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Trügerische Hoffnung

Das Ende naht :D
von

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Prolog

2 Jahre sind seit dem Angriff auf Konoha vergangen. Das Dorf wurde wieder komplett aufgebaut und alles scheint so zu sein, wie es immer war. Doch es hat sich einiges geändert. Eine dieser Veränderungen war, dass im Büro des Hokage ein junger gutaussehender Mann im Alter von 18 Jahren stand. Er hatte schwarze Haare und schwarze Augen. Das besondere an diesem Mann war, dass er das Dorf vor 5 Jahren verlassen hatte und zum Nuk-nin erklärt wurde. Dennoch stand er jetzt vor Tsunade und bat wieder ins Dorf aufgenommen zu werden. Die Hokage wusste nicht, wie sie reagieren sollte. So lange hatte man ihn gesucht, so lange versucht ihn zurückzuholen und seit dem Tod Itachis war er spurlos verschwunden. Man munkelte, dass er Akatsuki beigetreten ist, doch beweisen konnte man es nie. Auch war er nicht bei dem Angriff dabei. Die Hokage war also ratlos und vertagte die Entscheidung. Sasuke wurde unter Hausarrest gestellt und von mehreren Anbus bewacht.
 

Zur gleichen Zeit war eine junge Kunoichi auf dem Weg von einer Mission nach Hause. Auch sie hatte sich sehr verändert. Sie war in den letzten Jahren zu einer außergewöhnlich schönen Frau herangereift. Sie hatte rosa Haare, die ihr bis zur Mitte ihres Rückens reichten und fast schon leuchtend grüne Augen. Allerdings war der Großteil ihrer Veränderung nicht so offensichtlich. Sakura war stärker geworden, sowohl körperlich, als auch psychisch. Sie hütete mehrere Geheimnisse, von denen zum Teil nicht mal ihre besten Freunde etwas wussten. Sie war auf dem Weg nach Hause und ahnte nichts von der großen Überraschung, die Tsunade ihr gleich mitteilen würde. Ob sie gut oder schlecht war, würde sich erst viel später herausstellen.

Die Überraschung & Reise nach Suna

Es klopfte an der Bürotür des Hokage. „Herein“, konnte man die Stimme Tsunades vernehmen. Sakura trat ein. „Hokage, melde mich von der Mission zurück. Es gab keine Probleme. Hier ist die Schriftrolle“, antwortete Sakura professionell. Dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Er wurde weicher und besorgter. Mit sorgenvoller Stimme fragte sie: „Wie geht es dir? Ist es besser geworden oder schlimmer?“
 

Die junge Frau trat an die Ältere heran und ließ ihre grünleuchtenden Hände über die Schläfen und den Oberkörper ihrer Meisterin gleiten. „Du weißt, dass es nicht besser wird. Du machst dir zu viele Gedanken. Ich bin immerhin aus dem Koma erwacht. Mehr können wir nicht verlangen. Du weißt, dass es nicht ewig so weiter gehen wird. Sakura, ich werde sterben. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber irgendwann. Du musst das einsehen. Vielleicht sollte ich den anderen davon erzählen und mein Amt langsam niederlegen?“, sprach Tsunade ruhig mit ihrer Schülerin.
 

Doch diese schüttelte nur entschieden den Kopf: „Nein. Es läuft doch ganz gut so. Es hat sich seit 2 Wochen nicht verschlechtert. Wir finden einen Weg. Du wirst nicht sterben“, sie beendete die Untersuchung und sah sie ihrer Meisterin direkt in die Augen, „Und du darfst dein Amt nicht aufgeben. Das Dorf würde untergehen.“

Tsunade wusste, dass Sakura etwas herausgefunden hatte, etwas Großes. So groß, dass Sakura ihr nichts davon erzählen wollte oder konnte. Doch sie vertraute ihrer Schülerin. Sie halste ihr so viel auf, dass sie Sakura wenigstens ihr Vertrauen entgegenbringen musste, auch wenn sie wusste, dass es keine Heilung geben würde.
 

Also nickte die Hokage bloß: „Gut. Aber da gibt es noch etwas. Ich möchte, dass du nach Sunagakure reist. Eine Frau liegt dort im Sterben. Ich möchte, dass du versuchst ihr zu helfen.“

Sakura sah die Frau vor ihr verwirrt an: „Aber ich bin doch gerade zurück. Ich kann dich nicht schon wieder alleine lassen. Außerdem wenn die Frau im Sterben liegt, dann kann ich ihr nicht mehr helfen. Warum um Himmelswillen soll ich nach Suna reisen?“

Tsunade atmete einmal tief durch. Jetzt war es so weit: „Es geht eher um einen symbolischen Akt. Die Freundschaft zwischen Suna und Konoha ist sehr wichtig. Dein Besuch soll den Bund stärken...“

„Aber dann könntest du doch auch Ino oder Shizune schicken. Du brauchst mich hier.“

„Es wäre aber in gutes und wichtiges Training für dich. Und du hättest Zeit zum Nachdenken.“ „Nachdenken? Über was sollte ich den nachdenken?“ Jetzt war Sakura verwirrt. Tsunade sah ihre Schülerin sorgenvoll an. Jetzt oder nie. Wie würde sie es verkraften?
 

„Sasuke Uchiha ist zurück.“
 

Eine angespannte Stille legte sich über das Büro.

Sakura weitete ihre Augen. Sie stand unter Schock. „W-Was?“, kam es flüsternd von ihr.

Tsunade sah sie mitfühlend an: „Du weißt, ich lege sehr großen Wert auf deine Meinung und du kennst Sasuke von allem mit am besten. Er möchte wieder im Dorf aufgenommen werden. Ich möchte, dass du darüber nachdenkst und dann deine Meinung dazu hören. Du brauchst aber Abstand. Deswegen kommt die Mission in Sunagakure ganz gelegen. Ich werde keine Entscheidung treffen, bis du wieder da bist.“

Sakuras Gedanken schwirrten umher. Sie konnte nicht mehr klar denken. Das war doch ein zu großer Schock. Er war wieder da? Hatte er sich geändert? War er wie früher? Warum jetzt? Wusste Naruto es schon? Freute er sich? Na klar würde er sich freuen. Aber freute sie sich? Das wusste sie nicht. Aber die größte Frage war: Warum? Warum war er überhaupt wieder da? Und diese Frage kam auch als erstes über ihre Lippen: „Warum will er zurück?“

„Das weiß ich auch nicht so genau. Er ist immer noch sehr wortkarg. Er hat nur gesagt, dass er sein Ziel jetzt erreicht hat, es aber bereut und in Konoha von vorne anfangen möchte.“

„Er bereut es seinen Bruder umgebracht zu haben? Und du glaubst ihm?“

„Sakura, ich weiß eben nicht, ob ich ihm trauen kann. Deswegen brauche ich auch deine Meinung. Also gehst du jetzt nach Suna?“

Sakura überlegte kurz, sah dann ihrer Meisterin in die Augen und sagte klar und deutlich: „Ja!“
 


 

Sakura machte sich sofort auf den Weg. Innerlich sagte sie sich, sie mache sich bloß so schnell auf den Weg, da die Frau im Sterben lag und jede Sekunde von Bedeutung sein konnte.

Doch die Wahrheit war, dass sie niemandem begegnen wollte, weder Naruto noch sonst jemandem. Ganz besonders nicht Sasuke, obwohl das lächerlich war. Er stand unter Arrest. Sie konnte ihm nicht über den Weg laufen. Doch im Moment konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Sie wusste nicht wie sie zu Sasukes Rückkehr stand, wie sie dazu stehen sollte. Sie wollte, nein konnte, sich nicht erklären. Sie wusste nur eins: Sie musste weg und das schnell.
 

Sakura war Tsunade sehr dankbar. Sie kannte ihre Schülerin einfach zu gut. Sie hatte genau den richtigen Ort für Sakura gefunden: Suna.

In den letzten Jahren war dieses Dorf zu einer Art zweiten Heimat geworden. Es hatte vor 2 Jahren angefangen. Sie hatte nach dem Angriff in Konoha einfach nicht mehr ausgehalten und war nach Suna gereist. Seit dem war sie immer mal wieder dort. Ob es an den Menschen lag, die sie dort so sehr mochte oder an dem Dorf selbst, das so anders war als ihr Heimatdorf, wusste sie nicht. Aber es war wirklich mal wieder Zeit für einen Besuch. Temarie hat sie zwar erst kürzlich gesehen, da diese sie immer öfter in Konoha aufhielt, aber bei Gaara war das eine ganz andere Sache. Ja Sakura und Gaara verstanden sich inzwischen sehr gut. Da Sakura die Schülerin der Hokage war, hatte sie ab und zu auch mit dem Kazekagen zu tun. Daraus ist eine starke Freundschaft entstanden.
 


 

Nach einem Tag, in dem Sakura die Strecke durchgelaufen war, erreichte sie gegen Mittag Suna. Sie drosselte ihr Tempo, als der Eingang mit den hohen Klippen in Reichweite war.

„Oh g-guten Tag H-Haruno-san“, begrüßte sie eine der Wachen mit hochrotem Kopf.

„Ich sage es dir doch jedes Mal Takeru. Du sollst mich Sakura nennen.“

„T-Tut mir l-leid. Lange n-nicht g-gesehen. W-Willst du z-zum Kazekage-sama?“

„Ja. Ich hab eine dringende Mission. Also man sieht sich Takeru.“ Und damit verschwand die hübsche Frau im Dorf.
 

Das Stottern erinnerte sie etwas an Hinata. Aber das Mädchen hatte sich gemacht. Sie hatte Naruto endlich ihre Liebe gestanden. Und er hatte es endlich begriffen. Seitdem waren die beiden ein Paar. Ob sie je einen Lebenspartner finden würde. Angebote hatte sie ja genug. Takeru war nicht der erste Mann, der in ihrer Anwesenheit anfing zu stottern. Und sie wusste, dass er, wenn sie nicht dabei war, nicht stotterte. Ein eindeutiges Zeichen. Doch das interessierte sie nicht. Er interessierte sie nicht, aber wer interessierte sie? ER hatte sie mal interessiert. Auch vor 2 Jahren noch, als er schon ein Nuk-nin war. Doch interessierte sie sich jetzt noch für ihn? Wie er jetzt wohl aussah? Stopp. Sie hatte hier eine Mission zu erledigen. Über IHN konnte sie noch nachher nachdenken.
 

„Wow, sag mal wer war das?“, fragte Takerus Partner.

„Man merkt, dass du erst seit kurzem hier arbeitest. Das war Sakura Haruno, auch als zweite Tsunade oder beste Freundin des Kazekagen bekannt. Und außerdem die schönste und stärkste Frau in Konohagakure.“

„Also schön ist sie wirklich, ich habe nie eine schönere Frau gesehen, aber besonders stark sieht sie nicht aus.“

„Da irrst du dich. Sie ist eine Medic-nin, hat dem verehrten Kankuro das Leben gerettet, ist Mitglied der Anbu und hat mit 16 Jahren einen Akatsuki erledigt“, klärte Takeru seinen Partner auf.

„Und mit wem ist dieses wunderbare Geschöpf zusammen?“

„M-Mit n-niemandem. Sie h-hat viele V-Verehrer, a-aber sie w-will keinen. M-Man m-munkelt, dass s-sogar der Kazekagen in s-sie v-verliebt sein s-soll.“
 


 

Der Kazekagen saß derweil hinter seinem Schreibtisch und ging einige Dokumente durch. Plötzlich klopfte es an seiner Tür. „Herein“, kam die gelangweilte Stimme von Gaara. Ein Ninja trat ein und verbeugte sich. „Kazekage-sama, die Unterstützung aus Konohagakure ist eingetroffen.“ Die Miene des Oberhauptes von Sunagakure hellte sich sogleich auf. „Schick sie bitte rein.“

„Sehr wohl.“ Der Ninja verließ nach einer weiteren Verbeugung den Raum und eine rosahaarige Konoha-nin betrat den Raum. Auch sie lächelte, allerdings eher schadenfroh, verbeugte sich und begrüßte Gaara: „Kazekage-sama.“

Der eben noch glückliche Gesichtsausdruck Gaaras wandelte sich in ein zorniges. „Sakura, wie oft noch. Du sollst mich Gaara nennen.“ Sakura sah ihm grinsend ins Gesicht: „Ich weiß, aber du ärgerst dich immer so schön.“ Dann ging sie auf den rothaarigen jungen Mann vor sich zu und umarmte ihn zur Begrüßung. Gaara drückte sie einmal fest an sich und sprach: „Wir reden nachher darüber. Jetzt sollten wir erst mal zu Sachiko. Ihr geht es nicht besonders gut.“ Natürlich wusste der Kazekagen von der Rückkehr des Uchiha. Tsunade hatte ihn informiert. Doch das musste warten.

Sakura nickte nur, befreite sich aus seiner Umarmung und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
 

Gemeinsam gingen sie in das Krankenhaus des Dorfes. Sie betraten das Krankenzimmer von Sachiko. Sakura sah eine junge Frau in dem Bett liegen. Sie war sehr blass und atmete schwer. Die Medic-nin lief gleich auf das Bett zu und untersuchte die Frau. „Mit meinem Chakra kann ich sie nicht heilen, dazu ist die Krankheit zu weit fortgeschritten. Wir müssen sofort operieren.“ Gaara nickte einem Arzt zu, der im Gang stand. Ab da ging alles ganz schnell. Sakura wurde zu den Operationsräumen gebracht und machte sich steril, während die anderen Sachiko für die OP vorbereiteten. Gaara musste draußen bleiben. Sakura wollte nur Leute in ihrem OP haben, die ihr auch eine Hilfe sein konnten. Gaara wartete währenddessen vor der Tür. Die Operation war anstrengend. Um die Frau stand es sehr schlecht. Sakura hatte jede Menge zu tun und die Ärzte aus Suna waren ihr keine große Hilfe. Sie hatten einfach nicht die nötige Ausbildung. Aber Sakura war fest entschlossen das zu schaffen. Sie war die Schülerin Tsunades und diese sollte stolz auf sie sein.
 


 

Nach 15 Stunden erlosch endlich das rote Licht vor der OP-Tür. Gaara, der vor der Tür gewartet hatte, erhob sich. Als erstes brachten die Ärzte die Liege mit der Patientin raus. Sie lächelten den Kazekagen an und meinten: „Es ist ein Wunder.“

Als letzte verließ Sakura den Raum Sie sah erschöpft aus und war sehr wackelig auf den Beinen. Beinah wäre sie hingefallen, wenn Gaara sie nicht aufgefangen hätte.

„Es war sehr knapp. Aber ich glaube jetzt wird sie durchkommen. Der Name passt zu ihr. Sie ist wirklich ein Kind des Glücks.“, kam s leise flüsternd, aber auch lächelnd, von Sakura.

„Das hat nichts mit Glück zu tun. Du bist einfach großartig Sakura.“

„Bin ich nicht. Hätte die OP länger gedauert wäre sie gestorben. Ich bin drinnen schon einmal fast zusammengeklappt“, kam es wütend von der Kunoichi, „Ich muss meine Ausdauer erhöhen. Außerdem hätte Tsunade die OP wahrscheinlich in der Hälfte der Zeit geschafft. Bestimmt trägt Sachiko jetzt von meiner Unfähigkeit Schäden davon und…“ Doch weiter kam die junge Frau mit ihrer Selbstkritik nicht. Eine angenehme Schwärze umfing sie und ließ sie in Gaaras Armen ohnmächtig werden. Dieser schüttelte nur den Kopf, griff unter ihre Kniekehlen, trug sie in das Gästezimmer seines Hauses und schmunzelte: „Aber sie lebt Sakura. Und das ist ein Wunder.“
 


 


 

So das ist mein erstes Kapitel. Schreibt mir doch einfach, wie es euch gefällt. Ich freu mich auch über Kritik, denn nur dann weiß ich, was ich falsch mache. Und vor allem es wird ja oft in Rätseln gesprochen. Ist das zu verwirrend oder geht es noch. Soll ja ein bisschen spannend bleiben ;)

Liebe Grüße


 

Sakuras Entscheidung und ihre Konsequenzen

Sie hätte schon gestern Abend in Konoha sein können, aber nein sie musste ja unbedingt noch eine Nacht rasten und nachdenken. Also ob sich nach ihrem Erwachen 2 Tage nach der OP nicht genug mit Gaara darüber gesprochen hätte. Nein sie wollte gestern Nacht nochmal alles Überdenken. Und jetzt hatte sie den Salat. Es herrschte ein Unwetter, wie schon seit 5 Jahren nicht mehr. Sie konnte unmöglich weiterreisen. Mal davon abgesehen, dass sie sich bei so einem Unwetter kaum orientieren konnte, wäre das ihr tot. Nein jetzt musste sie in dieser tollen Höhle warten, bis dieses tolle Unwetter nachlassen würde. Und etwas gebracht, hatte das Überdenken auch nicht. Sie wusste immer noch nicht, wie sie entscheiden sollte. Sakura war stink sauer und verzweifelt. Aber das Unwetter wollte so schnell wohl nicht aufgeben. Also entzündete Sakura ein kleines Feuer in der Höhle, damit ihr nicht allzu kalt wurde und ihr Sachen trocknen konnten.
 

Sakura seufzte. Wenn sie schon hier festsaß konnte sie auch nochmal drüber nachdenken. Die Medic-nin wusste, dass ihre Entscheidung maßgeblich sein würde. Tsunade vertraute ihr einfach zu sehr. Das machte es aber nicht einfacher, im Gegenteil. Naruto ist ganz sicher dafür. Doch sie konnte nicht die Sicherheit ganz Konohas für Naruto opfern oder? Wenn es um ihn selbst ginge, dann natürlich. Naruto hatte nie etwas Schlimmes getan, sich immer für andere eingesetzt. Er war ihr bester Freund. Aber Sasuke? Konnte man ihm trauen nach allem was er angerichtet hatte?

Objektiv ganz sicher nicht. Er ist ein Nuk-nin. Doch das wusste auch Tsunade. Sie wollte von Sakura keine objektive Entscheidung, keine Entscheidung, die mit dem Verstand getroffen wurde, sondern eine, die mit dem Herzen getroffen wurde. Doch war Sakura dazu noch in der Lage?
 

In den letzten Jahren hat sie sich immer mehr auf ihren Verstand verlassen. Der hatte sie noch nie im Stich gelassen, ihr Gefühl schon. Vor 2 Jahren hatte sie damit angefangen ihre Gefühle bei Entscheidungen auszublenden und nur auf ihren Verstand gehört. Und sie war immer gut damit gefahren. Warum sollte sie jetzt auf ihr Gefühl hören? Immer nur ihr Verstand. Immer? Wirklich immer?

Und dann traf Sakura eine Erkenntnis. Eine einsame Träne floss ihre Wange hinab. Sie hatte sich selbst belogen. Bei Tsunade hörte sie ihren Verstand nicht. Sie blendete ihn aus, weil es nicht sein durfte.

Ihr Verstand hatte ihr schon vor 2 Jahren, als Tsunade aus dem Koma erwacht war, dass sie nie wieder gesund werden würde, dass es keine Heilung gab und dass sie sterben würde. Doch das wollte sie nicht hören. Ihr Herz sagte ihr, es wäre ungerecht, es dürfte nicht sein, und dass es eine Heilung geben müsse. Und sie hatte auf ihr Herz gehört. Bis heute versucht eine Heilmöglichkeit zu finden, immer wieder versagt und doch gehofft.
 

Konnte sie auch bei IHM hoffen. Konnte sie bei Sasuke auf ihr Herz hören? Doch was sagte ihr Herz überhaupt dazu? Sakura versuchte es herauszufinden, doch ihr Herz blieb stumm. Bei Tsunade war es einfach. Sie war ihre Meisterin, ihre Freundin, ja fast eine Art Mutter für sie geworden. Ganz besonders, als ihre Eltern starben. Sie hatte einen Platz im Herzen der jungen Frau. Genau wie Naruto, Gaara, Neji und alle anderen aus dem Dorf. Alle? Nein das stimmte auch nicht. Einer hatte keinen Platz. ES hatte keinen Platz. Denn ES war ein Monster. Ein machthungriges Monster. Doch wie sah es mit Sasuke aus? Er war kein Monster, aber dennoch ein Bösewicht. War es nicht eigentlich die Schuld von ES, dass aus Sasuke das wurde, was er jetzt war? Hatte er noch einen Platz in ihrem Herzen? Er hatte mal einen großen Platz. Doch war der noch da? Garantiert nicht mehr so groß, aber ein kleines Stück?
 

Das Unwetter ließ nach und Sakura konnte nach Hause zurückkehren. Sie hatte eine Entscheidung getroffen. Nicht die, ob Sasuke bleiben durfte oder gehen musste, das würde sie hoffentlich spontan entscheiden können. Aber sie hatte die Entscheidung getroffen, dass sie nicht mehr so sein wollte, wie sie sich jetzt gab. Sie war einfach kein Mensch, der nur mit dem Verstand dachte. Sie hatte Gefühle und die zu unterdrücken konnte nicht gut sein. Sie wollte wieder wie früher werden, nicht schwach oder ein emotionales Wrack, das ständig heulte, aber sie wollte wieder alle Gefühle zulassen, auch und vor allem den Schmerz.
 


 

In Konoha angekommen, besuchte sie zuerst das Grab ihrer Eltern. Das letzte Mal war fast 2 Jahre her. Sakura war vor dem Grab zusammengebrochen. Um Abstand zu gewinnen schickte Tsunade sie nach Suna. Dort entschloss sie sich, ihren Schmerz und ihre Trauer wegzuschließen. Seitdem war sie nicht mehr hier. „Hallo Mama, hallo Papa. Lange nicht gesehen. Ich weiß es ist meine Schuld und es tut mir furchtbar leid“, ein Schluchzen entrann der jungen Kunoichi, „aber in Zukunft komme ich öfter. Ich versprech es euch. Wie geht es euch? Bestimmt gut.“, immer mehr Tränen rannen nun ihre Wangen runter und tropften zur Erde, „Könnt ihr mir helfen eine Entscheidung zu finden. Ich soll entscheiden, ob Sasuke wieder ins Dorf aufgenommen werden soll, der Junge, der seine Eltern angeblich durch seinen Bruder… verloren… hat…“ Sakuras Augen weiteten sich. Sie hatte etwas gespürt. Einen Stich, einen kleinen Schmerz. War Schmerz nicht ein Zeichen dafür, dass man etwas für ihn empfindet?
 

Sakura verabschiedete sich noch von ihren Eltern, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und machte sich auf den Weg zu Tsunade. Auf dem Weg traf sie Naruto, der ihr freudestrahlend und mit leuchtenden Augen entgegen lief. „Hast du es schon gehört Sakura-chan? Sasuke ist wieder da. Jetzt wird alles gut. Echt jetzt.“ Sakura betrachtete den blonden Chaoten vor sich. Wie konnte er sich so sicher, so optimistisch sein? Und dann sah sie etwas in seinen Augen, etwas, dass auch sie lange hatte, aufgab und wieder haben wollte. Und sie würde dafür kämpfen. Es war das, was den Augen ein magisches Leuchten einbrachte: Hoffnung.

Und da hatte Sakura ihre Entscheidung getroffen. „Naruto, ich muss noch was ganz dringendes erledigen. Wir sehen uns morgen früh beim Training“, entschuldigte sich Sakura schnell und verschwand mit einem Wink um die nächste Ecke.
 

Wenig später stand Sakura schon vor der Bürotür des Hokagegebäudes und klopfte an. „Komm rein, Sakura“, vernahm man die Stimme Tsunades. Sakura trat ein und begrüßte sogleich ihre Lehrerin: „Hallo Tsunade. Ich bin wieder da.“

„Ja das sehe ich. Du hast lange gebraucht. Die Wachposten ließen mir ausrichten, dass du schon vor 2 Stunden zurückgekehrt bist.“

„Ja, ich… ich hatte noch etwas zu erledigen.“

„Ja das habe ich auch schon gehört. Und ich bin stolz auf dich.“ Jetzt sah die junge Kunoichi die Ältere irritiert an: „Du… Du weißt, dass…“

„Ja. Und es wurde höchste Zeit, dass du mal deine Eltern besuchst“, lächelte Tsunade, „Und wie ist deine Mission gelaufen?“

Sakuras Gesichtsausdruck änderte sich ins traurige. „Die Frau hat überlebt, aber…“

„Nichts aber. Der Kazekage-sama hat mir einen Brief geschickt und von deinen Selbstzweifeln berichtet. Sakura,“, die Hokage stand auf und ging auf Sakura zu, „du hast diese Frau gerettet, etwas, das in meinen Augen unmöglich war. Ich hab die Werte vorher gesehen. Diese Frau hätte ich nicht heilen können. Du aber hast es geschafft. Sakura, du hast mich nicht nur stolz gemacht, du hast mich mehr als beeindruckt. Bis jetzt warst du die zweite Tsunade, aber von nun an bist du besser als ich. Du bist die beste Medic-nin, die es je gab. Und hör auf dich runterzumachen. Du hast es geschafft. Du bist nicht mehr schwach, das warst du nie, aber jetzt hast du den Beweis. Du hast etwas vollbracht, das keiner auf der Welt gekonnt hätte. Und es ist nur natürlich, dass du nach einer 15 stündigen OP geschafft bist. Wie ich dich kenne, bist du nach Suna durchgelaufen, hast keine Rast gemacht. Dabei bist erst von einer anstrengenden Mission zurückgewesen. Sei stolz auf dich Sakura, denn ich bin es auch. Ab heute bin ich nicht mehr deine Meisterin, denn ich kann dir nichts mehr beibringen.“ Und damit umarmte die blonde Frau ihre ehemalige und beste Schülerin. „Und jetzt sag, wie hast du dich entschieden?“
 


 

2 Stunden später wurde eine Versammlung mit allen Clanoberhäuptern, den Ältesten und den Anbus zusammengerufen. Sakura war eine der ersten, die anwesend waren. Es hatte in Sakuras Abwesenheit bereits eine Diskussion zum Thema Uchiha gegeben, wo ebenfalls alle wichtigen Leute aus Konoha geladen waren, so dass jetzt nur die Entscheidung der Hokage mitgeteilt werden sollte.
 

Sakura war erst gar nicht nach Hause gegangen, nachdem sie Tsunade ihre Entscheidung dargestellt hatte. Stattdessen hatte sie sich auf den neusten Stand in Sachen Akten gemacht. Ja Tsunade war oft immer noch zu faul, um dies zu tun und seit ihrer Krankheit dauerte diese Arbeit oft doppelt so lange wie sonst. Aus diesem Grund übernahm Sakura einen Großteil der Akten, wenn sie im Dorf war. Mittlerweile störte es sie nicht mal mehr. So wusste sie über die geheimsten Geheimnisse Konohas meist als Erste Bescheid. Nervig war es nur nach Missionen, da häufte sich immer eine Menge auf und jetzt hatte sie 2 Missionen direkt hintereinander. Doch mit einer gewissen Grundstruktur war auch dies machbar. Sie würde gleich nach der Bekanntgabe anfangen.
 

„Hey Cherry“, begrüßte sie ihr Teamkamerad ihrer Anbueinheit mit ihrem Codenamen.

„Hey Eyeless. Du bist also auch gekommen. Ich hätte nicht mit deinem Auftauchen gerechnet.“

„Und mir entgehen lassen, ob Sasuke Uchiha endgültig aus dem Dorf verband wird oder nicht? Außerdem weiß ich doch, dass das wichtig für dich ist…“

„Und Hiashi hat dich gezwungen.“

„Ja auch“, gab der Hyuuga zu, „er hätte einen Tobsuchtsanfall bekommen. Aber den bekommt er hiernach so oder so, stimmt’s?“

„Wir werden sehen. Ich weiß doch auch nicht, wie Tsunade entscheidet“, erklärte die Haruno ruhig, aber mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.

„Ja klar. Unsere zweite Hokage hat keine Ahnung und auch nichts mit der Entscheidung zu tun.“ Doch ein Lächeln konnte Neji sich auch nicht verkneifen.

Sakura wurde wütend und zischte: „Sei leise! Nur weil du es weißt, heißt das nicht, dass noch mehr davon wissen sollen.“

„Jaja uns hat ja niemand gehört. Aber bist du dir sicher, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast?“

„…“

Nein sicher war sie sich nicht, aber ändern würde sie sie jetzt auch nicht mehr. Also Sakura nicht antwortete, ließ Neji das Thema fallen Und sagte stattdessen: „Na dann warte ich mal auf das Ende und genieße die Show.“

„Wo ist eigentlich Brain?“, fragte Sakura dann.

„Hast du es nicht gehört? Er ist vor 3 Tagen zu einer einwöchigen Einzelmission aufgebrochen. Er wird es nicht rechtzeitig schaffen, aber ich glaube es hat ihn nicht sonderlich gestört.“

„Ach so. Und was für…“, doch weiter kam Sakura nicht, den Tsunade betrat den Raum und Sekunden später wurde Sasuke, begleitet von 3 Anbu und mit Handfesseln, in diesen gebracht.
 

Das erste Mal, dass Sakura ihn seit 2 Jahren wieder sah. Er sah unglaublich gut aus, das musste sie zugeben. Er hatte sich eigentlich nicht verändert. Die Augen noch genauso schwarz und kalt, das Haar noch genauso frisiert und der Körper genauso muskulös. Doch das Gesicht war ein klein wenig kantiger. Im Großen und Ganzen sah er erwachsener und noch ein klein wenig attraktiver aus.
 

„Sasuke Uchiha, nach eingehender Beratung, wirst du unter folgenden Bedingungen wieder ins Dorf aufgenommen: Erstens zu wirst einem Ninja-Team zugeteilt und dieses nach deinem Besten Wissen und Können unterstützen. Zweitens wirst du in nächster Zeit von einer Anbu-Truppe bewacht werden. Drittens darfst du das Dorf nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung verlassen. Viertens wirst du zum Clanoberhaupt der Uchiha erklärt, mit all seinen Pflichten, die du Gewissenhaft wahrnehmen wirst. Erlaubst du dir auch nur den kleinsten Fehler, wirst du des Dorfes verwiesen. Hast du das verstanden?“

Ein typisches, kurzes „Hn“, war die Antwort, dann blieb es totenstill im Raum…
 

„WAAAAAAAAAAASSSSS???????“, schrie Hiashi plötzlich durch den Raum.

Neji lehnte sich entspannt zurück. Die Entscheidung gefiel ihm auch nicht besonders, aber er hatte, im Gegensatz zu seinem Onkel, schon damit gerechnet. Also einfach das Beste draus machen und die Show genießen. Sie schien besser zu werden, als er erwartet hatte. Hiashis Kopf war jetzt schon ganz rot vom Zorn.

„WIE KÖNNEN SIE SO EINEN VERBRECHER INFACH WIEDER INS DORF AUFNEHMEN? UND IHN DANN ZUR KRÖNUNG AUCH NOCH ZUM OBERHAUPT EINES CLANS MACHEN, DEN ES NICHT MEHR GIBT?“, polterte das Hyuuga-Oberhaupt weiter. Sakura sah derweil in die vordere rechte Ecke. Danzou stand dort, wie nicht anders zu erwarten, mit grimmiger Miene, sah sich das Spektakel aber dennoch schweigend an. Er wusste, die Entscheidung war gefallen. Ändern könnte er sie jetzt nicht mehr.
 

Sakura wandte sich wieder ihrer ehemaligen Lehrerin zu. Diese atmete kurz durch. Sie wusste ja, dass es Protest geben würde. Jetzt musste sie sich erklären: „Hiashi, wir hatten die Vor- und Nachteile doch schon zu genüge diskutiert. Sasuke ist ein mächtiger Shinobi, der dem Dorf sehr nützlich sein kann. Außerdem besitzt er das Sharingan, eine Waffe, die sonst niemand mehr auf der Welt besitzt. Er wird bewacht und muss enorme Einschränkungen hinnehmen. Des Weiteren gab es in diesem Dorf immer ein Oberhaupt des Uchihaclans. Diese Tradition greife ich wieder auf, da ich davon ausgehe, dass es in Zukunft wieder einen Uchihaclan geben wird, der dann einen Anführer braucht. Außerdem kenne ich Sasuke gut genug, um sagen zu können, dass er dies eher als Strafe ansieht.“

„SIE WOLLEN DIESEN VERBRECHER SEINEN CLAN WIEDER AUFBAUEN LASSEN? EIN VERBRECHERCLAN WIRD DAS SEIN, DER GANZ KONOHA IN SEIN UNGLÜCK STÜRZEN LÄSST. ICH FASSE ES NICHT, WAS AUS KONHA GEWORDEN IST. VERBRECHER WERDEN UNTERSTÜTZT UND RECHTSCHAFFENDE MENSCHEN UNTERDRÜCKT. ICH FORDERE…“, doch weiter kam der Hyuuga nicht.
 

Jetzt polterte Tsunade los: „ES REICHT HIASHI. DU WILLST BEURTEILEN KÖNNEN WAS GUT UND WAS SCHLECHT IST? SOWEIT ICH MICH ERINNERE, WAR ES DOCH DER HYUUGACLAN, DER DIE ZWEITFAMILIE UNTERDRÜCCKT HAT. MAßE DIR KEINE GERECHTIGKEIT AN, DIE DU NICHT BESITZT.“

Hiashi wurde ganz blass und verstummte. Die Entscheidung war gefallen. Er konnte es nicht mehr ändern. Die Hoffnung, die ihm blieb, war, dass sich der Uchiha einen Fehltritt leisten würde. Und das war ja so gut wie sicher, oder?
 

Zusammen gingen Tsunade und Sakura in das Büro der Hokage.

„Geht es dir gut, Tsunade?“

„Jaja, bloß etwas erschöpft. Es war doch anstrengender, als gedacht.“

„Gut, dann leg dich hin. Ich mach deine Aktenarbeit fertig.“

„Das ist lieb von dir, aber vorher muss ich noch etwas mit dir besprechen.“

„So? Was denn?“, jetzt war Sakura verwundert. Es war doch alles geklärt oder nicht?

„Ich muss Sasuke noch in ein Ninja-Team stecken…“

„Ach ja stimmt. Also zu Team 10 würde ich ihn nicht stecken, Ino könnte sich wohl auf nichts anderes mehr konzentrieren. Team 9 geht auch nicht. Neji würde ihn in einem Trainingskampf wahrscheinlich versuchen umzubringen und es wie einen Unfall aussehen lassen. Team 8 wäre eine gute W…“, doch weiter kam die rosahaarige Frau mit ihren Überlegungen nicht, denn Tsunade unterbrach sie: „Sakura, hierzu wollte ich deine Einschätzung nicht wissen. Ich hab mich schon entschieden.“

„Ach ja und für wen?“ Jetzt war Sakuras Interesse geweckt, sie hätte gedacht Tsunade hört sich ihre Überlegungen wenigstens an.

„Sasuke kommt ins Team 7.“

Sakura dachte sie hätte sich verhört: „D-Das ist e-ein Scherz.“

„…“

„Tsunade so hatten wir nicht gewettet. D-Das kannst du nicht machen. Nur weil ich dafür war, dass er bleibt, heißt das nicht, dass ich ihn in meiner Nähe haben will. Ich wollte ihm aus dem Weg gehen.“

„Ich weiß und genau deswegen kommt er zu dir ins Team. Du, Naruto und Kakashi kennt ihn am Besten. Ihr könnt am ehesten beurteilen, wenn etwas nicht stimmt. Außerdem habe ich die Entscheidung, ihn ins Dorf aufzunehmen gefällt, weil du sie gefällt hast. Jetzt trage die Konsequenzen.“

Sakura sah Tsunade immer noch erschüttert an. Diese atmete durch und versuchte es ihr zu erklären: „Sakura, ich weiß nicht, was es war, aber als du über Sasuke nachgedacht hast, hast du dich wieder geöffnet. Ich weiß nicht wie er es geschafft hat, aber du bist seit 2 Jahren das erste Mal zum Grab deiner Eltern gegangen. Er tut dir gut. Aber er kann dir nicht gut tun, wenn du ihm aus dem Weg gehst. Aus diesem Grund habe ich einen Weg gesucht dich regelrecht zu zwingen, ihm über den Weg zu laufen. Meine Entscheidung bleibt.“

Sakura senkte den Kopf. „Okay, aber du irrst dich. Er tut mir nicht gut, er fügt mir Schmerzen zu.“ Damit ließ sie ihre Meisterin stehen und ging ins Büro, um die Akten zu bearbeiten.
 

„Ja, er fügt dir Schmerzen zu Sakura, aber Schmerz gehört zum Leben. Ohne Schmerz leben wir nicht, wissen nicht was leben ist. Und es wird Zeit, dass du wieder lebst.“
 


 

So endlich ist das nächste Kapitel fertig. Ich hoffe ihr musstet nicht zu lange warten.

Also bis zu nächsten Mal.

LG

Erstes Training

Es war kurz vor 8 Uhr morgens. Sakura saß auf dem Ast ihres Kirschbaumes auf dem Trainingsplatz und sah in die aufgehende Sonne. Sie wartete auf ihre Teamkollegen. Gestern hatte Tsunade ihr mitgeteilt, dass Sasuke in ihr Team kam und heute schon sollte er mit trainieren. Wie es wohl werden wird? Allein der Gedanke, es könnte wie früher sein, fühlte sich komisch an. Irgendwie gut, aber… Ja da war immer noch die Angst, die Angst sie könnte wieder verletzt werden. Er könnte sie wieder verlassen. Sie würde sich langsam an ihn herantasten, jeden Tag ein bisschen mehr, aber bloß nicht zu viel auf einmal.
 

Plötzlich hörte sie eine laute fröhliche Stimme etwas plappern und sie kam näher. Sie war so in Gedanken vertieft gewesen, dass sie nicht mehr auf ihre Umgebung geachtet hatte, nicht auf das Chakra. Doch jetzt konnte sie es spüren. Gleich 2 auf einmal, beide recht stark. Schnell versteckte sie ihr eigenes. Erstens wollte sie nicht sofort bemerkt werde, sie war noch nicht so weit ihm unter die Augen zu treten und wenn sie es nur ein paar Minuten hinaus zögern konnte, und zweitens war sie gespannt, wie gut sie inzwischen war.
 

„Ah Sasuke. Das ist so toll, dass du wieder im Dorf bist. Ich freu mich so. Ich wusste doch, dass du hierher gehörst. Ich habs immer gewusst. Echt jetzt“, quasselte der Blondschopf den schwarzhaarigen voll. Er hatte ihn von dessen Wohnung abgeholt. Für ihn war es einfach wie früher.

„Hn“, war die einsilbige Antwort des Uchiha.

„Und Sakura-chan wird sich auch freuen, dich wieder zu sehen.“ Ja Sakura. Das nervige Fangirl, das ihn vermutlich immer noch liebte. Wie lächerlich. Naruto hatte sich gar nicht verändert und sie würde es wahrscheinlich auch nicht getan haben. Sie würde ihm vermutlich an den Hals springen. Darauf hatte er keine Lust, aber er musste sich ja benehmen. Er würde ihr einfach zu verstehen geben, dass er auf sie und ihre Schwäche keinen Wert legte.

„Wir mussten ja so lange warten. Wir haben dich die ganze Zeit gesucht, aber du warst unauffindbar. Wo hast du die letzten Jahre gesteckt. Ich meine, wir wissen, dass du Itachi und Orochimaru getötet hast, aber wo warst du danach?“, redete der Chaosninja weiter. Mittlerweile waren sie unter dem Kirschbaum angelangt, so dass die rosahaarige Schönheit über ihnen alles mitbekommen konnte.

„…“

„Vergiss es Naruto. Er wird nichts sagen. Tsunade hat er nichts gesagt und dir wird er auch nichts sagen, stimmts Uchiha?“, erklang eine weitere männliche Stimme. Die Augen der dazugehörigen Person, durchbohrten den Uchiha bloß. Der Angesprochene drehte sich zu ihm um, starrte zurück und sagte nichts.

„Sai! Erschreck mich doch nicht so. Woher willst du das überhaupt wissen?“

Ohne seinen Blick abzuwenden, antwortete er: „Ich hab meine Kontakte, Naruto. Das solltest du mittlerweile wissen. Und du Uchiha, glaub gar nicht, dass du uns so leicht hintergehen kannst. Ich trau dir nicht und werde dich im Auge behalten.“
 

Sasuke ließ sich von dieser Drohung nicht einschüchtern. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht mal minimal. Er starrte ihm nur weiter in die Augen.

Was bildete sich dieser Kerl bloß ein so mit ihm zu reden. Ihn zu überzeugen, könnte schwieriger werden als gedacht. Aber eigentlich ist dieser Sai auch egal, solange er ihm nichts nachweisen kann. Wenn Sasuke keinen Fehler begeht, stellt dieser Kerl kein Hindernis dar. Er muss nur das Vertrauen der anderen gewinnen.
 

Sakura saß auf ihrem Ast und hörte dem Gespräch interessiert zu. Ja sie wusste von wem Sai seine Informationen bezog und sie war alles andere als begeistert davon. Aber etwas dagegen tun konnte sie auch nicht. Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als sie ein Puff vernahm und das Chakra Kakashis vor sich wahrnehmen konnte. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, als sie ihren Blick von der untenstehenden Jungsgruppe abwand und ihrem Lehrer ins Gesicht sah. „ Du hast mich also doch gespürt“, stellte sie in normaler Lautstärke fest. Drei Köpfe ruckten nach oben und sahen die auf dem Ast sitzende Kunoichi verblüfft an. Kakashi kratzte sich verlegen am Kopf: „Naja du bist inzwischen so gut, dass man dein Chakra nur finden kann, wenn man sich ganz exakt auf einen winzigen Punkt konzentriert. Wenn ich nicht wüsste, dass du jedes Mal hier sitzt, hätte ich dich nicht gefunden.“

„Also immer noch nicht gut genug“, meinte die Rosahaarige darauf, stand auf und sprang in einem eleganten Salto vom Baum, so dass sie jetzt mit dem Rücken zu der Gruppe stand, „Können wir dann endlich anfangen?“
 

Sasuke war irritiert. Er hatte doch die Umgebung die ganze Zeit im Auge behalten. Wieso war ihm ihr Chakra entgangen, obwohl sie so nah war? Sollte sie wirklich so gut geworden sein? Unmöglich. Besser als damals bestimmt, aber doch nicht so gut. Und warum schritt sie jetzt zur Mitte des Trainingsplatzes anstatt ihm um den Hals zu fallen? Sie hatte ihn noch nicht mal eines Blickes gewürdigt.
 

„Na dann los Jungs“, hörte man Kakashis Stimme über den Trainingsplatz hallen. „Sasuke, ich würde gerne sehen, wie stark zu inzwischen bist. Du wirst gegen 2 Gegner kämpfen, dich aber vorerst nur auf ausweichen und verteidigen konzentrieren, klar?“

„Hn.“

„Das nehm ich mal als ja. Gut… Naruto, Sai, ihr werdet gegen ihn kämpfen, während ich mit Sakura trainiere.“

„Was? Aber wieso darf Sakura-chan alleine gegen Sie antreten Sensai? Wäre es nicht besser, wenn Sie gegen Sasuke kämpfen, damit Sie seine Leistungen auch beurteilen können?“, fragte Naruto.

„Möchtest du gegen Sakura kämpfen, Naruto?“

Der Chaos-Ninja blickte ängstlich zu der Rosahaarigen. Er konnte sich noch zu gut an seinen letzten Kampf mit Sakura erinnern. Die blauen Flecke waren noch 2 Wochen später zu sehen und vor allem zu spüren. Ja er mochte seine beste Freundin, aber auf ein erneutes Einzeltraining konnte er gut und gerne verzichten.

„Wie ich an deinem Blick erkennen kann, ist dies nicht in deinem Sinn. Außerdem will ich sehen, ob Sakura während ihrer Missionen abgebaut hat“, erklärte der Silberhaarige.

„Hn. Abgebaut, als ob“, kam es daraufhin beleidigt von Sakura.

„Also dann LOS!!!“, und mit einem Puff war Kakashi schon verschwunden.

„Lächerlich“, kam es schnaubend von dem Mädchen in der Truppe. Sie und auch Kakashi wussten, dass sie seit einiger Zeit weitaus besser war, als ihr Sensai. Kurz schloss sie die Augen und formte Fingerzeichen. Dann sprang sie in die Luft, drehte sich einmal um 180°, zückte ein Kunai und warf es Richtung Gebüsch. Wie erwartet, sprang ihr Trainingsgegner hervor und landete ein paar Meter vor ihr. „Ich sag doch, abgebaut. Du hast auch schon besser gezielt. Der ging einen ganzen Zentimeter vorbei“, kam es grinsend von ihm. Auf Sakuras Gesicht, legte sich ein Grinsen: „Unterschätz mich nicht. Wenn ich so weit daneben liege, ist es immer Absicht, das sollten Sie wissen Sensai.“

Der Angesprochene weitete die Augen und sah sich hektisch um, doch da war es schon zu spät. Das Kunai traf ihn genau ins rechte Schulterblatt.

„Ahh. Mensch Sakura, kannst du nicht etwas Rücksicht nehmen?“

„Das war für ‚Ich will sehen, ob sie abgebaut hat‘“, machte Sakura ihren Lehrer nach, „na komm ich heile das schnell, sonst kann es sein, dass du deinen Arm über Stunden nicht bewegen kannst. Ich hab deinen Nerv abgeklemmt.“
 

Sasuke dem es dank seiner Schnelligkeit extrem leicht gelang seinen Trainingsgegnern auszuweichen und dem es daraufhin langsam langweilig wurde, hob bei dem Gespräch interessiert den Kopf. Sakura hatte Kakashi getroffen und hatte medizinische Fähigkeiten? Was war da denn los? Auch die anderen beiden wendeten ihre Aufmerksamkeit ihren beiden Teamkollegen zu, aber aus einem anderen Grund wie Sasuke. Erstens freuten sie sich immer, wenn auch mal Kakashi etwas abbekam, was nur bei Sakura geschah, und zweitens waren sie anders als Sasuke schon relativ erschöpft. Mit seiner Geschwindigkeit konnten sie einfach nicht mithalten und so passierte es schon mal, dass sie sich gegenseitig trafen anstatt den Uchiha.
 

Sakura zog indes das Kunai aus der Schulter und hielt einmal ihre rechte Hand, die grün aufleuchtete an die Wunde. Nach ein paar Sekunden war nichts mehr zu sehen. Kakashi atmete dankbar aus. Der Schmerz war langsam übermächtig geworden. Doch bevor er auch nur einen Laut des Dankes aussprechen konnte, schubste Sakura ihn mit sich zur Seite, so dass beide auf dem Boden landeten. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie das bekannte Chakra wahrnahm: „Du hast auch schon besser gezielt. Versuchst du deinem Namen jetzt alle Ehre zu machen, Eyeless?“

„Nein, ich wollte Kakashi nicht verletzen und war mir nicht sicher, ob du schnell genug bist. Du musst zugeben, du bist schon eleganter ausgewichen. Ich nehme mal an, bei dir war es keine Absicht, Cherry“, kam eine belustigte Stimme, bei der Sasuke die Augen ärgerlich zusammenzog. Was wollte der denn? Und wie nannten die sich? Eyeless und Cherry? Was war das denn?

„Es ist ja auch unfair anzugreifen, wenn man gerade dabei ist, jemanden zu heilen“, kam es schnippisch von Sakura, während sie elegant aufstand und ihrem Lehrer aufhalf.

„Das stört dich doch sonst auch nicht, außerdem habe ich gewartet, bis du mit dem Heilen fertig warst“, bemerkte Neji und trat auf seine beste Freundin zu, „du hast wieder nicht geschlafen, oder? Sakura ich hab dir doch schon gesagt, dass auf Dauer dadurch deine Reaktionsfähigkeit nachlässt, wie man ja sieht.“

„Kann ja sein, dass ich heute etwas zu viel gelernt hab, aber du weißt, dass das wichtig ist“, zischte Sakura, damit die anderen sie nicht hören konnten „und so schlimm ist es gar nicht.“

„Na dann lass mal sehen.“
 

Und schon kreuzten sich zwei Klingen. Sakura sprang mit einem Rückwärtssalto nach hinten, um etwas Abstand zwischen sich und Neji zu bekommen. Doch dieser preschte erneut auf sie zu und wieder kreuzten sich zwei Klingen.
 

„Was will der denn hier?“, fragte Sasuke mürrisch.

„Er trainiert heute mit. Sakura hat ihn eingeladen, da wir eine ungerade Zahl sind“, antwortete der Silberhaarige, der gerade auf die Jungsgruppe zutrat, „Er ist auch der Einzige, der Sakura etwas entgegenzusetzen hat. Deswegen war ich damit einverstanden.“
 

Sasuke verstand immer noch nichts. Wieso konnte nur der Hyuuga Sakura, der kleinen nervigen, schwachen Sakura, etwas entgegensetzen? Er verfolgte den Kampf und musste zugeben Sakura schlug sich gar nicht schlecht, wenn nicht sogar gut, aber er hatte das Gefühl, dass der Hyuuga sich zurückhielt. Das fiel auch Sakura auf: „ Du kämpfst nicht mit voller Kraft. Wieso?“ Sie hasste es geschont zu werden. Sie war schließlich nicht mehr schwach.

„Weil du die ganze Nacht mal wieder nicht geschlafen hast“, antwortete der Neji, als er sich unter einem Schlag von Sakura duckte.

„Das ist kein Grund, weil…“, doch weiter kam Sakura nicht. Ein Shinobi tauchte auf dem Trainingsplatz auf und rief: „Haruno-san. Der Hokage verlangt nach Ihnen. Sie sollen sich beeilen.“

„Scheiße!“, kam es nur von Sakura, ehe sie zusammen mit Neji in einem Kirschblütenwirbelsturm verschwand.
 


 

Sekunden später tauchten die beiden vor Tsunade in ihrem Büro auf. „Tsunade alles ok? Geht’s dir wieder schlechter? Soll ich…“

„Sakura beruhig dich erst mal“, unterbrach die Hokage sie, „mir geht es ganz gut. Ich fühle mich nur etwas schwach. Aber ich habe gleich einen Termin mit Kagigawa-san. Du weißt schon, das Bauprojekt. Du kennst dich damit besser aus. Du hast die ganzen Akten bearbeitet und ich fühle mich wirklich schwach heute.“

„Ist gut Tsunade ich übernehme für dich.“

„Danke Sakura“, damit stand die Hokage auf und machte sich auf den Weg in ihr Schlafzimmer.

Kaum dass sich die Tür geschlossen hatte, formte Sakura einige Fingerzeichen und kurze Zeit später stand nicht mehr Sakura neben Neji, sondern eine Frau mit blonden Haaren, die zu zwei Zöpfen gebunden waren, und einer großen Oberweite.

„Ich bewundere dich, wie du das immer schaffst. Team 7, Anbu, Einzelmissionen, Tsunades Krankheit, die Suche nach einem Heilmittel, die Aktenbearbeitung und für Tsunade einspringen. Und das ohne, dass die anderen etwas davon mitbekommen“, meinte Neji.

„Ich weiß, aber so gut bin ich nicht. Du hast es rausgefunden und Naruto bemerkt auch etwas“, erwiderte die Frau in Gestalt Tsunades.

„Aber er weiß nicht was. Und ich weiß es nur, weil du jemanden gebraucht hast, der dich etwas unterstützt bei der Geheimniskrämerei. Hättest du es mir nicht erzählt, dann wüsste ich heute auch nichts. Aber du musst mal wieder schlafen. Sonst ist es vorbei mit der zweiten Hokage und du kannst Tsunade gar nicht mehr helfen. Ruh dich mal wieder aus.“

„Ja mach ich. Gleich nachdem ich hier fertig bin. Heute geh ich nur noch ins Bett. Kein Bücherwälzen, versprochen.“

Neji nickte nur einverstanden, ehe es an der Tür klopfte und Kagigawa-san angekündigt wurde.
 


 

Nach dem Training gingen Naruto und Sasuke nach Hause. Allerding war es stiller als am Morgen. Das lag gewiss nicht an Sasuke, der ja auch vor Stunden schon kein Wort von sich gegeben hatte. Es lag an dem sonst so lauten Chaos-Ninja. Dieser war nach dem heutigen Training zu erschöpft. Allerding war es der sonst so stille Mann, den diese Ruhe störte. Er wollte mehr über das Dorf und seine Bewohner herausfinden. Besonders schwirrte eine junge Kunoichi mit langen rosa Haaren in seinem Kopf rum. Wieso war sie so anders? Musste er sich wirklich selbst überwinden und den Blondschopf von sich aus fragen? Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, er musste schließlich Informationen sammeln und das ging am besten durch Naruto, da dieser scheinbar der Einzige war, der ihm wirklich blind vertraute.
 

„Naruto“, durchbrach er dann schließlich die Stille. Der Blonde schaute auf und sah ihn fragend an.

„Sakura scheint mir nicht zu vertrauen, oder? Sie verhält sich so eigenartig.“

„Ach, mach dir keine Gedanken. Wenn sie dir nicht vertrauen würde, dann wärst du höchstwahrscheinlich nicht mehr hier. Sie ist einfach zu einer skeptischen Person geworden. Sie versucht zwar auf ihre Freunde normal zu wirken, doch in Wahrheit lässt sie nur noch wenige an sich ran. Du musst ihr Zeit geben. Du hast ihr sehr wehgetan.“

Jetzt war Sasuke mehr als nur überrascht. Ja er hatte gemerkt, dass sie anders war, doch dachte er, das wäre nur bei ihm so. Hatte sie sich wirklich so gewandelt? Wegen ihm? Doch dann fiel ihm etwas ein: „Neji und sie scheinen sich sehr nah zu stehen. Sie hatten so komische Namen füreinander. Cherry und Eyeless oder so ähnlich.“

„Ja sie sind gut befreundet. Mehr aber nicht. Das kommt vermutlich von der Anbu. Daher auch die Spitznamen. Das sind ihre Codenamen.“

„Und die benutzen sie einfach so in der Öffentlichkeit?“

„Ja. Wir sind ja hier in Konoha. Da vertraut man einander noch. Außerdem fällt Sakura-chan auch so auf. Eine Kunoichi mit rosa Haaren gibt es nicht oft. Da weiß jeder auch ohne Namen, um wen es sich handelt.“

Sasuke nickte. Im Grunde machte es ja nichts aus, dass jeder wusste, dass Cherry gleich Sakura war. Die entfernt liegenden Dörfer könnten mit dieser Information wenig anfangen. Doch da erst bemerkte er, dass sie über Sakura sprachen: „Sag mal willst du mir weiß machen, dass Sakura bei der Anbu ist? Veräppeln kann ich mich alleine.“

Naruto sah ihn erstaunt an: „Doch vor einem Jahr hat sie die Jonin-Prüfung bestanden und wurde wenige Wochen später zur Anbu berufen. Sie ist stark, gut und eine Medic-nin. Da haben die Verantwortlichen nicht lange überlegen müssen.“

„Hn. Und du bist auch bei der Anbu. Immerhin hast du eine vielfach größere Menge an Chakra als Sakura“, schlussfolgerte der Schwarzhaarige ohne weiter auf Sakuras Stärke einzugehen.

„Ähm, haha…Das ist eine lustige Geschichte“, verlegen kratzte Naruto sich am Kopf, „Weißt du, ich musste erst noch die Chunin-Prüfung nachholen. Das war letztes Jahr, als Sakura-chan ihre Jonin-Prüfung gemacht hat und die hab ich auch bestanden. Dieses Jahr war dann meine Jonin-Prüfung und da musste ich gegen Hinata-chan kämpfen. Und naja… Hätte ich einen anderen Gegner gehabt, dann wäre ich jetzt Jonin. Echt jetzt.“

Das kam dem Uchiha etwas merkwürdig vor, doch er fragte nicht weiter nach. Eine andere Sache interessierte ihn viel mehr: „Sag mal Naruto, wie kann es dann sein, dass du und Sakura in einem Team seid.“

„Naja, das liegt daran, dass Sakura in zwei Teams ist. Im Team 7 und im Anbuteam mit Neji und Shikamaru.“

„Zwei Teams wie geht das denn? Ich dachte, wenn man bei der Anbu ist, dann ist man in keinem anderen Team mehr.“

„Naja, vor zwei Jahren war das auch so. Aber durch den Angriff sind viele Ninjas gestorben. Es gab zu wenige, so dass einige Doppelfunktionen erfüllen müssen. Das klappt bei Sakura aber eigentlich ganz gut. Sie ist unglaublich gut organisiert.“

„Dann ist sie vorhin wegen dem Anbuteam weg?“

Naruto schaute betreten auf den Boden. „Nein. Ich weiß nicht warum, aber manchmal muss sie einfach weg oder zu Tsunade, ganz plötzlich. Sie will mir den Grund nicht verraten, aber ich weiß, dass es nichts mit der Anbu zu tun hat.“

Der Uchiha staunte nicht schlecht. Sakura hatte also ein Geheimnis. Seine Neugierde war geweckt. Dieser Hyuuga schien es zu wissen und er wollte es auch erfahren. Früher hätte Sakura es ihm sofort erzählt und das musste er sich zunutze machen. Es konnte ja nicht alles von ihrer Verliebtheit verschwunden sein. Er musste es einfach nur auffrischen. Er musste sie verführen. Und er würde es tun…
 


 

Endlich ist das neue Kapitel fertig. Bei dem Nächsten brauche ich ein wenig eure Hilfe. Habt ihr Ideen, was Sasuke machen soll, um sich an Sakura ranzumachen? Es darf nicht zu ooc sein. Ein paar Ideen hab ich schon, aber es fehlt noch etwas, also meldet euch bei mir...


 

An dieser Stelle möchte ich mich bei 10 Favoeinträgen bedanken.

Ich hoffe die Story gefällt euch soweit.


 

Erster Annäherungsversuch

Am nächsten Tag klopfte Naruto an Sasukes Wohnungstür, um ihn zum Training abzuholen: „Teme wach auf, wir kommen noch zu spät.“

Doch keiner öffnete. Naruto rannte das Gebäude runter auf die Straße und besah sich das offene Wohnzimmerfenster. Sekunden später hockte er schon auf diesem.

„Ich hätte nie gedacht, dass Teme so einen tiefen und langen Schlaf hat“, murmelte der Chaos-Ninja. Mit einem Sprung landete im Wohnzimmer und steuerte auf die Schlafzimmertür zu. Als er diese öffnete, in Erwartung einen schlafenden Sasuke vorzufinden, wurde er bitter enttäuscht. Der Raum war leer. Und so machte sich der Blondschopf allein auf den Weg zum Trainingsplatz.
 

Sasuke war schon vor Stunden aufgestanden und alleine losgegangen. Er hatte sich Gedanken über Sakura gemacht und war zu dem Schluss gekommen, dass er sich nicht mal anstrengen müsste. Früher war er auch abweisend zu ihr und sie hatte ihn abgöttisch geliebt. Warum sollte das jetzt anders sein? Sobald sie ihn richtig ansehen würde, wäre es um sie geschehen. So wie mit Ino. Sie war ihm heute zufällig über den Weg gelaufen, als er durch die Straßen des Dorfes ging. Er hatte sich nur eines Blickes gewürdigt, sie war rot angelaufen und spazierte seitdem neben ihm her und quatschte ihn voll: „…und dann war diese schwierige und gefährliche Mission, die ich ganz alleine bewältigen musste. Aber meine Gegner waren alles Idioten. Die haben mich nur gesehen und waren mir hoffnungsvoll verfallen. Hahahaha… Und dann musste ich einmal…“

Sasuke hörte ihr nicht mal zu und sie bemerkte es nicht. Und mit jeder Sekunde, die sie auf ihn einredete, wurde er genervter.
 

Warum musste jedes weibliche Wesen, das auf ihn traf auch ihren Verstand ausschalten? Aber wieso beschwerte er sich überhaupt darüber? Das war doch sein Vorteil. Wenn sie ihm alle blind vertrauten. Und mit Sakura würde es auch so sein. Sakura schien Einfluss auf Tsunade zu haben. Das hatte Naruto gestern noch angedeutet. Also würde sie sein Schlüssel werden und er müsste sich nicht einmal richtig anstrengen, nicht dass er das je vorgehabt hätte. Er war ein Uchiha und ein Uchiha läuft einer Frau nicht hinterher.
 

Sakura hatte sich indes auch ihre Gedanken gemacht. Sie vertraute dem Schwarzhaarigen noch lange nicht, wollte sich ihm aber langsam annähern, um die Zusammenarbeit im Team 7 zu vereinfachen und um Naruto eine Freude zu machen. Er war gestern Abend noch überraschend bei ihr Zuhause aufgetaucht, um sie zu fragen, ob sie heute mit ihm und Sasuke gemeinsam zum Trainingsplatz gehen würde. Sie hatte abgelehnt. Sie war einfach noch nicht soweit. Heute wollte sie zwar versuchen ihn anzusehen und eventuell auch in die Augen zu schauen, doch sprechen oder unnötig viel Zeit mit ihm verbringen, wollte sie nicht, noch nicht jedenfalls.
 


 

Okay, vielleicht, aber nur ganz vielleicht sollte er seine Taktik nochmal überdenken. Es waren schon drei Tage seit ihrem ersten Training vergangen und Sakura ignorierte ihn immer noch. Dabei verhielt er sich nicht anders als früher und alle, wirklich alle, anderen Mädchen aus dem Dorf liefen ihm inzwischen wieder hinterher, nur sie nicht. Was stimmte mit ihr bloß nicht? Sie sah in inzwischen zwar an, aber nur wenn sie gegeneinander kämpfen mussten. Er hatte ihr dabei auch schon tief in die Augen gesehen. Früher wäre sie in Ohnmacht gefallen. Jetzt schien sie das gar nicht zu bemerken. Er hatte schon daran gedacht es einfach aufzugeben. Er mochte sie ja nicht. Er brauchte sie auch nicht. Das dumme war nur, dass Naruto ihm mehr von Sakura erzählt hatte, ohne dass er nachgefragt hätte. Sie stand Tsunade wohl sehr nah. Viel näher als der Clan-Erbe jemals gedacht hätte. Sakura schien dadurch Zugang zu geheimen Archiven zu haben. Das würde seine Arbeit enorm erleichtern und beschleunigen. Er müsste nicht unnötig lange hier bleiben. Aber das wäre ihm nach dem zweiten Tag Ignoranz auch egal gewesen. Ein Uchiha ließ sich doch nicht erniedrigen. Und genau das tat schon seit drei Tagen. Sie ignorierte ihn und erniedrigte ihn dadurch. Doch inzwischen fand er Interesse an der jungen Frau. Immer wieder verschwand sie einfach, war immer gehetzt, hatte nie Zeit und auch Naruto wusste nichts. Inzwischen wollte er einfach ihr Geheimnis rausfinden. Dass der Hyuuga scheinbar davon wusste, stachelte diese Neugierde noch mehr an. Aber wie sollte er das anstellen? Er würde sich doch nicht für eine Frau verrenken. Er war ein Uchiha. Er würde einer Frau nicht hinterher laufen, aber er musste sich was einfallen lassen. Nur was?
 

Es war kurz nach dem Training. Die Sonne war schon am Untergehen und Sasuke war zur Abwechslung mal ohne Naruto auf dem Weg nach Hause und machte sich seine Gedanken über Sakura. Er entschied sich noch schnell in den Supermarkt zu gehen, um noch ein paar Lebensmittel zu kaufen. Er brauchte nicht lange. Schnell waren die Tomaten, Brot, Eier und Aufstrich gefunden, so dass er zur Kasse ging. Vor ihm stand nur eine junge Frau. Diese wäre ihm gar nicht aufgefallen, wenn sie nicht ewig mit der Kassiererin gesprochen hätte: „Weißt du ich weiß einfach nicht, was Hiroki sich dabei denkt. Er ist so ein Idiot. Wenn er denkt, ich laufe ihm hinterher, dann denkt er falsch.“

„Ich sehe das genauso wie du. Zeig ihm einfach die kalte Schulter.“

„Ja. Aber es ist ja nicht nur, dass er einfach unmöglich ist. Er merkt es noch nicht mal.“

Langsam ging ihm dieses Gequatsche ganz schön an die Nerven. Er wollte doch bloß bezahlen. Sasuke räusperte sich. Die beiden Frauen sahen auf und erröteten sofort.

„Entschuldige Sasuke-kun. Ich war abgelenkt. Du bist jetzt sofort dran.“

„Nein, nein. Es war meine Schuld Sasuke-kun. Ich hab auf Hitomi eingeredet“, entschuldigte sich die junge Frau, „Also machs gut Hitomi. Ich werde deinen Rat befolgen und ihm die kalte Schulter zeigen. Auf Wiedersehen Sasuke-kun.“

„Hn.“

Endlich konnte der Schwarzhaarige seine Einkäufe bezahlen und schon machte er sich auf den Weg nach Hause.
 

Gerade kam er am Haupttor entlang, als er wieder dieses Mädchen vom Supermarkt entdeckte. Oh Gott nicht die schon wieder. Sie war wieder in einem aufgeregten Gespräch mit einem anderen Mädchen. Er ging einfach an ihnen vorbei und ließ seinen Blick über die Straße wandern. Plötzlich entdeckte er einen jungen Mann, der durch das Tor kam. Er musste wohl gerade auf Mission gewesen sein, denn er hatte zahlreiche Verletzungen, humpelte und sah auch sonst sehr erschöpft aus.

„OH MEIN GOTT. HIROKI, WAS IST MIT DIR PASSIERT?“, kreischte die Stimme der jungen Frau, bevor sie an Sasuke vorbei zu dem jungen Mann lief und ihn fürsorglich stützte.

„Komm ich versorge erst mal deine Wunden, danach mach ich dir was zu essen und du legst dich hin und machst erst mal gar nichts.“
 

Moment Hiroki? War das nicht der Name des Mannes, den dieses Mädchen nicht mehr beachten wollte? Jetzt umsorgt sie ihn einfach, nur weil er ein paar Schrammen hat?

Und in diesem Moment kam Sasuke die Idee. Es würde etwas an seinem Stolz kratzen, aber er wollte dieses Geheimnis wissen und dafür würde er es in Kauf nehmen.
 

Am nächsten Morgen machte sich Sakura auf zum Training. Sie fand, dass sie sich ganz tapfer hielt. Vor 5 Tagen war Sasuke zurückgekehrt und sie schaffte es immerhin ihn an zu sehen… Ok nur beim Training und nur wenn es sein musste, also wenn sie gegeneinander kämpften, aber immerhin. Ein paar Mal hatte sie das Gefühl, er würde ihr ganz tief in die Augen sehen und sie verführen wollen, aber sie hatte sich gleich weggedreht und nicht mehr daran gedacht. Sie hatte sich sicher getäuscht. Geredet hatte sie immer noch nicht mit ihm, aber das lag mit Sicherheit nur daran, dass Sasuke nie redete, zumindest nicht viel. Ok vielleicht lag es auch ein bisschen daran, dass sie ihm aus dem Weg ging und nicht mit ihm reden wollte. Heute wollte sie sich trauen ihn auch anzusehen, wenn er nicht gerade gegen sie kämpfte. So schwer kann das ja nicht sein. Und sie konnte sich nicht ewig so affig aufführen… Okay Naruto war gestern noch bei ihr auf dem Trainingsplatz geblieben als Sasuke weg war, um mit ihr zu reden. Er wollte, dass sie dem Schwarzhaarigen eine Chance gab. Er wollte wieder ein Team. Dabei hatte er sie so bittend angesehen, dass sie ein schlechtes Gewissen bekam. Und jetzt wollte sie sich eben etwas mehr an den Uchiha ran tasten.
 

Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Kakashi auf dem Trainingsplatz stand und seinen inzwischen 4 Schützlingen beim Training zuzusehen. Sasuke hatte ihm heute gesagt, dass er sich nicht besonders fühle, irgendwie schlapp. Kakashi wollte aber wissen, wie stark der ehemalige Nuke-nin selbst im geschwächten Zustand ist. Also ließ er sowohl Sai, Naruto und Sakura gemeinsam gegen ihn antreten und der Uchiha schlug sich wahrlich gut. Doch langsam schien ihm die Puste auszugehen. Er wurde langsamer. Plötzlich landete er in der Mitte des Platzes, hob den Arm und rief: „Ich kann nicht mehr.“

Sai und Sakura landeten ebenfalls auf dem Platz und sahen zu Kakashi. Dieser nickte und rief: „Ist gut. Das reicht auch erst mal. Ich hab einen Eindruck gewonnen. Kommt her.“

Als die drei sich auf den Weg zu ihrem Lehrer machten, hörte man ein surren und kurz darauf einen schmerzerfüllten Laut. Sakura sah erschrocken zu Sasuke, dem drei Schuriken in der Brust steckten und der ein schmerzverzehrtes Gesicht zog. Die Wunden bluteten stark und durchtränkten sein weißes Hemd.

„Ha Teme. Ich hab dich getroffen. Du bist gar nicht so gut, wie du immer behauptest.“

„Du Idiot. Kakashi hat den Kampf abgebrochen“, plötzlich musste Sasuke husten, „Ich glaub du hast meine Lunge erwischt.“

„Sakura könntest du dich bitte schnell darum kümmern?“, bat der Sensai seine Schülerin. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Schließlich hatte Sasuke ihm gesagt, dass es ihm nicht so gut gehe. Sie hatten deswegen die Geste mit dem Arm vereinbart. Es war ein Stop-Signal. Nur Naruto hatte es mal wieder nicht mitbekommen.
 

„Ja Sensai. Ich mach das schon“, Sakura drehte sich um und lief auf Sasuke zu, „Könntest du bitte dein… dein Hemd…aus…ausziehen?“

Oh Gott das konnte doch nicht wahr sein. Da hielt sie sich so tapfer und jetzt stotterte sie wie ein kleines Mädchen rum und wurde rot?

Sasuke schien das weniger auszumachen. Er schlüpfte vorsichtig aus den Ärmeln, so dass sein Hemd hinunter glitt.

Dabei wurde Sakura noch röter.

Mein Gott, was ist los mit dir Sakura? Er ist nicht der erste Mann den du mit freiem Oberkörper siehst. Du sollst ihn doch nur behandeln, wie hunderte vor ihm.

Vorsichtig zog sie die Schuriken aus seiner Brust, ließ ihre Hände grün aufleuchten und fuhr vorsichtig darüber.

„Es ist nicht so schlimm. Ein Schuriken hat deine Lunge etwas gestreift, aber das bekomme ich hin. Du musst nicht mal ins Krankenhaus.“

Schließlich beendete sie die Heilung: „So das wars.“

Sie von der Brust auf und erschrak leicht, als sie direkt in zwei schwarze Augen sah, die sie zu durchbohren schienen. Ein kribbeln in der Bauchgegend holte sie in die Wirklichkeit. Schnell wand sie den Blick ab und ging zurück zu ihrem Sensai. „Pass das nächste Mal besser auf Naruto. Ich will nicht immer deine Fehler ausbügeln müssen.“

„Geht klar Sakura-chan. Danke dir. Das war toll. Echt jetzt.“

Sasuke grinste in sich hinein. Der Anfang wäre gemacht. Lange würde es nicht mehr dauern…
 


 

Ok, irgendetwas stimmte mit diesem Mädchen definitiv nicht. Das war nicht Sakura. Das war wahrscheinlich nicht mal ein weibliches Wesen. Er hatte sich wegen ihr erniedrigt, sich vor ihr mit nacktem Oberkörper gezeigt und sich von ihr Berühren lassen und was war passier?
 

Nichts… Einfach nichts. Sie machte so weiter wie bisher. Sie schaute ihn ja nicht mal öfter an. Fast war es, als wenn sie ihn noch weniger wahrnahm. Seit 2 Tagen ignorierte sie ihn. Er hatte sich beim Training auch schon das Hemd ausgezogen, mit der Begründung, er schwitze. Wie lächerlich. Ein Uchiha schwitzt nie. Schon gar nicht bei so einem leichten Training. Aber er hatte gehofft, sie nochmal zum Erröten zu bringen. Da hatte er sich aber offensichtlich geirrt. Sie schien es nicht mal bemerkt zu haben. Doch was sollte er noch machen?

Was ihn aber noch mehr aufregte, war, dass sobald der Hyuuga auftauchte, sie seine Anwesenheit sofort, wirklich sofort, spürte und ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte. Warum ihn das so störte, wusste er selbst nicht. Wahrscheinlich lag es an der alten Feindschaft zwischen dem Uchihaclan und dem Hyuugaclan. Es lag sogar ganz sicher nur daran. Und nur deswegen war er an Sakura so interessiert. Und natürlich, weil sie Tsunade so nah stand.
 

Es war mal wieder ein ganz normales Training von Team 7. Naja soweit man es als normal ansehen konnte. Es hieß, Sai und Sakura gegen Naruto und Sasuke, wobei es eher auf Sai gegen Naruto und Sakura gegen Sasuke hinauslief. Dem Uchiha gefiel das sogar ganz gut. Er wusste nicht wieso, aber immer wenn er beim Training gegen Sakura antreten musste, machte es ihm unheimlichen Spaß. Gerade hatte die hübsche Haruno ihre chakrageladene Faust in den Boden gerammt. Doch der Clanerbe wich durch einen Sprung geschickt aus, was die Rosahaarige mit einem missmutigen Blick zur Kenntnis nahm. Dies sorgte dafür, dass sich auf Sasukes Gesicht ein genugtuendes Grinsen breit machte. Ja es machte ihm Spaß der jungen Kunoichi die Laune zu verderben. Er hatte sich vorgenommen auch in Bezug auf seine Annäherungsversuche noch etwas in die Offensive zu gehen. Wie das wusste er nicht, aber er würde sich noch was einfallen lassen.

Gerade wollte er zum Gegenschlag ansetzen, als sie ein liebliches Lächeln auf Sakuras Gesicht abzeichnete. Sasukes Mimik verfinsterte sich daraufhin und er sondierte die Umgebung. Ja er wusste ganz genau, was geschehen war. Und dann entdeckte er ihn, hinter der letzten Baumreihe. Was wollte der schon wieder hier?

„Du kannst rauskommen. Ich hab dich schon bemerkt“, rief die Haruno auch gleich und Neji trat aus seinem Versteck hervor.

Wie es Sakura schaffte, sich auf den Kampf zu konzentrieren und gleichzeitig die Umgebung so gut im Auge zu behalten, dass sie jeden sofort bemerkte, war den Uchiha ein Rätsel.

„Nicht schlecht. Du wirst immer noch besser. Das war wieder 2 Sekunden schneller als beim letzten Mal“, lobte der Hyuuga ihre Fähigkeiten.

„Willst du wieder mitrainieren, Eyeless?“

„Nein Cherry. Brain ist zurück und hat gefragt, ob wir eine kleine Anbu-Trainingseinheit absolvieren wollen.“ Bei dem Wort „Anbu“ sah er Sasuke herablassend an. „Also hast du Lust?“

„Klar. Ich komme sofort.“
 

Doch bevor sie verschwinden konnte, hielt ihr Sensai sie auf: „Sakura, ich weiß ja, dass die Anbu vorgeht, aber du vergisst unser Teamtreffen heute Abend nicht ja?“

„Ach Sensai, muss das heute wirklich sein?“

„Ja Sakura, wir haben es letzte Woche ausnahmsweise ausfallen lassen, aber heute ist wieder Pflicht. Da kommst du nicht drum rum.“

„Ja ist ok Kakashi. Also wie immer auf dem großen Platz?“

Der silberhaarige nickte nur und schon waren Sakura und Neji verschwunden. Dann wendete sich der Lehrer an seinen neusten Schüler: „Ach ja Sasuke bevor ich es vergesse, das gilt auch für dich. Team 7 veranstaltet einmal wöchentlich ein Teamtreffen, welches Plicht ist. Da du nun ebenfalls Bestandteil von Team 7 bist, gilt das auch für dich. Heute Abend um halb 7 auf dem großen Platz. So und jetzt machen wir noch ein paar Konzentrationsübungen.“

„Hn.“

Und so neigte sich das Training langsam dem Ende.
 

Am Abend fanden sich dann alle frisch geduscht auf dem großen Platz ein. Sie entschieden, dass sie mal nicht Narutos Bitte, Ramen essen zu gehen, folgen würden und machten sich auf in ein „normales“ Restaurant. Da sowohl Naruto als auch Kakashi einen riesen Hunger hatten, wurden die anderen regelrecht auf die Sitzbank gedrängt, Sasuke von Naruto und Sakura von Kakashi. Zu Sakuras Pech oder Sasukes Glück kam es, dass sich die beiden direkt gegenüber saßen. Sie bestellten ihr Essen und verzehrten es genussvoll. Dabei wurde viel geredet, diskutiert und gelacht. Naja das junge Clanoberhaupt unter ihnen beteiligte sich eher weniger, wenn nicht gar nicht an der Konversation. Er überlegte die ganze Zeit, wie er Profit aus der Situation schlagen und Sakura für sich gewinnen konnte.

Was wollte Frauen? Wie wollten sie erobert werden?

Dabei starrte er Sakura die ganze Zeit an. Diese bemerkte den stehenden Blick und als Kakashi, Naruto und Sai in einer hitzigen Diskussion über das neuste Isch-Ischa-Paradies vertieft waren, dreht sie sich zu ihm um und fragte direkt: „Ist was Sasuke?“

Nach ein paar Sekunden antwortete er: „Du bist hübsch geworden.“


 


 

Ok erstmal ein ganz großes Sorry, dass ihr solange warten musstet, aber ich schreibe in den nächsten 2 Wochen alle meine Prüfungen und muss lernen. Es kann also auch beim nächsten Kapitel etwas länger dauern.

So dann ein RIESENgroßes Dankeschön an meine 3 Kommentarschreiber. Ich hab mich ehrlich gefreut und keine Angst ich hab nicht vor Sasuke und Sakura in den nächsten 2 Kapitel zum Paar zu machen. Unser Uchiha soll sich mal schön anstrengen. Das heißt aber nicht, dass Sakura jede Anmache gefallen muss ;)

Also ich brauche immer noch Ideen. Einfach bei mir melden. Und ich weiß es ist gemein an der Stelle aufzuhören, aber was meint ihr denn, wie Sakura reagieren wird? Ach ich weiß es schon =P


 

Ich hoffe das neue Kapitel gefällt euch.

Bis zum nächsten mal.


 

Uchiha vs. Hyuuga

Die Zeit zwischen Sasuke und Sakura schien still zu stehen. Beide versuchten das eben gesagte zu verarbeiten.
 

Was hab ich da gerade gesagt? Das wollte ich gar nicht sagen. Wo kam das bloß her? Andererseits… sie ist wirklich hübsch geworden um nicht zu sagen wunderschön, auch wenn ich ihr das nie sagen würde. Aber Frauen stehen doch auf solche Komplimente oder nicht? Vielleicht ist gerade das der richtige Weg.
 

„Was?“, kam es nur hauchend von der Haruno.
 

Ein leichtes, kaum wahrnehmbares Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Ja, er war sich sicher, Sakura jetzt um den Finger gewickelt zu haben. Doch diese öffnete daraufhin nur wieder ihren Mund und reagierte anders, als er es sich gedacht hatte.

„Okay, es reicht. Ich hab versucht deine peinlichen Versuche, meine Aufmerksamkeit zu erregen, zu ignorieren, aber jetzt reicht es. Was versuchst du damit zu erreichen? Glaubst du echt, es reicht, mir ein Kompliment zu machen und dann ist alles wie vorher? Seit einer Woche sprichst du nicht mit mir, bist dir dafür zu stolz und dafür soll ich dir dankbar sein? Wenn du in dieser Woche auch nur annähernd ein wenig echtes Interesse an mir gehabt hättest, wäre dir aufgefallen, dass ich mich verändert habe. Das kleine, naive Mädchen von früher gibt es nicht mehr. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich nicht die hässlichste junge Frau im ganzen Dorf bin. Ich habe schon hunderte bessere Komplimente gehört, als dein „Du bist hübsch geworden“. Wenn das etwas mit deiner Rivalität mit Neji zu tun hat, dann leg dich mit ihm an, aber halte mich daraus. Ich wollte Naruto zu liebe versuchen, wieder mit dir befreundet zu sein, irgendwann. Aber daran scheinst du ja kein Interesse zu haben, also lass mich einfach in Ruhe.“
 

Damit stand sie auf, warf Kakashi, der seit Sakuras kleinem Ausbruch die Diskussion mit Naruto und Sai beendet hatte, eine Blick zu, damit er sie durchließ und verschwand aus dem inzwischen totenstillen Restaurant.
 

Sasuke hatten den ganzen Abend nichts mehr gesagt. Er war schweigend nach Hause gegangen und lag nun in seinem Bett und grübelte über Sakura nach.

Was bildete sie sich eigentlich ein? Alle anderen würden ihr Leben dafür geben, von ihm so ein Kompliment zu bekommen. Nur sie stellte ihn mal wieder bloß. Doch aus irgendeinem Grund ließ in diese junge Frau nicht los und so fand er in dieser Nacht keinen Schlaf mehr.
 


 

Der nächste Tag begann für Sakura schon anders, als die vorangegangenen. Obwohl sie ausschlafen konnte, da das Training mit Team 7 erst am Nachmittag beginnen sollte, wurde sie schon früh wach.

Sakura beschloss den Morgen zu nutzen, indem sie sich ihre neuen Medic-Bücher schnappte und begann nach einer Heilung für Tsunades Krankheit zu finden. Plötzlich klopfte es an der Tür. Sakura wunderte sich, als sie sogleich das Chakra ihres Besuchers erkannte. Sie öffnete die Tür und sah sich einem freudestrahlenden Naruto gegenüber.

„Morgen Sakura-chan!“

„Hallo Naruto. Komm doch rein. Was machst du so früh hier? Wir haben doch erst in ein paar Stunden Training. Ich hätte gedacht, du schläfst noch.“

Naruto trat ein und kratzte sich verlegen am Kopf. Sie gingen ins Wohnzimmer und ließen sich auf dem Sofa nieder.

„Nun sag schon Naruto, was ist los? Du kommst doch nicht einfach so frühmorgens zu mir.“

„Nun ja. Ehrlich gesagt ich wollte mit dir reden.“ Narutos Gesichtsausdruck wandelte sich sofort in eine erste Miene. Das sah die junge Kunoichi nicht oft bei ihrem besten Freund. Also musste es ernst sein.

„Weißt du, egal was Teme gestern gemacht hat, ich bin sicher er hat es nicht so gemeint. Bitte sei ihm nicht mehr böse. Er war so lange bei Oroshimaru, dass er nicht mehr weiß, wie er sich anderen Leuten gegenüber verhalten soll.“

Sakura atmete einmal hörbar aus. Darum ging es Naruto also. Das hätte sie sich auch gleich denken können.

„Mach dir keinen Kopf, Naruto. Ich hab Sasuke schon gestern Abend verziehen. Du brauchst dich nicht für ihn entschuldigen.“

„Echt jetzt?“

Sakura nickte nur. Ja es stimmte. Sie hatte sich gestern Abend noch für ihren peinlichen Auftritt geschämt und war zu dem Entschluss gekommen, das Verhalten Sasukes einfach zu vergessen. Narutos trauriger Blick, als sie das Restaurant verlassen hatte, hatte zu dieser Entscheidung erheblich beigetragen. Der besagte sprang ihr auch gleich an den Hals, um sie freudestrahlend zu umarmen. Ja der blonde Chaot wünschte sich nichts mehr, als dass das alte Team 7 wieder vereint war. An ihr sollte es nicht scheitern. Sie wollte den Uchiha zwar nicht immer um sich haben, aber gegen gelegentliche Treffen und eine eventuelle leichte Freundschaft konnte selbst sie nichts einwenden, vorausgesetzt er würde sich in Zukunft benehmen.

Und er benahm sich auch, ging sogar etwas auf Abstand… zumindest bis zum nächsten Tag.
 


 

Am nächsten Tag machte Sakura sich auf den Weg zum Training. Sie hatte gute Laune, weil Sasuke sich gestern zur Abwechslung mal „normal“ benommen hatte. Sie hatten trainiert ohne, dass diese seltsame Spannung zwischen ihnen gewesen war. Es war um ehrlich zu sein ganz angenehm. Sonst trainierte sie immer nur mit Naruto, Neji, Shikamaru oder Kakashi, also alles Menschen, die sie sehr gerne hatte. Sasuke stand sie gestern vollkommen neutral gegenüber. Es war anders, aber nicht unbedingt schlecht. Sie hatte das Gefühl, dass sie ernsthafter kämpfte und mehr Power in den Kampf legte. Nicht dass sie sich gegen die anderen besonders zurücknah, aber doch etwas. Bei dem Uchiha konnte sie kämpfen, ohne dass eine innere Blockade sie zurückhielt.

Doch bevor sie beim Trainingsplatz ankam, sah sie eine junge Frau auf der Straße, die ihre blonden Haare zu vier Zöpfen gebunden hatte. Ein Lächeln bildete sich im Gesicht der Kunoichi und sie rannte auf die Blonde zu: „Temari!“

Die Gerufene drehte sich um und schon lagen sich die Beiden in den Armen.

„Ich dachte du wärst in Suna. Gaara meinte, ihr hättet wichtige Dinge zu erledigen.“

„Naja…“
 


 

Sasuke war dem blonden Chaot heute zuvor gekommen und hatte sich schon ohne ihn auf den Weg gemacht. Auch wenn gestern beim Training keine besonderen Vorkommnisse eingetreten waren, so hatte der Blonde ihn auf dem Rückweg eine Standpauke gehalten. Irgendwas von er müsse Sakura zeigen, was sie ihm bedeutete. Was sie ihm bedeutete? Nichts. Er wollte doch bloß, dass sie ihm vertraute, ihm deswegen ihre Geheimnisse verriet und ihm dadurch die Arbeit leichter machte. Also was sollte diese Strafpredigt. Sie war ihm doch egal.
 

Ganz in seinen Gedanken versunken, bemerkte der Schwarzhaarige einen rosa Haarschopf, der am Ende der Gasse vorbeirannte. Und da der Uchiha wusste, dass es nur eine Rosahaarige Kunoichi im wahrscheinlich ganzen Feuerreich gab, schloss er ziemlich schnell auf Sakura. Doch warum rannte sie in die falsche Richtung. Zum Trainingsplatz ging es doch in entgegengesetzter Richtung. Sie schien es sehr eilig zu haben. Wenn es um Tsunade ging, verschwand sie immer mithilfe ihres Jutsus. Hatte das etwas mit diesem Hyuuga zu tun oder doch mit ihrem Geheimnis? Egal, seine Neugierde war geweckt und er wollte der Sache nachgehen.
 

Am Ende der Gasse blieb er stehen und sah um die Ecke. Sakura lief gerade auf einen rothaarigen Shinobi zu, der von einer wahren Menschenmasse bejubelt wurde. Sakura ließ sich stürmisch in seine ausgebreiteten Arme fallen. Der Rothaarige umarmte sie fest, hob sie in die Luft und wirbelte sie umher. Sakuras Lachen konnte er bis in die Gasse hören. Jetzt erkannte er auch den männlichen Shinobi. Das war doch Gaara. Aber was hatte Sakura mit diesem zu tun? Konnte es sein, dass… Nein unmöglich. Sie war immer noch in ihn verliebt, da war er sich sicher. Andererseits…
 

„Ich geb dir einen gutgemeinten Rat. Misch dich da nicht ein. Du würdest den Kürzeren ziehen“, wurde Sasuke aus seinen Gedanken geschreckt.

„Was?“ Sasuke sah auf. 3 Meter hinter ihm stand dieser Hyuuga. Wie konnte er diesen nicht bemerken? War es so in Gedanken?

„Ich meine Sakura und Gaara. Misch dich nicht ein, wenn dir etwas an ihr liegen sollte. Sie würde Gaara immer vorziehen.“

„Woher willst du das wissen?“, wollte der Uchiha wissen.

„Ganz einfach, ich hatte schon eine Kostprobe davon. Ich hab es gewagt in Cherrys Gegenwart zu behaupten, dass der Kazekage nur wenige Freunde hat. Sie hat erst nach 3 Wochen wieder mit mir geredet und das obwohl wir 2 Wochen auf Mission waren und dann auch nur, weil hinter mir ein feindlicher Shinobi aufgetaucht ist. Und glaub mir, was mich und Cherry verbindet ist nicht mit dir zu vergleichen.“

Sasuke verengte seine Augen: „Du glaubst doch nicht, dass Sakura sich auf sowas wie dich einlässt. Ihre Bindung zu dem Suna-nin scheint weitaus stärker.“

Neji lachte einmal höhnisch auf: „Glaub mir, das zwischen denen ist bloß tiefe Freundschaft, nicht mehr. Zumindest von Sakura aus. Und sie wird schon noch erkennen, wer der beste Mann an ihrer Seite ist. Wer sagt denn, dass sie mich noch nicht rangelassen hat?“

Das Clanoberhaupt mit den schwarzen Augen schnaufte einmal herablassend: „Ganz einfach. Wenn Sakura dich rangelassen hätte, dann wärst du nicht so frustriert.“

„Frustriert? Wo bin ich denn frustriert?“

„Du stellst ihr nach. Glaub ja nicht, das hätte ich nicht gemerkt. Du tauchst zum Training von Team 7 auf, folgst ihr auf Schritt und Tritt. Na wie lange bist du schon erfolglos hinter ihr her?“

„Fühl dich nicht zu sicher. Ich bin ihr schon näher, als du denkst.“ Und damit verschwand der Braunhaarige.
 

Sasuke sah wieder zu dem Paar auf der Straße, dass inzwischen in einem angeregten Gespräch vertieft war. Was hatte Naruto gestern noch gesagt? Er müsse Sakura zeigen, was sie ihm bedeutet? Er würde ihr einfach zeigen, was sie haben könnte. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und damit machte er sich auf den weiteren Weg zum Trainingsplatz.
 

Gaara schaute in die strahlenden Augen von der hübschen Frau an seiner Seite. Sakura hatte darauf bestanden, ihn zur Hokage zu begleiten. „Du siehst gut aus.“

„Danke Gaara, aber das sagst du jedes Mal.“

„Nein, ich sage immer, dass du hübsch bist, wunderschön oder scharf und ich meine es jedes mal ernst“, die Kunoichi wurde rot, „aber heute ist es anders. Deine Augen strahlen so. Dir geht es innerlich gut und das sieht man.“

„Ja kann sein.“ Das war gerade kein Thema, über das sie jetzt sprechen wollte.

„Es liegt an IHM oder?“

„Was?“

„Sakura wie lange kenn ich dich schon? Es tut dir gut, dass er wieder da ist. Hast du dich wieder in ihn verliebt?“

„Nein… naja… kann sein, dass er mir gut tut. Aber erst, seitdem er normal zu mir ist. Er war die erste Zeit so komisch und ich hab mich mit allen Mitteln dagegen gewehrt. Aber seit gestern ist er so normal und ich fange an mich ihm zu öffnen, glaube ich. Seine gelegentliche Gegenwart tut mir gut. Ich bin wieder ich. Aber verlieben tu ich mich so schnell nicht wieder.“

„Man sieht es dir an. Sorg aber bitte dafür, dass er dir nicht wieder so weh tut.“

„Mach ich schon nicht keine Sorge.“ Die Kleinere lächelte den anderen an. Wie er dieses Lächeln vermisst hatte, liebte und gleichzeitig traurig stimmte. Er hatte es nicht geschafft dieses Lächeln wiederzuholen. Er hatte sie zwar wieder zum Lächeln gebracht, aber nicht dieses Lächeln. Dieses vollkommen vom Herzen kommend. Das hatte nur ER geschafft. Und es war der Beweis, dass ER immer noch tief in ihrem Herzen war.
 


 

Das Training war normal verlaufen, was für Sakura sehr erfreulich war. Sie wollte noch ein paar Einkäufe erledigen, also betrat sie noch schnell den Supermarkt. Als sie beim Gemüse stand, bemerkt sie die Blicke, die ihr von einer Gruppe junger Männer zugeworfen wurden.

Nicht schon wieder, dachte sie sich, als auch schon der größte von ihnen an sie herantrat.

„Na meine Süße…“

„Kein Interesse“, unterbrach sie ihn prompt.

„Hey, nicht so schüchtern. Ich bin Tao und wie ist dein Name oder soll ich dich immer Schönheit nennen?“

Sakura stieß einmal ihre Luft raus.

„Also hör zu Tao oder wie immer du auch heißt. Ich bin nicht schüchtern, aber ich habe kein Interesse an dir.“

„Ach komm schon. Zier dich nicht so.“

Der Typ ging ihr langsam gehörig auf die Nerven. Sakura wollte ihn gerade so richtig die Meinung geigen, als ihr eine ziemlich kalte und tiefe Stimme zuvorkam.

„Zisch ab und lass meine Freundin in Ruhe.“

Sakura sah auf und direkt in zwei tiefschwarze Augen. Das durfte doch nicht wahr sein.

„S-Sasuke, das i-ist deine F-Freundin?“

„Hab ich doch gesagt. Hast du ein Problem damit?“, antwortete Sasuke ohne den Blick von Sakuras Augen abzuwenden.

„N-Nein, i-ich wusste n-nur nicht, d-dass du eine F-Freundin hast“, stammelte Tao.

„Jetzt weißt du es. Also verschwinde.“

Schneller, als dass irgendwer gucken konnte, verschwanden die Jungs. Sakura hatte es die Sprache verschlagen. Kurz blinzelte sie, fing sich wieder und wendete den Blick von dem Uchiha ab.

„Was sollte das?“

„Was sollte was?“

„Das ich deine Freundin sein soll!“

„Die Typen haben dich doch genervt oder?“

„Das hätte ich auch noch alleine hinbekommen.“

„Hn.“

Oh wie dieser Laut sie ärgerte. Es war bis jetzt doch so gut, wieso fing er jetzt mit sowas an?
 

Sakura erledigte ihren Einkauf, ohne dass das Clanoberhaupt ihr von der Seite wich. Auch auf den Heimweg begleitete er sie. Glaubte er sie würde nicht alleine nach Hause finden? Als eine andere Jungsgruppe ihr hinterher pfiff, warf den Uchiha ihnen einen totbringenden Blick zu und legte zur Krönung seinen Arm um ihre Hüfte. Jetzt platzte ihr der Kragen.

„Sag mal geht’s noch?“

„Hn.“

Okay, langsam regte sie dieser Laut wirklich auf. Die schöne Kunoichi war froh, als sie ihr Haus erreicht hatte. Jetzt wusste der Schwarzhaarige zwar wo sie wohnte, aber das hätte Naruto ihm sicher auch verraten, wenn er ihn danach gefragt hätte. Also auch egal. Sie öffnete ihre Haustür, trat ein und schlug dem Clanerben die Tür vor der Nase zu. Aus diesem Grund konnte sie das selbstsichere Grinsen auf dessen Gesicht auch nicht mehr sehen.
 

Sakura räumte stock sauer ihre Einkäufe weg, machte sich bettfertig und begab sich immer noch wütend in ihr Bett. Und es sollte nicht der letzte Tag gewesen sein, an dem sie wütend ins Bett ging.

Der Uchiha verfolgte sie von nun an auf Schritt und Tritt. Er holte sie morgens ab und brachte sie abends nach Hause. Auf der Straße umschlang er ihre Hüfte so eisern, dass sie sich seinem Griff nicht entwinden konnte und behauptete vor jedem, dass sie seine Freundin war, was sie definitiv NICHT war, denn immer noch sprach er kaum ein Wort mit ihr. Was hatte der Typ eigentlich? Sie wurde aus ihm nicht schlau.
 


 

Sakura war gerade mitten in einem Trainingskampf mit Neji. Sasukes Verhalten hatte sie in den letzten Tagen so aufgeregt, dass sie sich jetzt mal Luft machen musste. Neji lief gerade mit einem Kunai auf Sakura zu. Diese sammelte Chakra in ihrer Faust und schlug sie in den Boden. Neji sprang im letzten Moment hoch, als auch schon ein riesiger Spalt im Boden entstand. Die Rosahaarige überlegte nicht lange und warf eine Handvoll Shuriken auf ihren Gegner. Dieser wich geschickt aus und wehrte den Rest mit seinem Kunai ab. Die Kunoichi hatte damit schon gerechnet und formte Fingerzeichen. Der Braunhaarige sah das und warf ein Kunai nach ihr, welches sie aber verfehlte und zu ihren Füßen aufkam. Sakura konzentrierte sich weiter auf ihre Fingerzeichen.

„Du bist besser, wenn du ausgeschlafen bist, aber wenn du nur mit Wut kämpfst, wirst du unaufmerksam“, grinste der Hyuuga, als er landete.
 

Sakura sah erstaunt auf, dann auf den Boden. „Scheiße“, rief sie, als sie die Fingerzeichen unterbrach und nach hinten sprang. Gerade noch rechtzeitig, denn schon explodierte der Zettel, der mit einem Faden am Kunai befestigt war. Eine riesige Rauchwolke entstand, aus der Neji mit einem anderen Kunai auf die Haruno zuraste. Diese wehrte den Angriff gerade noch mit ihrem eigenen ab. Ein klirren war zu hören. Nejis freier Arm schnellte hervor und traf einen Chakrapunkt auf Sakuras rechter Schulter. Das Kunai der jungen Frau fiel klirrend zu Boden und ihr Arm hing schlaff an ihrer Seite.

„Ich sag doch, du bist unaufmerksam.“ Sakura sah in bissig an. Gerade wollte sie antworten, als ein weiteres Kunai von der Seite auf den Hyuuga zuflog und nur knapp an seiner Wange vorbei streifte.

„Vielleicht solltest du dich mehr auf deine eigene Aufmerksamkeit konzentrieren. Das nächste Mal werfe ich nicht daneben“, konnte man eine dunkle Stimme vernehmen. Sakuras Ausdruck verdunkelte sich noch mehr. Was wollte der Typ denn schon wieder?

Auch Nejis vorher fröhliche Miene nahm einen zornigen Ausdruck an: „Was willst du hier Uchiha? Du störst beim Training.“

„Mir passt es einfach nicht, dass ein Hyuuga in Sakuras Nähe ist. Euch ist nicht zu trauen. Wer weiß, was du mit ihr anstellst.“

„Ich denke, das kann Sakura ganz gut alleine entscheiden. Außerdem war es doch ein dreckiger Uchiha, der seinen gesamten Clan ermordet hat…“

„Na warte. Diese Aussage bereust du“, und schon rannte der Schwarzhaarige auf den Braunhaarigen zu. Sakura sah dem ganzen nur geschockt zu. Warum musste Neji Sasuke auch noch provozieren? Jeder wusste doch, dass er empfindlich auf seine Familiengeschichte reagierte. Sie war zwar wütend auf den Uchiha, aber was Neji gerade abgezogen hatte war unterhalb der Gürtellinie. Und es ging weiter. Während die beiden miteinander kämpften, provozierte Neji immer weiter.

„Wieso gibst du nicht einfach auf und verschwindest von hier. Dich will keiner hier haben, Uchiha.“

„Dich lass ich nicht mit Sakura alleine.“
 

Was wird das denn jetzt? Wieso wollte er sie nicht mit Neji alleine lassen?
 

„Du kannst es sowieso nicht verhindern. Ob du nun hier bist oder nicht“, kam es von Neji.

„Um was geht es hier eigentlich?“, meldete sich Sakura nun endlich zu Wort. Doch keiner achtete auf sie.

„Ach ja. Und warum hast du es bis jetzt noch nicht geschafft, Hyuuga?“

„…“

„Ich sags dir. Sie will dich nicht. Sie will immer noch mich. Warum hat sie wohl noch nie eine Freund gehabt?“
 

Moment was ging denn da ab? Sprachen die beiden über sie? Dachte Sasuke wirklich sie finde keinen Freund, weil sie noch an ihm hing? Schwachsinn, oder? Aber was war das mit Neji? Hatte er gesagt sie wolle nicht ihn? Wollte Neji also etwas von ihr?
 

Endlich hatte Neji seine Sprache wieder gefunden: „Hach, denkst du wirklich diese Kleinmädchenschwärmerei hätte 5 Jahre gehalten? Wie naiv.“
 

Kämpften die beiden gerade um sie? Waren die denn total bescheuert? Konnten die beiden das Thema nicht ruhen lassen? Neji wusste doch, dass sie das Thema nicht mochte und auch Sasuke musste es mal endlich verstanden haben. Warum konnten die beiden nicht einfach nur ihre Freunde sein? Als Freund konnte sie Sasuke ja noch akzeptieren, aber gleich diese Anmachen?
 

„Sie hat dich doch nur gemocht, weil du ein armes Waisenkind warst. Der kleine arme Junge musste ohne seine tollen Eltern aufwachsen. Aber das hilft dir jetzt auch nichts mehr. Sakuras Einstellung hat sich geändert. Sie weiß, dass auch mal Opfer gebracht werden müssen. Die muss man nicht fanatisch rächen. Wenn man zu schwach ist, wird man halt zum Opfer, das…“, doch weiter kam Neji nicht. Er sah in Sakuras weit aufgerissene Augen, die sich langsam mit Tränen füllten: „W-Was? S-Sind das m-meine E-Eltern für dich? Nur O-Opfer, d-die zu s-schwach waren, mehr nicht?“

„Sakura so hab ich das nicht…“
 

Doch sie war schon in einem Kirschblütenwirbelsturm verschwunden.
 

„…gemeint.“
 


 


 

Oh mein Gott. Ich habs endlich geschafft und es tut mir so, so leid, dass ihr so lange warten musstet. Meine Prüfungen hab ich beendet, jetzt muss ich aber eine Hausarbeit schreiben. Ich hoffe aber, dass ihr nicht mehr so lange wartet müsst, wenn das hier überhaupt wer liest. Und damit möchte ich mich gaaaaaanz herzlich für den Kommentar vonblack_lily bedanken. Meine Motivation war ehrlich gesagt auch nicht die größte, aber für dich hab ich weiter geschrieben.


 

Ich freu mich auch über die kleinsten Kommentare und auch über Kritik. Dann hab ich wenigstens eine Rückmeldung und weiß, was ich besser machen soll.


 

Ich hab übrigens den ENS-Service verändert. Zwar bekommt jeder,der auf der Favorietenliste ist (noch) eine ENS, aber erst später. Ich bin am Überlegen, ob ich nicht nur den Kommentarschreibern schreiben soll, weil es für mich auch Arbeit macht 30 Leuten eine ENS zu schicken, ohne zu wissen, ob sie die wollen oder die FF überhaupt lesen. Trotzdem nochmal danke für 32 Favos ;)


 

Also bis zum nächsten mal.
 


 


 

Freunde?!

Es war still. Nur der Wind war zu hörnen. Ein Tropfen landete auf dem getrockneten Boden und befeuchtete ihn. Ein zweiter folgte und ein dritter. Ganz leise konnte man ein Schluchzen vernehmen.

Sie stand da. Auf dem Friedhof. Allein. An der letzten Reihe. Hinter ihr nur der angrenzende Wald. Am Grab ihrer Eltern.
 

Doch war sie wirklich allein. Auf dem Friedhofsgelände zweifelsfrei. Aber sonst?

Er war ihr bis hierher gefolgt. Unbemerkt. Hinter der letzten Baumreihe stand er und sah zu ihr herüber. Beobachtete sie und ihre Trauer.
 

Sie hatte ihn immer noch nicht bemerkt und das war auch besser so. Sie war sich noch wütend auf ihn. Wahrscheinlich zu Recht… Nein nicht wahrscheinlich. Er war unmöglich zu ihr und er wusste nicht mal wieso. Er benahm sich doch sonst nicht so. Und jetzt hatte er sie verletzt. Aber das wollte er nicht. Er wollte diese Erinnerung nicht wecken. Nicht diesen schrecklichen Schmerz, der seinem so ähnlich war. In diesem Moment fühlte er sich ihr so nah wie nie, so nah wie keiner anderen Person. Er war wie sie, doch zeigte er es nie, hatte sich einen Schutz aufgebaut, wie sie. Doch ihrer war gerade eben zerbrochen. Würde es bei ihm auch so sein? Würde sein Schutzschild auch zerbrechen, eines Tages?

Er wusste nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund wollte er ihr helfen. Wie lächerlich. Er half nie jemandem. Er wusste nicht mal wie das geht. Das war höchstwahrscheinlich auch der Grund, warum er immer noch hier stand und sie nur beobachtete.
 

Sakura wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Ein unnützes Unterfangen, denn es kamen immer neue nach. Doch sie versuchte sich zu beruhigen. Als sie es einigermaßen geschafft hatte, begann sie zu sprechen: „H-Hallo Mama, hallo P-Papa. Alles Gute zum G-Geburtstag, Mami. Tut mir leid, dass i-ich erst jetzt komme, aber ich w-wollte noch mit N-Neji trainieren“, bei dem Namen ihres Teammitgliedes musste sie kurz schlucken und ein neues Schluchzen unterdrücken. Ja der Gedanke an ihn und seine Worte tat immer noch weh und sie war noch nicht in der Lage das ganze rational anzugehen, noch nicht. Jetzt zählte erst mal der Geburtstag ihrer Mutter.
 

„Ich wollte B-Blumen mitbringen, aber irgendwie hatte ich es nicht geschafft.“ Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, aber es war freudlos. Ja nicht geschafft. Sie ist hierher geflüchtet, hatte keinen Gedanken mehr an Blumen verschwendet. Wie sie doch versuchte sich selbst was vorzumachen. Ihren Eltern brauchte sie ja nichts vorzumachen, die sahen sowieso alles. Aber es tat gut mal von der Wahrheit zu fliehen. Und sie hatte es ja wirklich vorgehabt. Gleich nach dem Training wollte sie zu dem Blumenladen der Yamanakas und die Lieblingsblumen ihrer Mutter kaufen.
 

„Ich wollte dir weiße L-Lilien mitbringen. Die hast d-du doch so geliebt…“, und dann konnte sie die Schluchzer nicht mehr zurückhalten. Zeitgleich fing es an zu regnen und die salzigen Tränen fielen vermischt mit den Regentropfen zu Boden. Sakura fing immer mehr an zu zittern. Ob vor Trauer, Kälte oder der Anstrengung vom Training konnte sie nicht sagen. Wahrscheinlich war es alles zusammen.

„I-Ich v-vermiss e-euch so s-sehr“, es war das erste Mal, dass sie dies sagte und irgendwie nahm ihr dieser Satz die letzte Kraft. Ihre Beine drohten nachzugeben. Sie schloss ihre tränenverschleierten Augen und machte sich schon auf den harten Aufprall gefasst.
 

Doch der blieb aus…
 

Ihr Rücken lehnte an einer harten Brust und starke Arme umschlangen ihren zierlichen Oberkörper. Er war in sekundenschnelle aufgetaucht, um sie vor dem Sturz aufzufangen. Sein Geruch verriet ihr sofort um wen es sich handelte und normalerweise, hätte sie sich sofort aus seiner Umarmung gewunden, sie war immer noch sauer. Doch gerade in diesem Moment war ihr das egal.

Sie wollte, nein brauchte einfach eine Schulter zum Anlehnen und Ausweinen. Sie war sich bewusst, dass sie gerade wieder Schwäche zeigt, doch kontrollieren konnte sie es nicht. Es brach einfach alles aus ihr heraus. Es tat gut. Sie fühlte sich, als fiele die ganze Last von ihren Schultern. Ihre Schutzmauer hatte einen Riss bekommen, schon als sie erfahren hatte, dass der Uchiha wieder in Konoha war. Diesen Riss hatte sie immer weiter belastet, bis er dem Druck ihrer unterdrückten Gefühle nicht mehr standhalten konnte. Wie bei einem kaputten Staudamm. Wie dort das Wasser so stürzten jetzt ihre Gefühle auf sie ein. Aber sie hatte einen Halt. Auch wenn sie nie mit ihm gerechnet hätte, so war er jetzt da und hielt sie, stützte sie. Das warum war ihr gerade recht egal, oder besser sie war gerade nicht in der Lage darüber nachzudenken, warum er da war, warum er ihr half.
 

Der Regen prasselte indes unaufhörlich auf die Beiden nieder. Sie waren schon völlig durchnässt, doch es schien sie nicht zu stören. Sie standen immer noch unbewegt auf der gleichen Stelle.

Als der Regen langsam nachließ, ließ auch Sakuras schluchzen nach. Als der Regen ganz aufgehört hatte, hatte sie sich auch endlich wieder beruhigt. Doch so richtig im Griff hatte sie sich immer noch nicht. Sie war noch viel zu aufgewühlt. Dennoch war der Rosahaarigen die Situation langsam peinlich und als sie sicher war, ohne stottern sprechen zu können, wand sie sich an den Mann hinter sich: „Du kannst mich loslassen, Sasuke.“

Doch der Uchiha tat etwas völlig ungewöhnliches für ihn. Er antwortete ihr.

„Und wenn ich das nicht will?“, und schlang seine Arme noch fester um sie.

Sakuras Augen weiteten sich. War das wieder eine seiner Anmachsprüche? Nein, es war anders als sonst. Es war ehrlich. Doch wieso sollte er ein Interesse daran haben, sie weiter zu halten? Wieso sollte er plötzlich an ihr interessiert sein?
 

Er wusste nicht wieso. Nicht wieso er jetzt hier stand, noch warum er nicht loslassen wollte. Als er Sakuras Zusammenbruch sah, ist bei ihm irgendetwas passiert. Er wollte ihr helfen, wollte sie beschützen, sie trösten. Er ist gleich losgerannt und konnte sie noch rechtzeitig vor dem Sturz abfangen. Und jetzt? Jetzt stand er hier und hatte nicht die Kraft sie loszulassen.
 

„Sie sind ohne Schmerzen gestorben, sagt Tsunade“, Sakuras Stimme hörte sich fest, leicht neutral, aber doch weit entfernt an. Sie wusste nicht, wieso sie ihm das plötzlich erzählte. Sie hatte noch mit niemandem über ihre Eltern gesprochen. Und jetzt ausgerechnet mit dem Uchiha.

„Das Schwert ging mitten ins Herz. Sie mussten wenigstens nicht leiden. Ich sollte glücklich darüber sein, doch trotzdem bin ich es nicht.“

Die Umarmung festigte sich etwas: „Das ist doch normal. Sie sind tot und du fühlst dich alleine. Sie haben eine Lücke zurückgelassen, die du nicht schließen kannst.“

Die Augen der Kunoichi weiteten sich. Leicht löste sie die feste Umarmung und drehte sich in seinen Armen um, so dass sie dem Uchiha ins Gesicht sehen konnte. Sie sah direkt in seine tiefschwarzen Augen, drohte wieder in ihnen zu versinken. Doch diesmal war es ihr egal. Die Nähe, die Verbundenheit, die sich gerade aufbaute war ihr zur Abwechslung ganz Recht.

„Sakura, es.. es tut… mir leid, wie ich mich benommen habe.“

Und schon wieder war sie überrascht. Seit wann entschuldigte sich ein stolzer Uchiha. Wahrscheinlich war es das erste Mal in der Geschichte des Uchiha-Clans… Okay das war etwas übertrieben, aber fast.

„Können wir das nicht vergessen und einfach von vorne anfangen?“, langsam löste er die Umarmung vollständig und hielt ihr stattdessen seine Hand hin, „Einfach nur Freunde?“
 

Überrasch, einfach nur überrascht. Das war sie. Sie sah in seine Augen. Erkannte die Ehrlichkeit in ihnen. Er hatte seine Maske abgelegt. Und sie verstand ihn. Zum ersten Mal, seit er wieder in Konoha war, verstand sie ihn und sein Handeln. Sie wusste warum er jetzt hier war. Warum er ihr Freund sein wollte.

Er war allein. Er brauchte jemanden, der ihn verstand. Klar Naruto wusste wie es war allein zu sein. Doch Naruto hatte, anders als sie beide, seine Eltern nie kennengelernt. Nie ihre Liebe erfahren. Sie wurden ihm genommen, als er noch sehr klein war. Sakura und Sasuke verband etwas anderes. Sie hatten die Liebe ihrer Eltern erfahren, sich daran gewöhnt. Und dann wurde sie ihnen genommen. Sie wollte nicht sagen, dass diese Sehnsucht schlimmer oder schmerzhafter war. Das war sie nicht, auch wenn es den Spruch gibt: „Was du nicht kennst, kannst du nicht vermissen.“ Doch diese Sehnsucht war anders. Sakura konnte Sasuke verstehen, jedenfalls etwas. Sie konnte seinen Schmerz nachvollziehen. Und aus diesem Grund wollte er ihr nah sein. Sie als Freundin haben, als normale Freundin.

Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der Rosahaarigen aus: „Aber nur, wenn du endlich etwas mehr mit mir redest.“ Der Uchiha Blickte sie kurz überrascht an und nickte dann. Sakura nahm die Hand an. Ja sie freute sich, denn der Schwarzhaarige hat sich ihr heute geöffnet. Sie hinter seine Maske blicken lassen, den echten Sasuke kennengelernt.
 

Die beiden machten sich auf den Rückweg. Sie liefen neben einander her, als plötzlich der Shinobi das Gespräch anfing: „Wie ist es damals passiert?“

Sakura wusste sofort, was er meinte. Es fiel ihr nicht schwer sachlich darüber zu sprechen. Hatte sie schon oft genug machen müssen. Bloß vor dem Grab verlor sie ihre Fassung.

„Es war während dem plötzlichen Angriff auf Konoha. Die Zivilisten konnten nicht schnell genug in Sicherheit gebracht werden. Irgendein Akazuki ist ihnen wohl begegnet und hat nicht lange gezögert ihnen sein Schwert in die Brust zu rammen. Als sie gefunden wurden, war es längst zu spät. Ich stand an der Stadtmauer, hab gekämpft. Ich hab erst viel später davon erfahren…“

„Du hättest nichts tun können.“ Seine Stimme war kühl und distanziert, aber dennoch ehrlich. Sakura freute sich, dass er das mit dem mehr Reden ernst nahm.

„Ich weiß. Es ist trotzdem schwer.“

„Der Hyuuga hätte das nicht sagen dürfen.“

Erstaunt blickte die Kunoichi zu ihm auf, bevor sie ihren Blick mit einem kleinen Lächeln wieder senkte: „Ich weiß, aber Neji meint es nicht so. Es ist sein Weg damit fertig zu werden. Sein Vater hat sich für den Hyuuga-Clan geopfert. Er hat ihn auch verloren. Du hast dir Erleichterung durch deine Rache erhofft, ich durch meine Emotionslosigkeit. Bei uns beiden hat es nicht geklappt. Neji sucht sich das, indem er die Schuld den Opfern gibt. Gibt man sie den Tätern, bleibt man ewig der Racheengel. Gibt man sie sich selbst, dann geht man dadurch zugrunde. Gibt man sie den Opfern, kann man nichts mehr tun, denn sie sind schon tot. Man bleibt man selbst.“

„Tut man nicht. Man vergisst, wie sehr man diese Menschen mochte, da man nur noch Hass für sie empfindet.“

„Kann sein, aber es nun mal sein Weg und damit kommt er sehr gut klar.“
 

Irgendwie ärgerte es den Uchiha, dass die Haruno so gut von dem Hyuuga sprach. Also ließ er das Thema fallen.

Nachdem sie eine kleine Weile geschwiegen hatten, stellte der Schwarzhaarige eine Frage, die er sich schon eine ganze Weile stellte: „Warum bist du eigentlich bei der Anbu und Naruto nicht?“

Sakura entwich ein kleiner belustigter Laut, bevor sie zu sprechen anfing: „Naruto ist selber schuld. Ich bin ein Jahr vor ihm zu Jonin-Prüfung zugelassen worden, da Naruto ja noch die Chunin-Prüfung ablegen musste. Ich habe sie gleich bestanden. Das war letztes Jahr. Ein paar Wochen später bin ich zur Anbu berufen worden. Naruto hatte dieses Jahr seine Jonin-Prüfung. Das Problem war, dass Hinata seine Gegnerin war. Die Beiden sind ein Paar und lieben sich, wie sonst wahrscheinlich niemand. Sie haben sich einfach geweigert zu kämpfen. Bei der Jonin-Prüfung muss man nicht unbedingt gewinnen. Man muss im Kampf bloß zeigen, dass man stark und begabt genug ist. So kann ein Verlierer durchaus ein Jonin werden, während der Gewinnen keiner wird. Aber ganz ohne Kampf kann man nichts bewerten. Ohne Bewertung kein Jonin und ohne Jonin kein Anbu. Die beiden hatten einfach Pech gehabt.“

Also lief wirklich etwas zwischen seinem besten Freund und der kleinen Hyuuga. Klar ausgesprochen hatte es der Chaosninja ihm gegenüber ja nicht, doch die Andeutungen waren zu genüge vorhanden gewesen. Jetzt hatte er Gewissheit.
 

„So jetzt bin ich aber mal dran, mit Fragen stellen“, kam es plötzlich fröhlich von Sakura. Doch dann wurde sie ernst.

„Wo hast du die letzten Jahre gesteckt?“

Sasuke sah sie überrascht an. Diese Direktheit hatte er ihr gar nicht zugetraut. Doch sah er ein, dass er wohl auch etwas von sich preis geben muss, wenn diese Freundschaft bestehen soll.

„Erst war ich wie du weißt bei Oroshimaru. Als er mich als Gefäß nutzen wollte, hab ich den Spieß umgedreht, seine Kräfte absorbiert und ihn getötet.“

„Du hast echt seine Kräfte in dich aufgenommen?“

Der Uchiha nickte nur.

„Was ist dann passiert?“

„Ich hab mich mit meinem Team Hebi auf die Suche nach Itachi gemacht. Als ich ihn gefunden hatte, haben wir heftig gekämpft. Letztendlich hab ich gewonnen.“

„Was ist dann passiert? Du hast Tsunade erzählt, dass du den Tod von Itachi bereust. Stimmt das?“

„Ja.“

„Warum?“

„Er… er hat mich geliebt.“
 

Sakura blieb stumm. Sie war nicht besonders überrascht. Zumindest nicht über die Tatsache. Das wusste sie ja schon, aber darüber, dass Sasuke es wusste. Wie viel wusste er noch? Wusste er von…? Nein das war unmöglich, oder? Sie musste ihn fragen.

Sasuke merkte nichts von Sakuras Grübeleien. Er war zu vertieft in seinen Erinnerungen.
 

„Woher weißt du das?“

Dadurch schreckte der Schwarzhaarige auf. „Ich hab es erfahren.“

„Und wie?“

„Hn.“ Seine normalerweise Standardantwort. Wie sie diese doch hasste.

„Was ist in den letzten 2 Jahren passiert? Ich meine du hast Itachi vor 2 Jahren umgebracht und bist danach spurlos verschwunden. Wo warst du?“

„Hn.“ Wieder diese Antwort. Doch dann setzte er nach: „Es reicht jetzt mit dem Kreuzverhör.“ Und dann gingen sie wieder schweigend nebeneinander her.

Dann fiel dem Schwarzhaarigen noch etwas ein, was er sie fragen könnte.

„Warum musst du so oft zu Tsunade?“

Die Kunoichi war kurz überrascht, doch beinah hatte sie eigentlich mit dieser Frage gerechnet. Schließlich fragten die Anderen sie das auch oft. Also fing sich die Rosahaarige relativ schnell wieder.

„Sie ist meine Lehrerin und ich greife ihr beim Papierkram manchmal unter die Arme.“

„Ja, aber manchmal bist du total panisch. Das bist du doch nicht wegen dem Papierkram so.“

Sakura verkrampfte sich. Doch schnell setzte sie wieder ihre Maske auf.

„Hn. Es reicht jetzt mit dem Kreuzverhör.“
 

Sie sahen sich kurz an und beide wussten, es gab Dinge, die würden heute noch nicht geklärt werden, doch sie akzeptierten es. Denn ein Band der Freundschaft war geknüpft. Und im Stillen versprachen beide sich selbst, das jeweilige Geheimnis herauszufinden.
 


 


 


 

Das nächste Kapitel ist endlich fertig. Juhuu =)

Hat nichtmal soooo lange gedauert ;) Also ich hab mich richtig auf dieses Kapitel gefreut. Ich hoffe euch gefällt es. Es ist momentan mein Liebligskapitel.
 

So nochmal Danke, vielen Dank für die 3 Kommis. Ich hab mich ehrlich gefreut. Und noch ein kleiner Tipp, das nächste Kapitel wird "Sakuras Geheimnis" heißen. Ihr könnt ja schon mal rätseln, was da ans Licht kommt ;)


 

Sakuras Geheimnis

Seit einigen Tagen konnten die Dorfbewohner eine gut gelaunte und fröhliche rosahaarige Kunoichi im Dorf spazieren sehen. Ja Sakura Haruno war gut gelaunt. Vor einer Woche hatten sie und Sasuke Frieden geschlossen. Und es lief seitdem gut, wirklich gut. Das Training war entspannter. Langsam wuchs Team 7 wieder zu einer Einheit zusammen, auch wenn es noch einige Spannungen mit Sai gab. Abends unternahen sie viel zusammen, was vor allem an Naruto lag, der seine Teammitglieder immer dazu anhielt nach dem anstrengenden Training doch noch Ramen essen zu gehen. Nur Sai fehlte meistens bei diesen Treffen. Ob das jetzt an dem Uchiha lag oder doch an etwas ganz anderem, wusste sie nicht. Und es war ihr auch egal, obwohl sie wusste, dass es das nicht durfte. Gerade falls es doch nicht nur daran lag, dass Sai den Clanerben nicht leiden konnte. Dazu war die Gefahr zu groß. Doch die Zeit mit den Beiden war einfach zu schön. Sasuke gab sich wirklich Mühe. Er erzählt mehr. Nicht viel, dazu war er einfach nicht so der Typ, aber er antwortete auch schon mal in ganzen Sätzen anstatt seines einsilbigen „Hn“. Vielleicht hatte der blonde Chaot ja doch mehr auf den Schwarzhaarigen abgefärbt, als sie alle dachten.
 


 

Vor zwei Tagen haben sie mal wieder eines dieser Gespräche geführt.

Es hatte ganz normal angefangen. Team 7 hatte morgens wieder Training, wobei ganz normal war es dann doch nicht. An diesem Tag war es recht kalt und windig. Kakashi ist mit ihnen zum See gegangen. Seine Schüler sollten ihre Konzentration ein wenig üben. Sie mussten auf dem Wasser gegeneinander kämpfen. Dass bei solch einem Wetter keiner von ihnen große Lust hatte ins Wasser zu fallen, versteht sich von selbst. So strengten sie sich alle besonders an, wobei schnell klar wurde, dass sowohl Sasuke, als auch Sakura keinerlei Probleme mit dieser Doppelbelastung hatten. Bei Naruto sah das ein wenig anders aus. Er bemühte sich sichtlich, ließ sich allerdings viel zu schnell ablenken. So war es erstaunlich, dass er kurz vor Trainingsschluss zwar um die 50 Mal bedrohlich ins Schwanken kam, aber nie ins Wasser fiel. Doch dann schoss noch ein letztes Kunai auf Naruto zu. Da es von der Seite kam, bemerkte der Chaos-Ninja dies recht spät, wich im letzten Moment aus, verlor dabei aber das Gleichgewicht und fiel letztendlich doch noch ins Wasser. Nach Luft japsend, tauchte er wieder an der Oberfläche auf und stieg zitternd aus dem See. Danach beendete Kakashi das Training für den Tag. Am Abend waren Sasuke, Naruto und Sakura wieder verabredet. Sie wollten sich vor Ichirakus Ramenstand treffen. Als Sakura kurz vor Sonnenuntergang dort ankam, stand Sasuke bereits davor. Dieser sah auf und blickte Sakura verwirrt an.
 

„Wo hast du Naruto gelassen, Sakura? Ich dachte ihr wolltet zusammen kommen.“

„Ja eigentlich schon. Ich war eben noch bei ihm und Hinata. Naruto hat sich von heute Morgen wohl eine schlimme Erkältung eingefangen. Er wollte nicht mal Hinatas selbstgemachte Ramen essen. Und das will bei ihm schon was heißen. Also sind wir heute wohl nur zu zweit.“

Die beiden sahen zum Ramenstand, bevor Sakura nochmal das Wort erhob: „Sag mal hast du wirklich Lust auf Ramen oder sollen wir lieber wo anders was essen gehen?“

„Hn.“ Ja so ganz konnte der Schwarzhaarige sich diesen Laut nicht abgewöhnen, er war halt ein waschechter Uchiha. Aber der Rosahaarigen fiel es inzwischen leichter dieses Verhalten zu deuten. Der Uchiha hatte also ebenso wenig Lust auf Ramen wie sie.
 

Also machten die zwei sich schweigend auf dem Weg in ein anderes Restaurant. Dort nahmen sie gegenüber von einander Platz und bestellten sich ihr Essen. Und kamen dann auch recht schnell ins Gespräch. Es wunderte Sakura selbst, wie einfach eine Konversation mit dem eigentlich wortkargen Ninja sein konnte. Doch auch Sasuke war verwundert. Vor Wochen hätte er noch geschworen, dass mit der Rosahaarigen kein vernünftiges Gespräch möglich war. Doch seit dem Vorfall am Grab war es ganz leicht. Sie waren oft einer Meinung, sagten es sich aber auch, wenn es nicht so war. Keiner redete dem anderen nach dem Mund, akzeptierten aber die jeweils andere Meinung. Und das wichtigste, sie hatten Interesse an dem Leben des jeweils anderen. Sasukes Interesse an dem Leben der Rosahaarigen stieg wahrscheinlich bei jedem Gespräch.
 

„Du scheinst eine wirklich gute Medic-nin geworden zu sein.“

„Ach nur eine gute Medic-nin, keine gute Kunoichi?“, fragte Sakura mit einem leichten Grinsen.

„Doch, das auch, aber es gibt nicht so viele Medic-nins, da fällt das besonders auf“, gab er leicht lächelnd zurück.

„Ja, ich kann wohl behaupten, dass ich eine der besten bin. Ich hab ja bei Tsunade gelernt.“

„Wie ist es dazu gekommen, dass du Medic-nin geworden bist?“

Sakuras Grinsen verschwand. Ja sie ist gut geworden. Aber der Grund der Entscheidung, war noch immer schmerzhaft.

„Ich wollte nicht mehr schwach und hilflos sein“, ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, „Ich wollte, helfen können. Also bin ich zu Tsunade gegangen und hab unter ihrer Anleitung hart trainiert. Doppeltes Training. Die Medizin-Jutsus und als normaler Ninja trainiert. Es war nicht leicht, aber ich glaube, es hat sich gelohnt. Ich bekomm jedes Mal so ein Glücksgefühl, wenn ich mal wieder ein Leben retten oder Schmerzen lindern kann.“

„Wieso arbeitest du dann nicht als Ärztin im Krankenhaus?“

„Ich würde es wirklich gerne machen, aber ich bin auch viel zu gerne Kunoichi und Anbu, um die Missionen aufzugeben und nur als Ärztin zu arbeiten. Nebenbei hab ich einfach keine Zeit mehr. Früher hab ich noch im Krankenhaus ausgeholfen, Erfahrungen gesammelt. Aber da ich Tsunade jetzt immer mit den Akten helfe, bleibt kaum noch Zeit. Den Rest nutze ich, um ein neues Heilmittel zu erfinden und um ein neues Jutsu zu entwickeln. Ich stecke alles in diese Forschung.“

„Was für ein Jutsu?“

„Ich will es schaffen können, Kyuubi wieder versiegeln zu können, wenn Naruto doch mal die Kontrolle über ihn verliert.“

„Ich dachte Naruto kommt inzwischen gut mit ihm aus.“

„Ja, das stimmt auch, aber was passiert bei Extremsituationen? Ich will einfach vorbereitet sein.“

„Denkst du an was Bestimmtes?“

„Nein.“ Die Antwort kam viel zu schnell, als dass es die Wahrheit hätte sein können, doch Sasuke ging nicht weiter drauf ein.

„Und was ist das für ein Heilmittel? Gegen welche Krankheit soll es helfen?“

„Hmm… das ist schwer zu erklären. Es ist keine richtige Krankheit. Es soll gegen das Absterben von Zellen helfen, wenn ein Ninja zu viel Chakra freigesetzt hat. Bis jetzt kann man dieses Absterben nur mit täglicher Behandlung unter sehr viel Anstrengung ein wenig hinauszögern. Ich suche nach einem vollkommenen Heilmittel. Verstehst du?

„Hn. Und wie weit bist du?“

„Es ist schwer. Ich sammle alle Informationen, die ich finden kann, probiere einiges aus, aber den großen Erfolg hatte ich noch nicht. Übermorgen komm ich dann auch nicht zum Training. Ich sehe mich nochmal in den Geheimarchiven von Konoha um. Vielleicht finde ich doch noch was.“

„Du hast Zugang zu den Geheimarchiven?“, fragte der Schwarzhaarige verblüfft.

„Ja, ich bin die Schülerin der Hokage. Eine ihrer engsten Vertrauten. Ich hab so meine Privilegien“, grinste Sakura verschmitzt.

„Hn.“
 


 

Und genau zu diesen Archiven machte sich die Rosahaarige gerade auf den Weg. Sie wollte unbedingt ein Buch finden, welches in einem Kräuterbuch in der normalen Bibliothek erwähnt wurde. Dort sollten verbotene Kräuter und ihre Wirkungen beschrieben sein. Und dieses Buch galt es zu finden. Langsam, aber gut gelaunt stieg sie die Treppe im Hokageturm, die in den Keller und damit auch zu den Archiven führte, hinunter. Vor einer verschnörkelten Holztür blieb sie stehen und holte einen Schlüssel hervor. Sakura schloss die Tür auf und trat in den Raum ein. Nur wenige hatten einen Schlüssel für die Tür, aber wer glaubt, dass man nur den Schlüssel braucht, um in die geheime Bibliothek, wie das Archiv noch genannt wird, zu gelangen, wurde enttäuscht. Aus diesem Grund ließ sie die Tür offen stehen. Sakura konnte die Bücherregale zwar schon sehen, die dicht an dicht standen, aber auf sie zugehen konnte sie noch nicht. Nur die 3x3 Meter große Fläche hinter der Tür war zugänglich. Danach begann eine Schutzmauer. Die Rosahaarige schloss die Augen, kontrollierte, ob Chakren in der Nähe waren und führte blitzschnell eine ganze Reihe von Fingerzeichen durch. Als sie damit fertig war, leuchtete die Kunoichi kurz hell auf, ein Zeichen, dass sie die Mauer jetzt ungehindert durchschreiten kann.
 

Sakura begab sich gleich in einer von Bücherregalen begrenzten Reihe, die weiter hinten auf der rechten Seite lag. Hier befanden sich die Heil- und Biologiebücher. Das Richtige hier zu finden, war wie die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen. Doch dass es möglich war, wurde ihr schon mal bewiesen. Kurz schwenkte ihr Blick zu der hintersten Ecke der geheimen Bibliothek. Ja dort hatte sie sie gefunden, die Wahrheit, die ihr Leben verändert hatte. Kurz schüttelte sie ihren Kopf, um diesen Gedanken los zu werden. Sie brauchte einen klaren Kopf.
 


 

Nach einer Stunde hatte die schöne Kunoichi zwar ein paar Bücher gefunden, in denen die ein oder anderen verbotenen Kräuter erwähnt wurden, aber nichts das ihr wirklich weiter half. Gerade stelle sie ein Buch zurück ins Regal, als eine Stimme sie aus den Gedanken riss.

„Na, wieder am Schnüffeln?“

Mist, wieso hatte sie nicht mehr auf die Chakren geachtet. War sie so unaufmerksam geworden?

„Ich darf hier sein und das weißt du.“

„So was ist noch nie vorgekommen, dass ein dummes, kleines Mädchen hier unten nach Lust und Laune rumschnuffeln darf“, kam die abfällig klingende Stimme ihres Gesprächspartners.

„Mag daran liegen, dass ich weder ein kleines noch ein dummes Mädchen bin, sondern eine starke und kluge Kunoichi und nebenbei Schülerin der Hokage, die hier unten recherchiert und nicht rumschnüffelt, Danzou.“ Sakura sprach voller Abscheu zu dem Dorfältesten. Dieser trat aus dem Schatten auf sie zu und grinste sie überlegen an.
 

„Du hast recht, aber du hast was vergessen…“

Blitzschnell, wie man es einem jungen Shinobi geschweige denn einem sehr alten gar nicht zutraut, schoss Danzou auf die Rosahaarige zu, umfasste ihren Hals mit seiner Hand und heftete sie so an die gegenüberliegende Wand, sodass Sakuras Beine in der Luft baumelten. Er beugte seinen Kopf zu ihrem Ohr.

„Du bist zwar klug, stark und vor allem wunderschön“, mit diesen Worten sog er den Duft ihres Haares ein. Sakura wurde speiübel und sie musste sich sehr zusammenreißen, sich nicht vor ihm zu übergeben.

„Aber du bist dennoch nicht so stark wie ich. Also wo ist diese verdammte Akte.“

Ein überlegenes Grinsen schlich sich auf Sakuras Züge.

„Das, Danzou, wirst du nie erfahren. Sie ist gut versteckt und wartet auf ihren Einsatz. Du kannst mich nicht töten, denn sonst kommt alles ans Licht. Du magst mir körperlich überlegen sein, aber ich hab dich in der Hand.“

Der Griff um ihren Hals wurde stärker. Sakura hatte große Not noch genügend Luft zu holen.

„Mag sein, meine Kirschblüte, aber du vergisst auch etwas sehr wichtiges. Ich hab Zeit, diese verdammte Akte in die Finger zu bekommen, denn du bist in letzter Zeit verwundbar geworden. Du bist nachsichtig geworden, meine Kirschblüte. Du wirst sie niemandem zeigen.“

Die Augen der hübschen Medic-nin weiteten sich.

„W-Was meins-s-t d-du?“

„Du hattest ja schon immer zwei Schwachpunkte, aber wie man hört, hast du dir noch eine Größeren zugelegt. Für so dumm hätte ich dich nun nicht gehalten.“ Mit seiner Nase strich er an ihrer Wange entlang. Ein Schauer ging durch Sakuras Körper. Konnte sie wirklich so dumm, so unvorsichtig gewesen sein? Doch was meinte er genau?
 

„Du weißt es immer noch nicht? Na gut, dann werde ich es dir langsam erklären. Zuerst wäre da dieser Kyuubi-Junge, wie du weißt. Was passiert, wenn ich ihm erzähle, was in der Akte steht? Wenn er erfährt, dass sein bester Freund reingelegt wurde? Und was wenn der das mitten in Konoha erfährt? Wird er nicht wütend sein? Kann er sich dann wirklich noch beherrschen? Wir er dann noch im Dorf akzeptiert sein? Aber wie ich dich kenne, arbeitest du an einer Lösung für das Problem. Also kommen wir zum Schwachpunkt Nummer zwei. Tsunade scheint es seit einiger Zeit gesundheitlich nicht ganz so gut zu gehen. Es passiert zwar nur phasenweise, aber wenn es schlimmer wird und ein Anbu-Trupp sie angreift, meinst du sie kann sich dann noch wehren?“

Er hatte also gemerkt, dass es Tsunade schlechter ging. Aber anscheinend nicht, wie schlecht es in Wirklichkeit um sie stand. Und sie wusste ja schon seit einiger Zeit, dass sowohl Naruto, als auch Tsunade im Visier von Danzou waren und sie arbeitete an Lösungen. Doch was ihr wirklich Sorgen machte, war dieser angebliche dritte Schwachpunkt. Was hatte sie übersehen?

„Aber da erzähl ich dir ja nichts neues. Also kommen wir zum dritten Schwachpunkt. Der junge Uchiha ist zurück. Wie wird er reagieren, wenn er die Wahrheit erfährt? Er scheint hier langsam wieder heimisch zu fühlen. Wird das auch noch sein, wenn er die Wahrheit erfährt? War es nicht immer dein größter Wunsch, dass er zurückkommt? Und dann? Wird er dann nicht wieder gehen? Ihr scheint befreundet zu sein. Wird er sich von dir nicht verraten fühlen, da du ihm nichts gesagt hast? Wird er dich nicht auf ewig hassen? Ich glaube, meine Kirschblüte, du hast mehr zu verlieren.“

Mist, das hatte sich nicht berücksichtigt. Wie sollte sie gleich drei Personen schützen, egal ob vor sich selbst oder anderen? Sie hatte Sasuke wieder an sich rangelassen, ein Band geknüpft. Jetzt sah sie die Konsequenzen.
 

„Also, wo ist diese verdammte AKTE?“, gab es zischend von dem Älteren. Der Griff wurde noch fester, als plötzlich ein Poltern von der Treppe zu hören war. „Sakura? Bist du hier?“ Zum Glück. Ihre Rettung. „So ein Mist“, Danzou lockerte seinen Griff und ließ Sakura auf den Boden plumpsen. „Kein Wort über das hier.“ Damit drehte er sich um und ging Richtung Tür. Sakura saß keuchend auf dem Boden und rieb sich ihren Hals. Sie hätte ihm so oder so nicht verraten, wo die Akte war, aber so war sie glimpflicher davon gekommen. Kurz leuchtete ihre Hand grün auf und die Rötung am Hals verschwand. Dann erhob sie sich, schnappte sich noch ein Buch, indem sie was halbwegs Interessantes gefunden hatte, und ging ebenfalls Richtung Tür. Sie konnte schon die Stimme von Danzou vernehmen, wie er mit ihrem Retter sprach.
 

„Was machst du hier, Uchiha. Du hast hier keinen Zutritt.“

Sasuke stand kurz hinter der Tür auf der freien Fläche vor der Mauer. Zum Glück hatte sie die Tür offen gelassen.

„Es ist okay Danzou. Er will zu mir. Du kannst gehen.“ Damit trat sie durch die Mauer hindurch und warf Danzou noch einen kalten Blick zu. Dieser sah nochmal dunkel zu dem jungen Schwarzhaarigen, der ohne Emotion den Blick erwiderte. Irgendetwas mochte Sasuke an dem Dorfältesten nicht. Aber darüber konnte er sich keine Gedanken machen, denn der Älteste war schon aus der Tür und Sakura forderte seine Aufmerksamkeit.

„Also, wieso hast du mich gesucht Sasuke?“, fragte sie mit einem ehrlichen Lächeln.

Was sollte er ihr jetzt sagen, dass er neugierig auf das geheime Archiv war, weil dort wertvolle Informationen für seine Mission gelagert worden sein könnten? Wohl eher nicht. Und wenn er ehrlich war, war dies nicht der einzige. Er hatte sie vermisst. Das Training heute war einfach nicht wie sonst.

„Du hast beim Training heute gefehlt und ich wollte fragen, ob du was gefunden hast, für dein Heilmittel?“

„Nein, nicht wirklich, aber ich hab vielleicht was Hilfreiches für die Versiegelung von Kyuubi gefunden.“ Damit zeigte sie ihr Buch.

„Bist du sicher, dass…“ Doch Sasuke konnte seinen Satz nicht mehr beenden, denn ein völlig aufgelöster Neji kam die Treppe runter gerannt und rief Sakuras Namen. „SAKURA, SAKURA, Komm schnell. Es geht um Tsunade.“

Sofort rannte Sakura die Treppe hinter Neji hoch und bemerkt nicht, dass auch Sasuke ihnen folgte.
 

Sie stürzten sofort in das Büro der Hokage. Das erste, was Sakura sah, war, wie ihre ehemalige Lehrerin von Shizune gestützt auf ihrem Schreibtischstuhl hing und Blut spukte. Bevor sie auch nur noch einen Gedanken fassen konnte oder ein anderer etwas sagen konnte, hatte sich ihr Körper schon selbstständig gemacht und war zu der Blondine geeilt. Geschickt und routiniert fuhren ihre grünlich leuchtenden Hände den Oberkörper der kranken Frau ab.

„Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut“, murmelte die wahrscheinlich beste Medic-nin im ganzen Land immer und immer wieder, während sie versuchte, den Gesundheitszustand ihrer früheren Meisterin herauszufinden. Mit der Untersuchung fertig, gab sie neue Anweisungen.

„Legt sie aufs Sofa, schnell.“

Gemeinsam mit Shizune, Neji und Sasuke schaffte sie es, Tsunade auf eben genanntem Objekt hinzulegen.

„Okay, Tsunade. Ich kann dir helfen, aber es wir schmerzhaft. Du musst so still liegen bleiben, wie es dir möglich ist.“

Mehr als ein Röcheln und schwaches Nicken brachte die Hokage nicht zustande, um ihre Zustimmung zum Gesagten zu geben, als auch schon der nächste Schwall Blut ihre Speiseröhre hoch kroch.

„Ihr drei haltet sie so fest, wie ihr nur könnt. Sie darf sich nicht bewegen. Sonst kann es ein, dass das Chakra in andere Regionen vordringt und sie tötet.“

„Sakura, gibt es keine andere…“, doch schon wurde Shizune von der Rosahaarigen unterbrochen: „Nein, wir haben keine Zeit für Diskussionen. Schnell.“

Jetzt legten alle wortwörtlich Hand an und Sakura konnte mit der Heilung beginnen. Sie schloss eine Unmenge von Fingerzeichen, legte danach ihre Hände auf den Brustkorb, schloss kurz die Augen zur Konzentration und leitete ihr Chakra in ihre Handflächen. Mit dem Öffnen der Augen ließ sie auch das Chakra frei, welches jetzt ungehindert und rosafarbend auf die Ältere überging. Diese wollte sich vor Schmerz zusammenkrampfen, wurde aber von 6 Händen daran gehindert. Der Heilung war anstrengend, viel anstrengender als sonst und Sakura musste sich sehr zusammenreißen, denn nicht nur einmal wurde ihr schwarz vor Augen. Aber sie durfte jetzt keinen Fehler machen, dann wäre alles vorbei. Nach 5 Minuten, die allen Beteiligten wie eine Ewigkeit vorkamen, erlosch das Leuchten um Sakuras Hände und sie zog diese vom Brustkorb der Blondine, um ihre eigenen Schweißperlen von der Stirn zu wischen.

„Ihr könnt sie los lassen. Es ist geschafft.“ Die drei ließen von der Frau ab und begaben sich wieder in eine aufrechte Position. Die Hokage atmete schwer, aber auch erleichtert aus.

„Tsunade, du hast übertrieben. Du hast dich zu sehr angestrengt. Du machst dich selbst kaputt. Ich lass dich in dein Bett bringen. Was du jetzt brauchst ist absolute Ruhe.“

„Aber.. das…g…“, die Hokage holte nochmal ordentlich Luft, bevor sie weiter sprach, „das geht…nicht. Ich…h-hab…no-och…einen wichtigen…T-Termin.“

„Du hast erst mal gar nichts mehr. Ich kann übernehmen, wenn es so wichtig ist“, schlug die Kunoichi vor. Tsunade brachte nur ein schwaches Nicken zustande. Sie war erschöpfter, als sie sich eingestehen wollte.

Sakura nickte ihr kurz zu und wollte aufstehen. Doch als sie sich gerade hinstellen wollte, übermannte sie von neuem diese Schwärze. Sakura wäre geradewegs auf den Boden gefallen, wenn sie nicht im letzten Moment von zwei starken Armen aufgefangen worden wäre. Die Heilung hatte auch sie geschlaucht und eigentlich benötigte sie Schlaf. Doch sie hatte Tsunade ihr Wort gegeben, diesen Termin für sie auszuführen.

Als sich ihr Blick wieder klärte und sie aufschaute, sah sie genau in zwei schwarze Augen. Sasuke hatte sie aufgefangen. Als ihr das klar wurde, legte sich wieder diese leichte Rötung auf die Wangen der hübschen Kunoichi. Verdammt, warum wurde sie jetzt wieder rot? Das war sie doch so lange nicht mehr gewesen.

Schnell wand sie den Blick ab und befreite sich aus der Umarmung. „Danke, Sasuke.“

Dann galt ihr Augenmerk wieder der Patientin.

„Eyeless, könntest du die Hokage auf ihr Zimmer bringen? Du weißt, ich trau den anderen Anbu nicht, was ihre Verschwiegenheit angeht.“

An und für sich kein Problem für Neji. Blöd nur, dass er dennoch eins hatte. Eins das im Raum stand und von all dem eigentlich nichts wissen durfte.

„Und was ist mit dem?“ Mit einem Kopfnicken deutete er auf den Uchiha.

„Er wird nichts verraten.“

„Bist du dir da ganz sicher?“

Nein sicher konnte sie sich nicht sein und das wusste sie. Aber aus irgendeinem Grund vertraute sie dem Schwarzhaarigen. Demnach fiel ihre Antwort auch recht trotzig aus: „Ja.“

„Na wenn du meinst. Dann kann er mir aber auch mit der Hokage helfen.“

„Das schaffst du schon allein. Ist ja nicht das erste Mal. Er wird sicher ein paar Fragen haben, die ich ihm beantworten muss. Oder willst du ihn unaufgeklärt lassen, sodass ihm wohlmöglich etwas rausrutscht, ohne dass er weiß, dass es wichtig ist?“

„Nein, aber du wolltest doch den Auftrag...“, doch als er ihr in die grünen Augen sah, wusste er die Antwort bereits, „Moment. Du willst ihm DAS doch nicht auch noch erzählen, beziehungsweise zeigen?“ Doch Sakuras Smaragde funkelten ihn nur an. Das war ihm Antwort genug. Vorerst ließ er das Thema fallen, aber er würde mit Sakura nochmal darüber reden müssen. Jetzt aber war die Hokage wichtiger. Mit ihr und Shizune verschwand er, auch wenn es ihm nicht passte, die Pest von Uchiha mit seiner Cherry allein zu lassen, denn er hatte ihr Rotwerden durchaus bemerkt.
 

„Diese Heilmittel, für das du forscht, das ist für die Hokage, hab ich Recht?“

Jetzt dreht sich die Kunoichi zu dem übriggeblieben Shinobi um.

„Ja. Sie hat bei dem Angriff auf Konoha zu viel Chakra freigesetzt. Seitdem sterben ihre Körperzellen ab. Ich kann es verlangsamen, aber wie du heute gesehen hast, ist es für mich sehr Kräfte zerrend und nicht von unendlicher Dauer. Es wird schlimmer. Die Zeit rennt mir davon.“ Ein trauriges Lächeln bildete sich auf ihren Lippen.

„Das ist also dein Geheimnis? Der Grund, warum du sooft weg musst? Weil du die Hokage heilen musst?“

„Ja… auch.“

„Auch?“

„Es reicht nicht sie nur zu heilen. Sie muss sich viel ausruhen. Das darf aber keiner im Dorf bemerken, also…“

Sakura formte einige Fingerzeichen und Sekunden später stand eine Frau in Gestalt von Tsunade vor dem Clanerben

„…vertrete ich sie des Öfteren.“
 


 


 

Juhuuuu... Ich habs endlich geschafft. Ein neues Kapitel ist fertig und es ist sogar etwas länger, als die anderen. Ich hoffe ihr musstet nicht zu lange warten. Ich hoffe Sakuras Geheimnisse und Gedanken sind euch jetzt ETWAS klarer ;)

An dieser Stelle wollte ich mich noch bei meinen Kommis-Schreibern bedanken. Sie motivieren mich immer weiter zu schreiben. Ihr seit die Besten :-*

LG <3

Aussprache

Sasuke lag abends in seinem Bett, starrte an die Decke und versuchte verzweifelt an Schlaf zu kommen. Das Training war anstrengend gewesen. Er war erschöpft und eigentlich sollten ihm sofort die Augen vor Müdigkeit zu fallen. Eigentlich. Sattdessen wälzte er sich seit einer Stunde hin und her. Es waren jetzt 2 Tage vergangen, seitdem er von Tsunades Krankheit erfahren hatte. Zwei Tage, in denen er Sakura geholfen hatte ihre Tarnung aufrecht zu erhalten und zwei Tagen, in denen er dieses Wissen nicht an seinen Anführer weitergeleitetet hatte. Jetzt fragte er sich wieso? Wieso half er Sakura und wieso nutzte er dieses Wissen nicht gleich aus? Er redete sich ein, dass es daran lag, dass er noch nicht genug wusste. Klar er wollte seine Rache, Konoha zerstören, denn sie waren Schuld an seinem Leid, aber er wollte an die Hauptverantwortlichen ran. Und das konnte nicht Tsunade sein. Sie hatte mit dem damaligen Geschehen ja nichts zu tun. Es war zu früh für einen Angriff. Er brauchte einfach mehr Informationen, mehr Beweise. Und der Hauptgrund… es wäre zu auffällig sich jetzt mit jemandem aus seinem Team zu treffen. Er wusste ganz genau, dass er noch immer strengstens überwacht wurde. Er war immer noch der Verräter und man traute ihm nicht wirklich. Sasuke musste grinsen. Wie recht sie doch hatten und doch keinen Beweis. Ja er machte seine Sache erstaunlich gut. Naruto hatte ihm von Anfang an vertraut und auch Sakura fasste sichtlich neues Vertrauen in ihn. Ja Sakura… Sie war anders, als er gedacht hatte. Irgendwo genoss er die Zeit mit ihr. Hatte er gerade genossen gedacht? Ja scheinbar hatte die Haruno einen Einfluss auf ihn. Wie groß der war, vermochte er jetzt noch nicht zu sagen und er würde es erst stoppen, wenn dieser „Einfluss“ seine Mission behinderte. Außerdem war es gerade für diese Mission gut, Zeit mit der Haruno zu verbringen. Sie hatte scheinbar großen Einfluss in Konoha, wenn sie sogar die Hokage vertreten durfte und offiziell Zugang zu den geheimen Archiven hatte. Sie konnte ihm wahrscheinlich die benötigten Informationen geben oder ihm zumindest den Weg frei machen, denn er bezweifelte stark, dass sie etwas wusste. Also warum sollte er die Arbeit nicht mit etwas Spaß versüßen? Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schlief der Uchihaerbe endlich ein.
 

Auch eine gewisse rosahaarige Kunoichi lag an diesem Abend lange wach. Allerdings aus anderen Gründen wie der Schwarzhaarige. Morgen früh stand mal wieder ein Anbu-Training an. An und für sich etwas, auf das sie sich immer freute. Doch seit Nejis Aussage beim Training letztens war ihre Beziehung etwas abgekühlt. Klar sie sprachen noch miteinander und waren sich auch nicht böse, dennoch war es distanzierter zwischen ihnen, als davor. Woran das lag, konnte Sakura sich nicht erklären. Doch sie hatte das dumpfe Gefühl, dass sie es morgen erfahren würde, und dass es ihr nicht gefallen dürfte. Doch damit, was Neji ihr letztendlich alles an den Kopf werfen würde, hatte sie ganz und gar nicht gerechnet.
 


 

Der Tag begann gar nicht so schlecht. Die Sonne schien der rosahaarigen Schönheit ins Gesicht. Durch die warmen Sonnenstrahlen wurde die Kunoichi geweckt. Leicht blinzelte sie mit den Liedern, bevor sie ihre Augen ganz öffnete und ihre smaragdgrünen Augen preis gab. Kurz streckte sie sich und schwang ihre schlanken, langen Beine aus dem Bett, damit sie sich auf den Weg ins Badezimmer machen konnte. Nachdem sie sich angezogen und zurecht gemacht hatte, begab sie sich mit ihrem Frühstück auf die Terrasse.
 

Ja Sakura hatte Glück ein ganzes Haus für sich zu haben. Es war zwar bei weitem nicht so groß, wie die Uchiha- oder Hyuuga-Anwesen, aber für eine einzelne Person mehr als ausreichend. Immerhin hatten sie hier 16 Jahre zu dritt gelebt. Und da war immer noch ausreichend Platz für alle gewesen. Sie selbst hatte es nicht übers Herz gebracht aus dem Haus auszuziehen. Es hingen doch zu viele Erinnerungen dran. Sie hätte sich durch ihre Arbeit im Krankenhaus, bei Team 7 und durch die Anbu ohne weiteres ein neues Haus kaufen können. Außerdem bekam sie von Tsunade zusätzlich finanzielle Unterstützung, da sie eben auch für Tsunade einsprang. Sakura wollte das gar nicht annehmen, doch die Hokage hatte darauf bestanden. Selbst als die Jüngere aufwarf, dass das ja auffallen würde, wank die Ältere nur ab. Offiziell war das Geld für das Helfen bei den Akten.
 

Und dieses ganze Geld lag jetzt auf der Bank und wartete darauf, dass die Rosahaarige es ausgab. Doch eine Idee, was sie sich kaufen wollte hatte sie nicht, geschweige denn die Zeit dazu. Die Arbeit spannte sie einfach zu sehr ein, als dass Zeit für große Einkäufe wäre. Klar ging sie normal Lebensmittel kaufen und auch andere Sachen, die sie so benötigte. Auch gelegentliche Shoppingtouren kamen vor. Nur eben nicht ganz so häufig wie bei… Ino zum Beispiel.

Das letzte Mal wirklich viel Geld hatte Sakura nach ihrer Jonin-Prüfung und vor der Anbu-Einberufung ausgegeben. Sie hatte sich neue Möbel für das Haus gegönnt. Sie konnte sich zwar nicht vom Haus trennen, aber die Einrichtung war ihr dann doch zu viel geworden. Zu viel Vergangenheit, zu viele Erinnerungen und zu viel Schmerz.

Ihr ehemaliges Kinderzimmer war jetzt ihr Labor und Arbeitszimmer, das Schlafzimmer ihrer Eltern wurde durch eine komplette Renovierung ihr eigenes. Das Arbeitszimmer ihres Vaters war jetzt ein gemütliches Gästezimmer, auch wenn sie zugab, dass es nicht allzu häufig vorkam, dass sie jemanden zum Übernachten hatte, zumal sie selbst oft außerhalb des Dorfes unterwegs war und die meisten ihrer Freunde eben in Konoha lebten. Doch wenn Besuch aus Sunagakure vorbeikam, hatte sie zumindest immer ein Bett frei.
 

Kurz seufzte sie auf. Ja sie hing doch sehr an diesem Haus. Sie hatte es zwar verändert, doch es rief noch immer das Gefühl von Geborgenheit in ihr hervor. Langsam machte sie sich wieder auf den Weg ins Innere, stellte ihre Kaffeetasse in die Spüle, schnappte sich ihre Kunai-Tasche, welche sie sich schnell ums Bein band, und machte sich auf den Weg zu den Trainingsplätzen.

Sie wusste, dass sie die Erste sein würde, aber das machte ihr nichts aus. Mittlerweile empfand sie es sogar als ganz entspannend, wenn sie für einige Minuten allein auf dem Platz stand und, je nach Tageszeit, der aufgehenden Sonne zusah oder sich einfach von ihr wärmen ließ. Mit letzterem wollte sie sich heute die Zeit bis zum Eintreffen vertreiben, doch wirklich Gelegenheit hatte sie dazu nicht. Gerade blieb sie auf dem Platz stehen und sah hinauf zum Himmel, als sie auch schon ein ihr sehr bekanntes Chakra wahrnahm.

„Du bist früh heute. Wie kommts?“

„Tu doch nicht so. Ich bin immer pünktlich“, konnte sie seine Stimme vernehmen.

„Das habe ich ja auch gar nicht bestritten, aber heute bist zu früh da. Es ist noch eine viertel Stunde bis Trainingsbeginn. Also warum bist du jetzt schon da?“

„…“, keine Antwort also. Sakura drehte jetzt endlich ihren Kopf zu der Person.

„Seit wann antwortest du mir nicht mehr, Eyeless? Du hast dir zu viel von Sasuke abgeschaut, wie es scheint.“

Ein Schnauben verließ die Kehle des Hyuuga: „Das scheint dich bei ihm ja auch nicht zu stören.“

Sakura drehte sich jetzt vollends zu Neji um und hob eine Augenbraue: „Wie meinst du das?“

„Na wie man hört, scheinst du mit seiner Art ja wieder bestens klar zu kommen.“

„Du machst dich lächerlich. Sasuke und ich sind nun mal in einem Team. Wir haben uns zusammengerauft und verstehen uns halbwegs. Das ist ja auch wichtig. In einem Team muss man sich aufeinander verlassen können, wie du ja weißt.“

„Dafür, dass du dich zusammenraufen musstest, siehst du aber ganz glücklich aus, Cherry.“

„Was willst du damit sagen?“

Beide funkelten sich wütend an. Irgendetwas stand ungesagt im Raum und man konnte die Spannung, die schon seit einiger Zeit herrschte, wenn die beiden sich gegenüberstanden, gerade zu deutlich spüren. Doch bevor Neji ihr antworten konnte, schaltete sich eine dritte Stimme ein: „Jetzt beruhigt euch mal. Hebt euch die Energie lieber fürs Training auf. Wie anstrengend.“

Die beiden sahen zu Shikamaru, der gerade auf dem Trainingsgelände aufgetaucht war. Irgendwo hatte er ja recht, wie immer eigentlich. Also lösten die zwei sich aus ihrer angespannten Position und gingen auf ihr schlaustes Teammitglied zu. Kurz wurde abgesprochen, welche Art von Übungen sie heute trainieren wollten. Schnell wurde sich auf „Jeder-gegen-jeden“ geeinigt. Es war die schwerste und anspruchsvollste, aber auch effektivste Methode. Vor allem wurden der Überblick und die Reflexe geschult. Also perfekt, wenn man in kurzer Zeit viel erreichen wollte.
 

Das Training war hart, aber im Grunde fair. Die drei waren ein ausgeglichenes Team. Wo der eine ein paar Schwächen hatte, da war der andere umso besser. Sie trainierten über Stunden und es schien keinen Sieger zu geben. Doch mit der Zeit bemerkte Sakura, dass Nejis Angriffe häufiger gegen sie gerichtet waren, als gegen Shikamaru. Der Hyuuga parierte und blockte zwar die Attacken des schlausten Mitgliedes, doch startete er kaum Gegenangriffe. So musste die Rosahaarige mit der Zeit gegen zwei Gegner kämpfen. Es war fast ein „2 gegen einen“, als ein „Jeder gegen jeden“. Das sorgte auch dafür, dass Sakura immer mehr in Bedrängnis geriet. Gerade wich sie dem Schattenjutsu von Shikamaru aus, als Neji schon ein Kunai nach ihr warf. Gerade konnte sie sich noch mit einem Rückwärtssalto in Sicherheit bringen. Langsam ging ihr die Puste aus und auch ihr Chakra war nicht mehr in großer Menge vorhanden. Kurz hatte sie eine winzige Verschnaufpause, als Shikamaru Neji angriff und dieser sich dementsprechend verteidigen musste. Da sah sie, dass Shikamaru eine Lücke in seiner Verteidigung gelassen hatte. Schnell zückte sie ein Kunai, band einen Faden dran und warf es auf ihren Teamkameraden. Dieser bemerkte die nahende Gefahr noch im letzten Moment, ließ von dem Hyuuga ab und brachte sich mit einem Sprung nach hinten in Sicherheit. Doch schon nahte Sakura. Sie leitete noch mal etwas Chakra in ihre Faust und wollte zuschlagen, als Shikamaru noch mal hoch sprang. Er war jedoch auch schon etwas aus der Puste und so erwischte Sakura noch sein rechtes Bein. Ein knacken war zu hören und der Shinobi landete ein paar Meter weiter auf dem Boden, in direkter Zielrichtung des Hyuuga. Das Clanmitglied zückte sogleich mehrere Shuriken. Shikamaru der fest mit einem schmerzhaften Angriff gerechnet hatte, weil es einfach das logischste war ihn jetzt auszuschalten, wurde aber verschont. Ziemlich schnell flogen die Wurfsterne auf die rosahaarige Kunoichi zu. Diese war etwas verwirrt und durch das anstrengende Training auch zu erschöpft, um ganz auszuweichen und so bohrte sich ein Shuriken doch in ihren Bauch. Kurz zog sie einmal scharf die Luft ein, als sie das Metall herauszog, bevor sie ihre grün leuchtende Hand auf die Wunde legte, damit sich diese schloss. Und schon wurde sie von Neji in einen Taijutsu-Kampf verwickelt. Shikamaru saß derweil irritiert auf dem Boden und hielt sich sein schmerzendes und wahrscheinlich gebrochenes Bein. Inzwischen war die Erschöpfung Sakura mehr als nur anzusehen. Der Kampf hatte sie ganz schön geschlaucht und die Heilung fast ihren gesamten Chakravorrat aufgebraucht. Ein wenig hatte sie noch, doch Sakura war klar, dass sie dieses für die Heilung von Shikamarus Bein brauchte. Kurzzeitig wurde ihr schwarz vor Augen. Kein gutes Zeichen. Wenn sie das Bein noch heilen wollte, durfte sie sich nicht überstrapazieren.

„Abbruch!!!“, rief sie ganz außer Atem. Das Codewort zum Abbruch des Kampfes. Normalerweise… Doch Neji ließ einfach nicht von ihr ab. Die Rosahaarige merkte, dass wenn sie die Sache nicht bald beenden würde, dass sie wahrscheinlich zusammenbrechen würde. Noch einmal sammelte sie ihr Chakra in ihrer Faust, schlug zu und… traf den Hyuuga genau auf den Brustkorp. Der Shinobi flog nach hinten und wurde erst von einem Baum gestoppt, an dem er herunterrutschte und auf dem Boden zum Liegen kam.

„SAG MAL. KANNST DU MIR VIELLEICHT MAL SAGEN, WAS DAS SOLLTE?“, schrie die Rosahaarige ihren Teamkameraden an.

„Das würde mich aber auch mal interessieren“, meldete sich jetzt auch Shikamaru zu Wort. Sakura erinnerte sich auch jetzt wieder daran, dass der Ananaszopf ihrer Hilfe benötigte. Außer Atem schleppte sie sich zu ihm und ging in die Knie. Kurz tastete sie das Bein ab.

„Es ist gebrochen. Du musst noch einen Moment warten, bis mein Chakra wieder aufgebaut ist. Normalerweise hätte ich ja genug, aber unser Engstirn hier, wollte ja nicht aufhören.“ Den letzten Satz sprach sehr zynisch aus. Neji sah auf. Der letzte Schlag hatte ihm ziemlich zugesetzt, aber in ihm brodelte es noch immer.

„Wäre es ein echter Kampf gewesen, dann hätte dein Gegner auch nicht einfach aufgehört.“

„Eyeless, das ist doch lächerlich. Wozu haben wir das Codewort?“

„Brain, hat völlig Recht. Das hier ist das Training. Für solche Fälle haben wir es extra eingeführt und bis jetzt hast du dich immer dran gehalten.“

„Ja, bis jetzt hast du, Cherry, dem Training auch oberste Priorität gewidmet“, konterte Neji.

„Was willst du mir damit sagen. Das Training ist mir genauso wichtig, wie sonst auch.“

„Ach ja? Dafür warst du heute aber relativ schnell erschöpft. Das können wir uns nicht leisten, Cherry. Du warst schwach. Ich wollte dich an deine Grenzen bringen.“ Ein überhebliches Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Clanmitgliedes. Jetzt brodelte auch Sakura wieder.

„Das könnte daran gelegen haben, dass du NUR mich angegriffen hast, statt auch mal Brain. Also WAS SOLLTE DAS?“

„Naja, wenn du kaum noch Zeit für die Anbu hast, dann muss ich dich eben härter dran nehmen.“

„Sag mal spinnst du? Wann hatte ich den bitte keine Zeit für die Anbu? Ich lass sogar das Training mit Team 7 für euch fallen.“

„Vor 4 Tagen. Wir wollten abends was machen, aber du musstest dich ja mit diesem Uchiha treffen.“

„IHR WOLLTET WAS ESSEN GEHEN, NICHT TRAINIEREN. WAS HAT DAS MIT MEINEM TRAINING ZU TUN?“

„GANZ EINFACH. DU BENIMMST DICH WIE EINE, VERBLENDETE, KINDISCHE UND VERLIEBTE GÖRE!“

Shikamaru hielt sich inzwischen ganz raus.

„Wie bitte? Ich unternehme was mit Sasuke, ja. Aber wir waren ESSEN. Etwas, das WIR auch getan hätten. Wo ist der Unterschied?“

„Dass du ihn nicht kennst und mehr Zeit mit diesem Abschaum verbringst, als mit deinen Freunden.“

„Er gehört auch zu meinen Freunden. Und auch wenn es dir nicht passt, ich kenne Sasuke. Sogar länger als euch.“

„Ja klar. Du hast immer noch diese kleinen, unschuldigen Sasuke aus deiner Kindheit im Kopf. Aber das ist er schon lange nicht mehr. Er hat sich verändert.“

„Wo ist eigentlich dein Problem, Neji? Na gut, dann kenn ich ihn erst seit wenigen Wochen. Aber wieso darf ich dann nicht mit ihm befreundet sein?“ Es war lange her, dass sie den Braunhaarigen Neji genannt hatte. Er war immer Eyeless gewesen. Ein liebgemeinter Kosename. Sie musste also wirklich sauer sein. Doch das nahm der stolze Shinobi nicht wahr. Dazu war er selbst viel zu sauer.

„Weil du ihn nicht kennst und ihm trotzdem vertraust. Du hast ihm nach 2 Wochen schon dein Geheimnis anvertraut und zwar alles. MIR hast du es erst nach 6 Monaten gesagt.“

„WAS SOLLTE ICH DENN TUN. ER HAT ES VON SELBST RAUSGEFUNDEN!“

„DU HÄTTEST IHM JA NICHT ALLES SAGEN MÜSSEN!“

„WENN ER DAS HALBE SCHON RAUSGEFUNDEN HAT, DANN MACHT ES AUCH KEINEN UNTERSCHIED, OB ER AUCH DEN REST ERFÄHRT.“

„WOHER WEIßT DU DENN, DASS ER DEIN VERTRAUEN NICHT AUSNUTZT?“

„Das weiß ich nicht. Aber Vertrauen hat ja auch nichts mit Wissen zu tun, oder?“, kam es wesentlich leiser von der rosahaarigen Schönheit. Es wurde still um die beiden. Nach ein paar Minuten des Schweigens meldete sich auch Shikamaru wieder zu Wort: „Da ihr euch ja jetzt beruhigt habt… Cherry könntest du mein Bein jetzt vielleicht heilen. Es fängt an zu pochen.“

„Oh, ja klar, Brain.“ Sie leitete ein wenig Chakra in die Hände und legte sie auf das Bein des Ananaszopfes.

„Ganz heilen kann ich nicht. Mein Chakra ist zu gering. Der Knochen ist zwar jetzt zusammengewachsen, aber du solltest ins Krankenhaus und dein Bein schienen lassen. Nur zur Sicherheit.“

„Ist gut.“ Beide standen auf. Als sich der Braunhaarige schon in Bewegung setzte, merkte er, dass die Rosahaarige ihm folgte.

„Ich schaff das schon alleine. Ihr solltet das hier vielleicht mal klären.“ Damit verschwand er und ließ seine beiden Teamkameraden zurück.

Nachdem sich die zwei noch etliche Minuten angeschwiegen haben, seufzte Sakura einmal auf.

„Eyeless, jetzt hör mal. Ich vertraue Sasuke. Und er tut mir gut. Das hast du zu akzeptieren. Hör doch einfach auf mit dieser Clanrelativität.“

„Das ist es doch gar nicht.“

„Was ist es dann? Was ist los mit dir?“

„Warum er? Er hat uns verlassen, verraten, und dann kommt er zurück und tut so, als wenn nichts gewesen wäre. Du magst ihn mehr, als einen normalen Freund.“

Sakura lächelte leicht, als sie sprach: „Ich kenne ihn einfach schon aus meiner Kindheit. Er ist mir wichtig, weil wir eine gemeinsame Vergangenheit haben. Ich hab die schlimmen Dinge aber nicht vergessen. Aber er scheint seine Taten wirklich zu bereuen.“

„Bist du dir da ganz sicher? Ich meine, was weißt du über die Zeit, in der er weg war? Vertraut er dir genauso viel an, wie du ihm?“

„…“

„Du liebst ihn oder?“

„Was?... Nein… Er ist… bloß ein… alter Freund…nicht… nicht mehr. Wie kommst du darauf?“

„Ach erzähl mir doch nichts. Seit Jahren lässt du niemanden an dich ran, außer vielleicht Gaara, aber sobald dieser Uchiha auftaucht wirst du zu Wachs in seinen Händen.“

„Das stimmt nicht.“

„Sakura hör mal“, Neji trat auf die Kunoichi zu und legte seine Hand an ihre Wange, „es gibt auch andere Männer. Seit fast einem Jahr versuch ich jetzt an dich ran zu kommen und du hast es nicht mal gemerkt. Vielleicht solltest du einfach mal deine Augen öffnen und die sehen, die es ernst mit dir meinen.“ Er kam ihrem Gesicht immer näher.

Doch bevor ihre Lippen sich berühren konnten, wurde seine Hand weggeschlagen.

„Es ist immer noch meine Entscheidung, mit wem ich mich wann, wo und wie abgebe. Das mit uns passt nicht und das hat rein gar nichts mit Sasuke oder sonst einer Person zu tun. Du bist ein guter Freund. Ein sehr guter Freund, den ich nicht verlieren möchte, aber du wirst nie mehr sein. Es tut mir leid.“ Damit kehrte sie ihm den Rücken, sah aber nochmal über ihre Schulter in die Augen des Hyuuga und riet ihm: „Vielleicht solltest du dich mal an deinen eigenen Rat halten und die Augen öffnen. Du und Tenten wärt ein tolles Paar.“ Damit drehte sie sich um und verschwand in einem Wirbel von Kirschblüten.
 


 


 

Okay ganz großes sorry, für die lange Wartezeit. Ich hatte gute Gründe. Die nenn ich euch im nächsten Kapitel, dass ich auch gleich hochstellen werde.

LG <3

Eine Überraschung für Sasuke

2:00 Uhr morgens. Ihr war warm und ihr Kopf brummte. Seit zwei Stunden versuchte sie jetzt einzuschlafen. Warum verdammt nochmal fiel ihr das in letzter Zeit immer so schwer? Sie hatte doch sonst nie Probleme damit. Doch Sakura wusste woran es lag. Ihr ging das heutige Gespräch mit Neji nicht aus dem Kopf. Nicht dass sie einsah, dass er Recht hatte, nein ganz gewiss nicht. Sie wusste, dass sie Sasuke vertrauen konnte, nur… vertraute Sasuke ihr? Was wusste sie von ihm? Wo war er die letzten Jahre? Und wie hatte er von Itachis Unschuld erfahren?

Das ganze Grübeln bereitete ihr noch mehr Kopfschmerzen und da sie die schlechte Luft in ihrem Zimmer nicht mehr aushielt, beschloss die Rosahaarige einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Sie schwang ihre schlanken Beine elegant aus dem Bett, zog sich ihr Nachthemd aus und eine schwarze Sporthose und ein weißes Oberteil an. Unten schlüpfte sie noch schnell in ihre Schuhe und schon war sie aus dem Haus verschwunden.

Der Vollmond schien hell auf die schöne Frau hinunter und beleuchtete den Weg. Sie wusste nicht wohin sie ging. Sakura folgte einfach ihren Füßen. Sie war ganz in Gedanken versunken, sodass sie erst ihr Ziel bemerkte, als sie direkt davor stand. Na klar. Wo hätte sie denn sonst landen sollen? Sie stand direkt vor der Bank, an der Sasuke sie vor vielen Jahren zurückgelassen hatte. Der Ort, der ihr Leben für immer verändern und prägen sollte. Der Ort, der ihr gleichzeitig das Herz zerriss und doch Hoffnung schenkte.

Langsam setzte sie sich auf die harte Sitzfläche und blickte zum Mond hinauf. Sie würde Sasuke bei der nächsten Gelegenheit ganz offen fragen.
 

Doch Sakura war nicht die Einzige, die auf den Gedanken gekommen war, einen nächtlichen Spaziergang zu unternehmen. Eine dunkelgekleidete Person war ebenfalls um diese späte Uhrzeit unterwegs. Sein dunkles Haar fiel ihm vereinzelt in die Stirn und der Vollmond ließ seine Haut fast weiß wirken. Es gibt wohl keine Frau, die diesen Mann nicht als absolut atemberaubend beschreiben würde. Doch so gut er auch aussah, so kalt war sein Blick, mit dem der seine Umwelt musterte. Obwohl kein einziger Mensch in seiner Nähe war, was aufgrund der Uhrzeit ja nicht ungewöhnliches ist, setzte der junge Mann seine kalte Maske nicht ab. Ob er das überhaupt konnte oder ob er wirklich so ein kalter Mann war, wusste wohl keine wirklich zu beantworten. Doch als der junge Mann aufsah und eine junge Frau alleine dort sitzen sah, schlich sich Erstaunen und Besorgnis in seinen Blick.
 

„Sakura“ Es war mehr ein Hauchen als ein wirkliches Sprechen, doch schien die Frau ihren Namen vernommen zu haben, denn sie wand ihren Blick vom Mond ab und blickte dem Neuankömmling direkt in die Augen.

Grün traf auf schwarz. Schwarz traf auf grün.

Keiner der Beiden wollte den Blick lösen, den magischen Moment zerstören. Doch überwand die Rosahaarige ihren Wunsch, löste den Blick und sah wieder in den Himmel hinauf, wo unzählige Sterne glitzerten.

Der junge Mann ging auf die Schönheit zu und ließ sich neben ihr auf der Bank nieder.
 

„Was machst du hier?“, brach er als erster das Schweigen.

„Nachdenken“, war ihre einsilbige Antwort.

„Du solltest so spät nicht mehr allein hier draußen sein.“

Jetzt wand die Rosahaarige überrascht ihren Blick dem Gesprächspartner zu.

„Bist du etwa meinetwegen besorgt?“, fragte sie belustigt. „Sasuke, ich bin eine der besten Kunoichi hier, wahrscheinlich sogar die beste. Ich kann schon auf mich aufpassen.“
 

Der Schwarzhaarige erwiderte nichts. Ihm war seine sinnlose Besorgnis peinlich. Er wusste nicht mal, warum er das gesagt hatte. Sakura war eine Anbu. Natürlich brauchte sie keinen Beschützer. Aber sie sah so verletzlich aus, als er sie so auf der Bank sitzen gesehen hat. Wie vor 5 Jahren, als er sie ganz alleine auf eben dieser Bank zurückgelassen hatte.

Sakura wand ihren Blick wieder den Sternen zu. Sie schien zu erahnen, was dem Shinobi durch den Kopf ging. Ihr Blick wurde ernster.

„Es hat sie viel verändert.“ Ein einfacher Satz von ihr, der so viel und doch so wenig aussagte.

„Ja das hat es.“
 

Wieder Schweigen. Beide blickten in die unendliche Zahl von Sternen, als könnten sie die Antwort geben. Keiner wollte den anderen in seinen Gedanken stören und doch gab es so viel zu klären. Für beide.

„Ich glaube, wir sind wie dieser Sternenhimmel, Sasuke“, brach dann doch die junge Frau die Stille. Der Schwarzhaarige runzelte nur die Stirn, hörte aber gespannt ihre Erklärung.
 

„Er sieht so aus, wie vor 5, 10 oder sogar 20 Jahren. Scheint sich nie zu verändern. Und doch gibt es tausende dieser Sterne nicht mehr. Sie sind erloschen, gestorben. Nur ihr Licht strahlt noch zu uns herunter und lässt uns glauben, dass es sie noch gibt. Und dann sind da wiederum tausende neue Sterne, die geboren wurden und doch können wir sie nicht sehen. Wir sind auch so. Wir wollen glauben, hoffen, dass der andere sich nicht geändert hat, dass er immer noch der gleiche ist. Doch das ist nicht so. Ich weiß, dass ich mich geändert habe und du wirst auch nicht mehr so sein, wie der Sasuke, den ich früher kannte. Die Zeit hat uns geprägt. Doch das sehen wir nicht, weil das Licht unserer Vergangenheit uns überschattet. Natürlich die offensichtlichen Dinge sehen wir und doch gibt es Momente, in denen auch diese Veränderungen nicht sichtbar für uns sind. Wie eben. Wir sehen nur die Oberfläche und vergessen dabei, dass es in uns ganz anders aussehen kann.“
 

Wieder herrschte Stille. Und irgendwo musste Sasuke ihr Recht geben. Zumindest sie wusste nicht viel von ihm. Er hielt ja alles geheim, versuchte eine perfekte Oberfläche zu erschaffen. Aber Sakura schien das durchschaut zu haben. Sie zeigte ihm ihr wahres Ich, ihre Veränderung. Zwar nicht alles, aber doch um einiges mehr, als er. Das war Sasuke bewusst. Und ihm war auch bewusst, dass sie nicht länger warten und jetzt Antworten fordern würde. Und neben diesem Wissen breitete sich ein Gefühl in ihm aus. Ein Gefühl, das ihm sagte, dass es richtig wäre ihr zumindest einen Teil zu erzählen. Und so wartete er auf ihre Fragen, die nicht lange auf sich warten ließen.
 

„Wo warst du die letzten Jahre Sasuke, was ist passiert?“

Sasuke seufzte einmal. Er würde ihr antworten, doch konnte er Sakura dabei nicht in die Augen sehen. Er hielt seinen Blick streng in den Himmel gerichtet.

„Du weißt ja, dass ich zuerst bei Oroshimaru gewesen bin. Er hat mich wirklich stärker gemacht. Mir alles beigebracht, was er konnte. Dabei war mir immer klar, dass dies nur seinem eigenen Zweck dienen sollte. Einen möglichst starken Körper zu bekommen. Oroshimaru wurde mit der Zeit immer schwächer und irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem er mir nichts mehr beibringen konnte. Da war mir klar, dass ich es beenden musste. Er war mir nicht mehr nützlich sonder nur noch eine Gefahr. Ihn umzubringen war relativ leicht. Er war sehr krank und sehr schwach. Es hat nicht lange gedauert und ich konnte ihn und seine Kräfte in mich aufnehmen. Danach wollte ich mein eigentliches Ziel verfolgen. Itachi für seine Taten bestrafen. Aber einen Akatsuki aufzuspüren ist nicht so leicht, wie du wahrscheinlich weißt. Ich habe mir deswegen ein Team gesucht. Team Hebi. Zusammen haben wir es wirklich geschafft meinen Bruder aufzuspüren. Zwischen uns begann ein harter Kampf. Was ich dabei nicht bemerkt habe war, dass er wollte, dass ich ihn umbringe. Er wollte durch mich Erlösung finden.“

„Wieso wollte er von dir umgebracht werden? Ich dachte immer er wolle dich umbringen?“
 

Ein Schnaufen verließ Sasukes Kehle.

„Ja das hat er mich auch glauben lassen wollen. Er wollte nie, dass ich die Wahrheit erfahre und doch weiß ich es nun. Nachdem ich Itachi getötet habe, war ich selbst schwer verletzt. Ich bin bei einem Mann aufgewacht. Ein Mann, der über die Geschichte der Uchihas Bescheid wusste und über alles, was damit zusammen hängt. Er hat mir erzählt, dass mein Bruder gezwungen wurde den Clan auszulöschen, dass er es nur getan hat um mich und Konoha zu retten“, Sasuke ballte vor Wut seine Hände zu Fäusten, „Ich weiß nicht, wer ihm damals den Befehl gab, aber ich möchte den Namen meines Bruders reinwaschen. Er hat es nicht verdient, auf ewig als Clanauslöscher bekannt zu sein.“

Es wurde wieder still. Sakura wollte eigentlich noch fragen, wer dieser Mann war, der so viel wusste, doch gleichzeitig war ihr klar, dass er ihr das nicht sagen würde. Er hatte ihr alles gesagt, was er ihr sagen konnte oder wollte und es war eine Menge gewesen. An sich war es ja nichts, was Sakura nicht schon wusste, im Gegenteil, sie wusste noch mehr. Doch sollte sie Sasuke das sagen? Sagen, dass sie von all dem schon gewusst hatte? Weiß wer derjenige ist, der den Uchihaclan ins Unglück gestürzt und Itachis Namen verschmutzt hatte? Was würde dann passieren? Würde Sasuke wieder auf Rache aus sein? Ja. Er konnte es nicht für sich behalten. Er würde ganz Konoha ins Unglück stürzen. Das konnte sie nicht zulassen. Sie musste mitspielen.
 

„Das… das…bist du sicher?“

„Ja. Itachi ist unschuldig. Er wurde benutzt.“

„Du denkst oft über ihn nach, stimmts?“

„Es ist einfach… Ihm wurde Unrecht angetan. Er wurde nicht mal irgendwo beigesetzt. Ich hab nur meine Erinnerung an ihn. Die will ich so lange wie möglich dort behalten.“

„Das kann ich verstehen. Als ich in Suna war, konnte ich nicht an das Grab meiner Eltern gehen. Ich hatte keinen festen Ort, nur die Erinnerung. Auch wenn ich die Gefühle versucht habe zu verdrängen, so hat doch immer ein Ort für die Gedenken gefehlt.“
 

„Wenn ich mich an ihn erinnern möchte, dann schau ich in den Sternenhimmel. All die Erinnerungen sind wie die Sterne. Wie du gesagt hast. Die Person kann weg sein, doch die Erinnerungen sind noch da, genau wie die Sterne.“

Der Wind frischte auf und Sakura schlang die Arme um ihren Oberkörper.

„Es ist spät und es wird kalt. Wir sollten langsam gehen“, schlug Sasuke vor. Sakura nickte nur zustimmend. Das war eine aufschlussreiche Nacht gewesen und sie musste das alles erst mal verarbeiten, allein. So brachte Sasuke die Rosahaarige noch nach Hause, bevor er sich selbst auf den Heimweg machte. Beide konnten den Rest dieser Nacht recht gut schlafen.
 


 

Am nächsten Tag hatte Sakura eine Idee gehabt, weswegen sie gleich nachdem sie aufgestanden war in die Geheimarchive gelaufen war, um ein Buch zu holen, welches sie einmal zufällig entdeckt hatte. Es ging um Geheimschriften. Sie hatte es damals für praktisch empfunden und durchgelesen. Dabei war sie auf jene bestimmte Geheimschrift gestoßen, welche sie nun anwenden wollte. Leider war sie sich mit der Anwendung nicht mehr ganz sicher und so hatte sie es noch schnell geholt. In Tsunades Büro, welches seit einigen Tagen leer stand, da die Hokage sich noch ausruhen musste, besorgte sie sich einen Antrag für eine Gedenkstätte. Es war reine Formsache, aber wenn es für sie schon so leicht war, etwas auf legalem Wege zu tun, warum nicht. Schnell und gekonnt füllte sie den Antrag aus und setzte ihr gut geübte und perfekte Hokage-Unterschrift drunter. Die Theorie war somit erledigt. Jetzt musste nur noch die Praxis klappen. Sie hatte Sasuke heute Morgen einen Brief geschickt, in dem stand, dass er um 5 Uhr Nachmittag zum Friedhof kommen solle. Jetzt war es schon 3 Uhr. Sakura musste sich sputen, damit noch alles rechtzeitig fertig werden würde. Schnell rannte sie die Hauptstraße runter Richtung Friedhof. Dort angekommen, ging sie zielstrebig an den Gräbern vorbei. An dem ihrer Eltern hielt sie kurz inne.
 

„Tut mir leid. Ich habe heute keine Zeit für euch. Ich muss einem Freund helfen.“

Schnell warf sie dem Grab noch eine Kusshand zu, bevor sie weiter Richtung angrenzenden Wald marschierte. Nach einem kurzen Waldabschnitt offenbarte sich ihr eine Lichtung mit einem kleinen Grashügel in der Mitte.

„Perfekt.“
 

Schnell schritt sie auf den Hügel zu. Oben war der Hügel etwas abgeflacht, sodass man gut mit einer kleinen Gruppe darauf stehen konnte. Sakura legte das Buch über Geheimschriften und ihre Tasche ab und begann mit einer ganzen Reihe von schwierigen Fingerzeichen. Langsam materialisierte sich ein großer, schwarzer, glänzender Steinbrocken auf dem Hügel. Er war glatt geschliffen und am oberen Rand prangte ein kleines eingraviertes Uchihawappen.

„So jetzt zum schwierigen Teil.“
 


 

Um 5 Uhr stand Sakura erschöpft, aber glücklich beim Friedhof und wartete auf Sasuke. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Wenige Minuten später traf auch ein schwarzhaariger junger Mann ein.

„Du wolltest mich hier sprechen? Was gibt es?“

„Komm mit.“

Sakura nach den Uchiha an die Hand und führte ihn durch den Wald zu der Lichtung.

Zusammen bertraten sie den Hügel und blieben vor dem Stein stehen.

„Sakura, was wollen wir hier? Was ist das?“

„Sieh es dir doch mal genauer an.“

Jetzt wand Sasuke dem Stein vor ihm seine ganze Aufmerksamkeit. Er konnte nichts erkennen. Ein schlichter zugegeben besonders schöner Stein, der funkelte, als wären tausende Sterne auf ihm drauf… Moment. Da oben am Rand ist doch ein Uchiha-Symbol.
 

„Sakura, was ist das?“

„Aktivier dein Sharingan, bitte.“

Sasuke sah sie zweifelnd an, tat aber was sie gesagt hat und stand nun mit rot-glühenden Augen vor ihr.

„Und nun?“

„Sieh dir den Stein jetzt an.“

Sasuke wand den Blick von ihr ab und erstarrte. Auf dem Stein konnte er plötzlich einen Text lesen:
 

Den Weg, den Du hinter Dir hast,

kennt keiner.

Nie ist ihn einer so gegangen,

wie Du ihn gegangen bist.

Es war Dein Weg,

in welchem Du gefangen warst.
 

Den Weg, den Du vor Dir hast,

kennt keiner.

Nie ist ihn einer so gegangen,

wie Du ihn gehen wirst.

Es ist Dein Weg,

in welchem Du nun frei bist.
 


 

Erinnerungen sind kleine Sterne,

die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

Dieser Gedenkstein möge uns ewig an das Opfer erinnern,

dass Itachi Uchiha für Konoha gebracht hat.

Wir sind ihm zu Dank und Ehre verpflichtet.
 


 

„Das…das…“

Es war wohl das erste Mal, dass Sakura den Uchiha sprachlos erlebte. Und das zeigte ihr, wie wertvoll diese Geste für ihn war.

„Jetzt hast du einen Ort, an den du gehen kannst. Nur ein Uchiha kann die Inschrift lesen. Ih finde, dass andere es nicht verdient haben. Ich lass dich jetzt besser alleine.“

Damit drehte sie sich um und wollte gehen. Doch als sie schon am Fuß des Hügels angekommen war, hielt ein Ruf sie zurück.

„SAKURA.“

Sie drehte sich um und fand sich in den Armen des Uchihas wieder.

„Danke.“ Ein Hauchen wie vor 5 Jahren und doch wusste sie diesmal wofür.
 


 


 


 

Also, nochmal es tut mir soooooo leid. Des wegen auch zwei Kapitel. Es war als eins geplant und den ersten Teil hatte ich schon vor Wochen fertig, aber ich wusste nicht, dass der zweite Teil so lang wird, sonst hätte ich euch den ersten Teil schon viel eher gegeben. Beim Schreiben sind mir einfach so viele Ideen gekommen. Und ich muss zugeben, dass ich erst heute den zweiten Teil fertig geschrieben habe. Meine Motivation war einfach nicht da, weil

1. Ich in der Uni durch eine Prüfung gerasselt bin, bei der ich nicht damit gerechnet habe

2. Ich daraufhin für die Wiederholungsklausur lernen musste

3. Mein Liebligsfußballverein schlechten Fußball spielt, was ich mir jede 2. Woche ansehen darf

4. Mein Lieblingsfußballverein vielleicht absteigt

5. Ich jetzt wo es warm und sonnig wird, ganz dolle erkältet bin
 

Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Ich freu mich immer gaaaanz dolle über eure Kommis. Die Motivieren echt.

So jetzt zur FF. Ich hoffe Sasuke ist nicht zu OOC. Aber irgendwie müssen die zwei sich ja näher kommen... keine Angst, soooo schnell wird das auch nichts. Und Neji und Saskura sollten sich endlich aussprechen. Das konnte ja nicht ewig so in der Luft hängen =P
 

Ach übrigens. Wir sind jetzt bei der Hälfte der FF angelangt ;)

Also liebe Grüße und bleibt mir bitte treu.

<3

Erste Mission

„So ein Mist. Wieso funktioniert das nicht?“

Langsam erlosch das fleckige grüne Licht um Sakuras Hand. Sie stand in ihrem Labor im Krankenhaus, eine unzählige Anzahl an Büchern und Dokumenten auf dem Tisch ausgebreitet. Seit geschlagenen 3 Stunden versuchte sie nun dieses spezielle Chakra aufrecht zu erhalten. Doch sobald sie die ihrer Meinung nach richtige Mischung hinbekam, brach es in sich zusammen. Was übersah sie bloß?

„Es hilf ja nichts. Also noch mal.“

Sie schloss die Augen, konzentrierte sich auf die entsprechenden Chakren und wieder erschien ein grünes Licht um ihre Hand. Doch sobald es die Hand umschlossen hatte, bildeten sich wieder brüchige Stellen, sodass Löcher entstanden.

„AHHHR… So ein…“ Doch ihr Fluch wurde von einem Klopfen an der Tür gestört.

„Haruno-sama?“, vernahm man eine schüchterne Stimme hinter der Tür, die Sakura sofort bekannt vor kam. Ohne die Tür zu öffnen oder die Person herein zu beten, antwortete sie.

„Was möchtest du von mir, Yoshiko? Ich bin sehr beschäftigt“, fragte Sakura leicht genervt, aber um einen freundlichen Ton bemüht. Schließlich konnte das Mädchen nichts für ihr eigenes Unvermögen. Yoshiko war ein junges Mädchen, welches in der von Sakura und Tsunade neu eingeführten Lehrgruppe für junge Medic-nin die Heilkunst lernte. Sie war zwar eine der besten dort, allerdings kam auch sie nicht im Geringsten an Sakura oder ihre Meisterin heran.

Auch eine Sache die die Rosahaarige deprimierte. Dabei wollten sie eben durch diese Lehrgruppe den Anteil an fähigen Medic-nins erhöhen. Doch es gab einfach zu wenige, die die hohen Grundvoraussetzungen mitbrachten.

„Tut mir Leid. Ich wollte euch nicht stören. Aber die Hokage schickt nach euch.“

Sakura seufzte kurz. Das wars wohl für heute mit ihren Forschungen.

„Ist gut. Ich mach mich gleich auf den Weg. Du kannst gehen.“

Kurz darauf vernahm man leise Schritte, die sich von der Tür entfernten. So lief das immer ab. Sakura ließ fast niemanden in ihr Labor. Hier lagen einfach zu viele geheime und wichtige Unterlagen und Experimente. Die jungen Medizin-Schüler waren dafür einfach zu jung und unerfahren.

Kurz atmete sie nochmal durch, bevor sie sich auf den Weg zu ihrer ehemaligen Lehrerin machte. Ob es ihr wieder schlechter ging? Oder wollte die Hokage sie wegen was ganz anderem sprechen? Egal was es war, sie sollte sich lieber beeilen…
 

Als sie vor der Bürotür ankam, trat sie ohne zu klopfen ein. Wozu auch? Tsunade erwartete sie und hatte sowieso generell keine Geheimnisse mehr vor ihr. Egal wie geheim eine Besprechung auch war, entweder Sakura war dabei oder ihr wurde im Nachhinein alles erzählt.

Trotzdem war sie überrascht das komplette Team 7 dort anzutreffen. Sogar Kakashi war früher da als sie. Fragend sah die Rosahaarige zu ihrer ehemaligen Meisterin. Diese setzte auch sogleich zum Sprechen an: „Da ihr jetzt vollständig seid, kann ich euch ja jetzt aufklären. Ich habe eine Mission für euch.“

Erstaunte und irritierte Stille durchfuhr den Raum. Seit wann wollte Tsunade alle Teammitglieder sehen, nur um ihnen mitzuteilen, dass eine Mission anstand? Sonst ließ sie auch nur Kakashi oder gelegentlich Sakura rufen.

„Für euch alle“, fügte das Dorfoberhaupt hinzu.

Jetzt fiel der Groschen und die anwesenden schienen sehr verblüfft, naja bis auf eine Ausnahme. Sasuke stand genauso regungslos da, wie immer.

„Aber…“, wollte Sakura ansetzten, doch ihr wurde das Wort abgeschnitten.

„Ja Sasuke wird mitkommen. Er erhält die Erlaubnis das Dorf für diese Mission zu verlassen. Ich verlasse mich auf dich, Sasuke. Mach keinen Blödsinn.“

„Hn.“ Mehr war von einem Uchiha wohl nicht zu erwarten. Also fuhr Tsunade fort: „Die Schriftrolle muss dringend nach Suna. Sie darf unter keinen Umständen in die falschen Hände geraten. Es kann gut sein, dass ihr auf dem Weg auf feindliche Ninjas trefft. Bringt die Schriftrolle nach Suna und kommt unbeschadet zurück. Sakura…“, auffordernd hielt die Hokage ihr die Schriftrolle hin. Die rosahaarige Schönheit trat auf die Blonde zu und nahm die Schriftrolle in Empfang. „…ich verlass mich auf dich.“

„Ja, Hokage-sama.“

„Kakashi, du hast die Leitung. Ich wünsche euch viel Glück und Erfolg.“

Mit einem Nicken verabschiedeten sich die 5 Ninja und verschwanden.
 


 

Eine Stunde später versammelten sich Team 7 am Haupttor. Naja 80% von Team 7, denn wie immer fehlte eine Person.

„Es kann doch nicht wahr sein, dass Kakashi IMMER zu spät kommt“, beschwerte sich die einzige Frau im Team.

„Langsam solltest du dich daran gewöhnt haben, Sakura-chan“, versuchte der Chaos-Ninja sie zu beruhigen.

„Hab ich aber nicht. Brain und Eyeless sind immer pünktlich und wenn ich Einzelmissionen habe, muss ich auch auf niemanden warten. Kakashi hätte es sich ja langsam mal angewöhnen können.“

„Das heißt immer noch Sensei“, vernahmen die 4 eine Stimme, bevor die Gestalt des eben genannten vor ihnen auftauchte.

„Pff… Ich bin bei der Anbu und hab demnach den höheren Rang, ich hab bei Tsunade trainiert UND vor dir kann man keinen Respekt haben, wenn du IMMER zu spät kommst. Also heißt es Kakashi und nicht Sensei“, erörtere Sakura grinsend. Bevor er widersprechen konnte, fiel Sai ihnen ins Wort: „Wir sollten los und nicht noch mehr Zeit verlieren.“

Einstimmiges Nicken und nach einer kurzen Ansage vom Teamleiter machten sie sich auf den Weg. Vorneweg Sasuke, da er mit seinen Sharingan die Umgebung am besten nach Feinden absuchen konnte. Dahinter Sakura, die sowohl die Schriftrolle und damit die größte Verantwortung mit sich trug, als auch ein sehr gutes Chakragespür besaß. Dicht hinter ihr behielt Naruto sie im Auge. Da er ebenfalls ein mögliches Angriffsziel sein könnte, wollte Kakashi, dass der Blonde in der Mitte lief und so einen größtmöglichen Schutz für ihn bereitstellen. Dahinter Sai, bevor Kakashi das Schlusslicht bildete, um die Gruppe von hinten abzusichern.
 


 

Die Reise verlief ruhig und zügig. Die 5 hatten die Wälder schon fast hinter sich gelassen, als sie fremde Chakren bemerkten. Die Hoffnung unentdeckt geblieben zu sein, verflüchtigte sich sehr schnell. Denn die Ninjas, sie waren überzeugt, dass es welche waren, da sie mit dem hohen Tempo recht gut zurechtzukommen schienen, verfolgten sie auch nach 15 Minuten und 3 Richtungswechsel noch. Also sprangen sie von den Bäumen, um sich kampfbereit zu machen. Rücken an Rücken standen die 5 in einem Kreis um auf ihre Verfolger zu warten. Diese ließen auch nicht lange auf sich warten und sprangen kurze Zeit später ebenfalls auf den Waldboden und umzingelten die Gruppe.

„Na was haben wir denn da?“, sprach ein recht großer und muskulöser Ninja. Er schien der Anführer zu sein. Über seiner Stirn prangte ein Stirnband, wobei das Symbol von Kirigakure durchgeritzt worden war. „ Ihr müsst ja was Wertvolles transportieren, wenn sich gleich 5 Shinobi aus Konoha auf den Weg machen und ihr Chakra so gut unterdrücken. Fast hätten wir euch gar nicht bemerkt.“

Die Angesprochenen erwiderten nichts darauf. Lediglich Sakura warf dem vor ihr stehenden Anführer einen vernichtenden Blick zu.

„Wobei du Schönheit, wahrscheinlich wertvoll genug sein solltest, um den Schutz von 4 Ninja zu brauchen.“

„Pff. Ich brauch sicher keinen Schutz“, erwiderte die Rosahaarige bedrohlich. Wie sie es doch hasste unterschätzt oder gar als schwach hingestellt zu werden.

Jetzt schlich sich ein anzügliches Grinsen auf die Lippen des Abtrünnigen. „Na dann zeig was du kannst. Männer für jeden von euch gibt es einen Gegner. Viel Spaß, aber die Kleine gehört mir.“

Wie aufs Stichwort stürzten sie sich auf das Team aus Konoha. Diese wichen geschickt aus und sprangen auseinander. Ihre jeweiligen Gegner blickten kurz überrascht über die Schnelligkeit, nahmen aber gleich die Verfolgung auf.

Ein kurzer Blick auf ihre Teamkameraden zeigte Sakura, dass keiner wirkliche Probleme mit seinem Gegner zu haben schien. Sai schwang sich gerade auf einen schwarzen Vogel, Naruto grinste sein berühmtes Grinsen und erschuf mehrere Schattendoppelgänger und Kakashi war wie immer keine Emotion anzumerken. Sasuke hatte sogar die Augen geschlossen. Er spielte richtig mit seinem Gegner. Endlich konnte er wieder gegen richtige Feinde kämpfen und nicht bloß diese Trainingskämpfe. Nun gut. Dann sollte sie sich wohl ihrem Gegner zuwenden. Warum musste sie auch immer die größten abbekommen?

Die Rosahaarige sammelte Chakra in ihrer Hand und schlug sie mitten in den Magen ihres Angreifers. Dieser flog 20 Meter weit in den Wald. Die Kunoichi überlegte nicht lange und rannte ihm hinterher. Sie holte ein paar Kunai aus ihrer Tasche und warf sie auf den am Boden liegenden Abtrünnigen. Dieser erhob sich allerdings schneller als angenommen und wich aus. Die Grünäugige folgte ihm, wobei sie nicht bemerkte, dass sie sich immer weiter von der Gruppe entfernte. Plötzlich blieb der ehemalige Kiri-nin stehen und drehte sich zu ihr um.

„So meine Hübsche jetzt sind wir allein. Ich muss zugeben, dass du stärker bist, als ich gedacht habe, aber das wird dir auch nichts nützen.“ Mit diesen Worten warf er einige Shuriken auf die junge Frau. Diese wich mit einem eleganten Salto aus. Noch während Sakura in der Luft schwebte, warf ihr Gegner ein paar Nadeln auf sie. Schnell zog sie ein Kunai und wehrte die Nadeln ab. In dem Moment hörte sie einen Schmerzenslaut, der eindeutig von Kakashi stammte. Einen Moment war sie dadurch abgelenkt und so entging ihr eine der Nadeln und traf sie im Nacken. Sogleich merkte sie, wie ein Gift in ihre Blutbahn gelangte. Die Medic-nin erkannte es sofort.

„Mist. Nicht schlecht, aber die Dosis wird nicht lange anhalten.“

„Ich brauch auch nicht lange meine Süße. Ich finde es einfach bequemer, wenn du dein Chakra nicht mehr bündeln kannst. Weißt du der Schlag in den Magen war nicht sehr angenehm. Jetzt hast du die Chance es wieder gut zu machen.“ Mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht schritt er auf sie zu.

Hätte sie einen der anderen Feinde abbekommen, wäre das mit der Verteidigung ohne Chakra kein Problem. Aber dieser Shinobi war fast unmenschlich groß und stark. Sie musste sich etwas einfallen lassen und das schnell. Warum musste sie sich auch immer von ihren Teamkameraden ablenken lassen?
 

Währenddessen bei den Jungs. Die 4 waren relativ nah zusammen geblieben, hatten Sakuras Verschwinden aber noch nicht bemerkt. Auf einmal schrie Kakashi auf. Sasuke wandte seinen Kopf kurz in die Richtung des Schmerzensschreis und belächelte die Szene. Scheinbar hatte Kakashi auch schon länger keinen Gegner, an dem er sich austoben konnte, wie er wollte. Was er sah, war ein Kakashi, dessen linke Schulter von einem Katana völlig durchbohrt war und stark blutete. Dass dieser Idiot von Gegner, nicht merkte, dass das ein Doppelgänger war und der echte Kakashi gerade von hinten angriff. Sasuke ließ seinen Blick weiter schweifen. Sowohl Naruto als auch Sai hatten ebenfalls keine Probleme mit ihren Gegnern… Aber Moment. Wo war Sakura? Sie hatte den größten Gegner abbekommen, aber wo war sie bloß? Schnell zog Sasuke sein Katana, durchstach den Oberkörper seines Gegners, mit dem er bis eben nur gespielt hatte, und machte sich auf in den Wald auf die Suche nach Sakura.
 

Sakura derweilen hatte sich einen Plan zurecht gelegt. Da sie für die nächsten Minuten kein Chakra mehr bündeln konnte, musste sie den Kerl auf andere Weise hinhalten. Besiegen konnte sie ihn erst, wenn die Wirkung des Giftes nachließ. Der Kerl musste einfach nur nah genug herankommen. Sie war ja nicht nur wegen ihres Chakras eine Anbu geworden. Sie würde das schon schaffen. Noch ein paar Meter und sie würde ihm einen Tritt darin verpassen, wo es richtig schmerzen würde. Bis er sich davon erholt hatte, sollte ihr Chakra wieder aufgebaut sein.

„Na Süße. Jetzt siehst du gar nicht mehr so selbst sicher aus“, grinste ihr Gegner sie an. Noch 3 Schritte, noch 2, noch einen…

Sakura holte mit ihrem Knie aus und schlug es direkt zwischen die Beine des vor ihr Stehenden.

„Ahh“, schrie er auf und taumelte etwas zurück. Allerdings fing er sich schneller als gedacht und stürmte auf die Rosahaarige zu.

„Du Miststück, das wirst du bereuen.“

Mit einem festen Griff in ihr Oberteil hob er sie in die Luft und schmetterte sie gegen den nächsten Baum. Kurz wurde Sakura schwarz vor Augen. Als sie bemerkte, dass der Abtrünnige auf sie zu raste, erhob sie sich schwankend und begab sich in Kampfposition. Was machte sie hier eigentlich? Einen Kampf mit ihm könnte sie nie und nimmer bestehen. Zumindest nicht in ihrem jetzigen Zustand. Doch an Flucht war auch nicht zu denken. Sie konnte sich ja kaum auf den Beinen halten, wie sollte sie da laufen? Sie registrierte wie ein Rinnsal Blut ihre Schläfe hinab lief. Sie steckte echt in der Klemme. Noch 2 Schritte dann hatte er sie erreicht. Die Hand hocherhoben, zum Schlag bereit. Doch bevor der ehemalige Kiri-nin sie auch nur berühren konnte, spuckte er plötzlich Blut. Sakuras Blick wanderte abwärts und entdeckte ein Katana, welches in seiner Brust steckte.

„Haben deine Eltern dir nicht beigebracht, dass man keine wehrlosen Mädchen schlägt?“, vernahm die Rosahaarige eine sehr vertraute, aber vor Zorn auch eisige Stimme. Der Muskelprotz sank auf die Knie. Sasuke zog das Schwert aus seiner Brust, ergriff den toten Mann am Kragen und schleuderte ihn in die Bäume, weg von Sakura.

„Alles okay mit dir?“, fragte die Schwarzhaarige seine Teamkameradin so sanft, wie sie es nur selten bei ihm erlebt hatte. Sein Blick war auf die Platzwunde an ihrem Kopf gerichtet. Sakura war unendlich froh ihn zu sehen. Sie wusste nicht, wie das ausgegangen wäre, wenn er nicht gekommen… Moment hatte er sich vorhin als wehrloses Mädchen bezeichnet? Als wehrlos? Sie war NICHT wehrlos. Sie war nicht SCHWACH.

„Ja alles okay“, antwortete sie schnippisch. „Ich hätte das auch ohne dich geschafft.“

Sasuke blickte kurz verwirrt. „Achja? Danach sah es eben aber nicht aus. Du sahst eher so aus, als hättest du Angst.“

„Pff. Ich habe vor nichts Angst, verstanden?“

„Wirklich vor nichts?“ Ein Grinsen schlich sich auf das schöne Gesicht es Shinobi und er trat einige Schritte auf Sakura zu. Diese wich instinktiv zurück, bis sie an einen Baum stieß. Sasuke trat noch näher an sie heran und positionierte seine Arme rechts und links von ihrem Kopf an dem Baum. Eine Flucht war somit nicht mehr möglich und das machte die Rosahaarige nervös.

„Sa…Sasuke w-was hast du v-vor?“

„Das siehst du gleich“, antwortete der Uchiha ihr und beugte sich weiter zu ihr hinab. Ihre Köpfe und damit auch ihre Lippen kamen sich immer näher. Sakura schloss instinktiv die Augen, als…
 

„SAKURA? SASUKE?“

Narutos unverwechselhafte Stimme hallte zwischen den Bäumen wieder. Sakura und Sasuke wichen auseinander, als auch schon Naruto selbst zwischen den Bäumen hervorkam.

„Ach hier seid ihr. Wir wollen weiter… Sakura-chan was ist mit dir passiert? Du blutest ja.“
 


 

Wie konnte es nur so weit kommen. Sie hätte sich fast von Sasuke küssen lassen. DAS durfte nicht passieren. Sie verfiel jetzt schon in alte Verhaltensmuster. Sonst wäre es diesem Idioten nie gelungen, sie mit dieser Nadel zu treffen. Sie musste sich von Sasuke fernhalten.

Das Team war kurz vor den Toren Sunagakures angelangt, ohne dass die Rosahaarige es bemerkt hätte. Zu sehr war sie in ihren Gedanken gefangen. Jetzt hob sie den Blick und konnte in der Ferne bereits die Tore ausmachen. Daraufhin entspannte sie sich etwas. Ihr zweites Zuhause. Gleich würde sie Gaara wieder sehen. Ihn in die Arme schließen können.
 

Die Wachen erkannte die Gruppe schon von weitem und ließ sie ohne Kommentar hindurch. Auf dem Dorfplatz angekommen lief ihnen schon eine abgehetzte Matsuri entgegen.

„Herzlich Willkommen Sakura-sama. Gaara-sama erwartet euch schon.“

„Danke Matsuri. Ja wir hatten ein paar Probleme auf dem Weg“, antwortete Sakura und die Gruppe folgten der Suna-nin zum Kazekageturm. Vor der großen Tür, die zu Gaaras Büro führte verabschiedete sie sich wieder. Die Rosahaarige klopfte an und nach einen „Herein“ betraten die Konoha-nin das geräumige Büro.

„Sakura“, vernahm man sogleich einen erleichterten Ausruf des Dorfoberhauptes. Er sprang sogleich auf und umarmte die Kunoichi fest. „Ich dachte schon dir sei etwas passiert.“

„Und ich dachte, du kennst mich“, antwortete Sakura gespielt schnippisch, aber auch belustigt. Dabei war ihr nicht entgangen, wie Sasukes Chakra zu pulsieren begann. Er schien wirklich eifersüchtig auf Gaara. Na das konnte ja noch heiter werden.

„Natürlich begrüße ich auch euch ganz herzlich“, wandte der Rothaarige sich jetzt an den Rest des Teams. „Ich habe euch Zimmer in der besten Unterkunft Sunagakures herrichten lassen. Matsuri wird euch hinbringen.“

Mit einem Nicken verabschiedeten sich die 4 Männer und wandten sich zu gehen, als Sasuke noch einmal zu Sakura sah und bemerkte, dass sie nicht mitkam.

„Sakura kommst du?“, sprach er die schöne Frau auch sogleich an.

„Nein ich werde mit Gaara die Schriftrolle durchgehen.“

„Jetzt?“

„Natürlich jetzt, Sasuke. Das ist schließlich unsere Mission.“

„Na gut, dann bleib ich auch.“ Sasuke wandte sich mit verschränkten Armen zu seiner Teamkameradin um. Sakura atmete geräuschvoll aus. Sie wusste doch, dass es Probleme geben würde.

„Sasuke diese Schriftrolle ist streng geheim. Tsunade hat sie mir anvertraut. Sie darf nur vom Kazekagen und mir gelesen werden. Demnach wirst du jetzt gehen.“

„Dann soll Kakashi bleiben. Er ist schließlich Teamleader der Mission…“

„Sasuke“, mischte sich eben benannter jetzt ein, „das stimmt nicht ganz. Ich habe die Mission während der Reise angeführt. Mit Übergabe der Rolle an Sakura, hat Tsunade bestimmt, dass sie in Sunagakure das Sagen hat. Es ist nur Sakura und Gaara bestimmt, diese Rolle zu lesen.“

Doch Sasuke nahm diese Aussage kaum wahr.

„Ich werde dich NICHT mit ihm alleine lassen“, polterte der Schwarzhaarige fast los.

Da platzte Sakura der Kragen. Sie war nicht nur kein kleines Kind, sondern im Moment auch seine Vorgesetzte. Er hat KEIN Recht so mit dir zu reden.

„DOCH DAS WIRST DU SASUKE UCHIHA. ICH BIN IM MOMENT LEITERIN DER MISSION UND DEIN OBERHAUPT. DU WIRST JETZT IN DIESES HOTELZIMMER GEHEN UND DORT BLEIBEN, BIS ICH DIR WAS ANDERES SAGE!“, schrie sie ganz Tsunade-like.

Sasukes Augen verengten sich, doch bevor er auch nur die Chance hatte zu widersprechen, wurde er von Kakashi und Naruto unter den Armen gepackt und aus dem Büro geschliffen. Er bemerkte nur noch Gaaras belustigten Blick, als die Bürotür auch schon geschlossen wurde.
 

Missmutig saß der Clanerbe auf seinem Bett. Es war besser nicht noch mehr Ärger zu machen und hier geduldig auf Sakura zu warten. Dies war schließlich seine erste Mission und er wollte Tsunade keinen noch größeren Grund geben, ihm wieder Dorfarrest zu verpassen. Deprimiert sah er auf die Uhr. Sakura war jetzt schon 4 Stunden bei diesem…. diesem Sandmännchen. Ein leises Klopfen holte ihn aus seinen Gedanken. Seine Zimmertür wurde geöffnet und ein rosa Haarschopf lugte hindurch.

„Hast du dich beruhigt?“, fragte die dazugehörige Stimme sogleich.

„Hn.“ Die Standardantwort.

„Dann lass uns einen Spaziergang machen.“
 

Es war bereits dunkel und die Sterne funkelten, als die zwei Konoha-nin durch die leeren Gassen von Sunagakure gingen.

„Dir ist klar, dass ich den Vorfall Tsunade melden muss?“

„Hn.“

„Dann ist dir auch klar, dass so etwas nie wieder vorkommen darf.“

„Hn.“

Nur einsilbige Antworten. Ein sicheres Zeichen dafür, dass zwischen ihr und Sasuke nicht alles in Ordnung war. Er war sauer. Klar war er sonst auch nicht sehr gesprächig, aber über dieses einsilbige „Hn“ waren die beiden eigentlich schon weit drüber hinaus. Sakura seufzte einmal.

„Gut , dann werde ich Tsunade nichts sagen. Es war ein langer Tag… für uns beide. Da liegen halt ein paar Nerven blank.“

„Hn.“

„Sasuke was ist los?“

Langes Schweigen bis…

„Was läuft da zwischen dem Sandmännchen und dir?“

Sakuras Augen weiteten sich kurz, bevor sie sich abwandte und in den Sternenhimmel blickte.

„Du solltest ihn nicht so nennen. Schließlich ist er der Kazekage.“

„Das war nicht meine Frage.“

Sakura stöhnte einmal auf. „Da läuft gar nichts. Er ist ein guter Freund. Du weißt doch, dass ich einige Zeit hier gelebt habe. Da hatten wir halt mehr miteinander zu tun. Daraus ist eine sehr gute Freundschaft entstanden, die eben auch über die Entfernung besteht.“

Der Schwarzhaarige entspannte sich allmählich.

„Aber Sasuke... Das muss aufhören.“

„Was?“

„Das zwischen… uns.“

Der Uchiha sah sie nur verständnislos an.

„Sasuke du hast dich kaum noch unter Kontrolle und verwirrst mich damit. Der Fast-Kuss, das Austicken bei Gaara. Das darf nie wieder passieren.“

„Was willst du mir damit sagen?“

Sasuke war stehen geblieben und auch Sakura hielt an, drehte sich zu dem Clanerben um und sah ihm endlich richtig in die Augen.

„Ich will keine Beziehung. Ich will diese komischen Situationen nicht. Ich möchte keine Liebe. Ich möchte nur einfache Freundschaft, nicht mehr.“
 


 


 

Ganz vorsichtig um die Ecke schiel. Jaa ich weiß. Es hat viel zu lange gedauert, aber ich hatte so viel zu lernen fürs Studium. Es tut mir soooo leid. Ich hoffe irgendwer liest diese FF überhaupt noch. Vielen lieben Dank an alle meine Kommi-Schreiber. Sie motivieren mich immer wieder.

Als Entschädigung habe ich einen kleinen Tipp zum nächsten Kapitel. Es wir "Sasukes Freundin" Heißen und ein neuer Charakter kommt ins Spiel.

Viel Spaß beim raten.

Ganz liebe Grüße

<3

Sasukes Freundin?

Zur Abwechslung melde ich mich mal vor dem Kapitel. Es ist etwas kürzer geweorden, aber ich hoffe nicht all zu schlecht. Ich wollte euch noch darauf aufmerksam machen, dass es eine neue FF von mir gibt. Sie heißt Fallen Angels und ist nur ein Nebenprojekt. Aber schaut ruhig rein. Auch und über Kommentare zum Kapitel würde ich mich besonders freuen, denn ich hab morgen Geburtstag ;)

Aber jetzt viel Spaß mit dem Kapitel

<3


 


 


 

Okay irgendwie lief das nicht nach Plan. Ach was dachte sie da wieder. Es gab keinen Plan und es lief doch gut. Nachdem Sakura ihm gesagt hatte, dass sie keine Beziehung wolle, hatte er sich wortlos umgedreht und war gegangen. Am nächsten Tag waren sie wieder abgereist und Sasuke… ja Sasuke hat sich vorbildlich verhalten. Keine Eifersucht bei Gaaras Verabschiedung, keine Annäherungsversuche, nichts. Es war eine Woche vergangen und Sasuke behandelte sie vollkommen normal. So wie Naruto, wie einen Freund. Doch was störte sie daran? Ach Quatsch. Nichts störte sie. Es war einfach nur ungewohnt, dass Sasuke sie weder nervig noch übertrieben toll fand. Es war doch alles perfekt. Ja perfekt…
 

Sie war wie so oft auf den Weg zu Tsunade. Als sie dort ankam war sie jedoch verwundert, Sasuke dort anzutreffen. Wollte er heute nicht mit Naruto trainieren?

„Ah Sakura, da bist du ja. Setzt dich doch.“ Die Rosahaarige tat, was ihre ehemalige Meisterin ihr aufgetragen hatte und ließ sich auf dem Sessel vor Tsunades Schreibtisch und somit neben Sasuke nieder.

„Der Grund warum ich euch hierher gerufen habe, ist folgender. Ich werde heute in der Akademie erwartet, um ein paar Ninja-Künste vorzuführen…“

„Tsunade das kannst du nicht machen. Du bist viel zu schwach dafür“, unterbrach die Kunoichi sie.

„Sakura lass mich ausreden“, ermahnte die Blonde sie leicht zornig. „Das weiß ich auch und genau aus diesem Grund seid ihr hier. Ihr werdet mich vertreten. Du Sakura als meine ehemalige und beste Schülerin. Du brauchst dich auch nicht in mich zu verwandeln. Ich hab das schon geklärt. Der Direktor glaubt, ich versinke in Arbeit und schaff es zeitlich nicht.“

„Ja klar, weil ja auch nicht ich den Großteil eben jener Arbeit abfertige“, murmelte Sakura in ihren nicht vorhandenden Bart. Tsunades Augenbrauen zuckten, ließ die Sache aber auf sich beruhen.

„Du Sasuke wirst als Entschädigung mitgehen. Einen Clanerben und noch dazu den letzten vom Uchiha-Clan sieht man schließlich auch nicht jeden Tag. Ihr könnten einen entspannten Tag mit den Kindern erleben. Das ist ja fast wie Urlaub. Seht es als Belohnung für die erfolgreiche Mission nach Sunagakure an.“ Jetzt strahlte die Hokage übers ganze Gesicht, während sowohl Sakura, als auch Sasuke ein wenig bedröppelt aussahen.
 

Allerdings blieb den beiden nichts anderes übrig und so machten sie sich auf den Weg zur Akademie. Doch je näher die dieser kamen, desto deutlicher wurde, wie der Tag wohl werden würde. Von wegen Urlaub. Schon Meter von den Toren der Akademie entfernt war das Kindergeschrei zu hören. Das würde definitiv ein anstrengender Tag werden.
 


 

„Kinder, jetzt seid doch mal still. Unsere Ehrengäste sind eingetroffen“, versuchte die Direktorin die Schüler, welche den Raum füllten, zu beruhigen. Dies gelang auch einigermaßen, als Sakura und Sasuke nach vorne traten, um die Kinder zu begrüßen.

„Hallo alle zusammen“, begrüßte nun die Rosahaarige die Klasse. Ein Tuscheln ging durch die Reihen der Schüler.

„Ich weiß, ihr habt die Hokage erwartet. Aber leider ist diese verhindert und hat daher mich geschickt. Ich bin Sakura Haruno und…“

„…die begabteste Schülerin der Hokage“, schrie ein kleiner Junge begeistert dazwischen.

„Ähm.. ja. Kunststück, schließlich bin ich ihre Einzige“, lachte Sakura, „Aber es gibt wohl keine Technik, die Tsunade beherrscht, die ich nicht beherrsche. Also werdet ihr den Unterschied kaum merken. Und um den „Hokage-Bonus“ wegzumachen, habe ich euch jemand ganz besonderen mitgebracht. Darf ich euch meinen Teamkollegen Sasuke Uchiha vorstellen? Ich bin sicher er wird euch gerne sein Kekkei Genkai, das Sharingan zeigen.“ Ein Raunen ging durch die Reihen. Ein Clanerbe und dann noch einer mit so einem besonderen Kekkei Genkai war wirklich etwas Besonderes.

„Gut da das jetzt geklärt ist, würde ich vorschlagen, wir machen uns auf zum Trainingsplatz.“
 


 

Als sie dort ankamen, beschlossen sie, den Schülern als erstes etwas zu zeigen, bevor sie mit ihnen trainieren wollten. Zuerst führten die beiden einige Ninja-Künste, insbesondere Jutsus vor und lieferten sich dann einen Showkampf. Die Kleinen waren total begeistert. So etwas sah man selten. Und wenn dann nicht von zwei so talentierten und hochrangigen Ninjas. Danach wurde die große Schülergruppe in zwei kleinere eingeteilt. Sakura und Sasuke übten mit Kunais und Shuriken auf Zielscheiben zu werfen, Verwandlungsjutsus zu schaffen und Chakra zu kontrollieren. Dabei zeigte sich manchmal, dass einige die Sache nicht so ernst nahmen, wie sie sollten, und so musste insbesondere Sakura mehrmals blind geworfenen Kunais ausweichen, Chakraverbrennungen heilen und einige Kinder mehrmals ermahnen, doch konzentrierter zu arbeiten.
 


 

„Uff. Ich bin geschafft“, damit ließ sich Sakura auf den Boden des Trainingsplatzes fallen.

„Mir war ja von Anfang an klar, dass das anstrengend werden würde, aber dass es schlimmer ist, als zu trainieren hätte ich wirklich nicht gedacht.“

„Also ich fand es gar nicht so schlimm“, fügte Sasuke mit einem kleinen Lächeln hinzu.

„Ja ja. Du musstest ja nur einen Blick auf die Kinder werfen, der nebenbei bemerkt noch nicht einmal besonders furchteinflößend war, und schon waren sie ganz brav, da der große Uchiha auch ja nicht auf den Gedanken kommen sollte, dass aus ihnen keine guten Ninja werden, die undiszipliniert sind“, beschwerte sich die Kunoichi daraufhin und sah zu dem Schwarzhaarigen auf. „Moment… lächelst du gerade? Sasuke Uchiha lächelt, wegen ein paar nervigen Kindern? Wer bist du und was hast du mit meinem Teamkollegen gemacht?“

„Sakura, jetzt ist aber mal gut. Ich kann mich eben auch mal an etwas erfreuen.“

„Du hattest Spaß?“

„Naja spaß würde ich das nicht nennen, aber es war auch nicht das Schlimmste, was ich je erlebt habe.“

„Ich fasse es nicht. Sasuke Uchiha hatte SPAß! Mit nervigen KINDERN!“

„Sakura. Jetzt hör auf. Außerdem hab ich dich auch das ein oder andermal lächeln gesehen. Dir hat die Arbeit mit den Kindern, so anstrengend du sie jetzt auch finden magst, auch Spaß gemacht. Und jetzt komm. Ich bring dich noch nach Hause.“ Der Clanerbe reichte der am Boden Sitzenden die Hand, welche sie auch sogleich ergriff und sich von ihm hochziehen ließ.

Lächelnd und eigentlich recht zufrieden mit dem heutigen Tag wollte die beiden sich gerade auf den Weg zum Ausgang des Trainingsplatzes begeben, als von eben diesem eine junge Frau auf sie zugelaufen kam und nach Sasuke schrie. Sakura betrachtete sie und kam zu dem Schluss sie noch nie gesehen zu haben. Lange rote Haare, schwarze Brille und recht knappe Kleidung. Diese Frau lebte doch nicht in Konoha. Das wäre ihr aufgefallen. Doch woher kannte sie Sasuke?
 

„SASUKE-KUUUUUN!“
 

Und schon hing das rothaarige Etwas an Sasukes Arm.

„Sasuke-kun, ich hab dich so vermisst. Wieso hast du dich nie gemeldet?“
 

Vermisst? Gemeldet? Wer war diese Person?

Sasuke wirkte leicht überrascht, ein wenig genervt und… wütend? Wieso sollte Sasuke wütend auf die Frau sein?
 

„Karin, ich hab dir doch gesagt, ich melde mich, wenn ich Zeit finde. Bis jetzt hatte ich sie einfach nicht“, versuchte der Schwarzhaarige zu erklären.

Jetzt wurde Sakura skeptisch. Wieso hätte Sasuke sich bei einer fremden Frau melden wollen? Sie zog eine Augenbraue hoch, als der Uchiha sie anblickte. Dieser verstand sofort.

„Sakura, das ist Karin, sie war Mitglied meines Teams Hebi. Karin, darf ich dir Sakura vorstellen? Meine Teamkollegin aus Kindertagen und Jetzige“, stellte die Beiden einander vor.

„Hi“, begrüßte die Haruno die Brillenträgerin und streckte ihr ihre Hand entgegen.

„Wieso bist du denn mit der in einem Team? Sie sieht nicht besonders stark aus, Sasuke“, ignorierte Karin die Rosahaarige ganz bewusst.

„Naja, dann bist du wohl gar kein Ninja“, bemerkte Sakura daraufhin schnippisch.

„Was? Wieso?“, keifte Karin die hübsche Kunoichi jetzt doch an.

„Naja, man sollte seinen Gegner nie unterschätzen. Eine der wichtigsten Ninja-Regeln. Da du die anscheinend nicht kennst, scheinst du kein Ninja zu sein“, erklärte Sakura leichthin.

„Ach du siehst mich als Gegner?“

„Naja ich würde Personen, die nicht mal meine Hand annehmen, nicht gerade meine Freunde nennen“, pflichtete die Rosahaarige ihr bei.

„Naja deine Freundschaft brauche ich nicht.“

„Ja das sehe ich. Du solltest Sasukes Arm langsam mal los lassen, sonst hat er gleich einen Arm weniger“, reagierte Sakura jetzt leicht sauer.

„Bist du seine Freundin oder warum stellst du dich so an?“, fuhr die Rothaarige sie wütend an.

Sakura stockte in ihrer Bewegung, sah kurz in die schwarzen Augen des Uchiha. Schnell sah sie wieder auf Karin und brachte nur ein kleinlautes „Nein“ heraus.

„Hätte mich auch gewundert“, triumphierte die Brillenträgerin.

„G-Gut. Ich geh dann mal Sasuke.“

Ein kurzes Nicken und schon wehten einige Kirschblüten über der Stelle, an der eben noch die hübsche Kunoichi stand.
 

Kurz musste Sasuke sich sammeln, bevor er sein Aufmerksamkeit auf Karin lenkte.

„Also Karin. Raus mit der Sprache. Was um Himmels Willen machst du hier?“, herrschte er die Rothaarige an.

„Ich dachte, du freust dich über meinen Besuch“, jammerte sie.

„Falsch gedacht. Ihr solltet doch warten, bis ich euch Informationen bringe. Du gefährdest gerade alles. Ist dir bewusst, dass ich überwacht werde? Wieso hältst du dich nicht an meine ANWEISUNGEN?“, zischte er ihr wütend entgegen. Langsam wurde es auch Karin zu bunt: „Naja, wenn du dich mal gemeldet hättest, hätte ich nicht herkommen müssen.“

„Ich hatte erst vor ein paar Tagen das erste Mal das Dorf verlassen dürfen. Und das MIT Überwachung. Also WIE hätte ich mich deiner Meinung nach melden sollen?“

„Ist ja schon gut. Ich hab mir einfach Sorgen gemacht“, fing sie kleinlaut an.

„Hn.“

„Ja ich weiß, um den großen Uchiha muss man sich keine Sorgen machen. Aber jetzt wo ich hier bin… gibt es Neuigkeiten, die uns nützlich sein könnten?“

„Nein.“

„Du willst mir sagen, dass du in der ganzen Zeit nichts herausgefunden hast? Sasuke du bist schon über einen Monat hier. Und hast nichts herausgefunden.“

„Dir ist schon klar, dass das Geheimakten sein werden und dass man an die eben nicht so leicht rankommt?“, schnauzte der Uchiha sie an.

„JA MAN KANN JA AUCH NICHTS HERAUSFINDEN, WENN MAN SEINE ZEIT MIT EINER ZUCKERWATTEN-HAAR-SCHLAMPE VERBRINGT!“

Das hätte sie wohl nicht sagen sollen. Karin wusste nicht, ob es an der Beleidigung für diese Sakura lag oder daran, dass sie an seine Disziplin gezweifelt hatte. Jedenfalls stand Sasuke plötzlich kaum einen Zentimeter von ihr entfernt und blitzte sie von oben herab bedrohlich an.

„SIE ist zufällig die engste Vertraute von Tsunade. Was meinst du denn wie ich an die Akten heran kommen soll. Die werden mich nicht so einfach da rein spazieren lassen. Aber Sakura kann da ran. Ich brauche sie.“

Die Rothaarige erschauerte. So kalt hatte Sasuke selten mit ihr geredet. Doch was ihr mehr zu denken gab, war dieser letzte Satz. Ich brauche sie.

Klar brauchte er sie, um die Beweise zu finden, doch… irgendwas war da noch… Es steckte mehr in diesem Satz. Konnte es sein, dass er sie… Nein unmöglich. Sasuke gehörte ihr.
 

„Ist ja gut“, fügte sie kleinlaut hinzu. „Ich soll dir aber ausrichten, dass es niemand anderes als Danzou gewesen sein kann. Madara ist sich ganz sicher. Du brauchst nur noch die Beweise. Und du sollst auf keinen Fall, etwas ohne sie ausrichten, denn es würde dir wohl keiner Glauben und Itachis Name wäre nicht reingewaschen .“

„Ich weiß. Gut, ich werde weiter nach den Akten suchen.“

„Gut und ich helfe dir hier“, fügte Karin lächelnd hinzu und hackte sich wieder an seinem Arm ein. Doch das bemerkte der Uchiha schon gar nicht mehr. Er war mit seinen Gedanken gerade ganz woanders. So nah an seinem Ziel und doch so fern…

Versöhnung²

Wütend knallte sie die bearbeiteten Akten auf den ohnehin schon bedenklich schwankenden Aktenstapel auf dem Schreibtisch. Ihr Kopf war zwischen den verschiedensten Aktenhaufen, welche sich auf und um den Schreibtisch türmten, nur noch schwer zu erkennen. Nach einem weiteren Seufzen und tiefen ein und ausatmen, wand sie sich der nächsten Mappe zu und sogleich war ihre Wut wieder da, die sie vor wenigen Sekunden noch zu bekämpfen versucht hatte.

„MASAO!!!“

Sogleich kam ein schlaksiger, ängstlich aussehender junger Mann durch die Tür des Hokagebüros.

„J-Ja. W-Was g-gibt es d-denn, H…“

Doch schon wurde er von der Frau unterbrochen.

„Ich habe gesagt, du sollst mir die Anbu-Akten raussuchen. Was macht dann dieser Missionsbericht einer Genin-Gruppe hier? Im Übrigen schon der siebte heute.“

Der Mann schluckte. Sie hatte ihn nicht angeschrien, sonders dies mit einer beängstigenden Ruhe gesagt. Ein schlechtes Zeichen. Jedes falsche Wort könnte mit einem Besuch im Krankenhaus für ihn enden.

„D-Die müssen a-auch i-im falschen S-Schrank gewesen sein.“

„Dann sorg das nächste Mal gefälligst dafür, dass du die falschen Akten gesondert sortierst. Die Arbeit der letzten Woche war sonst umsonst. Und jetzt geh!“

So schnell konnte man gar nicht gucken, wie der Mann aus dem Büro stürmte. Zeitgleich kam eine blonde Frau hinein.

„Mensch Sakura. Du sollst meinen Helfern keine Todesängste machen.“

„Hn. Wenn DU DEINE Arbeit etwas gewissenhafter getan hättest, dann müsste ich DEINE Helfer auch nicht so fordern“, mit diesen Worten knallte sie die nächste Akte auf einen der Stapel.

„Gott hast du schlechte Laune. Darf man den Grund dafür wissen?“

Diese Frage brachte der Hokage einen totbringenden Blick ihrer ehemaligen Schülerin ein.

„Ich? Ich hab doch keine schlechte Laune, nur weil ich jetzt drei Wochen in diesem beschissenen Büro sitze und deinen Papierkram in Ordnung bringen muss, wobei wie ich immer wieder feststelle, dass das sowieso sinnlos ist, da die Hälfte der schon geordneten Themen, erst jetzt auftaucht und ich somit ALLES nochmal machen muss. Also wie kommst du bloß darauf, dass ich schlechte Laune habe?“, fragte sie sarkastisch.

„Komm. Sooo schlimm kann es nicht sein.“

„Nein. Ich sitze ja nur Tag und Nacht hier, so dass ich ihn vor zwei Wochen das letzte Mal gesehen habe“, murmelte die Rosahaarige eher zu sich selbst, doch Tsunade hatte sie durchaus gehört.

„Ah daher weht der Wind.“

„Was?“ Sakura sah auf und bemerkte den besorgten Blick der Blonden.

„Du kommst wohl wirklich nicht von ihm los, was?“

„Wovon redest du, Tsunade?“

„Na von dem Uchiha-Bengel natürlich.“

„Pff… Als ob ich mir Gedanken über unseren ach so tollen Sasuke mache.“

„Und wer ist ‚Ihn‘? Muss ja jemand besonderes sein, wenn du dich darüber aufregst, dass du ‚IHN‘ schon zwei Wochen nicht mehr gesehen hast.“

„M-Meine… Freunde, ist doch klar.“

„Der Freunde? Klingt nicht sehr überzeugend Sakura.“

Stille. In Sakuras Kopf ratterte es. Mist. Bis…

„Na meinen F-Freundes…kreis natürlich. Der Freundeskreis. Ist doch klar.“

„Na du siehst ‚deinen Freundeskreis‘ ja heute wieder.“

Sakura sah sie irritiert an.

„Naja ich dachte heute ist ‚Narutos-großes-Ramenessen-mit-Freunden‘. Es sind wohl alle eingeladen“, erklärte die Blonde und Sakura schlug sich in Gedanken gegen die Stirn. Wie konnte sie das nur vergessen? Naja wenn sie sich ranhielt, konnte sie heute wirklich fast fertig werden.

„Tsunade gibt es eigentlich einen besonderen Grund, warum du mich störst?“

„Ach jetzt stört meine Anwesenheit schon meine Lieblingsschülerin.“

Sakura stöhnte: „Tsunade du weißt, wie das gemeint…“

„Ja ja. Schon gut“, winkte die Hokage ab, „Neji war bei mir, weil du ja keinen hier hoch lässt. Heute ist ein kurzes Training angesetzt. Vor Narutos Treffen. Es ist Pflicht.“ Damit verschwand Tsunade wieder in ihre Räumlichkeiten. In letzter Zeit war sie extrem geschwächt.

Sakura stöhnte. Wie sollte sie das alles unter einen Hut bringen?
 


 

Es war später Nachmittag, als Sakura durch Konohas Straßen hetzte. Aber das wichtigste war: Sie war fast fertig geworden mit den Akten. Einen kleinen Rest hatte sie sich für morgen übrig gelassen, aber so konnte sie das Training und das anschließende Treffen wenigsten guten Gewissens beiwohnen und auch genießen… Wobei genießen war schon wieder fraglich. Wenn Sasukes neues Anhängsel wieder dabei war, bezweifelte die Rosahaarige stark, dass der Abend gut werden würde. Sie konnte sie Rothaarige aus irgendeinem Grund nicht ausstehen. Das lag einerseits daran, dass sobald die zwei sich über den Weg liefen, Karin so tat, als sei sie selbst bei weiten etwas besseres, als auch daran, dass sie ständig an Sasuke klebte. Sie selbst hatte den Schwarzhaarigen während ihrer Aktenbearbeitung bei Tsunade zwar mehrmals kurz gesehen – eigentlich immer nur zufällig über den Weg gelaufen, wenn sie gerade auf den Weg zum Büro oder nach Hause war – aber in 99,9 Prozent der Fälle hing diese Rothaarige an seinem Arm. Das letzte Mal, dass sie ihn alleine angetroffen hatte, war eben vor 2 Wochen gewesen. Und sie hatte nur 5 Minuten Zeit, sodass es ihr wie eine Ewigkeit vorkam, seit sie mit dem Schwarzhaarigen das letzte Mal wirklich Zeit verbracht hatte.
 

Kurz schüttelte sie den Kopf. Sie dachte eindeutig zu viel über den Schwarzhaarigen nach. Jetzt musste sie sich erst mal auf das Training konzentrieren. Schon von weitem erkannte sie Neji auf dem Trainingsplatz stehen. Allein. Ohne Shikamaru. Kurz zog sich ihr Magen zusammen, aber sie ließ sich nichts anmerken und schritt weiter auf ihren Teamkollegen zu. Das war doch lächerlich. Ihr Streit war schon Wochen her. Und es ist ja nicht so, dass sie ihn in all der Zeit nicht gesehen oder gesprochen hätte. Schließlich waren sie in einem Team, in einem ANBU-Team verdammt nochmal. Er war ihr Freund, sie vertraute ihm… Nur war die letzten Male Shikamaru immer dabei. Also gab es für ihn keine Gelegenheit nochmals auf Sakuras Abfuhr einzugehen. Aber das war heute anders. Das spürte sie. Heute würde er darüber reden. Und… und das machte ihr Angst.
 

„Neji.“

„Sakura.“
 

Stille umgab die Beiden. Man konnte den Wind zwischen ihnen sausen hören. Grün traf auf Weiß-Violett. Die Spannung war fast greifbar, bevor Neji sich aus der Starre löste und auf die Rosahaarige zutrat.

Er stand kaum einige Zentimeter von ihr entfernt, als er etwas völlig überraschendes für Sakura tat. Er nahm sie ganz fest in den Arm und blieb in dieser Position, ohne sich zu regen. Die Rosahaarige war viel zu perplex, um sich zu rühren oder gar die Umarmung zu erwidern. Ganz dicht an ihrem Ohr wisperte er ihr eine Entschuldigung zu: „Sakura, es tut mir so leid. Ich war ein kompletter Idiot. Und ich danke dir. Vielen Dank, dass du mir die Augen geöffnet hast.“
 

Es war ein seltenes, wenn nicht sogar ein einmaliges Ereignis. Denn wann entschuldigte sich ein Hyuuga und dankte einem gleichzeitig für eine Abfuhr? Nejis Stolz war mindestens genauso groß, wie der von Sasuke. Was an sich ja nicht verwunderlich war. Schließlich stammten beide aus den wohl stolzesten Clans Konohas. Wenn auch aus zwei unterschiedlichen, so hatten sie doch den unglaublichen Stolz gemeinsam. Und dass gerade ein solches Clanmitglied vor ihr zu Kreuze kroch, grenzte an ein Wunder. Es war ja nicht so, dass Neji nie jemanden an sich heran ließ, im Gegenteil, er war ein wirklich guter Freund für Sakura, aber mit so einem Gefühlsausbruch hätte sie nie gerechnet. Und doch freute es sie gerade dadurch umso mehr. Endlich erwachte die Kunoichi aus ihrer Starre und erwiderte die freundliche, feste und so vertraute Umarmung.

„Ist schon okay. Ich habe dir auch einiges an den Kopf geworfen…“, setzte sie an, doch Neji stoppte sie, indem er den Kopf schüttelte. Langsam löste er die Umarmung.

„Nein, darum geht es nicht. Ich war gekränkt, dass du dem Uchiha sofort vertraut hast. Doch du hattest recht. Er scheint sich wirklich geändert zu haben. Du bist jedermann gegenüber offen, läufst mit offenen Augen durch die Gegend. Ich hingen war total verbohrt. Hab nichts anderes gesehen, als das was ich wollte. Du warst einfach immer da. Und ich hatte mir diese fixe Idee von uns in den Kopf gesetzt. Und das ist ja gar nicht so hirnrissig oder? Ich mein du bist wunderschön, die wohl fähigste Kunoichi im Dorf, die beste Medic-nin, die es gibt, klug, freundlich, in meinem Team und noch meine beste Freundin. Wie könnte man sich nicht in dich verlieben?“, Sakura wollte ihn gerade unterbrechen, doch da fuhr er schon fort, „Du brauchst da nichts gegen zu sagen. Du weißt, dass es stimmt und was für eine Anziehung du auf die Männer hier hast. Aber ich hab mich einfach blenden lassen. Erst als du mir deutlich gemacht hast, dass zwischen uns nie etwas sein wird, sah ich alles in einem anderen Licht. Und daher ist es nur dir zu verdanken, dass ich jetzt mit Tenten so glücklich bin.“ Ein Lächeln stahl sich auf die Gesichtszüge des Braunhaarigen, als Sakura glücklich aufschrie und sich um seinen Hals schlang.

„Ihr habt es also endlich geschafft. Es gab Gerüchte im Dorf, aber niemand wusste genaueres. Ich freu mich so für euch.“

Sie immer noch im Arm haltend, fragte der Größere: „Und was ist jetzt zwischen dir und diesem… Uchiha?“

Kurz seufzte sie an seinem Hals, bevor sie zur Antwort ansetzte: „Da läuft nichts. Und das wird es auch nie. Ich hab ihn kaum gesehen, die letzten Wochen. Und wenn, dann war diese Karin mit dabei.“

„Du bist eifersüchtig.“

Kurz schwieg sie. Konnte er recht haben? War sie eifersüchtig? Doch dann schüttelte sie den Kopf.

„Nein. Es ist einfach… Ich kann sie nicht wirklich leiden. Ich trau ihr nicht.“

Am Beben seiner Brust merkte sie, dass er leise lachte.

„Das bedeutet, dass du eifersüchtig bist. Du hast dich also wirklich wieder in ihn verliebt. Und das nach nur wenigen Wochen.“ Am Ende klang er leicht traurig, aber auch neidisch.

„Ich hoffe für dich, dass du dich wirklich nicht in ihm täuschst.“

„Danke Eyeless.“

„Immer doch, Cherry.“
 

„Ich dachte wir wollten trainieren? Ihr hättet ruhig schon anfangen können, anstatt hier eine Kuschelstunde zu veranstalten.“
 


 

Genervt stand Sakura nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihrem großen Kleiderschrank. In 10 Minuten sollte sie bei der Ramenbar sein. Das würde sie nie schaffen. Nach dem Training wollte sie sofort nach Hause, duschen, sich zurecht machen und dann los. Und sie hätte es auch rechtzeitig geschafft, wenn sie sich nicht mit Kakashi festgequatscht hätte. Er hätte sie so lange nicht gesehen und ob alles okay wäre. Sie hatte es einfach genossen mal wieder mit ihrem Sensei zu sprechen. Als sie auf die Uhr gesehen hatte, hatte sie sich so stark erschrocken, dass sie nur eine Verabschiedung murmelte und sofort nach Hause rannte. Jetzt stand sie zwar frisch geduscht, aber immer noch mit nassen Haaren, ungeschminkt und nackt in ihrem Schlafzimmer. Und wenn sich das Stylen lohnen sollte, dann würde sie noch mindestens 5 Minuten für den Weg brauchen. Natürlich könnte sie auch über die Dächer springen, dann wäre sie in weniger als eine Minute da, aber eben ihr Styling, welches sie noch vor sich hatte, umsonst. Also hatte sie noch 5 Minuten, um sich zurecht zu machen. Sie würde zu spät kommen, so oder so. Da brauchte sie jetzt auch nicht mehr hetzten. Also konnte sie sich in Ruhe ihrem Klamottenproblem zuwenden. Naruto meinte, dass er etwas feiern wolle und etwas wichtiges zu verkünden habe, also etwas leicht elegantes. Andererseits fand das Ganze in der Ramenbar statt, die nun etwas größer als noch vor ein paar Jahren war und auch richtige Tische beinhaltete, aber es war immer noch nur eine Ramenbar. Also etwas legeres. Kurz entschlossen zog sie eine dunkle Röhrenjeans, da es am Abend nicht mehr ganz so warm war, hervor und ein schwarzes, enganliegendes T-Shirt, dessen Ärmel knapp über ihre Ellenbogen gingen. Dazu würde sie ihre neuen schwarzen Riemchenschuhe mit den 10cm Absätzen anziehen. Elegant und leger zugleich. Perfekt. 15 Minuten später stand sie mit geföhnten Haaren, die sie einfach ihren Rücken hinab fallen ließ, leicht geschminkt und fertig angezogen vor dem Spiegel. Sie fand, dass sie recht gut aussah. Schnell schnappte sie sich ihre Handtasche und machte sich auf den Weg. Sie würde nur 10 Minuten zu spät kommen. Also noch annehmbar.
 

Schnell lief sie durch die Straßen Konohas. Die zahlreichen Blicken, die ihr gerade von der männlichen Bevölkerung hinterhergeworfen wurden, bemerkte sie schon gar nicht mehr. Strahlend öffnete sie die Tür zur Ramenbar. In der hintersten Ecke des Laden könnte sie schon lautes Gelächter und Geplapper hören. Es schienen schon alle da zu sein. Reihum saßen da: Neji mit Tenten, Shikamaru mit Ino, Naruto und Hinata, Shino und Kiba, Lee, Choij und Sai und Sasuke und… Karin. Kurz seufzte sie auf, bevor sie wieder ihr Lächeln aufsetzte und auf den Tisch zutrat.

„Hey Sakura, da bist du ja endlich. Ich dachte du kommst gar nicht mehr“, begrüßte Naruto sogleich.

„Naruto ich bin doch nur 10 Minuten zu spät. Ich hatte heute einfach viel zu tun. Und dann hat Neji auch noch ein Training angesetzt…“

„Welches vor einer Stunde vorbei war und sowohl Shikamaru als auch ich selbst haben es rechtzeitig geschafft“, grinste der Braunhaarige sie an.

Kurz wurde Sakura rot, bevor sie sich wieder fasste: „Ja ihr seid ja auch Männer.“

„Glaub mir Sakura, den Unterschied können wir sehr gut sehen“, kam es sogleich von Kiba, der sie anzüglich angrinste.

„Dafür sieht Sakura mal wieder am Besten von uns allen aus“, bemerkte Neji belustigt. Ein leises Schnaufen von Karin war zu hören, was aber niemand sonderlich beachtete.

„Und jetzt komm Cherry. Setz dich endlich. Dir sei verziehen. Immerhin beglückst du uns mit deiner Schönheit.“ Leicht genervt ließ sie sich von Neji auf die Sitzbank ziehen. Dass die Jungs sie immer so aufziehen mussten. Dabei hatte sie sich heute nicht mal besonders aufgebrezelt. Ganz im Gegensatz zu Karin, wie sie gerade merkte. Sie saß neben Neji und gegenüber von Karin und Sasuke. Ein super Sitzplatz, dachte sich genervt. Wo sie die Rothaarige doch so leiden konnte. Diese hatte ein noch kürzeres Oberteil als sonst schon an, einen schwarzen Rock, der ihr gerade so über den Po ging und hohe Stiefel. Definitiv nicht Sakuras Geschmack, aber wenn sie meinte. Ihr Blick fiel auf den Schwarzhaarigen. Dieser sah wie immer richtig gut aus. Er trug ein schwarzes Shirt, welches seine Haut noch heller wirken ließ und so den Kontrast dieser mit seinen Augen und Haaren noch betonte. Dazu eine schlichte dunkle Jeans. Doch sein Blick verwirrte sie. Er stierte Kiba an. Dieser warf ihr, wie immer wenn sie sich trafen, anzügliche Blicke zu. Doch wieso störte das den Uchiha so?

Doch schon bald wurde sie in andere Gesprächsthemen verwickelt, so dass sich ihre Gedanken von dem Uchiha lösten.

„Leute bestellt euch, was ihr wollt. Die Runde geht an mich“, rief Naruto begeistert in die Rund, als die Bedienung ihre Bestellung aufnehmen wollte.

„Sag mal Naruto hast du im Lotto gewonnen, oder wieso bist du so spendabel?“, fragte Sakura überrascht.

„Ich hab euch doch gesagt, dass ich was zu feiern habe und deswegen möchte ich euch etwas ausgeben.“

„Und was gibt es zu feiern, dass du dich so völlig untypisch verhältst?“, erhob Sasuke zum ersten Mal an diesem Abend das Wort. Auch für ihn war das Verhalten seines besten Freundes mehr als nur merkwürdig. War der Blonde doch so gut wie immer pleite.

„Das sag ich euch später“, grinste der Blonde in die Rund, während Hinata neben ihm leicht rot wurde. Alle wunderten sich, schlugen sein Angebot, ein kostenloses Abendessen zu genießen, aber nicht aus. Und so bestellten sie alle eine Nudelsuppe, während Naruto gleich drei in Auftrag gab. Die Stimmung war ausgelassen und gut. Und Sakura fühlte sich entspannt, wie schon lange nicht mehr.

„Kann ich euch noch etwas bringen?“, fragte Ayame, als sie nochmals an den Tisch trat. Als ihr Blick auf Sasuke fiel, errötete sie leicht. Sakura nahm das ganze recht belustigt hin. Inzwischen gab es wohl kaum eine Frau in Konoha, die dem Uchiha nicht verfallen war. Karin nah das allerding ganz anders auf.

„Ja du könntest uns endlich in Ruhe lassen und deine Augen von MEINEM Sasuke-kun lassen“, stauchte sie die Bedienung zusammen. Bei Sakura bildete sich daraufhin eine Wutader an ihrer Stirn. Ayame war nett und hatte es definitiv nicht verdient, so angemacht zu werden. Vor allem, da sie nichts getan hatte. Doch viel mehr störte sie, dass Sasuke selbst, dazu nichts zu sagen hatte. Gab er dieser Rothaarigen etwa noch recht?

„Danke Ayame. Du könntest uns bitte noch Sake bringen“, gab Neji die Bestellung auf. Er hatte gemerkt, dass die Stimmung angespannt war und gerade Sakuras Nerven ziemlich strapaziert wurden. Mit ein wenig Alkohol war der Abend hoffentlich gerettet, denn seine Cousine hatte einen schönen Abend verdient. Ja er wusste, was Naruto ihnen mitteilen wollte. Aber das würde er schön für sich behalten. Sakura würde es Naruto nie verzeihen, dass sie nicht die erste war, die davon wusste.

Ayame brachte sogleich 3 Flaschen Sake und für jeden ein dazugehörendes Schälchen. Neji schnappte sich sogleich die erste Falsche und goss jedem außer Lee ein. Karin hingegen beäugte die Rosahaarige skeptisch, als diese sich mit Ayame unterhielt. Gegen diese komische Schnepfe konnte sie nichts machen. Sasuke hatte ihr mehr als deutlich klar gemacht, dass er ihr Vertrauen brauchte, aber vielleicht konnte man sie ja über Umwege treffen. Sie hatte genau bemerkt, wie die Rosahaarige wütend geworden war, als sie selbst diese Bedienung angeschnauzt hatte.

„Also, Ayane… Ich könnte das nicht, so eine niedere Arbeit machen. Ich meine es muss dich doch total deprimieren, wenn du immer so hochrangige Shinobi bedienen musst, ohne dass dich einer erst nimmt. Ich meine, du findest doch nie einen angesehenen Mann, wie Sasuke-kun. So unscheinbar bist du.“

Die Braunhaarige erstarrte in ihrer Bewegung, riss sich aber zusammen, wünschte allen noch einen schönen Abend und verschwand.

Sakura indes zitterte schon fast vor Wut. Neji reagierte am schnellsten, goss ihr nochmal Sake ein, den sie auch sofort in einem Zug runterschluckte. Diese Rothaarige strapazierte wirklich ihre Nerven.

Die nächste Stunde verlief recht ereignislos. Ayame ließ sich nicht mehr blicken, aber Sakura wurde in angenehme Gespräche verwickelt, sodass sie die rothaarige, die sich an Sasukes Arm klammerte fast vergas.

Plötzlich bat Naruto um Ruhe.

„Hey Leute ich will euch was ganz wichtiges mitteilen, echt jetzt.“

„Was denn Naruto? Willst du uns sagen, dass du der nächste Hokage werden willst? Das wissen wir doch schon längst“, kicherte Sakura und die anderen stimmten mit ein.

„Maaaaaaannnnn, Sakura. Das ist sooooo gemein, echt jetzt“, meinte der Blonde beleidigt und blies die Backen auf.

„Na los Naruto. Was ist soooo wichtig, dass du uns hier her bestellt und uns etwas ausgegeben hast?“, fragte Sakura nun ernsthaft neugierig.

Naruto entspannte sich wieder und setzt jetzt ein Strahlen auf. Liebevoll nahm er die Hand der Blauhaarigen neben sich und ließ die Bombe platzen:
 

„Hinata und ich werden Heiraten.“
 

Totenstille. Alle sahen ihn mit großen Augen an, selbst Sasuke hatte einen leicht erstaunten Gesichtsausdruck. Naja Neji schien nicht sonderlich überrascht, sonder eher gespannt auf die folgenden Reaktionen und Karin saß gelangweilt da, bis…

„OH MEIN GOTT! DU HAST SIE ENDLICH GEFRAGT“, damit sprang Sakura auf und umarmte ihren besten Freund. „Herzlichen Glückwunsch du Depp.“

Tränen rannen ihre Wangen herunter und befleckten Narutos Shirt. Dieser zog die rosahaarige Frau noch enger an sich und war sichtlich gerührt über ihre Reaktion. Kurz darauf löste sie sich von ihm, wischte sich die Tränen aus den Augen und umarmte schließlich auch Hinata.

„Alles alles Gute. Du bekommst wohl den besten Ehemann, den man dir hätte wünschen können, Hinata.“

„Ich danke dir Sakura.“

Was alle verwunderte, war, dass Sasuke der zweite war, der die Information verarbeitet hatte.

„Glückwunsch Dobe. Da hast du ja wenigstens einmal im Leben etwas richtig gemacht.“

„Maaaannnn, Teme. Musst du mich eigentlich immer beleidigen?“

Dieser kleine Schlagabtauch riss endlich auch den Rest aus der Starre. Sie begannen zu lachen und gratulierten schließlich auch dem Verlobungspaar.

Es wurde noch eine Runde Sake bestellt und die Stimmung war noch fröhlicher, als sie an dem restlichen Abend schon war.

„Hinata zeig mal deinen Ring“, forderte Ino die zukünftige Braut irgendwann auf. Schüchtern aber trotzdem voller Stolz hob Hinata die linke Hand an dessen Ringfinger ein schlichter silberne Ring mit einem kleinen Diamanten zu erkennen war. Die Frauen der Runde waren total entzückt. Der Diamant ging farblich leicht ins Violette, sodass er die Farbe ihrer Augen widerspiegelte. Er passte perfekt zu ihr.

„Er ist wunderschön“, sprach Sakura ihren Gedanken ehrfürchtig aus.

„Naja ein wenig klein ist er schon“, erklang sogleich die nerv tötende Stimme der Rothaarigen. „Sasuke-kun wird mir einen größeren Diamanten kaufen. Ich mein es geht hier schließlich um eine Hochzeit, da sollte man schon tiefer in den Geldbeutel greifen.“

Sakura musste sich sichtlich beherrschen, ihr nicht die Faust ins Gesicht zu rammen. Ino rettete die Situation, indem sie fragte, ob Hinata schon ein Brautkleid hatte.

„Nein. Der Hochzeitstermin steht ja auch noch gar nicht fest.“

„Du musst mich unbedingt mitnehmen, wenn du eins kaufen gehst“, bestand die Blonde.

„Uns alle“, forderte Sakura sogleich.

„Natürlich kommt ihr mit. Ich brauche doch Beratung“, versprach Hinata sogleich.

„Hast du schon eine bestimmte Vorstellung?“, wollte die Rosahaarige interessiert wissen.

„Nein, irgendetwas schlichtes, nicht zu üppig.“

„Sakura nickte. Ja alles andere würde auch nicht zu Hinata passen.

„Also ich werde ein pompöses Prinzessinenkleid auf meiner und Sasukes Hochzeit tragen. Wenn es schlicht ist, merkt doch keiner, wer die Braut ist. Allgemein wird unsere Hochzeit recht pompös. Mit hunderten Gästen…“

„Ach ja und wer soll denn bitte kommen, dass ihr so viele Gäste habt? Ich meine Sasukes Familie ist tot und du kein besonders beliebter Teil dieses Dorfes“, funkelte Sakura sie an. Sie wusste, dass sie Sasuke mit der Aussage über seine Familie verletzt haben konnte, aber sie war einfach zu wütend im Moment. Der Logikfehler Karins brachte sie kurz aus dem Konzept, doch schnell fing sie sich wieder: „Die bekommen wir schon zusammen. Alle werden mich beneiden und…“

„Kannst du mal deine Klappe halten?“, schrie Sakura sie jetzt an. Ihr Geduldsfaden war gerade gerissen. „Es geht gerade mal nicht um DICH, sondern um MEINE Freunde. Dass du dich hier schon den ganzen Abend in den Vordergrund drängen musst, schön und gut, aber dass du den Abend jetzt endgültig kaputt machst, indem du uns nicht HINATTAS und NARUTOS Verlobung feiern lässt, ist echt das Letzte. Das sollte IHR Abend werden. Du besitzt anscheinend absolut kein Anstandsgefühl. Das ist echt nicht länger zu ertragen.“ An den Rest fügte sie ruhiger hinzu: „Naruto, Hinata es war echt ein schöner Abend, ich wünsche euch alles Gute und es tut mir leid, aber das kann ich mir echt nicht weiter antun.“

Mit diesen Worten schnappte sie sich ihre Tasche und verschwand aus dem Landen. Was sie nicht bemerkte, war, dass eine Person sie verfolgte.
 


 

Wütend stapfte sie die Straße zu ihrem Haus entlang. Diese dämliche Kuh hatte es tatsächlich geschafft, sie auf die Palme zu bringen. Es tat ihr so leid für Naruto und Hinata, aber die Anwesenheit dieser Giftnatter konnte sie einfach nicht länger ertragen.

„Kannst du mal stehen bleiben? Ich renn dir garantiert nicht bis sonst wo nach“, erklang die ruhige dunkle Stimme Sasukes.

„Dann lass es doch.“ Wütend schritt sie weiter, was sich aufgrund der hohen Absätze als ein wenig schwierig herausstellte. Aber das war ihr egal. Sie war nicht nur auf diese rote Hexe sauer, sondern auch auf IHN. ER hatte schließlich den gesamten Abend nichts zu deren Verhalten gesagt, sie nicht in ihre Schranken gewiesen und ihr somit irgendwo Recht gegeben.

„Kannst du mir mal sagen warum, du jetzt auf mich sauer bist?“

„Verschwinde zu deiner ach so tollen Freundin und feier deine Hochzeit mit ihr.“

Immer noch schritt sie weiter. Irgendwie kam ihr der Hinweg kürzer vor. Wieso war sie nicht schon längst Zuhause, sondern musste sich mit dem Schwarzhaarigen abgeben?

„Du übertreibst Sakura.“

Das war zu viel. Vor Zorn bebend blieb sie stehen und drehte sie sich zu ihm um.

„ICH übertreibe?“

„Ja.“ Einfach, kurz und schmerzhaft. Er fand ihre Reaktion übertrieben und die der Schlange okay.

„Du bist ein Idiot Uchiha. Weißt du was? Du passt doch hervorragend zu dieser Pute. Was verschwendest du noch deine Zeit mit mir? Deine Freundin wartet sicher schon sehnsüchtig auf dich.“

„Was ist eigentlich dein Problem Sakura? DU wolltest, dass wir nur Freunde bleiben. Jetzt benimmst du dich, wie ein eifersüchtiger Teenager. DU hattest deine Chance. MIR hast du keine gegeben. Sag bloß ganz plötzlich hast du es dir anders überlegt?“

Das ließ sie in ihrem Zorn stocken. Sie benahm sich wie ein Teenager? Irgendwo hatte er Recht, aber das wollte sie nicht einsehen. Schließlich hatte SIE den Abend nicht verdorben.

„Ja… nein… ach lass mich doch in Ruhe.“ Damit dreht sie sich wieder um und wollte davon laufen, als alles ganz schnell ging. Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrem Arm, die sie ruckartig zurückzog und dann lagen warme, weiche Lippen auf ihren. Kurz weiteten sich ihre Augen, bevor sie sich reflexartig schlossen und sie den Kuss erwiderte. Sasuke Uchiha küsste sie gerade mit solch einer Hingabe und Zärtlichkeit, dass sie ein starkes Kribbeln in ihrer Bauchgegend spürte. Nach schier endlosen Minuten, wie es ihr schien, löste er sich von ihr und stützte seine Stirn gegen ihre und sah ihr fest in die Augen.
 

Grün traf auf Schwarz.
 

Leise wisperte er ihr entgegen: „Ich habe nie behauptet, dass Karin meine Freundin ist oder es jemals war.“

Und damit küsste er sie wieder.
 

Und es fühlte sich so verdammt richtig an.
 


 


 


 

Es ist geschafft. Und es ist das längste Kapitel bis jetzt.Es hat sage un schreibe 34336 Wörter gebraucht, bis sie sich endlich geküsst haben. Ich hab sie eigenhändig gezählt ;)


 

Vielen Dank für die Kommis, sie motivieren mich weiter zu machen.


 

Jetzt zum Kapitel. Vielleicht hasst ihr Karin jetzt noch mehr, vielleicht mögt ihr sie auch, weil sie irgenwie einen Anteil daran hat, dass die beiden es ENDLICH geschafft haben. Ich hoffe black_lily bringt sie nicht gänzlich um, schließlich brauch ich sie noch. Falls ihr ihr jetzt irgendwelche Sympathien entgegen bringt... das wird sie wieder zunichte machen. Falls ihr sie ins unermessliche hasst... sie wird den Hass noch steigern. Dazu aber mehr im nächszen Kapitel. Hihi ich bin sooo gemein. Aber ich hab euch ein langes Kapitel hinterlassen, wünsche euch viel Spaß und hoffe, dass es nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ überzeugt.

Nach dieser langen Rede: Bis zum nächsten mal. Ich hoffe es hat euch gefallen <3


 

Ein neues Leben?

„Sasuke jetzt lass doch den armen Kellner in Ruhe“, ermahnte Sakura den Schwarzhaarigen belustigt.

„Hn.“

„Du machst ihm Angst.“

Belustigt sah die schöne Rosahaarige ihr Gegenüber an. Sasuke starrte den Kellner, der sie vorhin bedient hatte, seit geschlagenen 15 Minuten mit seinem Eisblick an. Sein Blick war so kalt, dass selbst Sakura Angst bekommen hätte, wenn sie nicht gewusst hätte, dass der Uchiha ihr nichts tun würde. Diesen Blick, so kalt, wie er jetzt war, hatte sie noch nie an ihm gesehen. Selbst als er bei Oroshimaru war, hatte sein Blick nicht diese Kälte gepaart mit unbändiger Wut.

„Gut so. Das soll er auch haben“, antwortete der Shinobi.

Ergeben seufzte sie.

„Sasuke könntest du deinen Blick bitte von dem Kellner nehmen? Schließlich hast du gerade ein Date mit MIR, nicht mit IHM.“ So langsam nervte sie sein Verhalten. Sie wollten schließlich zusammen Essengehen und jetzt wurde sie seit einer viertel Stunde fast ignoriert… wegen dem Kellner.

Endlich wand der Schwarzhaarige ihr wieder den Kopf zu.

„Tut mir Leid Sakura. Aber dieser Typ“, dabei war er noch einen kurzen, kalten Blick auf den Kellner, der schnell in die Küche flüchtete, „hätte dich einfach nicht so dumm anmachen müssen.“

„Sasuke er war nur höfflich. Das ist sein Job.“

„Hn.“

„Hey, bist du gerade eifersüchtig?“

„Hn.“
 

Sakura konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Seit 3 Wochen war sie jetzt mit Sasuke zusammen und es war alles so herrlich normal. Er war zwar nicht der Gesprächigste, doch alles andere wäre auch unnormal für ihn gewesen. Und schließlich sprach er ja mit ihr. Nur wenn ihm etwas störte, bekam sie dieses „Hn“ zu hören. Karin hatte sie seitdem dem Abend und dem damit verbundenen Streit nicht mehr wirklich zu Gesicht bekommen. Vielleicht nahm sie sie aber auch nur nicht mehr so intensiv wahr. Schließlich wusste sie ja jetzt, dass diese Karin nichts mit Sasuke hat. Moment gestand sie sich gerade ein, die Rothaarige zu verabscheuen, nur weil sie selbst gedacht hatte, dass die Brillenträgerin etwas mit Sasuke gehabt hatte? Anscheinend ja.

„Trainierst du morgen wieder mit diesem Pupillenlosen?“

Sakura stieß ein Seufzen aus.

„Neji, Sasuke, er heißt Neji. Und nein morgen ist kein Training angesetzt.“

„Dann trainierst du mit Naruto und mir mit?“, fragte er ohne auf ihre Verbesserung einzugehen.

„Leider nein. Ich kann nicht. Hinata hat mich gebeten, mit ihr schon einmal die Brautläden abzuklappern, damit sie sich zumindest schon für einen Stil entscheiden kann. Du hättest Ino erleben sollen, als ihr klar wurde, dass wir einen Tag gewählt haben, an dem sie keine Zeit hat“, Sakura setzte ein gequältes Lächeln auf, „Wir konnten sie nur damit beruhigen, dass Hinata kein Kleid anprobieren wird, sondern, dass wir nur eine Vorauswahl der Läden treffen wollen und sie bei der richtigen Brautkleidsuche auf jeden Fall dabei sein wird.“

Sasuke nahm die Information mit einem Kopfnicken hin.

„Sehen wir uns morgen Abend?“, fragte Sakura plötzlich leicht verlegen. Der Schwarzhaarige sah sie leicht erstaunt an. Es war immer noch zu niedlich, wie unsicher und schüchtern sie sein konnte. Als hätte sie Angst, bei einer falschen Frage oder Handlung, würde er sie verlassen. Und irgendwie rief diese Unsicherheit immer seinen Beschützerinstinkt hervor, ohne dass er etwas dagegen tun konnte.

„Ich komme nach dem Training zu dir“, legte er sogleich fest.

Auf Sakuras Gesicht bildete sich sofort ein Lächeln, welches selbst ihre Augen stahlen ließen. Und das bescherte Sasuke eine unglaubliche Wärme im Inneren.
 


 

„Wie wäre es mit dem hier?“ Sakura drehte sich zu ihrer Blauhaarigen Freundin und hielt ein schlichtes, enggeschnittenes aber doch sehr schönes Brautkleid in die Höhe.

„Nein. Das ist es auch nicht. Es ist zu… schlicht.“

Die Rosahaarige seufzte und hängte das Kleid zurück.

„Hinata, du hattest bis jetzt an jedem etwas auszusetzten. Sie waren dir alle zu pompös und das ist dir jetzt zu schlicht.“ Sie hätte wirklich nicht gedacht, dass die Hyuuga so anspruchsvoll ist. Die beiden waren jetzt seit 3 Stunden unterwegs und befanden sich gerade im 6. Brautkleider-Laden. Sakura hatte schon 100te wunderschöne Hochzeitskleider gesehen. Aber vielleicht nur, weil sie eben nicht die Braut war. Ob sie wohl auch so wie Hinata kein Kleid für gut genug befinden würde, wenn sie und Sasuke heiraten? Huch wo kam der Gedanke denn her? Sie war doch erst 3 Wochen mit Sasuke zusammen, Herr Gott. Woher sollte sie wissen, dass es wirklich hielt?
 

„Ich glaube hier finden wir nichts, Sakura. Lass uns zum nächsten gehen.“

Stumm seufzte Sakura nochmal auf. Wie sollte das erst werden, wenn sie wirklich nach dem KLEID und nicht nach einem passenden LADEN suchten?

„Wie wäre es, wenn wir uns erst mal einen Kaffee gönnen?“, schlug sie erschöpfungsbedingt vor. Die Blauhaarige drehte sich verdutzt zu ihr um, lächelte dann aber.

„Klar. Ich bin unmöglich oder Sakura?“

„Nein“, Sakura musste grinsen, „du bist eine ganz normale Braut.“
 


 

Lächelnd betrachtete Sakura ihre Freundin, während sie selbst einen Schluck ihres köstlichen Kaffees trank. Hinata wirkte aufgekratzt und ruhelos, doch gleichzeitig so selbstbewusst wie nie und vor allem… glücklich.

„Ihr werdet sehr glücklich werden da bin ich mir sicher. Du bist das Beste was Naruto je passieren konnte“, sprach die Rosahaarige ihren Gedanken auch so gleich aus. Kurz schaute Hinata verwirrt auf, bevor sich ein Strahlen über ihr Gesicht ausbreitete.

„Danke Sakura. Das bedeutet mir viel, dass du so denkst. Ich weiß, dass er dich sehr lange geliebt hat und dass er das vermutlich immer noch tut“, die Rosahaarige schüttelte den Kopf, doch Hinata bedeutete ihr zu schweigen und fuhr in ihrer Erklärung fort, „Es ist so. Du brauchst es nichtschön zu reden. Eine so starke Liebe geht nicht so schnell vorbei. Natürlich weiß ich, dass er mich auch liebt, aber ich weiß einfach nicht, ob seine Liebe mir gegenüber jemals annähernd so stark werden kann, wie zu dir. Doch das macht mir nichts aus. Er schenkt mir seine Liebe. Das ist mir genug. Ich werde mein bestes tun, um ihn trotzdem glücklich zu machen.“
 

Die glückliche Stimmung hatte jetzt einer leicht drückenden Traurigkeit Platz gemacht. Sakura sah ihrer Freundin einen Augenblick in die hellen Augen, bevor sie lächelnd den Kopf schüttelte.

„Du hast immer noch ein zu geringes Selbstbewusstsein. Dein Stottern magst du mir gegenüber abgelegt haben, aber deine Unsicherheit ist geblieben. Dabei kann ich gar nicht verstehen wieso. Hör zu Hinata. Naruto liebt dich und zwar von ganzem Herzen. Das was er mal für mich empfunden haben mag, war vielleicht eine starke Verliebtheit. Liebe empfindet er zwar auch für mich, da hast du recht, aber in einem völlig anderen Sinne. Er war in mich verliebt, aber jetzt liebt er mich, nur wie eine Schwester. Ich werde nie an dich herankommen, Hinata. Du bist sein ein und alles. Sein Gegenstück. Ich mag in den letzten Jahren ja kaum Gefühle zugelassen und der Liebe abgeschworen haben, aber meine Freundschaft zu Naruto war mir immer wichtig. Du machst ihn glücklich. Glücklicher, als jeder andere es je könnte. Du siehst anscheinend das Leuchten seiner Augen nicht, wenn er dich erblickt. Ein Leuchten, als wärst du alles was auf der Welt zählt. Mach eure Beziehung nicht kaputt, indem du so wenig Vertrauen in seine Liebe hast, denn das habt ihr beide nicht verdient.“

Gerührt sah die Blauhaarige die junge Frau vor sich an. Suchte nach einem Zeichen der Lüge, doch da war nichts. Und alles andere hätte die Hyuuga auch gewundert. Sakura mag in der letzten Zeit nicht die gefühlvollste gewesen sein, aber eine Lügnerin war sie nie. Zumindest nicht, solange es nicht um sie selbst ging. Denn die Lüge, dass es ihr in den letzten Jahren gut gegangen sein soll, hatte sie ihr in all der Zeit nicht abgenommen.

„Danke Sakura.“

Mehr brauchte nicht gesagt zu werden.
 

„Aber ich scheine ja nicht die Einzige zu sein, die jemanden hat, der einen glücklich macht“, spielte die Hyuuga auf die Beziehung der Haruno mit einem gewissen Schwarzhaarigen an. Sakura senkte nachdenklich den Blick und starrte auf ihre Kaffeetasse. Dies versetzte die Blauhaarige in Alarmbereitschaft.

„Stimmt etwa etwas zwischen dir und Sasuke nicht?“

Kurz blieb es still. „Nein… nein das ist es nicht. Es ist alles toll, nur…“

„Nur? Sakura was ist los? Du weißt doch, dass du über alles mit mir reden kannst.“

Ein Seufzen entglitt der jungen Frau, bevor sie den Kopf hob und sich ein leichter Rotschimmer auf ihren Wangen breit machte.

„Okay also es ist so… Ähm… Es ist… Ich habe… Naja du und Naruto ihr heiratet doch bald?“

Perplex nickte Hinata. „Was hat denn meine Hochzeit damit zu tun?“

„Naja nichts, aber… ich… das ist ja ein großer Schritt. Und da hab ich mich gefragt, ob du und Naruto schon… naja, ob ihr ES schon…“ Sakuras Stimme brach ab. Zu peinlich war ihr ihr Problem.

Hinata sah Sakura völlig verwirrt an. So schüchtern und peinlich berührt war die Rosahaarige noch nie gewesen. Selbst bei den teils sehr eindeutigen Anspielung der Jungs, war sie immer sehr locker mit dem Thema umgegangen. Und jetzt fiel es ihr so schwer zu fragen, ob sie schon mit Naruto geschlafen hatte? Daraus schloss die Hyuuga, dass die Haruno ein ernstes Problem haben musste. Und diese Erkenntnis gab ihr selbst die Kraft, völlig unverkrampft mit ihrer Freundin über das Thema zu sprechen.

„Du willst wissen, ob ich schon mit Naruto geschlafen habe?“

Leicht nickte ihr gegenüber.

„Auch wenn es meinem Vater nicht gefallen dürfte, bin ich nicht so altmodisch. Also ja, wir haben schon miteinander geschlafen.“

Hinata ließ ihrer Freundin Zeit die Information zu verarbeiten, um ihre nächste Frage zu stellen, denn dass das nicht alles gewesen sein dürfte, war der Blauhaarigen klar.

„Ähm.. und… und wann…?“

„Puh… Also wir waren ja schon ziemlich lange eng befreundet, bevor wir vor 1,5 Jahren zusammengekommen sind. Also hat es danach nicht wirklich lange gedauert. Vielleicht 2 Wochen.“

„Ah okay… und wie ist es?“

Jetzt war Hinata verwirrt. Wieso wollte Sakura wissen…? Und dann hatte sie es begriffen.

„Du hast noch nicht mit Sasuke…“

Sie konnte den Satz gar nicht zu Ende aussprechen, da schüttelte die Rosahaarige schon heftig den Kopf. Das hatte Hinata nicht erwartet. Sasuke machte nicht gerade den keuschesten Eindruck und die beiden waren schon 3 Wochen fest zusammen und immerhin schon 18.

„Weißt du“, begann Sakura leise, „es ist bis jetzt einfach noch nicht passiert. Aber ich bin ja nicht dumm. Wir sind beide keine Kinder mehr. Und Sasuke wird seine Bedürfnisse haben. Ich bin seine Freundin, da gehört das ja dazu, aber…“

Leicht lächelte Hinata.

„Du hast einfach Angst, weil es etwas ist, was du nicht kennst.“

Leicht nickte sie.

„Okay. Also bei mir und Naruto war es völlig spontan. Und das war gut so. Hätten wir es geplant, dann wäre ich wahrscheinlich vor Nervosität umgekippt. Du weißt ja, wie ich damals war.“

Jetzt musste auch die Rosahaarige lächeln. Die lockere Art in der Hinata sprach, nahm auch ihr sämtliche Anspannung.

„Ich gebe zu, dass es zuerst nicht sehr angenehm war. Aber es ist bei weitem nicht so schlimm, wie einige behaupten. Zumindest nicht, wenn du soweit bist, es wirklich willst und den richtigen Mann an deiner Seite hast. Mach dir nicht so viele Gedanken. Bei dir und Sasuke wird es auch einfach irgendwann passieren. Sag ihm, was dich beschäftigt und wenn du noch nicht so weit bist, stopp ihn. Keiner erwartet irgendwas von dir. Du solltest nur das tun, was du willst. Das sollte für dich doch kein Problem sein. Immerhin hast du sämtlichen Männern im Dorf in den letzten 2 Jahren auch einen Korb gegeben, obwohl alle was anderes von dir erwartet hatten.“

„Danke Hinata.“
 

Jetzt strahlten beide sich wieder an. Sie hatten sich gegenseitig ihre Ängste genommen. Und Hinata war froh auch endlich mal was für ihre Freundin getan zu haben.

Und jetzt wo sie in das strahlende Gesicht der Rosahaarigen sah, wurde sie sich nur zu deutlich bewusst, dass sie die ganze Zeit Recht mit ihrer Vermutung hatte. Sakura war all die Jahre unglücklich gewesen, während jeder andere sein Glück in der Liebe gefunden hatte. Sakura hatte allen zu ihrem Glück geholfen, von den meisten unbemerkt. Sogar ihr Cousin schien jetzt glücklich zu sein. Und alles was sie sich für die beste Freundin ihres Verlobten gewünscht hatte, war, dass diese die Liebe nicht aufgab und sie irgendwann erwidert werden würde. Und in diesem Moment wurde Hinata klar, dass vor ein paar Wochen dieser Wunsch in Erfüllung gegangen war.
 

Entspannt lag Sakura auf ihrer Couch. Unglaublich aber wahr. Sie und Hinata hatten nach dem Kaffee trinken doch noch einen Brautladen gefunden, indem es mehrere Brautkleider nach dem Geschmack der Blauhaarigen gab. Nächste Woche wollten sie mit Ino hin, um sie anzuprobieren und sich für eins zu entscheiden. Bei dem Gedanken an diese ihr bevorstehende Tortur seufze sie wieder auf. Plötzlich drang ein Klingeln an ihr Ohr. Schwerfällig erhob sie sich und ging zur Wohnungstür, um sie zu öffnen.

„Gerade heute klingelst du, wo meine Füße schmerzen, wie nach einer Shopping-Tour mit Ino? Sonst kommst du doch auch immer durchs Fenster,“ begrüßte Sakura ihren Freund.

Dieser gab ihr einen Kuss und meinte leicht schmunzelnd: „Ja und du beschwerst dich jedes Mal darüber.“

Wie die Rosahaarige dieses Schmunzeln doch liebte.

Die beiden begaben sich wieder ins Wohnzimmer und ließen sich auf die Couch fallen. Während der Schwarzhaarige seine Freundin in seine Arme zog, fragt er sie nach ihrem Tag.

„Naja außer dass mir fast die Füße abfallen, geht es mir ganz gut. Wie war dein Training?“

„Anscheinend weniger anstrengend. Zumindest tut mir nichts weh“, lächelte der Uchiha leicht.

„Ich schwör dir ich mach lieber 10 Trainingseinheiten mit Neji, als nochmal einer angehenden Braut beim Finden eines passenden Brautladens zu helfen.“

„Hn.“

Kurz schaute Sakura auf, bevor sie begriff.

„Wenn ich gesagt hätte, ich mach lieber 10 Trainingseinheiten mit dir, hätte das keine Aussagekraft“, schmunzelte Sakura, „und von Naruto, Shika und Neji ist der letzere mit Abstand der Anspruchsvollste.“

„Wieso bin ich nicht anspruchsvoll?“

„Natürlich bist du anspruchsvoll. Aber mit dir bin ich einfach viel zu gern zusammen, egal in welcher Situation.“

Damit ließ sich Sasuke von ihr Küssen und sich besänftigen.

„Du bist also gern mit mir zusammen?“

Er beugte sich vor, um sie erneut zu küssen.

„Das weißt du doch.“
 

Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Dennoch schloss sie die Augen und gab sich erneut seinem Kuss hin. Doch diesmal war der Kuss anders. Er wurde immer intensiver und drängender. Leicht ließen sie sich ins Sofa sinken, sodass Sasuke auf seiner Freundin lag, sich mit den Armen abstützend. Beide genossen die gegenseitige Zärtlichkeit sichtlich. Langsam wanderten die Finger des Schwarzhaarigen unter ihr Top und streichelten ihren flachen Bauch. Sakuras Finger blieben indes auch nicht untätig und fuhren kraulend durch seine Haarpracht. Als der Uchiha ihr Top hochschob, verkrampfte Sakura sich. Dies blieb von Sasuke nicht unbemerkt und so zog er die Hand wieder zurück und löste sich von den Lippen seiner Freundin. Als diese ihm schuldbewusst entgegen blickte, lächelte er leicht.

„Sakura, wenn du noch nicht willst, können wir warten.“

„Nein… nein, das ist… es nicht. Ich… möchte es, nur… sei bitte vorsichtig. Ich liebe dich.“

Völlig perplex sah der Schwarzhaarige ihr entgegen. In diese wundervollen smaragdgrünen Augen, die ihn voller Gefühl anfunkelten. Die Augen, die er so liebte. Dann bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen.

„Keine Sorge. Wir gehen es langsam an.“ Und mit diesen Worten beugte er sich wieder vor und nahm ihre Lippen vollkommen in Beschlag. Und diesmal konnte Sakura ihre Ängste ausblenden und sich fallen lassen.
 


 

Leicht blinzelte der Uchiha, als die Sonne sich durch den Spalt zwischen den nicht gänzlich zugezogenen Vorhängen von Sakuras Schlafzimmer auf sein Gesicht kämpft. Es war noch früh am Morgen, das merkte er sogleich. Es war sehr ruhig. Nur einiges Vogelgezwitscher und der gleichmäßige Atem der wunderschönen Frau in seinen Armen erreichten sein Ohr. Bei dem Gedanken an Sakura richtete sich sein Blick auf die schlafende Gestalt ebenjener. Sie sah so friedlich aus und wunderschön. Eng hatte sie sich an ihn gekuschelt, bevor sie gestern Nacht ins Land der Träume abgedriftet war. Die Nacht war auch für ihn unvorstellbar schön gewesen. Nicht nur, dass sie sich jetzt wirklich nah gekommen waren, auch hatte er seit langer Zeit ohne Alpträume geschlafen. Ob das an der Frau in seinen Armen lag? Und in diesem Moment blitzte ein Gedanke in ihm auf. Was wenn er seinen Plan eine Zeit lang beiseiteschieben würde? Wenn er in Konoha bleiben würde. Könnte er glücklich werden? Mir ihr? Reichte ihm diese Zukunftsaussicht? Ein Leben an Sakuras Seite? Und in dem Moment wurde ihm noch etwas klar. Es war etwas geschehen, was er immer für unmöglich gehalten hatte. Er hatte etwas, nein jemanden gefunden, der ihm wichtiger werden könnte als seine Rache. Oder war sie das sogar schon? Das wusste er nicht. Doch er wusste, er hatte sich verliebt und er würde alles daran setzten, herauszufinden, was ihm wichtiger war. Sakura hatte für ihn ein Opfer gebracht. Sie hatte ihm ihre Liebe geschenkt und zwar nur ihm. Nie hätte er angenommen, dass eine so schöne Frau sich ihre Unschuld für ihn aufheben würde. Ein Shinobi, der alle verraten hatte. Bei dem es nicht die leiseste Andeutung auf eine Rückkehr gab. Und doch hatte sie gewartet. Und vielleicht, ganz vielleicht könnte er auch solch ein Opfer bringen und seine Rache nicht nur vorläufig sondern endgültig vergessen… für die Frau in seinen Armen. Für Sakura… seine Sakura.
 


 

Als am Nachmittag eine Kunoichi durch das Dorf Richtung Trainingsplätze spazierte, drehte sich jeder nach ihr um. Doch anders als die Tage, Wochen und Monate davor lag es diesmal nicht an ihrer unglaublichen Schönheit. Es lag an dem Strahlen ihrer Augen, die nur so vor Glück sprühten. Ja Sakura Haruno war glücklich. So glücklich, wie noch nie in ihrem Leben. Es war einfach alles perfekt. Perfekt… ein Wort, von dem sie gelernt hatte es aus ihrem Wortschatz zu streichen. Schließlich folgte auf jede Ruhe der Sturm, zumindest in ihrem Leben. Doch jetzt, jetzt in diesem Moment und nach dieser wundervollen Nacht wollte sie nicht daran denken. Ihr bester Freund würde heiraten, ihre große Liebe war zurück, sie hatte wieder gelernt Gefühle zuzulassen und sie war mit dem Mann ihrer Träume zusammen. Zwar hatte er ihre Liebeserklärung nicht erwidert, doch das brauchte sie nicht. Es wäre nicht ihr Sasuke, wenn es ihm einfach so über die Lippen gekommen wäre. Und doch war sie sich sicher, dass er dasselbe empfand. Die kleinen Gesten und Blicke reichten ihr aus, um das zu wissen.

Als Sakura aus ihren Gedanken aufschreckte und wieder aufsah, erblickte sie die rothaarige Teamkollegin ihres Freundes.

„Hallo Karin. Wie geht es dir?“

„Ts. Als ob dich das interessieren würde.“

Die hübsche Kunoichi wollte sich heute nicht auf einen Streit einlassen und ging an der zickigen Frau vorbei, als diese nochmal die Stimme erhob und so die Rosahaarige zum Anhalten bewegte.

„Weißt du, genieß dein Glück solange du kannst. Rede dir ruhig ein, dass es Sasuke um dich geht. Am Ende werde sowieso ich siegen.“

Die Haruno drehte sich um und blickte in das triumphierende Gesicht der anderen.

„Wie meinst du das?“

„na du glaubst doch nicht ernsthaft, dass es Sasuke um dich geht. Bist du dir sicher, dass er es ernst meint? Wenn ja, hat er dir auch erzählt, wo er die letzten Jahre war?“

Sakura geriet ins Grübeln. Es stimmte, dass er ihr in all den Gesprächen darüber nichts verraten wollte. Warum?

„Weißt du, ich mag dich nicht. Ehrlich nicht. Aber ich finde es nicht gut, dass Sasuke dich verarscht. Also werde ich dir einen kleinen Tipp geben. Such nach Madara Uchiha und deine Fragen werden beantwortet werden.“

Damit drehte sich die Rothaarige um und verschwand. Doch hatte sie ihre Spuren hinterlassen. Eine völlig verwirrte Kunoichi.
 

Er war wirklich perfekt gewesen, zumindest für eine kurze Zeit. Aber es war eben zu perfekt, um Wirklichkeit sein zu können. Und eigentlich wäre Sakura dabei skeptisch geworden, denn nichts in ihrem Leben war bisher wirklich perfekt. Und doch wollte sie es nicht sehen. Das Unglück, das sich anzubahnen drohte…
 


 

*hinter der Ecke hervorguck*

Okay Leute ich schäme mich. Es tut mir so so leid. Eigentlich unverzeihbar. Aber es war WIRKLICH stressig in letzter Zeit. Die Uni hat mich wirklich in Beschlag genommen. In einem Monat hab ich endlich die letzte Prüfung hinter mir und ich hoffe, dass es dann mit dem schreiben schneller voran geht.
 

Ich hoffe ihr hatte frohe Weihnachten und seid gut ins neue Jahr gerutscht ;)


 

Dann noch gaaaaaanz lieben Dank an DarkBloodyKiss die sich noch extra bei mir gemeldet hat, um zu fragen, ob es weiter geht. Es freut mich ungemein, dass dir so viel an der Story zu liegen scheint :D

Und ja, es geht weiter, nur im Moment etwas stockend.


 

So jetzt zur Story. Wir gehen langsam in die heiße Phase. Karin hat da einen richtig großen Stein ins Rollen gebracht, der unser Liebespärchen ganz schön zu schaffen machen wird. Mehr wird noch nicht verraten ;)


 

Und noch was erfreuliches. Karin hat ihre Aufgabe erfüllt. Ich stell sie jetzt mal als Schutzschild vor mich und black_lily und alle anderen können ihre Aggressionen jetzt an ihr ausleben ;)


 

bis dahin verabschiede ich mich

LG

<3


 

Alles kommt ans Licht

„Verdammter Mist.“

Wütend schlug Sakura das vor ihr liegende Buch zu. Eigentlich sollte sie gut drauf sein, sich freuen. Gestern hatte sie endlich einen Weg gefunden, um Kyuubis-Chakra zurückdrängen zu können. Naja einen theoretischen Weg. Praktisch würde sie erst wissen, ob es wirklich funktionierte, wenn der Ernstfall eintreten sollte. Und sie hoffte einfach, dass das nie geschah. Dennoch war die Rosahaarige sich sehr sicher, dass es klappen würde. Und trotzdem hatte sie schlechte Laune. Eigentlich hatte sie sich in ihr Labor im Krankenhaus zurückgezogen, damit sie das Heilmittel für Tsunade endlich in Angriff nehmen kann. Doch seit sie vor 3 Stunden das Buch aufgeschlagen hatte, schweiften ihre Gedanken immer wieder ab und ließ sie sich nicht konzentrieren.

Müde griff sie nach einer alten vergilbten Karte. Sie wusste wo er war. Sollte sie ihn wirklich suchen gehen? Aber wäre das nicht ein großer Vertrauensbruch Sasuke gegenüber? Und wenn er ihr Vertrauen gar nicht verdiente?

Seit einer Woche zerbrach sie sich schon den Kopf darüber. In dieser Zeit hatte sie den Aufenthaltsort von Madara Uchiha ausfindig gemacht. Wer er war, das wusste sie. Durch ihren Zugang zu den Geheimarchiven und ihr immenses Interesse an der Geschichte der Uchihas, kannte sie wohl die meisten ihrer Geheimnisse, von denen andere nicht im Ansatz etwas ahnten. Vielleicht wusste sie sogar mehr als Sasuke selbst. Und gerade deswegen plagten sie Zweifel, anstatt Sasuke einfach zu vertrauen. Eigentlich dürfte Madara nicht mehr leben. Doch woher kannte Karin dann seinen Namen? War da doch mehr dran, als sie sich eingestehen wollte?

Langsam ließ sie ihren Blick in dem Raum umherschweifen. Ihr ganz eigener Raum. Hierhin konnte sie ein paar der geheimsten Dokumente vor Danzou retten. Als dieser gemerkt hatte, dass die junge Haruno Zugang zu den Archiven hatte und diesen auch besonders im Zusammenhang mit dem Thema Uchiha zu nutzen wusste, hatte dieser einige Schriften vernichten lassen. Doch in diesen Raum kam er nicht hinein. Hierhin hatte keiner Zugang außer Sakura selbst oder sie wollte es. Sie selbst hatte dieses Jutsu entwickelt, was sie unglaublich Stolz machte. Es war eine Abwandlung des schon recht starken Jutsus, welches die Geheimarchive schützte. Sie hatte mittels medizinischer Kenntnisse ihre DNA hineingemischt, sodass wirklich nur sie selbst es lösen konnte. Ein genialer wie auch schwieriger Schachzug. Ein Jahr hatte sie an der Entwicklung gearbeitet, bis es einwandfrei funktionierte.

Ach das brachte doch nichts. Die Kunoichi stand auf, packte ihre Sachen zusammen und verließ das Labor. Sie wurde heute Abend noch einmal mit Sasuke reden. Er war jetzt schließlich ihr Freund. Vielleicht würde er ihr alles von selbst erzählen. Wenn nicht, konnte sie sich immer noch auf die Suche nach Madara machen.

Doch ganz im Stillen hoffte sie, dass dies dann nicht mehr notwendig sein würde.
 


 

„Wie war eigentlich das heutige Training?“, fragte die junge Frau, während sie einen Schüssel voll Spagetti auf den Tisch stellte, während der junge Mann hinter ihr den Topf mit der Tomatensoße mitbrachte.

„Hn. Wie immer. Dobe ist einfach zu unaufmerksam, um auch nur ansatzweise eine Chance gegen mich zu haben.“

„Du weißt doch, dass er nicht richtig gegen dich kämpfen will, seit du wieder da bist. Ihm kommen dann immer die Erinnerungen von deinem Weggang wieder hoch.“

„Hn. Das ist mir bewusst. Aber er könnte das Training wenigstens etwas ernster nehmen.“

„Ja ich hab schon gehört, dass Hinata jedes Mal vor Angst fast in Ohnmacht fällt, wenn sie Naruto nach eurem Training sieht.“

„Es ist eine Sache, dass er nicht ernsthaft kämpfen will, aber eine völlig andere, dass er in der Gegend rumträumt, nicht bemerkt, dass er angegriffen wird uns sich demnach auch nicht verteidigen kann. Da kann ich nichts für“, rechtfertigte der Schwarzhaarige sich.

„Ihm geht im Moment einfach anderes im Kopf rum. Die Hochzeitsvorbereitungen beschäftigen ihn bestimmt genauso wie Hinata. Da könntest du ruhig etwas Rücksicht nehmen“, lächelte Sakura ihren Freund an, bevor sie sich eine Gabel Nudeln in den Mund schob.

„Hn.“

Schweigend aßen sie zusammen, bevor die junge Frau die Stille erneut unterbrach: „Hat Naruto dich eigentlich schon gefragt?“

Fragend hob Sasuke eine Augenbraue.

„Naja, ob du sein Trauzeuge sein willst?“

Hustend stellte der Mann sein Glas hin, von welchem er gerade getrunken und sich nach den Worten seiner Freundin verschluckt hatte.

„Was?“, brachte er keuchend hervor.

Bei dem Anblick musste Sakura leicht lächeln. Einen erschrockenen Uchiha sah man ja schließlich auch nicht alle Tage. Eigentlich nie.

„Ich nehme an, das bedeutet nein. Bist du noch gar nicht selbst auf den Gedanken gekommen? Ich mein, du bist für ihn wie ein Bruder.“

Augenblicklich verschloss sich Sasukes Gesicht wieder.

„Nein. Nein hab ich nicht“, kam es fast tonlos von ihm.

Die Rosahaarige sah ihn noch einen Augenblick an, bevor sie seufze und ihren Mut zusammen nahm.

„Du redest nicht über ihn. Nie.“

„Wir reden ständig über Naruto“, kam es gepresst über seine Lippen.

„Das mein ich nicht und das weißt du. Ich meine Itachi“, bei der Nennung dieses Namens zuckte der Schwarzhaarige erschrocken zusammen, „Du sprichst nicht über ihn, nicht darüber, was zwischen euch vorgefallen ist und auch nicht darüber, was du nach seinem Tod gemacht hast, bis du hier aufgetaucht bist.“

„Es geht dich nichts an!“, ließ der Uchiha jetzt lauter vernehmen.

Sakura zuckte kurz zusammen. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Diese Aussage hatte wehgetan. Und gleichzeitig wurde sie unglaublich wütend. Wütend auf seine Sturheit und seine Verschlossenheit.

„Ach ja ich vergas. Es geht mich nichts an. Ich bin ja nur deine Freundin.“ Mit diesen Worten stand sie auf, nahm die Teller und begab sich in Richtung Küche. Kurz die Augen schließend erhob sich auch der Shinobi, um ihr zu folgen. Im Türrahmen der Küche blieb er stehen.

„So hab ich das nicht gemeint…“

„Nein, natürlich nicht. Du meinst ja nie etwas so, wie du es sagst. Sasuke Uchiha ist ja für seine Ironie bekannt. Jetzt sag ich dir mal was Sasuke. Ich bin deine Freundin und wir führen eine Beziehung. Das bedeutet auch, dass mich sowas banales wie deine Vergangenheit, die dich im Übrigen bis jetzigen Zeitpunkt beschäftigt, etwas ANGEHT. Wenn du willst, dass das Ganze hier funktioniert, dann solltest du langsam mal anfangen, deine Denkweise zu verändern.“

Wütend knallte sie die Teller in die Spüle, stützte sich mit ihren Händen an dieser ab und atmete ein paar Mal tief ein.

„Okay. Es… ja es geht dich wirklich etwas an. Aber es ist einfach so, dass ich nicht gerne daran denke und noch weniger darüber sprechen will. Und es gibt wirklich nichts zu erzählen, was da wichtig wäre.“

Langsam stieß sie sich von der Arbeitsplatte ab und drehte sich zu ihrem Freund um.

„Siehst du, genau das sehe ich anders. Du warst fast 2 Jahre wie vom Erdboden verschluckt. Du hast nur erzählt, dass du bei einem Mann warst, der dir die Wahrheit erzählt hat und du jetzt Itachis Namen reinwaschen willst. Doch wie willst du das tun und warum hast du 2 Jahre gebraut, um hierher zu kommen? Wer war der Mann, bei dem du warst? Sasuke das sind alles Fragen, die mich etwas angehen und die wichtig sind.“

„Du hast wohl recht. Ich erzähl dir, was ich damals erfahren musste.“

Beide begaben sich ins Wohnzimmer und ließen sich auf der Couch nieder.

„Wie du vielleicht weißt, war Itachi schon sehr früh bei der Anbu. Er hat sein ganzes Vertrauen in Konoha und seine Oberhäupter gesetzt. Damals war der Uchiha-Clan aufgrund seiner Große und des Sharingans sehr mächtig. In Konoha breitete sich die Angst aus, dass die Uchihas die Regierung stürzen könnten. Sie brauchten einen Plan, um den Clan auszuschalten und dabei selbst vollkommen straffrei davonzukommen. So wurde meinem Bruder eingebläut, dass der Uchiha-Clan wirklich einen Putsch veranstalten will. Um sein Heimatdorf zu schützen, sollte er mit anderen Anbu alle Clan-Mitglieder umbringen. Um mich zu schützen, schlug er vor, den gesamten Clan alleine zu vernichten und dann als Verräter das Land zu verlassen. Dafür durfte er mich am Leben lassen. So sah alles nach einem Verrat aus den eigenen Reihen aus und niemand stellte die eigentlichen Verantwortlichen. Es muss in den geheimen Archiven eine Akte oder irgendetwas geben, wo der Befehl festgehalten worden ist. Ich weiß nicht, wer damals den Befehl gab. Aber ich möchte denjenigen finden und ihn zur Rechenschaft zwingen. Ich… Ich will ihm nichts tun, aber alle sollen wissen, wie es in Wirklichkeit war. Ich hab in den letzten Jahren nach Beweisen dafür gesucht, aber nichts gefunden. Dann hab ich beschlossen nach Konoha zurückzukehren, um nochmal neu anzufangen. Dennoch will ich das Missverständnis um Itachi aufklären. Bitte Sakura, du musst mir helfen. Du hast doch Zugang zu den Archiven. Ist dir irgendwann irgendwas aufgefallen, was mir helfen würde?“

Stumm sah die Rosahaarige ihren Freund an. Er wusste viel, sogar sehr viel. Doch sollte sie ihm von ihrem Wissen erzählen? Wusste er wirklich nicht wer dahinter steckte?

„Wer war der Mann, der dir das erzählt hat und woher weiß er das alles?“

„Das kann ich dir nicht sagen. Aber hast du in den geheimen Archiven etwas entdeckt?“

Langsam schüttelte sie den Kopf.

„Nein“, flüsterte sie leise, „Es tut mir leid.“

Es war ein Gefühl. Ein Gefühl, das ihr sagte, dass er ihr etwas verheimlichte. Und dass Mandara Uchiha scheinbar derjenige gewesen war, der ihm das alles erzählt hatte, bedeutete generell nichts Gutes. Sie wollte ihm ja vertrauen, aber dass er ihr den Namen nicht nannte, zeugte davon, dass er ihr etwas verheimlichte.

Und in dem Moment war ihre Entscheidung gefallen. Sie würde gehen und die Wahrheit suchen…
 


 

„Und du musst wirklich jetzt weg, um diese Kräuter zu suchen?“

„Das hab ich doch gesagt oder? Tsunade du weißt, dass ich so oder so gehen werde. Wenn es nicht wichtig wäre, würde ich deiner Bitte ja nachgeben hierzubleiben. Du weißt, wie ungern ich dich gerade jetzt allein lasse. Aber diese Kräuter könnten als Basis für ein Heilmittel deiner Krankheit dienen und ich hab sie nicht mehr vorrätig. Also werde ich morgen früh aufbrechen.“

Die Hokage wusste nur zu gut, dass ihre ehemalige Schülerin ihr etwas verheimlichte. Genauso wie sie wusste, dass Sakura nicht irgendwelche Kräuter holen wollte. Sie kannte die rosahaarige junge Frau einfach zu gut. Dennoch würde sie sie nicht aufhalten. Egal was Sakura vorhatte, es musste wichtig sein und sie setzte völliges Vertrauen in die Kunoichi.

„Soll ich Eyeless und Brain Bescheid sagen oder machst du das selbst?“

„Was? Wieso?“

„Naja Team 7 kann nicht mit. Naruto und Sasuke haben schon eine Kurz-Mission von mir erhalten. Sie werden noch heute Abend aufbrechen.“

„Nein das meinte ich nicht. Tsunade dies wird keine Anbu-Mission. Es wird nicht mal eine Team-Mission. Ich geh allein. Du brauchst alle verfügbaren Kräfte hier, wenigstens die, die über deinen Zustand Bescheid wissen. Ich geh allein“, erstickte die Haruno den Gedanken der Hokage gleich im Keim.

„Hm… Mir bleibt wohl keine andere Wahl. Meinetwegen. Ich erwarte dich dann vormittags in 2 Tagen zurück. Das dürfte mehr als genug Zeit sein.“

Sakura nickte in dem Wissen, dass sie es nicht rechtzeitig zurück schaffen konnte. Der mutmaßliche Aufenthaltsort lag in etwa eine Tagesreise entfernt. Dann musste sie Madara noch ausfindig machen und sich die notwendigen Informationen beschaffen. In 2 Tagen war das nicht zu bewältigen. Doch das konnte sie Tsunade erklären, wenn sie zurück war.

Gerade wandte sie sich zur Tür, als Tsunade sie noch einmal aufhielt.

„Und Sakura? Egal was ist, pass auf dich auf.“

Leicht lächelnd blickte sie zu ihrer ehemaligen Meisterin.

„Tsunade, es ist nur eine einfache Besorgungs-Mission. Wahrscheinlich sogar D-Rang. Ich glaube, ich werde klar kommen.“

Und mit einem Augenzwinkern verschwand sie.
 


 

„Du gehst also auf eine Einzelmission?“

„Ja, das habe ich doch gerade gesagt, oder Sasuke?“

Energisch schloss sie ihre Beintasche. Sakura war gerade dabei alles Notwendige für ihre morgige Mission vorzubereiten, als Sasuke vor ihrer Tür stand. Er wollte sich vor seiner Mission nochmal von ihr verabschieden.

„Und hattest du noch irgendwann vor, mir davon zu berichten, wenn ich nicht hier aufgetaucht wäre?“

„Mein Gott. Kannst du mir mal verraten, warum du so gereizt bist? Natürlich hätte ich es dir noch gesagt. Ich wusste von Tsunade, dass du mit Naruto noch heute Abend auf Mission gehst. Ich wollte noch schnell alles vorbereiten und wäre dann zu dir oder zum Tor gekommen. Was denkst du eigentlich von mir?“

Wütend blitzten die beiden sich an, bevor der harte Ausdruck des Schwarzhaarigen von dessen Gesicht verschwand.

„Tut mir leid, Sakura.“

Seufzend gab auch die Rosahaarige ihre gespannte Haltung auf, bevor sie auf ihren Freund zutrat und ihn umarmte.

„Ich weiß ja, dass du angespannt bist, weil du glaubst, dass du dich auf dieser Mission beweisen musst. Aber so ist es nicht. Genieß einfach das Vertrauen, dass Tsunade in dich hat und der Rest wird schon gut gehen.“

„Hn.“

„Wann seid ihr zurück?“

„Spätestens in 2 Tagen gegen Nachmittag, wenn man von morgen rechnet. Und du?“

„Tsunade erwartet mich ebenfalls 2 Tagen nach Missionsbeginn zurück, allerdings schon gegen Vormittag“, grinste die Kunoichi zu ihrem Freund hoch.

„Dann erwarte ich ein erstklassiges Empfangskomitee“, gab der Uchiha gespielt überheblich von sich.

„Wird erledigt“, versprach die Haruno in dem Wissen, dass sie erst nach Sasuke im Dorf eintreffen würde.

„Und es ist wirklich nur eine leichte Mission?“

Leicht besorgt drückte der Shinobi die Frau noch ein wenig fester an seine Brust.

„Mach dir nicht so viele Gedanken. Das ist ja fast schon unheimlich. Ich muss nur ein paar Kräuter für Tsunade holen. Dann kann ich vielleicht endlich den Heilungstrunk für sie zusammenstellen.“

Es erschreckte die junge Frau fast selbst, mit welcher Leichtigkeit ihr diese Lüge über die Lippen kam.

„Hn. Dann sehen wir uns in zwei Tagen.“

Mit diesem Gruß und einem Abschiedskuss wollte der Uchiha sich verabschieden und machte sich schon auf den Weg zur Tür, als er nochmal von der schönen jungen Frau aufgehalten wurde: „Sasuke warte.“

Gespannt, was sie ihm noch mitteilen wollte, drehte er sich zu ihr um, als sie sich ihm schon um den Hals geworfen hatte.

„Seid vorsichtig und… kommt gesund zurück.“

Nach diesen Worten gab die schöne Kunoichi dem Mann einen langen und vor allem sehr intensiven Kuss. Ein Kuss, der Sasuke verwirrte. Ein Kuss, der noch immer seine Gedanken beherrschte, als er am Tor stand und sich mit Naruto auf den Weg machte. Wieso hatte dieser Kuss sich so sehr nach einem Abschied angefühlt? Einem Abschied für immer…
 


 

In wahnwitzigem Tempo preschte eine rosahaarige Kunoichi durch die Wälder. Anhand der weißen Weste und der Katzenmaske konnte man erkenne, dass sie eine ANBU sein musste. Der Vollmond beschien ihre schöne Gestalt und verlieh ihr eine Anmut, die wohl niemand für möglich gehalten hätte.

Sakura bewegte sich sicher auf den einzelnen Ästen, ihr Atem ging gleichmäßig. Obwohl sie am frühen Morgen losgezogen und somit den gesamten Tag und die halbe Nacht ohne Pause durchgerannt war, spürte sie keinerlei Müdigkeit. Erstens konnte sie sich die einfach nicht erlauben. Wenn sie in Konoha keinen Verdacht erregen wollte, musste sie so schnell wie möglich zurück sein. Die Verspätung so kurz wie möglich halten. Und zweitens war sie nicht umsonst eine ANBU. Tag und Nacht durchzulaufen ohne zu rasten, gehörte noch zu den leichtesten Aufgaben in ihrer Ausbildung. Noch ein paar Stunden, dann würde die Sonne aufgehen und in etwa um diese Zeit hätte sie ihr vorläufiges Ziel erreicht. Eine kleine zwielichtige Stadt, in dessen Nähe Madara Uchiha sich versteckt hält. Dort würde ihre Suche beginnen.
 

Lautlos landete sie einige Stunden später auf den Boden. Die Sonne war vor einer halben Stunde aufgegangen und strahlte ihr knapp über den Häuserdächern entgegen. Sie war endlich angekommen. Kurz straffte sie die Schultern, atmete eine durch die Maske hindurch aus, bevor sie auf den Eingang zuschritt. Sobald sie diesen durchquert hatte, folgten ihr die ersten neugierige, aber vor allem misstrauische Blicke. Kein Wunder. Es kam wahrscheinlich nicht sehr häufig vor, dass eine maskierte ANBU durch dieses Dorf spazierte. Sie erregte Aufsehen, aber genau das wollte sie schließlich erreichen.

Langsam trat sie in das einzige Wirtshaus der Stadt ein und ließ sich an einen der Tische nieder. Argwöhnische Blicke der wenigen restlichen Gäste lagen sofort auf ihr.

Der Wirt, ein kleiner dicklicher Mann mit fettigem Haar erkundigte sich dennoch nach ihrer Bestellung: „ Was kann ich für sie tun?“

„Ein Frühstück und ein Tee“, war ihre kurze emotionslose Antwort.

Als der Wirt wieder verschwunden war, ließ sie ihren Blick durch den Raum gleiten. Was sie sah, stimmte sie unzufrieden. Ein paar schmächtige Kleinkriminelle, zwei schwache Shinobi und einige zwielichtige, aber dennoch normale Bürger. Kein hohes Tier war unter ihnen. Das könnte die Suche nach Madara erschweren.

Sie brach ihre Beobachtung ab, als der Wirt mit ihrer Bestellung wieder auf sie zutrat.

„Kann ich sonst noch etwas tun?“

Man merkte dem Mann deutlich an, dass er über ihre Anwesenheit nicht erfreut war. Für ihn war sie eine Unruhestifterin. Ein kurzes Lächeln zuckte über ihre Lippen, als sie die wachsende Ungeduld des Wirtes bemerkte. Diesem blieb diesem jedoch wie jedem anderem dank ihrer Maske verborgen.

„Vielleicht… Ich such jemanden. Ich habe Informationen, dass die Akatsuki sich in der Nähe aufhalten sollen. Ich möchte mit ihrem Anführer sprechen.“

Die Augen des Mannes weiteten sich vor Schreck, bevor sie sich wütend zusammenzogen.

„Hör zu Mädchen. Ich weiß nicht, wer du bist, aber du solltest schnell von hier verschwinden. Für Leute wie dich ist hier kein Platz.“ Damit verschwand er wieder.

Leicht lächeln lehnte Sakura sich zurück. Sie war sich sicher, dass dieses Anliegen sich schnell verbreiten würde und letztendlich bei dem Richtigen ankommen würde.

Ein bulliger Mann trat schon nach kurzer Zeit der Ruhe an ihren Tisch. Gelangweilt rührte sie in ihrem Tee, von dem sie ebenso wenig zu sich genommen hatte, wie von dem Frühstück. Beides würde heute auch unangerührt bleiben.

„Hey“, versuchte der Typ sich bemerkbar zu machen, während sie weiterhin versuchte ihn zu ignorieren.

„Süße, ich rede mit dir“, gab jetzt ein wenig gereizt von sich.

Schließlich wandte sich Sakura ihm zu und blickte in das Gesicht eines der Shinobi, die sie schon kurz nach Betreten des Raumes wahrgenommen hatte.

„Ich bin nicht deine Süße“, gab sie eisig zurück.

„Das könnten wir doch ändern, was meinst du?“

„Hn.“

Mittlerweile starrte sie ihr Gegenüber nieder, was dieser auch zu bemerken schien, da er leicht unsicher wurde.

„Was soll das eigentlich mit der Maske. Bist du so hässlich, dass du dein Gesicht nicht zeigen willst? Kann ich mir ja gar nicht vorstellen.“

Mit diesen Worten wollte er nach ihrer Maske greifen, doch bevor seine Finger auch nur ansatzweise das Porzellan berühren könnte, war die Rosahaarige aufgesprungen, hatte nach seinem Arm gegriffen und ihn ihm auf den Rücken verdreht.

„Verdammt“, keuchte der Mann vor Schmerzen.

„Hör mir jetzt genau zu“, sprach Sakura eisig in sein Ohr, „Du solltest dir beim nächsten Mal genau überlegen, mit wem du dich anlegst.“

Kurz sah sich nach dem Wirt um und rief ihm zu: „Die Rechnung geht an meinen Freund hier.“

Noch einmal zog sie dessen Arm nach oben, so dass er erneut schmerzhaft auf keuchte. Dann ließ sie ihn los, macht auf den Absatz kehrt und wollte aus dem Wirtshaus spazieren. Doch kurz vor der Tür nahm sie das Zischen eines Kunais wahr. Blitzschnell vollführte sie eine elegante Drehung und fing das Wurfgeschoss mitten im Flug ab. Sekunden danach stand sie plötzlich hinter ihrem Angreifer.

„Ich hatte gedacht, du wärst klüger und hättest dir meine Warnung zu Herzen genommen.“ Mit diesen Worten rammte sie das Kunai in die Hand ihres Vordermanns, die er auf dem Tisch abgestützt hatte. Ein Schrei erfüllte den gesamten Raum.

„Vielleicht erinnert dich eine Narbe das nächste Mal an meine Worte“, wisperte sie mit einem Grinsen in sein Ohr.

Einen Augenblick später erinnerten nur ein paar Kirschblüten auf dem Boden, dass eben noch eine Frau hinter ihm gestanden hatte. Sakura selbst war verschwunden.

„Miststück.“
 


 

Langsam schlenderte die Rosahaarige Kunoichi durch die Stadt. Eigentlich hatte sie ja vorgehabt in dem Wirtshaus zu warten, bis ein Shinobi auftauchen würde, der ihr weiterhelfen konnte. Doch wegen diesem Idioten hatte sie es da nicht ausgehalten. Vielleicht hatte das alles ja auch seinen Vorteil. Durch die ganze Aktion hatte sie sicher viel Aufsehen erregt. Vielleicht würden die richtigen Leute ja so schneller auf sie aufmerksam werden.

Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zur Sonne hinauf. Jetzt war es schon Mittag und sie hatte immer noch keine Anzeichen, wo sie Madara finden konnte. Sie würde also auf jeden Fall zu spät nach Konoha zurückkehren.

Als die Haruno den Kopf wieder senkte, blickte sie genau auf einen jungen Shinobi, der sie unverhohlen musterte. Er war nicht besonders aufsehenerregend und anhand des Chakras, welches sie spürte, konnte sie erkennen, dass er auch nicht der stärkste war. Dennoch zog er sie in seinen Bann. Und dies sagte ihr, dass er derjenige war, auf welchen sie die ganze Zeit gewartet hatte.

Als hätte er ihre Gedanken gelesen, drehte er sich um und schlenderte auf den Ausgang der Stadt zu.

Die Konoha-nin folgte ihm.
 

Ihr Vordermann schien es nicht besonders eilig zu haben. Schon seit einer Stunde folgte sie ihm durch den Wald, ohne dass die Beiden auch nur ein Wort miteinander gewechselt hätten. Doch dies störte Sakura nicht mal. Viel mehr nervte sie die Tatsache, dass der Shinobi sich nicht in Ninja-Manier fortbewegte, sonder einen Spaziergang zu vollführen versuchte.

„Willst du mich verarschen? Verrate mir endlich, wo ich finde, wen ich suche“, platze ihr jetzt doch der Kragen.

Langsam drehte der junge Ninja sich um und blickte sie amüsiert an. Eine Begebenheit, die Sakura nur noch mehr zum rasen brachte.

„Wen suchst du denn?“, fragte er gespielt ahnungslos.

Sakura hatte eigentlich keine Lust auf dieses Spielchen. Allerdings erkannte sie auch, dass der Typ wohl ihre einzige Chance war, ihr Ziel zu erreichen.

„Ich will zu Akatsuki. Genauer gesagt zu deren Anführer. Und ich denke, das weißt du ganz genau.“

Schlagartig verschwand der amüsierte Ausdruck und machte einem ersten Platz.

„Bist du dir auch wirklich bewusst, auf wen du dich da einlässt?“

Ein kurzes Nicken der Rosahaarigen sollte ihm Antwort genug sein.

Ein leicht trauriger Ausdruck huschte über sein Gesicht.

„Gut. Du wirst bereits erwartet.“

Damit wand er sich um und führte sie zu einem riesigen Felsen. Er formte ein Reihe von aufwendigen Fingerzeichen, denen selbst Sakura mit ihrer vollen Konzentration nicht wirklich folgen konnte. Nach dem der Shinobi das letzte Fingerzeichen schloss, legte er eine Hand an die Felswand und ein kleines Beben erschütterte die Erde. Kurz darauf verschwand ein Teil des Felsens und eine Doppeltür erschien, die sich sogleich öffnete, sodass man in eine Art Höhle hineingehen konnte.

„Von hier aus musst du alleine gehen. Ich bin nicht berechtigt, dich weiter zu begleiten.“

Sakura nickte nur und verschwand ins Innere. Direkt nachdem sie eingetreten war, schloss sich der Eingang wieder. Doch was ihre Aufmerksamkeit viel mehr fesselte, war das Innere selbst. Es war gar keine Höhle, zumindest keine im klassischen Sinn. Vor ihr erstreckte sich eine Art Foye, welches mit normalen Wänden von anderen Räumen getrennt war. Gegenüber befand sich eine weitere Doppeltür. Doch schnell legte sich Sakuras Aufmerksamkeit auf den Mann, der mittig der Halle stand. Er hatte orangenes Haar, eine Menge Piercings im Gesicht und einen Akatsuki-Mantel an.

„Pein.“

Ein leichtes Grinsen huscht über sein Gesicht.

„Wie ich höre, kennst du mich. Allerdings halte ich es für angebracht, dass du jetzt diese Maske abnimmst. Schließlich möchte auch ich wissen, mit wem ich es zu tun habe, wenn dieser jemand schon nach mir sucht.“

Doch die Haruno machte keine Anstalten ihre Hände in Richtung Maske zu bewegen.

„Wie kommst du darauf, dass ich dich gesucht habe?“, stellte sie herausfordernd die Frage.

„Naja. Mir ist zu Ohren gekommen, eine Rosahaarige Kunoichi mit einer ANBU-Maske such nach mir“, grinste er sie erneut höhnisch an.

Doch erlosch dieses Grinsen schnell, als er hörte, wie sie zu lachen begann.

„Nein. Ich habe nicht nach dir gesucht, aber ich bin mir sicher, du kannst mich zu demjenigen führen. Ich habe nach dem Anführer der Akatsuki gesucht.“

„Und er steht vor dir. Also was willst du?“, erwiderte der Oranghaarige jetzt zornig. Dass diese Frau scheinbar keine Angst zu haben schien und seine Autorität in Frage stellte, war eine Frechheit.

Auch die Belustigung in Sakuras Zügen verschwand.

„Ich denke, wir beide wissen, dass du nicht der Anführer bist, auch wenn du das den Rest der Welt glauben machen konntest. Also führe mich zum wahren Anführer“, sprach sie jetzt ernst.

Für einen Moment weiteten sich Peins Augen vor Überraschung, bevor er sie wütend zusammenzog.

„Gut, dann folge mir.“
 

Er führte sie durch die Doppeltür, über einen langen Flur, zu einer Wendeltreppe. Im nächsten Stockwerk angekommen, ging der Rundgang durch ein paar Räume zur nächsten Wendeltreppe. Langsam bekam Sakura das Gefühl, in einem Schloss zu sein und nicht in einer Höhle. Dass dieser Gedanke gar nicht so falsch war, sollte sie später herausfinden. Nach der Durchquerung eines noch längeren Flurs kamen sie an einer letzten Treppe an. Pein wandte sich ihr zu.

„Geh dort hoch und du wirst finden, wonach du suchst.“

Sie nickte ihm zu und stieg die letzten Stufen hoch. Ihr Herz schlug unnatürlich schnell, doch sie durfte sich nichts anmerken lassen. Oben angekommen entdeckte sie eine einzige Tür. Sie schritt darauf zu und trat ein ohne zu klopfen.

Wieder empfing sie ein anderer Raum, als sie erwartet hatte. An der rechten Seite befand sich eine Glasfront, die das komplette Zimmer im Licht der Nachmittagssonne erstrahlen ließ. Ansonsten glich der Raum einem normalen Empfangsraum mit Sofas und Sesseln. Auf der Linken erstreckte sich eine riesiges Regal voll mit Büchern. In der hinteren linken Ecke stand ein Schreibtisch, welcher mit Schriftrollen übersät war. Und genau an diesem Tisch stand der Mann, den sie gesucht hatte. Ein schwarzhaariger Mann mit einer orangenen Maske auf.

„Madara Uchiha“

Der Name kam ihr über die Lippen, bevor sie überhaupt daran gedacht hatte. Kurz weitete sich das eine Auge, welches sie erkennen konnte, bevor es scheinbar vor Belustigung zu funkeln begann.

„Wie ich sehe, sind wir Maskenträger wohl unter uns. Allerdings habe ich mir angewöhnt, stets der Einzige im Raum zu sein, der eine Maske trägt. Verehrteste, Ihr erlaubt doch…?“ Mit diesen Worten schnellte ein Kunai auf die Kunoichi zu, welches sie diesmal nicht abfing. Somit traf es sein Ziel, die obere Mitte der Maske. Sekunden später zog sich ein länglicher Riss über die gesamte Maske, bevor sie in zwei brach und zu Boden fiel.

„Sakura Haruno, Konohas Kirschblüte. Es ist mir eine Ehre euch ins Gesicht sehen zu dürfen. Ich habe gehört, nicht jeder hatte dieses Glück, doch diejenigen, welche es doch hatten, schwärmen in den höchsten Tönen von euch. Und ich muss gestehen, ihr schafft es wahrhaftig dies zu übertreffen.“

Schmunzelnd trat er auf sie zu. „Ihr habt wahrscheinlich eine lange Reise hinter euch. Setzen wir uns doch.“

„Ihr wusstet von Anfang an, wer ich war.“ Es war eine Feststellung seitens Sakura, dennoch ging der Schwarzhaarige darauf ein.

„Natürlich. Es gibt nicht besonders viele rosahaarige Kunoichi und euer Ruf eilt euch voraus. Was mich allerdings in Erstaunen versetzt hat, war, dass Ihr sowohl meinen Namen als auch von meiner Stellung wisst. Mich würde brennend interessieren, welche Geheimnisse ihr noch kennt. Sasuke muss wohl zu viel erzählt haben“, überlegte er nachdenklich.

Bei Sasukes Namen zuckte sie kurz zusammen. Er war also wirklich bei Akatsuki gewesen. Doch warum wusste Madara, dass Sasuke jetzt in Konoha war? Genau das galt es für sie herauszufinden.

Ein trauriges Schmunzeln huschte nun über ihr Gesicht.

„Nein, Sasuke hat eigentlich nichts verraten. Zumindest nichts über euch.“

Nun war das Akatsuki-Oberhaupt sichtlich überrascht.

„Nun habt ihr mein wahrhaftiges Interesse geweckt. Ihr versetzt mich in Erstaunen. Wie habt ihr von mir erfahren?“

Nun war es an Sakura zu Schmunzeln.

„Ich schlage euch einen Deal vor. Eine Geschichte gegen eine andere. Eine Frage gegen eine Frage. Was meint Ihr?“

Madara sah sie misstrauisch an.

„Was für eine Frage gäbe es, auf die Ihr scheinbar noch keine Antwort gefunden habt?“

„Nun, eine simple. Was will Sasuke in Konoha? Was hat er vor?“

Erkenntnis spiegelte sich in Madaras unverstecktem Auge.

„Ihr seid wahrlich so klug, wie man sagt. Vielleicht noch klüger. Schönheit mit Intelligenz und Stärke in unglaublichem Maße vereint. Ihr imponiert mir. Na schön. Ich bin ein neugieriger Mensch. Verratet mir das Geheimnis eures Wissens und ich verrate euch, was Ihr wissen wollt.“

Sakura lächelte. Sie hatte es geschafft.

„Madara Uchiha, Mitbegründer von Konohagakure und Besitzer des Mangekyo Sharingans. Eigentlich nach einem Kampf gegen den ersten Hokage gestorben. Da euer damaliges Ziel war Konoha zu zerstören, wird sich das in den Jahren auch nicht geändert haben. Glaubt mir. Ich habe mich lange mit den geheimen Schriften des Uchiha-Clan befasst und durch Zugang zu den geheimen Archiven, kenne ich fast die gesamte Geschichte unseres Dorfes. Vor ein paar Wochen ist eine junge Frau bei uns aufgetaucht. Sie gehörte wohl zu Sasukes Team, als er Itachi gesucht hat. Karin? Sie gab mir den Tipp, dass ich bei euch die Antwort finden würde, warum Sasuke zurückgekehrt ist. Euren Namen konnte ich sofort zuordnen. Jedoch dachte ich zu diesem Zeitpunkt, wie wohl alle, dass ihr tot wärt. Allerdings blieb mir schleierhaft, woher sie dann euren Namen kennen sollte. Ich nehmen an, nicht mal Sasuke wusste von euch, bevor Ihr euch seiner angenommen hat?“
 

Kurz nickte der Schwarzhaarige und verdeutlichte ihr fortzufahren.

„Nun ja. Es gab schon vor zwei Jahren Gerüchte, dass Sasuke zu den Akatsuki gestoßen sein soll. Ich suchte in den geheimen Archiven nochmal alles heraus, was ich über euch gelesen hatte. Mir viel auf, dass es zwischen euch und Akatsuki einige Parallelen gibt. Kurz nachdem Ihr für tot erklärt wurdet, tauchten Akatsuki das erste Mal auf. Euer Ziel war es schon immer, Konoha zu zerstören und Akatsuki hat uns vor zwei Jahren ebenfalls angegriffen. Die Akatsuki jagen die Biju-Geister. Eine Macht, mit der Ihr schon einmal versucht habt Konoha zu zerstören. Jedenfalls manifestierte sich diese Idee in meinem Kopf, auch wenn ich mich selbst für verrückt erklärt habe, da dies so unrealistisch war. Dennoch setzte ich alles daran, euer Versteck herauszufinden. Es ist unglaublich, wie viele Informationen in den Archiven schlummern. Betrachtet man sie einzeln, ergeben sie keinen Sinn. Doch wenn man alles ordnet, alles zusammensetzt, dann bemerkt man, dass die Akatsuki häufiger in dieser Gegend gesichtet wurden, als irgendwo sonst. Ein recht aktueller Bericht einer ANBU-Einheit, die eine Frau in einem Akatsuki-Mantel hier gesehen haben will, ließ mich alles auf diese Karte setzten. Und wie ich feststellen muss, hatte ich wohl recht.“
 

Stille erfüllte den Raum, nachdem Sakura geendet hatte.

„Ihr seid eine wahrhaft beeindruckende Persönlichkeit, Sakura Haruno. Ich hoffe, euch ist bewusst, dass zu viel Wissen auch gefährlich sein kann?“

Kurz musste die Rosahaarige an Danzou denken. Ja es war ihr mehr als nur bewusst. Unbeeindruckt sah sie ihr Gegenüber an.

„Warum zweifelt ihr an Sasuke? Warum seid ihr hier?“

„Ganz einfach. Er hat erzählt, dass er vorhatte den Namen seines Bruders reinzuwaschen. Dass er dabei mit euch zusammengearbeitet haben muss, hat mich misstrauisch gemacht. Ihr hasst Konoha so sehr, dass ihr euch die Gelegenheit nicht entgehen lassen würdet, es zu zerstören. Ihr habt ihm erzählt, dass eine Person in Konoha für den Clan-Mord verantwortlich ist. Alles was ich mich gefragt habe, ist, warum Ihr nicht seinen Hass auf ganz Konohagakure geschürt habt. Ich denke, jetzt seid Ihr dran.“

Wissbegierig starrte sie Madara an.

Dessen sichtbares Auge verzog sich erneut, wie zu einem Schmunzeln.

„Wahrlich zu klug. Ich denke, Ihr habt euch eure Antwort redlich verdient. Nach Itachis Tod habe ich Sasuke aufgelesen. Er war schwer verletzt. Ich sah es als meine Aufgabe als sein letzter Blutsverwandter, ihn gesund zu pflegen und ihm die Wahrheit über Itachi zu erzählen. Wie ich deiner Erzählung entnehmen konnte, hat er dich bereits über den Verrat aufgeklärt. Sasuke wollte mir erst nicht glauben. Doch nach und nach erkannte er die Wahrheit. Ich wollte Konoha wirklich angreifen und so Itachi rächen, doch Sasuke sah das anders. Zumindest in der Anfangszeit.“

„Was soll das heißen in der Anfangszeit.“

Schlack spiegelte sich im Auge des Uchihas.

„Geduld ist eine Tugend, Verehrteste. Nun ja, ich denke, ein jeder muss einen Makel haben. Und da dieser offensichtlich weder in eurer Intelligenz noch in eurer Schönheit oder Stärke liegt, wird es wohl die Ungeduld sein. Jedenfalls… Sasuke war der Ansicht, dass der bloße Angriff auf Konoha nicht ausreichen würde. Er wollte der ganzen Zeit zeigen, welches Unrecht sie Itachi getan haben. Natürlich wollte er die Verantwortlichen zur Strecke bringen, doch vorher wollte er einen stichhaltigen Beweis, dass auch keiner daran zweifeln konnte.“
 

*Er hat es nicht verdient, auf ewig als Clanauslöscher bekannt zu sein.*
 

*Bitte Sakura, du musst mir helfen. Ist dir irgendwann irgendwas aufgefallen, was mir helfen würde?*
 

„Je mehr er nach Beweisen gesucht hat, desto verzweifelter wurde er, da er nichts fand. Er wusste, dass es Beweise oder Aufzeichnungen geben musste. Die Verzweiflung schürte den Hass noch mehr. Er erkannte, dass nicht nur Einzelpersonen an seinem Schicksal Schuld sind. Vielmehr ist er der Ansicht, dass ganz Konoha hilf das Geheimnis zu verschleiern oder die Augen bewusst davor verschließt.“

In Sakura tobten die Gefühle. Das klang nicht nach dem Sasuke, der sich Vorgestern noch um ihr Wohl gesorgt hatte.
 

Hass

Schuld

Ganz Konoha
 

Langsam bekam die ANBU regelrecht Angst vor der Wahrheit, doch es gab kein Zurück mehr. Sie musste jetzt alles wissen.
 

„Warum ist Sasuke nach Konoha zurückgekommen?“
 

Madara schien unter seiner Maske regelrecht höhnisch zu grinsen. Kein gutes Zeichen, wie sich gleich bestätigen sollte.

„Der Junge ist ebenfalls klug müsst Ihr wissen. Vielleicht nicht so sehr wie Ihr selbst, aber dennoch beachtlich. Und er ist ein großartiger Schauspieler, wie ich jetzt feststellen darf. Er war der Meinung, dass es in Konoha definitiv Aufzeichnungen geben müsste. Allerdings wäre es als Feind sicherlich schwieriger an diese heranzukommen. Also entschloss er sich, nach Konoha zurückzukehren. Sich das Vertrauen zu erschleichen, um an die Beweise zu kommen. Sobald er sie hätte, würde er zurückkommen, damit wir gemeinsam Konoha vernichten können.“
 

Sakuras Herz raste. So viele Gedanken prasselten auf sie ein. So viele Erinnerungen.
 

*Sasuke Uchiha, nach eingehender Beratung, wirst du unter folgenden Bedingungen wieder ins Dorf aufgenommen*

*Sasuke kommt ins Team 7* Tsunade
 

Sein seltsames Verhalten am Anfang:
 

*Du bist hübsch geworden*
 

*Sakura, es.. es tut… mir leid, wie ich mich benommen habe.

Einfach nur Freunde?*
 

Welche Geheimnisse sie ihm verraten hatte, einfach so:
 

*Warum musst du so oft zu Tsunade?*

*Ich greife ihr beim Papierkram manchmal unter die Arme*
 

*Du hast Zugang zu den Geheimarchiven?*

*Eine ihrer engsten Vertrauten. Ich hab so meine Privilegien*
 

Der Streit mit Neji, bei dem er ihr die Augen öffnen wollte. Warum hatte das damals nicht geklappt?:
 

*DU BENIMMST DICH WIE EINE, VERBLENDETE, KINDISCHE UND VERLIEBTE GÖRE.*

*Du hast immer noch diese kleinen, unschuldigen Sasuke aus deiner Kindheit im Kopf. Aber das ist er schon lange nicht mehr. Er hat sich verändert.*

*WOHER WEIßT DU DENN, DASS ER DEIN VERTRAUEN NICHT AUSNUTZT.*

*Er ist mir wichtig, weil wir eine gemeinsame Vergangenheit haben. Ich hab die schlimmen Dinge aber nicht vergessen. Aber er scheint seine Taten wirklich zu bereuen.*
 

Die gemeinsame Zeit mit Sasuke:
 

*Hey, bist du gerade eifersüchtig?*
 

*Aber mit dir bin ich einfach viel zu gern zusammen, egal in welcher Situation.*
 

*Keine Sorge. Wir gehen es langsam an.*
 

*Es geht dich nichts an!*
 

*Aber hast du in den geheimen Archiven etwas entdeckt?*
 

Die Küsse, ihre gemeinsame Nacht. Es sollte alles gespielt sein? Wieso war sie so blöd. Sie hatte ihm doch von Anfang an nicht vertrauen wollen. Wie konnte sie so leichtfertig sein? Er hatte sie alle getäuscht. Wahrscheinlich hatte Naruto ihm schon vorher erzählt, dass sie als Tsunades Schulerin Sonderrechte genoss. Das Komische Verhalten am Anfang wäre damit erklärt.

Sie war nicht klug, nein. Sie war dumm, einfach nur dumm und naiv.
 

Madara beobachtete ihren inneren Konflikt interessiert. Sie hatte ihn mit ihrem Wissen überrascht, ja. Aber er hatte sie völlig aus der Bahn geworfen. Was Sasuke wohl mit ihr gemacht hatte, dass sie jetzt so verstört wirkte?

„Weiß er, wer dafür verantwortlich ist. Du musst es wissen, schließlich weißt du alles darüber. Hast du ihm gesagt, wer dahinter steckt?“, fragte sie.

„Ja. Er weiß, dass der Auftrag von den damaligen Ältesten und dem Hokage ausging, allen voran Danzou.“

Plötzlich dreht sich alles. Er hatte sie belogen, bei allem.
 

*Ich weiß nicht, wer ihm damals den Befehl gab*
 

„So Sakura Haruno, ich denke Ihr habt eure Antworten erhalten, auch wenn sie euch nicht zu gefallen scheinen. Was werdet Ihr jetzt tun?“
 

Sakura sah in konfus an. Ihr kam jetzt nur ein Gedanke: „Raus. Ich muss hier raus.“

„Wie Ihr wünscht. Ich hoffe wir sehen uns bald einmal wieder Verehrteste.“

Nach diesen Worten erhob sie sich schnell, rannte aus der Tür, die Treppen runter, bis zum Ausgang. Die Tür stand offen. Sie schlüpfte hinaus, der kühlen Nachtluft entgegen. Es war dunkel geworden. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie lange sie im Akatsuki-Versteck gewesen war. Doch das war jetzt unwichtig. Alles was Sakura wollte, war, rennen. Und das tat sie auch. Sie rannte zurück nach Konoha, in dem Versuch, dem eben gehörten zu entkommen. Doch es gelang nicht.
 

Hass

Vertrauen

Beweise

großartiger Schauspieler

Geheimarchiv
 

Sie war so dumm gewesen…
 


 

Es war dunkel, als sie auf einem Ast stand, Konoha in Sichtweite. Sie hatten den Rückweg schneller geschafft, als gedacht. Kein Wunder, wenn man um sein Leben rannte… nein vor dem Leben davon rannte.

Trotzdem war sie zu spät. Tsunade hatte sie gegen Mittag erwartet, jetzt war es fast Nacht. Der Mond leuchtete rund vom Himmel, der ansonsten wolkenverhangen war. Es war kein Vollmond, dennoch wirkte es fast so. Das Dorf lag friedlich da. Zu friedlich, wie Sakura fand. Es war fast schon idyllisch. Und das war falsch, alles war falsch. Ihr momentanes Leben war falsch.

Die Haruno sprang vom Baum ab und lief auf den Eingang des Dorfes zu. Die Nachtwache nickte ihr zur Begrüßung zu, als sie auch schon weiter ins Dorf hinein ging. Als sie den halben Weg gegangen war, entdeckte sie eine Person auf sie zugehen. Bei seinem Anblick zog sich ihr Magen zusammen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Das leichte Lächeln im Gesicht, die Erleichterung in seinen Augen. War das alles nur gespielt?
 

„Hey. Da bist du ja endlich. Ich hab mir Sorgen gemacht. Ich dacht, die würdest spätestes heute Mittag zurück sein. Ist etwas passiert?“

Er wollte einen Schritt auf sie zumachen, sie in den Arm nehmen, aber sie wich zurück und er blieb verwundert stehen.

„Ist… Ist es wahr?“

Sakura verfluchte sich für die gebrochene Stimme und die Tränenansammlung in ihren Augen.

„Was?“

Sasuke wirkte erstaunt, konnte sich ihre Reaktion nicht erklären.

„Hast du uns alle die ganze Zeit angelogen? Warum bist du hier Sasuke?“

„Das weißt du doch. Ich wollte neu anfangen.“

„LÜGE!“, schrie sie. Mit einem Mal war die Wut zurück, drängte ihre Trauer in den Hintergrund.

„Du wolltest die ganze Zeit nur irgendwelche Informationen über den Auftragsmord an deinem Clan, um dann Konoha zerstören zu können. Nicht nur die Verantwortlichen, wobei du natürlich längst weißt, wer das ist. Ganz Konoha.“

Alles in Sakura schrie danach, dass er ihr Widersprechen sollte, dass Madara ihr nur Lügen erzählt hatte. Aber das verschlossene Gesicht und die zurückgekehrte Kälte sagten etwas anderes aus.

„Woher hast du das?“, brachte er nur zischend zwischen den zusammengepressten Zähnen hervor.

Kein Widerspruch, keine Erklärung.

Damit hatte sie Gewissheit.

„Das ist doch völlig egal. Wie konntest du uns alle so anlügen. Uns etwas vormachen. Ich dachte, da wäre endlich etwas zwischen uns. Aber du nutzt jegliches Vertrauen aus. Schlägst jede Chance auf ein neues Leben aus. Wieso?“

„Das verstehst du nicht Sakura.“

„Nein? Warum nicht?“

„DU WEIßT NICHTS. Dein Leben lang wurdest du angelogen, ich wurde angelogen. Alle wurden angelogen und keiner wollte es merken. Du hast keine Ahnung, was in Konoha vor sich gegangen ist. Deswegen verstehst du es nicht!“, brüllte er schon fast außer sich.

Die darauffolgende Stille wurde plötzlich von einem Klatschen unterbrochen. Beide schauten zur Seite, von wo das Geräusch kam. Danzou stand da, mit einem Ellenbogen an den Gehstock gelehnt und klatschte in die Hände.

„Wirklich eine erstklassige Vorstellung, die ihr da bietet.“

„Verschwinde Danzou“, forderte Sakura sogleich. Er war wirklich der letzte, den sie jetzt gebrauchen konnte.

„Aber, aber meine Liebe. Dann verpasse ich ja das Beste. Ich bin sicher, du wolltest unseren jungen Uchiha gerade darüber aufklären, dass du sehr wohl eine Ahnung hast.“

„Verschwinde“, brachte sie zornig zwischen den Zähnen heraus.

„Was meint er Sakura?“, wandte sich nun auch der Uchiha an sie. Das war ganz und gar nicht das Gespräch, das sie jetzt führen wollte.

„Gar nichts.“

„Aber, aber. Hast du nicht eben eine Predigt darüber gehalten, wie schlecht das Lügen ist? Dann solltest du jetzt nicht damit anfangen. Mein lieber Uchiha, wusstest du schon, dass unsere hübsche Sakura das Geheimnis längst herausgefunden hat? Noch bevor du überhaupt hier erschienen bist. Sie ist einfach zu neugierig und ich habe sie nicht ernst genug genommen. Sie hat die Akte gefunden, in der der Befehl zur Ermordung des Uchiha-Clans erteilt und aufgezeichnet wurde. Ärgerlich aber auch.“

Sakura biss sich auf die Zähne. Das war nicht gut. Das sollte er nie erfahren. Sasuke drehte sich zu ihr um.

„Du wusstest davon. Die ganze Zeit? Und du hast nichts gesagt oder unternommen?“

„Oh, irr dich mal nicht Sasuke. Unsere Sakura hier ist äußerst gewitzt. Sie hat die Akte doch glatt mitgehen lassen und irgendwo versteckt. Nur leider weiß ich nicht wo.“

„Verschwinde endlich Danzou. Du hast genug Ärger verbreitet.“

„Wie du wünschst.“

Sie war ein Kunai und den älteren Mann und er verpuffte. Es war ein Doppelgänger, das wusste Sakura die ganze Zeit. Nur hätte es nichts gebracht ihn vorher anzugreifen. Er hätte es abgefangen. Jetzt hatte er alles gesagt und seinen Doppelgänger zerstören lassen.
 

„Du hattest den Beweis die ganze Zeit?“

Sasuke brodelte.

„Du hältst mir hier einen Vortrag, wie falsch es doch ist alle zu belügen und du tust nichts anderes? Ich habe dir gesagt, wie wichtig dieser Beweis ist. Du lässt es zu, dass über einen Unschuldigen falsch gedacht wird und einen Schuldigen lässt du einfach weitermachen? Du bist echt das Letzte, Sakura. Du bist oberflächlich und scheinheilig.“

„Ich hatte ja wohl recht damit, das Geheimnis vor dir zu behüten. Du warst auch nicht ehrlich Sasuke.“

„Das ist was anderes. Ich spiele mich hier auch nicht als Moralapostel auf.“

„Nein, du stellst nur deine Rache über alles andere. Dass ich gute Gründe gehabt haben könnte, kommt dir nicht mal in den Sinn.“

„DAFÜR GIBT ES KEINE RECHTFERTIGUNG!“

Beide atmeten schwer.

„Okay. Ich gebe dir eine letzte Chance. Sag mir, wo die Akte versteckt ist und ich vergebe dir.“

Sakura sah in traurig an.

„Es gibt nichts, was du mir vergeben müsstest, da ich nichts falsch gemacht habe. Und die Akte kann ich dir nicht geben. Heute noch viel weniger, als vor 3 Tagen. Meine Gründe für den Verschluss haben sich nicht geändert. Mein Wissen über deine Absichten schon. Und diese festigen die Gründe noch einmal. Es tut mir leid, Sasuke. Aber ich kann nicht.“

„Dann gibt es nichts, was mich hier noch hält.“

Sakuras Herz zog sich zusammen. Sasuke schritt auf sie zu und an ihr vorbei. Sie hatte nicht die Kraft sich nochmal zu ihm umzudrehen, aber eine Frage musste sie noch stellen.

„Sasuke. Hast du je etwas anderes gefühlt, als deine Rache in der gesamten Zeit, die du hier warst?“

Eine kurze Stille entstand. Sasukes Schritte hatten gestoppt, der Mond war hinter der dichten Wolkendecke verschwunden. Dann erhob der Uchiha nochmal seine Stimme: „Ja. Verachtung für alle Dorfbewohner.“

In der nächsten Sekunde war er verschwunden und Sakuras Herz zersprang endgültig. Zeitgleich strömten wahre Sturzbäche an Regen herab und Sakura hatte das Gefühl, die ganze Last nicht mehr halten zu können, sodass ihre Beine nachgaben und sie mit den Knien auf den Boden aufschlug. Durch den Regen konnte ein Außenstehender nicht erkennen, ob sie weinte, oder der Regen ihr Gesicht so benetzte. Doch Sakura selbst wusste es. Die warme Flüssigkeit auf ihrem kalten Gesicht zeugte von Tränen, von vielen Tränen.
 

In dem Moment kam ein Shinobi angelaufen. Einer von Tsunades Boten, das wusste Sakura, dennoch nahm sie ihn kaum war.

„Haruno-san, Haruno-san!“, schrie er durch den tosenden Regen.

Sakura sah auf.

„Endlich habe ich Sie gefunden. Kommen sie schnell. Tsunade-sama ist zusammengebrochen…“
 

Trügerische Hoffnung

Man sagt Hoffnung ist das letzte was bleibt. Doch was passiert, wenn einem die Hoffnung genommen wird? Was bleibt dann von einem übrig? Hoffnung kann trügerisch sein, doch die Momente in denen wir uns ihr hingeben, sind so wundervoll, dass wir es als besser empfinden, diese Zeit zu genießen und uns der Wahrheit erst dann zu stellen, wenn selbst diese Hoffnung verloren ist. Doch was ist besser. Die Hoffnung zu haben und sich später dem Schmerz zu stellen oder gar nicht erst hoffen, nicht leben, um nicht enttäuscht zu werden.

Trügerische Hoffnung.

Was passiert, wenn die Hoffnung genommen wird und sei sie noch so trügerisch gewesen?
 


 


 

Puh... geschafft. Okay es hat echt lange gedauert, aber irgendwie hab ich echt mit dem Kapitel gekämpft. Immerhin ist es etwas länger geworden, als die anderen, Ich hoffe, das entschuldigt für die lange Wartezeit ;)

Ich muss gestehen das von dem Kapitel vielleicht 20% geplant waren. Der Rest hat sich so entwickelt. Wirklich feststand eigentlich nur die Schlussszene und die finde ich irgendwie nicht gelungen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir.


 

Ansonsten ist zu dem Kapitel zu sagen, dass es wohl der Höhepunkt der Geschichte ist. Es endet im großen Knall ;)

Keine Angst es gibt noch ein paar Kapitel, um das irgendwie wieder zu kitten xD

Aber was passiert mit Tsunade?


 

Bei dem Kapitel würde mich besonders interessieren, was ihr davon haltet. Was war gut, was schlecht. Und was glaubt ihr: Wer hat recht? Sasuke, der Sakura als scheinheilig bezeichnet oder Sakura, die Sasuke als Verräter enttarnt hat?

Die Frage hab ich echt versucht, mir selbst zu stellen, aber irgendwie, ich weiß nicht... ich kann beide verstehen :P


 

So genug gequatscht. Inzwischen ist es 2.03 Uhr morgens. Hoffe euch hats trotzdem gefallen. bis zum nächsten Mal.

LG

<3


 

Tsunades Vermächtnis

Der Himmel war wolkenverhangen. Kein Regen, aber doch passte das Wetter wie so oft zur Stimmung. Das Wetter war schon seit zwei Tagen trüb und trostlos. Es passte perfekt. Und trotzdem war alles so falsch. Sakura stand in der ersten Reihe von hunderten, die hinter ihr folgten. Neben ihr saßen Naruto und Danzou. Jeweils daneben Kakashi und Hinata und die anderen beiden Ältesten. Irgendwo hinter ihr würden all die anderen sein. Neji, Shikamaru, Sai, Ino, Tenten…

Einfach jeder aus dem Dorf war gekommen. Gaara wollte auch kommen, doch wurde er wegen wichtiger Angelegenheiten in Suna festgehalten. Vielleicht war das auch gut so. Vielleicht war dies eine Feier, der nur die Einwohner Konohas beiwohnen sollten.

Tss… Feier. Wenn sie das Wort schon hörte. Es gab nichts zu feiern. Und dennoch hatte diese Veranstaltung diesen Namen. Ständig sprachen alle von Trauerfeier, Gedenkfeier, Sonst-irgendein-Scheiß-Feier.
 

Was das Ganze hier wirklich darstellte, war ein Abschied. Ohne Feier. Denn es gab nichts zu feiern.

Langsam ging Sakura ein paar Schritte in Richtung des Podiums, auf dem seitlich ein Rednerpult und mittig ein langer Tisch, welcher komplett mit schwarzem Stoff überzogen war, aufgebaut worden war. Auf dem Tisch blickte ihr das lächelnde Antlitz ihrer ehemaligen Meisterin. Der Rock ihres schwarzen Kleides schwang an ihren Knien hin und her. Sie war sich bewusst, dass sie in ihrem Leben wahrscheinlich noch nie so gut ausgesehen hatte. Und sie hasste es. Es war falsch. Alles war falsch.

Ihr langen rosa Haare, waren in einer aufwendigen Frisur hochgesteckt, zwei schwarze Haarreifen ruhten auf ihrem Kopf. Das schwarze Neckholder-Kleid lag am Oberkörper eng an und schmeichelte so ihrer Figur, bevor es an den Hüften immer weitläufiger wurde.

Bevor sie das Rednerpult erreichte, dachte sie noch einmal daran, wie es dazu kam, dass sie diesen Weg gerade ging, gehen musste…
 


 

~* FLASHBACK *~
 

Abwesend saß Sakura in einem der Stühle vor Tsunades Schreibtisch. Neben ihr saß ihr bester Freund Naruto, der aufopferungsvoll ihre Hand hielt und diese mit seinem Daumen streichelte. Links von ihr saßen in einigem Abstand Danzou, Homura Mitokado und Koharu Utatane. An die rechte Wand gelehnt, stand Kakashi mit verschränkten Armen.

Am Schreibtisch saß nicht wie sonst Tsunade, sondern Shizune. Ansonsten war der Raum leer.

Als die Schwarzhaarige einen Brief, der Grund für ihr aller Beisammensein, öffnete, sah sie besonders Sakura besorgt an.

„Bist du sicher, dass du das schaffst. Es ist eigentlich wichtig, dass du dabei bist, aber wenn…“

„Nein“, unterbrach die Rosahaarige sie leise, „Ist schon okay. Ich schaff das.“

Dankbar spürte sie den festen Druck an ihrer Hand. Sie hatte die letzten Stunden so viel geweint, dass jetzt keine Tränen mehr übrig waren. Naruto war ihr die ganze Nacht nicht von der Seite gewichen. Hatte ihr immer wieder gesagt, dass es nicht ihre Schuld war, dass sie nichts dafür könnte. Und obwohl sie das anders sah, war sie unglaublich froh darüber jemanden zu haben, der sie tröstete. Dabei hatte der Fuchsjunge eigentlich selbst Trost dringend nötig. Ihn hatte das Ereignis viel heftiger getroffen. Schließlich hatte er, anders als sie, nichts von der Krankheit gewusst. Dennoch hatte er sich rührend um sie gekümmert, seine eigenen Bedürfnisse hinten angestellt. Die Tatsache lies einen neue Welle der Schuld über sie herein stützen. Doch in den letzten Stunden hatte sie es geschafft, die Gefühle hinter einer Wand aus Taubheit und Leere wegzusperren. Ein Schutzmechanismus, der sie vor einem endgültigen Zusammenbruch bewahrte.

„Wie du meinst“, mit diesen Worten öffnete sie den Umschlag, der mit Wachs versiegelt worden war und begann den Inhalt vorzutragen.

„Ich Tsunade Senju, Godaime Hokage, schreibe hiermit meinen letzten Wille nieder. Nach meinem Tod, sei er durch Kampf, Attentat oder meiner Krankheit heraufbeschworen, vermach meiner einzigen Schülerin Sakura Haruno sämtliche Bücher, die in meinem Besitz sind. Naruto Uzumaki soll eine seltene Schriftrolle, welche sich in der Kommode meines Schlafzimmers befindet, erhalten. Sie erläutert eine seltene Wind-Technik, von der ich mir sicher bin, dass Naruto sie schnell erlernen wird. Außerdem soll er die Kette des ersten Hokage, welche sich schon in seinem Besitz befindet, bekommen. Ich wünsche mir, dass er sie ein Leben lang trägt. Kakashi Hatake vermache ich meine Armbanduhr, in der Hoffnung, dass er in Zukunft pünktlicher ist. Desweiteren ist einer der drei Briefe, die diesem Testament beigefügt sind, für ihn bestimmt. Die anderen beiden sind an Sakura und Naruto adressiert.“

Völlige Stille umhüllte den Raum. Keiner wusste, was er jetzt noch sagen sollte. Es gab einfach nichts, was man sagen konnte.

Plötzlich unterbrach Danzous wütende Stimme die Stille: „Das ist ja alles ganz nett, Shizune. Aber ich weiß wirklich nicht, warum Sie uns drei hier her bestellt haben. Wir müssen dringen über die Angelegenheit eins neuen Hokage in Angriff nehmen. Sie sagten doch, diesbezüglich gäbe es wichtige Informationen. Wo sind diese? Ich denke, Sie haben unsere Zeit umsonst in Anspruch genommen.“

Schon erhob er sich aus seinem Stuhl, als Shizune nochmal die Aufmerksamkeit auf sich zog.

„Dazu wollte ich gerade kommen. Ich hielt es allerdings für angemessener zuerst das Persönliche zu klären. Kurz vor ihrem Zusammenbruch hat Tsunade bereits einen Nachfolger bestimmt…“

„WAS! Wer ist es?“

„Nun ja. Der nächste Hokage ist Sakura Haruno.“

Nachdem der Name genannt war, passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Sakura wurde aus ihrem tranceartigen Zustand gerissen und wurde kreidebleich. Sie bemerkte, wie Kakashi verblüfft die Luft einzog. Die Hand, die Sakuras bis eben noch aufopferungsvoll gehalten hatte, verkrampfte sich und die sanfte Streichelbewegung erstarb. Die Rosahaarige wand erschrocken ihren Kopf zu ihrem besten Freund. Dieser löste jetzt seine Hand aus ihrer und starrte hypnotisiert auf den Boden.

Nein, nein, nein. Das war falsch. Sie hatte ihren besten Freund erneut verletzt. Obwohl sie nicht wirklich was dafür konnte, schwappte eine erneute Weller der Schuld über ihr Gemüt, größer diesmal. Und jetzt bekam sie auch noch das ganze Ausmaß zu spüren, da sie ihren schutzbringenden Mantel aus Taubheit und Leere abgelegt hatte.

Es dauerte 3 Sekunden des Schocks, bevor Danzou sich fing: „WAS? DAS IST UNMÖGLICH! SIE IST JA NOCH FAST EIN KIND! ICH WERDE DIESE ENTSCHEIDUNG ANFECHTEN! DER RAT SOLL ENTSCHEIDEN, WER DER NACHFOLGER WERDEN SOLL.“

Shizune, die schon mit so einem Ausbruch gerechnet hatte, weil Tsunade sie vorgewarnt hatte, blieb ganz entspannt.

„Dieses Recht steht dir zu. Allerdings wird es dir nichts bringen. Das Recht besagt eindeutig, dass der Rat nur dann für die Ernennung des Hokage zuständig ist, wenn der Vorgänger keinen Nachfolger bestimmt hat. Um Sakuras Regentschaft wirksam werden zu lassen, muss nur noch die Mehrheit sämtliche Jonin dafür stimmen. Und ich denke, dass dies kein Problem darstellen sollte. Schließlich ist Sakura wohl die fähigste Kunoichi im ganzen Dorf und als Tsunades Schülerin ist sie schon mit den Tätigkeiten vertraut. Ich zweifle nicht daran, dass diese Argumente sämtliche Jonin für Sakura stimmen lassen werden.“

Sakura hatte die ganze Diskussion nur am Rande wahrgenommen. Immer noch starrte sie auf ihren besten Freund, der sie weiterhin keines Blickes würdigte. Sie zerbrach gerade seinen Traum.

Als Shizune sich an die Rosahaarige wandte, hob diese erstmals wieder ihren Kopf.

„Sakura, du musst das Amt natürlich nicht annehmen. Du kannst ausschlagen, aber…“

Noch bevor die Schwarzhaarige zu Ende sprechen konnte, unterbrach die Haruno sie.

„Dann tue ich das. Ich will nicht…“

Doch mit einem Kopfschütteln brachte Shizune diesmal sie zum Schweigen.

„Überleg es dir gut. Tsunade wird ihre Gründe gehabt haben, warum sie dich ausgewählt hat. Du solltest erst mal ihren Brief lesen, bevor du dich endgültig entscheidest.“

Damit überreichte sie die drei Briefe an ihre jeweiligen Empfänger.
 


 

~* FLASHBACK *~
 


 

Als die Rosahaarige das Rednerpult erreichte und ihre Rede, die auf dem gleichen Papier wie Tsunades Brief geschrieben worden war, betrachtete, musste sie leicht lächeln. Ihre Meisterin kannte sie einfach zu gut. Sakura wollte den Brief eigentlich gar nicht lesen. Doch trotzdem hatte sie es getan. Er war am Tag von Sakuras Missionsbeginn verfasst worden.
 


 

Liebste Sakura,
 

ich weiß, du machst dir Vorwürfe, dass du mich nicht retten konntest. Lass mich dir sagen, dass das kompletter Schwachsinn ist. Wir beide wussten, dass ich an einer unheilbaren Krankheit litt und dass diese Krankheit mir den Tod bringen würde. Es war eine unmögliche Aufgabe für dich, mich über 2 Jahre am Leben zu erhalten und trotzdem hast du es geschafft. Ich muss dir neidlos zuerkennen, dass du mich in meinen Fähigkeiten schon lange überholt hast. Doch dass du so gut geworden bist, erfüllt mich mit unsagbarem Stolz. Nicht nur deine medizinischen Fähigkeiten sind unvergleichlich. Deine Auffassungsgabe, deine Stärke und deine unglaubliche Intelligenz sind genauso herausragend. Den Tod kann man nicht aufhalten, Sakura. Man kann ihn nur verzögern. Ich weiß, du wolltest das nie wahrhaben, aber meine Zeit war schon lange gekommen. Dass du das nicht zulassen, mich bei dir behalten wolltest, rührt mich ungemein. Doch jetzt musst du loslassen. Auch wenn ich dir jetzt sage, dass du wegen mir keine Tränen vergießen sollst, so weiß ich doch, dass du es dennoch tun wirst. Und diese Tatsache lässt mich – so falsch es auch ist – lächeln. Tränen zeigen, dass man etwas Wichtiges verloren hat, etwas, dass man liebgewonnen hat. Du hast in den letzten Jahren zu wenig geweint, obwohl es wohl oft Gründe dafür gab. Doch in der letzten Zeit hast du dich verändert, Sakura. Zum Guten. Du lässt wieder Gefühle zu. Eine Eigenschaft, die du unbedingt beibehalten solltest. Es macht dich zu einem besseren Menschen und – auch wenn du es nicht wahrhaben möchtest – zu einer besseren Kunoichi. Es lässt dich Recht von Unrecht besser unterscheiden.

Ich weiß, dass du schon immer gut darin warst, Unrecht zu erkennen. Doch durch deine kalte Maske schien es dir oft nicht möglich, dennoch das Richtige zu tun. Ein Ninja ohne Gefühl hat keine Probleme. Doch die hattest du. Ja Sakura, ich kenne sich. Und daher weiß ich auch, dass du seit einiger Zeit ein dunkles Geheimnis mit dir rumträgst. Ich muss gestehen, ich weiß nicht, was für eins es ist. Doch die Tatsache, dass du nicht mal mich eingeweiht hast, spricht dafür, wie gefährlich dieses Wissen doch sein muss. Ob ich wohl jemals wissen werde, wohin du wirklich eine Mission unternommen hast? Ich glaube nicht. Doch ich kann es dir nicht verübeln. Du wolltest mich, uns alle, einfach nur schützen.

Und damit komme ich zum nächsten Punkt. Ich weiß, dass du sauer und entsetzt sein wirst, wenn du erfährst, dass ich dich als meine Nachfolgerin eingesetzt habe. Ich weiß, dass du mit Naruto oder Kakashi gerechnet hast. Und ich weiß auch, wie schuldig du dich in Bezug auf Naruto fühlen musst, und dass du am liebsten ablehnen würdest. Allerdings ist Naruto noch zu jung, zu naiv, um sich gegen Manipulationen zu wehren. Er hat Sasuke nach seinem Eintreffen sofort vertraut. Vielleicht hatte er Recht damit. Schließlich ist dieser Uchiha-Bengel bis jetzt nicht negativ aufgefallen. Sogar mit meiner Lieblingsschülerin zusammen, auch wenn mir das nicht behagt. Dennoch kann so ein schnelles Vertrauen genau das falsche für den Hokage-Posten sein. Natürlich vertraust du dem Uchiha jetzt auch. Du bist schließlich eine Beziehung mit ihm eingegangen. Hab ich schon erwähnt, dass mir das nicht behagt? Naja egal. Du hast dir aber Zeit gelassen. Genau beobachtet und erst dann entschieden. Es gibt aber noch mehr Gründe, die dich als Dorfoberhaupt qualifizieren. Du bist die stärkste Kunoichi im Dorf. Deine Tätigkeit bei der ANBU zeugt davon. Du bist unglaublich Intelligent, kannst Strategien entwickeln, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Außerdem bist du so oft für mich eingesprungen, dass die Akten schon nach deinem System sortiert sind, nicht nach meinem. Nicht, dass ich je eins gehabt hätte, bevor du meine Schülerin wurdest. Du würdest keine Einarbeitungszeit benötigen. Außerdem kennst du die diplomatischen Gepflogenheiten und Benimmregeln. Ich möchte mit Naruto gar nicht, bei einem formellen offiziellen Bankett vorstellen. Konoha hätte jeden Ruf verloren. Ganz zu schweigen, wie gut sich dein Abbild in der Steinwand machen würde – wobei ich mir da Sorgen mache, dass meine jugendliche Schönheit neben deiner verblasst. Doch der ausschlaggebendste und wichtigste Punkt ist, dein Geheimnis. Irgendetwas geht im Dorf vor und du weißt davon. Du bist stark genug, um gegen sämtliche Intrigen anzugehen. Bitte lehn das Amt nicht sofort ab. Denk gut über meine Punkte nach. Und denk daran, wer Hokage werden würde, wenn du ablehnst. Meinst du die verstaubten Ältesten würden Naruto als Hokage einsetzten? Den Kyuubi, den sie vernichten wollten? Oder Kakashi, der in ihren Augen zu undiszipliniert ist, um dieser Tätigkeit nachzukommen? Wohl kaum. Gegen dich wird ein Einspruch nicht fruchten. Du bist ANBU und genießt großes Vertrauen bei den Jonin. Wenn deine Schuldgefühle zu stark sind, denk daran. Als Hokage hat man Macht. Forme deinen eigen Kandidaten, mach ihn hokagetauglich und dann kannst du abtreten.

Ich weiß, dass du über mein Geschriebenes nachdenken wirst. Du wirst die richtige Entscheidung treffen, da bin ich sicher.

Und egal was du tust, denk daran, ich bin bei dir meine Kirschblüte. Hör einfach auf dein Herz, es weist dir den Weg.

Also hoch lebe Sakura Haruno, Rokudaime Hokage, Konohas Kirschblüte!
 

In Liebe,

deine ehemalige Meisterin Tsunade


 

Noch einmal blickte sie auf den Zettel vor sich und lächelte. Nichts davon würde sie vorlesen. Die Rede war von den Ältesten verfasst worden. Bloß keine Emotion, hatten sie gesagt. Konoha brauchte jetzt ein starkes Oberhaupt. Der Grund, warum sie so aussah. Eigentlich müsste ihr Gesicht von Müdigkeit und Trauer gezeichnet sein. Die Augen gerötet, von den vielen Tränen, und mit dunklen Schatten unter ihnen, von den schlaflosen Nächten. Doch es war alles abgeschminkt worden. Es würde trotzdem nichts bringen. Bis jetzt hatte Sakura den Schein gewahr, sich den Forderungen des Rates gebeugt. Doch diese Rede würde sie nicht halten. Sie war der Meinung, dass Konoha jemanden brauchte, der mit ihnen mitfühlte. Und wer könnte das besser, als sie selbst? Sie, der Tsunade so viel bedeutete hatte, wie keinem anderen. Die für sie eine Ersatzmutter gewesen war. Tsunade hatte ihr gesagt, sie solle auf ihr Herz hören. Und das würde sie. Sie würde für Tsunade eine Rede halten, die sie auch verdiente.

„Liebe Bewohne von Konoha-Gakure. Wir haben uns heute hier versammelt, weil wir einem ganz besonderen Menschen auf Wiedersehen sagen wollen. Einem Menschen, der für dieses Dorf und jeden einzelnen Bewohner einfach alles gegeben hat. Ja Tsunade konnte streng, hart und bestimmt sein. Dennoch hätte sie für jeden Einzelnen von uns alles gegeben. Es war ihre Pflicht als Hokage das Dorf zu schützen. Doch tat sie dies nie aus bloßem Pflichtgefühl, sondern stets aus Liebe zu den Menschen. Ihr Fähigkeit dieses Dorf zu führen, hat sie nicht nur einmal bewiesen und die Fußstapfen, welche zurückbleiben, sind ähnlich groß, wie die Lücke, die sie in unseren Herzen hinterlässt. Als Oberhaupt dieses Dorfes hat sie den Frieden stets gewahrt, die Handels- und Freundschaftsbeziehungen zu Suna-Gakura um ein vielfaches gestärkt und Konoha nach seiner Zerstörung wieder aufbauen lassen. Und schließlich hat sie zum Schutz von uns allen ihr Leben geopfert. Viele wussten nicht, dass Tsunade nach ihrer Chakra-Freisetzung beim Akatsuki-Angriff und nach dem Erwachen aus dem Koma schwer krank war. Sie hat stets versucht, den Schein aufrecht zu halten. Doch ich möchte, dass ihr wisst, dass es Tsunade schon sehr lange sehr schlecht ging und dass ihr Tod für sie nicht annähernd so überraschend war, wie er für viele von euch gewesen sein muss. Stets hat sie versucht mir, die eine der wenigen eingeweihten war, bewusst zu machen, dass es keine Heilungschancen geben wird und dass das unausweichliche der Tod sein muss. Dennoch wollte ich davon nichts wissen, wollte daran glaube, dass eine so starke Person einfach ewig weiterleben muss. Die Trauer, die mich bei der Erkenntnis meines Irrglaubens erfasst hat, ist genauso groß, wie die eure. Und dennoch stehe ich hier und will euch sagen, dass es letztendlich gut so ist. Tsunade hat gelitten. Die letzten Monate waren ein Kampf. Einen Kampf, den sie nur für uns gekämpft hat. Ich schäme mich fast, dass ich, statt ihr zu helfen diesen Kampf zu beenden, durch meinen Wunsch sie zu heilen, noch tiefer in den Kampf gestoßen habe. Doch weiß ich andererseits, dass sie sich auch nicht von diesem Kampf hätte abhalten lassen, selbst wenn ich es versucht hätte. Tsunade hat dieses Dorf geliebt, bis zum Tod und darüber hinaus. Und so hat sie auch alles für dieses Dorf getan, bis zu ihrem Tod und darüber hinaus. Und aus diesem Grund möchte ich mich gebührend von ihr verabschieden.“

Mit einem Wink von Sakura traten mehrere Dutzend Jonin unter den Menschen hervor, beladen mit Tabletts. Jeder erwachsene Bewohner bekam wie Sakura selbst ein Schälchen gereicht.
 

Als alle versorgt waren, erhob Sakura schmunzelnd und mit Tränen in den Augen unter den wütenden und entsetzten Blicken der Ältesten erneut das Wort: „Und wie könnte man sich besser von Tsunade verabschieden, als mit einem Schälchen Sake? Also auf Prinzessin Tsunade, die Godaime Hokage von Konoha-Gakure.“

Damit hob sie wie alle anderen lächelnd ihren Sake und trank. Als sie das Schälchen wieder abgesetzt und die Augen geschlossen hatte, um die brennende Wärme des Alkohols zu genießen, floss eine einzelne Träne ihre Wange hinab.

Und aus irgendeinem Grund, den Sakura sich nicht erklären konnte, war dieser Abschied doch noch zu einer Feier geworden. Und Tsunade hätte diese geliebt, da war sie sich sicher...
 


 

Auf ihrer Unterlippe beißend stand sie vor der Wohnungstür und traute sich seit geschlagenen 10 Minuten nicht zu klingeln. Es waren 3 Tage seit der Beerdigung vergangen und immer noch hatten sie kein Wort gewechselt. Seit insgesamt 5 Tagen blieb er nun schon ihr gegenüber still. Es war nicht so, dass er sie nicht beachtete, ihr aus dem Weg ging. Nein, er war die ganze Zeit für sie da. Als sie von Tsunades Tod erfahren hatte, war er an ihrer Seite und hatte sie getröstet. Als Tsunades Testament verlesen worden war, war er an ihrer Seite und hat ihre Hand gehalten. Als die Jonin und Anbu über ihre Tauglichkeit als Hokage abstimmen sollten, hat er für sie gestimmt. Als sie auf der Trauerfeier Die Rede halten sollte, saß er neben ihr und gab ihr Kraft. Doch seit der Testamentsbekanntgabe und ihrer Berufung zur Hokagen, hat er kein Wort mehr mit ihr gewechselt. Naruto Uzumaki redete nicht mehr mit seiner besten Freundin, weil diese seinen Traum zerstört hatte. Doch hatte Sakura sich nicht leichtfertig dafür entschieden. Doch das Gespräch mit Kakashi hatte sie schlussendlich überzeugt.
 


 

~* FLASHBACK *~
 

Versteinert und fassungslos saß Sakura in dem Hokage-Sessel hinter dem Schreibtisch. Die Beine hatte sie angezogen und Tsunades Brief geöffnet in der Hand. Sie hatte ihn schlussendlich doch gelesen, obwohl sich alles in ihr dagegen gesträubt hatte. Und sie hatte Recht behalten. War ihr Entschluss das Amt nicht anzutreten vorher felsenfest, so geriet er nun ins Wanken. Sie hatte einfach keine Ahnung, was sie tun sollte. Ihr Gemütszustand ließ sich mit nur einem Wort beschreiben. Verwirrt.

Tsunade wusste, dass sie ein Geheimnis hatte? Wieso hatte sie nichts gesagt? Und konnte sie den Traum ihres besten Freundes wirklich vor das Wohl des Dorfes stellen und es damit gar Danzou überlassen? Dazu kamen die überraschenden Wendungen rund um Sasuke. Es war im Moment alles zu viel.

Die Gedanken in ihrem Kopf schwirrten nur umher. Was sollte sie tun?

Das Auftauchen einer Person durch das Fenster, ließ sie nicht mal den Kopf heben. Sie hatte sein Chakra schon längst wahrgenommen.

Die Person ließ sich vor ihr auf einen der Sessel nieder und sah sie besorgt an.

„Du siehst nicht besonders gut aus, Sakura“, stellte Kakashi fest.

Erst jetzt zeigte die Rosahaarige eine Reaktion. Langsam hob sie den Kopf, sah ihrem ehemaligen Sensei ins Gesicht und schnaubte kurz verächtlich.

„Ach nein? Wie sollte ich denn deiner Meinung nach aussehen?“

Kurz stöhnte der Grauhaarige auf: „Gott Sakura, hör auf. Du weißt, wie das gemeint war. Wir machen uns nur Sorgen um dich.“

„Braucht ihr nicht. Ich komm schon klar. Du kannst im Übrigen auch wieder gehen. Ich wäre jetzt wirklich lieber allein.“

„Nein, ich glaube, das ist für dich jetzt die denkbar schlechteste Variante. Du brauchst Menschen um dich, die dich jetzt stützen. Wo ist Naruto?“

Ein Stich ins Herz. Wütend funkelte Sakura ihren Sensei an.

„Was glaubst du eigentlich, wo er ist. Ich, seine beste Freundin ist gerade dabei seinen großen Traum zu zerstören. Ich glaube er hat jetzt echt anderes zu tun, als MIR Händchen zu halten!“

Lange sah der Jonin ihr in die wütenden und zornigen Augen, bevor er wieder zu sprechen ansetzte: „Er wird damit klar kommen. Er ist einfach noch nicht so weit. Das wusste Tsunade, das weißt du und er wird es auch erkennen.“

Traurig wandte sie ihr Gesicht ab. „Da wäre ich mir nicht so sicher“, flüsterte sie erstickt.

„Und wo ist Sasuke? Als dein Freund sollte er doch gerade in solchen Zeiten bei dir sein.“

Und das nächste Messer bohrte sich in ihr Herz. Warum traf Kakashi eigentlich immer genau ihre wunden Punkte? Weil er sie einfach so gut kannte, vermutlich.

„Weg“, hauchte sie so leise, dass der Jonin genau hinhören musste, um sie zu verstehen. So langsam ließen sich die Tränen nur noch schmerzlich zurückhalten.

„Ja so viel sollst du Naruto auch schon gesagt haben. Aber was heißt weg?“

Jetzt konnte die Kunoichi es nicht mehr zurückhalten. Zornig wandte sie Kakashi wieder ihr Gesicht zu und ließ auch die Tränen über ihre Wangen strömen.

„Weg heißt eben weg. Nicht da, verschwunden, abgehauen. Er hat mich eben verarscht okay? Uns alle getäuscht. Verraten. Mich reingelegt. Ich hab wirklich keine Ahnung, warum Tsunade mich für fähig genug hält ein ganzes Dorf zu führen!“, schrei sie nun.

„Du zweifelst also daran, dass du fähig genug bist dieses Dorf zu führen?“

„Nein natürlich nicht. Sakura hat mir ja nur in diesem beschissenen Brief bescheinigt, wie gut ich Recht von Unrecht unterscheiden kann und wie gut mich das für das Amt der Hokage auszeichnet. Das hätte ich ja eindrucksvoll bei Sasuke Uchiha bewiesen. Ich habe ihm schließlich vertraut, während sie noch misstrauisch war. Blöd nur, dass der werte Herr Uchiha mir seine Liebe nur vorgespielt hat. Also sag mir bitte Kakashi, wie soll ich mich bitte als Hokage eignen, wenn ich selbst meiner offensichtlichsten Schwäche nicht entgegen steuern kann?“, brachte Sakura wütend und sarkastisch hervor.

„Sakura, du bist ein Mensch wie jeder andere. Und wie jeder andere, hast auch du deine Schwächen. Wichtig ist, dass du daraus gelernt hast…“

„JA aber eben DAS HABE ICH NICHT GETAN!“, unterbrach die Anbu ihn, „ich WUSSTE, dass Sasuke manipulativ ist und habe ihm TROTZDEM wieder vertraut!“

„Du hast ihm sehr lange kein Stück über den Weg getraut, Sakura. Während alle anderen ihn schon wieder in die Gemeinschaft eingeschlossen haben, hast du immer noch kaum ein gutes Wort über ihn verloren. Ich bin sicher, dass du dich nicht annähernd so ihn ihm getäuscht hast, wie du mich glauben lassen willst. Du hast ein sehr gutes Gespür für sowas und ich habe, so wie Tsunade vollstes Vertrauen in dich. Sakura ich könnte mir keinen besseren Hokage-Nachfolger vorstellen. Du hast Tsunade schon die letzten Monate vertreten. Du kennst die Arbeit, du kannst den Ältesten Kontra bieten und deine Schritte sind stets bedacht. Mach dir um Naruto nicht so einen Kopf. Er wird schon damit klar kommen. Es hat seinen Grund, warum Tsunade dich ausgewählt hat. Denk gut darüber nach. Danzou kann dir nichts. Die Jonin und Anbu werden bei der Wahl auf deiner Seite stehen. Sie kennen dich. Wissen um deine Stärke und Intelligenz. Welchen Grund sollten sie haben, gegen dich zu stimmen? Wenn du aber ablehnst, werden die Ältesten einen Kandidaten berufen. Vermutlich Danzou selbst. Willst du das? Damit hättest du Naruto im Übrigen auch keinen Gefallen getan. Also Sakura. Hör endlich auf mit dir selbst so scharf ins Gericht zu gehen. Denk gut darüber nach. Ich weiß, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst.“

Und mit einem Plop war er verschwunden und eine erstaunte Sakura wieder allein…
 


 

~* FLASHBACK *~
 


 

Eine Stunde später hatte sie Shizune ihre Entscheidung mitgeteilt. Weitere drei Stunden später wurden alle Jonin und Anbu zusammen gerufen und mit einer überwältigenden Mehrheit von 95 % wurde Sakura zur Rokudaime Hokage gewählt. Am Morgen danach fand die Ernennungszeremonie auf dem Marktplatz statt, welche aus Respekt vor Tsunade aber so schlicht wie möglich gehalten wurde, was sie aber nicht weniger schön machte.

Doch Tsuandes Abschiedsfeier am Tag darauf war noch um ein vielfaches emotionaler und schöner. Und die ganze Zeit war Naruto zwar da, hatte aber nicht mit ihr gesprochen. Und das schmerzte sie. Jetzt wo wieder ein wenig Alltag eingekehrt war, zumindest im Leben aller anderen, hatte die Rosahaarige beschlossen, endlich mit ihrem besten Freund zu reden. Doch jetzt stand sie eben immer noch vor dessen Tür und traute sich nicht zu klingeln.
 

Noch einmal atmete sie tief durch, bevor sie all ihren Mut zusammen nahm und auf den Klingelknopf drückte. Obwohl sie mit dem Schrillen der Klingel rechnete, zuckte sich dennoch bei dem Geräusch zusammen. Sie war wirklich nervös.

Sie wartete einige Sekunden, als auch schon Schritte aus dem Inneren der Wohnung erklangen. Alles in Sakura spannte sich an, als die Tür geöffnet wurde und ein leicht überraschter Naruto darin stand. Es entstand eine Stille, die Stunden zu dauern schien, bevor Sakura endlich das Wort erhob.

„Hey“, begann sie schüchtern, „darf… darf ich… reinkommen?“

Kurz starrte Naruto sie an, bevor er nur nickte und ihr mit einer Handbewegung bedeutete hineinzutreten.
 

Langsam ließ sie sich auf die Couch nieder während Naruto sich an die Wand lehnend stehen blieb.

Auf ihre Hände starrend, die sie unaufhörlich in ihrem Schoß knetete, wartete sie vergeblich darauf, dass der Shinobi, der sie unentwegt anstarrte das Wort erhob.

Als nach einigen Minuten immer noch kein Ton gesagt wurde, hob sie den Kopf.

„Ich… wollte einfach mal fragen… wie… wie es dir geht?“

Nervös blickte sie Naruto an, der sie aber nur mit einem leeren Blick bedachte und keine Anstalten zu machen schien, ihr antworten zu wollen. Das war zu viel für Sakura. Die Tränen fingen an ihr unaufhaltsam über die Wangen zu fließen.

„Ich… Ich halte das nicht… nicht mehr… aus. B…Bitte… Naruto“, brachte sie unter Schluchzern hervor.

Als Naruto die Tränen sah und begriff, wie sehr sie seinetwegen litt, war der leere Blick verschwunden und machte einem bedauernden, entschuldigenden Blick Platz. Schnell eilte er zu der auf der Couch kauernden Sakura und schloss sie in seine Arme.

„Es tut mir so leid, Sakura.“

Die Blockade, nicht mit ihr reden zu können, schien von einer Sekunde auf die andere verschwunden. Wieso konnte er das erst jetzt? Warum war es ihm in den letzten 5 Tagen so schwer, geradezu unmöglich, vorgekommen, ihr auch nur ein einzelnes Wort entgegen zu bringen?

„Nein… d-dir muss… n-nichts leid… tun. Ich bin… e-es t-tut mir… so u-un-unendlich…“

„Psst“, unterbrach Naruto ihre geschluchzte und gestotterte Entschuldigung, „komm ja nicht auf die Idee dich auch noch bei mir entschuldigen zu wollen. Ich war in den letzten Tagen der mieseste Freund, den es geben kann.“

Wild schüttelte Sakura ihren Kopf. Kurz versuchte sie sich zu sammeln und zusammenzureißen, was ihr aufgrund der Erleichterung, die sie spürte, da Naruto endlich wieder mit ihr sprach, auch einigermaßen gelang.

„D- Du hast jedes Recht s-sauer auf mich zu sein. I-Ich habe deinen T-Traum zerstört…“

„Sakura hör mal. Natürlich war es am Anfang überraschend für mich, ich mein das ist mein größter Wunsch. Aber es war nicht minder überraschend, als Oma Tsunade so plötzlich gestorben ist. Ich war nicht überrascht, dass jemand anders als ich zum Hokage bestimmt worden ist, sondern nur dass du das warst. Sakura wir sind im gleichen Altern, waren im gleichen Team und haben die gleichen Voraussetzungen gehabt. Ich habe in dem Moment einfach erkannt, dass ich noch mehr geben muss, dass ich es jetzt schon hätte schaffen können, aber auch, dass ich einfach noch nicht bereit dazu bin. Kakashi hat mir erzählt, dass er mit dir geredet hat und dass du diese Entscheidung mir zu Liebe nicht treffen wolltest. Aber du hast die richtige Entscheidung getroffen. Sakura, wenn ich dich nicht für fähig genug gehalten hätte, hätte ich auf der Jonin-Versammlung nicht für dich gestimmt. Aber das habe ich. Sakura wie du die letzten Tage gemeistert hast, ist bewundernswert. Sasuke ist fort, du wurdest zur neuen Hokage ernannt und hast diese wundervolle Trauerfeier organisiert. Das alles hätte ich nie verkraftet und geschafft. Sakura, du bist unglaublich stark und genau die Richtige für dieses Amt. Ich weiß nicht, warum ich in den letzten Tagen nicht mit dir Sprechen konnte, aber ich war nie wirklich sauer auf dich, echt jetzt. Ich hab versucht dir so gut es ging beizustehen. Aber irgendwie war ich selbst zu verwirrt um richtig zu merken, dass es dir viel schlechter gehen muss, als mir. Aber du warst so stark. Du schaffst das schon und ich stehe dir immer zur Seite. Ich hoffe du weißt das Sakura. Und nebenbei werde ich alles dafür tun, dass ich noch besser werde, um irgendwann gut genug für den Posten des Hokage sein werde. Echt jetzt.“

Damit grinste der Blonde die rosahaarige Frau in seinen Armen an. Bei dieser sammelten sich erneut die Tränen in den Augen, bevor sie sich erneut an Naruto klammerte: „Oh Naruto.“
 

Sanft streichelte ihr den Rücken und wiegte sie hin und her, bis sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. So saßen sie eine ganze Weile eng aneinander gekuschelt und schweigend da.

Bis Naruto eine Frage nicht länger zurückhalten konnte: „Sag mal, wohin ist Sasuke eigentlich gegangen. Du hast nur gesagt er wäre weg, aber wieso?“

Langsam löste die Schönheit sich aus seiner Umarmung, wischte sich die Tränen vom Gesicht und sah ihren besten Freund ernst an.

„Er… Er hat uns etwas vorgespielt, uns alles. Er brauchte Informationen aus Konoha und wollte… wollte durch uns daran kommen. Ich hab es herausbekommen und… und ihn darauf angesprochen. Er hat es zugegeben und als er erkannte, dass… dass er die Information hier nicht bekommen wird, ist…ist er… gegangen.“ Erneut rollten die Tränen, die Sakura versuchte vehement wegzuwischen.

„Was?“, Naruto versuchte sich zu sammeln, „Was… Was für Information wollte er?“

„Es ging… Es ging um seinen Bruder. Aber Naruto bitte, mehr kann… kann ich dir nicht sagen.“

Bittend sah Sakura ihm in die blauen Augen.
 

Grün traf auf Blau

Blau traf auf Grün


 

Und Naruto verstand. Es wäre zu gefährlich für ihn. Mit einem Nicken nahm er sie erneut in den Arm.

„Okay. Aber ich bin da. Und ich werde nicht gehen.“

Und wieder weinte Sakura. Aber dieses Mal nicht wegen Tsunade oder Naruto. Nein dieses Mal erlaubte sie es sich zum ersten Mal um eine verlorene Liebe zu weinen, um eine zerbrochene Beziehung, um eine zerstörte Hoffnung. Um eine Liebe, die es nie gab, um eine Beziehung, die nur gespielt war und um eine Hoffnung, die schlicht trügerisch gewesen ist.
 


 

Und während Sakura bei Naruto um ihr gebrochenes Herz weinte, explodiert nicht weit entfernt eine Bombe…
 


 


 


 

Ja, ich lebe noch. Es tut mir so leid, dass es so lange gedauert hat. Aber mein Opa ist letzten Monat gestorben und da hab ich mich nicht wirklich an dieses Kapitel getraut. Ich denke, ihr versteht das.


 

Zum Kapitel selbst: Joa, also Tsunade ist tot. Und das ist mir echt schwer gefallen, aber ich Schicksal war schon von Anfang an vorherbestimmt, also hab ich mich auch jetzt daran gehalten :P

Ansonsten ist es TRÄNENREICH und viel Monologe... ich hoffe nicht zu viel. Aber kein Soreg im nächsten Kapitel gibts wieder mehr Aktion (weniger ist ja auch nicht mehr möglich xD )


 

Der Countdown beginnt... nur noch 3 Kapitel plus Epilog und vorbei its mit "Trügerische Hoffnung" (sofern das noch einer ließ, bei meiner langen Schreibzeit.


 

Zu den Kommentaren: Vielen vielen Dank. Die bauen einen enorm auf. Ihr seid total süß.


 

Also liebe Grüße, bis zum nächsten mal :D

<3


 

Flucht

Frustriert stöhnte die junge Frau auf, als sie den Bericht zu Ende gelesen hatte. Schon wieder keine Anhaltspunkte, schon wieder keine Spur. Seit 3 Wochen wurde Konoha immer mal wieder in unregelmäßigen Abständen bombardiert. Von wem war klar. Wer sonst, als die Akatsuki würde so viele unbemerkte Bomben in Konoha platzieren können? Aber noch immer gab es kein Muster, keine Struktur. Weder wann die nächste Bombe explodieren würde, noch wo. Nicht einmal einen Anhaltspunkt, was sie damit bezwecken wollten, gab es. Zum Glück wurden noch keine Bewohner ernsthaft verletzt oder gar getötet, aber die Rosahaarige vermutete, dass auch dies nur eine Sache der Zeit war.
 

Ja Sakura war frustriert. Frustriert, weil sie absolut nichts machen konnte, aber genau dies von ihr erwartet wurde. Wozu gab es schließlich einen Hokage?

Aber es half alles nichts. Seufzend nahm sie sich die nächste Akte vor.

„Also das wäre wirklich kein Job für mich“, grinste sie der Ninja, der es sich schon seit gefühlten Stunden im Sessel vor ihr gemütlich gemacht hatte, an.

Zorn funkelnd, richtete sie ihren Blick auf ihn.

„Und warum bist du dann so oft und lange in diesem Büro und gehst mir auf die Nerven?“

„Du bist einfach schön anzuschauen.“

„Hn. Ich habe aber keine Lust, dass du hier gemütlich rumsitzt, dein Schmuddelbuch liest und dir dabei vorstellst, die Hauptperson wäre ich.“

„Aber, aber Sakura. Das Flirtparadies ist eines der erfolgreichsten Werke unserer Zeit. Fühl dich geehrt, dass die Männer dieser Welt dich mit Kauri gleichsetzen.“

„Kakashi, RAUS!“, donnerte es, bevor sich der Kopierninja belustigt aus dem Staub machte. Jaja, Sakura war immer wieder gut gegen Langeweile, aber ihren Zorn sollte man sich lieber nicht zu lange aussetzten.
 

Für 10 Minuten hatte die junge Hokage wirklich Ruhe. Doch schon materialisierten sich ihre Anbu-Teammitglieder vor ihr.

„Hier der Bericht. Die Mission ist ohne Komplikationen verlaufen. Wie sollte es auch anders sein, wenn du uns nur solche Kindergarten-Aufträge gibst.“ Damit schmiss der Hyuuga ihr die Akte auf den Tisch und sich selbst in einen der Sessel. Shikamaru tat es ihm gleich. Seufzend nah Sakura diese an, blätterte kurz drüber und legte sie auf einen Stapel.

„Neji, diese Mission war alles andere als einfach. Ihr seid nur noch zu zweit, bedenke das bitte.“

„Pff… Trotzdem sind wir dadurch nicht schlechter, als die restlichen Dreier-Teams.“

„Aber es auch nicht gewohnt, ohne mich und damit ohne Medic-nin zu arbeiten.“

Wie sie diese Diskussion hasste. Seit 3 Wochen stritt sie nach jeder von Neji und Shikas Missionen mit dem ersteren. Fast immer endete sie im Streit, wobei sich Shikamaru meist im Hintergrund hielt. So auch dieses Mal.

„Seit 3 Wochen arbeiten wir schon ohne dich und es ist nichts Schwerwiegendes passiert…“

„Ach ja die Vergiftung, die dich 3 Tage lahm gelegt hat, war ja unbedeutend…“

„Ja, 4 Tagen nach eintreffen, waren wir schon wieder auf der nächsten Mission…“

„Ja, weil du mir so lange damit in den Ohren lagst, dass du endlich wieder los willst, dass du schon mehr genervt hast, als Naruto, wenn er auf Mission will. Neji ich hab keine Zeit und keinen Nerv lange mit dir darüber zu diskutieren.“

„Es ist ja wohl nicht unsere Schuld, dass du hier so viel Papierkram machen musst und uns im Stich lässt.“

„Ach und es ist MEINE Schuld. Meinst du ich hätte mir das AUSGESUCHT, dass ich nicht mehr auf Missionen gehen kann? Glaubst du, ich mach DAS hier lieber, als auf Missionen zu gehen? Da kennst du mich aber schlecht Neji. Es ist eben nicht immer so leicht, wie DU dir das denkst. Manchmal MUSS man auch Entscheidungen treffen, auf die man eben KEINE Lust hat. Du weiß, wie hart ich trainiert habe, um bei der Anbu zu sein. DAS HIER war bestimmt nicht mein Ziel.“

„Nur weil DU frustriert bist, musst du das nicht an uns auslassen…“

„AUSLASSEN? NEJI IHR BEKOMMT A-RANG MISSIONEN. DAS IST KEIN KINDERGARTEN. ABER DA ICH GERADE SO GUTE LAUNE HABE UND DU SOWIESO GLAUBST, ICH LASSE MEINE LAUNE AN EUCH AUS, HABT IHR JETZT 1 WOCHE URLAUB. VIEL SPAß, ERHOLT EUCH GUT UND JETZT RAUS!!!“

Sakura war längst nicht mehr nur auf 180. Das merkten auch Neji und Shikamaru, die trollend das Feld räumten. Bei der Tür angekommen, raunte Shikamaru nur ein: „Toll hinbekommen Eyeless“, bevor sie das Büro endgültig verließen.
 

Genervt massierte Sakura sich die Schläfen. Wie hat Tsunade das bloß ausgehalten? Ach ja gar nicht, deswegen ja die Unmengen an Sake.
 


 

„Sakura-chan, jetzt gib mir doch schon eine spannende Mission. Die letzte war soooooo langweilig.“

Die Ader auf ihrer Stirn pulsierte mittlerweile. Ganze 5 Minuten hatte sie Zeit gehabt, um sich von der Diskussion mit Neji zu erholen, als auch schon der Chaos-Ninja in Ihr Büro geplatzt war und sie nun mehr seit einer halben Stunde zu laberte.

„Naruto. Die letzte Mission ist gerade mal einen halben Tag her und sie war alles andere als einfach. Du warst eine Woche bei dieser Einzelmission unterwegs, bist total erschöpft und alles andere als in der Lage jetzt schon wieder auf die nächste zu gehen. Also nein. Und das ist mein letztes Wort!“

Wieso konnte sie nicht mal für eine Stunde ihre Ruhe haben, um zu arbeiten. Dazu ist sie seit Kakashis Besuch schon gar nicht mehr gekommen. Wieso war ihr Büro eigentlich Anlaufstelle für jeden dahergelaufenen Ninja?

„Aber Sakura-ch…“

„NICHTS SAKURA-CHAN. NARUTO ICH HABE KEINE LUST, KEINE ZEIT UND SCHON GAR KEINEN NERV LÄNGER MIT DIR ZU DISKUTIEREN. ICH HABE NEIN GESAGT UND DABEI BLEIBT ES. RUH DICH AUS UND JETZT RAUS. IM GEGENSATZ ZU DIR MUSS ICH NÄMLICH ARBEITEN!!!“

Erschrocken zuckte der Blondschopf zusammen und verließ eiligen Schrittes ihr Büro. Manchmal war er eben doch klüger, als so mancher dachte.
 

„Shizune!“, rief die Rosahaarige auch sogleich und ein schwarzer Haarschopf lugte durch die Tür.

„Ja, Hokage-sama?“

„Könntest du bitte dafür sorgen, dass ich in den nächsten 3 Stunden nicht gestört werde? Damit ich wenigstens etwas arbeiten kann?“

„Aber natürlich.“

Und schon zog Shizune die Tür hinter sich zu.

Laut ausatmend rieb Sakura sich nochmals die Schläfen. Na dann an die Arbeit. Sie wusste Shizune würde ihre Bitte streng Folge leisten und in den nächsten Stunden dafür sorgen, dass sie wirklich keiner störte. Es nütze ja nichts. Also widmete sie sich endlich der nächsten Akte. Irgendwo musste doch ein Hinweis sein, was die Akatsuki mit ihren Anschlägen bezwecken wollten.
 


 

Ganze 2 Stunden hatte Sakura wahrlich ihre Ruhe. Doch nun hörte sie seit geschlagenen 5 Minuten eine immer lauter werdende Diskussion vor ihrem Büro. Gerade als sie an der Chakrasignatur erkannte, um wen es sich handelte, berat diese Person auch schon ohne Anzuklopfen ihr Büro.

„Aber ich sagte doch, Sakura-sama möchte nicht gestört werden“, hörte sie Shizune verzweifelt hinter ihm.

„Ich bin sicher, das wird nicht für mich gelten.“

Gerade als die Schwarzhaarige dem Eindringling widersprechen wollte, übernahm Sakura.

„Ist schon gut Shizune. Diese Ratte wird man einfach nicht los.“, dann wandte sie sich an ihren Neuankömmling, „Hast du keine Manieren gelernt, Danzou? Man klopft an, bevor man einen Raum betritt. Und Shizune hat Recht. Ich will von niemandem gestört werden. Und von dir erst recht nicht.“

„Aber, aber verehrte Hokage. Ich bin ein hochgestelltes Mitglied dieses Dorfes.“

„Darf ich dich daran erinnern, Danzou, dass immer noch ICH die Hokage und damit Oberhaupt dieses Dorfes bin? Auch du hast meine Befehle zu befolgen. Und erst Recht musst du mir den nötigen Respekt entgegen bringen. Dazu gehört auch das Anklopfen.“

„Aber wenn ich anmerken darf, habt ihr bei Tsunade-sama auch nie angeklopft.“

Sakuras Gesicht verdunkelte sich.

„Erstens wage es nicht ihren Namen in den Mund zu nehmen. Dazu hast du kein Recht. Und zweitens waren Tsunade und ich eng befreundet, wie Mutter und Tochter. Du dagegen bist für mich nur unterster Abschaum.“

„Vergreift euch nicht im Ton.“

„Nein, du solltest aufpassen, dass DU dich angemessen verhältst. Und da du nun schon unnütz meine Zeit beansprucht hast, rück endlich damit raus, was du hier eigentlich willst.“

„Oh ich bin sicher, das wird euch brennend interessieren.“

Das glückselige Lächeln auf seinem Gesicht gefiel Sakura gar nicht. Und sie sollte Recht behalten.

„Einer meiner Anbu hat soeben folgenden Brief entdeckt.“

Damit überreichter er ihr besagtes Schriftstück.
 


 

Bewohner von Konoha-Gakure, sehr geehrte Hokage,
 

wie ihr sicherlich festgestellt habt, wurde Konoha in den letzten Wochen immer mal wieder Opfer von Angriffen. Nun wollen wir uns mit diesem Schreiben zu diesen bekennen und unsere Forderung stellen. Wir fordern nur eine Sache. Die Herausgabe der amtierenden Hokage Sakura Haruno, die Kirschblüte Konohas.

Solltet ihr sie uns innerhalb von 3 Tagen ausliefern, werden die Angriffe aufhören. Solltet ihr euch jedoch weigern, so werden wir mit Gewalt in Konoha eindringen, um sie uns zu holen. Also überlegt es euch gut.
 

Gezeichnet die Akatsuki
 


 

Sakura musste erst mal ihre Gedanken ordnen. Das war nicht gut, das erkannte sie nicht nur an Danzous hämischen Grinsen.

„Nun Hokage, was werdet Ihr tun?

Doch auf diese Frage antwortete sie ihm gar nicht erst. Ihr kam etwas ganz anderes in den Sinn.

„Wann wurde dieser Brief gefunden?“

„Gestern Nacht“, antwortete Danzou perplex.

„Dann könnt Ihr mir sicherlich erklären, warum ich diese Nachricht erst jetzt erhalte.“

„Nun ja, meine Ne-Einheit…“

„Falsch Danzou. Die Anbus, alle Anbus auch die der Ne-Einheit, sind in erster Linie dem Hokage unterstellt. Das heißt ich hätte den Brief vor euch bekommen müssen. Nun sagt mir, wie besagter Anbu dazu kommt, diesen Brief zuerst euch zustellen zu lassen.“

„Nun… Also… er ist mir unterstellt…“

„Wie bereits gesagt. In erster Linie ist er mir unterstellt. Sollte er von euch den Befehl erhalten haben, euch vor dem Hokage zu informieren, so ist euch doch klar, dass sie Verrat am Hokage und damit Hochverrat am Dorf ist? Also ich frage euch. Seid Ihr des Hochverrats an Konoha-Gakure schuldig?“

„Ich… Also… Das… Das ist unverschämt.“

Danzou war hochrot angelaufen.

„Ihr wisst genauso gut wie ich, dass dies nicht unverschämt, sondern rechtens ist. Ich muss diesem Verdacht nun offiziell nachgehen. Und nun verschwindet aus meinem Büro.“

Danzou blieb nichts anderes übrig, als diesem Befehl Folge zu leisten. Wütenden stürmte er aus dem Büro. Er war mit einem enormen Vorteil hineingegangen und diese Göre hatte es geschafft, ihm ein Ermittlungsverfahren anzuhängen. Er wusste, das ganze würde nicht folgenlos bleiben. Umso mehr musste er jetzt schnell handeln und dieses unverschämte Kind, welches sich Hokage nannte, los werden.
 


 

Müde rieb die hübsche Kunoichi sich die brennenden Augen. Sie hatte nicht viel geschlafen letzte Nacht. Ganze 2 Stunden durfte sie im Land der Träume verbringen. Wobei eher im Land der Albträume. Ja Sakura hatte nicht gut geschlafen. Viel zu sehr hatte sie der Brief, den sie gestern erhalten hatte, als auch ein erneuter Anschlag gestern Abend beschäftigt.

Seufzend wandte sie sich wieder ihren Unterlagen zu. Viel Zeit hatte sie nicht mehr und es galt noch einiges vorzubereiten.

Plötzlich wurde mal wieder ihre Bürotür geöffnet, ohne dass ein vorheriges Klopfen erfolgt war.

„Wieso kann eigentlich kein Mensch klopfen? Wieso ist es für jeden selbstverständlich mich einfach so zu nerven? Was glaubt ihr eigentlich, wer ich bin?“, fragte sie ohne den Kopf zu heben.

„Verzeiht Hokage-sama. Ich dachte wohl einfach, dass Ihr mich als so etwas wie ein Familienmitglied seht. Immerhin habt ihr es in meinem Heimatdorf auch nicht anders gehandhabt“, kam es spöttisch von der Tür. Rückartig schoss Sakuras Kopf nach oben.

„Kankuro!“

Und schon stürmte sie auf den nun grinsenden Ninja zu, um ihn in eine feste Umarmung zu schließen.

„Was machst du denn hier?“, fragte die Rosahaarige, nachdem sie sich von ihm gelöst hatte und ihm bedeutete sich zu setzen. Grinsend ließ der Braunhaarige sich auch sogleich in den Sessel plumpsen, bevor er ihr antwortete.

„Ach da gibt es so einige Gründe. Zum einen wollte ich meiner Fast-Schwester zum Amt des Hokagen gratulieren,“ anerkennend hob er eine Augenbraue. Ja Fast-Schwester nannte er sie schon seit ihrer Zeit in Suna. Sie und die drei Sabakuno-Geschwister hatten so eng zusammen gehangen, dass es sich angefühlt hatte, als wären es schon immer vier Geschwister gewesen.

„Zweitens hielt Gaara es für angebracht einen Vertreter aus Suna herzuschicken, um unseren Freunden in Konoha wenigstens symbolisch beizustehen. Und drittens dachte ich mir, ich besuche mal mein Schwesterherz.“

„Temari ist in Konoha?“

„Ja schon seit ein paar Tagen. Wusstest du das nicht? Ich hätte gedacht, dass du die erste bist, bei der sie sich meldet.“

„Nein. Bis jetzt habe ich noch nichts von ihr gehört. Aber kann es sein, dass sie in letzter Zeit recht häufig hier ist?“, grinste die Haruno ihr Gegenüber an.

Dieser stöhnte genervt auf.

„Ja leider. Das Ganze passt mir ganz und gar nicht.“

„Lässt du jetzt den Beschützer raushängen? Temari ist alt genug.“

„Sagst du. Ich sage, sie ist unzurechnungsfähig.“

Sakura brach in lautes Gelächter aus.

„Nein, Kankuro. Sie ist bloß verliebt. Auch wenn sie das nicht zugeben will. Und da ich Shikamaru gestern frei gegeben habe, ist mir auch klar, warum sie mich noch nicht aufgesucht hat.“

Kankuro grummelte etwas unverständliches, was sich aber sehr nach „In so eine Trantüte verliebt zu sein, grenzt an Unzurechnungsfähigkeit“ anhörte.

„Komm schon Kankuro, du bist doch bloß neidisch.“

„Ha, als ob. Bei ihr hat das Denken ausgesetzt. Letztens ist sie auf die Idee gekommen, nach Konoha zu ziehen…“

„WAS? Temari will hier her ziehen? Das ist doch super.“

„Dass dich das freuen würde ist mir klar.“

„Ach komm Kankuro. Sei nicht eingeschnappt. Außerdem kommst du mir ganz gelegen. Ich bräuchte deine Hilfe“, lenkte Sakura das Gespräch auf ein ernstes Thema.

Interessiert hob dieser den Kopf.

„Wobei? Geht es um die Akatsuki?“

„Ja vorwiegend. Das muss aber unter uns bleiben. Ich bräuchte dich als neutralen Zeugen.“

„Sakura, das hört sich sehr ernst an. Neutrale Zeugen, also Zeugen aus befreundeten Dörfern brauch man nur in ganz seltenen und brisanten Fällen. Was planst du?“

„Das kann ich dir jetzt noch nicht sagen. Aber ich bitte dich, mich bei meiner Entscheidung zu unterstützen.“

Vorsichtig nickte der Braunhaarige.

„Shizune!“, rief die junge Hokage nach ihrer Assistentin. Diese erschien auch sogleich in der Tür.

„Ja Hokage-sama?“

„Bestelle für heute Nachmittag bitte 51% der Anbus und 51% der Jonin in den Konferenzraum. Nur vertrauenswürdige Leute. Also nur Ninja, die bedingungslos auf Seiten der Hokage stehen. Das heißt, ich möchte keinen Anbu aus der Ne-Einheit dabei haben. Außerdem auch nicht Neji, Shikamaru, Naruto, Hinata, Kakashi, oder sonst einer unserer Freunde. Nur neutrale Leute. Jeweils 51%. Und absolute Verschwiegenheit.“

„Sehr wohl.“
 


 

Entspannt wie lange nicht mehr, stand die junge Frau vor ihrem Bürofenster und blickte in die Nacht hinaus. Das Dorf lag friedlich vor ihr und sie war sich sicher, dass es das auch in Zukunft bleiben würde. Friedlich. Dafür hatte sie heute gesorgt. Ihr Plan war aufgegangen. Es hatte alles geklappt und sie war sich sicher, Tsunade wäre stolz auf sie.

Fast lautlos öffnete sich ihr Bürotür. Als die Rosahaarige anhand der Chakrasignatur erkannte, wer sie soeben aufgesucht hatte, grinste sie in sich hinein. Ein letztes Detail ihres Planes musste noch erledigt werden. Und da kam ihre diese Person gerade recht.

„Danzou womit kann ich euch helfen?“, fragend drehte sie sich zu ihm um.

„Nun verehrte Hokage. Der Ältestenrat hat sich bezüglich der Situation beraten und ich bin gekommen, um euch unsere Entscheidung zu verkünden.“

„Da bin ich ja sehr gespannt“, fragend hob sie eine Augenbraue, während sie sich an die Fensterscheibe lehnte. Danzou trat an ihren Schreibtisch heran, unterließ es aber sich zu setzten.

„Nun. Die Ältesten sind sich einig, dass das Wohle des Dorfes vor geht und Ihr somit von hier verschwinden müsst.“

Das Grinsen auf seinem Gesicht sprach Bände. Und Sakura war nicht dumm. Er würde sie zwar aus dem Dorf haben wollen, es aber um jeden Preis verhindern, dass sie in die Fänge der Akatsuki geriet. Dafür war sie zu wertvoll und zu gefährlich für das Dorf.

„Hn. Aber euch ist doch bewusst, dass der Rat eben das ist, was er ist. Nur der Rat. Das bedeutet er besitzt auch nur eine beratende Funktion. Ich nehme eure Entscheidung zur Kenntnis, werde letztendlich aber meine eigene Entscheidung fällen.“

Bedrohlich trat der alte man nun an sie heran.

„Ich bin sicher, Ihr werdet erkennen, dass es für euch nur diese eine Möglichkeit gibt. Wobei es natürlich schade um eure Schönheit ist“, dabei strich er ihr mit dem Daumen über die Wange, „Aber euer Antlitz wird dem Dorf ja erhalten bleiben.“

„Ich warne dich, behalte deine dreckigen Finger bei dir.“

„Sakura, ihr habt keine Chance. Eure Schwachpunkte…“

Ihr hämisches Grinsen ließ ihn stocken.

„Falsch Danzou. Du hast keine Chance. Ich habe meine Zeit genutzt und alle meine Schwachpunkte eliminiert bzw. haben sie es von selbst getan. Tsunade ist leider von uns gegangen. Ihr kannst du also nichts mehr tun. Sasuke hasst mich bereits. Wieder etwas womit du mich nicht erpressen kannst. Und Naruto hat genug schützende Hände um sich, damit du ihm nicht zu nah treten kannst. Ich gebe zu, mein eigenes Leben bedeutet mir schon etwas, aber lange nicht so viel, wie dir deins oder Danzou?“

„W-Was… was soll das bedeuten?“

„Nun. Mir ist bewusst, dass du mich nie an die Akatsuki ausliefern würdest. Ich weiß einfach zu viel. Zu viele Geheimnisse. Und wie schützt man Geheimnisse außerhalb des Feldes am besten? Nun indem man die betreffende Person für immer zum Schweigen bringt. Freilich nicht hier. Nein das würde auffallen. Also tut man es im Deckmantel der Auslieferung. Doch leider kann ich das nicht zulassen. Ich werde gehen, aber du wirst nie Hokage werden. Aber keine Sorge. Ich hinterlasse dir ein Abschiedsgeschenk.“

Damit formte sie eine ganze Reihe an Fingerzeichen, bevor sie die Hände auf seine Brust presste und das Chakra frei ließ. Schmerzvoll keuchte Danzou auf, doch schon war der Schmerz wieder vergangen.

„Was hast du Miststück gemacht?“

„Das wirst du schon merken. Aber lass dir gesagt sein, wenn du überleben willst, bin ich deine einzige Chance. Und nun verlasse mein Büro.“

Wütend und irritiert leistete er dem Folge.

Sobald die Schritte verklungen waren, ging sie zu ihrem Schrank und zog ihre Anbu-Kleidung heraus. Die Maske fehlte seit ihrer letzten Reise außerhalb des Dorfes, aber die würde sie wohl auch nicht brauchen.
 


 

Mit geschlossenen Augen stand sie am Geländer auf dem Dach. Der Vollmond beschien ihre Gestalt und er Wind spielte mit ihren langen rosa Haaren.

„Hast du geglaubt, du könntest einfach so verschwinden, ohne dass wir das merken?“

Mit immer noch geschlossenen Augen lächelte sie leicht. Nein das hatte sie nicht.

„Wer hat mich verraten, Eyeless?“

„Weißt du, Gai ist zwar nervig, aber immer noch ein guter Freund“, antwortete ihr Kakashi.

Seufzend öffnete sie ihre Augen und drehte sich zu den Drei restlichen Anwesenden um.

„Wieso habt ihr Naruto nicht auch noch Bescheid gesagt?“

„Es hätte ihm das Herz gebrochen.“

Blitzschnell wandte sie sich dem Hyuuga zu. Belustigte grüne Augen funkelten wütende weiß-violette an.

„Ach und euch nicht?“

„Im Gegensatz zu Naruto halten wir dich auch mit Gewalt hier.“

Überrascht wandte sie sich Shikamaru zu, bevor sie leicht lächelte. Doch es war ein trauriges Lächeln.

„Das werdet ihr nicht schaffen.“

„Und warum nicht?“, die Frage stammte von ihrem ehemaligen Meister.

„Weil ich schon längst nicht mehr hier bin.“

Drei geschockte Gesichter blickten ihr entgegen, bevor sie verstanden.

„Ach Kakashi. Sag Naruto, dass es mir leid tut und…Viel Spaß.“

Sie zwinkerte ihm nochmal zu, bevor ein Kunai sie durchbohrte und sie sich in tausende Kirschblüten auflöste.
 

Während ihr Doppelgänger sich aufgelöst hatte, sprang die echte Sakura von Baum zu Baum. Sie hatte schon etliche Kilometer hinter sich, aber beeilen musste sie sich trotzdem. Nicht lange und ihre Freunde würden sie suchen, während die Ne-Einheit sie jagen würde.
 


 


 

Tut mir soooo leid. Ich habe mich die letzten 2 Tage wirklich hingesetzt und dieses Kapitel zu Ende geschrieben. Ich hatte so viel Stress, neue Wohnung, Praktikum, Geburtstage...

Ich weiß, ist keine Entschuldigung, aber trotzdem ;D

Naja hier ist es jetzt. Und eigentlich sollte noch mehr rein, aber das kommt dann einfach im nächsten Kapitel. Ich sage nur Endspurt. Noch 2 Kapitel und der Epilog, dann sind wir hier fertig :P

Und ich habe euch ein paar offene Fragen hinterlassen. Was hat Saku mit Danzou gemacht? Wieso wünscht sie Kakashi viel Spaß? Und wie sieht ihr Plan aus?

Bin gespannt auf eure Idee.

Bis zum nächste mal

LG <3
 


 


 


 


 


 



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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KazuhaToyama
2015-08-23T01:04:22+00:00 23.08.2015 03:04
Ich bin sooo sooo froh diese fanfoc entdeckt uu haben!!
Ich liebe sie einfach!!<3<3
Von:  KazuhaToyama
2015-08-23T00:45:55+00:00 23.08.2015 02:45
Wieso bringst du nich immer zum weinen!!!????
Ein wirklch shönes Kapi!!<3
Von:  KazuhaToyama
2015-08-22T23:33:50+00:00 23.08.2015 01:33
Wunderbares Kapi!!<3

Von:  KazuhaToyama
2015-08-22T22:10:06+00:00 23.08.2015 00:10
Trauriges ende
Von:  KazuhaToyama
2015-08-22T21:52:46+00:00 22.08.2015 23:52
Hammer love thos Fanfic!!<3<3
Von:  KazuhaToyama
2015-08-22T21:33:07+00:00 22.08.2015 23:33
Herrzzereissendes Kapi!!<3
Musste weinen!!
Von:  KazuhaToyama
2015-08-22T21:20:32+00:00 22.08.2015 23:20
Hoffentlich geht das mit neji wieder in ordnung!!
Von:  KazuhaToyama
2015-08-22T21:03:53+00:00 22.08.2015 23:03
Wooohooojoooouuuu Saasuke!!
Von:  KazuhaToyama
2015-08-22T20:47:15+00:00 22.08.2015 22:47
Sasuukee was hast du vir? Für wen musst du infos sammeln??

Hammer shönes supi Kapi!<3<3
Von:  KazuhaToyama
2015-08-22T20:32:27+00:00 22.08.2015 22:32
Sehr sehr shönes Kapi!<3


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