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Saga of the Northern Winds

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh Gott, ich möchte mich vielmals bei meinen Lesern entschuldigen, dass ich für dieses Kapitel gut einen Monat gebraucht habe! ;_;"
Ich hatte leider viel mit Schule zu tun und ich muss noch hinzufügen, dass es mir verdammt schwer fällt Szenen mit Edo zu schreiben. Mit ihm führe ich so eine Art Hassliebe, aber das ist denke ich nicht wirklich der Grund.
Nunja, viel Spaß mit dem neunten Kapitel. :3
Ab Kapitel 10 geht es nun richtig los! Komplett anzeigen

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Sieben

Gebannt starrte Juudai sein Gegenüber an, schnell atmend, unfähig sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

„Der Junge, der mir im Traum nämlich die Pulsadern aufgeschnitten hat, warst du.“

Diese Worte trafen gezielt in sein Herz, es tat so weh als hätte man ihm tatsächlich ein Messer in die Brust gerammt.

„W-wie...“

Er rang nach Worten. Manjoume sah ihn immer noch nicht richtig an, doch Juudai spürte wie er ihn mit einem leidenden Blick musterte.

„Ich hatte diesen Traum jede verdammte Nacht.“, begann der Schwarzhaarige leise.

„Jedes Mal habe ich gesehen, wie du auf mich zugekommen bist. Dich entschuldigt hast, mit Tränen in den Augen. Tausend Mal. Und ich plötzlich diesen Schmerz im Arm verspürt habe, genau hier wo diese Narbe entlang geht. Du sagtest, dass wir jetzt endlich »frei« wären...“

Schweigen. Nur das leise Ticken der Standuhr war aus dem Wohnzimmer zu hören. Es war beunruhigend still.

„Was auch immer das zu bedeuten hat.“, schloss Manjoume und sah ihn nun richtig an.

Sein Blick wirkte entschlossen und zugleich traurig.

Juudai richtete sich auf, er wollte sein Gegenüber nicht ansehen, doch es schien nahe zu feige zu sein ihm in diesem Augenblick ausweichen zu wollen, da doch gerade er offensichtlich etwas damit zu tun hatte – abstreiten konnte er es nicht.

„Sag jetzt nichts. Ich habe keine Lust mir jetzt irgendwelche lächerlichen Entschuldigungen oder sonst etwas von dir anhören zu müssen. Fakt ist, wir brauchen Antworten darauf.“, fügte Manjoume hinzu, steckte sein Amulett wieder zurück in die eigene Hosentasche und zog sich am Bett hinter sich hoch um aufzustehen. Seine Kraft war immer noch nicht ganz zurück, doch er versuchte sich weitestgehend nichts anmerken zu lassen.

„Brauchst du Hilfe?“, fragte Juudai monoton und wollte sich dem Anderen nähern, doch dieser schüttelte nur leicht den Kopf. „Nein, Danke.“

Nun saß er wieder auf dem Bett, bleich im Gesicht und verschwitzt. Ohne Vorwarnung zog er seinen Pullover aus und schmiss ihn neben sich, hielt sich die Stirn. Ihm schien viel zu heiß zu sein.

Auch Juudai richtete sich nun vollends auf, setzte sich neben Manjoume auf das Bett und legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter.

„Ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll, Manjoume.“, begann er mit einem leicht verzweifelten Unterton.

„Was sagen?“

Juudai zögerte. Die Bilder seines eigenen Elementtraumes vernebelten seine Gedanken, er hörte das kalte Lachen des Supreme Kings in seinen Ohren widerhallen.

Hatte die Finsternis ihn gewählt, weil er nur zerstören konnte...?

„Ich... ich will niemanden mehr verletzen. Aber wenn deine Vision stimmt, dann werde ich dir irgendwann-“

Er brach ab. Plötzlich spürte er nur, wie Manjoumes Hände ihn an den Oberarmen packten und dessen graue Augen ihm direkt in sein verängstigtes Gesicht sahen.

Noch wissen wir gar nichts. Du kümmerst dich um Saiou-sama, ich mich um meine Brüder und dann sehen wir weiter.“, erklärte er ihm scharf den Plan, woraufhin Juudai nur vorsichtig nickte.

Manjoume stand auf, ging zur Tür und drehte sich noch einmal zu ihm um: „Ich gehe duschen.“

Dann verschwand er aus Fubukis Zimmer. Für einen Moment blieb Juudai regungslos auf dem Bett sitzen, wie paralysiert starrte er auf den hölzernen Boden.

Saiou. Ob er wirklich eine Antwort auf ihre Fragen haben könnte?

Er durchstöberte sein Gedächtnis, doch ihm fiel partout nicht der Aufenthaltsort des ehemaligen Wahrsagers ein. Juudai wusste, dass Saiou sich mit seiner Schwester in der Stadt niedergelassen hatte, aber absolut nicht wo. Die Stadt war riesig und Saiou war kein Mensch, wessen Adresse man in irgendeinem Telefonbuch nachschlagen könnte.

Seufzend kramte er sein Handy hervor, öffnete das Adressbuch und wählte die Nummer von Edo Phoenix. Dieser sollte ihm eine Auskunft geben können, sofern er gerade erreichbar war.

Beim ersten Anruf ging die Mailbox ran. Juudai legte auf, wartete einen Augenblick ehe er zum zweiten Mal die Nummer des Pro League-Duellanten wählte.

Man konnte das leise Tuten des Telefons im gesamten Raum hören.

Endlich nahm jemand am anderen Ende der Leitung den Anruf entgegen.

„Hallo Juudai-kun, was gibt’s?“, hörte er Edo fragen.

„Hallo Edo. Ich ähm- ich wollte fragen, ob du mir vielleicht Saious Adresse geben könntest? Ich müsste mal dringend mit ihm sprechen.“, erklärte Juudai etwas abgehackt.

„Was möchtest du denn von Saiou-san?“, fragte Edo skeptisch.

„Das tut nichts zur Sache. Ich benötige nur seine Adresse.“

Edo überlegte kurz ehe er antwortete: „Ich würde vorschlagen, dass wir uns heute Abend in meinem Apartment treffen und gemeinsam zu Saiou-san fahren, denn ich hatte eh vor ihn zu besuchen.“

„Ähm, ja. Okay, meinetwegen.“, stimmte Juudai zu und zuckte mit den Schultern.

„Dann treffen wir uns um Punkt 18 Uhr. Bis dann.“, sagte Edo und beendete das Gespräch. Juudai ließ sich nach hinten auf das zerwühlte Bett fallen, der Teller mit den O-Nigiri lag nur wenige Zentimeter neben ihm.

Nur noch ein paar Stunden. Vielleicht würden dann ein paar dieser Fragen endlich beantwortet sein...
 


 

Nach gefühlten Wochen war sie aus dem zeitlosen Raum des Dämons endlich geflohen. Ihr gesamter Körper schmerzte, der schwarze Mantel welchen sie trug war zerrissen und schmutzig. Getränkt mit ihrem eigenen Blut.

Das Element der Zeit ließ ihre Wunden heilen, dennoch würde der Schmerz nicht verschwinden. Erschöpft sank sie auf dem weißen Boden der Ebene zusammen.

Etwas war schief gelaufen. Nicht nur, dass Narçziss ihre Traumebene zerbrochen und sie mit ihrer eigenen Dimension überlagert hatte – es schien auch etwas mit ihren erwählten Wächtern der Elemente nicht zu stimmen. Es waren nun drei aktiviert worden.

Und sie schienen unkontrolliert zu sein. Doch solange der Dämon in der Lage war die Traumebenen nach seinem Belieben zu ändern, würde es schwierig werden Kontakt zu den Jungen aufzunehmen. Dabei fehlten noch weitere Elementare...

Langsam materialisierten sich die Umrisse der Ebene in welche Rayne geflohen war. Das blendende Weiß dem Wrack eines altertümlichen Raumes in welchem sich Uhren aller Art ansammelten. Der Boden war auf einer Seite des Raumes bereits eingerissen und verlor sich in tiefer Schwärze. Die Möbel waren zertrümmert, auch die Decke war bereits in Mitleidenschaft genommen.

Rayne wusste, dass sie hier genauso wenig sicher war wie in der unteren Welt, es gab keinen Ort an welchen sie fliehen konnte. Sie war eine Gejagte. Keine der beiden Welten würde ihre Existenz tolerieren. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, Narçziss' Aussage »Sie hätte sich ihr eigenes Grab geschaufelt« stimmte vollkommen.

Rayne blieb keine Zeit um sich zu erholen. Der Gegner war bereits viel stärker, als sie angenommen hatte und sie musste ihre Krieger darauf vorbereiten.

Ihre Kräfte waren in diesem Augenblick zu schwach. Sie musste warten. Warten, bis sie eine neue Möglichkeit gefunden hatte ungesehen zu ihnen vorzudringen, denn es würde alles aus dem Ruder geraten, wenn die Obere Welt sich einmischen würde.
 


 


 

Juudai war verwundert darüber, dass Edo spontan die Zeit für ein Treffen hatte. Der junge Mann mit dem silbernen Haar war nach wie vor einer der gefragtesten Duellanten der Pro League und es hieß er wäre erst vor einer Woche von einem Turnier in den Staaten zurück gekehrt.

Man hatte ihm gesagt, er solle in der Eingangshalle warten. Mit Halle hatte man wirklich nicht übertrieben, die Decke schien gut 5 Meter hoch zu sein, eine riesige Marmortreppe führte zu einer Ebene welche zu den Aufzügen und weiteren Treppen führte. Große Pflanzen standen in Reih und Glied an den Seiten um das kühle Hellgrau und Schwarz des polierten Bodens etwas auszugleichen. Ein moderner Kronleuchter befand sich in der Mitte des Raumes und tauchte mitsamt ein paar kleineren, ebenfalls modernen Lampen in ein kühles Licht.

Juudai hatte sich extra beeilt und war tatsächlich fünf Minuten zu früh am vereinbarten Treffpunkt erschienen, doch Edo schien es selbst nicht so ernst zu nehmen mit der Pünktlichkeit. Ungeduldig lehnte sich Juudai gegen das schwarze Geländer, verschränkte die Arme und fixierte die Aufzüge am anderen Ende der großen Treppe.

18:11 zeigte die Uhr auf seinem Handydisplay.

Leicht genervt steckte er dieses zurück in seine Jackentasche und wollte die Treppe hinauf

gehen, als eben jene Person auf die er wartete aus einem der Aufzüge trat und zu ihm eilte. Ein Herr im schwarzen Anzug folgte Edo, er schien der Grund für seine Verspätung zu sein.

„Ich erwarte Sie morgen früh pünktlich um sieben wieder hier.“, sagte der fremde Mann, woraufhin Edo nicht antwortete.

„Lass uns gehen, Juudai-kun.“, flüsterte er mit einem leicht genervten Blick und ließ den Mann einfach stehen.

Es regnete wieder.

Vor dem riesigen Glasgebäude in welchem Edo wohnte wartete bereits eine schwarze Limousine. Einer der Angestellten stand mit einem Regenschirm daneben und öffnete ihnen die hintere Tür.

Sie setzten sich, Edo nannte dem Fahrer den Ort und wandte sich sogleich Juudai zu:

„Tut mir Leid der Verspätung wegen, ich wurde aufgehalten. Weshalb möchtest du nun zu Saiou?“

Juudai wusste nicht wie er antworten sollte. Edo in die neue Gefahr mit einzubeziehen war in seinen Augen keine gute Idee, sofern es keine Anzeichen darauf gab, dass dieser sich schützen könnte. Die schwammigen Informationen die er hatte waren nicht verlässlich.

„Nun... es gibt da etwas, was ich wissen muss aber keine Antworten darauf finde. Vielleicht kann Saiou mir dabei helfen.“, begann er zögerlich, doch Edo schien dies nicht genug zu sein.

„Du weißt doch, dass Saiou seine Fähigkeit in die Zukunft zu sehen verloren hat. Warum also er?“

„... Intuition.“, war Juudais flache Antwort. Er richtete sich auf dem Sitz auf und schaute aus dem Fenster. Die Lichter der Stadt flogen an ihm vorbei. Edo wohnte wirklich mitten in der Stadt, einem Haus der High Society.

„Quatsch. Du sagst mir nicht die Wahrheit.“, entgegnete dieser und befahl ihm mit einer kurzen, etwas gröberen Berührung ihn anzusehen.

„Edo, das ist eine Sache über die ich nicht mit dir reden kann, bevor ich nicht mehr darüber weiß.“, zischte Juudai und schenkte ihm einen kühlen, ernsten Blick.

„Ich hoffe für dich, dass du einen triftigen Grund dafür hast, Juudai-kun.“, beendete Edo das kurze Gespräch und ehe sie sich versahen, stoppte der Wagen an einem sehr dunklen abgelegenen Ort.

Er schien noch zur Stadt zu gehören, war jedoch so nah an dem großen Wald, welcher sich über den Berg der eine Grenze zwischen den Präfekturen bildete, dass man direkt darin stehen würde sobald man nur weitere zehn Meter weiter ginge.

Sie stiegen aus, Edo gab dem Fahrer Bescheid, dass er ihn später rufen würde. Dann gab er Juudai die Anweisung ihm zu folgen.

Wider erwarten ging Edo tatsächlich auf den Wald zu, der Weg wurde nur schwach von der Straßenlaterne erleuchtet. Juudai folgte ihm mit skeptischer Miene.

Dieser Ort schien nicht sicher. Er konnte sich ausmalen, dass hinter jeder Ecke eines dieser Wesen hervorspringen und sie aufschlitzen könnte.

Seine Hand wanderte zu dem kühlen Amulett in seiner Jackentasche. Der Wald entpuppte sich als ein verstecktes Grundstück. Der Dunkelheit wegen hatte Juudai nicht erkenne können, dass es sich bei den Bäumen nicht um Tannen, sondern um etwas größere Laubbäume handelte, welche so dicht an dicht standen und ihre allerletzten Blätter verloren. Dieser »Vorgarten« welchen sie durchschritten war sehr ordentlich gehalten, kein Herbstblatt war auf dem nassen Rasen zu sehen, der Kieselsteinweg dem sie folgten wurde von kleinen Laternen in ein orangefarbenes Licht getaucht.

Letztendlich erreichten die beiden Jungen ein älteres, traditionelles Haus welches ebenfalls von Laternen umringt war.

Mizuchi Saiou wartete bereits vor der Tür des Hauses. Sie trug trotz der aufkommenden Kälte die Kleidung einer Miko, nicht einmal einen Regenschirm hielt sie in der Hand. Mizuchi begrüßte sie freundlich und öffnete den beiden die Tür.

Allein der Flur dieses Hauses war groß. Edo und Juudai zogen ihre Schuhe aus und schlüpften in die bereitgestellten Schlappen. Mizuchi führte sie in ein Zimmer etwas weiter hinten, es war ebenfalls sehr groß und in ein warmes Licht getaucht. Bücherregale nahmen die gegenüberliegende Wand komplett ein, in der Mitte des Raumes stand ein niedriger Tisch vor welchem niemand anderes als Takuma Saiou kniete, vor ihm lag ein aufgeschlagenes Buch.

„Ahh, Edo und Juudai-kun. Ich habe euch bereits erwartet.“, begrüßte er die beiden Jungen mit seiner sanften Stimme. Er reichte ihnen beiden die Hand und bat sie darum sich zu setzen.

„Nun, Edo hat mir erzählt, dass du mich sprechen möchtest, Juudai-kun. Was ist dein Anliegen?“, fragte er sogleich, woraufhin der Brünette zwischen seinem Gegenüber und Edo hin und her schaute ehe er sich zu einer ehrlichen Antwort ringen konnte.

„Ich möchte nicht unhöflich sein... aber ich muss mit dir allein darüber sprechen, Saiou.“, sagte er.

„Was macht die Thematik so geheimnisvoll, dass du nicht offen darüber sprechen kannst?“, entgegnete ihm Saiou und faltete die langen Hände.

Juudai spürte Edos Blick auf ihm weilen. Er sah zu Boden, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Dieser gesamte Tag brachte ihn völlig durcheinander.

Es gab keine richtige Antwort darauf. Ob er es Edo mitteilen würde oder nicht – früher oder später wurde die gesamte Stadt, wenn nicht sogar das gesamte Land in die Sache mit hineingezogen werden. Zögernd holte er sein Amulett aus der Jackentasche und legte es in die Mitte des Tisches.

„Kannst du damit etwas anfangen?“, fragte er monoton.

Juudai konnte Saious Blick nicht deuten. Er schien verwirrt und gleichzeitig wissend darüber zu sein was nun vor ihm lag.

Edo wiederum verschränkte die Arme und sagte: „Für mich sieht es aus wie eines dieser geschmacklosen, abergläubischen Beschützer-Amulette.“

„Mit dem beschützenden Amulett muss ich dir Recht geben.“, erwiderte Saiou zur Verwunderung beider. „Ich habe darüber gelesen.“, fügte er hinzu und deutete mit einem seiner schlanken Finger auf das Buch welches immer noch aufgeschlagen vor ihm lag.

„Du meinst doch nicht-“

Edo brach ab. Der Mann vor ihnen blätterte ein paar Seiten zurück und drehte das Buch um hundertachtzig Grad, sodass sie den ausgeblichenen Text neben dem Bild auf der anderen Seite lesen konnten. Das Buch schien so alt, dass es noch mit Feder und Tinte geschrieben war. Es war nicht einmal japanisch.

„Das ist dieses Buch, was du mir vor ein paar Wochen gezeigt hast, richtig?“, sagte Edo ohne sich das Werk vor ihm genauer anzusehen. Saiou nickte.

Juudai wiederum schaute skeptisch zwischen seinem Amulett und dem welches auf der Zeichnung zu sehen war hin und her. Es waren nicht die gleichen Monster. Dennoch schien es eine Verbindung zu seinem zu haben.

„Wie alt ist das Buch?“, fragte er, da er den Text, welcher anscheinend auf Alt-Englisch geschrieben wurde nicht zu verstehen wusste.

„Die Seite auf der dieses Datum stehen würde wurde bereits herausgerissen, aber es scheint mir vor der Zeit des Buchdruckes gewesen zu sein. Seiner Sprache nach ist es einen sehr weiten Weg hierhergekommen und ich frage mich, wie es hier gelandet ist.“, erklärte Saiou, blätterte vorsichtig ein paar Seiten weiter und zeigte auf eine große Zeichnung. „Du bist hergekommen, weil eine neue Bedrohung erschienen ist, sehe ich das richtig, Juudai-kun?“

Saiou traf absolut ins Schwarze. War es wirklich so offensichtlich? So wie er darüber nachdachte, war es dies wohl tatsächlich.

Sein Gegenüber erwartete keine Antwort, sondern sprach unbeirrt weiter: „Sag mir, Juudai-kun – hat es etwas hiermit zu tun?“

„Dem Amulett nach wahrscheinlich. Ich wurde von einem guten Freund darauf hingewiesen, dass du mir oder besser gesagt uns weiterhelfen könntest.“, schloss Juudai.

Saiou faltete seine schlanken Hände zusammen und stützte sein Kinn darauf.

„Also seid ihr auch sieben Wächter.“

„Sieben? N-nein, wir sind derzeit zu viert. Neben mir haben Manjoume, Fubuki und Kaiser solche erhalten.“, erwiderte Juudai verwirrt.

„Nach dieser Legende hier sind es sieben Elementar-Wächter, welche in den Kampf gezogen werden.“, erklärte Saiou. „Sieh dir dieses Bild an. Kennst du dieses Zeichen?“

Es war das gleiche Zeichen wie aus dem Traum in welchem Manjoume und er auf Rayne getroffen waren. Ein reich verziertes Kreuzschwert aus welchem zwei große Schwingen herausbrachen.

Verwirrt nickte Juudai langsam. „Ich... also wir hatten alle solche Träume in welchen wir... mit dem Element konfrontiert wurden. Wir müssen es lernen zu kontrollieren. Nein, es vollkommen beherrschen.“

Er atmete kurz ein und wieder aus. „In einem weiteren Traum bin ich auf eine Frau namens Rayne getroffen, welche mir beigebracht hat das Finsternis-Element zu benutzen um mich zu verteidigen. Und an diesem Ort wo wir waren war dieses Zeichen überall.“

Saiou nickte langsam.

„Das klingt für mich alles ziemlich weit hergeholt, wenn ihr mich fragt. Träume sind einfach nur die Verarbeitung von Erinnerungen und Impressionen welche das Gehirn im Schlafzustand neu sortiert. Bist du dir sicher, dass du dir das nicht nur-“, sagte Edo, wurde jedoch von Juudai mit harten Worten unterbrochen.

„Hör mir doch erstmal zu, bevor du irgendwelche Kommentare dazu abgibst, klar?“, zischte er mit einem kühlen Blick in Richtung des Silberhaarigen. Edo ging ihm in diesem Moment wirklich auf die Nerven.

„Also um es zusammenzufassen: Wir haben nacheinander merkwürdige Träume gehabt welche sich vom Grundaufbau gleichen. Jeder von uns wurde mit einem Element konfrontiert welches wir in sehr weniger Zeit erlernen zu beherrschen mussten. Nachdem wir aufgewacht sind, hatten wir plötzlich diese Amulette in der Hand. Etwas später hatte erst ich und dann kurz darauf auch Manjoume mit mir zusammen einen Traum in welchem wir auf eine Frau namens Rayne getroffen sind, welche uns trainieren will. Wobei... ich würde nicht sagen, dass es Träume sind. Eher ein psychischer Zustand, hervorgerufen durch was auch immer.“

Saiou und Edo hörten nun beide aufmerksam zu. Juudai atmete kurz ein und aus bevor er weitersprach: „Mittlerweile wurden wir auch von unseren Gegnern 3 Mal angegriffen. Den ersten haben wir besiegen können...“

Er brach ab. Besiegen war nicht wirklich das richtige Wort dafür. Sie hatten Kaname offensichtlich getötet.

„Und wenn ich richtig liege, habt ihr diese Elementar-Artefakte bekommen, weil eben jene Gegner sich nicht durch ein einfaches Duell wie wir es kennen besiegen lassen, richtig?“, stellte Saiou fest.

Juudai nickte langsam. „Es ist so... Es ist so, dass wir unsere Gegner tatsächlich töten müssen.“

Wie vom Donner gerührt war der Jüngere neben ihm aufgesprungen und starrte mit leerem Blick auf das Buch, die Hände zu Fäusten geballt.

„Was ist los?“, fragte Juudai vorsichtig. „Ich weiß, wie krank das klingt...“

Edo schüttelte den Kopf, sein Blick wechselte von emotionslos zu betrübt.

„Es... erinnert mich an meinen Vater.“, flüsterte er ganz leise. Juudai verstummte augenblicklich und schaute besorgt zu ihm auf.

Zitternd wich Edo ein paar Schritte zurück, als hätte er Angst davor in Juudais Nähe zu sein. Erst als er gegen eines der Bücherregale hinter sich stieß, sank er mit gesenktem Kopf wieder zu Boden und blieb dort sitzen.

„Mein Vater wurde auch von so einer ähnlichen Kraft niedergestreckt, weißt du? Saiou nimmt an, dass Hikari no Hado vielleicht auch eine Verbindung zu dieser Legende hat. Und da du wohl beweisen kannst, dass das was in diesem Buch steht stimmt...“

Edo verstummte. Seine Stimme zitterte.

War seine abwehrende Haltung diesem gegenüber nur deswegen gewesen? Um die schmerzliche Erinnerung zu umgehen?

Saious Blick war ebenfalls betrübt, als er seinen besten Freund völlig aufgelöst dort sitzen sah. Das selbstbewusste Auftreten des Jungen war verschwunden, er wirkte zerbrechlich und einsam.

Saiou machte Anstalten aufzustehen, als Edo nochmals leicht den Kopf schüttelte um ihm zu bedeuten sitzen zu bleiben. „Es geht schon...“

Die Beine angezogen, schlang er seine Arme darum und legte das Kinn auf die Knie und beobachtete Juudais und Saious Gespräch aus der Ferne.

„Es stimmen tatsächlich alle Faktoren die du nennst überein, Juudai-kun. Es werden wohl noch weitere drei Personen zu euch dazustoßen welche an eurer Seite kämpfen werden, vielleicht gehört Edo dazu. Was mich noch interessieren würde, welches Element dir zugeteilt wurde. Es würde deine Position in diesem Kampf erklären.“, fing Saiou das Gespräch wieder auf, klang jedoch nicht mehr ganz so ruhig wie zuvor, eher zwischen Betrübtheit und leichtem Ärger.

Juudai ergriff seinen Anhänger und band sich diesen um sein linkes Handgelenk, dort wo er sonst seine Duel Disk trug.

„Yuberu hat das Attribut Finsternis. Also ist dies auch mein Element.“, antwortete er, nun etwas selbstsicherer.

Saiou nickte kaum merklich. „Finsternis also. Nach dem Buch sind Finsternis und Licht Anti-Elemente, und einer der Auserwählten soll die Finsternis in sich tragen. Es wundert mich nicht wirklich bei deiner... Vorgeschichte sagen wir mal.“

Juudai schluckte. Unbekümmert blätterte Saiou weiter.

„Der Anti-Elementar hat den Vorteil, mit den gleichen Kräften dieses Gegners zu kämpfen, weshalb er dessen Angriffe auch besser abwehren kann. Was es schwieriger macht, ist dass die Finsternis sehr schwer zu kontrollieren ist. Auf jeden Fall bist du als dieser Elementar sehr wichtig für die Gruppe, da du den Gegner so besser einschätzen kannst.“, erklärte der Mann mit dem dunklen Haar. Wieder deutete er mit dem Finger auf eine der Zeichnungen in dem Buch. Es war eine Gegenüberstellung von diesen Waffen, welche sich aus den Amuletten erschaffen ließen. Tatsächlich stimmte die des Finsternis-Elements mit dem des »negativen« Elementes (so wie es da stand) überein.

Juudai fühlte sich unwohl in seiner Haut. Diese Art erinnerte ihn wieder an die Zeiten als er der Supreme King in der Isekai war. Und dass er die Kontrolle über sein Element schnell verlor, bereitete ihm noch mehr Unbehagen.

Plötzlich fiel es ihm wieder ein: „Warte. Dieses Buch... das ist die gleiche Informationsquelle welche Johan hat! Aber – vielleicht haben in dem Exemplar, welches er organisiert hat einige Seiten gefehlt.“

„Wie bist du darauf gekommen, dass ausgerechnet dein norwegischer Freund etwas darüber wissen könnte?“, fragte Saiou verwundert und klappte das Buch vorsichtig wieder zu. Auf dem blutroten Lederumschlag konnte man das gleiche Flügelzeichen sehen wie auf der einen Zeichnung.

Juudai hielt ihm den linken Arm hin, an welchem nun das Amulett hing.

„Sieh genau hin. Der Text auf der Rückseite ist Norwegisch. Der »Ruf« um das Monster in einem selbst zu beschwören.“

Als Saiou nichts darauf antwortete, fragte Juudai: „Weißt du sonst noch irgendetwas? Ich – wir brauchen noch mehr Anhaltspunkte.“

Der Ältere seufzte. „Tut mir Leid, mehr kann ich dir derzeit nicht beantworten. Dieses Buch ist unvollständig.“

„Was meinst du mit 'unvollständig'?“, kam es überraschenderweise von Edo, welcher die ganze Zeit still zugehört hatte.

„Es ist interessant, aber einige Seiten sind komplett weiß. Vor ein paar Tagen hatte ich diese eine Seite welches über das Finsternis-Element berichtet noch nicht. Diese Seiten scheinen sich von Zeit zu verändern.“

Stille.

„Halt, warte-“, begann Juudai wie vom Donner gerührt. „- okay, nein. Wir haben in diesem Leben denke ich schon genug übernatürliches Zeug gesehen, okay. Das heißt also so viel-“ „Dass wir genauso viele Informationen erhalten wie uns in diesem Moment zustehen?“, beendete Edo Juudais Theorie.

Verwirrt schaute der Brünette zu ihm herüber und nickte langsam.

„Das heißt also, dass ich mehr als die Anzahl meiner Mitstreiter nicht wissen darf oder kann. Richtig?“, fragte Juudai vorsichtig und richtete seinen Blick wieder zu Saiou.

„Anscheinend. Mir ist nicht einmal der Name dieser Person in deinem Traum bekannt, es werden andere genannt.“, erwiderte dieser.

Auf seinen fragenden Gesichtsausdruck fügte er hinzu: „Der Überbringer der Nachricht war die Stimme der nordischen Winde. Wer auch immer dies war – hat die Person etwas davon erwähnt?“

Juudai schüttelte den Kopf. „Ich werde sie fragen, sobald ich die Möglichkeit dazu habe.“, antwortete er und stand auf.

„Vielen Dank, Saiou.“, sagte er und verbeugte sich leicht um sich zu verabschieden.

„Ich werde dich auf dem Laufenden halten, Juudai-kun.“, antwortete Saiou und lächelte leicht.

Letztendlich richtete sich Edo nun auch auf. „Ich bringe dich noch zu der Haltestelle in der Nähe.“, sagte er, sein Blick wirkte abgekühlt und eigenartig freundlich zugleich.

Verwirrt verabschiedete sich Juudai nochmals bei Saiou und dessen Schwester, welche soeben in den Raum getreten war und eilten zu ihren Schuhen vor dem Eingang.

„Ich bleibe wohl noch etwas hier, ich hoffe es stört dich nicht, mit den Öffentlichen zu fahren. Die Bahn hier fährt direkt zum Zentrum, ich denke du wirst dich zurechtfinden.“, erklärte Edo den Grund seiner Flucht aus dem Raum, jedoch nahm ihm Juudai dies nicht ab. Ein Glück, dass er sich zumindest im Zentrum halbwegs auskannte, denn sein Orientierungssinn war nach wie vor nicht der Beste.

Er sah auf die Uhr. Es war mittlerweile kurz nach 20 Uhr. Dennoch war es stockduster draußen. Fast zu perfekt für ihre Feinde für einen erneuten Angriff.

Angespannt verließ er zusammen mit dem etwas kleineren Edo das Haus, wachsam.

Edo bemerkte dies sofort.

„Was ist los?“, fragte er, offensichtlich war ihm nicht klar, in welcher Situation er sich befand.

„Angenommen, du würdest auch da mit reingezogen werden, wie würdest du wohl reagieren?“, antwortete Juudai schroff, sah den anderen nicht einmal dabei an.

Edo sagte keinen Ton.

Nach den ersten fünfzig Metern vernahm Juudai ein Rascheln hinter sich, doch es entpuppte sich als irgendein Kleintier, welches von einem Busch zum anderen lief.

„Du wirkst ganz schön anders...“, bemerkte Edo und wollte ihm eine Hand auf die Schulter legen, doch Juudai schlug seine Hand weg.

„Sei leise.“, zischte er den Jüngeren an.

Sie verließen das Grundstück. Niemand war zu sehen, ein paar wenige Autos standen an der Straßenseite und das Licht der Laterne spendete nach wie vor zu wenig um den Weg zu erleuchten. Die Limousine in welcher sie zuvor hergebracht wurden war verschwunden.

„Denkst du ernsthaft, dass die überall lauern? Unsere ehemaligen Gegner hatten immer ihre großen Auftritte, dass es auch jeder mitbekam.“, scherzte Edo, woraufhin er den schon angespannten Juudai nur noch mehr aufzog.

„Und ob sie das tun. Das sind völlig andere Kontrahenten als wir bisher hatten oder hast du vorhin nur halb zugehört?“

In diesem Moment vernahmen sie Schritte hinter sich.

Abrupt drehte sich der ehemalige Osiris um und streckte den linken Arm aus, das Amulett baumelte um sein Handgelenk. „Wer ist da?“, rief er.

Edo wich einen Schritt zurück, er war sich seiner Worte von eben nicht mehr wirklich sicher.

Die Person antwortete nicht, sie kam langsam näher auf die beiden Jungen zu. Schemenhaft konnte man ihren Körperbau ausmachen – er schien menschlich zu sein, dennoch sehr schrankartig gebaut. Bevor der Mann in das schummrige Licht der Laterne trat, streckte er wie in Zeitlupe seinen Arm aus. Nichts daran schien abnorm zu sein, dennoch machte sein merkwürdiges Verhalten Juudai wachsam. Er spürte wie sich sein Körper langsam verkrampfte. Ihm blieben nur Sekunden, wenn dieses Wesen tatsächlich einer ihrer Gegner war. „Bleib hinter mir.“, flüsterte Juudai kaum merklich, als der Mann einen Schritt weiter auf sie zukam. Sein Gesicht wirkte sehr kantig und bedrohlich in diesem Licht. Er trug einen Anzug – vielleicht ein Bankangestellter – und hatte zurückgekämmtes, dunkles Haar. Seine Augen versanken in den Schatten seines groben Gesichtes.

„He-helft mir...“, stammelte er mit einer tiefen Stimme, er klang sehr unsicher. Seine Schritte waren genauso unsicher, er schien leicht zu schwanken. Juudai senkte den Arm, war jedoch unfähig sich zu bewegen. Der Mann trat in das Licht der Laterne. Nichts schien an ihm unnormal zu sein, bis auf die traurigen Augen und das Zittern seines Körpers.

Auch Edo schien wie angewurzelt zu sein, als er das traurige Antlitz des Unbekannten zu Gesicht bekam.

Juudai wollte gerade dazu ansetzen, dem Mann zu Hilfe zu eilen, als dieser in jenem Moment vor ihnen zusammenbrach. Aus dem rechten Schulterblatt zog sich ein großer schwarzer Splitter zu seinem Nacken hinauf, er versank in Sekundenschnelle fast gänzlich im Körper des Mannes.

Edo stolperte zurück, woraufhin Juudai ihn am Ärmel festhielt und ihn an seinen Rücken zog.

„Mach dich hier bloß nicht selbstständig!“, zischte er, zückte nun das Amulett und sprach die Worte des Rufes. Der Junge hinter ihm schützte sich mit den Armen vor den riesigen Schwingen, welche aus dem Rücken seines Vordermannes hervorstießen. Juudai spürte wieder diese eigenartige Veränderung seiner Sinne und des Adrenalinpegels in seinem Hormonhaushalt.

Mit einem Mal war die tiefe Schwärze dieser späten Herbstnacht absolut kein Problem mehr etwas auf der Straße zu erkennen. Langsam richtete sich der Körper des Mannes auf und Juudai konnte sehen, wie der Splitter sich im Rücken des Mannes ausbreitete und wie ein Pilz in Sekundenschnelle wuchs.

Der Blick des Menschen war vollkommen leer, die Iris wirkte als wäre er von einem Moment auf den anderen erblindet.

Edo lugte etwas über Juudais Schulter hervor, neugierig und gleichzeitig verängstigt über das Schauspiel vor sich.

Urplötzlich schnellte das Wesen, was zuvor dieser Mann gewesen war auf sie zu. Juudai brüllte ein schnelles „Halt dich fest!“ und ehe der Silberhaarige sich versah, hatte der ehemalige Osiris sich vom Boden abgestoßen, die Flügel auf seinem Rücken breiteten sich aus und hielt sie ein paar Meter in der Luft, sodass der soeben aufgetauchte Gegner sie nicht erreichen konnte. Juudai ächzte, Edo wirkte durch die Kräfte des Monsters zwar nicht wirklich schwer zu sein, aber er war dennoch eine Last, zumal dieser sich unbeholfen an ihn klammerte um nicht herunterzufallen.

„Oh Gott, was wird das?“, stammelte dieser, die Augen zusammengekniffen aufgrund des eiskalten starken Windes.

„Solange ich dich dabei habe, kann ich ihn nicht aus der Nähe angreifen.“, antwortete Juudai, konzentrierte sich und dirigierte mit der rechten Hand sein Element. Sofort schossen schwarze Dornenranken aus dem Boden hervor, welche das Wesen umkreisten und sich in dessen noch menschliche Haut bohrten. Blut spritzte über den Bordstein, doch es kümmerte das Wesen nicht. Wenigstens war es so für eine kurze Zeit lang bewegungsunfähig. Juudai durfte in diesem Moment nicht die Kontrolle verlieren. Er hatte panische Angst. Vor seinem inneren Auge konnte er die Narben an Fubukis Armen vor sich sehen.

Was wäre, wenn er Edo verletzen würde...

„Der Splitter ist die Quelle dieser Kraft. Ich muss ihn irgendwie zerstören.“, erklärte er Edo, drehte einen Kreis in der Luft um seinen Gegner und fokussierte seinen Blick auf dessen Nacken und versuchte die Dornen auf diese Stelle zu locken.

Zu seinem Erschrecken wurden diese von den Splitterarmen welche sich mittlerweile gebildet hatten in jenem Moment zu zerschlagen. Einer der Arme schnellte hoch, Juudai versuchte auszuweichen, wurde jedoch so unglücklich erwischt, dass er das Gleichgewicht verlor und er drohte abzustürzen. Er konnte Edo schreien hören – im letzten Moment drehte er sich im Fall um, sodass er und nicht der Jüngere auf dem harten Betonboden aufkamen. Juudai stöhnte auf, sie schlitterten gut 2 Meter über den Boden. Er umklammerte Edo dabei, sodass dieser geschützt war. Juudai wollte sich nicht ausmalen, welche Schmerzen diesem bevorstehen würden, wenn er an seiner Stelle sein würde. Sein Rücken brannte, die ledrigen Flügel wurden ebenfalls unerträglich schwer.

„Alles in Ordnung?“, fragte er als Edo sich trotz des Schocks wieder aufrappelte und auch Juudai sich aufrichten konnte.

„Achte nicht so sehr auf mich, klar?“, kam es von diesem mit energischer Stimme.

„Wenn diese Dornen vom weiten aus nichts helfen-“

Er wurde unterbrochen, als ein weiterer Splitterarm auf sie zuraste. Juudai sprang vor den Pro League-Duellanten und beschwor abermals die Dornenranken hervor um sich zu schützen. Die Splitter durchtrennten fast das gesamte Gestrüpp, jedoch erreichten sie ihr Ziel nicht.

„Versuch dem Vieh mit deiner Waffe eins auszuwischen!“, rief Edo hinter ihm. Ohne zu zögern folgte Juudai seiner Anweisung, beschwor den Dolch hervor und schnappte sich diesen noch in der Bewegung. Er stürmte auf den Mann zu. Sprang einen Meter vor ihm in die Luft, wich den Splitterarmen so gut es ging aus. Stach zu. Das Wesen jaulte in einem grässlichen Ton auf, als Juudai dessen Schulterblatt oder besser gesagt was davon übrig geblieben war traf.

Überrascht über diesen Treffer verlor Juudai einen Moment die Konzentration und wurde sofort von einem der Splitterarme unsanft zu Boden gestoßen. Das Wesen drehte sich zu ihm um, baute sich vor ihm auf. Selbst das Gesicht hatte jegliches menschliche in dieser kurzen Zeit verloren. Es verzog dieses zu einer hässlichen Fratze, Blut quoll zwischen den Zähnen und aufgerissenen Lippen hervor als es sich noch mehr dem auf dem Boden liegenden Finsternis-Elementar näherte. Juudai hatte die Kontrolle über seinen Körper verloren. Er zitterte, war unfähig sich nur einen Zentimeter zu bewegen. Die Augen weit aufgerissen sah er, wie sich im Hintergrund Edo hinter das Wesen schlich, doch er verstand in diesem Augenblick nicht was um ihn herum passierte. Die Finsternis sickerte durch seinen Körper, wieder konnte er das kalte Lachen des Supreme Kings in seinem Kopf widerhallen hören, nur dieses Mal durchdrang es ihn vollkommen. Das war das Ende, da war er sich sicher.

Das Splitterwesen holte zum finalen Schlag aus, als er plötzlich Edo im Hintergrund etwas rufen hörte. Abrupt hielt das Wesen in seiner Bewegung inne und wandte den hässlichen leeren Blick dem anderen Jungen zu. Dieser hatte anscheinend mit einem größeren Gegenstand, wahrscheinlich einem herumliegenden Stein nach ihm geworfen, um dessen Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Dieser alte Trick schien wohl auch bei solchen Monstern zu funktionieren, denn nun drehte sich dieses komplett zu Edo um.

Juudai konnte die Möglichkeit nutzen wieder zu sich zu kommen und aufzustehen. Sein gesamter Körper schmerzte. Dieser Mann oder was auch immer er nun war war eine ganz andere Liga als Satoshi es gewesen war.

Mit einer ebenso grässlichen Stimme wie sein verunstalteter Körper nun war krächzte das Wesen: „Was willst du, kleiner Mann? Das hier hat nichts mit dir zu tun.“

Vorsichtig schritt Juudai auf den Rücken des Wesens zu, dessen Arme waren nun allesamt auf Edo gerichtet, welcher nur zwei Meter vor diesem Stand, die Hände zu Fäusten geballt. Tapfer sah er dem Monster vor sich in die Augen, auch wenn diese Situation für ihn sehr schnell enden könnte. Zu Juudais Glück wich Edos Blick nicht in seine Richtung, weshalb das Monster anscheinend keinen Verdacht schöpfte. Er hörte gar nicht mehr zu, was Edo zu diesem sagte, auch wenn er aus dem Augenwinkel mitbekam, dass dieser sich ein paar Schritte seinem Gegner wehrte. Sein weißer Anzug war mit Dreck und Blut übersät, das silberne Haar war völlig durcheinander und man konnte sehen, dass einer seiner Handballen blutete.

Juudai sprang. Er landete auf den Schultern des Wesens und stach sofort in dessen Nacken mit seinem Dolch, so tief, dass er das Spiegelglas knacken hörte. Blut spritzte hervor und bedeckte Gesicht und Arme in tiefem Rot. Das Wesen schrie auf, taumelte, doch Juudai stach nochmals zu. Die Splitterarme fielen in sich zusammen, als er den Ursprung ihrer Existenz immer mehr vom Körper des Mannes befreite. Es war so abartig, verstörend. Er merkte gar nicht, wie Edo geschockt zurück stolperte und unsanft auf dem Boden landete.

Juudai trennte den Splitter aus dem Nacken des Wesens und stieß sich von dem toten Körper ab, bevor dieser auf dem Boden ankam.

Mit dem Splitter in der Hand verloren sich seine Kräfte wieder und er sank erschöpft gegen die Gartenmauer direkt neben sich.

Wieder begann es zu regnen. Doch es wusch das Blut um sie herum nicht weg.
 


 


 


 

„Es gab einen Zwischenfall, ich komme morgen wieder!!

Juudai“
 


 

Jun hatte stundenlang darauf gewartet, dass der Osiris wieder kommen würde. Viel zu spät las er die SMS des Jungen, welche sein Wegbleiben mangelhaft erklärte.

Enttäuscht schmiss er das Handy auf seinen Rucksack, mit zu dem mittlerweile zerknitterten Brief seiner Brüder.

Er hatte Chousaku bereits geschrieben und zu seiner Verwunderung auch eine schnelle Antwort bekommen.

Morgen sollte er sich mit ihnen treffen. Doch nun war er sich absolut unsicher, ob dies wirklich eine gute Idee war. Selbstzweifel durchfraßen ihn, erst recht wegen des Vorfalls am Morgen. Wieder waren diese komischen Gefühle für Juudai aufgetaucht. Wenn er an ihn dachte, begann sein Herz wieder schneller zu schlagen, er fühlte sich wie in Trance.

Seitdem er so offen zu ihm gewesen war, hatte sich diese Situation noch mehr kompliziert. Erst recht Juudais Reaktion von eben machte ihn konfus und die Tatsache, dass er ihn erst am nächsten Tag irgendwann wieder sehen würde, machte ihn auf eine eigenartige Art wütend und enttäuscht. Als würde er von einer geliebten Person sitzen gelassen werden. Aber – Juudai war doch absolut nicht so etwas für ihn!

Mit sich nichts anzufangen wissend schlurfte er zum Kühlschrank, öffnete diesen und holte sich eine Dose Melonensoda daraus hervor.

Jun setzte sich an den leeren Küchentisch. Er hatte sogar die gesamte Wohnung aufgeräumt um sich von seinen wirren Gedanken abzulenken. Doch nun kamen diese Gefühle wieder hoch, sie verursachtem bei ihm Bauchkrämpfe. Es war absolut keine gute Idee nun Soda auf nüchternen Magen zu trinken, aber er hatte absolut keinen Hunger. Er mochte ja nicht einmal wirklich Melone, aber es war Juudais Lieblingssoda. Wieder dieser Junge. Jun stellte die Dose etwas zu hart auf den Tisch, legte den Arm daneben und legte seine Stirn darauf.

Juudai.

Er machte ihn völlig verrückt. Jun wusste nicht einmal, wie er zu ihm stehen sollte. Er war ein verdammter Idiot, er hatte sich nicht unter Kontrolle und war ein egoistisches Arschloch. Warum fühlte er sich so sehr zu eben diesem Arschloch so hingezogen?

Oder war es einfach nur der Stress, der ihn schon seit Monaten krank machte?

Jun war sich seiner selbst nicht mehr sicher.

Einen Moment starrte er mit leerem Blick durch das Fenster. Der Vollmond erleuchtete die Dunkelheit der Nacht und tauchte das Grundstück der Nachbarn in ein unheimlich weißes Licht.

Licht. Hikari no Hado. Und wieder war es Juudai, der ihn aus den Fängen dieser Organisation des Lichtes gerettet hatte.

Jun seufzte auf.

„Juudai-kun... was denkst du eigentlich über mich?“, flüsterte er in die Stille hinein. Seine Hand griff wieder zu der Soda-Dose und er leerte sie in einem Zug. Das Zeug war eklig süß. So süß wie... Denk nicht mal daran!

Wütend über sich selbst und seine Unsicherheit stand er auf und stieß dabei fast den Stuhl um. Er warf die Dose achtlos in das Spülbecken und wollte sich schlafen legen, als er das Klacken des Haustürschlosses hörte. Jun hoffte darauf, Juudai würde in diesem Moment hereinkommen, doch es war bloß Fubuki. Dieser sah gar nicht gut aus. Niedergeschlagen, übermüdet und zu allem Überfluss konnte Jun auch noch den Geruch von Alkohol wahrnehmen.

„Ich hasse meinen Job.“, begrüßte der Ältere ihn, knallte die Haustür hinter sich zu und zog sich die Schuhe von den Füßen, ließ diese unachtsam direkt vor der Tür stehen und kam auf Jun zu.

„Und ich hasse diese Welt.“, fügte Fubuki hinzu, ließ seine Tasche nun ebenfalls einfach auf den Flurboden fallen und umarmte plötzlich den verwirrten Schwarzhaarigen. Jun konnte gut den Whiskey-Atem des Anderen gefährlich nah an seinem Hals spüren.

„Nn-Nii – Fubuki! Was soll das?“, erwiderte er völlig durcheinander von diesem komischen Verhalten seines Freundes, welcher darauf begann zu lachen.

Jun hatte nicht genug Kraft, den sehr sportlichen Fubuki von sich zu stemmen.

„Nichts, mir geht’s gut, Jun-chan!“, sagte dieser und umklammerte Jun nun noch mehr.

Er spürte wie seine Wangen rot wurden, auf diese Situation kam er nun gar nicht klar. Vor allem, dass er ihn Jun-chan nannte, machte dies nur noch unangenehmer.

„Gott, was hast du getrunken? Du bist stockbesoffen.“, fragte Jun, woraufhin ihn der Ältere endlich von ihm abließ – zumindest was die Umarmung anging, denn Fubuki hielt immer noch seine Arme fest.

„Ach, nur'n bisschen Jack Daniel's. Ich will ins Bett, kommst du mit?“, antwortete Fubuki. Seine Formulierung war so unglücklich, dass Jun am liebsten weggerannt wäre, doch da sein Gegenüber in diesem Zustand garantiert nur Müll redete, beantwortete er dies nur mit einem Schnauben.

Ohne seine Zustimmung zu bekommen, zog Fubuki ihn mit in sein Zimmer. Ihm schien nicht aufzufallen, dass Jun auch dieses komplett aufgeräumt hatte.

Es war eine verdammt peinliche Situation, wie Fubuki sich auf sein Bett setzte, sich an Juns Schulter legte und seufzte.

„Sorry, ich brauche gerade einfach Kontakt zu jemandem. Mit Ryou kann ich gerade nicht reden, der geht mir auf die Eier mit seinem Diva-Gehabe.“, laberte er los.

Jun wunderte sich darüber, dass der Ältere anscheinend jegliche Hemmungen verloren hatte, dass er sich ernsthaft an einen Mann kuschelte.

Wobei – es handelte sich schließlich um Fubuki, diesem war nun wirklich einiges zuzutrauen. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was Marufuji schon alles mit diesem durchmachen musste.

„Was ist denn passiert?“, fragte Jun um sich aus dieser Situation irgendwie herauszuwinden. Vielleicht brachte es etwas, einfach mal fünf Minuten Seelenklempner für den betrunkenen Fubuki zu spielen.

„Wir haben uns gestritten, weil er den Arsch nicht hochkriegt um mit seinem Bruder zu reden. Manchmal will ich ihn einfach treten. Oder... ach, keine Ahnung.“, murmelte der ehemalige Obelisk und begann mit dem Pulli von Jun herumzuspielen.

Der Schwarzhaarige versuchte verzweifelt nicht rot zu werden, denn es wurde immer merkwürdiger je länger er sich auf den Betrunkenen einließ.

„La-lass das bitte.“, sagte er vorsichtig, woraufhin er ein einfaches „Muss mich ablenken“ als Antwort bekam.

Damit bist du nicht der Einzige, Fubuki.

Ohne Vorwarnung richtete dieser sich wieder auf und sagte: „Ich geh mich eben umziehen. Bleib bitte hier, okay?“

Verwirrt nickte Jun, auch wenn er es schon innerlich bereute dieser Bitte ernsthaft nachgehen zu wollen.

Einerseits lenkte ihn dies zwar von seinem Gefühlschaos bezüglich Juudai sehr gut ab, aber andererseits hatte er Angst davor, mit Fubuki in diesem Zustand allein in einem Raum zu sein.

Es dauerte nicht lange bis Fubuki sich im Nebenraum (der eigentlich der Hauswirtschaftsraum dieser Wohnung war, aber für ihn als eine Art begehbarer Kleiderschrank missbraucht wurde) fertig umgezogen hatte. Er hatte ein schlichtes grünes T-Shirt und schwarze Boxershorts an, kam wieder zu Jun zurück und setzte sich wieder neben ihn, dieses Mal auf die andere Seite.

„Also wenn du hier schläfst, solltest du auch lieber Schlafklamotten anziehen.“, antwortete er und gähnte leise.

Jun wich seinem Blick aus, zog einfach sein Shirt und die Hose aus und ließ sie achtlos auf den Boden fallen. Es war ihm trotz des ekligen Wetters viel zu warm um noch irgendein T-Shirt oder ähnliches zum Schlafen zu tragen. Derzeit hatte er dies nur wegen Juudai getan um diesen nicht aufmerksam zu machen und er bereute dies mittlerweile, weil besagte Person ein wandelnder Ofen war.

Fubuki hatte sich bereits auf die andere Seite des Bettes gelegt, schien jedoch darauf zu warten, dass Jun es ihm gleich tat.

Der Schwarzhaarige fühlte sich in diesem Moment verdammt unwohl, legte sich jedoch zögerlich dazu. Zum Glück hatte er seine eigene Decke und genügend Platz.

„Ist eigentlich alles mit dieser Narbe an deinem Arm in Ordnung?“, fragte Fubuki. Die Frage stellte er mit so klarer Stimme, es schien als würde er trotz des Alkohols doch irgendwie noch komplett all seine Sinne und Gedanken im Griff zu haben.

Und genau damit traf er wieder diesen Nerv. Juudai.

„Ja.“, antwortete er, auch wenn dies eine Lüge war. Er wollte unbedingt herausfinden, was Juudai damit zu tun hatte.

„Juudai ist zu Saiou gegangen um Informationen zu bekommen, aber er ist noch nicht zurück.“

„Hmm...“

Jun hörte, wie die Decke des anderen raschelte und er kurz darauf spürte er Fubukis weiches Haar in seinem Nacken.

„Ich hoffe, es ist ihm nichts passiert.“, sagte er. Jun hatte ihm den Rücken zugekehrt, der Ältere schien nur wenige Zentimeter neben ihm zu liegen.

„Sag mal... Denkst du, es war eine schlechte Idee meinen Traum auf Eis zu legen um mich mit so einem Arschloch von Chef rumzuschlagen, nur um meinem dickköpfigen Diva-besten Freund das Leben zu erleichtern, weil er sich mit seinem Bruder zerstritten hat?“, fragte Fubuki plötzlich.

Er klang nun, als wäre er wieder komplett nüchtern, obwohl Jun immer noch den Geruch des Alkohols sehr stark wahrnehmen konnte.

Jun zögerte, antwortete jedoch ehrlich: „Es war 'ne Scheiß Idee.“

Fubuki seufzte. „Ich verliere meinen Job. Hundertpro.“

„Noch beschissener, dass du es getan hast.“

„... aber er ist mein bester Freund.“, sagte Fubuki unsicher. „Ich weiß, dass du jetzt wieder mit Er ist ein Arschloch antworten wirst, Jun, aber er ist es eben nicht. Ryou ist einfach nur kompliziert.“

„Hmm.“, kam es nun von Jun. Dass Fubuki ihn jetzt bei seinem Vornamen nannte, war ihm in diesem Moment so ziemlich egal. Normalerweise konnte er dies überhaupt nicht leiden.

„Ich habe keine Ahnung, wie ich dir da helfen soll. Du weißt die Antwort doch bereits selbst und ich kann dir deine Entscheidung ob du Marufuji fallen lässt oder nicht nicht abnehmen.“, fügte er einen Moment später hinzu.

Ohne Vorwarnung spürte er, wie Fubuki wieder seine Arme um ihn schlang und sich nun wirklich an ihn kuschelte.

Jun entwich ein überraschter Laut, stellte jedoch eine Sekunde später fest, dass Fubuki am ganzen Körper zitterte. Es war kein aufgeregtes Zittern, sondern ein kraftloses, verzweifeltes.

Anscheinend hatte Fubuki wohl ein paar Stunden zuvor seine Sorgen versucht mit reichlich Whiskey zu ertränken, war jedoch wohl kläglich daran gescheitert. Stattdessen klammerte er sich nun an einen anderen Mann, als würde ihn dies davor bewahren in ein bodenloses Loch zu stürzen.

„I-ich kann nicht mehr!“, hörte er Fubuki mit bebender Stimme flehend sagen. Jun hatte das Gefühl, dass dieser begann zu weinen. Der Griff des Älteren wurde fester und zitterte dadurch noch mehr. Einen Moment blieb Jun still liegen, unfähig etwas zu sagen oder zu tun. Dann faste er sich ein Herz, konzentrierte sich auf sein Element und griff nach Fubukis Händen, welche sich um seinen Brustkorb geklammert hatten. Ein warmes Licht pulsierte durch seine Hände und ging auf Fubukis über.

Überrascht verstummte dieser, als er den Energieschub in sich spürte.

Langsam wurde er wieder locker, rutschte ein wenig von Jun weg um diesem nicht mehr zu sehr auf die Pelle zu rücken, hob seine Hände hoch und sah sie an.

„Du solltest die Hoffnung nicht aufgeben.“, flüsterte Jun, drehte sich nun zu Fubuki welcher immer noch auf seine Hände in der Dunkelheit starrte und versuchte zu schlafen.

Fubuki beobachtete ihn noch eine Weile, legte sich dann wieder in seine Nähe und kuschelte sich halb an ihn.

„Ich weiß wie das rüberkommt, aber ich brauche das gerade. Ryou hat das nie gestört, ich hoffe du verstehst das...“, flüsterte er.

Das war Jun zu viel an Information. Aber irgendwie verzerrte es sein Bild, welches er von Marufuji hatte nun noch mehr.

Unglaublich, was in so kurzer Zeit seine gesamte Gedankenwelt durcheinander bringen konnte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Zum Ende möchte ich noch anmerken: Fubuki hat KEIN Liebesinteresse an Manjoume und es wird auch keine weiteren Szenen in der Richtung zwischen den beiden geben (zumindest ist dies nicht geplant, SotNW wird jedoch nicht plötzlich zur Boys Love-Story). Er ist schlichtweg betrunken und benimmt sich deswegen auch nicht wirklich "normal". Man beachte dazu auch seinen derzeitigen Zustand im generellen.


Man sieht sich in Kapitel 10! :3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Jitsch
2014-03-01T05:18:22+00:00 01.03.2014 06:18
Komm ich auch endlich mal zum Kommentieren ^^

Nun ja, wirklich viel ist bei dem Gespräch mit Saiou nicht rumgekommen, was mich groß überrasht hätte. Wenn das Buch wirklich älter ist als der Buchdruck, müssten die Seiten aber eigentlich seehr bröselig sein - andererseits ist es ja offenbar ein magisches Buch, vielleicht wird es da irgendwie konserviert ;)

Der Kampf war mal wieder spannend zu lesen. Ich bin neugierig, was aus dem derzeitigen "Opfer" geworden ist, also ob er jetzt tot ist oder ob Juudai ihn retten konnte, indem er den Splitter entfernt.

Ach, und Fubuki und Jun.. ehrlich gesagt sehe ich da auch überhaupt keine Andeutungen auf Liebe, Fubuki braucht einfach körperliche Nähe. Ssehr schön fand ich dabei übrigens, wie Jun seine Kraft nutzt, um ihn etwas aufzubauen.
Von:  fahnm
2013-12-26T00:08:13+00:00 26.12.2013 01:08
Spitzen Kapi^^


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