:01+00:00 12.01.2012 23:04
Ach, Nagisa ist auch so eine, die sinnvollerweise erst die Zähne putzt und sie dann mit Essen wieder dreckig macht? XD Das hab ich noch nie kapiert, warum Leute das machen.
>Chutaro [...]setzte sich brav neben ihr Frauchen.< -> Chutaro ist doch ein Rüde o.O

Zur Abwechslung habe ich sogar mal einen Tippfehler gefunden: "Scharm" -> "Scham"

Übrigens scheinst du mit der Episode auch noch zu ignorieren, dass laut Serie Honokas Eltern jedes Jahr und NUR zu der Gelegenheit IMMER Honoka zu ihrem Geburtstag besuchen kommen o.O

>Mach ich doch gern! Und naja...< Wieso sagt sie erst "Mach ich doch gern", wenn sie dann doch ablehnt?

Dass Honoka sich über das Geschenk freut, ist aber wirklich schön ^^ Überhaupt finde ich die Geschenke gut gewählt, auch wenn ich von Fuji nicht unbedingt erwarte, dass er den Geschmack von Mädchen trifft XD Na ja, er kennt Honoka halt schon länger.

Also: Hat mir gefallen. Bin gespannt, wie's weitergeht.
Von:  Jitsch
2012-01-12T21:42:06+00:00 12.01.2012 22:42
Ach ja, irgendwie hab ich immer das Gefühl, dass du überdramatisierst. Nähen ist schwierig, okay, aber so schlecht kann man doch gar nicht sein. Zumindest könnte Nagisa auch schonmal in der Schule Handarbeiten gehabt haben. Ich hab in Japan mal im Unterricht eine Nähmaschine benutzt. Im Übrigen finde ich erfahrungsgemäß Umnähen schwieriger, als zwei Stoffschichten aufeinander zu nähen. Das mit dem Schlafanzug war dann aber doch ein passender Dämpfer XD
Die Duschszene war jetzt nicht so meins, aber als Mann liest man das bestimmt gerne ;P Nur, dass es irgendwie nicht passt, weil die Story mehr aus Nagisas Sicht erzählt wird und sie sich selbst wohl kaum so wahrnehmen würde.

Trotzdem gefällt mir dieses Kapitel irgendwie, weil es so positiv ausklingt. Da spürt man richtig Nagisas gute Laune!
Von:  Jitsch
2012-01-12T20:35:59+00:00 12.01.2012 21:35
Also, ich kenne keinen Elektroladen, der verschiedene Modelle von dem gleichen Gerät in verschiedenen Ecken des Ladens aufstellt. Normalerweise müssten die Nähmaschinen alle in einer Ecke stehen. Ich finde die Szene auch deshalb befremdlich (aber das liegt nicht unbedingt am Stil), weil die Verkäuferin quasi nicht redet. Im Übrigen sind gerade günstige Nähmaschinen meiner Erfahrung nach nicht sehr schwer - das ist n Getriebe und n Plastikgehäuse, was soll daran schwer sein?
Noch dazu ist Fuji auch nicht unbedingt ein Muskelprotz - wenn Nagisa ins Schwanken kommt, kann ich mir auch nur schwer vorstellen, dass er das Ding so locker hochhebt.
Und sie sind eine halbe Stunde zu Fuß unterwegs? Also, ich denke doch, dass der Nahverkehr da entsprechend gut ist, gerade mit was Schwerem würde ich also Bus oder Bahn fahren...

In der Abschiedsszene finde ich irgendwie unlogisch, dass sie sich gegenseitig etwas zurufen müssen (was Japaner übrigens in der Regel nicht machen), er ihr aber trotzdem "tief in die Augen" schauen kann. Das widerspricht sich. Wenn da "tief in die Augen schauen" steht, suggeriert das, dass sie nah aneinander stehen und es klingt noch komischer, dass er ihr zuschreien muss, was er sagen will.

„Würde sich bloß Honoka so anstrengen, wie Fuji!“
Kommt auch irgendwie komisch, immerhin ist Fuji der, der verliebt ist und Honoka weiß im Zweifel nichtmal was davon XD Aber das wird Nagisa wohl auch noch merken, dass sie sich eher so anstrengen müsste wie Fuji.

Dass Nagisa einfach so los nähen kann, ohne sich überhaupt zu überlegen, was sie überhaupt machen will und ohne dass sie Stoff gekauft hat, finde ich übrigens auch sehr mysteriös.
Von:  Jitsch
2012-01-12T19:52:28+00:00 12.01.2012 20:52
Mai und Saki sind aber schnell sehr offen mit ihren Gefühlen. Irgendwie hätte ich mir da mehr Realismus gewünscht - ich kann mir gerade in Japan nicht vorstellen, dass Leute das normal finden und die beiden schon am ersten Tag so offen damit umgehen können.
Den Traum fand ich echt gut geschrieben, den konnte man sich richtig gut vorstellen, auch wenn ich mich frage, warum Nagisa davon träumt, dass andere sie von Honoka fernhalten, wenn ihre Gefühle das eigentliche Problem sind...
Dass ausgerechnet Mai Nagisa so ärgert, kann ich mir auch irgendwie nur schwer vorstellen. Dann schon eher Saki o.O
Ob das mit dem Nähen so klappt? Übrigens wäre es glaube ich nicht das erste Mal - in MaxHeart hat Nagisa mal eine Flagge für Fuji-P zum Anfeuern genäht ;)
Von:  Jitsch
2011-07-28T20:31:06+00:00 28.07.2011 22:31
Ganz am Anfang: Hast du schonmal was vom Plusquamperfekt gehört? Wenn man eine Geschichte im Präteritum schreibt, werden Dinge, die zeitlich vor dem aktuell geschilderten liegen, in der Vorvergangenheit geschrieben. Beispiel:
"Für Nagisa und Honoka hatte an diesem Ort jedoch alles seinen Anfang gefunden. Die beiden Mädchen hatten sich hier kennengelernt und vereint gekämpft, als Pretty Cure, gegen Pizard."
(Abgesehen davon, dass die übliche Wendung ist "seinen Anfang nehmen" und nicht "finden").

Woher Hikari so gut Dosenwerfen kann, frage ich mich auch XD Übrigens merkt man der Story irgendwie an, dass du MaxHeart nie gesehen hast (wenn doch, kommt es nicht so rüber). Wäre vielleicht ne Empfehlung ;)

Im Übrigen kenn ich Dosenwerfen so, dass man nur einen Turm umwerfen muss und man drei Versuche hat. Ein Wurf = komplett den Turm wäre dann Hauptgewinn und wenn man mehr Würfe braucht dann eben nicht mehr ganz so gut.

Ich finde es übrigens rätselhaft, dass irgendwie immer nur Nagisa und Mai zu reden scheinen (vor allem Hikari eigentlich gar nicht).
Ach ja, ich glaube, eigentlich hat Nagisa mehr Angst vor Geistern XD So genau weiß ich das allerdings auch nciht mehr.

Im Übrigen: NEIN, Flappy und Choppy sind NICHT in den Garten des Lichts zurückgekehrt, weil sie aus der Heimat der Quellen kommen. Und übrigens müssten, wenn du das Ende von MaxHeart beachtest auch Mepple, Mipple, Pollun und Lulun noch bei Nagisa, Honoka und Hikari sein.

Um ehrlich zu sein finde ich es ein bisschen schade, dass du dir scheinbar nicht die Mühe gemacht hast, ein bisschen was über die Serien herauszufinden. Dabei sind die Informationen gar nicht so schwer zu finden. Weiterlesen werde ich trotzdem. Vor allem, weil Saki und Mai jetzt doch als Beta-Couple vielleicht nen anderen Weg gehen und Honoka und Nagisa ein Vorbild darstellen XD

Jitsch*
Von:  Jitsch
2011-07-28T20:01:37+00:00 28.07.2011 22:01
Ich frage mich ja, warum Nagisa gerade jetzt wieder von Pretty Cure träumt.
Etwas verwirrend im zweiten Absatz, als du auf einmal per Ortswechsel zu Mai springst, zumindest eine neue Zeile zu beginnen wäre da vielleicht sinnvoll.

Und ja, wie CruelEve schon anmerkte: Das ist keine Schokolade. Ein bisschen Recherche ("Takoyaki" bei Wikipedia suchen) würde helfen. Da hättest du dann auch lesen können, dass die in 6-erportionen gegessen werden, die auf jeden Fall mit Soße gegessen werden und man sie vor allem nicht "mit einem Happs" essen sollte, weil sie innen sehr heiß sind.
Auch im Hinblick auf das Tako-Café (ja, so heißt die Bude, nicht "Akane" oder dergleichen) wäre Recherche evtl. sinnvoll.

Na gut, jetzt versuchen also beide auch noch parallel ihren jeweiligen Partner zu bekommen. Ich hätte es irgendwie interessanter gefunden, wenn Saki und Mai als Beta-Couple schon ein Paar wären und den beiden zeigen, wo's langgeht oder so. Die Parallelitäten (dass das, was zuerst bei Hono+Nagi passiert dann auch bei Saki+Mai passiert) finde ich jetzt schon langweilig.
Von:  Jitsch
2011-07-28T19:21:25+00:00 28.07.2011 21:21
Ja, genau, Saki und Mai sind jetzt die Mentoren? Die sind in ihrer Staffel jünger als Hono+Nagi in MaxHeart, außerdem wirken sie auf mich auch jünger. Gut, das kann man drehen, wie man will, aber noch was anderes: Warum werden die beiden zufällig und noch dazu auf einmal von einer anderen Schule (?) versetzt? Vor allem, wenn sie angeblich schon immer in der Gegend gewohnt haben?

Das Mai so gut Mathe kann, wo sie doch eher ein kreativer Kopf ist, will mir auch nicht so recht einleuchten (aber ich lasse mich eines besseren belehren, hab SplashStar nie gesehen).
Ja, und Nagisa hat zufällig noch ein Laminiergerät im Haus...

Um ehrlich zu sein war dieses Kapitel eher anstrengend zu lesen, weil relativ wenig passiert ist. Außerdem war das Auftauchen von Mai und Saki wie gesagt in meinen Augen unrealistisch, von dem schnellen Anfreunden ganz zu schweigen.
Werde aber trotzdem mal weiterlesen, obwohl mir die Story bisher nicht ganz so gefällt. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass du Liebe hier irgendwie ziemlich auf sexualität zu reduzieren scheinst... Ich glaube nicht, dass die meisten Frauen primär so denken, schon gar nicht, wenn sie in andere Frauen verliebt sind.
Von:  Jitsch
2011-07-20T21:52:16+00:00 20.07.2011 23:52
Die Metaphorik mit dem Wasserhahn kam irgendwie passend :D
Das mit dem Nasenbluten war irgendwie... na ja, in Manga passt das von wegen Bildsprache und Comic Relief, aber an sich ist es doch ziemlich unrealistisch.
Ansonsten ging's aber. Irgendwie kauf ich Honoka nicht ab, dass sie das alles total unschuldig meint XD

Mir fällt so auf: Die beiden haben sich ausgezogen und sind gleich ins Wasser. Üblich wäre, sich vorher (!) zu waschen, damit das Badewasser sauber bleibt. Übrigens sind die Stühle in japanischen Bädern auch nie so groß, dass man da gleich drunterkrabbeln kann. Ich kenn das mit so 20 cm (maximal) hohen Plastikschemeln.
Im Übrigen scheint dir nicht so ganz klar zu sein, was Strapsen sind. Das sind nämlich eigentlich nur diese "Verbindungsteile", mit denen man Strümpfe und Höschen (bzw. meist gehört dazu so 'ne Art Mieder, das man über dem Höschen trägt) aneinander befestigt.


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