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How to Save a Life

Wichtelgeschichte für Puppenspieler
von

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Tip-off

Er mochte den März nicht. Der März leitete den Frühling ein, verhieß das Ende von Schnee und Kälte und Dunkelheit, machte die Menschen wieder fröhlicher und verdrängte den Winter mit einer so geheuchelten Leichtigkeit, dass ihm beinahe die Galle hochkam. Nein, Hanamiya Makoto mochte den März nicht. Er war ein Winterkind durch und durch.

Nur in diesem Jahr erschien ihm der März ein wenig erträglicher, denn wenn die Ältesten an diesem milden Frühlingstag die Mittelschule endgültig verlassen würden, war Imayoshi Shouichi einer von ihnen. Auf diesen Tag hatte er zwei Jahre lang gewartet, und dennoch war er sich ziemlich sicher, dass das undefinierbare Gefühl in seiner Magengegend keine Freude darüber war, ihn endlich los zu sein.

Aber darauf kam es nicht an. Hanamiya hatte nicht einmal der Abschlusszeremonie bis zum Ende beigewohnt, sondern hatte einfach nur hinausgewollt um sich daran zu erfreuen, dass er dieses hinterlistige Fuchsgesicht nun nicht mehr sehen, geschweige denn mit ihm reden musste.

Gemächlich wanderte er über den Hof, bemerkte beiläufig, dass dieser ohne die vielen Schüler kleiner wirkte als sonst. Je länger er sich draußen aufhielt, desto bewusster wurde ihm, dass der Tag doch nicht so mild war, wie er anfangs vermutet hatte, also steckte er die Hände in die Hosentaschen und versuchte, die auffrischende Brise zu ignorieren. Auch wenn er ahnte, dass diese Ruhe nur von kurzer Dauer war, wusste er sie sehr zu schätzen.

»Oi oi, Makoto-chan, wohin des Weges?«

Er fluchte und vergrub die Hände tiefer in den Taschen. Diese Stimme würde er überall wiedererkennen. »Verschwinde.«

Leise aber zügige Schritte verrieten ihm, dass Imayoshi bald zu ihm aufgeschlossen haben würde, doch er war zu faul, sein eigenes Tempo zu erhöhen.

»Ist das die Art und Weise, wie man mit seinem Senpai reden sollte, Makoto-chan?« Imayoshi grinste provokant, als er neben ihm ankam und sich seinem Schritttempo anpasste. Hanamiya hatte sich gerade gut genug unter Kontrolle, um nicht wegen des Spitznamens aufzustöhnen, sondern verdrehte lediglich die Augen.

»Ab heute kann ich mit dir reden, wie ich will, Imayoshi.«

»Imayoshi-senpai. So solltest du mich nennen, auch wenn heute mein letzter Tag an dieser Schule ist. Noch haben sich unsere Wege nicht getrennt«, konterte er gelassen, so als würde ihn der bissige Unterton in Hanamiyas Stimme nicht stören. Vermutlich störte er sich tatsächlich nicht daran, aber das konnte Hanamiya ja auch egal sein.

»Aber bald«, murmelte er eher zu sich als zu Imayoshi, doch dieser hatte es dennoch gehört und war nun so dreist, ihm lachend durch die Haare zu wuscheln.

»Nun red keinen Unsinn. Ich werde immer für meinen süßen kleinen Kouhai da sein, wenn er Probleme haben sollte.« Es beunruhigte Hanamiya, dass er nicht wusste, ob das eine Lüge war oder nicht. Er beließ es dabei, die Hand des anderen energisch von sich zu schieben, brachte ein wenig mehr Abstand zwischen sich und den bisher einzigen Menschen, bei dem es ihn weniger unangenehm war als sonst, wenn er ihn berührte.

»Darauf kann ich verzichten.«

»Oho, so überzeugt?« Imayoshi hob erstaunt eine Augenbraue, sah jedoch davon ab, den Abstand zwischen ihnen wieder zu verringern. Dann lachte er, unbekümmert und leise, und schüttelte den Kopf. »Wie auch immer; noch eine schöne Zeit auf der Mittelschule, Kleiner.«

Damit drehte er sich um, winkte noch ein letztes Mal und verschwand dann. Hanamiya sah ihm nicht nach, drehte sich nicht einmal in die Richtung, in die er gegangen war. Auch, als der Wind erneut auffrischte und ein Zittern durch seinen Körper ging, setzte er sich nicht in Bewegung. Erst, als Imayoshi schon lange gegangen war, richtete er den Blick gen Himmel.

»Ich habe keine Probleme.«



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Puppenspieler
2014-02-02T18:13:53+00:00 02.02.2014 19:13
So versuche ich mich nun doch schon an einem Kommentar! Es muss einfach sein. :'D
Also erstmal - du weißt, wie sehr ich diese FF liebe, ich hab's ja schon ein paar Mal so nebenbei erwähnt. :')
Als ich gesehen habe, dass ich Kuroba bekomme, hab ich mich riesig gefreut. Und dann hab ich Hanamiya gelesen - und war verwirrt. :'D Ich hab glatt vergessen, dass der in meinen Wünschen stand. Aber ich hab mich gleich noch mehr gefreut - weil mehr Liebe für den wunderschönen Mann! ♥
Und dann war ich doch wieder verwirrt! :'D Glaub's oder nicht, aber im ersten Moment dachte ich, es läuft auf Imayoshi x Hanamiya heraus und musste gleich in meine Wünsche gucken, ob ich mir so einen Crack ernsthaft gewünscht habe - hab ich nicht, gab's auch nicht, find ich gut so, die beiden sind, wie sie sind, einfach perfekt zueiandner! ♥
Aber einen Moment stand ich vor der verwirrungsbedingten Selbstverletzung. 8'D


Aaaah, und nun zum Inhalt! Viel wichtiger als meine dumme Anekdote.

Es ist wunderbar.
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, weil es ist überall wunderbar, und alles ist toll. Es fängt schon großartig an. Ich liebe diesen Wintergedanken. Dass Makoto den Frühling nicht leiden kann, dieses Bild von geheuchelter Leichtigkeit - es sagt so viel über ihn aus, und es ist so schön rund und atmosphärisch dabei. Und ich mag die Stimmung, die damit auch aufgebaut wurde. Dieser Jahreszeitenwechsel von Winter auf Frühling ist einfach toll rübergekommen, die verbliebene Restkälte vom Winter... Es stand nicht einmal so viel drin, aber es ist eine große Wirkung dahinter, und ich habe mich wunderbar in Stimmung versetzt gefühlt. ♥
Und es wird einfach nur wunderbarer. Imayoshi! Ich liebe es, wie du Imayoshi dargestellt hast. Er ist so herrlich ♥ Ich hab mich ganz arg gefreut über ihn und seinen Auftritt, nachdem die Verwirrung abgezogen war, Imayoshi ist einfach ein toller Charakter, der auch Liebe verdient hat, und es war schön, und das Gespräch der Beiden war einfach spannend zu verfolgen! Ich mag es, dass Imayoshi "weniger unerträglich" ist als die Anderen für Makoto, und nicht "erträglich" oder gar "erwünscht". Das hat etwas wunderbar Authentisches und Passendes an sich. Und ich liebe die Beziehung der Beiden, diese ganz eigene Freundschaft, die sie verbindet.
Eigen sind hier ohnehin alle Beziehungen, aber ich liebe jede Einzelne. ♥ Weiteren Kommentaren vorweggreifend muss ich sagen, du hast wirklich wunderschöne Beziehungskonstrukte erschaffen!´^`

Und Makoto. Oh, wunderschöner Makoto. Wie ich ihn liebe. ♥
Er ist großartig. Er ist facettenreich und spannend, und es ist toll, seinen Gedankengängen zu folgen und in seine verdrehte Welt einzutauchen, und es ist großartig, wie menschlich er dabei ist, und wie nachvollziehbar und wie authentisch. Wie viel einfach hinter der Fassade von Arschlochtum steckt, das schon hier so schön durchscheint. Ganz viel Liebe für Makoto, und nur noch mehr Liebe für Makoto. ♥ Ich vermute zwar, er will die Liebe nicht, aber da hat er nun Pech.

"Makoto-Chan" zu lesen, war zwar verdammt gruselig, aber auch verdammt passend. xD Imayoshi geb ich sowas ohne jedes Zögern. An Makotos Stelle wäre ich von so einer Gesellschaft doch auch rasend begeistert.

Insgesamt... Ich finde den Prolog wunderschön, und ich habe viel Freude beim Lesen gehabt und konnte gar nicht schnell genug weiterkommen! Ich war so neugierig, wie es weitergeht, und ich habe die Richtung, in die die FF sich entwickelt hat, erst so gar nicht erwartet. :'D Aber viel, viel Liebe dafür auch. ♥

Und irgendwie ist das nun doch nur halb so sinnvoll geworden, wie es sollte. :') Lass mich dir zum Abschied noch ein bisschen Sparkle dalassen, und dann bist du mich erstmal wieder los. ;)


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