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Der letzte Streich

Fred/George
von

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Der verrückte Fred Weasley

Fred Weasley atmete tief durch. Scheinbar war Harry noch nicht betrunken genug gewesen, um ihm diese Frage zu stellen. Doch was nun?

„Die Wahrheit.“, wisperten seine Lippen.

„Ja genau, die würd ich gern hören. Warum interessiert es dich?“, fragte Harry, der wohl der Meinung war, dass man mit ihm gesprochen hatte.

„Also schön.“Der Rothaarige setzte sich auf.

„Ich will George zurück holen.“

„Du bist George…“ – „Nein.“ – „George…“ – „Nein. Und ich bin auch nicht überarbeitet, durchgeknallt, oder von Trauer zerfressen. Es ist- erschreckender Weise- sogar deutlich komplizierter.“

Harry schien ihm nicht zu glauben. Fred konnte beinahe die Stimme Hermines in Harrys Kopf hören, die ihm sagte, dass er dringend einen Aufenthalt im Sankt Mungo nötig hätte. „George und ich… Wir haben ein Spiel gespielt. An dem Tag bevor…“ anstatt weiter zu sprechen deutete er auf seine rechte Kopfhälfte, an der das Ohr fehlte. „Spiel?“, fragte Harry zögerlich, der sich wohl dazu entschieden hatte, ihm wenigstens zu zuhören.

„Ja... Jeden Morgen würfelten wir aus, wer welche Identität annimmt“, erklärte Fred. „Und an dem Tag waren wir halt nicht wir selbst, sondern der jeweils andere.“, führten seine Lippen die Geschichte alleine weiter. „Und…normaler Weise wäre es ja niemanden aufgefallen, wenn naja… Snape mich nicht getroffen hätte...“ „…Und dann konnten wir das Ganze ja schlecht aufklären…“ „…Ma hätte uns umgebracht…“ „…War nicht so wirklich der richtige Moment…“ „…Und dann haben wir uns überlegt, dass es ja eigentlich egal ist, wer von uns wer ist. Wir machen ja sowieso alles zusammen.“

Harry Potter sah aus, als hätte man ihm ins Gesicht geschlagen. Es war beinahe, als hätte nicht George alleine gesprochen, sondern als hätte er sich mit seinem Zwillingsbruder abgewechselt. Er schwor sich, in Zukunft deutlich weniger zu trinken. „Also…“, er versuchte seine Gedanken zu ordnen. Eigentlich passte die Geschichte zu gut zu den Zwillingen, als dass er sie als Lüge abtun konnte. „…du bist …Fred… und George liegt in deinem Grab?“

Fred nickte. „Ja. Und ich will ihn zurückholen.“

„George. Ich mein… Fred.“, Harry seufzte, sah ihn an.

Fred Weasley kannte diesen Blick. Und er hasste ihn. Viel zu oft hatte man ihn ihm schon zugeworfen. Er wusste, was jetzt kam und spürte Wut in sich aufsteigen. Er war machtlos dem gegenüber, was jetzt kommen würde.

„Fred… ich weiß wie weh es tut… und ich wünsche mir auch nichts sehnlicher, als die Toten wieder auf zu wecken… aber… es geht nicht… du musst akzeptieren, dass Fre-George nicht zurückkehren wird. Er ist to-“ – „Eben nicht! Er ist noch hier!“

Der Blick des Suchers wurde sanfter und mitfühlender. Harry Potter, der Basilisken durch Wände gehört- und Visionen von Voldemort gehabt hatte, selbst er hielt ihn für verrückt.

„Ruhig Freddie…“, flüsterten ihm seine eigenen Lippen zu, was es in diesem Moment nicht besser machte, denn Harry sah aus, als würde er einen Heiler rufen wollen, da der Rothaarige scheinbar begann Selbstgespräche zu führen.

Fred wusste, dass er sich jetzt dringend zusammen reißen musste.

„Harry…“, er hob den Blick und sah dem Schwarzhaarigen in die Augen.

„Es ist alles nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Ja, Georges ‚Hülle‘ ist tot und verrottet auf dem Friedhof.“ – Seine Lippen verzogen sich angeekelt und er musste alle Kraft aufwenden um den Kommentar, den die Stimme aussprechen wollte, herunter zu schlucken. „Ich rede jetzt“

„Äh…“, machte Harry. „Fred… ist alles…“ – „Ja es ist alles in Ordnung.“

Er atmete durch, konzentrierte sich und sprach weiter.

„Georges Körper liegt dort auf dem Friedhof. Aber… er ist… immer noch hier drin.“, er deutete auf sein Herz.

„Ja, natürlich.“, Harry legte ihm die Hand auf die Schulter. „Und er wird immer dort sein, aber trotzd-“ – „Hör mir dem Scheiß, Harry. Mitleid ist nicht angebracht.“, knurrte Fred Weasley nur ungeduldig und schob die Hand beiseite.

„Ich rede nicht von dem ‚Ich werde immer an ihn denken‘-Kram. Nein. George ist wirklich hier drin.“

Harry schien zu glauben, dass er nun wirklich verrückt geworden war, denn er rückte ein Stückchen ab.

Fred sprang vom Sofa auf. Er musste sich bewegen, um Harry nicht an den Schultern zu packen und durchzuschütteln, damit er endlich verstand und seine Vorurteile von Bord warf.

„George und Ich sind Zwillinge. Aber wir sind nicht, wie normale Zwillinge. Es gibt absolut gar nichts, was uns äußerlich von einander unterscheidet. Bei uns ist alles gleich. Wenn einer weint, weint der andere mit. Wenn dem einen das Herz rast, ist es bei dem anderen auch so. Wenn einer krank wird, ist es der andere auch. Wenn einer…stirbt…“ – „Fred…“ – „Wenn einer stirbt, stirbt ein Teil des anderen mit. Aber genauso bleibt ein Teil des Sterbenden, bei dem, der lebt.“ – „Fred, das ist-“ – „Es ist die Wahrheit! Wir sind keine normalen Zwillinge, Harry!“

Oh nein, das waren sie wahrlich nicht. Fred konnte nicht anders als in diesem Moment an all die Dinge zu denken, die sie teilten. An all die Dinge, die Geschwister nicht miteinander zu tun hatten. Doch sie waren schon immer anders gewesen.

„George! …Ich meine Fred. Ich weiß, dass du ihn vermisst, aber er ist tot, ebenso wie Sirius!“, Harry war nun auch aufgestanden, wenn auch deutlich langsamer als er und er fasste Fred sanft am Arm, hielt ihn fest, sodass er nicht weiter auf und ab gehen konnte.

„Er ist tot, Fred… und er kommt nicht zurück.“

Harry Potters Stimme war brüchig geworden. Müde. Sie brachte Freds Magen dazu, sich zu verkrampfen. Der Retter der Zaubererwelt trauerte selber noch über die Verluste. Verluste an denen er sich wahrscheinlich die Schuld gab, die er eigentlich nicht zu tragen hatte.

Er wurde ruhiger.

„Harry… Sirius ist tot. Seine Seele ist irgendwo dort oben.“, hauchte Fred und deutete an die Decke um auf den Himmel zu zeigen. „Für seine Seele gibt es hier auf der Erde kein Gefäß. Keinen Horcrux.“, mit Absicht wählte er dieses Wort. Und es verfehlte seine Wirkung nicht, denn Harry Potter stolperte zwei Schritte rückwärts. „Du willst mir jetzt nicht sagen, dass Fre- George einen Horcrux erschaffen hat?“

Bildete er es sich ein, oder lag die Hand des Schwarzhaarigen schon an der Tasche seines Zauberstabs?

Endlich schien er wieder bereit zu zuhören, anstatt ihn zu beschwichtigen. Gut, dass er bei den Erzählungen über die Reise von Ron, Harry und Hermine aufgepasst hatte.

„Nein, bei Merlins Bart, wir haben niemanden umgebracht. Außerdem ist Georges Seele nicht zerstückelt. Sie ist ganz und gar heil.“ Bevor Harry etwas erwidern konnte, sprachen Freds Lippen wie von selbst weiter.

„Zwischen dir und Voldemort bestand durch deine Mutter eine besondere Verbindung. Bei uns bestand ein besonderes Band von Anfang an…“ „Du musst dir… vorstellen, dass hier ist mein Herz.“

Fred löste sich von dem Quidditchspieler und nahm aus einer der Vitrinen eine Schachtel mit zwei Kammern heraus. „In dieser hier…“, er legte in die linke einen kleinen Stein, „Befindet sich meine Seele. In dieser Hälfte… befindet sich nichts.“ Harry sagte nichts, schien abzuwarten.

„Aber… als George gestorben ist und seine Seele seinen Körper verließ…“ Er nahm einen weiteren Stein und hielt ihn in seiner Hand.

„Hat sie einen neuen Ort gesucht, an der sie existieren kann…“ Er trat wieder auf den Schwarzhaarigen zu, sah ihn ernst an. „Sie hatte die Wahl. Da oben hinauf zu steigen, oder hier her zu kommen.“ Wieder deutete er auf die kleine Schachtel. „Und dafür hat sie sich entschieden.“ Er legte den Stein in das freie Fach und schloss dann den Deckel.

„Harry. Seine Seele lebt in mir. Und sie ist unbeschadet. Und deswegen muss ich wissen, wie dieses verdammte Ritual von Voldemort funktioniert hat, damit ich ihm wieder seinen eigenen Körper beschaffen kann!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Petulia
2012-07-15T23:15:09+00:00 16.07.2012 01:15
aber fuer voldemort brauchte es was? die knochen des vaters (uuuurgh), das blut eines feindes? hat goerge feinde? hm.
und man moechte anmerken, dass voldemort nachher scheisse aussah.
Von:  Saku-nee-chan
2012-07-10T14:08:47+00:00 10.07.2012 16:08
george lebt also in seinem bruder fred weiter; dass hatte ich mir schon fast gedacht (ich geb zu, ein paar zweifel waren noch vorhanden xD)
die twins haben eine wirklich sehr starke bindung zu einander...dass sie selbst den anderen nach ihrem tod nicht alleine lassen können...bewegend *snief*

aber ich wäre wohl an harrys stelle genauso skeptisch und ungläubig...
er hat schließlich (wie fred richtig erkennt) einige wichtige personen verloren und sterben sehen (allen voran sirius)
doch keiner ist - so wie george bei fred - bei ihm geblieben...das ist schwer für harry zu verkraften, und wenn dann auch noch jemand kommt und sagt, den seelen (oder manchen von ihnen) ist es möglich, auf der erde zu bleiben statt in den himmel aufzufahren, dann ist das wohl für harry ein besonders starker schlag in den magen...
ich bin gespannt, wie der gute weiterhin reagiere wird

trotzallem bin ich noch wegen dieser kesselsache skeptisch....na wenn das alles mal gut geht!

freu mich auf mehr =D

vlg saku ^^


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