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Im Körper meines Freu... nein, Feindes!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :) Vielen Dank fürs Warten! Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Jetzt geht es so langsam an die ernste Seite der FF und kommt schon bald zum Höhepunkt. Ich bin gespannt, was ihr sagt! Komplett anzeigen

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Mama...

„Kaiba! Das kann doch nicht so schwer sein! Die Route bist du bestimmt schon tausend Mal mit der Limo gefahren!““

„Kläff mich nicht so an!“

„Zick nicht so rum und sei keine 5 mehr! Schlimm genug, daß du mich anrufst, damit ich dir den Roller erkläre!“
 

Ich war mit Wheelers, na sagen wir moderaten, alten Fahrrad bei diesem Pizzalieferservice angekommen, was ich letzten Endes gegen einen Miniaturroller tauschen musste. Um ehrlich zu sein, ich hatte keine Ahnung von diesen Dingern. Autos waren mir allemal lieber. Es kostete mich einiges an Überwindung, den Hund anzurufen und zu fragen, wo das Navigationssystem integriert war. Zu meiner Enttäuschung: es gab keins. Wundervoll.

Wie dem auch sei, es kratzte mich schon derbe an diesen Job überhaupt erledigen zu müssen, vor allem aber in dieser doch recht auffälligen, rotweißen Uniform, auf deren Rücken groß und breit ~Joey´s. Think Pizza~ stand. Ich könnte wetten, nur deswegen hatte er den Job überhaupt bekommen! Feinste Pizza frei Haus! Was war das bitte für eine Geschäftsphilosophie?!
 

Weiter darüber nachzudenken brachte mir allerdings nicht viel. Ich musste los und während Wheeler einer der wenigen Abende mit meinem kleinen Bruder verbrachte, saß ich auf diesem Gefährt und lieferte Pizza aus. Ich konnte meinen Sarkasmus kaum noch in Zaun halten. Die ersten drei Aufträge waren in der Nähe, was nicht weiter schlimm war. Stupide Arbeit. Hinfahren, Essen abliefern, kassieren. Mehr nicht. Nur eines war unmöglich für mich. Ich sollte lächeln. Konnten sie sich sonst wo hin schieben.
 

„Joey! Hier ist ein dringender Auftrag! Beeil dich und trödel nicht rum!“
 

Ich war angepisst. Normalerweise würde ich nicht so mit mir reden lassen. ICH war derjenige, der austeilte und nicht einsteckte, verdammt noch mal! Dieser Job ging mir jetzt schon so derart auf die Nerven, daß ich mich fragte, wie ein normaler Mensch das freiwillig machen konnte. Vor allem für diesen mikrigen Stundenlohn! Dafür würde ich nicht einmal den kleinen Finger krumm machen, geschwiege denn mit der Wimper zucken! Als ich aber die nächste Lieferadresse sah, konnte ich eigentlich nicht wütender werden. Auftraggeber: Seto Kaiba.

Wheelers Chef drückte mir den überdimensionalen Pizzakarton die Hände.
 

„Z Z mein Guter! Der Kunde wartet nicht gern!“ (zz= ziemlich zügig)
 

Ich wollte Joey so gerne umbringen! Und Joeys Pizza –Liefer-Scheiß auch! Leider war das im Moment nicht machbar. Ich funkelte den alten Kerl vor mir an, aber davon schien er sich nicht wirklich beeindrucken zu lassen. Nahm mir damit den Wind aus den Segeln. Ich pfefferte den Karton irgendwie auf den Gepäckträger und fuhr davon. Den Weg nach Hause fand ich, dafür brauchte ich kein Navigationsgerät. Mir war so klar gewesen, daß Wheeler schon draußen stand um zu sehen, wie ich auf diesem Ding aussehe. Sein dämliches Grinsen strahlte mich schon von weitem an und hätte nicht amüsierter sein können.
 

„Wheeler, das war Absicht.“

„Klar war es das! Aber zuerst dachte ich echt, der Weihnachtsmann kommt. Habs nicht richtig glauben wollen, als du die Zufahrt hochgekommen bist.“

„Davon…!“
 

Gerade wollte ich dagegen gehen, als Mokuba zur Tür gerannt kam. Verdammt nochmal Wheeler, er sollte längst im Bett sein! Ich legte sehr großen Wert darauf, daß es an Mokuba nichts fehlte. Er immer pünktlich und auch ausgeruht in die Schule kam, aber so wurde das nie etwas!
 

„Seto, Seto! Du musst hoch in mein Zimmer kommen! Mama ist kaputt!“

„Mama?“

„Ja… du hast doch gesagt, ich soll mir den Wecker stellen für morgen vor dem Essen!“

„Ach so… ja, ich… komme gleich ok? Ich bezahl noch schnell. Joey muss ja eh wieder los.“

„Ist gut, und Joey, nächstes Mal bleibst du länger und vergisst deine Arbeit nicht.“

„Klar.“
 

Mokuba rauschte ab. Wie gerne hätte ich ihn in die Arme genommen, ihm gesagt, daß ich seinen Wecker wieder reparieren würde. Ich driftete ab. Joey holte mich wieder in die Realität, als er mir an die Schulter griff.
 

„Was meint er damit? Ist das gar keinen x-beliebige Radiotussi, die da immer morgens die Ansage macht?“

„Nein. Das ist die Stimme unserer Mutter. Ich habe aus altem Videomaterial Silben und Buchstaben digital zusammengeschnitten. Es war ein Geburtstagsgeschenk.“

„Wie hieß sie?“

„Was geht dich das an?!“
 

Ich sah, wie Wheeler alles aus dem Gesicht fiel. Damit hatte er nicht gerechnet. Er sah mich fast schon wehleidig an und dafür hasste ich ihn nur noch mehr. Meine Mutter war ein sehr empfindliches Thema, was ich nicht weiter vertiefen wollte. Ich sperrte den Schmerz weg, wenn ich ihre Stimme hörte, Mokuba tat es gut.
 

„Lass das jetzt Köter. Wahrscheinlich ist hinten das Kabel wieder locker. Die Schaltamatur befindet sich hinter Mokubas Bett. Das wirst du ja wohl noch hinbekommen!“

„Mensch! So blöd bin ich nun auch wieder nicht.“

„Wheeler?“

„WAS?!“

„Du bist blond.“

„Kaiba!
 

Wieder konnte er mir nichts entgegenbringen. Kein Argument was dieser Grünschnabel los ließ war stark genug, um gegen meine Konter anzukommen und doch… durch unseren Körpertausch war bereits die ein oder andere Situation entstanden, in der ich tatsächlich unterlegen war. Ich nahm das Geld entgegen, sah ganz genau, daß der Blonde noch einen Schein mehr geben wollte, was er aber dann doch sein ließ. Wahrscheinlich wollte er unseren Streit nicht mehr auf die Spitze treiben. Meine Nerven waren ohnehin schon angespannt genug. Ich fuhr davon. Musste Wheeler mit diesem Problem alleine lassen, da die Arbeitsschicht noch lange nicht vorbei war.
 

Genauer gesagt kam ich erst um 0:30 Uhr nach Hause. Ok, in Wheelers zu Hause. Sein Vater schien noch nicht da zu sein, was mich nicht sonderlich irritierte. Das war der erste Eintrag, den ich in das extra entworfene Daddy-Wheeler-Tagebuch schrieb. Das was passiert war ebenfalls. So einfach würde mir dieser elende Säufer nicht davon kommen!
 

Ich stand unter der Dusche und ließ das Wasser auf mich herabregnen und kam dann noch auf andere Gedanken. Zwar hatte dieser Sack mich bedroht, aber eigentlich seinen Sohn damit gemeint. Und das wiederrum war nicht ich. Konnte ich also überhaupt etwas unternehmen? Würde ich zur Polizei gehen, Anzeige erstatten und Joey würde an seiner Geschichte festhalten, nämlich, daß ja eigentlich nie etwas passiert sei, dann könnte selbst ich nichts ausrichten.
 

„Er hat nur noch mich.“
 

Hallte Wheelers Stimme in meinem Kopf. Das mochte vielleicht stimmen, aber was war mit ihm? Wen hatte Joey? Wo sollte er hin, wen ich durchsetzte, daß sein Vater wegen Missbrauch seines Kindes hinter Gitter kam? Prinzipiell gab es nur eine logische Schlußfolgerung. Solange ich in diesem Körper steckte, musste ich diesen Schritt tun. Aber war das mein Recht? Durfte ich mich so weit in das Leben dieses Köters einmischen?

Geschockt riss ich die Augen auf, sah auf die dunkelbraunen Fließen an der Wand. Seit wann machte ich mir um das Leben anderer Gedanken?! Es war nicht mein Problem! Ich hatte Eigene! Kopfschüttelnd verließ ich die Dusche und trocknete mich ab. Ich musste mich ablenken. Zum Beispiel damit, daß ich etwas über die Kanope herausfand. Ich hatte einiges an externen Festplatten mitgenommen. Wie auch meinen Laptop. Das würde eine sehr lange Nacht werden. Zumal ich versuchen wollte noch einiges an Arbeit zu erledigen, die seit unserem Körpertausch liegen geblieben war.

Über die Kanope konnte ich nach gefühlten Stunden nichts finden. Ich war frustriert. Es gab keinerlei Aufzeichnungen, die überhaupt bestätigten, daß diese Kanope überhaupt existierte. Sie war schlichtweg einfach unbekannt! Nur ein gefundenes Exemplar ägyptischer Handwerkskunst von mehreren tausend Jahren. Mehr nicht.
 

Mir fielen die Augen noch auf dem Bett, mit dem Laptop auf meinem Schoß, zu. Ich wusste nicht wie lange ich schlief. Das war auch egal, denn die Art, wie ich geweckt wurde, würde ich mein Leben lang nicht vergessen. Ich wurde nicht einmal wach, als die Tür ruckartig aufging und sich schleppende Schritte auf mich zu bewegten. Es beugte sich jemand über mich. Der stinkende Atem schlug mir ins Gesicht und da wusste ich, ich war nicht mehr alleine hier. Sofort riss ich die Augen auf und sah in die Fratze eines Säufers.
 

„Bringst du mich jetzt ins Bett, mein lieber Sohn?“
 

Einen Scheiß würde ich! Verdammt nochmal ich hatte vergessen die Tür zu verschließen! Das sollte ich bitter bereuen. Denn gerade, als ich mich hektisch aufrichten wollte, packten mich Hände am Hals und drückten zu. Sofort ergriff ich sie und versuchte sie zu lösen, was mir nur minder gelang. Woher nahm dieser Mann nur diese Kraft? Ich spürte links und rechts in Höhe meines Brustkorbes die Knie, die ebenfalls zudrückten und mir die Luft zum Atmen nahmen. Jetzt wusste ich, wieso Wheller immer zu spät zur Schule kam.
 

„Na Söhnchen? Willst du zu deiner lieben Mami?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Onlyknow3
2015-07-01T16:31:19+00:00 01.07.2015 18:31
Armer Joey und Seto, das wird ja noch heftig werden. Bin schon richtig neugierig was es mit der Wahrheit auf sich hat wie sie sich dann Löst damit die beiden ihre eigenen Körper zurück bekommen.
Mach weiter so freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Herzloser
2015-06-29T21:09:18+00:00 29.06.2015 23:09
Gänsehaut pur!! Super geschrieben
Antwort von:  Yidas
29.06.2015 23:09
Danke :)
Von:  Seelendieb
2015-06-29T08:00:31+00:00 29.06.2015 10:00
Wow. Bin einfach nur sprachlos... Der letzte Satz ging unter die Haut...
Von:  Dragon1
2015-06-29T04:47:10+00:00 29.06.2015 06:47
Schande.... das ist echt krass....
Jetzt bin ich auch echt gespannt auf das nächste Kapitel aus Joeys Sicht. Da wird es ja - so denke ich nach deiner Ankündigung - auch wieder ernster.
Echt klasse Kapitel und sehr mitreißend!
Mach weiter so!
Antwort von:  Yidas
29.06.2015 09:16
Das nächste Kap wird wohl für alle eine Überraschung. Vorrausgesetzt ich bekomme es so hin, wie ich mir das vorstelle. ^^
Antwort von:  Dragon1
29.06.2015 11:10
Bin da zuversichtlich. Bisher hast du mich noch nicht enttäuscht, was die Erwartungen an ein Kapitel angeht.... bin echt sehr gespannt und freu mich, dass es immer so zügig weiter geht *freufreufreu*
Von:  Lunata79
2015-06-28T21:15:38+00:00 28.06.2015 23:15
Dieses Kapitel hats ganz schön in sich.
Langsam kommen immer mehr private Dinge ans Tageslicht.
Bin schon gespannt, wie es weitergeht.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Yidas
29.06.2015 09:17
Ja, so nach und nach. Es gab ja immer wieder kleine hinweise in den vergangenen Kapitel. Und wenn es nur ein kleines Wort war. Es könnte größere Bedeutung gehabt haben, als von Manchem noch gedacht. ^.~


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