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Opus Magnum

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Il commence - Opus II

Opus Magnum
 
Il commence - Opus II
 

 

„Guten Tag.“

Misstrauisch lagen die Augen Youmas auf der Frau vor ihm im Eingangsbereich des großen Hauses; misstrauisch, aber auch verblüfft. Er musste zugeben, dass er sich Raria anders vorgestellt hatte... älter. Um einiges älter. Er wusste es nicht, er hatte nicht zu viele Gedanken an sie verschwendet. Aber obwohl er sich was das Alter anging verschätzt hatte, hatte er ansonsten mit seiner Einschätzung ganz richtig gelegen; sie sah sehr streng aus. Das strahlten nicht nur ihre braunen Augen aus, die Youma genauso streng musterten wie umgekehrt, sondern auch ihr nach oben gesetztes schwarzes Haar; ihr formelles, figurbetontes, aber schlichtes, braunes Kleid und nicht zuletzt ihre Haltung. In ihrer Haltung lag Würde und Selbstachtung. Sie übernahm auch sofort die Führung des Gespräches:

„Dank Nocturn weiß ich, wer du bist und ich denke, du weißt auch, wer ich bin.“ Youma deutete ein Nicken an:

„Ja, ich nehme an, dass sie Raria-san sind.“ Sie nickte ebenfalls auf eine sehr ruhige Art, die ihr Haar kaum in Bewegung brachte.

„Nur verstehe ich nicht, was wir hier tun...“, fuhr Youma fort, einen Seitenblick zu Nocturn werfend, der sich in aller Alltäglichkeit Schuhe und Mantel auszog und in die Garderobe hängte. Der Halbdämon machte keine Anstalten, es ebenfalls zu tun; auf der einen Seite war er zu verwirrt und zu skeptisch den aktuellen Begebenheiten gegenüber und auf der anderen wollte er sich hier nicht allzu häuslich niederlassen. Er war immerhin Observator, kein Teilnehmer... was auch immer die beiden vorhatten.

„Nun, wir bereiten dem König die versprochene freudige Überraschung“, erwiderte Raria, ohne dabei irgendwie „erfreut“ auszusehen; sie verzog absolut keine Miene, behielt ihre strengen Gesichtszüge aufrecht. Ob sie immer so war - oder war sie einfach nur skeptisch wegen Youmas Anwesenheit?

 

Youma hatte nicht das Gefühl, dass es angenehm war, länger mit ihr zusammen zu sein... eigenartig, dass Nocturn so einen sorglosen und kindischen Eindruck machte, wenn er mit so jemandem zusammen gelebt hatte.

„Aber zuerst werden wir frühstücken. Nocturn, sei so lieb und setz den Kaffee auf. Youma, trinkst du Kaffee?“ Der Angesprochene war für einen Moment zu perplex, um zu reagieren und achtete auch nicht sonderlich darauf, wie Nocturn an ihm vorbei huschte, um in die Küche zu gelangen. Daher kam also der angenehme Geruch, der sich schon beim Betreten des Hauses in Youmas Nase geschlichen hatte; er hatte ihn verdrängen wollen, aber er war sehr... aufdringlich. Es war lange her, dass Youma ein Frühstück gehabt hatte. Es war nicht so, dass Kasra ihn hungern ließ, aber viel Nahrung bekam Youma deswegen trotzdem nicht. Er bekam sie sporadisch und auch in sehr unterschiedlichen Mengen, je nachdem wie gut Kasras Stimmung war. Manchmal nahm er ihn mit zu sich an den Tisch, wo Youma sich dann bedienen durfte; aber auch da musste man aufpassen. Es konnte nämlich sein, dass Kasra es dann doch plötzlich als zu frech empfand, dass sein „Fußvolk“ sich an seinem Essen „labte“ und er einem dann den Teller unter der Gabel wegriss. Natürlich, alles Teil seines Spiels, besonders gerne angewandt in Kombination mit einer langen Durststrecke davor. Aber Youma war da nicht der einzige; er tat es mit jedem, der auf ihn angewiesen war. Mit seinen Frauen, mit seinem Personal. Mit jedem. Sie waren alle seine Spielzeuge, seinem Sadismus dienlich…  

 

Trotzdem wollte Youma sich nicht zu ihnen an den Küchentisch setzen. Er verstand nicht, warum sie in dieser Situation überhaupt an solche Dinge denken konnten, aber das war ihre Sache. Youma war gespannt auf Kasras Blick, wenn er ihm erzählte, dass das erste, was sie getan hatten, daraus bestand, erst einmal ausgiebig zu frühstücken…

Youma würde einfach im Hausflur bleiben und darauf warten, dass sie fertig gegessen hatten, aber obwohl Nocturn bereits in der Küche verschwunden war, bewegte Raria sich nicht – und ihr Blick lag auch immer noch auf Youma.

 

„Du hast sicherlich lange nichts mehr gegessen.“ Youma antwortete nicht. Ihr Blick wurde eindringlicher, als wollte sie in das Tiefste seiner Seele blicken. Er musste zugeben, dass er sich wirklich bemühen musste, ihrem Blick standzuhalten, denn er hatte tatsächlich das Gefühl, dass es ihr gelingen würde.

Und dann lächelte sie plötzlich; kein besonders deutliches Lächeln, nur ein kleines Zucken ihrer Mundwinkel, aber doch wurden ihre Augen kurz erwärmt:

„Wenn du schweigst, schweige ich auch.“

 

Dann drehte sie sich um und verschwand in die Küche. Verdattert und verwirrt blieb Youma stehen, auf die lebhafte Stimme Nocturns und den angenehmen Geruch des Kaffees nicht achtend. Was hatte sie damit gemeint? Wie sollte er diese Aussage verstehen? Er war verwirrt, gänzlich verwirrt – aber ganz automatisch wanderte seine Hand zu dem Knopf, der seinen Umhang zusammen hielt und schon hing der Umhang an der Garderobe und die Stiefel darunter.

 

 

Was war es für ein Genuss, ein richtiges Frühstück zu essen! Wie lange war es her, dass er auch nur in die Nähe eines Eies gekommen war – und Orangensaft! Er hatte ganz vergessen, dass es Säfte gab... im Schloss seines Königs sah er immer nur Wasser und Alkohol, aber nie Säfte und er... ja, er hatte Säfte immer geliebt. Allgemein Früchte. Oh, wie lange war es her, dass er einen Apfel vom Baum gepflückt hatte, um ihn zu essen... Youma befahl sich selbst, standhaft zu bleiben und nicht in Erinnerungen zu schwelgen. Aber seine Erinnerungen gehorchten ihm nicht, ließen Bilder einer vergangenen, glücklicheren Zeit vor seinem inneren Auge auftauchen; die Ernte im Herbst, das frische Obst, zusammen mit seiner Zwillingsschwester Silence in die Baumkronen hinauffliegen, um die dort hängenden Äpfel herunter zu holen, im Glauben, dass die höchsten Äpfel die besten waren... es war so lange her.

 

Ach… Silence. Wie sehr er sie vermisste. Wie selten er an sie zurückdachte, zurückdenken wollte, weil ihn dann seine Einsamkeit zu zerreißen drohte… Seine geliebte Zwillingsschwester. Wie sehr vermisste er nicht ihre Stärke, ihren Halt! Ihr Lächeln, ihre manchmal harten Worte… einfach ihr Dasein. Er trug nicht einmal mehr den Ring, der ihren Bund bezeugte, aus Angst davor, in Kasra irgendwelche Gedankenstöße zu wecken, die ihn dazu bringen könnten, ihm das goldene Schmuckstück zu entreißen, einfach weil es ihm wichtig war. Aber die Ohrringe, die sie sich einst gegenseitig geschenkt hatten… die schwarzen, von seinen Ohren herunter hängende Prismen – die trug er. Sie waren zu sehr ein Teil von ihm.

 

Eigentlich schmerzte der Gedanke an Silence ihn immer, aber in diesem Moment dachte er mit einem Lächeln an sie, sich auf deren gemeinsame Erinnerungen besinnend, die nicht von Blut und Grauen und Verrat befleckt waren. Ja… an Blut… und… Verrat… wollte er nicht mehr denken. Er pflegte schon zu oft davon zu träumen.    

 

Nachdem Youma das Glas mit Orangensaft in schweigsamer Euphorie ausgetrunken hatte und daraufhin gleich das nächste Glas mit Apfelsaft gefüllt hatte, bemerkten auch Raria und Nocturn, dass Youma offensichtlich eine Vorliebe für Säfte hatte; seinen Kaffee hatte er gänzlich unberührt gelassen.

„In der Vorratskammer haben wir auch noch Kirschsaft; wenn du möchtest, hole ich ihn dir hoch?“, fragte Nocturn recht überrascht, Youma plötzlich so strahlend zu sehen, dessen Strahlen nach Nocturns Worten sogar noch größer wurde.

„Wirklich!? Oh, das wäre wirklich ganz...“ Aber kaum, dass er den Mund geöffnet hatte und seine eigenen Ohren realisiert hatten, wie erfreut er klang, kehrte er prompt zu seinem ernsten Selbst zurück, sogar ein wenig beschämt. Was tat er hier eigentlich? Es war nur Saft. Das war kein Grund, sich so kindisch zu benehmen und sowieso... er sollte sich nicht zu sehr daran gewöhnen, immerhin war es ihm nicht möglich, im Schloss an Saft zu gelangen. Für einen kurzen Augenblick stellte er sich vor, wie Kasra reagieren würde, wenn Youma ihn einfach fragen würde; würde er ihn auslachen oder ihn irgendwie erpressen?

 

„Bist du dir sicher?“, bohrte Nocturn nach, mit einem großen Grinsen; scheinbar gefiel es ihm sehr gut, dass Youma sich für irgendetwas schämte, aber so leicht ließ dieser sich nicht aus der Reserve locken:

„Ja, ich bin mir sicher.“ Aber Nocturn war auch nicht leicht abzuschütteln:

„Das ist wirklich absolut kein Problem; wir haben auch noch ganz viele andere Sorten, weißt du?“

„Danke vielmals, aber ich...“

„Wir haben auch noch Traubensaft, Ananas...“

„Traubensaft? Oh, den mag ich so ger – trotzdem, nein. Nein, danke.“

„Ah, ich glaube dir kein Wort! Ich...“

Nocturn.“

 

Ein Wort aus Rarias Munde hatte genügt, um Nocturn zum Schweigen zu bringen. Das Grinsen war verschwunden und schuldbewusst wandte er sich wieder seinem Schokoladencroissant zu, wie ein kleines Kind, das zurechtgewiesen worden war. Raria hatte ihn wirklich unter Kontrolle; sie hatte es nicht einmal sonderlich wütend oder genervt gesagt; nicht einmal aufgesehen hatte sie dafür. Aber obwohl sie ihn zurechtgewiesen hatte, warf Nocturn Youma dennoch ein verstohlenes Grinsen zu und schob den Apfelsaft näher an ihn heran, was der Halbdämon aber strikt ignorierte.

 

Raria setzte Nocturns Spielereien endgültig ein Ende, als sie begann, über das bevorstehende Training zu sprechen.

„Wir werden uns erst einmal den allgemeinen Kampftechniken zuwenden“, begann sie, Messer und Gabel ordentlich auf den Teller legend.

„Das Training wird hier im Wald stattfinden, was natürlich bedeutet, dass es bei diesem Training nicht um Magie geht und die natürlich nicht eingesetzt werden darf.“ Nocturn nickte einfach nur, ohne Fragen zu stellen, was Youma wunderte; er hatte schon ziemlich viele und das obwohl es dabei nicht einmal um ihn und sein Training ging; Nocturn dagegen akzeptierte Rarias Entscheidungen einfach nur.

„Erst einmal werden wir uns den grundlegenden Dingen zuwenden. Nocturn, du achtest mit deinem Gedankenlesen während des Trainings bitte auch auf deine Umgebung; nicht dass uns doch plötzlich einer unserer Nachbarn überrascht.“

„Gedankenlesen?!“ Youma verschluckte sich, hustete und wandte sich dann an Nocturn, der ihn fragend ansah, scheinbar konnte er nicht verstehen, warum er so aufgeregt war:

Gedankenlesen?! Du kannst Gedanken lesen?!“ Ab und zu hatte Youma Erzählungen darüber gehört, dass es Wesen geben sollte, die dieser einzigartigen Fähigkeit mächtig waren, aber er hatte es immer angezweifelt. Und wenn es diese Wesen gab, dann mussten sie sehr mächtig sein… und hier saß ein Dämon, der das Leben eines Menschen lebte und konnte Gedanken lesen?! Nocturn?!

„Keine Sorge“, antwortete Nocturn, seinen Kaffee trinkend:

„Ich mache das normalerweise nicht. Ich habe gelernt, es auszuschalten. Zugeben, ich habe versucht, deine zu lesen…“ Youma wurde mit einem Mal so blass, dass er Rarias zusammengekniffene Augen nicht sah, die Nocturn sofort sagten, dass sie das nicht begrüßte; sie hatte es ihm nicht umsonst verboten. Aber in Anbetracht dessen, dass Youma kein Mensch, sondern ein Dämon und damit eine potentielle Gefahrenquelle war, ließ sie es durchgehen.

„… aber es hat nicht funktioniert. Wir scheinen gleichstark zu sein, hehe!“ Jetzt wanderte Rarias skeptischer Blick zu Youma, der sich von dieser erschreckenden Neuigkeit erst einmal erholen musste, ehe er sich Raria zuwandte und zum eigentlichen Thema zurückfand:

„Warum findet das Training denn nicht einfach an einem anderen Ort statt? Hier in der Menschenwelt gibt es doch sicherlich auch abgelegene Orte.“ Nocturn sah ihn verblüfft an, als würde er sich wundern, dass Youma überhaupt auf den Gedanken kam, Rarias Entschlüsse zu hinterfragen; sie dagegen schien es nicht zu stören:

„Nun, da es in diesem Training erst einmal nur um eure Grundausbildung geht, halte ich einen Ortswechsel nicht für nötig.“ Gut, wenn es heute nur um die Grundausbildung ging, dann... warte.

„... eure?“ Raria sah nun auf:

„Aber natürlich. Nocturn benötigt einen Trainingspartner und dieser werde nicht ich sein. Ich kämpfe nicht.“ Youma versuchte, dieser Aussage mit einem ruhigen Lächeln zu erwidern, aber es gelang ihm nicht gänzlich:

„Natürlich ist Trainieren einfacher mit einem Partner, aber ich bin nur hier als Observator und Berichterstatter für den König.“

„So?“ Raria klang gleichgültig, als sie dies sagte:

„Ich dachte eigentlich, kein Dämon wäre Training abgeneigt; besonders wenn man Botschafter des Königs ist?“ Youmas Antwort folgte zu schnell, zu gedankenlos und zu emotional:

„Der König würde es nicht erlauben, dass ich...“ Die beiden Dämonen sahen ihn fragend und skeptisch an, worauf Youma versuchte nicht zu achten, denn es war ihm peinlich, dass ihm das herausgerutscht war. Aber... Raria hatte eigentlich recht. Alle Dämonen trainierten viel; auch Kasra vergaß nie das Training und es sollte auch für Youma normal sein... Wenn er so genauer darüber nachdachte, so hatte Kasra es ihm eigentlich nie direkt verboten; er hatte nur... jegliche Möglichkeiten blockiert, in denen Youma etwas hätte lernen können. Vielleicht war das jetzt die Chance? Viel konnte er sich wahrscheinlich nicht erhoffen zu lernen, aber alles war besser als nichts... und er musste es Kasra ja nicht erzählen. So konnte er ihn vielleicht beim nächsten Kampf wenigstens ein wenig überraschen. Ihn zur Abwechslung mal überrascht zu sehen... ja, das wäre ein Genuss.

 

Raria hatte ihm angesehen, dass er seine Meinung geändert hatte, weshalb sie das Thema für abgeschlossen hielt; statt also weiter darüber zu sprechen, beorderte sie Nocturn dazu, die Küche aufzuräumen, während sie Youma den Befehl gab, ihr zu folgen. Ein wenig unsicher warf Youma Nocturn einen Blick zu, doch dieser bemerkte es nicht, da er dabei war, summend die Teller zu stapeln, genau wie Raria es ihm aufgetragen hatte.

In diesem Haus war sie scheinbar die Königin.

„Warte hier einen Moment“, befahl sie und zeigte in die Stube; noch bevor Youma etwas sagen konnte, war sie die Treppe hinauf gestiegen.

 

Aus der Küche drang Geklapper und das Geräusch des fließenden Wassers zu ihm, aber der Gedanke, dass er Nocturn ja helfen könne mit dem Abwasch bis Raria zurückkam, streifte ihn nicht. Stattdessen sah er sich neugierig in der Stube um: ein großer Raum, dessen eine Seite komplett von Bücherregalen eingenommen wurde. Youma konnte die Buchrücken natürlich nicht lesen, aber er schätzte einfach, dass sie alle um Musik handelten, so wie die Gemälde es auch taten. Links und rechts neben der großen Öffnung in der Wand, die vom Gang direkt in die Stube führte, hingen zwei Gemälde von Musikern: rechts ein Geigenspieler, links ein Mensch, der Cello spielte. Die Stube wirkte dank ihrer dunkelroten Verkleidung und dem dunklen Parkett nicht gerade einladend, sondern eher düster, vermittelte einem aber den Eindruck von Sauberkeit und Ordnung; nichts Überflüssiges lag herum, nichts wirkte irgendwie deplatziert. Die Kissen auf den doch recht gemütlich aussehenden Sofas wirkten sehr steif und es waren schwere Vorhänge vor den hohen Fenstern angebracht, die sicherlich in der Lage waren, sämtliches Licht auszusperren. Um der Düsterkeit des Raumes entgegenzuwirken, waren sehr viele kleine Tischlampen aufgestellt; alle ähnlich vom Stil her, mit olivgrünen Schirmen aus Glas; auch über dem massiven, langen Esstisch zu Youmas Rechten hingen diese Lampen aus grünem Glas.

Alles in allem ein Raum... der vielleicht ein wenig düster wirkte, aber doch sicherlich ein Raum war, in dem man sich länger aufhalten mochte, besonders wenn die Lampen entzündet waren.

 

„Setz dich.“

Youma erschrak, als er Rarias ruhige Stimme neben sich hörte; wie lange war sie schon da gewesen? Aber lange stellte er sich diese Frage nicht, denn er wurde abgelenkt von dem kleinen Kästchen, welchen sie in ihrer Hand hielt und auf dessen Deckel ein kleines, türkises Kreuz war.  

 

Sie erklärte es ihm nicht, aber sobald sie sich an den Esstisch setzten – die Stühle waren überraschend bequem – verstand Youma, dass es sich bei dem Kästchen um einen Verbandskasten handelte – und dass es ihre Absicht war, ihn zu verarzten, wurde ihm auch schnell bewusst, als Raria mit ihren Augen auf seine Hand deutete. Dennoch überreichte er ihr diese nicht; es war wirklich freundlich von ihr, dass sie ihm Verband anlegen wollte, aber er wollte es lieber selbst tun... aber sie kam ihm zuvor:

„Gib mir bitte deine Hand; es wird die Heilung beschleunigen, wenn Verband darum gelegt wird und es ist umständlich, es alleine zu tun. Außerdem habe ich Erfahrung damit.“ Youma zögerte, doch nach einem kurzen Schweigen legte er seine gebrochene Hand vorsichtig in ihre. Raria hatte sehr kleine Finger, bemerkte er dabei; ganz anders als Nocturns. Aber ihre Finger waren kalt, was er in diesem Moment als sehr angenehm auffasste; ihre kühlen Finger linderten den Schmerz.

 

Sie beherrschte ihr Handwerk tatsächlich; zehn Minuten später befand sich Youmas Hand in einem gut angelegten Verband. Er konnte regelrecht spüren, wie ihm seine Regenerationsfähigkeiten für diese Hilfe dankten. Sie hatten bereits gute Arbeit geleistet; die Schürfwunden an seiner Stirn waren verschwunden, genau wie die Kratzspuren Nocturns – aber eine gebrochene Hand und fünf gebrochene Finger waren ein anderer Härtegrad.    

 

„Vielen Dank, Raria-sa-“ Doch beide wurden überrascht und fuhren erschrocken zusammen, als ein lautes Krachen aus der Küche durch das Haus fegte.

Oh mon dieu! Desolé, desolé, Rar-“, ertönte Nocturns aufgeregte Stimme, kaum dass das Krachen verklungen war, aber schnell wurde er unterbrochen; abrupt sprang Raria auf die Füße und auch sie brach in Französisch aus:

Nocturn! Ne me dit pas que c'était la chère, porcelaine danoise, ce que tu as là juste ruiné?!“ Und schon war sie in die Küche gerannt, wo Youma Nocturn weiterhin sich entschuldigen hörte; jedenfalls deutete er das vom Tonfall her. Irgendwie... Youma wusste nicht, warum... aber er spürte, wie ein leichtes Schmunzeln über seine Lippen huschte.

Aber es verschwand schnell, als er seine nun weiße Hand ansah.

 

Warum wollte Nocturn das bloß aufgeben?    

 

 

Raria war ohne Zweifel eine erbarmungslose Lehrmeisterin; angsteinflößend gar. Langsam verstand Youma, warum Nocturn um alles in der Welt vermeiden wollte, sie wütend zu machen... es war sicherlich keine gute Idee, das zu tun. Nein, sicherlich nicht.

„Nocturn, was soll das?! Das waren drei Lücken in nur zwei Minuten!“ Wie ein beobachtendes Tier zog sie langsam und beobachtend ihre Kreise um die beiden Dämonen, die im Nahkampf vertieft waren. Sie befanden sich am Fuße der hohen Steilklippen, auf einem dünnen, steinigen Stück Strand, innerhalb eines Kreises, der einen fünf Meter Radius beschrieb. Die Aufgabe bestand darin, nicht aus dem Kreis heraus zu kommen; weder durch eigene Ungeschicklichkeit noch durch den Gegner.

„Und, Youma! Ich hätte gedacht, du wärst intelligenter als Nocturn-“

Qua?!“

„- Und in der Lage, seine Lücken zu durchschauen! Er hat dir wirklich lange genug seine Angriffsfläche offenbart!“ Nocturn grummelte eingeschnappt, war aber dennoch in der Lage, Youmas Schlag mit der Rechten mittels eines Rückwärtssaltos auszuweichen. Rarias Reaktion folgte sofort:

„Wenn du glaubst, mich oder deinen Gegner mit solchen Spielereien beeindrucken zu können, Nocturn, dann liegst du falsch!“ Obendrein war der nun wirklich sehr beleidigt aussehende Nocturn – er wollte wahrscheinlich wirklich gelobt werden – durch seinen Salto ziemlich nah an den Rand gekommen, wie Youma auffiel.

„Aber, Raria! Wenn ich kämpfen und Gedankenlesen gleichzeitig machen muss, dann bin ich natürlich abgelenkt...“ Raria ließ da natürlich überhaupt nicht mit sich reden:

„Junge, du musst immer auf die Umgebung achten! Immer!“  

„J-Junge!? Du... du hast mich schon lange nicht mehr...“ Genau in dem Moment traf ihn Youmas Bein seitlich und Nocturn verlor den Boden unter den Füßen:

„Wenn du ins Meer stürzt, wirst du deine Kleidung selbst waschen, Junge.“ Ob es nun die Unlust war, seine Kleidung selbst zu waschen oder einfach nur Können, so fing Nocturn sich auf jeden Fall noch selbst ab, ehe er in die Wellen stürzte.

„Der erste Kampf geht offensichtlich an Youm-“ Ohne auf Rarias Worte zu achten, oder vielleicht ignorierte er diese auch willentlich, schoss Nocturn ohne Vorwarnung und mit ausgefahrenen Fingernägeln wieder auf Youma zu; dieser machte sich bereit zum Ausweichen, Nocturns Blick genauso kampfeswillig erwidernd, aber es kam anders:

„Nocturn!“

Und ein weiteres Mal hatte ihre Stimme dieselbe Wirkung auf ihn wie beim Frühstückstisch; er verharrte sofort. Trotz zeigte sich aber dennoch in seinem Gesicht und eingeschnappt sah er zu ihr herüber, während er auf dem Sand landete.

„Ich habe den Kampf beendet und wenn ich den Kampf beendet habe, dann ist er auch beendet, verstanden?! Gefühlsausbrüche kannst du dir für die Musik aufbewahren, aber in den Kampf gehören solche Ausbrüche nicht hin!“ Dieses Mal schien Nocturn nicht willig zu sein, ihre Worte einfach so einzustecken. Mit anklagendem Finger zeigte er auf Youma, der seine Arme über der Brust verschränkt hatte und dem Ganzen aufmerksam folgte:

„Warum kritisierst du nur mich!? Er hat doch auch Fehler gemacht!“

„Und meine Kritik sofort umgesetzt, indem er deine Lücken ausgenutzt hat. Youma hat alles richtig gemacht. Also muss ich ihn nicht kritisieren.“ Nocturn wollte scheinbar noch etwas erwidern, aber schien dann zu bemerken, dass er dazu kaum etwas sagen konnte, weshalb er einfach weiterhin schmollte, aber nicht ohne Youma einen finsteren Blick zuzuwerfen, was Youma mit einem neckenden Grinsen erwiderte. War da etwa jemand eifersüchtig?

„So, weiter geht es mit der zweiten Runde – Nocturn, achte auf deine Lücken!“

 

 

Youma spürte jeden einzelnen seiner Knochen; wie erbarmungslos Raria gewesen war! Ob das Nocturn auch so ging - oder war es einfach nur er, der keine Ausdauer besaß und nun dank mangelnder Übung deutlich spürte, dass er am nächsten Morgen mit Muskelkater aufwachen würde; und dann musste er auch noch so früh aufstehen...

Er war jetzt schon erschlagen.

„Aber geschlaucht auf eine gute Art, oder, Youma-kun?“ Youma war kurz überrascht, die Stimme seines göttlichen Gönners zu hören; er hatte sie lange nicht mehr gehört und er spürte sogar kurz eine leichte Freude in sich aufflammen darüber, ihn wieder zu hören. Aber auch dieses Mal kehrte er schnell zu seinem ernsten Ich zurück:

„Das wird sich morgen herausstellen.“ Dann klopfte er an die Tür, die ihn von Kasra trennte; die Tür, die zu seinem Privatbadezimmer führte. Er hatte natürlich nicht vor, den Raum zu betreten, aber er wollte seine Rückkehr anmelden, damit er das unvermeidliche Gespräch mit seinem König schnell hinter sich bringen konnte; er wollte so schnell wie möglich ins Bett.

 

Die schwere Tür öffnete sich einen Spalt breit und zusammen mit heißem Dampf steckte ein pinkhaariges Dämonenmädchen ihren Kopf heraus, Youma ängstlich ansehend, aber auch mit einer Spur Hoffnung, was Youma nicht gerade ein gutes Gefühl gab – was hatte Kasra jetzt schon wieder getan?  

„Ja... Sie wünschen?“  

„Ich wollte nur ankündigen, dass ich...“

„Youma!?“ Oh nein, dachte er, oh nein, nicht aus einem bestimmten Grund, sondern einfach aus Erfahrung.

„Mädel, steht nicht im Weg rum! Youma sieht zwar aus wie eine Frau, ist aber ein Mann – lass ihn reinkommen!“ Das Mädchen und Youma warfen sich vielsagende Blicke zu; sie kannten sich nicht, aber sie waren im Einverständnis miteinander, denn sie waren beide im selben Boot. Youma hatte wirklich keine Lust, das Badezimmer zu betreten, wenn Kasra gerade am Baden war, aber ihm blieb wohl gar keine andere Wahl als sich dem Wunsch des Königs zu fügen.  

 

Das riesige Badezimmer war unglaublich luxuriös gebaut worden: mit überaus hohen Wölbungen, Fenstern, deren obere Hälfte mit rotem Glas ausgelegt war, die aber ansonsten einen freien Ausblick auf Lerenien-Sei bot. Einer der Gründe, weshalb Kasra das Fliegen in Lerenien-Sei verboten hatte; denn natürlich wollte er, der König, nicht beim Baden gestört werden, weshalb man eine Flughöhe von 30 Metern nicht überschreiten durfte. Über dem großen, im Boden eingelassenen Wasserbecken hing ein gigantischer goldener Lüster herab, was gut zum Rest des Badezimmers passte, da es allgemein in Gold- und Rottönen gehalten war. Es passte zu Kasra; man sah dem Raum förmlich an, dass er ihn selbst gestaltet hatte. 

 

Youma war dankbar darüber, dass Kasra mit dem Rücken zu ihm im Wasser saß; ihm persönlich war es egal, ob sie dasselbe Geschlecht hatten; baden war Privatsphäre, weshalb er auch auf Abstand blieb, was bei der Größe des Raumes, oder eher des Saales, nicht sonderlich schwer war.

 

Kasra warf ein kurzes Grinsen über seine muskulöse Schulter hinweg, ohne darauf zu achten, dass er damit die Arbeit der zwei Mädchen behinderte, die beide dabei waren, seine schwarzen Haare feinsäuberlich mit Shampoo einzureiben. Das andere Mädchen war auch zu seiner Arbeit zurückgekehrt: es säuberte Kasras Fingernägel. Kasra war nämlich ein sehr sauberer Dämon, weshalb ihm das Badezimmer auch besonders wichtig gewesen war; er wusch sich oft – oder eher ließ sich waschen – und achtete sehr darauf, dass er nicht dreckig war. Nicht nur aus Eitelkeit, glaubte Youma, sondern weil es für Dämonen keine Selbstverständlichkeit war, sauber zu sein. Hygiene war ein Luxus und das zeigte Kasra dadurch, dass er immer ein sauberes Äußeres zur Schau stellte. Er hatte auch sehr weiße und ebenmäßige Zähne... wenn sein schlechter Charakter nicht alles überschatten würde, könnte man ihn sicherlich als gutaussehend bezeichnen.

 

Youma war die ganze Situation mehr als unangenehm; nicht nur wegen Kasra, sondern auch wegen der Mädchen. Sie waren alle nackt. Er war der einzige im Raum, der angezogen war.

Der Halbdämon hüstelte und bemühte sich, ernst zu bleiben; dennoch gelang es ihm nicht, die Röte gänzlich aus seinem Gesicht zu verbannen.

 

„Gute Neuigkeiten, Youma?“ Youma räusperte sich noch einmal; er musste sich zusammenreißen.

„Ich weiß nicht, ob ich es so nennen würde... es läuft aber alles wie geplant. Euer Sohn hat mit dem Training begonnen.“

„Ah, das klingt doch gut!“, erwiderte Kasra, dem Mädchen nun seine andere Hand hinhaltend, während er dessen Arbeit an seiner rechten Hand kontrollierte.

„Wollt Ihr denn mehr erfahren, Hoheit? Es soll ja eine Überraschung sein...“ Es dauerte eine Weile, ehe Kasra antwortete; scheinbar gefiel ihm das, was er an seinen Fingern sah, nicht und alle im Raum schienen gleichzeitig den Atem anzuhalten, sich darauf vorbereitend, dass etwas geschehen würde, dass das Mädchen, das sowieso schon so ängstlich war, für irgendeinen Fehler bestraft werden würde... hatte sie womöglich etwas übersehen oder die Fingernägel falsch abgeschnitten? Ihre Augen wurden immer kleiner, man sah ihr ihre panischen Gedanken schon an – und als Kasra die Hand einfach ins Wasser fallen ließ, sah es so aus, als würde sie in Ohnmacht fallen vor Erleichterung.

 

„Wenn es irgendwelche... ungewöhnlichen Vorkommnisse gab, dann musst du es mir natürlich mitteilen“, fuhr Kasra fort, als wäre nichts geschehen, was natürlich ein Teil seines Spiels war, denn natürlich waren ihm die Reaktionen der anderen Dämonen nicht unbemerkt geblieben.

„Und, Youma? Gab es welche?“ Youma antwortete sofort, ohne länger darüber nachzudenken, obwohl er sich noch den ganzen Abend darüber den Kopf zerbrechen würde:

„Nein, gab es nicht.“    


Nachwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen UwU

Ohne Umschweife werde ich mich mal den Übersetzungen des Französischen annehmen, also:

Nocturn sagte "Oh mein Gott! Entschuldige, entschuldige, Rar-"
Raria antwortete: "Nocturn! Sag mir nicht das war das teure, dänische Porzellan, was du da gerade zerstört hast?!"

Jaja, mit Raria ist nicht gut Kirschen Essen... öwö Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Keiko-maus
2015-08-07T18:46:55+00:00 07.08.2015 20:46
Typisch menschlich^^ Erst mal frühstücken xD But wait, es muss ja französisch sein, oder? Bin gespannt^^ Außer Crossaints habe ich ja keinen Plan, was Franzosen so frühstücken, ich bin neugierig^^ Auf jeden Fall ist es lustig, wie Raria den armen Youma an den Tisch gelockt hat^^ Mit einem warmen Lächeln, ja, das kann wirklich einladend sein.
Hahahaha, nein, ich sitze hier und weine vor Lachen xD Youma, der Säfte liebt und Nocturn, der sich einen Spaß daraus macht und alles mögliche aufzählt, nein, was ein herzliches Bild^^ Ich würde ja gut auf die Vorräte aufpassen, die Diebstahlgefahr könnte womöglich hoch sein :D

Also irwie war das doch klar, dass das so enden würde. Youma, ich bitte dich ö.ö Gegen eine Stoffpuppe trainieren hatte nie besonders viel Sinn, gegen einen Gegner ist besser, so kann man nämlich auch defensiv was lernen^^ Youma, schalt doch mal dein Hirn ein xD Denken ist gold, mein Freund xD
Raria ist hoch interessant :D Ich mag sie, eine tolle Persönlichkeit! Und es wundert mich ja überhaupt nicht, dass das wertvolle Porzellan dänisch ist *lach* Aber argh, warum zerdepperst du es bitte, Nocturn? Wertvolles Porzellan zerdeppert man doch nicht ;.; Und schon kommt dann auch ihre andere Seite ans Licht, die der erbarmungslosen Lehrmeisterin xD Und auch da ist sie lustig^^ Finds so lustig, wie sie Youma vorwirft intelligenter sein zu müssen als Nocturn und vor allem dessen Reaktion darauf^^
Ach wie süß^^ Nocturn will unbedingt gelobt werden, verschlimmert dadurch aber alles nur. Ja gut, es ist anstrengend kämpfen zu müssen und dabei gleichzeitig seine Umgebung im Auge zu behalten, das gebe ich zu xD Aber zumindest sollte er wie Youma die ganze Kritik auch umsetzen können^^

Oje, das sagt ja viel aus, wenn das Mädchen Angst hat. Ich will gar nicht so genau wissen, was Kasra angestellt hat^^" Ach ja, ein reinlicher Dämon, sehr vorbidlich. Und er ist bestimmt gutaussehend, schlechter Charakter hin oder her xD Aber argh, Angst muss man vor seinen Spielchen natürlich immer haben^^
Von:  Tekuu
2015-05-05T12:21:54+00:00 05.05.2015 14:21
Wie Mona-Kaiba bin auch ich sehr von „älter“ überrascht und verwirrt >A<;; W-Wieso „älter“!! Wir haben in ganz Himitsu no Mahou ODER Opus Magnum noch nie von einem „alt aussehenden“ Dämon gehört...wieso dachte er, dass sie irgendwelche Alterserscheinungen hat? >uO Guuut, Youma ist eher unter Wächtern aufgewachsen und köööönnte deshalb vermuten, dass Wächter und Dämonen „gleich“ altern...die Dämonen, die er bisher kennengelernt hat, werden sich nicht mit Alter vorgestellt haben xDD ♥

Typisch der Herr Kronprinz: erstmal davon ausgehen, dass ein Zusammensein mit Raria nicht angenehm sein kann öuö Wahrscheinlich hat er sofort als Schutzmechanismus versucht, Nocturns wohliges Paradieschen schlechtzureden, damit er nicht gaaanz so eifersüchtig sein muss...obwohl der Frühstücksgeruch ihm schon in der hochwohlgeborenen Nase kitzelte...xDD DAS IST WILLE ZUM UNWILLEN. Nichts, was ein Fruchtsaft und ein Schweigeangebot nicht auflösen könnte, nicht waaahr!? ♥ Ich finde sowieso, dass Kaffee vs Saft die zwei Seiten von Youma gut zeigt xD Man erwartet Kaffee als Hauptgetränk für das strebsame Arbeitstier – putschendes Koffein, bitterer Geschmack und diese reife Note, in Wahrheit mag er aber den süßen, fruchtigen, natürlichen und lebendigen Geschmack (Nocturn trinkt dafür auch Kaffee)! /O/ SO NIEDLICH, WIE SEHR ER SICH FREUT ;U; ♥♥♥ Und Nocturn erst.. lieb wie er ist, schlägt er sofort vor, ihm den Kirschsaft auch noch zu holen...wie aufmerksam u>u......nur um die neugewonnene Information dann lieber zum Necken zu benutzen xD Zu süß!! Es ist schon toll, wie sehr Raria ihn unter Kontrolle hat, den wir doch sonst so...komplett ohne Ketten/Grenzen kennen, der quält und psychisch brandschatzt, was das Zeug hält...und hier...hier ist Raria .__. Eine Konstante, die ihn zusammen- und zurückhält, mit ihm der Liebe zur Musik frönt... uwu ♥ Seine „Grundcharakterzüge“ entfalten sich dennoch, aber sooo anders...

Beim Abwaschen helfen? Wir wollen mal nicht übertreiben, er ist doch Gast xDD!!11 Ist doch sowieso viel wichtiger, die Inneneinrichtung anderer Leute abzuchecken /O/ Youma ist wirklich ein sehr aufmerksamer Beobachter, das kommt auch bei solchen Beschreibungen gut raus >w<9

Puh...man hört ja immer nur so kleine Stückchen aus Youmas bisher verlebter Kasra-Knechtschaft, aber jede kleine Szene untermauert, dass „so weit weg vom König“ der beste Ort in ganz Henel ist. Nahrungs- und Flüssigkeitsentzug, körperliche Gewalt, komische Psychospielchen...na, es ist wirklich gut, dass unsere Green sich nicht mit ihm abplagen muss ;-; Lerou, du bist ein dummes, tolles Geschenk Henels ♥ Ob man sich leise davonstehlen kann, wenn man einmal im Schloss verpflichtet wurde? Oder ist der König so ein Kontrollfreak, dass ihm das auffallen würde? ...gut, dass es nicht generell an der Tür zum Badezimmer heißt „Wer eintreten darf, Kleidung aus!“ wäre nochmal awkwarder geworden als sowieso schon xDD°° Bah! Ò_o

Bezeichnend, wie sehr Kasra Youmas Gedanken dominiert...er denkt sofort an Kasras Blick, wenn er ihm vom Frühstück erzählt, kommt von sich aus nicht auf den Gedanken, mitzutrainieren, nennt ihn in Gedanken „seinen“ König, schert sich darum, was der König erlaubt, obwohl der *eigentlich* nichts davon erfahren kann...der überstolze Y-O-U-M-A! Wie soll denn ein liebes, schauspielendes Knuffelchen wie Nocturn in so einer Umgebung klarkommen?! Egal wie gut er „spielt“, das wird bleibende seelische Narben hinterlassen und sehr schockierend sein OTL!! Kommt, Jungs, trainiert und sägt den Kerl iiiiiiirgendwie ab OTL!!!

P.S.: Ich finde es schön, dass erklärt wird, wieso Youma seinen Verlobungsring nicht trägt und warum er versucht, nicht an Silence zu denken...uwu°°
Von:  Crimson-Butterfly
2015-04-26T21:00:51+00:00 26.04.2015 23:00
Yay, erstes Treffen zwischen Youma und Raria! Darauf war ich ja total gespannt - und es ist für Youma eindeutig besser gelaufen, als ich es mir gedacht hatte. Keine Ahnung warum, aber irgendwie habe ich mir immer vorgestellt, dass Raria Youma erstmal eine Standpauke mit erhobenem Zeigefinger dafür hält, dass er ihren Jungen auf Abwege gebracht hat xD Aber na ja, für Standpauken ist es ja ohnehin bereits zu spät, also wozu Energie verschwenden? Nocturn hat sie immerhin auch nicht wirklich gerügt, wenn man bedenkt, was er getan hat. Wahrscheinlich denkt Raria auch, dass er ohnehin schon gestraft genug ist - womit sie nicht ganz unrecht haben könnte.
Im Gegensatz zu Youma denke ich, dass Nocturn gerade wegen Rarias strenger Art heute so sorglos und kindlich ist. Rarias Strenge scheint immerhin liebvoll zu sein (man merkt ja, wie sehr ihr Nocturn am Herzen liegt) und keine Strenge ala Kasra...
Irgendwie süß, wie Youma am Frühstückstisch ein wenig von Nocturns unbeschwerter Art übernimmt. Klar, nicht für lange, weil die Szenerie für ihn mit schmerzlichen Erinnerungen verbunden ist, aber mal ehrlich: Youmas Freude über Säfte ist sowas von knuffig! Ich kann mir richtig seine leuchtenden Augen vorstellen xD Und wie Nocturn ihm dann noch mehr Säfte aufschwatzen will, in einer Mischung aus Youma eine Freude machen wollen und ihn ein wenig necken, weil er wohl bemerkt hat, dass es Youma peinlich ist, dass man seine Liebe zu Säften enttarnt hat xD Und schlussendlich spricht die Wachlöwin ein Machtwort, hehe! Die ganze Szene ist einfach so... normal (wie auch die Szene mit dem zerbrochenen Geschirr später)! Bis man dann schließlich zum Training und damit der harten Realität hinter diesem gemütlichen Frühstück zurück kommt.
Hm, hat Nocturns Fähigkeit, die Gedanken eines anderen zu lesen, wirklich mit der Stärke zu tun? Charakterstärke sicherlich, aber... hm... Ich glaube nicht, dass das der einzige Grund ist, warum er Youmas Gedanken nicht lesen kann.
Raria kämpft nicht. Sie sagt das so einfach, aber da steckt doch sicher auch mehr dahinter... Ja, ich sehe überall Verschwörungen und DU bist Schuld daran!!! xD
Youma wird sicherlich von dem Training profitieren. Raria ist schlau, dass haben wir inzwischen schon gelernt, und wird sich sicher einen sehr genauen Plan zurechtgelegt haben. Youma in das Training mit einzubeziehen ist sicher nicht nur, damit Nocturn einen Trainingspartner hat.
Kronprinz Youma denkt natürlich gar nicht daran, sich auf sowas profanes wie Abwasch einzulassen xD
Das Training war gut geschrieben. Noch nicht so dynamisch, wie man es von deinen "richtigen" Kampfszenen gewohnt ist, aber es ist eben auch "nur" Training. Gerade Nocturn muss noch lernen und auch Youma ist eingerostet, sodass es kein Wunder ist, dass Raria noch viel zu kritisieren hat.
Auch hier kommt Nocturns kindliche Natur wieder sehr gut zur Geltung, wie er sich nach Rarias Lob sehnt und beleidigt ist, dass Youma es bekommt und er kritisiert wird. Wenn Raria mit Nocturn auch das Musizieren geübt hat, wird er dort sicherlich Lob bekommen haben, denn er hat es mit seiner Musik immerhin ziemlich weit gebracht. Ob er deshalb auf Rarias Kritik so eingeschnappt reagiert? Weil er beim Kämpfen (noch) nicht so gut ist?
Ich werde das dumme Gefühl nicht los, dass Kasra noch hinter Youmas Verrat kommen wird D: Auch wenn ich hoffe, dass ich damit falsch liege, aber Kasras Art, wie er Youma darauf hingewiesen hat, dass er ihn über ungewöhnliche Vorkommnisse berichten muss... Irgendwie klang das so, als wisse er schon, dass Youma ihm etwas verheimlicht.
Von:  Mona-Kaiba
2015-04-12T10:12:15+00:00 12.04.2015 12:12
Na dann will ich endlich Mal das neue Kapitel lesen…

Er hatte sich Raria älter vorgestellt? Alten Dämonen denn überhaupt in dem Sinne, dass sie irgendwann Mal „alt“ aussehen? Kann mich nicht daran erinnern jemals von einem alten und weißen Dämonen mit grauen Haaren und faltigen Gesicht gelesen zu haben O.o
Ach wie bin ich froh das Kasra in Himi lange Geschichte ist…
„Wenn du schweigst, schweige ich auch.“, klingt ein bisschen wie eine Drohung.
Ich kann nur immer wieder zu Youma sagen, dass er selbst daran schuld ist, wie sich die Dinge in Bezug auf Silence entwickelt haben.
Es ist schon merkwürdig zu lesen, wie Raria Nocturn unter Kontrolle hat. Im Original hat ihn schließlich niemand unter Kontrolle.

Das mit dem Gedanken lesen ist auch so eine Sache… für uns als Leser ist es ja total normal das Nocturn das kann und wenn die Charas dann immer „OMG!!! ER KANN WAS?!“, fragen dann sitzt man als Leser immer da und denkt: „Wo ist jetzt das Problem?“, man vergisst so ein bisschen, wie selten diese Fähigkeit ist.
Hahaha, ich wusste das nicht nur Nocturn an diesem Training teilnehmen würde XD DAS wird definitiv eine Überraschung für Kasra.
Raria ist ja schon fast mütterlich zu Youma. Erst ein schönes Frühstück, dann eine Trainingschance und auch noch einen Verband um seinen Arm. Ich kann mir vorstellen, dass sie ihm schon sehr bald sehr sympathisch sein wird.

Eigentlich schon fast süß, wie Nocturn sich wie ein kleines Kind verhält.
Will ich wissen, warum niemand gerne in Kasras nähe sein will, wenn er badet? ^^‘ (Vollkommen unabhängig davon, dass niemand überhaupt gerne in Kasras Nähe sein will…)
Was für ein Arsch. Lässt seine Leute in einem Land mit Wassermangel dursten, verschwendet aber Haufenweiße Wasser für seine Körperpflege. Unglaublich sowas.

Nope Kasra, war alles wie immer. Ich hab gut gefrühstückt, mich von einer Frau trainieren lassen die zwar nach eigener Aussage nicht Kämpft aber dafür erstaunlich gut andere Trainieren kann – wo wir auch gleich schon beim Thema sind, ich hab mit eurem Sohn – der nebenbei erwähnt nicht euer Sohn ist – gemeinsam trainiert. Wenn wir mit dem Training fertig sind stürzen wir dich vom Thron und bis dahin singe ich „Oh ich will jetzt gleich, König sein!“ XD

*hust* Na, Kasra wird aus allen Wolken fallen wenn Nocturn und Youma das nächste Mal offizielle kämpfen.
Von:  fahnm
2015-04-06T20:22:18+00:00 06.04.2015 22:22
Hammer Kapitel
Von: MiyaToriaka
2015-04-06T11:51:24+00:00 06.04.2015 13:51
Okay – also als Rarias Gesichtsausdruck, ihr Aussehen und ihre Art beschrieben wurde, wollte ich sie wirklich kurz mit Heidis Fräulein Rottenmeyer vergleichen, bestimmt nicht des Charakters wegen, sondern wegen ihrem gepflegten, eleganten Äußeren. Ich stelle sie mir, obwohl Nocturn und sie in Frankreich wohnen, eher britisch vor, was Eleganz und Zuvorkommenheit, ebenso Manieren angeht. Natürlich können das die Franzosen mindestens genauso gut, aber da ich aus dem Original nur die Engländer kenne, kann ich eben nicht anders. ^^; Ich stelle sie mir sogar mehr in englischen Kleidern aus dem 18./19. Jahrhundert vor, auch, wenn es eindeutig in der Geschichte anders geschrieben war (und natürlich weiß ich, dass Fräulein Rottenmeyer eine Deutsche war/ist, aber das tut nichts zur Sache. XD So stelle ich sie mir eben nun mal vor – also Raria).
Die Frühstücksszene war ja so niedlich! Und ab sofort shippe ich Youma mit Saft! Ihr könnt mich nicht umstimmen!! Das muss einfach sein! ([FSK18]Und es erklärt vllt auch seine jetzige homo-liebende Seite XDDDDDDDD [/FSK18]. Jedenfalls ist es so, so niedlich, wie Nocturn mit ihm spielt und ihn neckt, während Raria ihn in seine Schranken weist! Ich liebe diese Familie!!!
Was ich ja echt lustig finde, ist, dass Raria wohl total von Youma überzeugt ist und Kasra von Nocturn (aber wohl eher nur der angeblichen Gene wegen… *hust*). Ich sehe Raria und Kasra immer noch Wetten einlösen, wer den Kampf gewinnen wird! *lol* Und Ri-Il steht daneben und wittert das große Geschäft, während Lycram versucht, seine Gedanken ausfindig zu machen. >XD OMG, ich bin schlimm! Jedenfalls stelle ich mir, kA warum, so Dämonenkämpfe wie Pferderennen vor… ARGH! Kann mir das bitte jemand aus dem Kopf prügeln?
Kasra. Badewanne. Kasra und Badewanne… Badezimmer? So sehr ich es versuche – ich will diese Worte nicht miteinander in Verbindung bringen. Das, was Kasra in die äußerliche Reinlichkeit legt, fehlt ihm komplett im Innern! Das ist so widerlich, vor allem, weil es auch viele Leute im realen Leben genauso widerspiegelt. Ekelhaft!! Auf alle Fälle gilt für Kasra, Hauptsache alle leiden lassen und das Wasser verschwenden, das vielen ein besseres Leben bescheren könnte. Ich hasse diesen Kerl! Als das arme rosahaarige Mädchen Youma reingelassen hat, musste ich sofort an Soul Eaters Excalibur denken und die Reaktion derer, die sie bekommen, wenn sie an ihn denken müssen! I-GITT!!! Go away!!! Ne, mit dem will ich echt nichts zu tun haben! Und die armen Dämonen wohl auch nicht… Woanders hätte es schon längst einen Putsch oder eine Revolution gegeben! Entmachtet den doch endlich!!! *HUST*
Zurück zum Thema: Armer Youma!!! Da wäre ich auch nicht gerne dabei gewesen…
Ich denke da lieber an die süßeste kleine Familie in Frankreich zurück und es wäre so schön, wenn Youma irgendwann ein Teil von ihr werden könnte…
Junge – warum hast du nichts gelernt?!“ [Die Ärzte]… XDDDDD


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