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Growing Up

NaruSasu | SasuNaru
von

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desperation

„Beweg dein faules Hinterteil, Großer.“ Die Tür zu Narutos Zimmer öffnete sich mit einem Knall und Kushina trat herein. „Wir gehen essen.“

 

„Alter!“ Naruto zuckte gewaltsam zusammen und legte sich eine Hand übers rasende Herz. Als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte warf er ihr über seine Schulter hinweg einen bösen Blick zu. „Willst du, dass ich sterbe, Mom? Wolltest du mir mit deinem plötzlichen Auftritt einen Herzinfarkt beschaffen?“

 

„Wie gut du deine Mutter doch kennst…“ Augenrollend, und mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen, lehnte sie sich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und jetzt komm, aus mit der Kiste.“

 

„Aber ich zock gerade!“ Naruto deutete mit dem Xbox 360-Controller, den er in den Händen hielt, zum Fernseher. „Ich zock grad ‚Left 4 Dead‘, ich muss die Welt vor Zombies retten, das ist wichtig!“

 

„Deine Zombies können warten, bis wir von Ichiraku zurück sind“, sagte Kushina mit funkelnden Augen, „Also beweg dich, bevor ich es mir anders überlege.“

 

„Ichiraku?“ Bei der Nennung seines Lieblingsrestaurants horchte Naruto auf und wandte den Blick von dem Hunter-Zombie ab, der gerade drauf und dran war, seinem Spielcharakter das Gesicht wegzufressen, um stattdessen überrascht zu seiner Mutter zu blicken. „Du lädst mich echt zu Ichiraku ein?“

 

„Das hatte ich zumindest vor“, bestätigte Kushina mit einem Nicken, „Aber wenn du Lahmarsch nicht langsam mal in die Pötte kommst, dann überleg ich es mir anders.“

 

„Ist ja gut, ist ja gut!“ Naruto ließ den Controller zu Boden fallen und krabbelte zu seiner Spielkonsole, um sie auszuschalten. „Stress hier nicht so rum, Mom.“ Brummend schaltete er auch den Fernseher aus und erhob sich mit einem Stöhnen.

 

„Haben wir überhaupt genug Geld, um Essen zu gehen?“, fragte er sie mit gerunzelter Stirn und zupfte an seinem T-Shirt herum, das beim Strecken etwas hochgerutscht war und seinen Bauch entblößt hatte. „Ich dachte, wir sind knapp bei Kasse diesen Monat.“

 

Kushina biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe bei diesen Worten. „Naja, das schon…“, sagte sie langsam und strich sich eine rote Haarsträhne hinters Ohr, „Aber ich hab gedacht, wir könnten etwas von unseren Ersparnissen nehmen. Nicht viel, nur um die 1.500 Yen, damit wir beide was essen und trinken können.“

 

„1.500 Yen.“ Schnaubend schob Naruto die Hände in seine Jeanstasche. „Haben wir überhaupt so viel Geld in unserer Haushaltskasse?“

 

Kushina runzelte die Stirn. „Jetzt sei nicht so verbittert, Naruto. Wir haben vielleicht nicht viel, aber wir sind auch nicht so arm, wie du uns nun darstellst.“

 

„Ich bin nicht verbittert, Mom.“ Naruto seufzte leise und ging auf sie zu. „Ich bin nur kein kleines Kind mehr und ich weiß, dass unsere finanzielle Lage schlimmer aussieht, als du mir sagen willst.“ Er presste die Lippen zusammen und blickte zur Seite. „Wir müssen echt nicht zu Ichiraku gehen, das ist schon okay, Mom. Wir haben noch ein paar Packungen Instant-Ramen, die können wir essen.“

 

Kushina sah ihn mit gepeinigter Miene an, die Finger leicht in das Material ihres grünen Kleides gekrallt. „Es… Es tut mir so unendlich leid, Liebling.“ Sie atmete zitternd aus und schlang die Arme um den Körper ihres Sohnes, um ihn an sich zu ziehen. „Dass wir so wenig Geld haben und dass ich so viel arbeite und selten zuhause bin, aber mein Verdienst uns dennoch immer nur ganz knapp über Wasser halten kann…“

 

„Ist schon okay, Mom.“ Naruto erwiderte die Umarmung und stützte sein Kinn auf ihrer Schulter ab. „Ich weiß, dass du dein Bestmögliches tust.“

 

„Schon, aber davon alleine kannst du dir nichts kaufen…“ Sie vergrub das Gesicht in seinem Hals und krallte die Finger in sein Shirt. „Du kannst dir nie etwas leisten, Naruto, nie, und dabei hast du so viel mehr verdient… Du hast so viel mehr verdient, als du bekommst…“

 

„Es ist okay, Mom, wirklich“, versicherte Naruto ihr und küsste ihre Wange, „Ich brauch nicht viel, um glücklich zu sein. Ich brauch nicht das modernste Handy oder die neusten Klamotten. Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe.“

 

Kushina gab ein leises Schluchzen von sich und Naruto verzog das Gesicht, als er etwas Nasses auf seinem Hals spüren konnte. Das hatte er mal wieder echt toll hinbekommen, er hatte seine Mutter zum Weinen gebracht, super…

 

„Es wäre so viel einfacher, wenn du mich anschreien würdest“, sagte sie ihm leise, die Stimme tränenerstickt, „Oder wenn du deswegen wütend auf mich wärst, aber du bist so… s-so bescheiden und du zeigst so viel Verständnis für unsere Lage, dass ich… dass ich…“ Sie schluckte hörbar und atmete ein paarmal tief ein und aus, um sich wieder etwas unter Kontrolle zu bekommen. „Dass ich mir noch mehr wie ein Versager vorkomme, aber keine Sorge, Großer, ich werd das schon ändern. Ich werd mir noch einen Nebenjob holen und-“

 

„Nein“, unterbrach Naruto sie direkt. Er ging einen Schritt zurück und legte beide Hände für einen harten Griff auf ihre zierlichen Schultern. Kam es ihm nur so vor oder war sie in den letzten Wochen und Monaten noch dünner geworden, als sie es eh schon war? „Nein, Mom, das wirst du nicht tun. Du arbeitest schon genug, du kannst nicht noch mehr arbeiten, das würdest du nicht durchhalten!“

 

Sein Blick wurde sanft und er biss sich auf die Unterlippe. Irgendwie war das gerade eine sehr komische Situation. Es kam ihm ein wenig so vor, als wäre er das Elternteil, dass seinem Kind die Flausen austreiben musste und nicht umgekehrt.

 

„Ich hab ab September doch jetzt meine Ausbildung und da werd ich ja auch ein wenig Geld verdienen, also ist es schon in Ordnung. Mit dem Geld werden wir dann wieder viel besser um die Runden kommen und können uns auch mehr leisten!“ Naruto lächelte sie an und strich ihr liebevoll eine Träne von der Wange. „Also nicht weinen, Mom. Ich dachte, ich wäre die Heulsuse von uns beiden.“

 

Kushina sah ihn mit funkelnden Augen an, ein kleines, aber vom Herzen kommendes Lächeln auf den Lippen. „Du weißt gar nicht, wie sehr du mich gerade an deinen Vater erinnerst, Naruto.“ Eine weitere, einzelne Träne rollte ihr dabei über die blasse Wange, während sie die Hände ausstreckte und damit sanft das Gesicht ihres Sohnes umfasste. „Und du weißt gar nicht, wie froh ich bin, dich zu haben.“

 

„Hehe.“ Mit einem verlegenen Lächeln schloss Naruto die Augen, als sich ihre trockenen Lippen leicht gegen seine Stirn pressten. „Ich hab dich lieb, Mom.“

 

„Ich dich auch, mein Großer.“ Sie strich ihm ein letztes Mal liebevoll durchs zerzauste Haar und stemmte die Hände dann mit entschlossener Miene in die Hüfte. „Aber ich werd dich jetzt dennoch zu Ichiraku einladen, damit wir deine Ausbildung feiern können. Das hast du dir nämlich verdient.“

 

„Oookay.“ Naruto rollte mit den Augen und grinste sie dann an. „Wenn du darauf bestehst.“

 

„Tu ich, also zieh dich an.“ Kushina gab ihm einen Klaps auf den Hintern. „Oder willst du etwa in Jogginghose raus?“

 

„Eww, Mom!“ Mit gerümpfter Nase legte Naruto beide Hände auf sein Hinterteil. „Pack mir nicht an den Arsch, das ist voll komisch!“

 

„Jaja, ich weiß. Nur Sasuke darf das.“ Kushina lächelte leicht und lehnte sich gegen den Türrahmen, während sie amüsiert beobachtete, wie Naruto das gesamte Zimmer nach einer sauberen Jeans absuchte. „Wie wär’s, wenn du mal im Schrank nachsehen würdest?“

 

„Geht nicht, da ist mein ganzes Sexspielzeug versteckt. Wenn ich den aufmache, dann fallen direkt meine tausend Dildos und so raus“, erwiderte Naruto und bückte sich, um eine braun-karierte, knielange und vor allem einigermaßen sauber aussehende Cargohose aufzuheben.

 

Das stimmte natürlich nicht… Naja, zumindest nicht das mit dem Sexspielzeug. Aber sein Schrank war tatsächlich so voll gestopft mit zerknüllter Kleidung und anderen Krimskrams, dass er schlicht und ergreifend Angst hatte, das Ding aufzumachen und dann in einer Lawine der Unordentlichkeit zu versinken.

 

„Wo hast du das T-Shirt eigentlich her?“, fragte Kushina ihn und sah mit gerunzelter Stirn auf das dunkelblaue, sehr eng anliegende Shirt, das Narutos Oberkörper schmückte, „Ist das neu? Ich hab das vorher noch nicht gesehen.“

 

„Äh, das ist von Sasuke.“ Mit einem verlegenen Grinsen auf den vollen Lippen rieb sich Naruto über den Nacken. „Ich hab das heimlich mitgehen lassen, als ich bei ihm war, heh…“

 

Kushina lachte erheitert auf. „Du bist schon einer“, sagte sie ihm mit funkelnden Augen und schüttelte den Kopf, „Ich kann nicht glauben, dass du nach einem halben Jahr immer noch so verliebt in ihn bist, wie am ersten Tag. Es ist wirklich niedlich zu beobachten, wie er dich zu einem verliebten Schulmädchen reduzieren kann.“

 

„Hey!“ Naruto warf ihr einen bösen Blick zu, die Wangen leicht gerötet. „Gar nicht wahr! Ich mein, ich streite nicht ab, dass ich immer noch total verknallt in ihn bin, aber ich benehme mich nicht wie ein Schulmädchen!“ Er rümpfte die Nase und streifte sich die Jogginghose von den Beinen, um in seine Cargo-Shorts zu schlüpfen. „Meine Schwärmereien sind männlich!“

 

„Natürlich, du bist ja auch ein echter Kerl.“ Fies grinsend drückte sich Kushina vom Türrahmen ab und ging auf ihn zu. „Mit deinem ganzen Babyspeck und den großen, blauen Augen.“ Sie blieb vor ihm stehen und zwickte ihm in die Wange.

 

„Au, Mom! Lass mich!“ Beleidigt schlug Naruto ihre Hand weg und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin siebzehn! Da ist es normal, dass ich noch nicht wie ein ganzer Kerl aussehe, aber das heißt natürlich nicht, dass ich mich nicht wie einer benehme!“

 

„Ich glaub, ich hab einen wunden Punkt getroffen.“ Amüsiert pikste Kushina in eine seiner aufgeblasenen Wangen, bevor sie ihm das Haar zerzauste. „Aber ich hab nie gesagt, dass Sasuke zuweilen nicht auch wie ein verknalltes Schulmädchen wirken kann, also hör auf zu schmollen, Großer.“

 

„Hah!“ Bei diesen Worten musste Naruto lachen, ein glückliches Funkeln in den blauen Augen. „Er ist so etwas von verschossen in mich, oder?“ Mit überheblicher Miene reckte er das Kinn in die Höhe und rieb sich über die Nase. „Er würde es zwar nie zugeben, aber man merkt es! Letztes Wochenende hat man es auch voll gemerkt!“

 

„Ach ja?“ Kushina ging in die Küche, als ihr Sohn endlich fertig angezogen war, um ein paar Yen-Scheine aus ihrer Haushaltskasse zu nehmen. „Was hat er denn gemacht?“

 

Naruto ging schon einmal in den Flur, um in seine Chucks zu schlüpfen. „Naja, normalerweise beschwert er sich immer, wenn ich kuscheln will und so, ne?“, fing er an zu erzählen, während er sich bückte, um die Schnürsenkel zuzubinden, „Aber als ich jetzt bei ihm war saßen wir auf dem Sofa und haben einen Film geguckt und so. Und naja, während des Films ist er mir immer näher gekommen, bis er seinen Kopf schließlich gegen meine Schulter gelehnt hat.“

 

Er musste lächeln bei dieser Erinnerung. Es hatte ihn sehr überrascht, dass Sasuke mal den ersten Schritt gemacht hatte, aber es hatte ihn natürlich auch gefreut! „Er hat allerdings so getan, als wäre er am Pennen und so, aber man hat voll deutlich gemerkt, dass er wach war.“

 

Schnaubend rollte er mit den Augen und öffnete die Haustür, als auch Kushina ihre Schuhe angezogen hatte und fertig zum Losgehen war. „Ich hab ihn dann näher an mich gezogen und ihm gesagt, dass ich weiß, dass er wach ist und er hat sich dann sogar richtig deutlich verkrampft, aber hat sein Schauspiel weiterhin durchgezogen. Hehe, er ist manchmal so ein schlechter Schauspieler.“

 

„Sagt der Richtige.“ Kushina sah ihn verschmitzt an. „Du bist im Schauspielern fast so schlecht, wie du im Singen bist.“

 

„Naja, ich täusch meine Gefühle halt nicht gerne vor, vielleicht bin ich deswegen so ein beschissener Schauspieler.“ Achselzuckend schob Naruto die Hände in seine Gesäßtasche, während sie sich gemeinsam auf den Weg zum Auto machten.

 

„Und das ist auch gut so.“ Lächelnd legte Kushina ihren Arm um seine Schultern. „Man sollte immer ehrlich mit seinen Gefühlen sein und sie nie verstecken.“

 

„Hehe.“ Naruto grinste und schmiegte sich näher an sie. „Gott, ich bin so froh, dass die Aufzüge nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder gehen.“ Stöhnend wartete er darauf, dass sich die Aufzugstüren mit einem ‚Ding!‘ öffneten und trat herein.

 

„Und ich erst!“ Mit einem Seufzen drückte Kushina auf den Knopf mit dem E für Erdgeschoss. „Als nächstes sollten sie daran arbeiten, dass der Aufzug bis zur Parkanlage herunter fährt.“

 

„Oh ja, das wäre was.“ Naruto nickte und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand, als sich der Aufzug in Bewegung setzte. Seine Augen huschten im wirklich extrem kleinen und engen Aufzug umher, bis sie auf den Spiegelungen der Türen hängen blieben.

 

„Es ist irgendwie ungewohnt dich so zu sehen“, sagte Kushina, die ebenfalls ihre Spiegelung betrachtete, „Mit diesem T-Shirt. Es ist so ganz anders wie die Klamotten, die du sonst trägst.“

 

„Ja, schon, oder?“ Naruto lachte und zupfte an dem dunkelblauen Oberteil herum. „Das ist eigentlich gar nicht mein Ding, V-Ausschnitt und so, ich kann das überhaupt nicht ab, aber Sasuke scheint total darauf zu stehen.“ Er zuckte mit den Schultern und drückte sich von der Wand ab, als sie ohne nervende Zwischenstopps im Erdgeschoss ankamen.

 

„Es ist außerdem sehr eng“, fiel Kushina mit zusammengezogenen Augenbrauen auf. Sie pikste ihm in den Bauch. „Ich kann deinen Bauchnabel sehen. Mir war gar nicht bewusst, dass Sasuke solch enge Kleidung trägt.“

 

„Naja, tut er ja eigentlich auch nicht.“ Naruto hielt sich am Geländer fest, als sie die Stufen zur Parkanlage herunter stiegen. „Aber er ist halt die totale Bohnenstange. Keine Muckis, einfach nur dürr und deswegen passen mir seine Klamotten nicht wirklich. Ich bin wegen meinen ganzen Muskeln viel breiter als er.“

 

Er grinste selbstzufrieden. Oh ja, das war eine der Sachen, die er wirklich genoss; der deutliche Kraftunterschied zwischen ihnen. Sasuke war nun wirklich kein Schwächling, aber er hatte tatsächlich kaum Muskeln, während Naruto mehrmals die Woche Sport trieb und seine Muskeln dementsprechend auch viel ausgeprägter waren.

 

Aber er mochte seinen schlanken Sasuke so, wie er war. Irgendwie würde es nicht passen, wenn solch ein Bücherwurm, wie es sein Freund nun einmal war, total muskulös wäre. Oh nein, Sasuke war so perfekt, wie er war. Naruto liebte es einfach, wie weich und geschmeidig sich sein Körper anfühlte.

 

Besonders Sasukes Bauch hatte es ihm angetan. Dieser war einfach so… flach und weich und irgendwie fand Naruto diesen Kontrast zwischen seiner hellen Haut und den dunklen, feinen Härchen, die kurz unter seinem Nabelbauch anfingen, ziemlich sexy.

 

Er konnte sich wirklich stundenlang mit Sasukes Bauch beschäftigen und achtete deswegen beim Vorspiel auch darauf, diesem Teil von Sasukes perfektem Körper sehr viel seiner Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken. Sasuke beschwerte sich zwar immer über die Knutschflecken, die Naruto in seinem Bauch- und Hüftbereich hinterließ, aber da man diese unter der Kleidung eh nicht sehen konnte, sollte sein Freund einfach mal locker bleiben.

 

„Ich weiß zwar nicht, woran du gerade denkst“, holte ihn Kushinas Stimme wieder aus seinen Gedanken, „Und um Gottes Willen, ich will es auch nicht wissen! Aber ich wäre dir dennoch sehr verbunden, wenn du deine Gedanken in eine andere Richtung lenken könntest.“

 

Kushina kramte ihren Schlüsselbund aus ihrer kleinen Handtasche und schloss ihren alten, aber glücklicherweise immer noch voll funktionstüchtigen Suzuki Alto auf. „Der Ausdruck, den du in deinen Augen trägst, macht mir ehrlich gesagt nämlich schon ein bisschen Angst.“

 

„Sorry, Mom.“ Lachend ließ sich Naruto auf den Beifahrersitz plumpsen und schnallte sich an. „Ich werd dem Grund meiner gruseligen Augen mal eine SMS schicken.“

 

„Ah“, machte Kushina mit einem kleinen Lächeln, während sie den Motor anmachte und rückwärts aus dem Parkplatz fuhr, „Wusste ich’s doch, Sasuke. Aber das war eigentlich nicht besonders schwer zu erraten, du denkst ja schließlich nur an ihn.“

 

„Bah, lass mich doch.“ Mit geröteten Wangen streckte Naruto ihr die Zunge heraus und holte sein Handy hervor, um eine SMS an Sasuke zu tippen.

 

An: Sasuke

bin grad mit mom aufm weg zu ichiraku *3* sie hat mich nämlich zum essen eingeladen!!! :D

 

Er schickte die Nachricht ab und lehnte sich mit einem zufriedenen Lächeln zurück in seinen Sitz. Naruto streckte die Hand aus, um das Radio einzuschalten, entschied sich dann aber doch dagegen und ließ sie wieder in den Schoß fallen.

 

Irgendwie war es viel angenehmer, diese Stille. Es war schließlich schon sehr lange her, seitdem er und seine Mutter zuletzt etwas unternommen hatten und er hatte das Gefühl, dass Musik diese angenehme und irgendwie auch vertraue Atmosphäre zwischen ihnen kaputt machen würde.

 

Naruto beschloss diese Gedanken laut auszusprechen.

 

„Hey, Mom“, fing er leise an und drehte den Kopf zur Seite, um sie besser betrachten zu können, „Mir ist gerade bewusst geworden, wie lang es eigentlich her ist, seitdem wir etwas zusammen unternommen haben. Also etwas richtiges unternommen und nicht nur zusammen eine Quizshow im Fernsehen angeguckt haben oder so.“

 

„Ja, das stimmt.“ Kushina nickte und nahm eine Hand vom Lenkrad, um sie stattdessen auf seinen Kopf zu legen. „Ich hab es wirklich vermisst, etwas mit meinem kleinen Rabauken zu unternehmen.“

 

„Hehe.“ Mit einem glücklichen Lächeln senkte Naruto entspannt die Lider. „Ich auch, Mom.“

 

Kushina erwiderte das Lächeln und begann damit, sanft durch seine blonden Haarsträhnen zu streichen. Naruto schnurrte zufrieden auf und drückte sich ihrer Hand entgegen. Er war zwar schon siebzehn, aber immer noch ein Kind und deswegen musste er zugeben, dass er es wirklich vermisst hatte, mit seiner Mutter zu kuscheln.

 

Sie war schließlich seine Mutter und er ihr Sohn, also natürlich sehnte er sich da nach ein bisschen körperlicher Nähe. Er wollte nachts selbstverständlich nicht mehr in ihr Bett krabbeln und sich an sie schmiegen, so, wie er es früher oft getan hatte, oder auf ihren Schoß klettern, aber das… Dieses durch die Haare streicheln war wirklich schön. Besonders, da Naruto es generell liebte, wenn man mit seinen Haaren spielte.

 

„Mmh, das ist schön, Mom.“ Naruto schloss die Augen und schnurrte weiterhin wie ein zufriedenes Kätzchen vor sich hin.

 

„Du kleiner Schmusekater.“ Mit einem sanften Lachen strich Kushina ihm die Haare aus dem Gesicht und beugte sich zu ihm herüber, um seine Schläfe zu küssen, bevor sie komplett von ihm abließ.

 

„Hey!“ Schmollend schlug Naruto die Lider auf und sah sie böse an. „Wieso hast du aufgehört?!“

 

„Weil ich beide Hände zum Fahren brauche.“ Kushina funkelte ihn an und presste ihre Lippen erneut auf seine Schläfe.

 

„Mmh“, machte Naruto und sah mit halbgeschlossenen Augen aus dem Fenster, „Du bist heute irgendwie so… weiß nicht, anschmiegsam oder so.“

 

Kushina lachte leise. „Ja, das ist mir auch aufgefallen, aber ich kann mich irgendwie nicht beherrschen.“ Schulterzuckend wandte sie den Blick von ihm ab und zur Straße. „Ich bin einfach glücklich. Wegen deiner Ausbildung und alldem.“

 

„Ja, ich auch.“ Naruto lächelte leicht und legte den Kopf in den Nacken. „Es macht mir zwar immer noch zu schaffen, dass Sasuke jetzt umgezogen ist, aber die Kiddies und die Ausbildung und du… Ihr helft mir einfach irgendwie, um nicht im Selbstmitleid zu zerfließen.“

 

„Gut so, Selbstmitleid ist nämlich überflüssig.“ Sie zwickte ihm in die Wange und wich der Hand, die nach ihr schlug, geschickt aus. „Hey, man schlägt seine Mutter nicht, junger Mann.“

 

„Man zwickt seine Kinder aber auch nicht“, erwiderte Naruto brummend und rieb sich über die schmerzende Wange. Sein Blick fiel auf sein Handy und er blinzelte verdutzt, als ihm auffiel, dass er eine neue Nachricht bekommen hatte.

 

Huh, war ihm gar nicht aufgefallen, dabei hatte er sein Handy doch auf vibrieren gestellt… Aber so, wie seine Mutter fuhr, war das eigentlich auch nicht weiter verwunderlich. Wenn sie über die Straßen bretterte und um die Kurven schlitterte, dann vibrierte das ganze Auto!

 

Von: Sasuke

Freut mich zu hören. Guten Appetit und friss dem Restaurantbesitzer nicht wieder die ganzen Haare vom Kopf.

 

Naruto lachte, als er dies las und tippte grinsend seine Antwort.

 

An: Sasuke

er will es doch so, sonst hätte er sein ramen nicht so lecker gemacht! :p was machst du gerade? <3

 

Von: Sasuke

Ich versuche dem inkompetenten Techniker deutlich zu machen, dass mein Internet immer noch nicht funktioniert.

 

„Ugh, diese Penner.“ Naruto verzog das Gesicht und stöhnte. Wie lange wartete er nun schon darauf, dass Sasukes Internet endlich funktionieren würde? Anderthalb Wochen? Aber diese verfluchten Techniker schienen einfach nichts auf die Reihe zu kriegen.

 

„Was ist los?“ Kushina sah aus den Augenwinkeln zu ihm, während sie den Blinker ansetzte und um die Ecke bog. „Du klingst so genervt.“

 

„Sasukes Internet geht immer noch nicht, ey“, antwortete er murrend, während er seine Antwort eintippte.

 

„Hm, das ist blöd, aber da hilft nichts außer geduldig warten und Tee trinken.“ Kushina tätschelte ihm das Knie.

 

„Mhh“, machte Naruto, „Was anderes bleibt mir ja auch wohl oder übel nicht übrig.“ Er blickte kurz auf, als das Einkaufszentrum, in dem sich Ichiraku befand, in Sichtweite kam und tippte dann weiter auf seinem Handy herum.

 

An: Sasuke

alter D: gib ihnen einen fetten arschtritt von mir! aber hey, wir sind jetzt da. ich ruf dich später an, wenn ich wieder da bin, k?

 

Von: Sasuke

Okay. Viel Spaß.

 

An: Sasuke

thx, baby! <3 dir auch viel spaß beim techniker anschnauzen ;p bis dann, ly :* :* :*

 

Naruto steckte sein Handy wieder ein und stand auf, als ihr Auto zum Stehen kam. „Boah, ich hab jetzt echt Kohldampf!“, meinte er und streckte stöhnend die Arme über seinen Kopf aus.

 

„Ich bin auch ziemlich hungrig“, erwiderte Kushina und schloss den Wagen ab, „Vergiss aber bitte nicht, dass unser Budget begrenzt ist und du nicht wieder die komplette Speisekarte rauf und runter bestellen kannst.“

 

„Nee, nee, ich werd mich diesmal beherrschen“, versicherte Naruto ihr und winkte ihre Sorge mit der Hand ab, „Auch wenn’s mir schwer fallen wird, aber naja.“ Er zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme hinterm Kopf.

 

Sie betraten gemeinsam das volle Einkaufszentrum. Als ihnen ein lachendes Mädchen mit einer Hello Kitty Tüte auf ihrem Weg zu Ichiraku entgegen kam versuchte Naruto das schmerzende Gefühl in seiner Brust einfach zu ignorieren.

 

Als das Lokal in Sichtweite kam brach Naruto in einen Sprint aus und stürmte mit einem lauten und glücklichen „Hallo, alter Mann!“ ins Ichiraku hinein.

 

„Naruto!“ Der Besitzer lächelte, als er den Blondschopf erblickte. „Freut mich, dich zu sehen. Und oh, deine Mutter ist ja auch da.“

 

„Hallo, Teuchi-san.“ Lächelnd stellte sich Kushina neben Naruto vor die Theke und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen, oder?“

 

„Oh ja.“ Teuchi nickte, die Miene leicht besorgt. „Naruto sagte mir, dass Sie in letzter Zeit viel zu tun hatten und oft erschöpft sind. Ich hoffe, der Stress hat sich inzwischen etwas gelegt?“

 

„Ich arbeite in einem Krankenhaus, da gibt es immer Stress.“ Kushina lachte leise. „Aber im Moment ist es ganz okay, es war in den letzten Wochen schon stressiger.“

 

„Das freut mich zu hören, Kushina-san.“

 

„Ich hab hunger!“ Naruto blies die Wangen auf und setzte sich auf einen der Hocker, die vor der Theke standen. „Können wir nicht später quatschen und zuerst bestellen?“

 

„Sei nicht so unhöflich!“ Kushina gab ihm eine Kopfnuss, setzte sich aber ebenfalls auf einen der Hocker. „Hat Naruto Ihnen schon gesagt, dass wir etwas zu feiern haben?“

 

„Oh?“ Der Mann sah überrascht zu Naruto herüber. „Nein, nicht wirklich. Naruto ist schon seit einiger Zeit nicht mehr hier gewesen.“

 

„Dann komm schon, erzähl es ihm, Naruto.“ Kushina stieß ihren Sohn mit ihrer Schulter sanft an.

 

„Ich…“, fing Naruto mit selbstgefälligen Ton an und reckte das Kinn in die Höhe, „… beginne am ersten September mit meiner Ausbildung zum Kindererzieher.“

 

„Oh, das sind wirklich erfreuliche Nachrichten!“ Mit funkelnden Augen schlug Teuchi ihm sanft auf die Schulter. „Das freut mich sehr zu hören. Besonders, da ich weiß, wie gut du mit Kindern umgehen kannst. Meine Nichte war sehr begeistert von dir und erzählt mir jetzt immer noch von dem lustigen, blonden Jungen.“

 

„Hehe, ja, ich hinterlasse wohl einen bleibenden Eindruck.“ Glücklich schloss Naruto die Augen und zeigte ihnen sein bestes Grinsen.

 

„Oh ja, das tut er und ich bin wirklich stolz auf meinen Großen.“ Lächelnd legte Kushina ihre Hand auf Narutos Kopf und zog ihn näher an sich. „Deswegen hab ich beschlossen, ihn heute zu seinem Lieblingsessen einzuladen.“

 

„Bei solch guten Neuigkeiten muss ich euch natürlich auch einladen.“ Teuchi lächelte sie an und verschränkte die Arme auf der Theke. „Die erste Runde Ramen geht auf mich.“

 

„Oh, das ist nun wirklich nicht nötig, Teuchi-san!“ Kushina sah ihn mit großen Augen an und legte ihre Hände auf ihre Brust. „Das müssen Sie nicht tun.“

 

„Ich weiß, ich möchte aber, da ich Naruto inzwischen wirklich ins Herz geschlossen hab. Er ist wie ein Enkel für mich.“ Lachend zerzauste der Besitzer Narutos Haar. „Also?“

 

Kushina lächelte ihn sanft an. „Vielen Dank, Teuchi-san.“

 

„Ja, vielen Dank, alter Mann!“ Naruto strahlte ihn an. „Das Angebot werd ich natürlich auch sofort ausnutzen, hehe! Also… Was nehm ich denn als erstes…? Mmh… Fangen wir mal an mit Menü 3!“

 
 

~ xXx ~
 

 

„Okay, dann kommen wir jetzt zum Schwanz.“ Naruto legte seine Hand über die kleine und zierliche, die den Bleistift hielt, und führte sie zum Rumpf. „Weißt du, wie der Schwanz eines Fuchses aussieht, Mai-chan?“

 

Mai schüttelte energisch den Kopf. „Nein“, sagte sie leise und schmiegte sich näher an Naruto heran, sodass ihr Rücken nun gegen seine Brust gelehnt war. „Wie sieht ein Fuchsschwanz aus, Naru-chan?“

 

Naruto verzog das Gesicht, als sie damit anfing, leicht zu zappeln, um eine bequemere Position auf seinem Schoß zu finden und so einen unangenehmen Druck auf seinem Schrittbereich ausübte. „Das ist auch ein Schwanz, aber nicht der, den ich meine…“, murmelte er leise vor sich hin und legte die Hände auf ihre Hüften, um sie auf seine Knie und weg von seinem besten Stück zu ziehen.

 

„Füchse sehen aus wie große Katzen“, sprach Mai weiter und starrte mit gerunzelter Stirn auf ihr halbfertiges Werk eines Fuchses, „Also haben sie auch denselben Schwanz!“

 

„Das stimmt, Füchse sehen Katzen wirklich ähnlich, aber es gibt auch einige Unterschiede zwischen ihnen“, erklärte Naruto ihr und stützte sein Kinn auf ihrer Schulter ab. Er führte ihre Hand, um mehr schlecht als recht den Umriss eines Fuchsschwanzes zu zeichnen. „Ein Fuchsschwanz ist breiter und viel…äh, wuschiger.“

 

Mai nickte mit großen Augen und nahm die Hand vom Bleistift weg, um stattdessen beide Arme um Narutos Hals zu schlingen und ihre Wange gegen seine zu pressen. „Naru-chan ist so schlau und weiß so viel!“

 

„Ach, ich bin nicht allzu schlau.“ Lachend griff Naruto nach einem dunkelorangen Buntstift, um den Fuchs damit anzumalen. „Aber Füchse sind dafür echt intelligente Tiere! Die gehören zu den schlausten, die es gibt!“

 

Mai gab ein langgezogenes „Oooh!“ von sich und kuschelte sich näher an ihn. „Naru-chan weiß so viel über Füchse!“, rief sie begeistert aus.

 

„Naja, Füchse sind ja auch meine Lieblingstiere! Neben Fröschen, hehe.“ Naruto grinste sie an und schnappte sich einen schwarzen Buntstift, um nun die Pfoten und die Ohren des Fuchses anzumalen. „Und was ist dein Lieblingstier, Mai-chan?“

 

„Naru-chan“, antwortete sie schüchtern, die dicken Pausbäckchen rot gefärbt, „Naru-chan ist mein Lieblingstier.“

 

„Aber ich bin doch kein Tier!“ Naruto lachte und pikste ihr in die Wange. „Oder seh ich etwa wie ein Tier für dich aus, hm?“

 

Mai drehte sich um und legte ihre kleinen Patschehändchen auf sein Gesicht. „Naru-chan ist eine Katze!“, sagte sie und strich über seine Narben. Als Naruto anfing zu schnurren klatschte sie lachend in die Hände und umarmte ihn.

 

„Aww, du bist so niedlich!“ Naruto erwiderte die Umarmung, ein glückliches Funkeln in den Augen. Es war nun schon seine zweite Woche im Kindergarten und er war immer noch so begeistert von den Kleinen, wie am ersten Tag. Und das schönste war… dass dies auf Gegenseitigkeit beruhte.

 

Mai war von der ersten Sekunde an vernarrt in ihn gewesen, aber inzwischen war sie kaum noch von seiner Seite zu bekommen. Sie war überall, wo er war und wollte ständig auf seinem Schoß sitzen oder von ihm geknuddelt werden.

 

Er schien also einen bleibenden Eindruck bei ihr zu hinterlassen. Selbst ihre Eltern hatten ihm schon mitgeteilt, dass sie zuhause nur noch von ihm redete und am liebsten den ganzen Tag im Kindergarten und bei „ihrem Naru-chan“ bleiben wollte.

 

Was Naruto dabei am meisten freute war die Tatsache, dass er es wirklich geschafft hatte, ihr etwas von ihrer Schüchternheit zu nehmen! Die ersten Tage hatte sie kaum ein Wort in seiner Gegenwart heraus bekommen, aber Naruto war hartnäckig gewesen und hatte immer versucht, sie zum Reden zu animieren und inzwischen…

 

Inzwischen war wirklich kaum noch etwas von ihrer Schüchternheit zu merken! Klar, anfangs war sie immer noch etwas zurückhaltender, aber nach einigen Stunden war das Eis gebrochen und sie fing an, zu quasseln und zu lachen.

 

Naruto ging wirklich das Herz auf, wenn er ihr ein glockenklares und fröhliches Lachen entlocken konnte, da er genauso begeistert von der Kleinen war, wie sie von ihm. Er mochte natürlich alle der vierzehn Kinder und er würde auch nicht sagen, dass er Lieblinge unter ihnen hatte, aber er konnte auch nicht leugnen, dass ihm zwei der Knirpse dabei besonders ans Herz gewachsen waren.

 

Das war natürlich einmal die kleine Mai und dann gab es da noch-

 

„Naru-chan!“ Ein Mädchen mit weit aufgerissen Augen und einer wirklich… einzigartigen Frisur kam auf ihn zugerannt. „Naru-chan!“

 

„Was ist los, Moegi-chan?“ Naruto zog die Augenbrauen zusammen, als er bemerkte, wie gehetzt sie wirkte. „Ist irgendetwas passiert?“

 

„Konohamaru und Shin streiten sich schon wieder!“, rief Moegi aus, „Im Garten!“

 

„Nicht schon wieder…“ Stöhnend rieb sich Naruto über die Schläfe. „Ich hab die beiden doch vor einer Stunde oder so erst auseinander bringen müssen…!“

 

„Aber jetzt streiten sie schon wieder…“ Moegi blies die Wangen auf und stemmte die Hände in die Hüfte. „Das nervt!“

 

„Mmh, glaub ich.“ Naruto legte die Arme unter Mais Achseln, um sie von seinem Schoß zu hieven und stand langsam auf. „Ich komm gleich wieder“, sagte er an Mai gewandt und schenkte ihr ein kleines Lächeln, „Ich muss nur eben wieder Schlichter bei den beiden Streithähnen spielen.“ Er rollte mit den Augen und folgte Moegi hinaus in den Garten.

 

„Das ist mein Ball!“

 

„Nein, gar nicht wahr! Ich hab ihn zuerst gesehen!“

 

Das Gebrüll der Jungs war schon von weitem zu hören, also musste sich Naruto glücklicherweise nicht lange umsehen, bis er sie fand. Sie standen auf der Wiese und zerrten in einem wilden hin und her an einem Spongebob-Ball herum. Naruto seufzte leise und ging auf sie zu.

 

„Okaaay, Jungs.“ Er nahm ihnen den Ball einfach ab und ging zwischen ihnen in die Hocke, damit sie auf Augenhöhe waren. „Worum geht’s jetzt schon wieder?“ Er legte eine Hand auf Konohamarus Schulter, die andere auf Shins und sah sie abwechselnd an, die Stirn leicht gerunzelt.

 

„Shin will mir den Ball abnehmen!“, brüllte Konohamaru sofort, „Dabei hab ich ihn zuerst gesehen!“

 

„Aber ich darf mit ihm spielen und nicht du!“, erwiderte Shin mit genauso lauter Stimme, „Also musst du ihn mir geben!“

 

„Jungs!“ Naruto zog eine Grimasse. „Geht das nicht auch ein bisschen leiser? Ich hab nicht wirklich Lust, mit siebzehn schon taub zu werden, nur weil ihr meint, mir ins Ohr brüllen zu müssen.“

 

„Ich war zuerst da!“ Konohamaru stampfte mit dem Fuß. „Also gehört der Ball auch mir!“

 

„Könnt ihr nicht zusammen Ball spielen?“, fragte Naruto sie seufzend, obwohl er die Antwort eigentlich schon wusste.

 

NEIN!“, riefen sie beide gleichzeitig und das mit solch einer Lautstärke, dass sie Narutos Ohren zum Klingeln brachten.

 

„Ihr wärt die perfekten Marktschreier“, grummelte er leise vor sich hin und umfasste flink Konohamarus Handgelenk, als dieser nach dem Ball greifen wollte.

 

„Ich darf mit dem Ball spielen, Naru-chan!“, sagte Shin mit großen Augen und fuchtelte wild mit den Armen herum. „Ich hab Miyoko-san gefragt und sie hat ja gesagt!“

 

„Wirklich?“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen in die Höhe und sah sich suchend nach seiner Kollegin um. Er konnte sie im Garten allerdings nicht vorfinden, also bat er Moegi, die in der Nähe stand und seinen Streitschlichtungsversuch beobachtete, Miyako zu holen.

 

Sie mussten nicht lange warten, bis die Erzieherin kam. „Ja, Naruto-san?“ Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und kam auf sie zu. „Moegi-chan hat gesagt, du hast mich gerufen.“

 

„Jepp, es geht um diese zwei Streithammel.“ Naruto stand auf und legte seine Hände auf die Köpfe der zwei Jungs. „Sie zanken sich um den Ball, weil sie ihn beide haben wollen, aber Shin hier sagt, er hätte dich gefragt, ob er den Ball haben darf.“ Er zerzauste Shin das Haar. „Stimmt das?“

 

„Ja, das stimmt. Er hat mich vorhin gefragt und ich hab es ihm erlaubt.“ Mit zusammengezogenen Augenbrauen legte Miyako die Hände in die Hüfte. „Allerdings hat Konohamaru das mitbekommen, deswegen wundere ich mich nun ein bisschen…“

 

„Was, echt?!“ Naruto runzelte die Stirn und sah zu Konohamaru herüber. „Du hast davon gewusst?!“

 

Konohamaru brummte nur etwas Unverständliches vor sich hin und drehte den Kopf zur Seite.

 

„Oh Mann.“ Seufzend nahm Naruto den Ball und drückte ihm Shin mit einem kleinen Lächeln in die Hände. „Hier, er gehört dir, Kleiner. Viel Spaß damit.“ Er tätschelte dem strahlenden Kind die Schulter und wandte sich dann an Miyako. „Okay, danke, dann wär das hier auch geklärt.“

 

„Kein Problem.“ Lächelnd schob Miyako ihre Brille höher auf ihre Nase und verschwand wieder im Gebäude.

 

„So, und jetzt zu dir, Freundchen.“ Naruto ging vor Konohamaru in die Hocke und legte ihm beide Hände auf die Schultern. „Wieso gibst du Shin den Ball nicht, obwohl du weißt, dass er jetzt damit spielen kann, huh?“

 

„Weil ich eben auch Ball spielen wollte!“ Konohamaru blies die Wangen auf und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Immer darf der Blödmann mit dem Ball spielen, ich will auch mal!“

 

„Hey, keine Schimpfwörter.“ Naruto schnipste ihm sanft gegen die Stirn. „Shin ist kein Blödmann, sondern dein Freund und einer deiner Kameraden.“

 

„Er ist nicht mein Freund!“, stellte Konohamaru sofort klar, „Ich mag ihn nicht, er ist blöd!“

 

„Okay, vielleicht ist er nicht dein Freund, aber dafür ist er meiner.“ Naruto sah ihn ernst an. „Und ich mag es gar nicht, wenn man meine Freunde beschimpft, also lass es bitte sein, okay? Das ist nicht nett.“

 

„Hmpf…“, machte Konohamaru und blickte zur Seite. „Das sagst du nur, weil du ihn lieber hast als mich…“

 

„Das stimmt doch gar nicht.“ Narutos Blick wurde sanft bei diesen Worten und er schüttelte ihn leicht. „Hey, sieh mich an, wenn ich mit dir rede.“ Er wartete, bis Konohamaru ihm in die Augen sah, und fuhr dann mit einem Lächeln fort: „Du bist mein Kumpel, okay? Also erzähl nicht so einen Mist und sag, dass ich ihn lieber hab als dich. Das stimmt nämlich überhaupt nicht.“

 

Konohamaru Sarutobi. Das war neben Mai die andere Person, die ihn innerhalb kürzester Zeit ans Herz gewachsen war. Im Gegensatz zu der freundlichen Mai war Konohamaru allerdings ein richtiger Satansbraten und Rabauke. Er spielte andauernd Streiche und schien sich nur in brüllender Lautstärke verständigen zu können, aber genau deswegen… Deswegen erinnerte Naruto der Knirps so ziemlich an sich selbst, als er noch kleiner war.

 

Sie hatten direkt einen Draht zueinander gefunden und eine besondere Verbindung aufbauen können. Naruto sah ihn inzwischen fast schon als kleinen Bruder an und er war sich sicher, dass er in Konohamarus Augen die Rolle des großen Bruders spielte.

 

„Mpfh…“ Der Junge schob die Unterlippe hervor. „Ich wollte den Ball doch nur haben, damit wir Fußball spielen können“, nuschelte er.

 

„Das können wir ja noch.“ Lächelnd stand Naruto auf und zerzauste ihm liebevoll das Haar. „Wenn Shin fertig mit Ballspielen ist können wir gern was damit machen. Aber nur…“ Hier hielt er warnend den Zeigefinger in die Luft. „Aber nur, wenn du bis dahin auch artig bist.“

 

„Juhuu!“ Konohamaru grinste ihn glücklich an. „Werd ich machen, Naru-chan! Versprochen!“

 

„Gut.“ Naruto erwiderte das Lächeln und wuschelte einem strahlenden Konohamaru ein letztes Mal durchs braune Haar, bevor er sich auf den Weg zurück zu Mai machte. „Uff.“ Stöhnend setzte er sich wieder an den Tisch. „Immer nur Ärger mit den beiden.“

 

Mai quickte glücklich, als er sich wieder zu ihr gesellte und verlor keine Zeit damit, um in seinen Schoß zu klettern und sich an ihn zu kuscheln. „Naru-chan!“ Sie legte ihre kleinen Hände auf seine Brust und streckte sich, damit sie ihm einen Kuss auf die Wange geben konnte.

 

„Aww, hast du mich so vermisst?“ Naruto lachte leise, als sie sich als Antwort nur noch näher an ihn schmiegte, und nahm die Zeichnung mit dem Fuchs in die Hand als er bemerkte, dass sie noch etwas drauf gemalt hatte.

 

„Oh, das ist aber ein sehr schönes… äh, schönes…“ Er runzelte die Stirn und verengte die Augen, während er das Bild aus allen erdenklichen Winkeln betrachtete. Was zur Hölle sollte das darstellen…?

 

Es sah irgendwie aus wie ein Mensch… Ein Mensch mit drei Augen, keinen Armen und keinen Beinen, aber dafür mit… Hmm… Waren das… Waren das… P-Penisse?! Das… Woah, also entweder hatte Naruto nur eine sehr versaute Fantasie oder Mai hatte tatsächlich ein… menschenartiges Wesen mit Penissen als Ohren gemalt…

 

„Das ist Naru-chan!“ Mai kicherte glücklich. „Ich hab Naru-chan gemalt!“

 

„Oh… Oh…!“ Naruto riss die Augen auf. „Das ist sehr, ähm… Wow, sehr… detailgetreu, wenn man… wenn man von den Kleinigkeiten absieht, wie dass ich zwei Augen habe und keine drei… Und äh, Arme und Beine auch besitze und… Mein Schw- Penis ist auch nicht da oben und ich hab auch leider nur einen, aber sonst…“ Er grinste sie an und pikste ihr in die Wange. „Sonst hast du mich ziemlich gut getroffen, Süße!“

 

Mai lachte glücklich auf. „Das Bild ist für Naru-chan!“

 

„Aww, danke! Ich werd’s mitnehmen und zuhause an den Kühlschrank hängen!“ Sorgfältig legte er die Zeichnung wieder auf den Tisch und griff nach einem neuen Blatt Papier. „Dann werd ich dir jetzt auch etwas zeichnen und zwar…“ Grinsend tippte er ihr auf die Nase. „Und zwar dich!“

 

„Oh ja!“ Mai nickte aufgeregt und starrte gebannt auf das noch weiße Papier. „Naru-chan malt mich!“

 

„Jepp!“, bestätigte er mit einem Grinsen, glücklich darüber, dass sie sich so freute. „Aber dafür musst du neben mir sitzen, damit ich dich besser abzeichnen kann.“

 

Mai zog einen Schmollmund, da Narutos Schoß definitiv ihr Lieblingsplatz war, setzte sich aber dann artig neben ihn. „Ist gut.“

 

Naruto nahm einen Bleistift in die Hand und drehte diesen gedankenverloren zwischen seinen Fingern, während er sie betrachtete. Es war wieder soweit. Es war wieder Zeit, seine Chibi-Künste unter Beweis zu stellen.

 

„Hmm.“ Er summte und spitzte die Lippen, um den Bleistift zwischen Oberlippe und Nase zu balancieren. „Es wird schwär werdän, deine Schön’eit aufs Papier zu bringen, aber isch gebä mein Bestes“, sagte er ihr mit einem gespielt französischen Dialekt und zwinkerte sie an.

 

Mai legte beide Hände über den Mund und kicherte. „Naru-chan redet komisch!“

 

„Das ist, weil ich jetzt Naruto, der Künstler bin“, meinte er mit einem Grinsen und fing den Bleistift auf, als dieser beim Reden herunter fiel, „Und die guten Künstler kommen doch alle aus Frankreich.“

 

„Naru-chan ist bestimmt auch ein guter Künstler!“, war sich Mai sicher.

 

„Och… Geht.“ Naruto kratzte sich am Hinterkopf und strich ihr dann die Haarsträhnen aus den Augen, um besser ihr Gesicht betrachten zu können. „Ich bin eigentlich ziemlich beschi- bescheiden, aber in Chibis zeichnen bin ich ganz gut, hehe. Aber das wirst du da jetzt gleich sehen!“

 

Er betrachtete sie ein letztes Mal von oben bis unten und nickte, dann setzte er den Bleistift auf dem Papier an und fing an zu zeichnen. Anfangs fiel es ihm immer ein bisschen schwer, Menschen das erste Mal zu zeichnen und er musste oft kleine Stopps einlegen, um nachzusehen, wie genau Mais Frisur nun saß und ob sie irgendwelche besonderen Merkmale hatte, die er auf eine fast schon karikaturistische Art und Weise betonen konnte.

 

Aber das war nur am Anfang so und Übung machte bei ihm definitiv den Meister. Sasuke hatte er beispielsweise schon so oft gezeichnet, dass er ihn inzwischen im Schlaf malen konnte. Er wusste genau, in welchen Winkeln die kürzeren Haare in seinem Hinterkopf abstanden und wie sein Pony fiel.

 

Mai war glücklicherweise aber ziemlich einfach zu zeichnen und hatte nicht so verrückte Haare wie Moegi beispielsweise, worüber Naruto auch echt froh war. Er war sich nämlich sehr sicher, dass er Moegis Frisur bestimmt nicht richtig hätte aufs Papier bringen können.

 

Er war gerade damit beschäftigt, der Chibi-Mai eine feine Röte ins Gesicht zu zeichnen, da schlangen sich plötzlich zwei Arme von hinten um seinen Hals und er wurde angesprungen. „Naru-chaaan!“, jammerte ihm eine laute Stimme ins Ohr, „Mir ist langweilig!“

 

„Alter! Konohamaru!“ Naruto warf dem Jungen über seine Schulter hinweg einen bösen Blick zu. „Musst du mich so erschrecken?“

 

„Ja!“ Konohamaru nickte energisch. „Musste ich, da mir langweilig ist und ich nichts zu tun habe.“ Er stützte sein Kinn auf Narutos Schulter ab und blickte auf die Zeichnung. „Ohh!“, rief er begeistert aus, „Das ist ja Mai!“

 

„Ja, das bin ich!“ Mai kicherte und klatschte in die Hände. „Naru-chan kann gut zeichnen!“

 

„Das sieht echt gut aus!“ Konohamaru rutschte von Narutos Rücken herunter und setzte sich stattdessen links neben Naruto hin. „Mal mich auch, Naru-chan!“

 

„Wieso sollte ich?“ Mit einem fiesen Grinsen schnipste Naruto ihm gegen die Stirn. „Weil ich wegen dir fast einen Herzinfarkt bekommen und die Zeichnung versaut hätte?“ Er zeigte auf den Strich, den er vor Schreck auf dem Papier hinterlassen hatte und griff nach dem Radiergummi, um ihn wieder weg zu machen.

 

„Weil ich dein Kumpel bin!“ Konohamaru verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn beleidigt an.

 

„Hmm, bist du das?“ Gespielt grübelnd tippte sich Naruto gegens Kinn und lachte, als Konohamaru mit einem lauten „Ja, bin ich!“ die Wangen aufblies. „Du siehst aus wie ein Eichhörnchen“, kommentierte er amüsiert und pikste ihm ins Pausbäckchen.

 

„Mal weiter!“, befahl Konohamaru ihm und zerrte an seinem Arm, „Und dann spielen wir Verstecken!“

 

„Ja!“ Aufgeregt sprang Mai auf und ab. „Verstecken spielen mit Naru-chan!“

 

„Okay, okay! Hört sich nach einem Plan an.“ Grinsend rubbelte sich Naruto durchs Haar und machte sich dann daran, weiter zu zeichnen.

 

Er brachte eine verlegen dreinblickende Mai aufs Papier und malte daneben einen breit grinsenden Konohamaru, der stolz seinen fehlenden Schneidezahn präsentierte. Naruto war dabei gewesen, als Konohamaru diesen verloren hatte und das war wirklich ein Drama gewesen.

 

Der Knirps hatte mit einem seiner Freunde Fangen gespielt und war dabei wohl von irgendetwas abgelenkt wurden, da er auf einmal mit dem Gesicht zuerst gegen die Wand gelaufen war. Einer seiner Schneidezähne hatte nach dem Aufprall angefangen zu wackeln, was ihn Rotz und Wasser heulen ließ.

 

Naruto hatte angeboten, ihm den Zahn zu ziehen, da Konohamaru nach eigenen Angaben ziemliche Schmerzen hatte, aber der Junge hatte zuerst vehement abgelehnt.

 

Erst nach mehreren Minuten Diskussion hatte er sich heulend dazu breitschlagen lassen. Naruto hatte ihn ja nicht ärgern wollen mit dem Vorschlag, sondern nur helfen, da Konohamaru sich wirklich pausenlos über Schmerzen beschwert hatte und der Milchzahn eh nur noch mit zwei Wurzeln im Zahnfleisch hing.

 

Also hatte Naruto ihm den Zahn behutsam rausgezogen. Er war wirklich sanft und vorsichtig in seinem Tun gewesen, aber das hielt Konohamaru dennoch nicht davon ab so laut zu brüllen, dass Naruto keine Zweifel daran hatte, dass selbst Sasuke in Hachiōji ihn hören konnte.

 

Nach gefühlten fünf Stunden war der Zahn also draußen und Naruto dachte, dass nun endlich Ruhe einkehren würde und die große Heulerei vorbei war. Aber tja… falsch gedacht! Die frische Wunde blutete selbstverständlich und als Konohamaru dies bemerkte fing das Theater von neuem an, da er dachte, Naruto hätte etwas falsch gemacht und er würde jeden Moment tot umkippen.

 

Naruto brauchte zehn geschlagene Minuten um ihm klar zu machen, dass es normal war. Es war normal, dass er nun blutete und ja, dies würde auch bald wieder aufhören und nein, er würde deswegen ganz bestimmt nicht sterben! Konohamaru war anfangs noch etwas skeptisch gewesen, hatte Gott sei Dank aber dann beschlossen, Naruto Glauben zu schenken.

 

Doch dann kam das nächste Problem auf – Konohamaru jammerte, weil er mit fehlendem Schneidezahn bescheuert aussah, doch hier konnte ihn Naruto zum Glück relativ schnell beruhigen indem er dem Jungen mehrmals versicherte, wie cool er nun aussah.

 

Inzwischen war Konohamaru stolz auf seine Zahnlücke und grinste nun andauernd, um sie so oft wie möglich zeigen zu können. Und irgendwie… irgendwie stand sie ihm wirklich, da ein fehlender Zahn nun einmal einfach zu so einem Wildfang wie Konohamaru passte!

 

„So coool!“ Konohamaru starrte die inzwischen fertige Zeichnung an und zupfte dann ungeduldig an Narutos Shirt herum. „Und jetzt lass uns Verstecken spielen, Naru-chan!“

 

„Jaaa!“ Auch Mai begann damit, an seinen Klamotten zu ziehen. „Verstecken spielen!“

 

„Ist ja gut, ist ja gut. Was immer ihr wollt!“ Lachend hielt Naruto die Hände in die Luft und erhob sich ächzend.

 

„Wir spielen jetzt Verstecken mit Naru-chan!“, brüllte Konohamaru in die Runde und sah sich um. „Wer will mit uns spielen?!“

 

„Iiiich!“, rief ein Junge und lief auf sie zu.

 

Und noch einer kam grinsend auf sie zu. „Oh ja, ich auch!“

 

Am Ende waren sie zu sechst (Naruto mit eingerechnet) und beschlossen, das Gebäude und den Garten als Spielfläche zu nutzen. „Okay!“ Naruto stemmte die Hände in die Hüfte und sah sich um. „Also, ich zähle bis zwanzig und dann geht’s los!“

 

Als die Kinder nickten legte er die Hände über die Augen und fing langsam an, zu zählen. „Gut! Eins, zwei, drei, vier…“

 
 

~ xXx ~
 

 

„Puh.“ Naruto seufzte, als auch der letzte Farbfleck vom Tisch entfernt war und ging zurück in die Küche, um den Spüllappen im Waschbecken auszuwringen und ordentlich wegzuräumen. „Fertig.“

 

Chikako, die gerade damit beschäftigt war, das Geschirr abzutrocknen, warf ihm über ihre Schulter hinweg ein Lächeln zu. „Vielen Dank, Naruto-san. Du kannst dann jetzt gehen, den Rest krieg ich schon alleine hin.“

 

„Äh…“ Naruto kratzte sich an der Wange. „Ich kann Ihnen beim Abwasch helfen, wenn Sie wollen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Das mach ich gern.“

 

„Ach was, muss nicht sein.“ Chikako winkte mit der Hand ab und schlug spielerisch mit dem Handtuch nach ihm. „Geh du lieber, du bist eh schon viel länger geblieben, als du eigentlich solltest.“

 

„Na schön.“ Naruto nickte und rieb sich über den Nacken. „Wir sehen uns dann morgen.“

 

„Genau. Bis dann, Naruto-san.“ Chikako schenkte ihm ein letztes Lächeln und widmete sich dann wieder dem Geschirr.

 

„Tschau!“ Naruto winkte ihr zu und ging in den Flur, um in seine Sneakers zu schlüpfen und den Kindergarten zu verlassen. Draußen angekommen holte er erst einmal sein Handy aus der Hosentasche, um einen Blick auf die Uhrzeit werfen zu können.

 

„Kurz nach halb fünf, wow.“ Er pfiff anerkennend. Da war er heute wirklich länger da geblieben als sonst. Aber heute waren die Kinder auch wirklich anstrengend gewesen und dementsprechend gab es viel zum Aufräumen und Saubermachen für ihn und seine Kollegen.

 

Naruto war nun wirklich kein Putzteufel, aber hier störte ihn das Saubermachen nicht allzu sehr wie zuhause. Außerdem konnte er die Zeit nutzen, um mit Chikako und Miyako zu reden und die beiden waren ihm wirklich sympathisch. Er konnte sich echt glücklich schätzen, dass er nun eine so coole Chefin und eine nette Kollegin hatte!

 

„Hehe.“ Er grinste glücklich vor sich hin und holte seine Schachtel JPS hervor, um sich eine Zigarette zu gönnen. Endlich! Heute war so ein anstrengender Tag gewesen, dass es ihm die ganze Zeit in den Fingern gejuckt und er sich nach einer Zigarette geradezu verzehrt hatte, aber er war stark geblieben.

 

Naruto konnte und wollte nicht vor den Kindern rauchen, obwohl ihm Chikako ausdrücklich gesagt hatte, dass es okay war, wenn er sich ab und an ein ruhiges Eckchen suchen und dort ein entspannendes Zigarettchen gönnen würde.

 

Aber nein! Es fiel ihm zwar schwer, aber Naruto blieb hart! Er hatte schließlich eine Art Vorbildsfunktion und der würde er ganz sicher nicht gerecht werden, wenn er vor Kinderaugen eine qualmen würde.

 

Dafür war Naruto aber auch umso stolzer, wenn er nach einem langen Arbeitstag endlich sein geliebtes Nikotin inhalieren konnte. Außerdem schmeckte die Zigarette in solchen Momenten am besten! Und auch jetzt, als Naruto das erste Mal seit über sieben Stunden an seinem Glimmstängel zog, konnte er ein zufriedenes Stöhnen nicht unterdrücken.

 

„Ich hab dich echt vermisst, Baby“, murmelte er der Zigarette, die er zwischen Zeige- und Mittelfinger hielt, zu und nahm gleich darauf noch einen kräftigen Zug.

 

Er wusste, dass er den Bus bereits verpasst hatte und dass der nächste erst in knapp einer halben Stunde kommen würde, also beschloss er, zu Fuß nachhause zu gehen. Das Wetter war schließlich angenehm warm, ohne dabei zu heiß zu sein, also war dies die perfekte Gelegenheit, einen kleinen Fußmarsch zu machen.

 

Summend durchquerte er den Keiko Park, der ganz in der Nähe des Kindergartens gelegen war. Es war ein wirklich schöner Park mit vielen Blumen, einer großen, saftigen Wiese und einem kleinen Teich in der Mitte. Es war ein Paradies für Hunde und Kinder, weswegen es Naruto auch nicht wunderte, dass auch heute der Park voll war mit diesen.

 

Lächelnd beobachtete er einen Hund, der eine Taube jagte, da hörte er ein lautes Kläffen und konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie ein kleines, weißes Etwas auf ihn zu raste. „Woah!“, rief er erschrocken aus und drehte sich um, da sprang ihn das Etwas auch schon aufgeregt an und kratzte an seinen Beinen.

 

Es war ein Spitz, konnte Naruto feststellen, als er nach unten blickte. Ein Spitz-Hund mit weißem, wuschigem Fell und einem auffallend pinken Halsband. Moment… Spitz, weiß, pinkes Halsband… Den Hund kannte er doch, das war…

 

„Momo?“ Naruto runzelte die Stirn und als der Hund laut bellte und noch energischer an seinem Bein kratzte wusste er, dass dieser Spitz tatsächlich Momo war. „Oh Gott, wow! Ich hab dich ja ewig nicht mehr gesehen!“

 

Er schob die Zigarette zwischen die Finger seiner linken Hand und ging dann lächelnd in die Knie, um die energische Hundedame zu kraulen und ihr einen Kuss aufs flauschige Haupt zu geben. Naruto lachte, als Momo ihm das Gesicht abschlabberte und drückte seine nur halb gerauchte Zigarette sicherheitshalber am Boden aus, damit er den Hund damit nicht ausversehen verletzte.

 

Wenn Momo hier war hieß dies, dass seine Besitzerin auch nicht weit sein konnte… Dieser Gedanke wurde Naruto auf einmal schlagartig bewusst und er erstarrte, sein Herz auf einmal schnell und vor allem schwer in seiner Brust schlagend.

 

Die Besitzerin von Momo… Die Person, mit der er seit sieben Monaten kaum noch Kontakt hatte und die Person, die er seit geschlagenen drei Monaten nicht mehr zu Gesicht bekommen und auch nicht mehr gehört hatte.

 

Es war…

 

„Sakura-chan…“ Der Name seiner ehemaligen – aber irgendwie immer noch – besten Freundin verließ seine trockenen Lippen mit einem Wispern. Ganz langsam hob er den Kopf und schluckte, um seine Kehle zu befeuchten, bevor er sich nervös umsah.

 

Er konnte keine Sakura entdecken, aber dafür ein anderes, ihm nur allzu bekanntes Gesicht. Die straßenköterblonden Haare waren schulterlang und umrahmten ein Gesicht mit harten Zügen, welches aber dennoch eine gewisse Sanftheit ausstrahlte.

 

Mebuki Haruno, Sakuras ernste, aber dennoch freundliche Mutter.

 

„Naruto-kun!“ Sie lächelte, als sie ihn erblickte und kam auf ihn zu. „Ich hab dich ja wirklich ewig nicht mehr gesehen!“

 

„Oh, Mebuki-san!“ Naruto erwiderte das Lächeln und kratzte Momo ein letztes Mal hinter den Ohren, ehe er sich langsam erhob. „Heh, ja, das stimmt! Das letzte Treffen ist schon… äh, ist schon etwas länger her. Wie geht es Ihnen?“

 

„Mir geht es gut, vielen Dank.“ Sie blieb wenige Meter vor ihm stehen und strich sich die Haare aus den Augen. „Wie geht es dir, Naruto-kun?“

 

‚Sie meinen abgesehen davon, dass mich Ihre Tochter seit Monaten nicht mal mehr mit dem Arsch anguckt und so tut, als hätte unsere jahrelange Freundschaft nie existiert?‘

 

Narutos Miene verfinsterte sich für einen kurzen Moment, ehe er sich ein sorgenfreies Grinsen auf die Lippen zwang. „Auch gut, hehe! Danke der Nachfrage!“

 

„Wie geht es Sasuke-kun?“, fragte Mebuki weiter, „Du… Du hast doch noch Kontakt mit ihm, oder?“ Sie wirkte auf einmal etwas verunsichert und biss sich auf die Unterlippe.

 

„Klar hab ich das noch!“ Naruto schob die Hände in die Gesäßtaschen seiner Jeans und fing an, auf seinen Fußballen hin und her zu wippen. „Sasuke geht’s gut. Er ist ja vor einiger Zeit nach Hachiōji gezogen, hat sich inzwischen aber soweit eingelebt und so. Die Uni hat für ihn vor ein paar Tagen auch angefangen und ja.“ Er zuckte mit den Schultern. „Alles gut bei ihm.“

 

„Oh, ich wusste nicht, dass er umgezogen ist.“ Mebuki blinzelte überrascht. „Davon hat mir Sakura gar nichts erzählt.“

 

Naruto grinste schief. „Ich glaub, sie weiß es auch nicht“, sagte er und hoffte, dass sich die Worte nicht so bitter anhörten, wie sie sich auf seiner Zunge anfühlten.

 

Sie hatten versucht, es Sakura zu sagen, leider ohne Erfolg. Nach langer Bettelei hatte sich Sasuke nämlich dazu breitschlagen lassen, ihr eine SMS zu schreiben und so von seinem Umzug mitzuteilen… Nur war diese SMS leider nie angekommen und stattdessen war ihnen mitgeteilt wurden, dass diese Nummer nicht mehr vergeben war.

 

Sakuras Handynummer war nicht mehr vergeben, sie war nicht mehr aktuell, nicht mehr existent… Sakura hatte ihre Nummer gewechselt und das, ohne ihnen Bescheid zu sagen…

 

Mebuki nickte langsam. „Und was machst du jetzt, Naruto-kun?“ Sie legte den Kopf schief. „Studierst du auch, wie Sakura und Sasuke-kun?“

 

„Nee, ich hab jetzt vor zwei Wochen mit meiner Ausbildung angefangen“, antwortete Naruto ihr und rieb sich über die Nase, „Zum Kindergärtner, hehe. Bin grad erst von der Arbeit gekommen.“

 

„Oh, ich hatte mich schon gewundert, dich in diesem Viertel zu sehen. Du wohnst ja schließlich etwas weiter weg, oder?“, fragte Mebuki interessiert nach.

 

„Ach, geht.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Mit dem Bus ist es knapp eine Viertelstunde, also noch völlig okay.“

 

„Verstehe, das geht wirklich noch.“ Mebuki nickte langsam und sah einer kläffenden Momo nach, als diese in Richtung Teich raste. „In welchem Kindergarten machst du deine Ausbildung denn, Naruto-kun? Etwa beim Keiko Kindergarten direkt um die Ecke?“

 

„Ganz genau.“ Naruto grinste sie an. „Er ist wirklich toll, ich bin total in die Kinder vernarrt und meine Kolleginnen sind auch super nett. Ich wünschte, ich wäre als Knips auch in den gegangen, aber naja.“

 

„Sakura ist früher in den Keiko Kindergarten gegangen“, erzählte Mebuki ihm mit einem Lächeln, „Sie war auch immer begeistert, besonders von Yagami-san.“ Sie runzelte leicht die Stirn. „Arbeitet Yagami-san noch da?“

 

„Oh, Chikako-san?“ Naruto hob beide Augenbrauen und nickte. „Jepp, tut sie. Sie ist meine Chefin, aber sie ist wirklich nett, ich kann Sakura-chan da also nachvollziehen.“ Er biss sich auf die Unterlippe und drehte den Kopf zur Seite.

 

Irgendwie war es komisch mit Sakuras Mutter zu reden, so als wäre zwischen ihm und ihrer Tochter nie etwas vorgefallen, aber ehrlich gesagt wusste Naruto auch nicht, wie viel Sakura ihr von ihrer… Auseinandersetzung erzählt hatte und was Mebuki nun alles wusste und was nicht…

 

Es tat weh, so zu tun, als hätte Sakura ihn niemals verletzt, aber er versuchte es dennoch. Verdammt, es war inzwischen schon so lange her, der bloße Gedanke an seine Freundin sollte ihm nun wirklich keine Tränen mehr in die Augen treiben, aber er tat es.

 

„Ähm“, fing er unsicher an und senkte den Blick zu Boden und auf seine knallroten Sneakers, „Wie geht es Sakura-chan im Moment denn so…?“

 

„Sakura geht es gut.“ Mebuki lächelte ihn an und ging leicht in die Knie, als Momo mit einem Stock im Maul angedackelt kam und sie abwartend ansah. „Sie hatte in den letzten Wochen mit Heimweh zu kämpfen gehabt, aber das scheint sich inzwischen gelegt zu haben. Ino ist ihr da eine große Stütze, weswegen ich es umso schöner finde, dass die beiden nun zusammen wohnen und sich gegenseitig unterstützen.“

 

„Zusammen… Zusammen wohnen?“ Naruto legte eine Hand über seinen Bauch, als sich dieser auf äußerst unangenehme Art und Weise verkrampfte. Das… Das hatte er gerade falsch gehört, oder? Sakura und Ino sollten…? Nein. Nein, das konnte nicht sein, da musste ein Missverständnis vorliegen. Davon hätte Naruto doch sonst erfahren, das musste… Nein. Neinneinnein.

 

„Wie… Wie meinen Sie das?“ Er befeuchtete sich die trockenen Lippen, starrte sie an und hoffte, betete, flehte, dass sie das Missverständnis nun aufklären würde.

 

„Sie ist doch…“ Mebukis Augen wurden groß und sie legte sich eine Hand über den Mund. „Oh“, sagte sie leise und vor allem mit solch einem Mitleid in der Stimme, dass sich Naruto am liebsten die Finger ins Ohr gesteckt hätte und schreiend weglaufen würde. Er wollte nicht hören, was sie ihm zu sagen hatte. Nicht, wenn sie ihm dabei solch einen bemitleidenswerten Blick zuwarf. „Sie hat dir nichts gesagt?“

 

„Was…?“, fragte Naruto mit einem Krächzen nach und vergrub die Hände in den Hosentaschen, damit sie nicht mitbekam, wie sehr er gerade zitterte. Er räusperte sich. „Was hat sie mir nicht gesagt?“

 

Mebuki schien mit sich selbst zu kämpfen, legte ihre Hand aber dann auf seine Schulter. Es war ein Versuch, ihn zu beruhigen. Ein Versuch, der kläglich scheiterte und Naruto stattdessen nur noch nervöser machte. Ihre Zähne bohrten sich für einen kurzen Moment in ihre Unterlippe, doch dann öffnete sie den Mund und dann…

 

Dann riss sie mit einem einzigen Satz alte, noch nicht verheilte Wunden wieder auf.

 

„Sakura ist nach Tokio gezogen.“

 

Diese Worte fühlten sich an wie ein Faustschlag in die Magengrube und nahmen Naruto für ein paar endlose Sekunden tatsächlich den Atem. Sakura war… Sie war… Sie war weg. Umgezogen. Und das nicht nur in ein anderes Viertel, sondern in eine komplett andere Stadt.

 

Sie war weg… und das ohne ihm oder Sasuke davon etwas mitgeteilt zu haben. Seine beste Freundin war in eine andere Stadt gezogen und hatte es scheinbar nicht für nötig gehalten, den zwei Personen, mit denen sie die Hälfte ihres Lebens verbracht hatte, davon zu erzählen.

 

„Oh“, sagte Naruto leise. Die Hände in seiner Hosentasche waren inzwischen zu zitternden Fäusten geballt. „Davon wusste ich… Davon wusste ich tatsächlich nichts…“

 

„Ich hatte Sakura extra noch einmal daran erinnert, dir Bescheid zu sagen und sie hatte mir auch versichert, dass sie es tun würde, aber scheinbar…“ Mebuki presste die Lippen zusammen und sah für einen kurzen Moment zur Seite, ehe sie in seine blauen, vor Schmerz schimmernden Augen blickte.

 

„Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist“, sagte sie leise, „Aber irgendwie hab ich das Bedürfnis, mich für das Verhalten meiner Tochter zu entschuldigen.“ Sie verbeugte sich leicht vor ihm, doch noch bevor eine Entschuldigung ihre Lippen verlassen konnte, unterbrach Naruto sie.

 

„Ist schon okay!“, meinte er und hob abwehrend beide Hände in die Luft, „Es ist nicht Ihre Schuld. Es liegt nicht an Sakura-chan alleine, es ist…“ Er knabberte an seiner Unterlippe. „Es ist einfach eine sehr komplizierte Situation…“

 

Mebuki nickte langsam. „Ich muss gestehen, dass ich mir in den letzten Wochen und Monaten Sorgen um Sakura gemacht habe. Sie wollte mir nicht sagen, was los war, aber ich wusste, dass es irgendetwas mit eurer kleinen Truppe zu tun haben musste, da du und auch Sasuke-kun gar nicht mehr vorbei gekommen seid…“

 

Sie seufzte traurig und strich sich die Haare aus den Augen. „Sakura ist kein kleines Mädchen mehr, weswegen ich sie auch niemals zum Reden zwingen würde, aber es tat und tut mir immer noch weh, sie so zu sehen… Ich hoffe vom ganzen Herzen, dass ihr euch bald wieder vertragt und alles wieder beim Alten sein wird.“

 

„Heh…“ Naruto drehte den Kopf zur Seite, als sie sanft seine Schulter quetschte. „Das hoff ich auch“, sagte er, die Stimme kaum lauter als ein Wispern, „Das hoffe ich auch.“

 

„Ich kann dir gern Sakuras neue Adresse und Telefonnummer geben“, meinte Mebuki, „Dann könntest du dich ja vielleicht mal bei ihr melden?“

 

Naruto zog eine Grimasse. Er sollte sich bei ihr melden? Was sollte das schon bringen… Wieso sollte sie ihm jetzt antworten, wenn sie es das letzte halbe Jahr nicht getan hatte? „Das ist wirklich nett von Ihnen“, sagte er mit einem schiefen Grinsen und rieb sich über den Nacken, „Aber ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist. Sie hat mir schließlich bewusst nichts von ihrem Umzug erzählt und ich will mich ihr auch nicht aufdrängen oder so…“

 

„Das stimmt…“ Mebuki presste die Lippen zusammen. Sie bückte sich, um die kleine Spitzdame Momo in ihren Armen zu halten und strich ihr geistesgegenwärtig durchs Fell. „Sakura wollte mich und meinen Mann in ein paar Wochen besuchen kommen, also könnte ich ihr da von unserem Treffen und Gespräch erzählen und vielleicht… Vielleicht beschließt sie dann doch, sich noch einmal bei dir zu melden.“

 

„Das wäre einen Versuch wert“, erwiderte Naruto und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Er wusste, dass sich Sakura nicht bei ihm melden würde, auch nicht nach einem Gespräch mit ihrer Mutter, also versuchte er gar nicht erst, sich falsche Hoffnungen zu machen.

 

Sakura würde sich nicht bei ihm melden. Das war ein Fakt. Zwar ein sehr verletzender, aber Fakt war Fakt und dies hatte er inzwischen auch gelernt zu akzeptieren. Ihm blieb schließlich keine andere Wahl und nach über einem halben Jahr wurde selbst einem Optimisten wie Naruto bewusst, dass Sasuke die ganze Zeit über Recht gehabt hatte und er versuchen musste, Sakura und ihre Freundschaft aufzugeben.

 

Es brachte schließlich nichts, wenn er der einzige von dreien war, der an ihrer Freundschaft festhielt und versuchte, die drei Musketiere irgendwie wieder zusammen zu bekommen. Aber das war unmöglich. Die drei Musketiere waren tot.

 

„Also, ich muss dann auch weiter und so“, murmelte Naruto und rieb sich über den Nacken.

 

„Ja, ich sollte mich auch langsam auf den Heimweg machen. Grüß Sasuke-kun von mir, ja?“ Mebuki lächelte ihn an.

 

„Werd ich ausrichten. Und äh, Sie können Sakura-chan von mir grüßen, okay?“ Naruto biss sich auf die Unterlippe, da er sich sicher war, dass Sakura seine Grüße nicht haben wollte, aber es konnte ja nicht schaden, oder? So wusste sie schließlich, dass Naruto immer noch an sie dachte.

 

„Also dann, meine Süße, ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, Momo!“ Mit einem Grinsen wandte er sich an den Hund in Mebukis Armen und drückte ihm einen Kuss aufs Haupt. Momo bellte laut auf und leckte ihm aufgeregt übers Gesicht.

 

Lachend rieb sich Naruto den Sabber von der Wange, winkte Sakuras Mutter ein letztes Mal zu und verließ dann mit eiligen Schritten den Keiko Park. „Kippe“, murmelte er sich selbst zu, während er seine Hosentasche fast schon panisch nach seiner Schachtel JPS abtastete.

 

Oh ja, eine Zigarette hatte er nun wirklich dringend nötig.

 
 

~ xXx ~
 

 

Mit einem Ächzen ließ sich Naruto aufs Sofa fallen, ein Arm über seine Stirn gelegt, während er mit der anderen Hand sein Handy gegens Ohr presste. „Hi, Sasuke.“

 

„Hey“, begrüßte ihn Sasukes Stimme am anderen Ende der Leitung, „Du klingst erschöpft.“

 

„Mhmh.“ Naruto summte zustimmend. „Bin ich auch. Die Kiddies waren heute irgendwie mega aufgedreht, dann müssen sich Konohamaru und Shin andauernd zoffen und… ugh!“ Seufzend fuhr er sich durchs Haar. „War halt einfach ziemlich anstrengend, bin grad ziemlich kaputt.“

 

„Hmm.“

 

„Naja, das Leben geht weiter und ich geh nachher einfach früh pennen und dann geht das auch schon.“ Naruto fuchtelte mit der Hand in der Luft herum und runzelte die Stirn, als ihm dabei die Farbe unter seinen Fingernägeln auffiel. „Wie geht’s dir, Baby?“, fragte er nach, während er sich die Hand vors Gesicht hielt, um die Farbe besser begutachten zu können.

 

„Müde“, antwortete Sasuke und erst jetzt fiel Naruto auf, dass auch er sehr geschafft klang, „Ich denke auch, dass ich nach unserem Telefonat schlafen gehe.“

 

„Aww, wie romantisch!“ Grinsend schob Naruto seine Hand unter sein Shirt und fing an, mit den Fingern auf seiner nackten Haut zu trommeln. „Uns trennen mehrere hunderte Kilometer, aber wir gehen dennoch gemeinsam ins Bett!“

 

Sasuke schnaubte. „Idiot“, sagte er, die Stimme amüsiert.

 

„Mmh“, machte Naruto nur. Er warf einen Blick über seine Schulter, als er ein lautes Poltern hörte und sah zu seiner Mutter, die sich fertig für die Arbeit machte. Als sich ihre Blicke trafen schenkte er ihr ein müdes Lächeln und machte es sich wieder im Sofa bequem.

 

Mehrere Sekunden lang sagten sie beide nichts und lauschten stattdessen in einem angenehmen Schweigen den Atemzügen des jeweils anderen. „Ich hab gute Neuigkeiten“, sagte Sasuke nach einiger Zeit.

 

„Oh?“ Naruto, der gedankenverloren damit beschäftigt war, mit seinem Bauchnabel zu spielen, streckte sich und legte den Arm wieder über seine Stirn. „Ich hab auch Neuigkeiten, allerdings beschissene.“ Er schloss die Augen und sein Herz wurde schwer wie Blei, als er wieder an das Treffen mit Sakuras Mutter denken musste.

 

„Hn. Dann erzähl deine zuerst, da dich meine sicherlich aufheitern werden“, meinte Sasuke.

 

Naruto biss sich auf die Unterlippe. Irgendwie war es schwer die Gedanken, die ihm nun schon seit Stunden im Kopf herum geisterten, laut auszusprechen. Sie zu denken war eine Sache, aber sie auch laut zu sagen war eine andere… „Es geht um Sakura-chan.“

 

Sasuke grunzte. „Hn.“

 

„Sie…“ Der Blonde atmete tief ein und bedeckte sein Gesicht mit einer Hand. „Sie ist umgezogen. Nach Tokio und wohnt da anscheinend auch schon einige Zeit.“ Er leckte sich über die trockenen Lippen. „Hast du davon gewusst?“

 

„Nein.“ Sasuke gab ein Schnauben von sich. „Woher hätte ich davon auch erfahren sollen?“

 

„Weiß nicht…“ Naruto linste zwischen seinen gespreizten Fingern auf die Decke. „Hätte ja sein können.“

 

„Woher weißt du denn davon?“, wollte Sasuke wissen, „Ich nehme mal nicht an, dass sie sich plötzlich bei dir gemeldet hat.“

 

„Heh, schön wär’s.“ Naruto seufzte leise. „Ich hab heute ihre Mutter im Park getroffen und wir sind ins Gespräch gekommen.“

 

„Ah“, sagte Sasuke.

 

„Ich soll dich übrigens von ihr grüßen“, meinte Naruto, als ihm ihre Worte wieder einfielen. „Also von Sakuras Mutter jetzt.“

 

„Hmm.“

 

Naruto starrte weiterhin an die Decke und warf seinen Kopf dann mit einem Stöhnen in den Nacken. „Ich kann nicht glauben, dass- Warte kurz.“ Er runzelte leicht die Stirn, als er seine inzwischen in ihrer Krankenschwesteruniform bekleidete Mutter auf ihn zukommen sah. „Muss mich von Mom verabschieden.“

 

Er richtete sich in eine sitzende Position auf und ließ sein Handy in seinen Schoß fallen. „Gehst du schon?“, fragte er sie, als sie vor ihm stehen blieb und sein Gesicht sanft zwischen ihre Hände nahm.

 

„Mhmh, ich muss heute eine Stunde früher anfangen.“ Kushina strich ihm liebevoll die blonden Haarsträhnen aus den Augen und presste ihre Lippen auf seine Wange. „Geh du gleich ins Bett, Großer, okay? Es ist schon spät und glaub mir, nachdem du erst einmal ein paar Stunden geschlafen hast, wird es dir auch nicht mehr so schlecht gehen.“

 

Naruto lächelte schwach. Kushina war ihm eine wirklich große Hilfe gewesen, nachdem er völlig aufgelöst vom Kindergarten nachhause gekommen war. Sie hatten sich zusammen aufs Sofa gesetzt, ein paar Schüsseln Ramen geschlürft und über sein Treffen mit Sakuras Mutter geredet. Danach hatte er sich tatsächlich besser gefühlt, so, wie eigentlich nach jedem Gespräch mit seiner geliebten Mom.

 

„Ich quatsch nur noch ein bisschen mit Sasuke und dann wollte ich pennen gehen“, sagte er ihr.

 

„Gut.“ Kushina lächelte und küsste seine Stirn.

 

„Ugh, Mom.“ Naruto kräuselte die Nase. „Was ist los mit dir? Warum krieg ich in letzter Zeit so viele Schmatzer von dir ab?“ Es war wirklich auffallend, wie oft ihn seine Mutter in den letzten Wochen geküsst hatte. Es störte ihn natürlich nicht, aber es machte ihn neugierig.

 

Kushina lachte leise, doch anstatt einer Antwort bekam er noch ein Küsschen auf die Wange. „Frechdachs“, nannte sie ihn liebevoll, die Augen funkelnd.

 

„Alte Schachtel.“ Naruto grinste sie an und schlang die Arme um ihren Hals für eine flüchtige Umarmung. „Hab dich lieb, Mom. Und jetzt hau ab, du hältst mich vom Schlafen ab.“

 

„Ist ja gut, ist ja gut.“ Grinsend rollte Kushina mit den Augen und ließ von ihrem Sohn ab, um stattdessen in den Flur zu gehen und nach ihrer Handtasche zu greifen. „Ich lass dich ja schon alleine, damit du deinen Telefonsex haben kannst.“

 

„Hehe.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und winkte ihr zu, dann öffnete und schloss sich auch schon die Haustür und seine Mutter war verschwunden. „Okay, so“, sagte er, nachdem er sein Handy aus dem Schoss und wieder gegens Ohr gedrückt hatte, „Da bin ich wieder.“

 

„So lange, wie du gebraucht hast, würde ich auf einen sehr tränenreichen Abschied tippen“, meinte Sasuke amüsiert.

 

„Genau, unsere halbe Wohnung ist überflutet mit Tränen, aber jetzt geht’s wieder.“ Naruto lachte leise und umfasste seinen linken Fuß mit seiner freien Hand. „Okay, wo waren wir?“, fragte er nach.

 

„Sakura ist umgezogen.“

 

„Oh… Stimmt… Hm.“ Naruto presste die Lippen zusammen und blickte auf seine Zehen, während er mit diesen herum wackelte. „Ich kann nicht glauben, dass sie uns nichts davon gesagt hat, Sasuke… Wir sind doch ihre besten Freunde und sie… Sakura-chan zieht einfach um und hinterlässt uns keine Kontaktdaten und… weiß nicht, es… Es tut weh…“ Er hob die Hand und rieb sich über die Brust. „Es tut einfach weh, verstehst du, Sasuke?“

 

„Ich hab dir so oft gesagt, dass du sie vergessen sollst, Naruto.“ Ein Seufzen war zu hören. „Aber du klammerst dich dennoch an etwas fest, das nicht mehr existiert. Wir sind keine Freunde mehr, Naruto, und wir werden es auch nie wieder sein. Du musst endlich damit anfangen, die Wahrheit zu akzeptieren.“

 

„Aber ich kann nicht…“, wisperte Naruto verzweifelt. Er krallte die Finger in sein T-Shirt und versuchte vergeblich, den riesigen Kloß in seinem Hals herunter zu schlucken. „Ich kann sie nicht aufgeben, Sasuke, ich kann es einfach nicht…“

 

„Du musst“, sagte Sasuke ihm. Seine Stimme klang hart, hatte aber dennoch eine hörbare Sanftheit in sich und genau dies, diese ungewohnte Sanftheit, war es, was Naruto die Tränen in die Augen trieb.

 

„Es ist über ein halbes Jahr her… Über ein halbes Jahr, aber dennoch… Dennoch muss ich heulen, wenn ich nur an sie denke…“ Naruto lachte beschämt auf, der Handballen gegen sein Auge gepresst, um die Tränen vorm Fallen zu hindern. „Ich kann einfach nicht, ich muss immer an f-früher denken und… u-und… Oh Gott…“

 

Er biss sich auf die Unterlippe und atmete tief ein. Ein, aus, ein, aus, einauseinaus. Naruto war kurz davor, einen Zusammenbruch zu erleiden, also musste er sich beruhigen und auf andere Gedanken kommen.

 

„Willst du wissen, was die guten Neuigkeiten sind, die ich habe?“, fragte Sasuke, der bemerkt zu haben schien, in was für einer Verfassung sich Naruto befand und deswegen schnell das Thema wechselte.

 

Naruto lächelte und eine angenehme Wärme breitete sich in seinem Bauch aus, als ihm bewusst wurde, wie aufmerksam sein Freund doch eigentlich war und wie unglaublich glücklich es ihn machte, Sasuke an seiner Seite zu haben. Wenn er ihn nicht hätte, wäre er entweder wegen eines Nervenzusammenbruchs oder einer Alkoholvergiftung (Kummer weg saufen, eine von Narutos Spezialitäten) wohl schon längst im Krankenhaus gelandet.

 

„Immer her damit“, sagte Naruto, die Stimme immer noch etwas zittrig, aber inzwischen deutlich standfester als noch vor wenigen Minuten.

 

„Mein Internet funktioniert.“

 

„…Wow!“ Naruto musste lachen. „Echt jetzt?!“

 

Sasuke summte. „Ja. Nach lächerlichen sechs Wochen und den Besuchen von drei verschiedenen Technikern geht es nun endlich.“

 

„Fuck, das sind wirklich gute Neuigkeiten!“ Mit einem fetten Grinsen rieb sich Naruto mit dem Arm über die leicht feuchten Augen. „Dann können wir endlich skypen! Scheiße, ich kann endlich jeden Tag dein Gesicht sehen und nicht nur jedes Wochenende!“

 

„Ich werd sicherlich nicht die Zeit dafür finden, jeden Tag mit dir zu skypen“, sagte Sasuke, „Das lässt die Uni nicht zu, aber mehrmals die Woche bestimmt.“

 

„Aww, scheiß Uni, ey.“ Naruto zog einen Schmollmund und lehnte sich tiefer in die Polster des Sofas zurück. „Aber hey, apropos Uni. Wie läuft’s da im Moment? Macht’s noch Spaß?“

 

„Wir sind noch in der Kennlernwoche“, erwiderte Sasuke, „Aber bis jetzt scheinen die Professoren sehr freundlich und vor allem kompetent zu sein.“

 

„Cool, das freut mich.“ Lächelnd schloss Naruto die Augen und winkelte die Beine an. „Wie sind die anderen Studenten so?“

 

„Ganz okay. Ich hab mich ein paarmal mit einem Shino unterhalten, der scheint in Ordnung zu sein. Die Mädchen nerven allerdings.“ Sasuke schnaubte. „Besonders eine gewisse Karin hängt an mir wie ein Kaugummi.“

 

„Pfft. Du und die Weiber, eine nie endende Geschichte.“ Naruto prustete leise und lehnte seine Wange gegen sein Knie.

 

„…Hn“, machte Sasuke nach ein paar Sekunden des Schweigens, „Muss ich mir Sorgen machen, weil du überhaupt nicht eifersüchtig zu sein scheinst?“

 

„Sorry, ich… Ich bin zu schlecht drauf, um eifersüchtig zu sein.“ Naruto lachte humorlos auf. „Das hat nichts mit dir zu tun oder so, mach dir keine Gedanken, das hat echt keine Bedeutung. Erzähl mir einfach morgen oder übermorgen noch einmal davon, dann wirst du mich wahrscheinlich wieder in meiner eifersüchtigen Pracht erleben.“

 

Sasuke gab ein Schnauben von sich. „Du solltest schlafen gehen“, sagte er ihm, „Du klingst wirklich müde und erschöpft.“

 

„Mmh, ich glaube, du hast Recht.“ Naruto öffnete langsam die Augen und warf einen Blick auf die Wanduhr. Kurz vor halb zehn, an sich relativ früh, aber dennoch auch nicht zu früh, um bereits schlafen zu gehen. „Ich denke, ich geh jetzt echt pennen, Sasuke.“

 

Sein Freund summte. „Tu das, ich geh jetzt auch.“

 

„Okay.“ Naruto streckte sich und stand mit einem Stöhnen auf. „Bis morgen dann, Sas, gute Nacht und schlaf gut.“

 

„Danke, du auch. Gute Nacht, Naruto.“

 

Lächelnd presste Naruto das Handy näher an sein Ohr. „Ich liebe dich, Sasuke.“ Sasuke erwiderte zwar nichts, aber das hatte Naruto auch nicht erwartet und das war vollkommen okay. „Bis dann! Mwah!“ Er schmatzte laut mit den Lippen und legte auf.

 

„Fuck, und wie ich dich liebe, Sasuke…“ Immer noch lächelnd blickte er auf sein Handy und strich mit dem Daumen fast schon liebevoll über das Display, bevor er sich ins Bad begab, um sich fertig fürs Bett zu machen.

 
 

~ xXx ~
 

 

Mit einem Keuchen schoss Naruto senkrecht in die Höhe, die Augen tellergroß und panisch, während sein Herz mit solch einer Kraft gegen seinen Brustkorb schlug, dass es fast schon wehtat. Irgendetwas hatte ihn geweckt, aber was, das konnte er nicht mehr sagen.

 

„Fuck…“ Er lachte atemlos und rubbelte sich durchs wilde Haar, während er die andere Hand auf seine Brust drückte und versuchte, sein Herz irgendwie wieder zu beruhigen. Seine Augen hatten sich immer noch nicht ganz an die Dunkelheit gewöhnt, während er sich langsam umsah, aber dafür waren seine Ohren voll funktionstätig und konnten ein schrilles Klingeln wahrnehmen.

 

Telefon. Das Klingeln des Telefons war es, was ihn geweckt hatte.

 

„Oh Mann.“ Naruto rieb sich stöhnend übers Gesicht und warf einen Blick auf die Uhr. Ein Uhr nachts. Welches verdammte Arschloch rief ihn um ein Uhr nachts an, wenn er in sechs Stunden schon wieder aufstehen musste?!

 

„Ist ja gut, ey!“, brüllte er genervt, als das Telefon weiter vor sich hin klingelte und stand langsam auf, um schwerfällig ins Wohnzimmer zu tapsen. Er schaltete das Licht an und stöhnte, als ihm dieses in den Augen brannte.

 

„Okay…“ Orientierungslos sah sich Naruto ihm Wohnzimmer um, eine Hand in seine Boxershorts geschoben, damit er sich am Hintern kratzen konnte. Wo zur Hölle war das Telefon nun?! Er musste ein paar Sekunden lang herum suchen, bis er es schließlich auf dem Sofa liegend entdeckte.

 

Er hatte keine Ahnung, wie das blöde Ding da schon wieder hin kam, aber das war ihm im Moment auch egal. Er wollte einfach nur dieses beschissene Gespräch annehmen und der Person auf der anderen Leitung mitteilen, dass sie ihn am Arsch lecken konnte und dass er verdammt noch einmal pennen wollte!

 

„Huh…“ Naruto runzelte die Stirn, als er das Telefon in die Hand genommen hatte und starrte auf die Nummer, die ihm am Display angezeigt wurde. Er hatte keinen blassen Schimmer, wem sie gehörte, aber andererseits kam sie ihm auch irgendwie bekannt vor, was hieß, dass es kein Verkäufer eines Staubsaugers oder Ähnliches sein konnte.

 

Mit einem Seufzen fuhr er sich durchs Haar und drückte das Telefon gegen sein Ohr. „Hallo?“, fragte er verschlafen nach.

 

„Spreche ich gerade mit Uzumaki, Naruto?“, fragte ihn die Stimme am anderen Ende der Leitung. Es war eine Frauenstimme, eine ihm unbekannte Frauenstimme, also war es vielleicht doch einer dieser nervigen Verkäufer. Fuck…! Und wegen so etwas wurde er aus dem Schlaf gerissen?!

 

„Ja“, erwiderte er brummend und zog die Augenbrauen zusammen, „Und wer zur Hölle sind Sie?“

 

„Naruto-san.“ Die Frau ignorierte seinen unfreundlichen Ton. „Es tut mir leid, dass ich Sie zu solch einer unchristlichen Zeit anrufe, aber es ist sehr wichtig. Ich rufe aus dem Konoha Krankenhaus an. Es geht um Ihre Mutter, Uzuamki, Kushina. Das ist doch Ihre Mutter, oder?“

 

Mit einem Mal war Naruto hellwach. „Ja“, sagte er und leckte sich über die plötzliche trockenen Lippen, eine Hand auf seinem Hals ruhend, „Ich bin ihr Sohn, ja. Was… Was ist mit ihr?“

 

Sie schien die leichte Panik in seiner Tonlage gehört zu haben und zögerte merkbar. Als sie nach einigen Sekunden des Schweigens schließlich weitersprach, war ihre Stimme deutlich sanfter. „Ihre Mutter ist eben zusammengebrochen. Sie befindet sich auf der Intensivstation, ist im Moment aber so weit stabil. Sie-“

 

Die Dame redete weiter, doch Naruto konnte sie nicht mehr hören. Sie wurde überschattet mit den Worten „zusammengebrochen“ und „Intensivstation“, die ihm immer und immer wieder durch den Kopf schallten und ihn für alles andere taub werden ließ.

 

Seine Mutter… Seine geliebte Mom war zusammengebrochen und auf der Intensivstation… Auf der verfickten Intensivstation, was hieß, dass es nicht nur eine Kleinigkeit war, sondern dass sie… dass sie…

 

Die Hand, die immer noch auf seinem Hals ruhte, begann damit, seine Kehle zu massieren und versuchte so, den gewaltigen Kloß in dieser zu lösen. Den Kloß, der sich viel eher nach einem verdammten Felsen anfühlte und der Kloß, der ihn daran hinderte zu atmen.

 

Sauerstoff. Naruto brauchte Sauerstoff. Er konnte spüren, wie er anfing zu hyperventilieren, da er einfach nicht vom Gefühl loskam, viel zu wenig Luft in seine Lungen zu bekommen. Atmen… Er musste atmen und ruhig bleiben, er musste…

 

Fuck, er musste… Er musste…

 

„Was ist passiert?!“, brüllte er plötzlich in den Hörer und unterbrach damit die Dame, die immer noch redete, „Was… Wie geht’s ihr? Wie geht’s Mom? Was zur verfickt beschissenen Hölle ist passiert???“

 

Die Frau versuchte, ihn zu besänftigen. „Ihr Zustand ist im Moment stabil“, antwortete sie ihm vage, „Aber die Lage ist kritisch. Ich möchte Ihnen ungern übers Telefon über den Vorfall und der Gesundheit Ihrer Mutter berichten, weswegen ich vorschlagen würde, dass…“

 

Zusammengebrochen. Intensivstation. Kritisch. Zusammengebrochen. Intensivstation. Kritisch. ZusammengebrochenintensivstationkritischkritischkritischKRITISCH.

 

„Ich komme“, wisperte Naruto in den Hörer, sein leerer Blick auf die Wand ihm gegenüber gerichtet. Er konnte wahrnehmen, dass die Dame immer noch redete und er war sich nicht sicher, ob sie seine Worte überhaupt gehört hatte, aber Naruto hatte genug.

 

Sein Daumen fand den roten des Telefons und er drückte drauf; Ruhe. Eine abrupte Ruhe herrschte, die nur von dem regelmäßigen Ticken der Wanduhr unterbrochen wurde. Naruto konnte weder seinen eigenen Atem hören, noch konnte er das Schlagen seines Herzens spüren, also legte er eine zitternde Hand auf seine Brust um zu überprüfen, ob er überhaupt noch lebte.

 

Jetzt konnte er es spüren, das leichte Pochen seines Herzens unter seiner Handfläche, aber es änderte dennoch nichts an der Tatsache, dass sich Naruto komplett tot fühlte. Völlig emotionslos und einfach nur… taub, nichts.

 

Wie konnte das passieren? Wie konnte seine geliebte Mom nur auf der Intensivstation landen? Hatte Naruto nicht gut genug aufgepasst, hätte er ihr mehr Aufmerksamkeit schenken sollen? Aber sie hatten die letzten Tage und Wochen doch so viel Zeit miteinander verbracht, sie hatten so oft etwas zusammen unternommen und seine Mutter hatte ihn so oft geküsst und… und…

 

Sie hatte ihn geküsst. Sie hatte ihn umarmt. Ganz plötzlich und überraschend hatte sie in den letzten Wochen angefangen, nach vermehrten Körperkontakt und die Nähe zu ihm zu suchen, fast so als… als... als wenn sie… ge… gewusst…

 

„Oh Gott…“ Naruto legte eine zitternde Hand auf sein Gesicht, während er mit der anderen eine Nummer ins Telefon eintippte, die er inzwischen auswendig konnte und besser als seine eigene Nummer kannte. „Oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott…“

 

Wie im Wahn verließen diese zwei Wörter immer und immer wieder seine gerissenen Lippen, während er das Telefon mit solch einem harten Griff umfasste, dass er bereits ein warnendes Knacken hören konnte, doch er ignorierte es.

 

Es dauerte lange, bis sein Anruf angenommen wurde, geschätzte zwei bis drei Minuten. Naruto wartete nicht ab, bis sich die Person am anderen Ende der Leitung meldete und öffnete den Mund, um die folgenden Wörter einfach heraus sprudeln zu lassen:

 

„Oh Gott, meine Mutter stirbt! Meine Mutter stirbt, meine Mutter stirbt, meine Mom stirbt! Oh Gott, sie… Oh fuck, Mom… Oh Gott, Mom…“

 

Ein zittriger Atemzug entkam Narutos Lippen. Er ließ seine Hand von seinem Gesicht in sein Haar wandern, um hart an den blonden Strähnen zu ziehen, die Augen so fest zusammengekniffen, dass er bunte Farben in der Schwärze tanzen sehen konnte.

 

„Mom stirbt… Mom stirbt! Oh mein… Fuck, meine… Oh Gott, Sasuke, meine Mutter stirbt! Meine-“

 

„Beruhig dich!“, unterbrach Sasuke ihn, als er die Hysterie in seiner Stimme hörte, „Beruhig dich, Naruto, bleib ganz ruhig.“

 

„Hast du mir nicht zugehört, du Arschloch?!“, brüllte Naruto, der von Sasukes Worten nur noch mehr angeheizt wurde. „Meine Mutter stirbt, du Wichser! Meine Mutter stirbt, sie… s-sie… Oh Gott…“

 

Bei dem letzten Wort brach seine Stimme und er atmete schwerfällig ein, seine Handfläche über seine Augen gelegt. „Meine M-Mom stirbt, Sasuke“, wisperte er verzweifelt, „Meine Mom…“

 

„Was ist passiert, Naruto?“, fragte Sasuke ihn. Seine Stimme klang so ruhig und gefasst, dass Naruto für einen kurzen Moment Wut in sich aufkeimen spürte, doch sie ging so schnell, wie sie gekommen war. „Bleib ganz ruhig und sag mir, was passiert ist, okay?“

 

Je mehr Naruto dieser tiefen, bekannten und vor allem vertrauten Stimme lauschte, desto ruhiger wurde auch tatsächlich seine Atmung. „Das Krankenhaus hat gerade angerufen“, sagte er mit gebrochener Stimme und nahm die Hand von seinen Augen. Er starrte auf seine Handfläche und zog die Augenbrauen zusammen, als er die Nässe auf dieser glitzern sah.

 

Er fühlte sich so taub, dass er nicht einmal die Tränen bemerkt hatte, die ihm stetig über die Wangen liefen. Er konnte sie nicht spüren, aber er konnte sie schmecken, diese unverkennbare Salzigkeit, als er sich über die Lippen leckte.

 

„Okay“, erwiderte Sasuke, „Und dann?“

 

„Sie haben gesagt, dass… dass…“ Naruto krallte die Finger erneut in sein Haar und sah mit verschwommenem, unfokussierten Blick auf die Decke. „Mom ist… Mom ist auf der Intensivstation und ihr… Oh Gott, ihr Zustand ist stabil, aber kritisch und fuck… Wieso hab ich nichts bemerkt, Sasuke?“

 

Er schluchzte und senkte beschämt den Kopf. „Wieso hab ich nicht bemerkt, dass sie… Ich will zu ihr, Sasuke, sofort, aber ich hab so eine… so eine Angst und ich kann das nicht, aber… Oh Gott, Sasuke, meine Mom, sie-“

 

„Ich komme“, sagte Sasuke und ein Rascheln ertönte im Hintergrund. „Ich komm vorbei.“

 

Naruto öffnete geschockt den Mund, doch kein Ton entkam seiner Kehle. Das Rascheln im Hintergrund wurde mal lauter und mal leiser, aber es blieb konstant da und verschwand nicht. „…Was?“, konnte er schließlich mit einem Flüstern herausbringen.

 

„Ich komm vorbei“, wiederholte Sasuke, „Und zwar jetzt. Ich nehm mir ein Taxi und wenn ich bei dir bin, dann gehen wir zusammen ins Krankenhaus und zu deiner Mutter.“

 

„Es ist mitten in der Nacht!“, wisperte Naruto aufgebracht ins Telefon. Er wusste nicht, ob Sasuke ihn hören konnte, aber er schaffte es einfach nicht, die Lautstärke seiner Stimme zu erhöhen. Er war so erschöpft und unglaublich müde. „Du kannst nicht-“

 

„Doch“, unterbrach Sasuke ihn, „Kann ich und werde ich. Ich kann dir nicht genau sagen, wann ich da bin.“ Ein lautes Knallen ertönte – die Haustür? „Aber mit dem Taxi ist der Weg um einiges kürzer als mit dem Zug. Ich schätze, dass ich in zweieinhalb Stunden da sein werde.“

 

Naruto blickte auf die Wanduhr. Zweieinhalb Stunden. Das hieß… kurz nach halb vier. „Ich kann nicht…“, sagte er und schüttelte mit dem Kopf. Erst langsam, dann immer schneller. „Ich kann nicht, ich… Das ist zu lange, Sasuke! Was ist, wenn sie… Was ist, wenn Mom bis dahin-“

 

„Das wird sie nicht.“ Sasukes Stimme klang so fest, so entschlossen, so überzeugend, dass Naruto ihr einfach Glauben schenken musste. Er musste. „Das wird sie nicht, Naruto. Ich bin bald bei dir, okay? Bleib so lange ruhig und bleib zuhause. Ich werd zu dir kommen und dann fahren wir zusammen zu ihr.“

 

„Was ist… Was ist, wenn das Krankenhaus nochmal anruft?“, fragte Naruto schwach ist, „Wenn sie sagen, dass… d-dass…“

 

„Dann fährst du“, sagte Sasuke ihm, „Aber ansonsten nicht. Du wartest auf mich, hast du mich verstanden? Du wartest zuhause auf mich und dann fahren wir gemeinsam.“

 

„…Okay.“ Naruto ließ sich langsam aufs Sofa fallen, die glasigen Augen auf den Bildschirm ihres kleinen Fernsehers gerichtet. „Okay.“

 

„Gut.“ Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen. Naruto konnte das Geräusch von fahrenden Autos im Hintergrund wahrnehmen und blickte nochmals auf die Uhr. Zweieinhalb Stunden. Zweieinhalb.

 

„Versuch dich zu beruhigen, okay?“, sagte Sasuke ihm. Er klang müde, aber das war auch kein Wunder. Naruto hatte ihn schließlich mitten in der Nacht geweckt und sein Freund musste noch früher aufstehen, als Naruto es musste. „Leg dich hin und schlaf ein wenig.“

 

„Ich kann nicht schlafen“, erwiderte Naruto und rieb sich mit dem Handrücken übers Gesicht, um das unangenehme Gefühl von Kälte und Nässe loszuwerden. „Nicht wenn… Nicht wenn, Mom…“ Er schluckte und führte den Satz und vor allem den Gedanken nicht zu Ende.

 

„Guck Fernsehen“, schlug Sasuke ihm vor, „Oder rauch von mir aus ein paar Zigaretten, aber es ist wichtig, dass du dich beruhigst, okay, Naruto?“

 

„Okay“, sagte Naruto leise, „Ich versuch’s.“

 

„Okay“, wiederholte Sasuke, „Ich muss jetzt auflegen, ich muss das Taxi rufen. Ich bin gleich bei dir.“

 

Naruto nickte, obwohl Sasuke dies nicht sehen konnte. „Bis… Bis dann, also?“

 

„Bis gleich, Naruto.“ Sasuke zögerte kurz. „Es wird alles gut, okay? Ich liebe dich.“ Bevor Naruto auf das überraschende Liebesgeständnis etwas erwidern konnte, hatte der andere bereits aufgelegt.

 

„Ich dich auch“, wisperte Naruto mit tränenerstickter Stimme in den Hörer und in die leere Wohnung, obwohl ihn niemand hören konnte, „Ich dich auch.“

 
 

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Da habt ihr euer Drama ;_____; *heul und dazu gar nichts mehr sagen will*

 

Äh… Ja… Kiddies… Kiddies, genau! Oh Gott, ich liebe es, Narutos Interaktion mit den Kindern zu schreiben, das ist so awww ;////; Und lustig, ich musste beim Schreiben lachen x’D Besonders bei Konohamarus Zahndrama ey x’D Es war übrigens das erste Mal, dass ich Konohamaru geschrieben hab, deswegen hoff ich, dass er nicht allzu OOC ist x’D Es ist natürlich der Kleene, nicht der von Shippuuden und ich muss gestehen, dass ich nicht alle Bänder vom Nicht-Shippuuden-Manga gelesen hab, deswegen weiß ich gar nicht genau, wie der kleine Konohamaru drauf ist uû

 

Und alle, die den Road To Ninja Film kennen wissen, wie Sakuras Mutter aussieht :D Wer es nicht weiß: http://24.media.tumblr.com/tumblr_m7rxjhYkwI1rrzmuao1_1280.jpg (http://24.media.tumblr.com/tumblr_m7rxjhYkwI1rrzmuao1_1280.jpg)

 

Mh, was gibt’s sonst noch zu sagen… :/ Ah, ich hab noch nicht alle Kommis beantwortet, erst einmal nur die, die Fragen hatten, sorry QxQ

 

Und die Gewinner des Oneshot Wettbewerbs stehen auch fest, yeah! *A* Mir sind auch schon zwei Wünsche genannt worden:

1)      NaruSasu, Naruto verwechselt Sasuke mit einem Mädel und braucht lange, bis er checkt, dass er ein Kerl ist

2)      KibaSasu, Sasuke ist untervögelt und deswegen total unausstehlich, also ist es Kibas Job, ihn wieder…freundlicher zu vögeln :D

 

Ich freu mich besonders auf KibaSasu, da ich im Moment von dem Shipping total geflasht bin und es mir in den Fingern juckt, irgendetwas mit den beiden zu schreiben *u* Wenn die Oneshots fertig sind, dann werd ich sie veröffentlichen, aber das dauert sicherlich ein paar Monate :/

 

Im nächsten Kapitel von Growing Up: Naruto und Sasuke fahren gemeinsam zum Krankenhaus und erfahren, was genau nun mit Kushina vorgefallen ist…

 

Bis dann <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  jyorie
2013-12-04T05:35:31+00:00 04.12.2013 06:35
Hallo (✿◠‿◠)

Das klingt nicht so gut, wenn sich Kushina solche Gedanken macht, das sie Naruto nicht genug bieten kann und jetzt sogar um essen zu gehen auf ihre Notreserven zurück greift. Ich komme irgendwie nicht von dem Gedanken los, das da noch was anderes im Busch ist.

Hi hi .. Naruto ist ja knuffig, wie er da in Sasukes Shirt herum läuft ... ja, ja ... Sehnsucht läßt einem schon zu seltsamen Mitteln greifen *ggg* Ich mag deine SMS-Chats mit den beiden :D

.....

also echt jetzt ~.*‘ ... meine Hochachtung vor Naruto, das er das mit den Kindern so aushält, ich glaub ich wäre da schon längst durchgedreht, bei all dem Geschrei und diesen Energie bündeln – da brauch ich dann auch mal meine Ruhe. Schön wenn er das so mühe los kann und Kinder merken das dann eh und sie wären auch nicht so zutraulich, wenn Naruto das nur spielen würde. Die Kleine Mai ist sicher süß, so vernarrt wie sie in Naruto ist, ich glaub ich würde da irgendwann flüchten, wenn mir jemand so an der Backe kleben würde *räuspert* ^^

Ich fand es klasse, das du das Trio von Konohamaru/Udon/Moegi auch mit reingekommen hast :D
Mal sehen ob es Naruto hinbekommt, das die drei Freunde werden :D

.....

oh nein, das ist schrecklich, wie Naruto im Park die Mutti von Sakura trifft und da dann erfährt, das sie einfach umgezogen ist und mit Ino zusammenwohnt ohne das sie ihren Langzeitfreunden etwas gesagt hat. Und das sie nicht mal ihrer Mutter erklärt hat, warum ihr Verhältnis in die Brüche gegangen ist. (Ich tippe darauf, das ihre Mutter ihr dann gesagt hätte sie sei im Unrecht).
*seuftz* was eine blöde Situation. (Hoffentlich reißt es Naruto nicht so weit runter)

Mit Ramen kann man ihn wohl immer aufmuntern.^^
Wenigst weiß seine Mutti wie man ihn etwas trösten kann.

Sasuke scheint mit Sakura schon eher abgeschlossen zu haben, als er es erzählt bekommt, wirkt er nicht wirklich so sehr geschockt wie Naruto. ... Vielleicht weil es ihn schon die ganze Zeit genervt hatte, sie sie an ihm gehongen hat und das was er und Naruto haben unterdrücken wollte?!

.....

Kushina benimmt sich wirklich seltsam, jetzt auch noch so viele Küsschen. Irgendwie hat man es die ganze Zeit schon gemerkt, das da was im Busch sein muss. Und dann der Anruf, das sie Zusammengebrochen ist. Naruto weiß zwar noch nicht was los ist, aber das der Befund nur persönlich übermittelt wird und dann die Intensivstation ist schon echt heftig. Man kann ihn gut verstehen, wie zittrig er dann ist.

Ich fand es sooooo toll von Sasuke, wie er da reagiert hat. Und ohne zu zögern sich ein Taxi nimmt und zu Naruto kommt. Einfach nur klasse!

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  Yosha
2013-09-18T19:29:18+00:00 18.09.2013 21:29
Oh gott!!! Neeein nicht sterben kushina!!! *verzweifelt haare rauf* gott nein :,(( sry wen das übertrieben rüberkommt aba ich bin der totale kushina fan....ich liebe diese geschichte einfach!!!! Lg Yuki
Von:  solty004
2013-01-15T13:29:07+00:00 15.01.2013 14:29
Hey,
find süß wie Naruto mit den kleinen umgeht. Das liegt ihm richtig gut. Ich kann auch verstehen das es nervt immer zwischen zwei streit Hähnen zu schlichten. Kaum hast du es geschafft vergehen fünf bis zehn Minuten und sie Zofen sich schon wieder! Oder man hat glück und es kann mal auch eine halbe bis eine Stunde rug und man ist nicht der böse, für den einen oder anderen!!

Das Gespräch mit Sakuras Mutter merkte man wie schwer es ihm fiel. Man konnte es spüren dann schmerz den er empfand wie er, er fahren hat das sie umgezogen ist und nicht davon wusste. Weil sie es nicht ihm wissen lassen hatte und einfach gegangen ist! Er hängt einfach noch zu sehr an der Freundschaft das spürt man beim Telefonat mit Sasuke. Aber es ist gut dass es Sasuke realistischer sieht wie er und ihn es versucht bewusst zu machen. Das er endlich versteht!

Das mit seiner Mutter die Angst um sie wie man ihn sagte das sie zu samen gebrochen sei und auf intensiv liegt! Ich kannte den Schmerz und die Angst um seine Mutter nachvollziehen, wen man das Wort noch kritisch hört das zieht einem den Boden unter den Füssen weg. Da konnte ich nicht mehr meine Ternen unterdrücken und hab geheult. Narutos richtige Entscheidung war Sasuke an zu rufen und er hat richtig gehandelt mit seinen Worten und Taten das er zu ihm Fährt. Um bei ihm zu sein, unterstützen, zu beruhigen und einfach bei ihm zu sein! Es war auch richtig das Sasuke ihm sagte das er ihn Liebt, das Nämlich beruhigte ihn für den Anfang.

Kann kaum noch das nächste Kapitel erwarten für mein Kopf Kino!

LG Solty

Antwort von:  Minami
20.01.2013 21:36
Danke für deinen Kommi! <3
Oh ja, ich find auch, dass Naruto die Arbeit echt gut liegt und die Kiddies lieben ihn ja auch, wie man sieht *-* Aber anstrengend ist es auf jeden Fall auch, ja <<;
Stimmt, man spürt schon deutlich, dass Naruto einfach nicht loslassen kann und das verletzt ihn nur .__. Sasuke muss ihm da echt iwie nochmal deutlicher machen, dass er lernen soll loszulassen D:
Ich hab mit so etwas zum Glück keine eigenen Erfahrungen, aber ich hoffe natürlich, dass ich dennoch eine realitätsnahe Reaktion von ihm schreiben konnte uwu"
Sasuke anzurufen war aber wirklich die beste Entscheidung, die er machen konnte, das wird er noch sehen :3
Von:  karipitan
2013-01-14T19:58:22+00:00 14.01.2013 20:58
Irgendwie kann ich Sakura verstehen, dass sie ohne ein Wort mit Ino weggezogen ist. Eine ehemalige Freundin hat sich auch einfach so ohne wirklichen Grund von mir distanziert. Mit der hab ich nun seit drei Jahren keinen Kontakt mehr. Heute hab ich sie zufällig gesehen und sie ging mir mit Absicht aus dem Weg |D
Ähm ja, Kapitel...
Mir kamen echt die Tränen, als du Mais Zeichnung von Naruto beschrieben hast xD Und Konohamaru ist voll süß *-* Ich hab den Manga bis Band 17 und kann dir versichern, dass er nicht wirklich OOC ist^^ Er war einfach ein sturer Rotzlöffel, den es nervte, immer nur "Hokages Enkel" zu sein x'D
Sasukes funktionierendes Internet war vorhersehbar~ Er hätte sonst nur sagen können, er würde mal nach Hause kommen~ Mikoto hätte sich sicher gefreut :3
Wirklich niedlich war Sasukes Geständnis q___Q Das war wirklich wirklich wirklich wirklich niedlich q__________Q Ich kann mir gut vorstellen, dass er nach dem Auflegen total rot war xD Aber Sasuke ist einfach niedlich, wenn er sowas wie Gefühle zeigt~ x3
Irgendwas sagt mir, dass Kushina das nicht überleben wird~ Sie war die letzte Zeit sehr kränklich und wenn sie wirklich gewusst hat, dass sie zusammenbricht, kann das nur was Schlimmeres sein...
Antwort von:  Minami
20.01.2013 20:40
Danke für deinen Kommi! <3
Hach ja, so etwas kenn ich auch :/ Meine früher beste Freundin hat immer gegenüber von mir gewohnt und wir haben uns auch iwie auseinander gelebt und die ignoriert mich auch immer, wenn wir uns mal begegnen und alles ._. Naja uû
Haha ja, schöne Zeichnung, was? :DD Und schön zu hören, dass Konohamaru gut getroffen ist :33
Schon, hätte er, aber er ist ja noch nicht sooo lang umgezogen und er ist ja auch kein Mamasöhnchen, das sofort wieder nachhause will und so x'D
Oh ja, die Szene fand ich auch süß und oh ja, Sasuke war nach dem Auflegen sicherlich knallrot, gnihihi >'D
Tja, dazu sag ich nichts, das wirst du sehen uwu
Von:  Tai
2013-01-14T18:11:36+00:00 14.01.2013 19:11
1. ! *red alert* O___O Ich hasse dich weil wegen Karin und so ;____; Gott ich hassesieichhassesieichahsdasfh.. summ...~

2. Ich glaube ich hab dir heute nacht noch von meinen 2 Theorien über Kushina erzählt, oder?...... Und du Drecksbiest hast nichts gesagt.. Und du wusstest.. und überhaupt.. und dann heulst du wegen meinen Basteleien rum? Du bist noch grausamer als ich, bestimmt, definitiv..

Antwort von:  Minami
14.01.2013 20:38
Danke für deinen Kommi! <3

1. Ich hab dir ja schon persönlich gesagt, dass du da keine Angst haben musst und alles, Karin wird nicht vorkommen :D Sasuke liebt nur Naruto uwu

2. Ja, das hast du und ich werd auch weiterhin nichts dazu sagen und dich weiter quälen und warten lassen, muhahaha 8D Grausam bin ich vllt. ein wenig, liegt alles im Auge des Betrachters 8D
Antwort von:  Tai
15.01.2013 18:40
Manchmal liebt er aber auch noch Kiba, vergiss das nicht :3
Von:  L-San
2013-01-14T18:06:57+00:00 14.01.2013 19:06
Hm, ich weiß nicht so genau, was ich jetzt zu diesem Kapitel sagen soll.

Klar, auf der einen Seite hast du sehr schön die Beziehung von Naruto zu Sasuke, Kushina und den Kindern dargestellt, aber auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass mich der Moment, wo Naruto erfahren musste, dass seine Mutter wegen einem Zusammenbruch auf der Intensivstation lag, nicht so wirklich berührt hat.

Zwar hat mich diese Nachricht doch überrascht, aber es kam alles so plötzlich und schnell vor, wie als ob man sich in einem Schockzustand befände und man hätte immer noch nicht realisiert, was eigentlich passiert ist.

Ich hoffe, dass ich dich mit meiner Kritik nicht all zu sehr gekränkt habe, denn das war nicht meine Absicht und sollte nur dazu dienen, dich darauf aufmerksam zu machen, dass du dich noch verbessern kannst zum Beispiel in sprachlicher Hinsicht.

Denn Narutos Betroffenheit kam mir meiner Meinung nach zu kurz vor oder du hättest, wenn du diesen Moment kurz halten willst, irgendwie versuchen müssen, es sprachlich gesehen dichter, also alles so auf verwirrende Art beschreiben und genauer darstellen.

Der Leser soll sich jetzt nämlich so fühlen, als ob er betrunken wäre und könne immer noch nicht begreifen, was um ihn herum alles so passiert. Verstehst du was ich meine? ;)
Antwort von:  Minami
14.01.2013 20:36
Danke für deinen Kommi! <3
Naja, der Anruf sollte ja auch nicht wirklich berühren, er sollte einfach nur überraschend und vllt. ein wenig schockierend sein, mehr nicht :D
Die ganze Betroffenheit, etc. kommt erst im nächsten Kapitel, das hier sollte nur eine Art Vorheizer sein und dann ein gemeines Ende und joa :D Ich hab im nächsten Kapitel natürlich drauf geachtet, dass ich etwas... wirrer und so schreibe und die Sätze vllt. nicht so elegant klingen oder was weiß ich, weil Naruto eben geschockt ist und alles :3
Und ja, ich weiß schon, was du meinst, also mal gucken, ob dir gefällt, wie ich es umgesetzt habe x'D
Von:  BlackTiger
2013-01-14T16:10:17+00:00 14.01.2013 17:10
Wer zur Hölle hat sich denn so ein Drama gewünscht! Bist du noch nicht zufrieden, dass ich meine Nerven schon bei Sakura verbraucht habe??? T___T
Antwort von:  Minami
14.01.2013 20:27
Danke für deinen Kommi! <3
Tja, es haben sich sogar einige viel mehr Drama gewünscht und joa ;___; Tut mir leid, noch ist das Drama nicht vorbei TxT
Von:  MoonyManatee
2013-01-14T15:01:02+00:00 14.01.2013 16:01
Ich habe schon die ganze Zeit auf ein neues Chapter gewartet und bin jetzt wirklich froh das es draußen ist, auch wenn ich wegen Kushina gerade wirklich Tränen in den Augen habe... dabei hatte ich mir eigentlich schon vorgenommen mich fest darauf einzustellen ... >.<
Armer, armer Naruto..
erst die Sache mit Sakura die ihm den Boden unter den Füßen weg reißt und jetzt auch noch die Sache mit seiner Mom..
hoffentlich passieren da nicht noch viel schlimmere Dinge..
Gott sei dank hat Sasuke sich jetzt auf den Weg zu ihm gemacht!
Ich find diese Reaktion im übrigen absolut niedlich und daran merkt man das Sasuke Naruto wirklich, wirklich lieben muss...
hoffentlich kann er ihm ein wenig Halt geben... >.<
Ich hab ein wenig Angst um Narutos Psyche ..
Was den Rest angeht..
tja ich bin mal wieder vollkommen begeistert :3
Naruto und die Blagen ist ja so unendlich doll süß!! Kinder passen zu diesem Chaoten einfach wie die Faust aufs Auge!! <3
Vor allem die Story mit Konohamaru fand ich wirklich niedlich und Naruto hat es echt drauf in solchen Streitsituationen zu schlichten, ich denke normalerweise verzweifeln selbst schon fertige Erzieher an solchen Situationen ;)
eine meiner Freundinnen macht ebenefalls eine Ausbildung dazu und ich bekomme immer wieder mit wie stressig das ganze eigentlich ist :3
das Naruto also so erschöpft ist finde ich trifft den Kern der Sache schon echt gut!
Ich find sowieso das deine FF teilweise sehr realitätsnah geschrieben ist und das gefällt mir wirklich gut ^^!
Ich mag es das keiner der Charaktere so richtig abgehoben ist.. auf mich wirken sie alle sehr menschlich :3
so als könnte diese Geschichte wirklich in irgendeiner Art Paralleluniversum so ablaufen!
Mach weiter so!! ^^
Antwort von:  Minami
14.01.2013 20:26
Dankeschön für deinen Kommi! <3
Tja Q_Q Ich mein, es war ja fast schon ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass irgendetwas mit Kushina nicht stimmt und joa... Was ihr fehlt weiß man ja immer noch nicht, aber wird man noch erfahren >o<
Stimmt, armer Naruto, das hat er alles gar nicht verdient ;___; Aber dafür hat er ja Sasuke und wie du sagtest, das war echt ein ziemlich großer Liebesbeweis was er da macht, wie ich finde T__T Sasuke wird ihm da also sicherlich eine Stütze sein >o<
Aww, freut mich, dass du Naruto und die Kiddies genauso sehr magst wie ich *-* Oh ja, das Job ist definitiv stressig, hab ich ja bei meinem Praktikum auch gemerkt ~o~ Aber dennoch auch schön qq
Danke, ich versuch eigentlich, die Fanfic immer realitäsnah zu halten, aber wenn es mir wenigstens teilweise gelungen ist, dann ist das ja schon einmal was :D
Und tja, wer weiß, was in diesen Paralleluniversen so alles abgeht, vllt. schreibt man da Fanfic über uns :D
Von:  Sakuno-san
2013-01-14T14:53:42+00:00 14.01.2013 15:53
Oh mein gott !!!
Willst du das ich sterbe ? q.q
Ich hätte fast angefangen zu weinen , als am Telefon gesagt wurde das Kushina im Krankenhaus liegt ...
Und ich finde du hast das gut rüber gebracht...
Ich hab mir das nämlich auf ein mal selbst mit meiner Mutter vorgestellt und dachte mir " so würde ich sicher auch reagieren...."
Wenn Kushina jetzt wirklich stirbt hast du es eindeutig geschafft, dass ich in meinen eigenen Tränen ertrinken werde.....DX
Armer Naruto ...
Ich wusste das er sich aber wieder in seiner Verzweiflung an Sasuke wenden wird und das war auch wie immer das richtige ...
Zum Glück !! Und Sasuke plötzliches Liebesgeständnis war irgendwie richtig passend =)

Ich hab angst vorm nächsten Kapitel q.q

Erstmal verliert Naruto seine beste Freundin ( die ein arsch ist ) und dann auch noch seine Mutter ? D=

Antwort von:  Minami
14.01.2013 20:18
Danke für deinen Kommi! <3
Nein, natürlich will ich nicht, dass du stirbst ;A; *schützt dich vor dem Tod*
Und danke, freut mich zu hören, dass ich die Stelle gut rübergebracht habe :3 Ich hab auch länger überlegt, wie ich reagieren würde und joa, dann hab ich es geschrieben und ein bissl noch auf Naruto abgeändert uwu
Ich hoffe allerdings nicht, dass du in deinen Tränen ertrinken wirst und so, einfach mal abwarten, was noch passieren wird uwu
Hehe ja, ich fand auch, dass es eine passende Stelle war, Sasuke die drei Worte mal sagen zu lassen :D Nicht nur indirekt in einer von Narutos Erinnerungen D:
Die Angst nehmen kann ich dir leider nicht, du wirst wohl oder übel abwarten müssen, was passiert uu
Von:  Minerva_Noctua
2013-01-14T14:27:23+00:00 14.01.2013 15:27
Ich muss sagen, ich bin jetzt ziemlich fertig.
Ich musste vor gut zehn Jahren selber so etwas mit meiner Mutter erleben und die Gefühlsbeschreibungen waren so gut, dass es mich wieder zurückkatapultiert hat.
Also Kompliment an dich^^.
Meine Mami hat zwar wider Erwarten überlebt und es geht ihr heute verhältnismäßig gut, aber trotzdem kann ich gerade nicht viel zu diesem wunderbar gelungenen Kapitel sagen, sorry.
Schön, dass Sasuke kommt und Naruto beistehen wird.

Bye

Minerva
Antwort von:  Minami
14.01.2013 20:13
Danki für den Kommi! <3
Oh wow, das ist krass, tut mir leid, dass du das dann quasi nochmal erleben musstest und so ;__;" Aber es freut mich dafür sehr, dass es ihr doch so weit in Ordnung geht und vor allem, dass sie noch lebt :3
Und ja, das find ich auch echt super von Sasuke und hach, er ist ein guter Freund, auch wenn man das vllt. nicht unbedingt von ihm erwartet hätte T^T


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