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Blutschuld

Seine Bestimmung war es Vampire zu jagen, nicht sie zu lieben
von

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Macht

22. Macht
 


 

Geduldig wartete er in dem beschaulichen Lesezimmer des Prinzen. An dessen Gemach zu klopfen wagte er nicht. Werder wollte er seinen Bruder verstimmen, noch etwas sehen, was ihn mit Schmerz erfüllen würde. Im Grunde glaubte er nicht, dass sich Luc Iven erneut so schnell hingeben würde. Aber das Risiko den Störenfried zu geben war zu hoch.
 

Müde folgte er dem Spiel der Flammen im Kamin. Er fühlte sich schwach und ausgelaugt.

Inständig hoffte er, dass Iven an ihn und seine Abhängigkeit denken würde.

Er brauchte Blut.

Jede weitere Stunde erfüllte ihn mit körperlichem Schmerz, den er gut zu verbergen wusste, der aber dennoch allmählich die Oberhand gewann.

Wenn die Qual nicht bereits so gegenwärtig wäre, könnte er in dem mit warmen Schaffell überzogenen Sessel einschlafen und Erholung suchen. Eine, die er dringend brauchte, um wieder klare Gedanken fassen zu können, bevor ihn das Chaos seiner Emotionen endgültig in den Abgrund führte.
 

Erneut griff seine Hand an den Bauch. Er hatte das Gefühl von innen heraus verzehrt zu werden. Körperlicher Schmerz, der dem in seinem Herzen gleich kam. Mühevoll kämpfte er den neuerlichen Krampfanfall nieder. Keuchend rang er nach Luft und suchte in den orangen Flamen einen Fixpunkt, um sich zu beruhigen.
 

„Xei?“

Hoffnung erfüllte den Weißhaarigen. Tapfer schob er den Schmerz beiseite.

„Iven. Ich war mir nicht sicher, ob du kommen würdest.“

Der Prinz trat auf ihn zu. Im Schein des Feuers wirkte er auf Xei genauso verführerisch wie Furcht einflößend.

„Luc meinte er bräuchte Zeit, um seine Zweifel zu zerstreuen.“

Ivens Augen funkelten gefährlich.

„Ich bin froh, dass ihr nunmehr zueinander gefunden habt.“

Erneut befielen den Weißhaarigen Krämpfe. Unter großer Anstrengung verbarg er seinen Schmerz.

„Tatsächlich.“

Wieder diese Bedrohung. Diesmal in Ivens Aura. Oder war es nur sein Verstand, der von Pein umnebelt nicht mehr klar sah?

„Du musst sehr geschwächt von der Reise sein. Du kamst nicht ein Mal von deiner Suche wieder, um dich zu stärken. Deine Augen schimmern bereits silbern. Ich hoffe ich habe dich nicht zu lange warten lassen.“
 

Einladend legte Iven seinen Hals frei und öffnete die Arme.

Ja, er hatte zu lange auf Blut verzichten müssen. Doch der Wunsch Luc zu finden war mächtiger gewesen als der Durst.

Als Xei aufstand, versagten seine Beine. Mühelos fing Iven ihn auf.
 

„Du hättest nach mir schicken sollen.“

Xei schüttelte den Kopf. „Nein. Ich wollte nicht stören.“

„Und dies obwohl du dir sicher warst, dass zwischen Luc und mir nichts geschehen würde.

Denn anderenfalls hättest du keinen Grund gehabt, hier auf mich zu warten.“
 

Der anklagende Unterton besorgte Xei. Zweifelnd suchten seine silbernen Augen nach Antworten und versagten an Ivens Schönheit. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten oder an etwas anderes denken, als den süßen Geschmack von Blut in sich einzusaugen.

Liebevoll strich seine fahle Hand über das makellose Gesicht des Prinzen. Dann verschwand sie in dessen Nacken und er grub seine Zähne begierig in den angebotenen Hals. Verlangend drückte er sich an den dargebotenen Körper. Heftig schlug sein Herz gegen das seines Bruders. Er genoss die Vertrautheit und das pulsierende Gefühl, das seinen ganzen Leib nun warm durchströmte. Langsam füllten sich seine Adern mit Leben, sein Körper mit Kraft. Verlockend kam er der Erfüllung seiner Sehnsucht näher.
 

Plötzlich wurde er mit einem Schlag aus der Umarmung verbannt. Schmerzhaft prallte er durch die Wucht des Angriffs an die hinter ihm liegende Wand.

Schwer rang er erschrocken nach Atem. Seine Augen waren noch blind vor Verlangen.

Nur langsam viel der Schleier der Lust und gab der Enttäuschung Raum, die sich sogleich mit qualvollem Hunger bemerkbar machte.

Bevor er verstand was geschehen war, wurde er unbarmherzig am Hals gepackt und gegen die Wand gedrückt.
 

„Was habt ihr zusammen getrieben? Deine süßen Worte haben Luc vollkommen betört und vereinnahmt. Was ist das zwischen euch?!“

Ivens Stimme schnitt tief in Xeis Bewusstsein. Nun verstand er.

„Nichts. Ich habe ihn dir gebracht, so wie du es wolltest. Wenn ich etwas anderes im Sinn gehabt hätte, dann wäre ich mit ihm wohl kaum zurückgekehrt.“

Der Zorn in Ivens schwarzen Höhlen machte Xei Angst. Gleich was er sagte, Iven hatte sein Urteil längst gefällt und er würde es rücksichtslos vollstrecken.

„Und du erwartest, dass ich dir das glaube? Hast du mir nicht selbst offenbart, wie viel dir an ihm liegt? Dass du versuchen würdest, ihn für dich zu gewinnen. Dass du dich für ihn, gegen mich wenden würdest?!“

Xei schluckte. Ivens verletzter Stolz wurde ihm nur allzu gut bewusst.

„Du verdrehst die Tatsachen, Bruder. Ich hatte nur auf mein Recht bestanden, um ihn zu werben, wie jeder andere hohe Adelige. Luc liegt mir am Herzen, ja. Aber ich hätte mich nur gegen dich gewendet, um ihn vor dir zu beschützen, nicht um dir zu schaden.“

Der Blick des Prinzen blieb vernichtend.

„Bei all deinen Ausflüchten hast du es offensichtlich versäumt wahrzunehmen, dass es mir nicht mehr um Rache, sondern um Liebe ging!

Wohlgemerkt, weil du mich dazu gebracht hast, meine Gefühle für ihn zuzulassen.

Und nun hintergehst du mich, verdrehst ihm den Kopf und entziehst ihn mir!“

Xei versuchte sich aus Ivens unnachgiebigem Griff zu befreien.

Erfolglos.

„Das ist nicht wahr. Dein Wohl war immer meine oberste Priorität.

Und wenn du von deinem Stolz nicht so verblendet wärst, würdest du es sehen!“

Taub für Xeis Verteidigung raunte der Prinz gefährlich, „du bist anmaßend. Ich hatte dich gewarnt. Komm mir nicht in die Quere“.
 

Der Druck an seinem Hals ließ nach und er sackte zu Boden.

Gleich darauf wurde er von zwei Wachen gepackt und grob in die Höhe gerissen.

Xei keuchte auf. Es gab kein Entkommen mehr.

Er musste die Willkür ertragen, die nun folgte.
 

„Was hast du vor mit mir?“

Trotz der Furcht vor Ivens Grausamkeit, gab er sich nicht die Blöße Schwäche zu zeigen. Fest hielt er dem eisigen Blick des Prinzen stand.

Er wagte einen letzten Versuch.

„Bei all deinem Zorn, hegst du keine Gefühle mehr für mich?“

Seine Stimme klang flehender als er wollte. Der Gedanke daran, Ivens Zuneigung für immer verloren zu haben, erfüllte ihn mit Panik. Wie sollte er ohne dessen Liebe leben?
 

Kurz schlich sich milde in die schwarzen Augen.

Dann legten sich die kalten Lippen des Herrschers hart auf die seinen.

Der Kuss hatte nichts Gefühlvolles an sich.

Er schmeckte bitter und hinterließ ein Gefühl der Machtlosigkeit.
 

„Keine Sorge, ich werde dich nicht töten oder von mir stoßen. Du wirst von mir soviel Blut erhalten, dass es zum Sterben nicht reicht, zum Leben aber nicht genug sein wird.

Solange, bis du dich an deine Treue erinnerst.

Sperrt ihn weg!“
 

Ruckartig wurde er nach draußen gezerrt.

Das Urteil war grausamer als der Tod.

So, wie es Iven stets war.
 


 

Die Nächte vergingen, ohne dass Luc Xei zu Gesicht bekam. Seit ihrer Ankunft schien der Weißhaarige erfolgreich seine Gegenwart zu meiden.

Lange konnte Luc Iven nicht mehr hinhalten. Zudem hatte er das Gefühl in seinen Vorsätzen immer schwächer zu werden, der Wankelmut zu verfallen.

Sein Hass bröckelte, während die Sehnsucht nach Erfüllung gierte.

Er brauchte Xei.

Als Gegenspieler, als Schein in der Düsternis, als Trumpf.

Der Jäger in ihm musste zum nächsten Schlag ausholen, bevor er sich selbst einen Strich durch die Rechnung machte und Mitgefühl und Liebe die Dominanz erlangten.
 

Unbemerkt verfolgte er wachsam jeden Schritt des Prinzen. Doch dieser schien keine Anstalten zu machen Xei aufzusuchen. Argwohn beschlich den Jäger. Irgendetwas stimmte nicht. Brauchte Xei nicht Ivens Blut zum Leben?
 

„Was suchst du, Luc?“

Der Angesprochene drehte sich erschrocken um. Er war nicht umsichtig genug gewesen. Sorge hatte seine Vorsicht getrübt. Nun war es einerlei. Iven hatte ihm Wahrheit zugesichert. Wie viel würde sich nun zeigen.

„Ich suche Xei. Bereits seit Nächten hat er sich nicht blicken lassen.“

Ein Lächeln, mehr kalt als warm, umspielte die feinen Züge des Prinzen.

„Genügt dir meine Gesellschaft nicht?“

Die Worte sollten betroffen und liebevoll klingen. Doch Luc erkannte den beißenden Unterton. Xeis Abwesenheit war sicher kein Zufall. Iven wusste genau wo Xei war.

Und auch, warum dieser ihn nicht aufsuchte.

„Ich hatte mich nur gewundert. In der Nacht, in der er mich überzeugte zurückzukehren, hatte ich das Gefühl, dass auch ihm daran gelegen wäre.“
 

Ein kurzes Funkeln in den schwarzen Augen bestätigte Luc die Vermutung.

Hatte er es etwa bereits geschafft, Iven gegen Xei aufzubringen?

So sehr, dass der Prinz sie trennte?
 

„Du solltest deine Zeit nicht damit vergeuden ihn zu suchen. Er kommt einer Schuldigkeit nach und wird sicherlich noch eine Weile fern bleiben.“

„Dann hast du ihn fort geschickt?“ Misstrauisch beäugte der Dunkelblonde den Vampir.

„Ohne deine Gunst, kann er nicht lange leben. Also verzeih, dass ich dir nicht glaube.“

„Wer sagt, dass ich ihm weiterhin meine Gunst gewähre? Vielleicht habe ich ja aufgehört, sein Leben zu bewahren“, entgegnete Iven ruhig.

Luc stutze. Besagtes konnte unmöglich den Tatsachen entsprechen. Er musste hinter die Beweggründe des Prinzen kommen.

„Was soll das, Iven? Hattest du mir nicht Wahrheit versichert? Und nun lässt du mich eine Lüge nach der nächsten glauben.“

„Ist es denn von Belang? Du sagtest selbst, dass du ihm vertraust und deshalb bleibst.

Es ist demnach gleichgültig, ob ich Wort halte.“
 

Er hatte es also bereits geschafft Iven zu kränken. Zu viel vielleicht.

Noch durfte er Xei nicht an Ivens Stolz verlieren.
 

„Du machst es dir zu einfach, Iven. Wieso bist du so aufgebracht?“

„Das fragst du noch? Seit Nächten hältst du mich hin. Selbst meine Nähe scheint dir zuwider zu sein. Bei jeder Annäherung gehst du auf Distanz. Deine Küsse, sofern du sie mir zugestehst, schmecken schal. Dein Blick für mich ist leer. Deine Zuneigung erkaltet.“
 

Er musste reagieren. Ivens Zweifel zerstreuen.
 

„Es ist nun mal nicht einfach für mich. Ich habe alles verloren und sogar meine Berufung für dich geopfert. Mein Herz klagt mich jeden Tag aufs Neue an, dass ich mein eigenes Blut verrate, indem ich mich für dich entschieden habe. Jeden Tag verbringe ich bei dir, in der Dunkelheit. Ich ertrage den Anblick von den Bestien, die meine Familie auf dem Gewissen haben. Stumm erleide ich ihre Anwesenheit, obwohl ich Jahre damit zugebracht habe Vampire zu töten. Ich sehe Diener mit Bisswunden, die bereitwillig deinem Willen folgen, dir in völliger Selbstaufgabe zu Diensten sind. Ständig frage ich mich, ob ich auch so enden werde. Ob mein Schicksal, trotz meiner Stärke, nicht schon längst besiegelt ist.

Ich sehe deine Häscher, wie sie vor Sonnenaufgang mit Blut an den Händen wiederkehren. Sie machen sich einen Spaß daraus, mir ihre blutigen Zähne zu präsentieren. Blut von Unschuldigen, die ich vielleicht hätte retten können.

Alles an diesem Ort beschert mir Qualen!“

Bittend griff Lucs Hand nach Iven.

„Xeis helles Wesen hat mich beschwichtigt. Mir dabei geholfen, mehr als nur Ungeheuer in euch zu sehen. Jetzt wo er fort ist, bin ich mir nicht sicher, ob meine Seele dieses Opfer für dich noch länger erträgt. Ich leide Iven, freiwillig. Wegen dir, um uns eine Chance zu geben. Verlange nicht auch noch, dass ich mich alleine in dieser Dunkelheit zu recht finde.“
 

Er fühlte sich schmutzig. Wäre Besagtes doch nichts als Lüge und niemals ausgesprochen gewesen. Einzig Ivens Reaktion bestätigte Luc richtig gehandelt zu haben.

Traurig schloss der Vampir den Dunkelblonden in seine Arme.
 

„Bitte verzeih mir. Vergib meinen Egoismus.

Ich habe nur meinen Schmerz gesehen und nicht auf deinen geachtet.

Es ist neu für mich, meine Bedürfnisse zurückzustellen.“

„Ist es dir so unerträglich, Xei bei mir zu wissen?“

Geduldig wartete der Jäger auf eine Antwort. Der Prinz schien sich genau zu überlegen, was er preisgeben wollte und was nicht.

„Ja, aber noch mehr, dass er es im Gegensatz zu mir vermag, dir die Dunkelheit zu nehmen, von der du sprichst. Ihr scheint euch mühelos nah zu sein.“

Die verletzlich klingenden Worte bekräftigten Lucs Sorge um Xei. Vielleicht hatte er des Prinzen Ehrgefühl unterschätzt.

„Was hast du getan, Iven?“

„Wir hatten einen Disput, dessen Resultat meine Konsequenz war. Ich habe ihn in den Kerker sperren lassen. Wenn es dein Wunsch ist, dann trachte ich nicht länger nach Bestrafung. Ich werde ihn frei lassen, aber nicht heute.“

Luc verstand den Aufschub nicht.

„Weshalb nicht gleich?“

„Ich habe meine Gründe.

Morgen, bevor die Sonne untergeht. Finde dich mit meinem Beschluss ab.“
 

So war das also. Iven gab nach, ohne dabei gefällig zu sein. Der Prinz schenkte Xei die Freiheit, wann und wie er es wollte. Luc hatte sich zu sicher gefühlt. Iven war längst nicht bereit dazu, für seine Liebe Opfer einzugehen. Viel zu sehr hielt der Prinz an seiner Autorität fest und präsentierte seine Macht.

Womöglich war es ein Fehler gewesen, sich so lange zu zieren. Anstatt mit Scheu hätte er Iven mit Leidenschaft einfangen müssen. Er würde seine Vorgehensweise ändern.

Etwas tun, das Iven einfach aus seiner Reserve locken musste.
 

„Dann sehen wir uns morgen.“

Luc ging ohne weiteres.

Ivens Härte verdiente keine weitere Zuwendung.
 


 

Die ersten Sonnenstrahlen lachten vorwitzig am Morgenhimmel, als Luc der strahlenden Schönheit kurzfristig Adieu sagte und sich in die dunklen Gewölbe aufmachte, die zu den Kerkern führten. Bedächtig ging er durch die von Fackelschein rußgeschwärzten Gänge. Er würde sich Ivens Anordnung widersetzen und vielleicht noch einen Schritt weiter gehen.
 

Ein junger stämmiger Mann versperrte Luc den Weg, als er den Eingang zu den Verliesen erreichte.

„Bringt mich zu Xeis Zelle und sperrt auf.“

Unsicher blickte ihn der Wachmann an.

„Ich weiß nichts von einem Besucher. Bitte verzeiht Herr, aber es ist strengstens untersagt Unbefugten Zutritt zu verschaffen.“

Luc lachte schallend.

„Nun, ich bin gütig und verzeihe sicher. Ich bezweifle aber, dass der Prinz meine Milde teilt. Ich komme in seinem Auftrag.“

Röte schlich sich in das kantige Gesicht seines Gegenübers.

„Bedaure. Mir ist euer Stand hier wohl bekannt. Aber ich habe meine Anweisungen und ich weiß nichts von einem Befehl, euch zu Xei zu lassen.“

„Schon einmal nach draußen geblickt? Es ist Morgen. Der Prinz pflegt zu dieser Stunde zu schlafen und schickt daher mich. Aber bitte, wenn ihr meinen Worten keine glauben schenken wollt, dann weckt ihn und erkundigt euch.“

Der Mann blieb stur. „Nun, das werde ich, heute Abend.“

„Dann ist es zu spät. Es hat seine Gründe, weshalb er mich zu dieser Stunde schickt. Ich rate euch mir Folge zu leisten oder ihr werdet es bitter bereuen.“

Ein Hauch Furcht legte sich in die hellbraunen Augen.

„Bitte glaubt mir, dass ich gerne tun würde, was ihr verlangt. Aber jeder könnte mir diese Worte als Wahrheit verkaufen. Nie würde ich es wagen des Prinzen Ruhe deswegen zu stören.“

Luc seufzte. „Ihr wisst wer ich bin. Auch was ich bin?“

Der Wachmann nickte.

„Und warum glaubt ihr, dass ich, als ein Elitejäger der Garde, davor zurückschrecken würde, euch, einen einfachen Wachmann, zu töten, wenn ich etwas im Schilde führen würde? Wenn ich Xei gegen den Willen des Prinzen befreien wollte, wäre er längst nicht mehr hinter Gittern. Zudem, wo sollte ich schon mit ihm hin? Es ist Tag und die Sonne ist ein größerer Aufpasser als ihr es seid. Wäre es anders, würdet ihr wohl kaum alleine die Verantwortung tragen. Denkt ihr nicht?“

Das Gesicht des jungen Mannes hellte sich merklich auf.

„Nun gut, ich bringe euch zu ihm.“
 

Xei schien der einzige Gefangene dieser Tage zu sein. Einzig durch diese eine Tür brach sich ein feiner Lichtstrahl von warmem Kerzenlicht.

Die Schlüssel klapperten und mit lautem Knarzen wurde die massive Eichentür zu dem modrigen Verlies geöffnet.

Luc erschrak über Xeis Anblick.
 

„Lasst uns allein.“

Schweigend zog sich der junge Mann zurück.
 

Langsam trat Luc näher.

Der weißhaarige Vampir kauerte auf dem klammen Boden des Kerkers und schien durch den Jäger hindurch zu sehen. Seine Haut glich empfindlichem Organza. Sein Gesicht war eingefallen und beinahe farblos. Die Augen starrten gerötet ins Nichts, wodurch der silberne Schimmer in ihnen nur noch unheimlicher wirkte. Die zitternden Hände wurden von Fesseln an der Wand gehalten und boten die einzige Stütze, die den ausgelaugten und zerbrechlichen Körper festhielt.
 

Der hilflose Anblick schmerzte Luc. Genau wie damals in der Kirche hatte er den Wunsch dem Weißhaarigen zu helfen, dessen Leid zu lindern.

Sachte kniete er sich zu ihm.

Wie ein erschrockenes Tier löste sich Xei plötzlich aus seiner Apathie und zuckte zurück.

„Ich bin es. Luc.“

Außer Hunger sprachen Xeis Augen Wahnsinn. Wirr huschten sie von einer Richtung in die nächste.

Luc war sich nicht sicher, ob Xei noch bei Verstand war.

„Sieh mich an. Ich bin hier.“
 

Statt mit einer Regung antwortete Xei mit einem durchdringenden Schmerzensschrei.

Der Körper des Weißhaarigen bebte und er zog sich, soweit es die Ketten zuließen, wie eine Kugel zusammen.

Mitleidig schloss Luc den Gefangenen in seine Arme. Vorsichtig ließ er seine Hand über das feine Haar streichen. Allmählich schien der Schmerz zu weichen und Xei beruhigte sich.
 

„Was hat er dir nur angetan?“

Der Wahnsinn in Xeis quecksilbernen Augen verschwand und machte nunmehr einer unsagbaren Traurigkeit platz.

Die Worte des Vampirs klangen matt. „Luc. Wieso bist du hier? Du solltest ihm nicht zürnen.“

„So wie du meinst du? Ich habe keine Furcht vor ihm.“

„Das solltest du aber. Auch wenn er dich liebt, so bietet dir dies keinen Schutz vor seiner Grausamkeit.“

Xei unterdrückte einen neuen Aufschrei, doch das gepresste Stöhnen verlieh dessen Worten nur allzu gut Gestalt.

„Sorge dich nicht um mich. Ich habe nicht vor, deine Erfahrung zu teilen.

Wie lange kannst du leben ohne“, Luc stockte.

„Ohne Blut meinst du? Hm, Leben würde ich das hier nicht nennen.“

Xei keuchte schwer bevor er fortfuhr. „Eher überleben. Existieren in einem ewigen dahinvegetieren.“
 

Der Kopf des Vampirs deutete schwach auf einen Kelch, der unweit neben ihm stand.

Luc begriff.

Iven gab Xei nur soviel Blut wie dieser brauchte, um nicht zu sterben.
 

„Ich verstehe das nicht. Als ich dich damals geschwächt und dem Tode nahe zu ihm brachte, hatte ich das Gefühl, dass seine Sorge und Liebe für dich unendlich ist.

Wie kann er dich da seit Tagen diese Folter erleiden lassen? Es ertragen, dich so zu sehen?“

Schwach setzte Xei zum Sprechen an. Jedes Wort schien ihm Schmerzen zu bereiten.

„Dass er mein Leid befehligt hat, heißt nicht, dass er es ertragen kann mich so zu sehen.

Er schickt mir stets nur diesen Kelch. Mehr nicht.“

„Dann ist er feige“, spie Luc aus.

„Nein, nur zu Stolz.

Sein Stolz war es, der mich verurteilte und sein Stolz ist es, der ihn mir fern hält.

Er würde sich nie eingestehen, dass er zu hart war. Mitleid ist nichts, was er sich gerne erlaubt. Mitgefühl in Erbarmungslosigkeit nicht existent.“
 

Luc wollte kühl sein Vorhaben durchziehen, doch er fühlte sich schuldig. Ein Vergehen zu planen war das eine, das Ausmaß davon in vollem Schrecken zu erleben, das andere. Wie bereits früher wurde sein Beschützerinstinkt von Xei wach gerufen. Jede Faser in ihm wollte den Weißhaarigen nur in Sicherheit wissen. Eindringlich rief er sich zu Räson. Er durfte sich nicht von der Sanftmut beherrschen lassen. Er verstand nur zu gut, dass sich Iven vor dieser Schwäche schützen wollte.

Zärtlich strichen seine Finger über Xeis fast transparente Haut. Bei jeder Berührung zuckte der Vampir zusammen.

Er würde beides tun. Xei helfen und seine Rache vorantreiben.
 

„Ich werde dich befreien, dein Leid lindern.“

Trotz des Schleiers, der den Geist des Vampirs mit Irrsinn umhüllte, schien dieser die Bedeutung hinter den Worten des Jägers zu begreifen.

„Nein, bitte tu das nicht. Weder führt dich dein Herz auf diesen Weg, noch kann ich dieses Geschenk in der Hilflosigkeit annehmen.“

„Es ist mein Herz und die Hilflosigkeit ist es, die ich beenden möchte.“

„Dann erhöre mein Flehen, wenn nicht meine Bitte. Ich kann den Hunger in mir nicht bezwingen. Nicht in diesem Zustand. Wenn sich der Geschmack von Blut jetzt auf meine Lippen legt, würde ich mich auf dich stürzen und töten.“

Luc schüttelte den Kopf.

„Nein, das glaube ich nicht. Iven hat mir bereits bewiesen, dass ihr den Hunger kontrollieren könnt. Er hat mich gebissen, ohne mich auszusaugen oder zu wandeln.

Selbst das Knüpfen eines Blutbandes hatte er beim Schaffen der Male kontrolliert verhindert. Er sagte, dass nur die Liebe euch zähmen kann.

Du bist nicht weniger stark als er.

Ich vertraue deiner Liebe, Xei, und gehe das Risiko ein.“

Tränen rollten über Xeis eingefallene Wangen.

„Ja, ich liebe dich, Luc.

Und dennoch, ich leide lieber bis ans Ende der Welt, als dich in Gefahr zu bringen.“
 

Die Gefühle des Anderen trafen Luc tief. Sie berührten sein Herz und verdrängten kurz den Hass. Er musste sich beherrschen, sein Ziel klar vor Augen behalten und entsprechend agieren. Hier ging es einzig um Auflehnung, der Demonstration von Stärke.
 

„Ich fürchte die Gefahr nicht. Ich habe mich entschieden.“

Wieder umarmte der Jäger den zitternden Körper. Doch diesmal schmiegte er seinen Kopf auf Xeis Schulter, so dass sein Hals dem Vampir schutzlos präsentiert wurde.

„Nein!“, stöhnte Xei auf.

„Ich vertraue dir.“

Zur Bekräftigung drückte Luc den Kopf des Vampirs an seinen Hals.

Er konnte spüren, wie sich alles in Xei aufbäumte.

Der Vampir kämpfte.

Jede Faser schien sich zu spannen und wehren zu wollen.

Erfolglos.

Das Tier gewann.
 

Die scharfen Zähne des Vampirs gruben sich in seinen Hals.

Der Biss raubte Luc den Atem.

Nach dem Schmerz fing ihn eine Woge aus Verlangen ein.

Er war darauf vorbereitet gewesen, bereit den Kampf aufzunehmen und sich nicht von den Emotionen mitreißen zu lassen.

Intensiv dachte er konzentriert an Ivens Augen.

Schwarz wie der Onyx des Rings. Zwei Raben, als Boten des Todes.

Die aufflackernde Leidenschaft wurde sogleich von seinem Hass weggewischt.

Schwindel überkam ihn und er hatte das Gefühl zu fallen.

Schwerelos der Vollkommenheit entgegen zu treiben.

Er durfte dem nicht nachgeben.

Süß lockte die Erfüllung.

Er musste standhaft bleiben, die Situation kontrollieren.

Daran denken, weshalb er so weit ging.

Iven.

Ein kleines Opfer seiner Selbst, für dessen Vernichtung.

Dunkelheit ergriff ihn und sein Geist verstummte.
 

„Luc?“

Sorgenvoll musterte der Vampir den Dunkelblonden, der bewusstlos auf seinem Schoß zusammengesunken war.

„Wärter!“

Ein junger stämmiger Mann öffnete die Tür der Zelle.

„Mach mich los, bevor ich die Beherrschung verliere und nicht nur die Fesseln sprenge, sondern auch deine Wenigkeit zerreiße!“

Zitternd trat der Mann näher. Sein entsetztes Gesicht war von Furcht gebannt.

„Der Prinz wird mir das niemals verzeihen. Möge Gott meiner gnädig sein.“

„Du tust gut daran, um seine Gnade zu bitten, denn der Prinz wird sie dir gewiss nicht gewähren.“

Der Wärter schluckte hart.

„Mach mich los und ich sorge dafür, dass dir kein Leid geschieht.“

Panisch huschten die hellbraunen Augen über den ohnmächtigen Körper des Jägers.

„Gut, schlimmer kann ich es ja wohl kaum mehr machen.“
 

Der junge Mann schickte sich an die Fesseln zu lösen.

Als er Xeis Haut dabei berührte schreckte er zurück, als ob er sich verbrannt hätte.
 

„Was ist?“ Durchdringend blickte Xei in das kantige Gesicht.

„Nichts, Herr. Bitte starrt mich nicht so an. Ich habe das Gefühl meine Seele in euren Augen zu verlieren.“

„Ich habe kein Interesse an deiner Seele, aber an meiner Freiheit.“

Nickend fuhr der Wächter fort.

Die fallenden Ketten waren wie Musik in Xeis Ohren.

Behutsam richtete er sich mit Luc im Arm auf.
 

Neugierig musterte die Dienerschaft in den Korridoren die weiße Gestalt, als diese mit dem Jäger im Arm, zu dessen Gemach schritt. Die folgenden Augen sprachen still von Ehrfurcht von Bewunderung.

In Lucs Räumlichkeiten angelangt, bettete der Vampir den reglosen Körper sachte zu Ruhe.
 

„Schlafe mein Liebster. Du musst wieder zu Kräften kommen.“

Ein gehauchter Kuss ließ Luc leise seufzen.

„Ich werde über dich wachen.“
 


 

Die Sichel des Mondes läutet die Nacht endgültig ein.

Lucs Erschöpfung war der Stärke gewichen. Sein Körper war wieder bei Kräften, sein Geist hingegen immer noch in Morpheus Reich gefangen.

Xei konnte nicht mehr länger zuwarten.
 

„Luc, hörst du mich?“

Leicht gaben die Augenlider grüne Seen preis.

„Xei?“ Lucs Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.

„Ich muss zu Iven, um ihn zu unterrichten, bevor er es auf eine andere Art erfährt.“
 

Lucs Rachen war trocken und brannte. Sein Inneres bat nach mehr Ruhe und seine Sinne verlangten nach Führung. Verwirrt suchte er Antworten in glänzendem Kristall.

Hatte er nicht eben Xeis Stimme gehört? Das Fließen von klarem Wasser?

Der Schein wich und die Schwärze forderte ihn zurück.

Schwarz wie die Nacht.

Der Onyx.

Iven.
 


 

Im zarten Mondschein wirkte die dunkle Silhouette, die in der Mitte des imposanten Gartens stand, anmutig und edel. Nichts zeugte von der Grausamkeit, die in der Schönheit wohnte.
 

„Iven!“
 

Der angesprochene drehte sich überrascht um.

Die erwartete Wut blieb aus. Stattdessen sprachen die feinen Gesichtszüge Erstaunen und Neugier, bevor sie hinter einer gelassenen Maske verschwanden.
 

„Anscheinend hat Luc es vorgezogen sich mir zu widersetzen.“

Die Worte klangen schlicht, ohne Schärfe.

Xei schloss die Distanz zu dem Prinzen.

„Ich bitte dich, vergib seinen Ungehorsam. Wenn du Vergeltung brauchst, dann übe sie an mir.“
 

Liebevoll glitten Ivens Finger über Xeis Wange.

Es war, als ob es nie etwas anderes als Wärme zwischen ihnen gegeben hätte.

Worte die nichts als Zuneigung kundtaten, wurden in die Stille der Nacht getragen.
 

„Dazu müsste ich meine Hand gegen das Göttliche selbst erheben. Der Schein des Mondes, der Glanz der Sterne, alles verfällt neben dir. Dein Haar schimmert wie Perlmutt, deine Erscheinung gleicht einem hellen Opal. In den Diamanten deiner Augen wage ich mich zu verlieren. Beinahe erfüllt mich Ehrfurcht sie zu bestaunen. Dein Strahlen vertreibt jede Finsternis in mir, während mein Geist dir huldigen möchte. Eingefangen von dem Rubinrot deiner Lippen. Lass einen Dämon von dem Himmel kosten.“
 

Sanft näherten sich fordernde Lippen den ergebenen. Heißer Atem schlug Xei entgegen, der besänftigend seine Haut umschmeichelte. Der Kuss der folgte war gefühlvoll und leidenschaftlich zu gleich. Die Fassung des Weißhaarigen schwand in der entgegengebrachten Zuneigung.

Er hatte mir Anklagen und Zorn gerechnet. Sein Handeln war auf Bitten, sein Verstand auf Verteidigung eingestellt. Die Erleichterung, die nun sein Herz umfing, war wohltuend, die geschenkte Zärtlichkeit berauschend. Gerne hätte er diesen Moment festgehalten.
 

Langsam löste sich Iven aus dem Eingeständnis von Liebe.

„Ich hätte nicht gedacht, dass Luc so weit gehen würde. Und auch nicht, dass du je mit dem Zauber menschlichen Blutes erfüllt sein würdest.“

Eine Perle stahl sich aus den Diamanten.

„Ich wollte es nicht. Niemals.“

„Und Luc?“

Glück und Schmerz spiegelten sich auf Xeis Gesicht.

„Ich bin mir nicht sicher. Er wollte meine Qual lindern und handelte ohne mein Einverständnis. Wissentlich, dass ich seinem Angebot nicht widerstehen konnte.

Seine Beweggründe jedoch bleiben mir verborgen.

Ich hoffe auf seine Liebe, Iven.

Alles andere wäre eine Lüge.

Doch glaube ich nicht daran.

Warum er also dieses Risiko einging, von mir getötet, gebunden oder gewandelt zu werden, verstehe ich nicht. Und noch weniger, warum er seine Überzeugung opferte.

Zum Glück nur diese. Sein Vertrauen in mich war unerschütterlich, grenzend an Besessenheit. Ich hätte soviel in ihm zerstören können.

Die Erleichterung darüber, dass ich der Versuchung widerstand, stellte sich in mir jedoch in der Erkenntnis zurück, seine eigene Vernichtung in ihm gesehen zu haben. Ich bin mir nicht sicher, was ich in dem Augenblick des Blutrausches wahrgenommen habe, aber es war alles andere als harmlos.“
 

Ernsthaftigkeit legte sich in Ivens nachtschwarze Augen.

„Nun, ich werde es herausfinden.“

Angst griff nach Xeis Herz.

„Bitte!“

„Weshalb sorgst du dich, Xei?“

Die Unschuld in der Aura des Prinzen war grotesk.

„Ich kenne deine Gnadenlosigkeit, die am meisten dann um sich greift, wenn du fühlst.

Bei allem was du tust, flehe ich dich an, deine Emotionen nicht über deinen sonst so klaren Verstand zu stellen. Handle nicht wieder im Affekt, sonst würdest du es am Ende nur bereuen.“

Unmerklich neigte der schwarzhaarige Vampir seinen Kopf zur Seite.

„Wie kommst du nur darauf, dass ich so etwas wie Reue überhaupt empfinden könnte?“

„Meine Antwort darauf würde mich wieder in Eisen legen, also verlange bitte keine“, gab Xei fast tonlos zurück.

„Ich bestehe auf eine“, raunte der Prinz fordernd.

Der Weißhaarige schluckte. Widerwillig fügte er sich.

„Keine Gnade zu zeigen und grausam zu handeln, heißt nicht, dass du selbiges in ihrer Wirkung erträgst. Verlangst du wirklich von mir, dass ich weiter aushole?

Dir deine Schwäche, was dieses Gefühl für dich darstellt, vor Augen führe?“
 

Die Wärme wich. Sehnlich wünschte sich Xei nichts gesagt zu haben. Die Sanftheit in Ivens Ausdruck war verschwunden. Den Ärger im Inneren seines Bruders konnte er nur zu gut erahnen. Er hielt dem durchdringenden Blick des Prinzen nicht länger stand, doch abwenden konnte er sich nicht. Die Macht die ihn fesselte war erbarmungslos.
 

„Wenn du in diesem Moment nicht so bezaubernd wärst, würde ich dir zeigen, wie sehr ich dieses Gefühl verachte und wie wahrhaft grausam ich sein kann.“

Kalt griff Ivens Hand um seinen schmalen Hals.

Genau wie Nächte zuvor. Unnachgiebig, dem Zorn verfallen.

„Bezaubernd durch das Blut von jenem den ich liebe!“

Die Hand verschwand so schnell, wie sie gekommen war und hinterließ ein brennendes Gefühl.

„Geh mir aus den Augen!

Deinen Anblick ertrage ich wirklich nicht mehr.“
 

Ohne weitere Widerworte trat Xei gefasst den Rückzug an.
 


 


 


 

~ Hallo ihr Lieben! Diesmal hat es leider ein bisschen länger gedauert. Ich hoffe das Kapi entschädigt aber fürs Warten ^.- Grüße, Teedy ~



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Von:  Toastviech
2012-05-11T21:06:16+00:00 11.05.2012 23:06
Hey,

ich habe das Kapitel schon vor ein paar Tagen gelesen, aber irgendwie kam ich nicht dazu, dir ein Kommi zu schreiben.
Deshalb hole ich das jetzt nach.

Ich finde das Kapitel sehr sehr schön. Wie schon whitePhobia erwähnt hat, ist die Selbstbeherrschung von Xei wirklich erstaunlich.Er fällt tatsächlich etwas aus dem Muster der wilden Raubtiere, was nicht unbedingt schlecht ist. Ich finde, dass Xei einen Gegenpol bildet. Vorallem im Vergleich mit Iven. Xei ist sanft, liebevoll, unglaublich gütig, passend dazu gläubig und vor allem ein wahrer Engel. Das er ein Vampir ist, passt irgendwie nicht, aber das macht ihn auch so interessant.
Ich glaube, ich wäre doch sehr enttäuscht von meinem Engelchen, wenn er die Kontrolle verloren hätte. Gleichzeitig vermisse ich den Vampircharakter. Schließlich ist und bleibt er ein Vampir. Ich denke, wenn Xei etwas egoistischer wäre, sprich mehr um Luc kämpfen würde, wäre das nicht schlecht, auch wenn das nicht so zu seinem Charakter passen würde.
Darf ich eine Vermutung äußern?
Ich glaube, dass Xei im Verlauf der Geschichte dies tun wird. Also um Luc kämpfen, seinen Willen zeigen und mal an sich denken wird.
Ein Indiz ist, dass er das Blut von Luc angenommen hat. Ok er war auch ausgehungert und wurde von Iven gequält,aber jetzt muss man an seine Vorgeschichte denken, wo er in einem Grab eingesperrt war mit einem lebenden Menschen, und er nicht diesen Menschen gebissen hat, tagelang wohlgemerkt. Luc ist also ein Sonderfall.Xei liebt ihn, also wird er auch kämpfen, irgendwann, denk ich.

So von Xei zu Iven. Iven zeigt nun seine Liebe und zwar auf zwei Arten.
Einmal liebt er Xei. Ich denke sogar mehr als einen Bruder, so innig wie die sich küssen. (Ich liebe diese Szenen^^)
Und zum anderen liebt er Luc, so kommt es auf jeden Fall an. Ich kann mir einfach nicht vorstellen ,dass er immer noch der Rache nachstrebt. Sonst hätte er doch Xei etwas gesagt.
Aber im Gegenteil. Das Wissen, dass Lucs Blut Xei gerettet hat und nun in dessen Adern fließt, macht Xei in Ivens Augen noch engelshafter und schöner. Er kann ihm nicht widerstehen oder ihm schaden, obwohl er doch sehr wütend ist. Er kann ihm noch nicht mal die Freiheit stehlen.
Ich finde es schön, dass Iven seine gefühlsvolle Seite zeigt.

Von Iven zu Luc. Luc ist doch eine verlogene Sau. Entschuldige die Wortwahl, aber es ist irgendwie wahr. Ich denke zwar schon, dass er Xei helfen wollte und diesem auch wirklich vertraut, aber dass er während des Bisses an Iven denkt ist ein großer Betrug.
Ok vielleicht bin ich da auch etwas zimperlich, aber die feine Art ist das nicht.
Er spielt mit beiden Vampiren. Iven hat es ja noch irgendwo verdient, sag ich mal, aber Xei eindeutig nicht!
Der arme Xei! Mal abgesehen davon, dass ich diesen Engel liebe, so hat Luc nicht das Recht diesen zu schaden. Grade er müsste doch wissen , wie weh sowas tun kann, schließlich war Iven ja genauso nett zu Luc damals.
Naja hoffentlich lernt Luc aus Ivens Fehlern. Noch kann er es retten.
Sich retten,
Xei beschützen,
und evt. Iven bekehren.(Bekehren im Sinne von mehr Gefühle haben und zwar dauerhaft)


Ich hoffe dieses Kommentar entschädigt für die lange Wartezeit.

lg Toastviech
Von:  whitePhobia
2012-05-10T17:45:09+00:00 10.05.2012 19:45
Sehr schönes Kapitel, wieder einmal. Allerdings bin ich doch ein wenig überrascht wie viel Selbstkontrolle Xei aufbringt. Schließlich war es ja das erste Mal das er Menschenblut trank, sich dann so zu beherschen ...
Ich hätte zumindest erwartet, dass er eine Verbindung zwischen sich und Luc schaffen würde.
Ich hoffe deine Vampire bleiben die wilden Raubtiere, wie du sie bis jetzt beschrieben hast und verweichlichen nicht zu sehr ^^
Von: abgemeldet
2012-05-08T18:24:02+00:00 08.05.2012 20:24
so ein geiles kapi ^~^
freu mich schon soooo aufs nächste!! **Q**


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