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Balance Defenders Kurzgeschichten

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Aufgabe: "Dein*e Prota wird plötzlich mit einem Arzt/Heiler verwechselt und findet sich mitten in einer Behandlung wieder. Wie reagiert sie?"
Da Grauen-Eminenz in der Geschichte zuvor gegen Destiny "verloren" hat, muss er hier ran.
Aus praktischen Gründen ist diese Protastik-Geschichte eine Fortsetzung von Grauen-Eminenz im Kinderparadies. Freiwillig geht der Gute einfach nicht unter Menschen. :‘D
Viel Vergnügen! Komplett anzeigen

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Grauen-Eminenz als Arzt

Endlich eine Pause!

Diese Gören waren aber auch anstrengend. Und aus einem unerfindlichen Grund schienen sie einen regelrechten Narren an ihm gefressen zu haben. Dauernd wollten sie, dass er mit ihnen spielte. Egal wie genervt er sie anschaute!

Grmpf.

Auf der Suche nach einem ruhigen Platz lief er auf eine der Glastüren zu und trat hinaus in einen begrünten Hinterhof.

Eines musste man dem Pandämonium ja lassen, der Veranstaltungsort war tatsächlich gut gewählt. Allerdings wirkte er so extrem alltäglich, als handle es sich um eine stinknormale Tagung langweiliger Schlipsträger und nicht die Versammlung von Schatthenmeistern und -verwesern einer Geheimorganisation.

Angesichts dessen kam er sich mit seiner grauen Haut und der Kleidung, die eher wirkte, als befände er sich auf einem Spezialeinsatz, irgendwie deplatziert vor.

Er stöhnte und ließ sich auf eine Steinbank sinken. Die Sonne schien und er hätte fast geglaubt, etwas Ruhe finden zu können, als eine Stimme schrill zu schreien begann.

Warum ausgerechnet in SEINER Nähe?

Grauen-Eminenz ignorierte den Missklang, der deutlich machte, dass da jemand Hilfe brauchte.

Das war eine Pandämoniums-Veranstaltung! Wer auch immer sich mit solchen Bekloppten einließ, musste ja wohl wissen, dass es sich nicht gerade um nette, soziale Zeitgenossen handelte, die einem hilfreich zur Hand gingen.

Oh nein, kamen da etwa schnelle Schritte näher?

„Sie – Sie sind doch –! Kommen Sie schnell!“, rief ein hektischer dünner Mann.

Grauen-Eminenz rührte sich nicht.

Doch dieses Männlein besaß tatsächlich die Frechheit, ihn am Arm zu packen! Kräftetechnisch war Grauen-Eminenz ihm so deutlich überlegen, dass es ihm absurd vorkam, sich gegen den Griff zu wehren. Das war ja lachhaft.

Also ließ er sich von dem, was auch immer dieser Mann war, ein Schatthenverweser? – einer dieser komischen Bürohengste, die sich bekloppte Regeln für Schatthenmeister ausdachten und sich um die Verwaltung kümmerten – mitschleifen. Schlicht weil er keinen Nerv hatte, ihn K.O. zu schlagen.

Nicht dass er sonst dauerhaft mit Kindern arbeiten musste oder gar einen Schatthengesellen aufgedrückt bekam.

Der Mann in dem stinklangweiligen mausgrauen Anzug, aus dessen Brusttasche eine Packung Tic Tac herauslugte, zerrte ihn hin zu einem am Boden kauernden und schwer atmenden Jungen von vielleicht sechs Jahren.

„Tun Sie was!“, forderte der Mann panisch.

Grauen-Eminenz unterdrückte ein Stöhnen und verdrehte die Augen. Mit einer geschickten Bewegung entwendete er dem Mann dann die Tic Tac Packung, öffnete sie und schüttelte drei der Lutschdragées in seine Hand.

Kniend hielt er sie dem Jungen hin.

„Lutschen.“, befahl er.

Der Junge schaute eingeschüchtert und tat wie ihm geheißen.

„Was- was tun Sie denn da? Das sind Tic Tac!“, rief der Verweser-Futzi. „Wie soll denn das helfen?“

Grauen-Eminenz sah nicht ein, diesem Trottel darauf zu antworten, doch das Kind schaute nun ängstlich.

„Das hilft, weil ich sage, dass es hilft.“, sagte er streng und baute sich wieder zu voller Größe auf.

Seine hünenhafte Statur schien großen Eindruck auf den Jungen zu machen.

„Was sind sie denn für ein Arzt?!“, kreischte der Mann neben ihm.

Sah er etwa aus wie ein Arzt?

Wütend drückte Grauen-Eminenz dem Deppen seine Tic Tac in die Hand und durchbohrte ihn mit einem Blick.

Hastig stopfte dieser sich daraufhin ein paar der Dragées in den Mund, als wäre er dazu genötigt worden.

Endlich gab er Ruhe.

Auch der Junge zu Grauen-Eminenz‘ Füßen atmete allmählich wieder regelmäßiger und tiefer.

Placebo sei Dank.

Grauen-Eminenz beugte sich zu ihm und hievte ihn kurzerhand auf seinen Arm. Der Junge wehrte sich nicht, sondern legte direkt seine Arme um ihn.

„Willst du später Schatthenmeister werden?“, fragte er ihn grimmig.

Der Junge schüttelte den Kopf.

„Gut so.“ Er lief mitsamt dem Jungen auf den Eingang des Gebäudes zu.

„Wo bringen Sie ihn denn hin?“, forderte der Mann aufgewühlt zu erfahren.

„Ins Kinderparadies.“, grollte Grauen-Eminenz. „Zu den anderen Nervensägen. Der kleine Mann sieht aus, als könne er den Job besser machen als ich.“

Er kontrollierte den Blick des Jungen. Tatsächlich wirkte dieser fasziniert davon, von einem so großgewachsenen und starken Mann wie ihm für würdig gehalten zu werden, eine verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen.

Grauen-Eminenz ignorierte die fehlgeleitete und völlig unangebrachte Bewunderung des Kleinen.

Er wollte nur, dass dieser seinen Job übernahm. Nichts weiter.

Er hatte kein weiches Herz oder so!!!

Kurz hielt er an und drehte sich nochmals zu dem verwirrt dreinschauenden Männlein herum, das sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn tupfte.

Fordernd streckte er ihm die Hand hin.

„Die Tic Tac.“

Ohne Widerworte reichte dieser ihm die Packung.

Grauen-Eminenz drückte sie dem Jungen auf seinem Arm in die Hand.

„Hier.“ Sein Blick glitt nach vorn. „Für den Fall, dass wir noch mehr Leute verarzten müssen.“

Der Kleine nickte pflichteifrig, als sei er fest dazu entschlossen, ihm zu assistieren.

 



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