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Balance Defenders Kurzgeschichten

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die #protastik Aufgabe von @ankebecker_a , @lucas_snowhite und @christinamariehuhn lautete: „Eine deiner unfreundlichsten Figuren muss im Kinderparadies (mit Bällebad!) aushelfen und wird mit der Trotzreaktion eines Dreijährigen konfrontiert (inkl. auf dem Boden wälzen).“
Grauen-Eminenz, mein Antagonist aus BalanceDefenders, freut sich schon… XD
Übrigens handelt es sich quasi um die Fortsetzung seines letzten Auftritts Ein Osterhase für Grauen-Eminenz. Wenn man also nicht weiß, wofür er diese Strafe bekommen hat, einfach dort nachlesen. ;D Komplett anzeigen

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Grauen-Eminenz im Kinderparadies

„Sind Sie der Clown?“, fragte ihn die Frau beim Eintreten in den Kinderspielbereich.

Schon von draußen war das Schreien und Toben der Kinder hörbar gewesen. Aber hier drin war es kaum auszuhalten. Der ganze Raum sah so unnatürlich fröhlich und bunt aus, dass es Grauen-Eminenz kaum fassen konnte. Schließlich war das hier Teil des Veranstaltungsorts einer Pandämoniums-Feier!

Die Wut über die Unterstellung der Tussi hielt er unter Kontrolle, doch ehe er antworten konnte, sprach sie einfach weiter.

„Ich weiß nicht, ob das mit dem Grau bei den Kindern so gut ankommt. Haben Sie nicht noch ein anderes Kostüm dabei? Irgendwas mit mehr Farbe?“ Sie schaute hinter ihn, als erwarte sie, dass er dort einen riesigen Koffer mit Utensilien stehen hatte.

Er biss die Zähne zusammen und presste schließlich seine Antwort hervor. „Ich bin nicht der Clown.“

Von der Aussage war die Frau offenkundig irritiert. „Wer sind Sie dann?“

Wie er es hasste, dieser Trulla erklären zu müssen, worum es ging. Er dachte, sie wäre darüber informiert worden! Schließlich war er nicht freiwillig hier!

Wieder spürte er die Wut in sich aufkommen und konnte es kaum unterdrücken, dass sie sich in einer Energiewelle entlud.

„Mir wurde aufgetragen, mich hier zu melden. Ich soll aushelfen.“, knurrte er.

„Ach Sie sind dieser Freak, von dem alle reden!“

Er war sich sicher, dass mittlerweile eine violette Energie um seine Faust loderte, aber diese Tusnelda schien es gar nicht zu bemerken.

Seit wann durften hier überhaupt Frauen rein!

Sonst war das Pandämonium wohl die am chauvinistischsten aufgebaute Schatthenmeisterorganisation überhaupt. Bevölkert von lauter bekloppten Typen, die sich immer noch für das überlegenere Geschlecht hielten.

Und warum gab es ein Kinderparadies?! Wie konnte eine vernünftig denkende Frau sich mit einem dieser Gestörten einlassen und auch noch dessen Kinder zur Welt bringen?!!!

Wahrscheinlich wurden die alle geschlagen und eingesperrt oder so was. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass irgendeine Frau freiwillig ihre Lebenszeit mit einem Schatthenmeister oder –verweser verbrachte.

Doch die Trulla vor ihm sah weder verprügelt, noch angekettet aus.

Kurz wandte er den Blick den Lärmfabrikanten zu. Mehrere Kinder unterschiedlicher Größe und Couleur kletterten eine Burg hoch und rutschten von dort aus kreischend in ein quietschbuntes Bällebad.

„Haben Sie schon mal mit Kindern gearbeitet?“

„Seh ich so aus?“, blaffte Grauen-Eminenz.

Die Frau musterte ihn kurz von oben bis unten und zog ein Gesicht, als habe sie den Schluss gezogen, dass sie nicht davon ausging, dass eine Frau sich von ihm schwängern lassen würde.

Diese!

Dabei war er verdammt gut gebaut! Er war ein verflucht attraktiver Mann! Klar?!

Blöde Tusse…

„Bringen Sie keines um, fassen Sie keines an unsittlichen Stellen an und gaffen sie keines unanständig an.“, erklärte die Frau abschätzig.

Am liebsten hätte er SIE umgebracht!

„Setzen Sie sich einfach hier hin und passen Sie auf, dass die Kinder sich nicht gegenseitig was antun. Ich hol solange die Papiere.“ Sie verwies auf einen Hocker und war aus der Tür.

Hätte er geahnt, welche Strafe ihn dieses Mal erwartete, hätte er seine Klappe gegenüber dem Vorsitzenden der letzten Online-Veranstaltung nicht so weit aufgerissen. Dieser hatte seinen Eier-Spruch leider nicht so witzig gefunden.

Natürlich nicht. Wenn man keine hatte und das Pandämonium vorschickte, um die eigenen Probleme zu klären…

Grauen-Eminenz stöhnte und drehte sich widerwillig den Kindern zu.

Zum Glück waren es nicht zu viele. Anscheinend vier Jungen und drei Mädchen, bei dem letzten Kind konnte er an der Kleidung nicht absehen, was es war. Allgemein fragte er sich, wie andere Erwachsene das Kindern ansahen. Die sahen für ihn alle gleich aus. Selbst die Stimmen waren gleich nervig.

Ohne Vorwarnung kam ein Junge – zumindest waren die Haare kurz und er trug Jeans und ein blaues T-Shirt mit grellgrünen Dreiecken – mit zornigem Blick auf ihn zugestapft. Er war vielleicht drei, aber Grauen-Eminenz hatte keine Ahnung, wie man das Alter von Kindern richtig schätzte.

„Ich will Eis!“, forderte das Balg und stampfte fest auf den Boden auf, wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.

„Ich will auch viel.“, entgegnete Grauen-Eminenz desinteressiert.

„Gib mir Eis!“, schrie der Junge noch lauter.

Grauen-Eminenz schnaubte halb belustigt, halb genervt. „Und was passiert, wenn ich dir keins gebe?“

Aus voller Kehle begann der Junge zu schreien. Grauen-Eminenz hielt sich die Ohren zu.

Dann warf sich das Balg auf den Boden, schrie weiter, schlug um sich, wälzte sich hin und her. Immerhin setzte es dabei keine gefährlichen Wellen oder sonstigen Fähigkeiten frei wie es bei ihm selbst der Fall gewesen wäre – außer dem ohrenbetäubenden Geschrei natürlich.

Irgendwie faszinierend, wie viel Energie so ein Kind hatte. Wie lange hielt es das wohl aus?

Mit Ohrstöpseln hätte er das gerne näher erforscht.

Plötzlich mischte sich ein anderer Laut ein, fast als würde dieser kleine Widerling anfangen zu weinen. Der Dreikäsehoch schrie nicht länger bloß, er schluchzte und heulte.

Aus einem unerfindlichen Grund spürte Grauen-Eminenz Schmerz in sich aufkommen.

Der Hass und der Zorn, den dieses Kind zeigte, waren übertrieben. Die Schluchzer jedoch klangen so erbärmlich, als wären sie echt.

Dabei traute er Kindern grundsätzlich nicht über den Weg. Für ihn waren das alles manipulative kleine Drecksbälger, die alles taten, um zu bekommen, was sie wollten. Aber…

Er erinnerte sich zurück an seinen eigenen Zorn, an die Hilflosigkeit, die er als Kind gespürt hatte.

Wie gut konnte ein Schatthenmeister schon als Vater sein? Wer wusste, was er dem Kind antat?

Grauen-Eminenz streckte die Arme aus und hob den Jungen mit seiner Telekinese vom Boden auf.

Vor Überraschung hörte der Kleine auf zu heulen. Er sah ihn mit großen Augen an.

Mit langsamen Auf- und Abbewegungen seiner Arme wiegte Grauen-Eminenz ihn. Zu seiner Überraschung begann der Kleine plötzlich zu lachen.

„Was tun Sie da?!“, kreischte eine Frauenstimme vom Eingang her.

Fast hätte er vor Überraschung das Balg fallen lassen. Er drehte den Kopf und erkannte die Trulla von zuvor.

„Sind Sie komplett übergeschnappt?!“

Es war wohl besser, den Kleinen wieder runterzulassen als ihn als Wurfgeschoss zu verwenden und die Olle damit auszuknocken. Die Idee gefiel Grauen-Eminenz dennoch.

Vorsichtig senkte er die Arme, derweil schrie die Trulla immer noch lautstark auf ihn ein. Blöd, dass es bei der nichts bringen würde, sie durch die Luft zu schleudern.

Sobald er die Telekinese aufgehoben hatte. rannte der Kleine auf ihn zu und umklammerte sein Bein.

Was zum!

„Noch mal! Noch mal!“, forderte er.

Grauen-Eminenz war davon überfordert, nur die Olle gab nun endlich Frieden.

Ein paar der anderen Kinder kamen nun auch heran und strahlten begeistert, als würden sie bei einer Jahrmarktsattraktion anstehen. Sie hoben die Arme in die Luft und kreischten durcheinander.

Er warf der Schreckschraube einen arroganten Blick zu, der sie offenkundig über die Maßen ärgerte. 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wer wissen will, was Grauen-Eminenz an diesem Tag noch passiert ist, lese hier: Grauen-Eminenz als Arzt Komplett anzeigen

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