Ich mache gerne Fotos, aber das reicht auch schon
Autor: Yoite
Mal ein Blog-Eintrag wie aus den "alten" Tagen.
Heute möchte ich kurz etwas behandeln, was mich schon länger nicht loslässt. Ein Umstand, der mich ganz gewaltig nervt. Aber am besten keine langen Vorreden schwingen, sondern gleich anfangen.
Wie es den Tags zu entnehmen ist, geht es mir um das Hobby Cosplay und vorallem die Szene, die dahinter steckt. Vorallem gerne in Weblogs wird sich darüber ja ausgelassen. Und da gibt es anscheinend nur zwei Extrema: die einen verteufeln es, die anderen lieben es.
Aber eines habe ich gelernt: man kann es den Cosplayern nur sehr schwer recht machen. Während die einen noch fordern, dass man sich doch bitte mehr Mühe geben solle, kritisieren die anderen eine angebliche Elite. Cosplay soll Spaß machen, aber es ist gleichzeitig ein so ernstes Hobby.
Natürlich darf man auch nicht offen zugeben, dass man sich hat ein Cosplay nähen lassen. Es ist ja auch nicht so, dass ich ein guter Autor bin, nur weil ich gerne lesen. Was ich sagen möchte, ist einfach, dass man nicht alles drum herum können muss, wenn man an etwas Spaß hat.
Und nicht zu vergessen ist das ganze Rumgejammer, dass man in der Gesellschaft nicht akzeptiert werde. Da muss ich ganz klar mit "jein" antworten. Es ist auch oft genug ein eigenes abkapseln dabei. Und darunter versteh ich jetzt Sachen, die weiter darüber hinaus gehen als fragenden Passanten freundlich zu erklären was man da tut und warum. Sicherlich bleiben verstärkt die negativen Aspekte im Hinterkopf wie etwa das berühmte "Müll liegen lassen".
Ich gehe ja seit Jahren zivil auf Cons. Und wenn ich nicht gerade mal wen kenne, werde ich nicht sonderlich beachtet. Aber ich muss auch sagen, dass ich nicht offenkundig umherirre, um neue Leute kennen zu lernen. Das ist also ebenso ein gutes Zusammenspiel von mehreren Faktoren, welche die Sicht gut trüben können.
Prägent war dennoch für mich, als ich noch dem Hobby Cosplay nach ging, dass - egal was ich trug oder wie viel Schminke im Gesicht war oder wie gut ich eigentlich versteckt war - immer erkannt wurde. Seitdem ich zivil Cons besuche, erkennt mich so gut wie niemand mehr. Ja oftmals hält man mich nicht mal mehr für jemanden, der aus der Szene kommt. Da ich einigen alten Kontakten nicht nachtrauere, finde ich das nun nicht so unglaublich schlimm, aber es macht mich nachdenklich.
Aber das, was mich am allermeisten stört, sind die teilweise lächerlichen Rechtfertigungen, warum Cosplay ein ach so tolles Hobby sei. Es sei ja so kreativ und für alle was. ... das mag stimmen, aber Cosplay ist sicherlich nicht das einzige Hobby, welches ein solch großes Spektrum ermöglicht.
Und was ich beinahe vergessen hätte: Cosplayer scheinen sich sehr gerne selbst unter unglaublichen Druck zu setzen. Sei es jetzt, weil man der erste sein will, der Charakter xy aus Serie unknown macht oder von allen das beste und tollste Cosplay, die diesen Charakter jemals interpretiert haben, machen muss. Ich habe idR keinen Spaß, wenn mich der Druck förmlich erschlägt.
Ich hoffe, man versteht mich nicht falsch. Ich möchte niemanden das schlecht reden, was er gerne macht, ich finde nur manche Verhaltensweisen... fragwürdig.
Es ist ja nicht mal so, dass ich keine Cosplayer kennen würde, die in diese Schemata nicht passen würden und es, sagen wir mal, nicht so verkrampft sehen. Aber das sind in der Relation immer noch sehr sehr wenige.
Ich fotographiere sehr gerne gut gemachte Cosplays oder Cosplayer, die etwas von meinen Lieblingsserien machen. Aber aus der Szene dahinter halte ich mich lieber raus.
Und jetzt hol ich mir erstmal nen Kühlakku, damit meine geschwollene Wange sich beruhigt. - Schönen Abend noch.