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Dinner for You (Ryoki)

von

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Zwischengang: Zombie

Zwischengang: Zombie

Die gute Nachricht: Er hatte von ihrem Bier abgelassen. Die schlechte: Er hatte es ausgetrunken! Dieser Schweinehund.

Wie gern hätte sie ihm die ganze Miesere heimgezahlt – aber der werte Herr musste ja die Fliege machen und sich an den einzigen Ort flüchten den sie nicht aufsuchen würde. Okay zugegeben, verstecken war auf der Bühne nicht wirklich drin. Andererseits war es vielleicht gar nicht so schlecht dem Alkohol den Rest des Abends zu entsagen. Man möge sich nur einmal Juri, Kazu und Kenta betrachten. Erstere schlief nun schon seit über einer Stunde und das in einer Karaoke Bar! Letztere entledigten sich soeben ihres letzten über der Gürtellinie getragenen Kleidungstückes. Jungs, das will doch keiner sehn!
 

Gott wusste wohl wie spät es war, Ruki tat es nicht. Aber ihr war bewusst, dass sie schon längst den Abgang hätte hinlegen sollen. Es hätte nicht mal ein starker sein müssen – einfach aufstehen und gehen, nach Hause in die weichen Kissen sinken anstatt sich weiter zu betrinken.

Welch philosophischer Erguss. Alles nur Akiyamas Schuld, was musste der sich auch an ihrem Eigentum laben? Er hatte sie ja geradezu herausgefordert, gar provoziert ihn bluten und bezahlen zu lassen. Im Nachhinein betrachtet war es wirklich bewundernswert welch anästhesierende Wirkung der Alkohol doch hatte, denn immerhin war die bemerkenswert stumpfe Klinge auch noch von oben bis unten mit Zitronensaft benetzt. Ryo war wohl ein ganzer Mann. Schon seinerzeit allein in der Wildnis unterwegs, ganz im Stile eines – wie hieß der Typ mit seinem Kanu, Hund und dem Yukon River noch gleich?

Wenigstens war ihr Humor noch nicht auf nackte Haut und feuchte Aussprache geschrumpft – von Kazu und Kenta konnte man das wohl nicht mehr behaupten. Und zugegeben: So ein Lendenschurz stand Akiyama sicher super!

Auch wenn es sich nicht ziemte – Ruki kam nicht drum hin über diese Vorstellung zu schmunzeln. Sicher, sie könnte sich jetzt eingestehen, dass diese Grinsebacke nicht schlecht oder gar sehr gut aussah, mutig, schön und stark war und ganze nebenbei noch der größte, dickste und vielleicht auch der intelligenteste Fisch im ganzen Ozean sei. Aber würde das etwas an ihrem Verhältnis zu Ryo ändern?

Nein! Wieso also kostbare Zeit verschwenden?
 

Another head hangs lowly

child is slowly taken

and the violence causes silence,

who are we mistaken?

May he see, it’s not me,

it’s not my family.
 

In your head, in your head

they are fighting!

With their tanks, and their bombs

and their bombs, and their guns

in your head, in your head

they are crying!
 

In your head! In your head!

Zombie! Zombie! Zombie!

What’s in your head, in your head?

Zombie! Zombie! Zombie!
 

Another mother’s breaking

heart is taken over.

When the violence causes silence

we must be mistaken.

It’s the same old theme

since nineteen-sixteen!
 

In your head, in your head

they are still fighting!

With their tanks, and their bombs

and their bombs, and their guns

in your head, in your head,

they are dying!
 

Die imaginären Lendenschurz hin oder her, seit wann konnte der denn singen? Gut, ein Pavarotti war er nicht. Und zum Glück auch kein misratener Kaulitz aber verdammt noch mal, Akiyama traf mehr als nur ein paar Töne.

„In your Head. In your Head. Zombie. Zombie. Zombie!“ Man könnte meinen Ryo hätte anstelle der acht – und egal was er behauptete es waren, sind und blieben acht! – Bier mindestens eine Flasche Whiskey im Rachen.

„What’s in your head, in your head?“ Es war wohl nicht mehr als eine My-sekunde in der ihr der Mund offen stand. Eine Null-Komma-N-gegen-Null My-Sekunde. Und dennoch hatte sie dran zu schlucken.

War es vielleicht möglich, dass hinter all den blitzeblanken Beißerchen in der viel zu großen Klappe irgend Etwas steckte? „Zombie!“
 

Es gab Applaus, begeisterte Pfiffe und obwohl er meinte sogar eine Aufforderung zum ungeschützten Akt zu erhaschen war es allein ihr Gesicht, dass ihm so ein verzücktes Lächeln entlockte. Diese zuckersüßen Gefühle in ihm auslöste.

Er. Hatte. Gewonnen.

Natürlich war er kein begnadeter, ja vermutlich nicht mal ein überdurchschnittlicher Sänger – aber allein schon die Fähigkeit einen einzigen Ton zu treffen ließ ihn zum König aufsteigen. Und der Krönung sei Dank war ihm gelungen wovon andere nur träumen konnten. Hatte er ihr die Gesichtszüge entgleisen lassen. Oder zumindest auf ein selten genutztes Abstellgleis geschoben! Und gemessen an Rukis mimisch stark beschränktem Reservoir war das mehr als nur ein kleiner Sieg.

Eventuell sollte er sich öfter derartige Eskapaden erlauben.
 

Sicher, wäre er nicht im nächsten Moment gegen einen der kleinen Stehtische gestolpert hätte er ernsthaft darüber nachgedacht. So wog der kurze Augenblick des Triumphs Schmerz und Scham der unzähligen Malheure des heutigen Abends wohl kaum auf.

Natürlich würden die genauen Schadensausmaße, Vor- sowie Nachteile und andere nicht minder wichtige Punkte erst morgen Nachmittag oder Abend nach ausreichend Schlaf, Wasser und Aspirin Einzug in seine Formel erhalten. Und wieso sich ausgerechnet jetzt Gedanken über zukünftige Abende im Kreise der trauten Freunde machen? Die Nacht war jung, der Morgen jungfräulich: Zeit für eine kleine oder große Dummheit!
 

Nicht ganz in der Senkrechte vor ihr stehend griff er nach Rukis Hand und warf das wohl charmanteste Sunnyboygrinsen aller Zeiten an ihren Dickschädel. Der Blick sprach tausend bände – warum sie sich letzten Endes trotzdem an ihn dranhängen, heimlich, still und leise nach draußen schleifen und die Straße runter ziehen ließ?

Who cares!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Astre
2011-01-12T09:34:42+00:00 12.01.2011 10:34
Sehr gutes Kapitel :) Wirklich hat mir so richtig gefallen. Ich muss ja nicht noch mal erwähnen das mir dieser lustige Touch so was von mag.
Man und ich bin gespannt wies jetzt weiter geht, alle möglichen Dinge mahl ich mir gerade aus.

Ich freu mich schon drauf
lg
Astre


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