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Das Blut der Mana-i

Der König von Kalaß
von

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Epilog

Das heranwachsende Kind stellte sich als klüger, geschickter und stärker heraus, als jedes andere, das Amrea in ihrem langen Leben je zu Gesicht bekommen hat. Zu ihrer Erleichterung wies es jedoch keine Anzeichen für Erinnerungen an sein früheres Leben auf. Um nicht immerzu an den Mord an seinen wahren Eltern und der wahren Seele dieses Kindes erinnert zu werden, veranlasste sie eine Namensänderung in seiner Geburtsurkunde.
 

Acht Jahre ist der hübsche kleine Nico nun alt, der oft für ein Mädchen gehalten wird, was ihm gar nicht gefällt. Hätte er sich irgendwann daran erinnert, dass er einst Torani-Colian war, so hätte er sie wohl schon längst für dieses Sakrileg getötet. Alt und stark genug ist er inzwischen dafür.

Während die Jahre verstrichen, wurde die partnerlose Mana-i immer schwächer, doch kein einziges Mal brachte sie es übers Herz von seinem Blut zu trinken. Dabei hatte sie ihre Ziele vor seiner Wiederbelebung so klar vor Augen. Der Erste König sollte sie von ihrem Alter heilen, sie wieder jung und schön machen, um sie, die letzte Mana-i in ganz Kalaß, zum Weib zu nehmen.
 

Es war schließlich keiner mehr da, der über sie richten konnte. Noch nie hatte sie vom Blut eines Mana-i getrunken, denn dies war nicht nur verpönt unter ihnen, sondern auch geächtet und stand unter einer schweren Strafe, die weit härter war als ein Mord. Zumindest solange wie es sich um Mord an einem einfachen Menschen handelte. Gerade weil umhin bekannt war, dass durch den Verzehr schnell an Macht gewonnen werden kann, stellte es einen der größten Frevel dar. Doch obwohl Amrea mit der Wiederbelebung ihres Urvaters den allergrößten Verrät an ihrem Volk schon begangen hatte, sah sie davon ab ihn noch weiter für ihre Zwecke zu missbrauchen. Sie liebte das Kind vom ersten Moment an, zog es auf wie ihren echten Sohn und nutze jedes Mittel, um ihm ein angenehmes Leben zu ermöglichen.
 

Sich dessen bewusst, was sie ihrem Ersten König angetan hatte, machte sie sich auf die Suche nach einer anderen geeigneten Partnerin, als sich selbst. Kein zweites Mal sollte Torani-Colian den Tod seiner Frau miterleben müssen, der ihn in seinem ersten Leben gebrochen hatte. Doch nur die Götter selbst sind dazu fähig Menschen unsterblich zu machen. Der Halbgott ist nur dazu in der Lage einen anderen Mana-i am Leben zu erhalten, so dünn sein Blut auch sein mag, nicht aber einen Menschen. Da sich ein Großteil ihres Volkes bereits für die Sterblichkeit entschieden hatte und verblichen war oder aber den Kontinent verlassen hatte, musste sie ihm nun selbst eine Frau erschaffen. Sie spürte zwei junge, latente Nachfahren ihres Volkes in Kalaß auf, dessen Blut sich vor Jahrtausenden einmal mit dem göttlichen der Mana-i vermischt hatte. Beide stammten aus dem Stand der Gelehrten und es war nicht schwer sie zueinander finden zu lassen.
 

Das Glück war ihnen allen Hold, denn ein Mädchen erblickte das Licht der Welt. Die alte Amrea und der inzwischen neunjährige Nico freundeten sich mit der jungen Familie an und die Anziehung der beiden Kinder zueinander war nicht zu übersehen. Für Nicos falsche Großmutter fühle es sich so an, als akzeptiere er ihr Geschenk, welches sie ihm in Sühne gemacht hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war das letzte Kapitel von "Der König von Kalaß - Sündenfall".
Ich habe lange überlegt wie ich es enden lassen soll und ich führte viele Diskussionen mit meinem Mann, der mit dem von mir vorgesehenen Ende nicht warm wurde. Nach wie vor ist er ein Ramon Hasser, was ich ihm nicht verdenken kann.

Mein Ziel war es, dass sich der Leser in der Rolle des Aiven wiederfindet, welcher einen Blick in das Leben des göttlichen Volkes werfen kann. Da er selbst jedoch kein Teil von ihnen ist, wird er am Ende der Geschichte wieder davon ausgeschlossen und das normale Leben geht weiter. Das ist natürlich eine schmerzliche Erfahrung, aber es ist aus meiner Sicht kein "unhappy End".

Ich arbeite gerade noch an einem Kapitel, welches erläutert was Siva und Ramon auf Ialana erwartet. Ich bin allerdings unschlüssig, ob ich es veröffentlichen soll, denn es könnte die in sich geschlossene Erzählung stören.

Ich möchte mich an dieser Stelle noch bei Lady_Shanaee bedanken, die mir viele tolle Schreibtipps gegeben hat.

Ich danke jedem, der es bis hier her geschafft hat.

Eure
Elen Narome Komplett anzeigen

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