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Balance Defenders Kurzgeschichten

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Aufgabe: „Deine unsportlichste Figur muss für ihr Volk ein entscheidendes Turnier bestreiten. Was geschieht und zu was führt das Ergebnis?“

Meine unsportlichste Figur ist eindeutig Serena/Destiny. Sport ist für sie ein Grauen und Ausdauer hat sie auch keine. Ich hatte ursprünglich eine ganz andere Version schreiben wollen mit einem komplett anderen Ausgang, aber lest selbst. Komplett anzeigen

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Destiny vs. Grauen-Eminenz

Es handelte sich um eine leere, weite Fläche in einem Graublau, die von einer unsichtbaren Lichtquelle gespeist wurde. Die Beschützer und der Schatthenmeister hatten sich auf dieser Meta-Ebene zusammengefunden, um den geforderten Wettkampf auszutragen.

Destiny stand Grauen-Eminenz gegenüber.

Dass ausgerechnet sie für die Gleichgewichtsbeschützer gegen den Schatthenmeister antreten sollte, machte sie wütend. Wütend und verzweifelt!

Gegen den glatzköpfigen Hünen mit der grauen Haut und dem erbarmungslosen Blick hatte sie keine Chance!

Wieso hatten die anderen zugelassen, dass ausgerechnet sie sich dieser entsetzlichen Aufgabe stellen musste? Sie fühlte sich so verraten.

Hätte sie bloß auf der Stelle verschwinden können! Sie wollte nicht kämpfen. Die anderen waren doch so viel stärker als sie!

Sie spürte den Impuls, vor lauter Trotz auszurufen, dass sie aufgab, noch bevor überhaupt das Zeichen zum Beginn des Kampfes gegeben worden war.

Sie war so wütend! Nicht auf den Schatthenmeister, sondern auf ihre Freunde, die keinerlei Rücksicht darauf nahmen, wie schlecht es ihr bei dieser Aufgabe ging! Am liebsten hätte sie sich selbst mit ihren Kräften verletzt, um ihnen zu zeigen, wie überfordert sie war. Aber das war dumm.

Dann würden die anderen eben mitansehen müssen, wie der Schatthenmeister sie quälte. Vielleicht würden sie dann einsehen, was sie ihr hier antaten.

Unite trat von abseits des durch weiße Linien eingegrenzten Kampfbereichs heran. „Seid ihr bereit?“

Destiny antwortete nicht, sah nicht mal in ihre Richtung. Unite brauchte nicht glauben, dass sie ihr das so leicht verzieh.

„Bringen wir’s hinter uns.“, grummelte Grauen-Eminenz, als hätte er noch was Besseres zu tun, als seine Zeit hiermit zu verschwenden.

„Destiny?“, hakte Unite nach.

„Kann dir egal sein.“, zischte sie und wusste, dass ihre Worte Unite treffen würden.

„Destiny!“, rief Trusts Stimme tadelnd, aber sie wollte nicht hören.

Es war ihr egal, dass diese Aufgabe nicht von ihnen gestellt worden war, sie hätten etwas dagegen unternehmen sollen!

Sie unterdrückte ein Schluchzen.

Changes Stimme ertönte. „Mann, Tiny, wenn du dich anstrengst, besiegst du ihn!“

Destiny wirbelte herum und schrie: „Ich kann ihn nicht besiegen! Und das ist euch doch völlig egal!“

Sie sah, dass Desire auf ihre Unterstellung hin geschockt wirkte, während Trust Miene ausdruckslos war, Unite innerlich zu leiden schien und Erik ernst dreinblickte. Ewigkeit machte wie immer ein so entsetzlich unschuldiges Gesicht, als würde sie gar nichts verstehen.

Wut zeichnete sich dagegen auf Changes Zügen ab.

„Hast du sie noch alle?!“, brüllte er.

Sie wandte sich ab, wieder Grauen-Eminenz zu. „Wir können anfangen.“

Unite zögerte, dann gab sie das Zeichen.

Destiny wartete auf den Schmerz.

Nichts geschah.

„Es geht los.“, grollte Grauen-Eminenz, als störe ihn ihr fehlender Einsatz.

Es war ihr zu blöd, ihm darauf zu antworten.

Der Schatthenmeister stieß ein wütendes Geräusch aus.

Sie sah nicht auf, aber sie spürte, wie eine Energiewelle knapp an ihr vorbeischoss.

Sie hatte Angst.

„Du kannst paralysieren!“, schrie Grauen-Eminenz ihr zu, als wolle er, dass sie sich wehrte. 

Doch wozu sollte sie kämpfen, wo doch ohnehin feststand, dass sie verlor?

„Hey!“, brüllte Grauen-Eminenz. Vergebens.

Sie wollte einfach nur, dass es schnell vorbei war.

Vom Ton her hatte Grauen-Eminenz sich nun den anderen Beschützern zugedreht: „Die ist kaputt. Gebt mir einen anderen Gegner!“

Da hatte er wohl Recht. Sie war kaputt. Jemand wie sie sollte keine Beschützerin sein. Sie sollte überhaupt nicht sein.

„Tiny!“, schrie Change, doch das machte sie nur wütend. Sie wollte nicht, dass er an sie glaubte und ihr damit dumme Hoffnungen machte.

Tränen bildeten sich in ihren Augen.

Sie war doch viel zu schwach, um irgendetwas auszurichten.

Im nächsten Moment wurde sie von einer Druckwelle kreischend von den Fußen gerissen.

„Hör auf zu heulen!“, donnerte Grauen-Eminenz wutentbrannt.

Auf allen Vieren kauernd sah sie zu ihm auf, wie er eine violette Energie heraufbeschwor und sie in seinen Händen schussbereit machte.

„Destiny!“, rief nun auch Desire.

Ihre Atmung war zu hektisch. Würde sie einen Angriff des Schatthenmeisters überhaupt überleben?

Er schoss und sie kniff die Augen zu. Als sie sie wieder öffnete, erkannte sie ein Loch im Boden vor sich.

„Steh auf!“, befahl Grauen-Eminenz. Sie gehorchte. „Greif an!“

Doch sie hatte viel zu große Angst davor. Wenn sie ihre Kräfte einsetzte, gab es kein Zurück mehr, damit würde sie in diesen Kampf einwilligen.

„Hör auf, so zu schauen!!!!“ Die Stimme des Schatthenmeisters war zu einem noch angsteinflößenderen Brüllen herangewachsen.

Sie schüttelte den Kopf.

Nun stöhnte er wie ein genervter Teenager.

 

Grauen-Eminenz war einem Nervenzusammenbruch nahe.

Diese -! Was zum Henker war ihr verdammtes Problem?! Er wusste, dass dieses Mädchen Fähigkeiten besaß, die es zu einer ernsthaften Gefahr machten. Aber stattdessen stand diese Göre da wie ein Häufchen Elend, als wäre sie die bemitleidenswerteste Kreatur überhaupt.

Das machte ihn so wütend!

Am liebsten hätte er seine Telekinese benutzt, um das aus ihr rauszuschütteln! Oder ihr eine Ohrfeige zu geben, die sie zur Vernunft brachte. Doch leider schien diese Emo-Teenagerin so dickköpfig zu sein, dass sie sich dann bloß noch mehr in ihre Opferhaltung verkrochen hätte.

Es reichte.

Er brummte. „Ich gebe auf.“

Die Beschützerin starrte ihn fassungslos an, als wolle er einen üblen Scherz machen.

Trotzig rief er ihr zu: „Jetzt weißt du mal, wie das ist, wenn einer aufgibt, bevor er’s überhaupt versucht hat!“

Sie schien nicht zu begreifen.

Am liebsten hätte er sie dafür erneut von den Füßen gefegt!

„Wie blöd bist du eigentlich?! Du hast Kräfte, die du in einem Kampf einsetzen könntest! Aber du stehst da, als wärst du ein armes Bauernopfer! Wie ich das hasse! Wie kann man sich selbst nur so bemitleiden?!“

Gut, dass es hier keine Möbel gab. Sein Wutausbruch hätte sicher wieder ungewollt Dinge in die Luft gejagt.

„Wehr dich gefälligst, anstatt alles mit dir machen zu lassen! Sonst bleibst du für immer ein Opfer!“

Wieso sah diese dumme Göre ihr Potenzial nicht?! Wie verbohrt war sie eigentlich?

Das konnte er nicht einfach so stehen lassen.

Aufgebracht stapfte er zu ihr. Sein Nähern jagte ihr offensichtlich Angst ein.

Endlich hob sie ihre Hände, fast als wäre sie endlich bereit, sich gegen ihn zu wehren. Doch ihre Haltung wirkte noch immer viel zu unsicher.

Als sie zurückzuweichen drohte, blieb er stehen. „Du bist eine Beschützerin! Zeig mal etwas Stolz!“

Sie wirkte von seinen Worten nur völlig verwirrt.

Mit ausgestrecktem Arm deutete er auf ihre Freunde. „Wer von ihnen kann mich bewegungsunfähig machen?“

Sie wandte sich ihnen kurz zu und sah dann wieder ihn an, noch immer ängstlich

„Wer glaubst du, kann mir von ihnen am gefährlichsten werden?“, präzisierte er.

Ihr Blick deutete auf Erik.

Grauen-Eminenz schnaubte. Auch wenn der Bengel erstaunliche Kräfte besaß, waren diese den seinen ähnlich und damit etwas, auf das er gefasst war.

„Denk noch mal drüber nach.“

Zog sie jetzt ernsthaft einen Schmollmund? Wie wenig Selbstvertrauen hatte dieses Mädchen?!

Er stöhnte. „Denk, was du willst. Aber red dir nicht ein, dass es die Wahrheit ist.“

Ohne Weiteres wandte er sich um und entfernte sich, nicht ohne seine Sinne und seine Intuition darauf auszurichten, was sie als nächstes tat.

„Warte!“, rief sie mit zu hoher Stimme.

Er ignorierte es. Seine geschärften Sinne nahmen war, dass ihre Atmung sich beschleunigte, und seine Intuition ließ ihn spüren, dass ein Entschluss in ihr reifte. Er machte sich gefasst.

Rechtzeitig wirbelte er herum, um ihren Paralyseangriff mit einer Barriere abzuwehren.

Er schenkte ihr ein anerkennendes Grinsen. „Bis zum nächsten Mal.“

Dann schritt er durch das Portal, das ihn zurück in sein Schatthenreich brachte.

 

„Er hat wirklich aufgegeben…?“, fragte Desire tonlos.

„Woohoo!“, rief Change und stürmte an Destinys Seite. Doch sobald er den Arm um sie zu legen versuchte, war er paralysiert.

Destiny wirbelte zu den anderen herum. „Wehe, ihr lasst mich noch mal alleine gegen ihn antreten!“

Anstatt etwas zu entgegnen, warf sich Unite in ihre Arme und klammerte sich an sie.

Destiny schwieg und ließ sie gewähren. Auch dass Ewigkeit sich an ihre Wange drückte, kommentierte sie nicht.

Desire erledigte derweil die mittlerweile gewöhnte Aufgabe, Change von Destinys Paralyse zu befreien.

Sobald er wieder dazu fähig war, schimpfte er lautstark: „Ey, wieso paralysierst du SIE nicht!“ Er verwies auf Unite.

Destiny warf ihm einen bedrohlichen Blick zu, sodass er etwas zurückwich, um nicht erneut bewegungsunfähig gemacht zu werden.

Erik wandte sich an Trust. „Was war eigentlich der Einsatz?“ Dass Grauen-Eminenz aufgegeben hatte, schien ihn nicht weiter zu überraschen.

Trust antwortete. „Wenn er gewonnen hätte, hätte er nicht mehr bei der Protastik mitmachen müssen.“

Change klinkte sich ein. „Und was haben wir jetzt gewonnen?“

Unite löste sich von Destiny und grinste. „Wir müssen weniger Protastikaufgaben erledigen.“

Change nickte zufrieden. Kein schlechter Deal.



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