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Love against all Reason

Liebe gegen jede Vernunft
von
Koautoren:  Linchen-86  Khaleesi26

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Mimi
 

Die letzten drei Tage waren halbwegs erträglich, was größtenteils an Tai lag. Er hat sich alle Mühe gegeben, mich in meinem goldenen Käfig bei Laune zu halten. Sonst redet ja hier keiner mit mir. Frau Kido ist immer noch nett zu mir, spricht aber nur das Nötigste. Außerdem sehe ich sie am Tage kaum, wie den Rest der Familie. Joe sehe ich nur beim Frühstück und Abendessen und selbst das scheint ihm zu viel zu sein. Er verhält sich mir gegenüber sehr distanziert und ich weiß nicht, was ich noch tun soll, damit er mir vergibt. Der Einzige, der in diesem Hause nett zu mir ist, ist Ansgar. Aber hey, ist ja immerhin auch sein Job.

Der alte Kido beruft jeden Tag aufs Neue eine Familien-Konferenz ein – oder wie ich es nenne: die Mimi-Tachikawa-Krisen-Sitzung. Tai muss dann immer mit anwesend sein und wir sprechen über die neusten Schlagzeilen. Die Medien haben das Interview geschluckt – wie auch nicht, das war schließlich Oscarreif – aber die Gerüchte hören trotzdem nicht auf. Jeden Tag kommt eine neue Schlagzeile, auf die wir angemessen reagieren müssen. Dafür ist dann Tai zuständig. Er berät uns und Dr. Kido nickt ab oder nicht. Ich habe dabei nicht viel zu melden. Wozu auch? Geht ja nur die ganze Zeit um mich.

Immerhin haben sie ihr Wort gehalten und meinen Vater gegen Kaution aus dem Gefängnis geholt. Ich habe sogar schon mit meinem Vater telefoniert und es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Auch er hat inzwischen ein schlechtes Gewissen und wollte mit Joes Vater darüber sprechen. Aber dieser ist zu stur und will kein Wort mit Keisuke wechseln. Ich bin sicher, er verabscheut uns.

Keine Ahnung, wie ich das je wieder gut machen soll, aber ich gebe nicht auf. Wenn die Schulden meines Vaters bis zum Prozess nicht beglichen sind, erwartet ihn schlimmeres als eine Untersuchungshaft.

Momentan bin ich einfach nur froh, wenn wir alle mit einem blauen Auge davon kommen. Noch schöner wäre es, wenn mein Verlobter mal wieder mit mir reden würde, aber da kann ich wohl lange warten.

Heute ist erst mal Backen angesagt. Morgen startet das große Fest im Krankenhaus und ich bin schon ganz aufgeregt deswegen. Das ist meine Chance, es wieder gut zu machen, zumindest ein bisschen.

Ich bin gerade fleißig dabei, den Teig für die Einhorntorte anzurühren, als Tai schwer bepackt in die Küche stolpert.

„Hey, da bist du ja endlich“, sage ich. Tai knallt die Einkäufe auf einen Tisch und beginnt zu schnaufen.

„Man, war das anstrengend. Brauchst du wirklich so viele Sachen?“

Ich schmunzle ein wenig. „Wie kann es sein, dass du von Häusern springst und nach einem kleinen Einkauf derart aus der Puste bist?“

„Ich hasse einkaufen. Ich mache das hier nur für dich.“

Ich schenke ihm einen vielsagenden Blick, woraufhin Tai sich gleich korrigiert. „Und weil es mein Job ist, natürlich.“

„Ja, natürlich“, grinse ich, stelle die Schüssel ab und werfe einen Blick in die Tüten.

„Hast du an den Glitzer gedacht?“

„Welchen Glitzer?“

„Tai!“, fahre ich ihn fassungslos an, woraufhin er sofort anfängt zu grinsen.

„Klar hab ich an den verdammten Glitzer gedacht.“

„Gut“, entgegne ich und widme mich wieder meinem Teig. „Keine Party ohne Glitzer!“

„Jaah“, meint Tai jedoch nur und sieht mich an, als wäre ich von einem anderen Stern. „Also dann, viel Erfolg noch bei deinen Torten und dem ganzen Kram, ich werd dann mal …“

„Halt!“, rufe ich, als er gerade einen Fuß zur Tür raussetzen will. „Wo willst du hin?“

„Ich will, äh … ich muss dringend noch was erledigen.“

Ich strecke den Arm aus und zeige anklagend mit dem Rührlöffel auf ihn.

„Du willst dich doch nicht etwa drücken, Taichi Yagami?“

„Drücken? Ich? Wovor?“ Er tut ganz unschuldig. Kann er gut.

„Vorm Backen natürlich.“

„Okay“, sagt Tai nun ergeben und kratzt sich am Hinterkopf. „Ernsthaft, Mimi. Backen und ich, das ist wie Butter und Schokolade. Das passt einfach nicht zusammen.“

„Butter und Schokolade passen ganz hervorragend zusammen.“ Ich stemme die Hände in die Hüften. „Du kannst mich doch jetzt hier nicht hängen lassen. Ich schaffe das nicht, ohne eine helfende Hand.“

„Es sind jede Menge Bedienstete im Haus.“

Dieser kleine … er will sich unbedingt aus dem Staub machen.

Also bleibt mir nur noch eins: nörgeln.

„Tai-ai-ai“, wimmere ich und verziehe das Gesicht. „Du wolltest ab jetzt nett sein, schon vergessen?“

„Glaub mir, Prinzessin“, lacht Tai jedoch nur. „Ich tue dir hiermit einen Gefallen. Außerdem sind die Kinder im Krankenhaus schon krank, die brauchen nicht noch eine Magenverstimmung, weil sie meinen giftigen Kuchen gegessen haben.“

Ich ziehe einen Schmollmund und fange an, ganz melodramatisch den Teig weiter zu rühren. „Na, schön. Ich kann dich ja nicht zwingen“, schniefe ich.

Als ich das sage, stöhnt Tai auf und kommt endlich zu mir rüber.

„Na gut, ich helfe dir. Was man nicht alles tut … Du bist echt nervig, ich hoffe, das weißt du.“

Meine Antwort ist ein breites, zufriedenes Grinsen.

„Du hast was gut bei mir“, sage ich und schiebe ihm auch gleich ein paar Backzutaten rüber. Er kann ja schon mal die Sahne steif schlagen.

„Ich komme drauf zurück“, beginnt nun auch Tai zu lachen und am liebsten würde ich ihm um den Hals fallen, weil ich ihm so dankbar bin. Nicht nur, weil er mir gerade hilft, sondern weil er die letzten Tage wirklich für mich da war.

„Mir gefällt dein Lachen“, rutscht es mir ganz verträumt raus, während ich in den Teig starre.

Tai sieht zu mir rüber und erst jetzt fällt mir auf, dass das vielleicht etwas unpassend war. Wir wollten das ja nicht mehr tun – uns anziehend finden. Auch, wenn ich noch keine Ahnung habe, wie das gehen soll. Aber jetzt, wo ich wieder, oder immer noch, mit Joe verlobt bin, sind solche Gefühle absolut tabu!

Genau in dem Moment, wo ich an ihn denke, steckt mein Verlobter seinen Kopf zur Tür rein.

„Ansgar, bist du hier? Oh …“, macht er, als er uns erblickt. „Ihr seid das.“

„Ja“, sage ich und schaue zu Tai rüber. Stehen wir uns auch nicht zu nah? Nicht, dass Joe noch auf komische Gedanken kommt. „Tai hilft mir beim Backen. Du weißt schon, für das Fest morgen.“

Rechtfertige ich mich gerade vor ihm, damit er auch ja nichts Falsches denkt? Aber anscheinend tut er das ohnehin nicht, denn er zuckt nicht mal mit der Wimper.

„Okay, dann viel Erfolg“, sagt er völlig unterkühlt und verlässt sofort wieder den Raum, als würde er es keine Sekunde länger in meiner Nähe aushalten.

Betrübt senke ich den Kopf. „Er hasst mich.“

„Er hasst dich nicht“, sagt Tai mit ruhiger Stimme. „Er ist nur verletzt, das ist alles.“

„Meinst du, er kann mir irgendwann verzeihen?“ Ich wüsste nicht mal, ob ich es könnte, wenn ich an seiner Stelle wäre.

„Ich denke schon, ja“, antwortet Tai, während wir beide mit unserer Arbeit weiter machen. „Joe ist kein schlechter Kerl, ich denke, das hast du auch schon gemerkt. Von allen Kidos ist er definitiv der Netteste. Aber auch er ist nicht ohne Fehler, auch wenn er noch so ein großartiger Arzt ist. Er ist auch nur ein Mensch und du hast ihn hintergangen. Gib ihm einfach etwas Zeit.“

Gedankenversunken nicke ich. Vielleicht kann ich ihn ja morgen auf dem Fest davon überzeugen, dass ich es ernst meine und dass mir das hier immer noch wichtig ist.
 

Tai hat nicht untertrieben, als er sagte, er und das Backen passen nicht zusammen. Ehrlich gesagt wäre ich fünf mal schneller gewesen, wenn ich ihn weggeschickt und es doch alleine gemacht hätte. Aber ich muss gestehen, ich genieße gerade einfach seine Nähe. Nicht nur, weil ich ihn inzwischen ganz gern um mich habe – wer hätte das gedacht? – sondern auch, weil ich mich dank ihm nicht komplett mutterseelenallein in diesem Land und in dieser Villa fühle.

„Stimmt es, dass die Kidos die Kaution von deinem Vater übernommen haben?“, erkundigt er sich, während wir gemeinsam die Einhorntorte verzieren, immerhin macht er sich dabei ganz gut. Ich nicke. „Ja, das haben sie tatsächlich. Ich freue mich, dass mein Vater vorerst frei ist, aber ich habe auch ein schlechtes Gewissen deswegen.“

„Ja?“, hakt Tai stutzig nach. „Aber bist du nicht genau dafür hergekommen?“

Ich zische verächtlich. „Du meinst, wegen Geld?“

Tai zuckt mit den Schultern, während ich dabei bin, rosa Perlen auf der Torte zu verteilen.

„Ja, das stimmt, muss ich zu meiner Schande gestehen. Aber was ich dir erzählt habe, war trotzdem nicht nur gelogen. Ich glaube wirklich nicht an die Liebe und eine arrangierte Ehe war nicht die schlechteste Option, auch wenn die Idee daher rührte, dass ich meinen Vater retten wollte.“ Trotzdem hätte ich ein deutlich weniger schlechtes Gewissen, wenn diese ganze Sache mit Joe nicht komplett geschauspielert wäre. Wenn wir wenigstens ansatzweise etwas füreinander empfinden würden. Ja, dann würde es mir deutlich besser gehen. Aber so komme ich mir wirklich vor wie eine Betrügerin.

Plötzlich klingelt der Timer auf meinem Handy und ich fahre hoch. „Oh, der nächste Kuchen ist fertig.“

„Ich mach das schon“, sagt Tai und geht zum Backofen, um den fertigen Kuchen rauszuholen. Dann schreit er mit einem Mal alles zusammen und ich höre, wie ein Blech scheppernd auf den Boden knallt. Erschrocken drehe ich mich um.

„Was ist passiert?“, frage ich, während Tai bereits zum Waschbecken rennt.

„Nichts, ich hab mich nur etwas verbrannt.“

Nur etwas verbrannt? Sein schmerzverzerrtes Gesicht sagt mir da aber etwas ganz anderes. Schnell laufe ich zu ihm rüber.

„Zeig mal her!“ Er hält seine Hand unter den Wasserstrahl, aber ich sehe bereits, dass seine Handfläche rot schimmert. „Oh Tai, das sieht übel aus.“

„Halb so wild.“

Will er mich auf den Arm nehmen?

„Du musst hier nicht den starken Mann spielen“, sage ich und eile los, um einen Erste Hilfe Kasten zu holen.

Als ich zurückkomme, hat Tai sich bereits ein Geschirrtuch um seine Hand gewickelt.

„Ehrlich Mimi, es geht schon“, winkt er nur ab, als ich das Verbandsmaterial vor uns auf der Arbeitsplatte ausbreite.

„Red keinen Blödsinn und zeig her“, fordere ich jedoch und reiße förmlich seine Hand an mich. Ich wickle das Tuch ab und sehe mir seine Handfläche an.

„Autsch“, entfährt es mir und selbst ich muss die Zähne zusammenbeißen. Weiß doch jeder, wie weh das tut.

„Ich sag doch, es ist halb so wild. Ich bin Stuntman, schon vergessen? Ich hatte schon weitaus schlimmere Verletzungen.“

„Ich sagte doch, du musst nicht den Starken spielen. Warum greifst du auch einfach ohne Handschuhe an das Backblech? Jetzt lass es doch bitte einfach zu, dass ausnahmsweise mal ich dich rette.“ Sonst ist es ja immer umgekehrt.

Ich öffne eine Salbe und beginne sie vorsichtig auf der verbrannten Stelle zu verteilen. Jetzt verzieht Tai doch die Mundwinkel und kneift die Augen zusammen.

„Tut wohl doch weh“, stelle ich triumphierend fest, woraufhin von ihm nur ein knappes „ein bisschen“ kommt.

Grinsend schüttle ich den Kopf.

„Es ist ja schön, dass du so mutig und stark bist, das imponiert mir. Aber vor mir musst du dich nicht verstellen“, sage ich und meine es genauso. Ich kenne Tai noch nicht lange, aber inzwischen durfte ich so viele verschiedene Seiten an ihm kennenlernen, dass ich neugierig geworden bin, was wohl tief unter der Oberfläche schlummert.

„Danke, Prinzessin. Das Gefühl habe ich auch“, entgegnet Tai und ein zaghaftes Lächeln zeichnet sich auf seinen Lippen ab. Ein Lächeln, dass mein Herz verboten höher schlagen lässt.

„Du bist immerhin die Erste, der ich von Kaori erzählt habe. Na ja, mit Ausnahme von Kari.“

Ich kneife die Augenbrauen nachdenklich zusammen. Ich bin diese Geschichte immer und immer wieder im Kopf durchgegangen und schnalle es einfach nicht. „Wie kann es sein, dass niemand etwas gemerkt hat? Ich meine, Joe ist so ein guter Freund von dir und nicht mal er hat gemerkt, dass zwischen euch was war?“

„Oh man“, lacht Tai sarkastisch auf, als ich die Salbe verschließe und anfange, einen Verband um seine Hand zu wickeln. „Du hast doch gesehen, wie gut Kaori das kann. Sie tut einfach so, als wäre das alles vorherbestimmt und alles andere kehrt sie unter den Teppich.“

„Hmpf“, mache ich nur und schnaube verächtlich. „Ich glaube, ich mag sie nicht mehr.“

Nun lacht Tai wirklich. „Du darfst sie ruhig mögen, das ist völlig in Ordnung. Ich sage ja auch nicht, dass sie deshalb ein schlechter Mensch ist. Das ist sie definitiv nicht. Aber auch sie hat eben ihre Fehler, so wie wir alle.“

„Und was sind deine Fehler?“
 

Tai
 

Meine Fehler?

Du meinst, dass ich drauf und dran bin, mich in die Verlobte meines Freundes zu verlieben? Ja, das ist mit Abstand mein größter Fehler.

Ich grinse jedoch nur schief. „Ich habe keine, ich bin die Ausnahme.“

„Oh, da würden mir aber so einige einfallen“, lacht Mimi auf und ich schmunzle verstohlen.

„Ja, hab ich gelesen“, rutscht es mir heraus.

Mimi hört auf den Verband um meine Hand zu wickeln und starrt mich an.

„Wie, gelesen?“

Verdammt. Ich beiße mir auf die Zunge. Das hätte ich jetzt wirklich nicht sagen sollen.

„Tai, hast du etwa …?“, beginnt sie, als ich ihr nicht antworte und stattdessen an die Decke starre als wäre da irgendetwas super Spannendes zu sehen.

„Keine Ahnung, wovon du sprichst.“

Ich spüre, wie sich ihre Blicke in mich bohren. „Hast du mein Tagebuch gelesen?“

Fletscht sie da etwa die Zähne?

„Du schreibst Tagebuch? Wusste ich ja noch gar nicht“, lüge ich eiskalt, aber das rettet mich nun auch nicht mehr, denn sie schlägt mich bereits gegen den Oberarm. „Tai!“

„Okay, okay, ist ja gut. Jaah, ich habe es gelesen. Zufrieden?“

„Nein, natürlich nicht. Wie konntest du nur?“, fährt sie mich an.

„Es tut mir ja leid“, entgegne ich reumütig und schaue sie mitleidig an. „Du warst schließlich verschwunden und hast es einfach hier rum liegen lassen. Du hast es zurück gelassen, also dachte ich, es wäre dir egal.“

„Ist es aber nicht. Das waren sehr intime Gedanken.“

Mimi ist eindeutig sauer, zurecht. Trotzdem kann ich mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen.

„Oh ja, ich weiß.“ Dort standen schließlich allerhand Dinge drin, die mich betreffen. Und die waren nicht ohne.

„Hör ja auf so dämlich zu grinsen!“, fordert Mimi mich auf und schlägt mir direkt noch mal gegen den Arm. Ich muss lachen, denn ich habe es gerade geschafft, dass sie ein kleines bisschen rot wird.

„Okay, ich verspreche dir, dass ich dich nicht mehr damit aufziehen werde.“ Zum Schwur halte ich meinen kleinen Finger in die Höhe und warte drauf, dass sie ihren bei mir einhakt, aber stattdessen funkelt sie mich nur wütend an.

„Danke“, entgegnet sie bissig und zieht den Knoten um den Verband besonders fest, so dass ich kurz aufschreien muss.

„Am besten, ich verbrenn das Ding einfach“, sagt sie dann schließlich, während sie die Verbandssachen wieder wegräumt. „Da stehen einfach zu viele Geheimnisse drin.“

„Das wäre aber sehr schade drum“, gestehe ich schulterzuckend. „Ich mag deine Poesie.“ Wobei ich gestehen muss, dass ich auch nicht möchte, dass sie die Gedanken an mich vernichtet, die sie so ehrlich aufgeschrieben hat. Es ist schließlich der einzige Beweis dafür, dass sie mehr für mich empfindet, als nur platonische Freundschaft.

Mimi sieht beschämt zur Seite. „Die hast du also auch gelesen.“

„Ich hab’s nur überflogen“, schwindle ich, weil ich merke, wie peinlich ihr das ist.

„Das beruhigt mich“, antwortet Mimi jedoch wenig überzeugend.

Sie bringt den Verbandskasten weg und wir machen uns daran, die Torte weiter zu verzieren. Den runtergefallenen Kuchen müssen wir leider noch mal neu backen, was noch mal etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als geplant.

Irgendwie ist Mimi ganz in Gedanken versunken und wirkt distanzierter, seit ich ihr vorhin gesagt habe, dass ich ihr Tagebuch gelesen habe. Jetzt habe ich doch ein verdammt schlechtes Gewissen deswegen, aber was hätte ich denn tun sollen? Ich wollte sie einfach nur beschützen und daher musste ich die ganze Wahrheit wissen.

„Wow“, sage ich anerkennend, als wir nun auch mit der zweiten Torte fertig sind. „Die Kinder im Krankenhaus werden aus dem Staunen nicht mehr raus kommen. Vermutlich bist du so was wie ihre gute Fee.“

Mimi lächelt zaghaft, als wäre sie mit dem Ergebnis nicht vollends zufrieden. „Findest du?“

„Allerdings“, sage ich, weil sie wirklich stolz auf sich sein kann. „Ich denke, das Fest wird ein riesen Erfolg.“

Ich versuche, ihr Mut zuzusprechen, aber ihre Gedanken hängen immer noch ganz woanders.

Okay, das reicht. Ich muss die Stimmung irgendwie wieder auflockern.

„Aber weißt du, was eine gute Fee unbedingt braucht?“, frage ich verheißungsvoll und Mimi sieht mich verwirrt an, als wüsste sie gar nicht worauf ich hinaus will.

Ich grinse. „Jede Menge Feenstaub.“ Ich nehme mir eine Hand voll blauen Tortenglitzer aus der Schale und werfe ihn Mimi ins Gesicht.

Erschrocken reißt sie den Mund auf. Ich pruste los.

„Oh, das hast du gerade nicht getan!“, röchelt sie, spuckt Glitzer aus und versucht, sich die Augen frei zu reiben, aber das Zeug klebt an ihr wie Honig.

„Du müsstest dich mal sehen, du bist wirklich eine hübsche Fee.“ Ich halte mir den Bauch vor Lachen und bemerke dabei nicht, wie Mimi ebenfalls in eine Schüssel greift und mir gleich darauf eine ganze Ladung Mehl ins Gesicht wirft. Aus dem Lachen wird ein Husten. Ich wedle wild mit den Händen vor meinem Gesicht herum, um den Mehlstaub irgendwie zu vertreiben, aber keine Chance.

„Das war fies“, röchle ich.

Okay, die Kleine will Krieg? Kann sie haben. Ich nehme die ganze Schüssel mit dem restlichen Glitzer und Kippe ihn über ihren Kopf aus. Mimi reißt die Augen auf, ehe sie mich böse anfunkelt. Kurz herrscht Stille, doch dann …

„Lauf!“

Keine Sekunde später sprinte ich los, als sie auch schon nach dem restlichen Mehl greift und mir hinterher jagt.

„Was hast du denn, Mimi? Magst du etwa kein blau?“, ärgere ich sie weiter, während wir um die Kochinsel laufen und ich Mimi hinter mir knurren höre.

„Du bist so was von kindisch, Tai. Bewirfst mich einfach mit Glitzer, was soll das?“

„Feenstaub, Mimi. Es ist Feenstaub!“

„Es ist dein Untergang!“ Sie wirft noch eine Ladung Mehl nach mir, trifft aber nur meine Schulter, weil ich gerade noch rechtzeitig zur Seite springe.

„Du willst dich mit mir anlegen?“, frage ich verheißungsvoll und Mimi lacht diabolisch auf.

„Das tue ich doch schon, seit ich in Japan gelandet bin.“

Wo sie recht hat …

„Okay, du hast es so gewollt“, grinse ich und greife nach der großen Schüssel mit der Schlagsahne. Mimi kommt abrupt zum Stehen und sieht mich mahnend an.

„Oh nein, das traust du dich nicht.“

„Sicher?“ Ich grinse schief und mache einen Schritt auf sie zu. Mimi weicht zurück, doch ich hebe bereits die Schüssel in die Höhe, bereit zu tun, was ich tun muss.

„Stopp!“, brüllt Mimi und kneift die Augen zusammen. „Du hast gewonnen, okay?“

„Ist das auch kein Trick?“ Ich halte die Schüssel immer noch über ihren Kopf.

„Ja, doch! Bitte tu das nicht.“

„Weißt du, Mimi“, sage ich zufrieden und stelle die Schüssel wieder ab. „Du kannst wirklich süß sein, wenn du mich so anflehst.“

Mimi zischt verächtlich und kommt ein Stück näher, bis sie ziemlich dicht vor mir steht.

„Weißt du Tai, ich finde auch etwas ziemlich süß an dir.“

Mein überhebliches Grinsen verschwindet. Ich schlucke schwer. Meint sie das ernst? Flirtet sie gerade mit mir?

„Ach ja?“, entgegne ich mit schwacher Stimme, weil meine Kehle sich mit einem mal ganz trocken anfühlt.

Mimi kommt noch ein Stück näher und lächelt mich zuckersüß an. Ihr Blick fixiert meinen. Sie sieht aus wie ein Engel, selbst mit dem ganzen Glitzer, und ich muss aufpassen, dass ich ihr nicht komplett verfalle.

„Und was findest du so süß?“, frage ich, woraufhin sie breit grinst.

„Die Sahne in deinem Gesicht.“

„Was …?“ Noch ehe ich den Gedanken laut aussprechen kann, greift sie in die Schüssel und klatscht mir eine ganze Ladung Sahne ins Gesicht.

Erschrocken kneife ich die Augen zusammen, während ich Mimi einfach nur lachen höre. Diese freche Göre!

„Oh, was hast du denn, Tai?“, lacht Mimi immer lauter und kriegt sich gar nicht mehr ein. „Magst du keine Sahne? Ich finde, du siehst zum anbeißen aus.“

Sie lacht so sehr, dass es mich beinahe mitreißt und ich ebenfalls darüber lachen muss, wenn ich mir vorstelle, wie ich gerade aussehe. Aber vorher werde ich mich dafür revanchieren.

„Na, warte“, lache ich, wische mir die Sahne aus dem Gesicht und packe sie mir. Mimi kreischt auf, während ich sie von hinten festhalte und versuche, ihr die Sahne ins Gesicht zu reiben. Sie lacht und windet sich, aber gegen mich hat sie keine Chance.

Gerade, als ich „Das hast du davon!“, rufe und es endlich schaffe, ihr eine Hand voll Sahne auf die Wange zu schmieren, klopft es an der Tür und wir verstummen beide.

Schockiert sehen wir nach vorne, wir haben anscheinend völlig vergessen, wo wir uns befinden und dass wir in diesem Haus nicht alleine sind. Ansgar steht in der Tür, sieht uns beide an, wie wir über und über mit Sahne, Glitzer und Mehl bekleckert sind und verzieht keine Miene. Stattdessen räuspert er sich einfach, als wäre es ihm unangenehm, uns ausgerechnet jetzt zu stören.

„Entschuldigen Sie, Herr Yagami“, sagt er ganz geschäftig. „Aber Ihre Schwester ist hier.“

Was? Kari?

Sie tritt hinter Ansgar hervor und zunächst ist sie verwirrt, Mimi und mich so zu sehen. Doch dann schleicht sich ein breites Grinsen auf ihre Lippen.

„Störe ich?“

„Ganz offensichtlich“, sagt Ansgar trocken, doch ich schüttle nur den Kopf und lasse schnell von Mimi ab. „Nein, gar nicht.“

Rollt Ansgar da gerade mit den Augen?

„Ich lasse Sie nun alleine. Sagen Sie Bescheid, wenn Sie Hilfe beim Saubermachen benötigen.“ Er dreht sich um und geht, während ich nur die Stirn runzle. Wie kann man so sehr einen Stock im Arsch haben?

Kari kommt auf uns zu und kann sich nun das Lachen nicht mehr verkneifen.

„Heilige Scheiße, wie seht ihr denn aus?“

Ich schnaufe. „Schön, dass dich das amüsiert.“

„Ich glaube, ich habe nicht ansatzweise so viel Spaß wie ihr“, grinst meine Schwester und sieht mich wissend an. Was soll dieser Blick?

„Kari …“

„Ich spüre hier eindeutig Vibes.“ Sie zeigt mit dem Finger auf Mimi und mich und selbst unter der Sahne kann ich erkennen, wie rot Mimi wird.

„Nein, so ist das nicht“, versucht sie sich zu rechtfertigen, aber ehrlich gesagt weiß ich selbst nicht, wem sie hier gerade was vormachen will.

„Na, wenn du das sagst“, pfeift Kari und stellt eine riesen Box Muffins auf dem Küchentisch ab.

Ich wische mir mit einem Geschirrtuch übers Gesicht und schaue in die Box. „Ist das fürs Fest? Sind das Krümelmonster Muffins?“

„Du bist ein Schlitzohr, Tai. Gut erkannt“, zieht mich meine Schwester auf, während sie zu Mimi sieht. „Warum bist du von oben bis unten mit Glitzer eingestaubt?“

Ich grinse gehässig. „Das ist Feenstaub“, sage ich, gehe zu Mimi rüber, fahre mit dem Finger über ihre sahnige Wange und stecke ihn mir in den Mund. „Sie ist eine menschliche Torte.“

Mimi schlägt mir auf die Hand. „Lass den Quatsch. Das ist alles deine Schuld. Keine Ahnung, wie ich den Glitzer je wieder aus meinen Haaren kriegen soll.“

„Tja“, zucke ich mit den Schultern. „Da hilft wohl nur eins.“

„Sehe ich auch so“, stimmt Kari mir zu.

„Abschneiden“, sage ich.

„Ein Kostüm“, sagt sie.

Fragend sehe ich sie an. „Ein Kostüm?“

Kari nickt eifrig. „Ich sage ja nicht, dass du den Glitzer komplett drin lassen sollst, denn mal ehrlich, es ist schon ein wenig viel. Aber die Idee kam mir gestern. Lasst uns ein paar Kostüme für die Kinder besorgen, ich glaube, das würde sie riesig freuen für einen Tag mal jemand anderes sein zu können. Superhelden, Prinzessinnen, Feen …“ Sie grinst in Mimis Richtung, doch diese muss die Idee wohl erst mal sacken lassen.

„Wo sollen wir so schnell noch Kostüme auftreiben?“, gibt Mimi zu bedenken, aber Kari winkt nur ab. „Überlass das mir“, antwortet Kari breit grinsend. Typisch meine Schwester. Wenn sie sich in etwas reinhängt, dann richtig und das Fest scheint ihr mindestens genauso viel zu bedeuten wie Mimi.

„Okay, ich bin gespannt“, lacht Mimi.

„Du brauchst ja kein Kostüm mehr“, scherze ich und mustere sie von oben bis unten.

Mimi funkelt mich an. „Du …“

Doch weiter kommt sie nicht, denn schon wieder erklingen Schritte von draußen. Ein paar Sekunden später kommt Joe rein und bleibt wie angewurzelt stehen, als er uns sieht.

„Was ist denn hier passiert?“

Irgendwie sieht er in seinem sauberen, faltenfreien Anzug etwas deplatziert aus, während Mimi und ich mit Süßkram beschmiert sind und die Küche einem Schlachtfeld gleicht. Es wirkt fast schon grotesk.

Mimi öffnet den Mund, um etwas zu sagen. „Wir … ähm …“ Doch da kommt schon die nächste Person in die Küche gestürzt.

„Kari, wo bleibst du? Du hast gesagt, es dauert nur fünf Minuten.“ Es ist Takeru, der Freund meiner Schwester. Irritiert sieht er sich um. „Man Joe, ihr solltet ernsthaft darüber nachdenken, das Reinigungspersonal auszutauschen. Hier sieht’s ganz schlimm aus.“

Joe runzelt verwirrt die Stirn, verlangt aber zum Glück für den Moment keine Erklärung dafür. Was ist los mit ihm? Würde ich meine Verlobte so vorfinden, würde ich Fragen stellen.

„Na gut, was immer ihr hier auch treibt, ich wollte nur Takeru zu euch bringen. Kari, wir sehen uns bei deiner nächsten Untersuchung.“

„Wir sehen uns morgen, ich werde natürlich auch auf dem Fest sein“, meint Kari.

„Oh ja, stimmt. Dann bis morgen.“ Joe will auf dem Absatz kehrt machen, aber Mimi hält ihn zurück.

„Warte mal, Joe. Willst du dir nicht die Torten anschauen? Wir haben viele Stunden daran gebacken.“

Joe wirft einen flüchtigen Blick über die Schulter. „Ich sehe sie ja morgen. Ich habe jetzt noch einen Termin.“

Er stolziert aus der Küche und ich sehe, wie Mimi betrübt den Kopf hängen lässt. Wütend presse ich die Zähne aufeinander. Muss er sie so behandeln? So langsam kotzt mich sein Verhalten echt an.

Ich wische mir noch mal mit einem Tuch übers Gesicht und gehe ihm dann nach. „Ich bin gleich zurück.“
 

Mimi
 

„Okaaay“, sagt Takeru gedehnt. „Was war denn das für ein Auftritt?“

Ich puste die Luft aus und gehe rüber zur Kochinsel, um das Chaos zu beseitigen.

„Das liegt vermutlich an mir.“ Ich kenne Joe noch nicht lange, aber ich habe ihn noch nie so kalt erlebt. Nicht mir gegenüber. Es wird immer schwerer für mich in einem Haus zu leben, wo einfach jeder gegen mich ist. Dieses Gefühl ist so niederschmetternd.

„Du musst dann also Mimi sein. Hi, ich bin Takeru“, sagt Karis Freund und kommt zu mir rüber.

„Hallo, Takeru. Schön, dich endlich mal kennenzulernen, ich habe schon viel von dir gehört“, grinse ich und schiele zu Kari rüber, der die Röte ins Gesicht steigt.

„Ebenso“, meint Takeru. „Kari hat viel von dir erzählt.“

„Ich hoffe, nichts Schlechtes.“

„Keine Angst, meine Freundin ist schwer begeistert von dir, uns hast du schon mal auf deiner Seite.“

Ich lächle ihn dankbar an. Wie selbstverständlich er das Wort „uns“ verwendet. Als wären sie ein und dieselbe Person. Als würden sie immer zusammen halten und füreinander einstehen. Ich wünschte, ich hätte so jemanden in meinem Leben. Ich wünschte, Joe könnte das für mich sein, was Takeru für Kari ist.

„Danke, es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt.“ Vor allem wenn eine gewisse Person gerade nicht bei mir ist.

„Du bist nicht alleine, Mimi“, sagt Kari mitfühlend, geht zu Takeru und legt einen Arm um ihn. „Wir stehen hinter dir, egal was war. Und Tai tut das auch. Ich glaube, er hat dich ziemlich gern.“

Kurz muss ich auflachen. „Es ist sein Job mich gern zu haben.“ Dass Tai mir gestanden hat, etwas zu empfinden, wenn er bei mir ist, verheimliche ich lieber. Das darf niemals jemand erfahren. Ich will nicht noch einen Skandal in dieser Familie.

„Achso, dann war es wohl auch sein Job dich mit Glitzer und Sahne zu bewerfen“, lacht Kari und erst jetzt fällt mir wieder ein, dass ich wie ein bunter Hund aussehen muss. Gott, ich brauche dringend eine Dusche.

„Ah, daher also der Aufzug“, meint Takeru, dem gerade ein Licht aufgegangen ist. „Dein Bruder hat eine merkwürdige Art seine Zuneigung zu zeigen“, witzelt er dann, woraufhin Kari ihn spielerisch in die Seite kneift.

„Lass die dummen Sprüche. Ich kenne meinen Bruder und weiß, was ich gesehen habe.“

So? Und was hat sie gesehen? Ich beiße mir auf die Zunge und stelle diese Frage besser nicht. Ich will die Antwort gar nicht wissen. Es würde alles nur noch komplizierter machen.

„Wie auch immer, wir müssen jetzt los, Schatz“, sagt Takeru und drückt Kari einen Kuss aufs Haar. Ganz beiläufig. So eine kleine Geste, die so viel aussagt. Ach, ich beneide die beiden.

„Stimmt, müssen wir. Wir müssen noch Kostüme besorgen.“

„Kostüme?“, fragt Takeru stutzig. „Haben wir heute Nacht noch was vor? Verkleiden wir uns und machen schmutzige Spielchen?“

Kari boxt ihm in die Seite. „Hättest du wohl gern.“

Ich pruste los, weil die beiden zusammen einfach urkomisch sind. Und süß. Genauso habe ich sie mir zusammen vorgestellt.

„Wir sehen uns morgen, Mimi“, sagt Kari und lächelt mich zuversichtlich an. „Das wird ganz toll.“

„Ja, bis morgen.“ Ich hoffe, sie hat recht. Es hängt so viel davon ab.
 

Tai
 

„Hey, warte mal, Joe!“, rufe ich, als ich ihn kurz vorm Haupteingang einhole. Er dreht sich zu mir um, sein Gesicht ist ausdruckslos. „Was gibt’s, Tai?“

„Sag mal, musste das eben sein?“, fahre ich ihn an.

„Was genau meinst du?“ Dieser genervte Tonfall.

„Mal ehrlich, hätte es dich umgebracht, dir diese Torten für 2 Minuten anzusehen und wertzuschätzen, was deine Verlobte heute gemacht hat?“

„Ich sagte doch, ich habe noch einen Termin.“

„Hast du nicht, ich kenne deinen Terminkalender in und auswendig, weil ich deine Termine mache.“ Will er mich verarschen?

Joe stöhnt genervt auf. „Was willst du von mir, Tai? Dass ich ihr vergebe? Dass ich von heute auf morgen alles vergesse, was sie meiner Familie zugemutet hat?“

„Nein“, entgegne ich wütend. „Aber sie nicht wie der letzte Dreck behandeln wäre ein Anfang.“

Joe sieht beschämt zur Seite. Ich weiß, dass er eigentlich nicht so ist. Er steht sich nur gerade selbst im Weg.

„Bitte Joe“, flehe ich daher. Ich kann es einfach nicht ertragen, wie er Mimi behandelt. „Kannst du nicht versuchen, über deinen Schatten zu springen? Sie ist wirklich nicht so, wie du denkst. Ich kenn sie inzwischen ganz gut und sie ist …“

„Ja, das sehe ich“, zischt Joe und ich runzle die Stirn. „Tai, ernsthaft, sieh dich doch an.“

Ich sehe an mir hinab. Worauf spielt er an? Auf die Sahne oder auf Mimi?

„Sie manipuliert dich“, offenbart mir Joe schließlich. Beinahe hätte ich losgelacht.

„Erkennst du das denn nicht? Sie hat uns alle manipuliert. Und mit dir ist sie anscheinend noch nicht fertig. Weil du der Einzige bist, der noch zu ihr hält.“

Fassungslos sehe ich ihn an. Wann hat er angefangen, so von Mimi zu denken? Kann man es ihm übel nehmen? Ja, Mimi hat einen Fehler gemacht, aber deshalb ist sie noch lange kein schlechter Mensch. Oder das durchtriebene Miststück, für das er sie anscheinend hält.

„Das ist unfair, Joe und das weißt du“, entgegne ich nicht weniger wütend. „Das sind die Worte deines Vaters, nicht deine.“

Wieder gibt Joe ein Zischen von sich und zeigt dann drohend mit dem Finger auf mich.

„Frag dich besser auf wessen Seite du stehst. Und für wen du eigentlich arbeitest.“

Dann dreht er sich um und geht, während ich mich frage, ob ich meinen Freund jemals schon so verletzt gesehen habe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hallostern2014
2023-11-30T21:55:25+00:00 30.11.2023 22:55
Ich habe eine Vermutung warum sie Joes Mutter nicht mehr so oft sieht. Ich habe da jemanden in Verdacht. Ich bin gespannt ob es so ist wie ich es glaube. Aber ich bin so froh das sie jedenfalls zu Mimi noch nett ist und das Tai alles versucht Mimi abzulenken.

Hört die Presse auch mal endlich auf, dann kann Mimi auch endlich mal wieder richtig leben. Und die tollen Kidos wären ohne Tai aufgeschmissen. Er hat denen den Arsch gerettet.

Fand es schön, dass sie mit ihrem Papa telefonieren konnte. Ein kleiner Lichtblick für ihr warum sie das alles macht. Und dann auch das Backen, diese Ablenkung wird ihr gut tun. Und sie hat ja jetzt Tai um sich rum der sie so nehmen wie sie ist. Wie Süß die beiden aber wieder mit einander umgehen. Und Natürlich muss Tai sie helfen. Er hätte mal was anderes genommen als Butter und Schokolade, ich finde auch das es sehr gut passt🤣 wie sie ihn auch überredet hat, echt und well Tai Mimi in Wahrheit nichts abschlagen kann sagt er doch zu. Zum Glück hat Mimi es nicht gesagt als Joe reingekommen ist. Das wäre ja was gewesen, aber musste er diese schöne Momente Zerstören? Der kann ruhig wieder gehen. Und auch wenn er noch verletzt ist, er sollte mehr auf Mimi zu gehen. Echt zum kotzen sein verhalten. Aber gut, er hat die beiden wieder alleine gelassen und auch wenn Tai Mimi Mut machen möchte, sie muss sich dennoch weiter verstellen.

Na, dass beide nicht an die wahre Liebe glauben liegt daran weil die beiden sich nicht vorher getroffen haben. Oje, sowas kann auch nur Tai passieren. Aber Mimi ist da und hilft ihn diesesmal. So süß wie beide sich ihn den Moment verhalten. Und das Joe nichts gemerkt hat liegt daran weil er ihn dem Punkt einfach zu Blind ist.

Hehe, die Frage war toll von Mimi. Aber er ist nicht dabei sich zu verlieben er ist es bereits. Und klar will er nicht zugeben das er auch welche gemacht hat. Außer es rutsch in raus, ich musste so lachen als er es zugeben hat und Mimi einen kleinen wutanfall bekommen hat. Aber wir wissen ja wie frech sein lachen ist, da würde jeder sauer werden wenn man auch da noch jemand frech grinst. Aber beide haben sich ja wieder einbekommen und Tai hat ihr noch ein Kompliment gemacht und nicht nur zum Gedicht. Sondern auch zu ihren Backkünste. Und Natürlich schafft es Tai dadurch ihr wieder Mut zu machen. Er weiß das sie gerade sowas braucht und er sagt es nicht nur so sondern meint es ernst. Er ist einfach so süß wie er es versucht. Man merkt wie viel Mühe er sich macht. Schade das beide sich nicht ihre Gefühlen hingeben können. Beide sind so befreit gerade machen zusammen quatsch und lachen zusammen.

🤣🤣🤣🤣 Und dann kommt Kari, ich musste so lachen weil ich mir so bildlich vorstellen konnte was Kari gesehen hat 🤣🤣🤣 Und ich kann sie verstehen warum sie lachen musste 🤣🤣🤣 die Idee mit den Kostüme finde ich toll, es ist echt schön zu sehen wie Wichtig das Fest für die Kids für die 3 ist.

Und dann kommt Joe 😞 dachte schon er sagt was negatives aber dann kommt ein neuer Retter namens T.K. Aber das hindert leider nichts an seinen Verhalten Mimi gegenüber natürlich verletzt es ihr.

Das Gespräch zwischen T.K. und Mimi ist echt toll. Natürlich hat Kari auch nur gutes über Mimi zu sagen. Und T.K. glaubt auch eher Kari als das was die Presse sagt. Klar hat Tai Mimi sehr gerne, er liebt sie bereits und Kari ist die jenige die es schon ahnt. Mimi versucht sich rauszureden, aber Kari hat recht wäre es nur sein Job würden beide nicht so aussehen wie jetzt. Ich finde es so süß wie T.K. und Kari miteinander umgehen 😍

Ich finde es super von Tai, dass er Joe gleich zur Rede stellt. Ich glaube Joe ist einfach nur eifersüchtig. Und weiß innerlich selbst das er Fehler macht. Deswegen unterstellt er natürlich Tai das er sich von Mimi manipulieren lässt. Was er natürlich nicht tut, er hat sie einfach nur besser kennengelernt. Joe kann es einfach nur nicht ab das jemand sich gegen die Familie stellt. Er kann Tai so oft drohen wie er möchte, er wird dennoch zu Mimi halten

So jetzt jetzt das letzte Kapitel 😍😢
Antwort von:  Ukiyo1
06.12.2023 22:20
Also, jetzt machst du uns ja neugierig :P was meinst du denn damit? Welchen Verdacht hast du?

Ja, dafür hätte Tai sofort eine Gehaltserhöhung verdient :D aber nee, die hauen ihm ja noch um die Ohren, er würde seinen Job nicht richtig machen, Pfft!

Ich bin da auch ganz bei Mimi - Butter und Schokolade passt perfekt zusammen, so wie die beiden :D <3
Ja das ist alles ganz schön anstrengend für unsere Mimi… mit Tai hat sie Spaß und er kann sie ablenken. Aber sobald Joe kommt und ihr die kalte Schulter zeigt, ist sie traurig. Er war ja bisher immer nett zu ihr, aber jetzt meidet auch er sie und das ist schon verletzend.

Ja, Joe ist blind :D das kann man echt so sagen! Alle merken, dass Tai und Mimi sich mögen und er checkt einfach nichts. Er hat aber auch kein Händchen für so was.
Aber süß wie Mimi und Tai miteinander umgehen. So ungezwungen :) ganz anders als Mimi und Joe.

Tai schafft es einfach immer, sie aus der Reserve zu locken :) auch wenn sie erst sauer war, weil er in ihrem Tagebuch gelesen hat, so hat sie ihm doch schnell verziehen, denke ich.

Hahaha, wer müsste bei diesem Anblick nicht lachen? (Naja außer Ansgar und Joe) :D Ich kann Kari da auch sehr gut verstehen! Mimi und Tai so zu sehen, das ist ja wirklich bühnenreif.
Tja und TK und Kari sind einfach nur Sweet :) natürlich ist auch er auf Mimis Seite!!

Richtig, Mimi manipuliert Tai nicht, er versteht sie nur besser, weil er ihre Beweggründe verstehen kann und nicht so verblendet ist. Er hat ja wenigstens noch einen Funken Menschlichkeit in sich. Joe ist halt Mega verletzt, aber er wird auch grad dolle unfair.

Noch mal danke für deine ganzen Kommentare und dass du dir die Zeit dafür genommen hast :*
Von:  Tasha88
2023-11-27T14:47:13+00:00 27.11.2023 15:47
TAKERU TAKERU TAKERU!!
okay, TAKARI, TAKARI, TAKARI!!
damit sind die für mich wichtigsten Dinge dieses Kapitels benannt, können wir mit den nächsten weitermachen
ernsthaft? warum verletzt ihr alle? ich meine, ja, mal ne verletzung, okay. aber ihr wolltet bisher Mimi und Tai töten -auch da okay, würdet ihr viel stress ersparen - wenn einer der beiden nicht mehr ist -bitte
und die küche ... gott, ich meine, ich liebe glitzer - und wenn euch etwas nervt streut glitzer darüber (ich verstehe, warum tai glitzer über mimi gekippt hat) - aber seht ihr nicht auch die küche vor eurem inneren Augen und fragt euch: verdammt, wer putzt die?
in ordnung, die haben angestellte ... aber trotzdem

hach, takari war sehr süß
und es ist so schön, dass michi sich so gut versteht und das war schon sehr süß
und joe ... er tut mir zum einen leid, zum anderen verdrehe ich die augen über ihn ...

gut, bald gehts weiter ;p
Antwort von:  Ukiyo1
29.11.2023 20:49
Takeru ist natürlich nur für dich. HUST, also Takariii :D
Aber jetzt ehrlich, die sind eben Zucker? Wie war das, man bekommt Diabetes? :D
Ja, die Küche war ein Saustall und hey, Angar hat sicher liebend gerne aufgeräumt :D
Mimi, macht minimal mehr Arbeit :D

Joe ist halt etwas nachtragend. Mal sehen wann genau, er sich wieder einkriegt

Aber erstmal wird du dir weiterhin die Augen verdrehen :/


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