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Balance Defenders Kurzgeschichten

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
"Deine impulsivste Figur hat sich zur Abstinenz entschlossen. Was meidet sie und gelingt es?"

Eine Sache, von der Serena/Destiny wirklich nur schwer ablassen kann, ist es, mit Vitali/Change zu streiten. Dadurch dass sie ihn deutlich mehr mag als es ihr lieb ist, ist sie meistens ziemlich gemein zu ihm. Schließlich soll er das auf gar keinen Fall merken! Zu sehr ist sie davon überzeugt, dass er in ihr nie mehr als eine brutale Irre sehen wird. Komplett anzeigen

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Serenas/Destinys Versuch, von Streitigkeiten mit Vitali/Change abzulassen

Gerade im Training war es fast unmöglich, ihn nicht zu beleidigen oder anzuschreien! Dabei hatte Destiny sich fest vorgenommen, ihre Garstigkeit Change gegenüber wenigstens fünf Tage lang zu unterlassen – und ihn nicht willentlich oder versehentlich zu paralysieren. Er hatte schließlich etwas Besseres verdient…

Betrübt ließ sie den Kopf hängen und seufzte.

Zumindest sollte heute jeder alleine trainieren statt in Teams oder in Partnerarbeit, das hieß sie würde weniger Berührungspunkte mit ihm haben.

„Aah!“ Ein erschrockener Aufschrei entfuhr ihr, als Change ohne Vorwarnung neben ihr auftauchte. Dabei hatte er doch an einer ganz anderen Stelle seine Teleportation üben wollen!

Gerade noch unterband sie den feurigen Drang, ihm lauthals alles an den Kopf zu werfen, was ihr in den Sinn kam. Hastig wandte sie den Blick ab. Ihre Laune war ihr immer viel zu deutlich anzusehen.

„Bist du sauer?“, fragte er in ungewohntem Tonfall.

Nicht austicken.

„Nein.“ Mist, sie hatte gedacht, höher zu sprechen, würde sie freundlicher klingen lassen, stattdessen hatte es einen verstörenden Effekt.

Change verzog das Gesicht, als würde er davon ausgehen, dass ihre Wut ein neues Level erreicht hatte.

Na toll, selbst wenn sie sich Mühe gab, hielt er sie für eine Psychopathin.

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Was hab ich jetzt wieder gemacht?“

Sie versuchte, der Konfrontation auszuweichen, und drehte den Kopf noch weiter weg. „Wie kommst du darauf?“

„Du ignorierst mich!“, schrie er mit unverhältnismäßiger Heftigkeit, selbst für seine Verhältnisse.

Den übermächtigen Impuls, ihn ebenfalls anzuschreien, musste sie unterdrücken.

Ihn nur nicht direkt ansehen! Sonst war ihre Selbstbeherrschung dahin.

Sehr kontrolliert antwortete sie: „Tu ich nicht.“

„Tust du wohl!“, beharrte Change umso vehementer. „Sonst schreist du mich wegen allem an und beschwerst dich und –“

Von dem plötzlichen Abbruch irritiert lugte sie in seine Richtung. Er hatte einen Schmollmund gezogen.

Was sollte das denn?

„Und was?“, forderte sie zu erfahren.

Er zuckte mit den Schultern und sah ihr nicht länger ins Gesicht. „Vergiss es.“

Im gleichen Moment war er in einen weiter hinten gelegenen Teil des Trainingsraums teleportiert.

Was …- Wieso?!

Raaaaaaah! Verdammt noch mal, sie gab sich hier doch die allergrößte Mühe! Und nur für diesen undankbaren Deppen! Wieso musste dieser Vollidiot sich jetzt so aufführen?! Er hatte ja keine Ahnung, wie schwer es ihr gefallen war, vorhin nicht bei jedem seiner bescheuerten Scherze einen bissigen Kommentar abzugeben, ihm das Grinsen nicht aus dem Gesicht zu wischen und auch sonstige Sticheleien zu unterlassen! Und jetzt warf er ihr vor, ihn zu ignorieren?!

Es reichte!

Mit raschen Schritten begab sie sich zu Change, wollte ihn am liebsten anbrüllen, was sein verdammtes Problem war, riss sich aber zusammen.

Schwer beherrscht stand sie da, wollte etwas sagen, wusste aber, dass es nach rasender Wut klingen würde und unterließ es daher.

Change warf ihr nur einen kurzen Blick zu und wirkte gekränkt.

Die Stimme noch länger unter Kontrolle zu halten, wurde zur Zerreißprobe. „Soll ich dich lieber wieder anschreien?“

„Ja!“, gab Change überzeugt von sich.

Sie starrte ihn an.

Er wich ihrem Blick aus.

„Bist du verrückt geworden?“, fragte sie ungläubig.

Lautstark machte er sich Luft: „Sag doch einfach, wenn du mich nicht mehr magst!“

Ihr Atem stockte. Jähe Verlegenheit loderte in ihr auf und verzehrte ihren Verstand.

Changes sprechendes Gesicht machte überdeutlich, dass er wirklich glaubte, von ihr abgewiesen zu werden.

Aber wie sollte sie ihm … Sie konnte doch nicht … Das war zu viel für sie!

Sie fühlte Tränen der Ohnmacht in sich aufsteigen. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.

„Du Vollidiot!“, keifte sie aus voller Kehle, schrie alle Frustration heraus. „Du bist der allergrößte Trottel auf der ganzen Welt! Wie kann man nur so dumm sein!“

Bitterböse funkelte sie ihn an.

Unter ihren tobsüchtigen Schreien war er kurz zusammengezuckt. Doch mit einem Mal begann er zu grinsen, als wäre die Welt wieder in Ordnung.

„Grins nicht so blöd!“, kreischte sie.

Doch seine leuchtendblauen Augen drückten noch immer Erleichterung aus. Ihr fiel jetzt erst auf, dass sie ihm den ganzen Tag nicht in die Augen gesehen hatte, wie sie es sonst immer tat, wenn sie sich stritten. Sie hatte den Anblick vermisst.

Aber sein freches Grinsen hätte sie einfach direkt aus ihrer Beherrschung gerissen. Er sah damit so entsetzlich niedlich aus, dass er jegliche Versuche, diese grauenhafte Verliebtheit kleinzuhalten, komplett zunichtemachte! Verdammt, warum musste sie auch immer so schreckliche Glücksgefühle verspüren, wenn er sie so anlächelte? Natürlich schrie sie ihn dann wegen jeder Kleinigkeit an!

„Hör auf zu grinsen.“ Sie schlug ihm gegen den Oberarm und begriff, dass sie durch die fehlenden Streitigkeiten bisher keine Begründung gehabt hatte, ihn heute zu berühren oder ihm so nahe zu sein wie jetzt.

Sein lausbubenhaftes Lachen erklang.

„Wie bescheuert bist du eigentlich, dass du angeschrien werden willst?!“, wetterte sie weiter und sah ein, dass jede Nähe zu ihm unter dem Deckmantel ihrer Zankereien stattfand.

Nochmals sah sie ihm direkt ins Gesicht, wie sie es sich nur traute, wenn sie so tun konnte, als wäre das allein ihrer Wut geschuldet und nicht ganz anderen Gefühlen.

Wer hätte geglaubt, dass ihre Abstinenz von Gemeinheiten ihm gegenüber sich als Abstinenz von ihm herausstellen würde?

„Dann bin ich halt nicht weniger gemein zu dir!“, rief sie und verschränkte die Arme vor der Brust..

Change grinste freudig – fast so, als hätte er all ihre gerade gewonnenen Erkenntnisse lange vor ihr gehabt – und stupste sie schelmisch an.



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