Zum Inhalt der Seite




Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Sinn? (33)
- Recht , eidgenössisches (22)
- Recht , deutsches (21)
- medien (16)
- Chemie (15)
- Grundrechte (10)
- Killerspiele (10)
- recht (8)
- Bezirksgericht (7)
- eidgenössisches (6)
- Recht, eidgenössisches (5)
- Zensur (5)
- Mangas (4)
- NSFW! (4)
- Recht, deutsches (4)

Kommentar zu Bericht von 20min: Rohrbombe zerfetzte Sekschüler die Hand (Ausgelagert) Chemie, medien, Recherche?

Autor:  Eru-Jiyuka
Da die Kommentarfuktion von 20min.ch leider nur 300 Zeichen Kommentar zulässt und ich bezweifle, dass die sich sonderlich freuen, wenn da neun Kommentare vom L. stehen, lagere ich ihn hiermit aus. Der Kommentar bezieht sich auf folgenden Bericht, sichtbar auf http://www.20min.ch/news/stgallen/story/21628199

Sehr richtig. Schwarzpulver ist (vergleichsweise) sogar eher einer der schwächeren Sprengstoffe.(es war lediglich der erst entdeckte Explosivstoff) Die Detonationsgeschwindigkeit des Schwarzpulvers liegt bei 300 bis 600 m/s , diejenige der Acetonperoxide bei 5290–5400 m/s
Trinitrotoluol bringt es auf 6900m/s, und Glycerinnitrat übertrifft dies teilweise mit 6700-8500m/s. Alleine an diesen Zahlen ist ersichtlich – wobei die Detonationsgeschwindigkeit natürlich nur ein Indiz darstellt, die übrigen Werte wie Bleiblockausbauchung, oder die Expolsionswärme liegen beim Schwarzpulver jedoch auch in niedrigeren Bereichen (der geneigte Leser möge dies mittels Wikipedia überprüfen) – dass Schwarzpulver nicht der „ultimative“ Sprengstoff darstellt. Selbst unter der Annahme, <<Sprengmittel>> bezeichne nur jene Explosivstoffe, die industriell hergestellt und genutzt werden (etwa im Bergbau), bliebe doch das Glycerinnitrat als deutlich gefährlicheres Sprengmittel übrig. Zum Vorfall selbst ist zu sagen, dass es ein bedauerlichen Unfall darstellt, der m.E. äusserst fahrlässig herbeigeführt wurde – dies jedoch von beiden Seiten, Lehrer (Verdämmung des Schwarzpulvers als Schülerversuch, „Nachheizen“ mit Brenner) sowohl auch des zu bedauernden Schülers (Anfassen eines mit Explosivstoff gefüllten Rohrs nach fehlgeschlagener Zündung). Auch wäre wohl eine „offene“ Verpuffung des Schwarzpulvers im speziellen Falle ein sinnigeres Experiment gewesen, gleichwohl kann ich einige Kommentare nicht ganz nachvollziehen, die diesen Chemielehrer nun gleich wieder als „Achse des Bösen, Terroristenausbilder“ etc. zu verunglimpfen und/oder gar nach einem Berufsverbot zu schreien.
Das hat für mich neben der Präjuzidieriung auch wieder mit der (leider) vorherrschenden Furcht von Chemikalien zu tun. JA, Chemikalien können gefährlich sein, es kommt aber SEHR darauf an, wie mit ihnen umgegangen wird. Daher sollte man dies nicht hochstillisieren (insbesondere den Terroristenvergleich finde ich unangebracht, wurden durch diese Angst doch schon etliche m.E zu weit gehende Gesetze beschlossen (GüG, ChemVO etc. Glücklicherweise erst in Deutschland)) , auch wenn in diesem (Un)Fall wohl nicht sehr sachgerecht mir ihnen umgegangen wurde. Im übrigen schliesse ich mich Chemiker, Stefan und Pyromane an.