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Aozora

Chaos in der Liebe
von

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Ein Schlechter erster Tag

Am Nächsten morgen quälte ich mich mühselig aus dem Bett, Kyle hatte inzwischen ein ordentliches Frühstück vorbereitet. Auch wenn ich keinen regen Appetit hatte, schlang ich notgedrungen ein Rosinenbrötchen und eine Tasse Tee hinunter. “Wirst du es ihnen sagen, das mit der OP?“ Diese Frage hatte ich mir schon lange bevor ich herkam überlegt.meine Antwort war ein deutliches »Nein« davon abgesehen, dass ich es nicht wollte, ich war glücklicherweise auch nicht gezwungen es ihnen mitzuteilen. “Oy, hast du denn schon überlegt, was du ihnen sagst, wenn sie dich nach deinem Familiennamen fragen? Immerhin hat Souta an der Uni studiert und vorzeitig abgebrochen.“ Auch über diese Frage hatte ich mir stets Gedanken gemacht. “Ich werde mir da schon was einfallen lassen, vielleicht fragt er ja nicht mal danach.“»uff«“Sag mal, musst du nicht bald los? Ihr trefft euch im Sonata nicht war? Mensch da kommen viele alte Erinnerungen hoch oder?“ Genau daran wollte ich nicht erinnert werden, ich packte wutentbrannt meine Tasche "Bis später!" Und stolperte davon. Eine ganze halbe Stunde war ich zu früh, alles nur wegen diesem Kyle, was der immer zu meckern hatte.“Ola!“ Na toll, kaum denkt man an ihn taucht er mit seiner unheimlichen Präsenz aus dem nichts aus. “Keine sorge, ich bin gleich wieder weg, du hast deine Unterlagen vergessen, und da ich auf dem Weg zur Arbeit war, dachte ich, ich bring sie dir. Sieh zu, wo das Du einen klaren Kopf bewahrst, bye. “Und schon war er verschwunden. “Entschuldigen sie, kennen sie diesen Mann?“»ah?«Dieses Gesicht erkannte ich sofort, Maja die Kellnerin, die mir damals wutentbrannt den Cappuccino über die Jacke goss, natürlich unter dem Vorwand es sei ein versehen. “Ähm ja, wie sind ziemlich Gute Freunde.“ Einen Moment lang schaute sie mich verwundert an, nun gut woher hätte sie wissen sollen, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit die einzige Frau war, die Kyle nicht ins Bett schleppen würde, immerhin war ich sein bester Freund. “Naja also, nehmen sie es mir bitte nicht übel, dass letzte Mal das Kyle dieses Café betrat ist fast vier Jahre her. Damals nahm er seinen schwulen Freund in Schutz, leider wurde er etwas zu laut, seid dem hat er nur begrenzt Zugang zu diesem Lokal.“»aha«Ich heuchelte ihr Interesse. “Einen Schwulen Freund sagen sie?“ Das könnte spannend werden. “Ja, Souta war meine ich sein Name. Ja Souta Hiroki, er hatte sich in den Sohn des Rektors der Universität verguckt, Gott sei Dank hat er ihm einen gigantischen Korb gegeben, nicht auszudenken welchen Einfluss das gehabt hätte wenn der gepflegte Chrisato sich mit solch einem Idioten eingelassen hätte.“»Argh!«Wütend schlug ich die Hände auf dem Tisch und zischte ein “Was fällt dir ein?“ vor mich hin. “Äh, kennen sie diesen Souta etwa?“ Oh Gott, jetzt war der Moment gekommen, schnell musste ich mir etwas einfallen lassen, einen ruhigen Kopf zu bewahren fiel mir nach all dem ziemlich schwer. “Er war mein Bruder. “Bingo, schneller geredet als gedacht. “War? Ist etwas vorgefallen? Immerhin war er plötzlich spurlos verschwunden so wie ich das hörte hat er sogar die Uni geschmissen?“ Jetzt musste mir etwas einfallen, etwas Gutes. “Er, er ist, ähm.“ Super, gerade als ich einen sinnvollen Gedanken hatte, sprach ich einen völlig unsinnigen aus. “Tot, ertrunken.“ Wow, ich hätte auf Kyle hören sollen, nun war es zu spät. Aus lauter Panik stürzte ich aus dem Lokal, einen Moment lang passte ich nicht auf und rempelte einen gut aussehenden jungen Mann an als ich hoch sah staunte ich nicht schlecht, Chrisato, einen Moment lang blieb mein Herz stehen. “Verzeihung.“ stotterte ich und rannte davon. Mein Herz schlug so schnell das Ich im nah gelegenen Park eine Verschnaufpause einhalten musste.
 

Chrisato sah Maja verwundert an. “Ich sollte hier im Namen meines Vaters eine neue Lehrkraft begrüßen, ich hatte diesen Tisch reserviert. War sie schon da?“ Maja´s Gesichtsausdruck war weder zu lachen noch zu weinen zumute. “Du hast sie eben angerempelt. “Chrisato nahm die Mappe, die in lauter Eile auf dem Tisch zurückblieb in die Hand, und las laut den Namen daraus vor. “Ranmaru Hiroki, hmm etwa verwandt mir Souta Hiroki?“ Maja nickte, sie setzte sich hin und starrte Chrisato mir glasigen Augen an. “Souta ist tot, ertrunken hat sie gesagt, der eigene Bruder. Wie schlimm und ich hab so schlecht von ihm gesprochen.“ Selbst Chrisato stand einen Augenblick lang entsetzen ins Gesicht geschrieben. “Nun ich scheine sie hier nicht mehr anzutreffen, ein Glück steht eine Adresse hier, ich werde ihr die unterlagen am Abend vorbeibringen, immerhin hat sie die Zusage ja schon. Das Treffen war rein pro forma.“ Er blätterte durch den Ordner um die Adresse herauszusuchen. “Hmm? Kyle...etwa der Kyle Mountain?“ Aus seinem Mund hörte sich dies ziemlich abwertend. “Ja, sie sagt sie sind Gute freunde, scheinbar wohnt sie bei ihm, er brachte ihr die unterlagen ins Café.“ Maja stand immer noch der Schock in Gesicht geschrieben, das schlechte gewissen schien sie ziemlich zu belasten. “Ich hörte er führt eine sehr lukrative Bar heißt sie nicht ebenfalls Mountain? Naja was Solls, ich werde dann zurück zur Uni, so kann ich wenigstens noch an einem Chemie Projekt zu Ende arbeiten, also man sieht sich.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich und ging samt unterlagen aus dem Café.
 

Ich hatte mich inzwischen von meinem Schock erholt, war aber dennoch total fertig. Wie konnte mir nur so eine dumme Ausrede einfallen. Das mit dem Bruder war ja noch okay, so konnte man die Ähnlichkeit gut erklären, aber wieso musste ich Dummkopf ihn sterben lassen. Vielleicht war das der typische Reflex, immerhin hatte ich mit dem leben als Souta vollkommen abgeschlossen. Aber war, dass wirklich das der Grund wieso mir als Erstes sein tot einfiel? Mein Handy klingelte und unterbrach mein Brainstorming, "Incoming Call Kyle" Gernerft hob ich ab.“Hallo hier Hiroki.“ Er war ziemlich cool und nervte ausgelassen mit fragen. “Wie war es, war alles gut, bist du müde oder hungrig? Soll ich heute Abend Pizza mitbringen?“»ouw« “Man ich bin echt fertig. Hab richtig Mist gebaut, kannst du mir glauben“ erst jetzt merkte ich, wie ich von meinen Gefühlen übermannt wurde. Alles war jetzt ziemlich klar, es war nicht einmal die dumme Ausrede bezüglich Souta, auch nicht das verpasste Gespräch mit dem Rektor. Vier mehr war es die Tatsache das sich genau an diesem ersten Tag unsere Wege kreuzten und ich verstand, was mir mein Herz sagte. Du bist nicht über ihn hinweg, das waren seine Worte, die Worte die es mit jedem schlag von sich gab. Ich schluchzte ins Handy. “Mir geht’s echt scheiße!“ Auch die Tränen konnte ich nun nicht mehr zurückhalten. “Soutaaa, ähm Ran...Wo bist du? Ich komme und hol dich ab, bleib da, wo du bist, sag mir nur wo okay? Verdammt ich mach mir gerade echt sorgen um dich.“ Kyle machte sich sorgen? War es jetzt schon, soweit gekommen das sogar er sich um mich sorgte? “Im Park am Campus.“ »Schnief« “Okay bleib, da ich bin in zehn Minuten bei dir.“ Er legte auf, seine Stimme klang wirklich besorgniserregend. Kyle war ein guter Freund, das fiel mir nun auf, er gab sich sehr viel mühe mich gut und nicht anders zu behandeln. Ich denke er wollte immer den alten Souta in mir sehen, den guten Freund mit dem man viel Mist bauen konnte, aber der war ich nun nicht mehr, auch wenn er das nicht wahrhaben wollte. “Ranmaru!“ Ich erkannte von Weitem seine Stimme. “Mensch, was machst du denn, du bist total verheult, eine Frau sollte nicht so viel weinen. Komm wir gehen nach Hause, ich lasse dir ein Bad ein wir essen und du erzählst mir, was passiert ist.“ Es tat gut, einen Moment lang wollte ich von ihm gehalten werden, entschied mich aber doch nur nach seiner Hand zu greifen. Ein Glück denn im selben Moment zog er mich an sich ran legte seinen Arm um meine Schulter und reichte mir ein Taschentuch. “Und jetzt nicht mehr heulen ja? Mein Auto ist frisch gereinigt und der Anzug ist auch neu.“ Ja das war schon eher der Kyle den ich kannte, immer einen frechen Spruch auf Lager, auch wenn das nicht besonders einfühlsam war, es baute mich jedes Mal auf.»Schnieef« “Uwäh, für eine Frau schnieft du immer noch wie ein Kerl, entsorge das Ding ja gleich, nachher hast du den ganzen Rotz in deiner Tasche.“ Wie löblich er mir die Beifahrer Türe aufhielt, auch wenn es mir ziemlich unangenehm war, in einen so auffälligen Wagen zu steigen. Was seine Auswahl an Fahrzeugen anging, war er immer sehr eigen aber mit einem super teurem Lamborghini auf einem Campus Gelände zu stehen erregte ziemlich viel aufsehen. Er setzte sich rein drehte das Radio auf voll und wir sausten davon.
 

Zu Hause angekommen nahm er mir den Mantel ab, wir sprachen kein einziges Wort auf der fahrt hierhin. “Ich werde dir Wasser einlassen, nach einem heißen Bad wird es dir sicher besser gehen.“ Er schien wirklich besorgt zu sein, ich hingegen war in Gedanken vertieft, der Gedanke immer noch etwas für Chrisato zu empfinden störte mich. Müde legte ich mich in die Wanne, ich war lange nicht mehr baden, in meiner Single Wohnung gab es lediglich eine Dusche. Ich fühlte mich wirklich ein wenig erleichtert und entspannt, zudem roch es sehr angenehm, Rosenseife, für einen Mann ziemlich unüblich, ob Kyle sie extra für mich besorgt hatte? Als ich aus der Wanne stieg und aus dem Fenster sah stellte ich fest das Es inzwischen schon dämmerte. “Oy, essen ist fertig, ich hoffe du hast genug Hunger.“ Kyle hatte sich scheinbar die Mühe gegeben und etwas zu essen hergerichtet. “Ja!, ich komme gleich.“ Wie hätte ich denn auch ablehnen können, er hatte sich immerhin so viel Mühe gegeben. Ich zog mir den Pyjama an und steckte die Haare locker hoch. Ich öffnete die Türe zum Flur, direkt stieg mir ein sehr merkwürdiger stechender Geruch in die Nase. “Kyle? Brennt hier was an?“ Seltsam, der Geruch schien aus dem Wohnzimmer zu kommen, langsam nährte ich mich dem Geruch, er wurde immer intensiver. »würg« “Was zur Hölle?“ Es war ein Anblick, der mich in schallendes Gelächter ausbrechen ließ, ich ging zum Tisch und setzte mich. Kyle schien den Versuch seine Kochkünste zu verbessern an der Küche ausprobiert zu haben.“ach, es ist irgendwie nichts geworden.“»hehe« natürlich nicht, er schien die Nudeln ohne Wasser gekocht zu haben und das Fleisch war definitiv zu lange in der Pfanne. So alles in allem war der Versuch ziemlich nett, und löblich, aber das Essen schien ungenießbar. Trotzdem für dieses Missgeschick musste ich mich einfach bei ihm bedanken, schon zu lange habe ich nicht mehr so gelacht. Auch jetzt fiel es mir wirklich schwer, mich am Riemen zu reißen. “Siehst du, wenigstens habe ich dir ein lächeln auf dein schönes Gesicht gezaubert.“ Er kam näher und seine Hand streifte langsam eine Strähne aus meinem Gesicht hinter mein Ohr. “Du bist wunderschön, wirklich gute Arbeit.“ Diese Arbeit hatte mich auch ein Vermögen gekostet und vier anstrengende Jahre, kein wunder, dass sie gut war. “Souta da gibt es etwas das Ich dir unbedingt sagen muss ... es ist nun mal so ich ...“ Es klingelte an der Türe. “Ah, ich mach schon auf!“ Schnell stand ich auf und ging zur Tür, was er wohl sagen wollte, naja das hatte sicher zeit bis später. Ich öffnete und es war kaum zu glauben Chrisato stand vor mir. “Ranmaru Hiroki?“ Auch Kyle begab sich inzwischen zur Türe. “Was willst du hier Chris?“ Auf einmal herrschte diese unangenehme angespannte Atmosphäre. “Ah, Kyle, lang ist es her, ich habe hier die Unterlagen, die sie im Café liegen ließen.“ Sein Blick wendete sich nicht ab von Kyle, als würden sie einen Kampf zwischen ihren Köpfen austragen. “Da sie bereits eine Zusage bekommen haben, ist ein Vorstellungsgespräch bereits überflüssig. Seien sie morgen einfach pünktlich in ihrer Klasse, ich habe ihnen die entsprechenden Unterlagen eingeordnet. Bitte.“ Er reichte mir den bündel mit den Blättern, und sah nun auf mich. “Kaum zu glauben, sie haben wirklich Ähnlichkeit mit ihrem Bruder. Mein Beileid im Übrigen, ich wäre sicher zu seiner Beerdigung erschienen, wissen sie wir verstanden uns ziemlich gut, ihr Bruder und ich, ich hoffe, dass wir ebenfalls eine gute Zusammenarbeit haben werden.“ Na klar, ich wusste, dass das geheuchelt war. “Das reicht, wir müssen ins Bett, manche Menschen müssen hart für ihr Geld arbeiten weißt du, da müssen sie früh raus.“ Kyle schien wirklich nicht gut auf ihn zusprechen zu sein. “Also dann, eine gute Nacht Frl. Hiroki.“ Im gleichen Moment schmiss Kyle ihm die Türe vor der Nase zu. “Was sollte das denn bitte? Wir müssen ins Bett, bist du jetzt mein Vormund oder was?“ Zugegeben eigentlich war ich ziemlich erleichtert als Kyle die Türe schloss, aber mich wie ein Kind zu behandeln? “Du hast recht, ich geh ins Bett, lass mich bloß in ruhe, schmeiß den Mist weg und lüfte ordentlich, bis morgen.“ Ich war ziemlich sauer, ich mochte es nie wirklich mich bevormunden zu lassen, schon meine Eltern waren darin sehr eigen mein Leben zu planen. “Wenn du vorhast, hier noch länger zu bleiben, dann solltest du wenigstens einen Teil dazu beitragen!“ Was sollte das denn nun schon wieder heißen.“Immerhin du verdienst ja jetzt Geld, füll wenigstens den Kühlschrank auf, oder mach dich im Haushalt nützlich. Das wäre wohl das Mindeste dafür das Du hier umsonst wohnen kannst.“ Wütend schmiss ich die Türe zu meinem Zimmer zu, das war es also, was er mir eben sagen wollte, erst schmeicheln und dann so etwas. Das war wieder typisch für ihn, er hatte sich nach all den Jahren doch nicht geändert, im gegen teil, ich fand er war noch unfreundlicher als früher. So was nannte sich ein Freund auf Lebenszeit. Ich schmiss mich ins Bett und versuchte mir die Wut wegzuschlafen, morgen würde alles anders aussehen, morgen hätte ich endlich meinen ersten Schultag als Lehrkraft.



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