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Eru tsui te daiarī so no kemisutori – goban: gai・katsu Chemie, Edelsteine

Autor:  Eru-Jiyuka
Nun, es geht auf Ende Jahr zu und es steht zu befürchten, dass bald ein neues beginnt^^ Da werden selbst derart mürrische Personen wie das L. , welches Jahresrückblicke sonst ja eigentlich hasst (*sich dabei in guter Gesellschaft mit PELZIG wissen darf*), ein wenig sentimental. Hier denn nun (in alphabetischer, NICHT chronologischer Reihenfolge!) eine kleine Übersicht dessen, was das L. dieses Jahr in seinem Labor so alles hergestellt hat:



Wie jeder gute Jurist weiss, vernichtet man physikalische Beweise am besten durch verbrennen^^ Da das L. aus purer Paranoia immer sehr viel zu vernichten hat, gab es viel Asche als Rückstand, welche demnächst einmal zur Pottaschegewinnung Verwendung findet.

Der Umwelt und des L.s Geldbeutel zuliebe wurde das Ätzton, welches zum Lösen von Styropor verwendet wurde, stets redestilliert und ständig wiederverwendet. Selbst bei solch undichten Apperaturen, wie das L. sie verwendet hat, konnte das selbe Volumen an Ätzton mindestens fünf mal verwendet werden.

Benzol ist, obwohl giftig und erwiesenermassen krebserregend, eine der wichtigsten organischen Substanzen , und derart vielseitig verwendbar, dass es eine Schande wäre, es nicht einmal hergestellt zu haben^^ Interessant ist dabei, das das Produkt in einer höheren Reinheit anfiel, als zu erwarten gewesen wäre, gemäss Vorschrift sollte das Erstdestillat nämlich stark orangerot verfärbt sein. Diese liess jedoch auch nur wenige Minuten auf höchster Stufe kochen, das L. musste jedoch 8h lang konstant heizen, damit wenigstens ein paar Tropfen übergingen...

Aus den angefallenen Resten vom letzten Bleigiessen hat das L. diesen, ursprünglich mal glänzend blanken, Bleikristall zusammengeschmolzen. Wie man an der eindrücklichen Oxidschicht sieht, ist das doch schon etwas her und der Zahn der Zeit hat erbarmungslos zugeschlagen^^ Sollte mal wieder umgeschmolzen werden...

Eines der Lieblingsexperimente des L. ist definitiv die Boraxperlenprobe. Einerseits ist die Dehydration des Dinatriumtetraborat Decahydrats äusserst eindrücklich (bläht sich erst auf und zieht sich dann zusammen, das Salz^^) andererseits sind die gefärbten Produkte ästhetisch ansprechend , wie hier anhand einiger ausgewählten Perlen hoffentlich gut ersichtlich ist

Auch das anfallende Abwasser eines üblichen Entfeuchters kann im Labor durchaus Verwendung finden, besteht es doch aus (weitestgehend) reiner Calciumchloridlösung. Daraus lässt sich durch Eindampfen das Anhydrat, und aus diesem wiederum durch stöchiometrische Zugabe von Wasser das Hexahydrat gewinnen. Das Anhydrat kann als Wärme-, das Hexahydrat als Kältemischung mit Dihydrogenmonooxid verwendet werden.

Ein Schauexperiment, von dem wohl schon jeder, der auch nur am Rande etwas mit Chemie zu tun hat, hörte, ist der chemische Garten. Dabei „wachsen“ durch eine semipermeable Membran, osmotisch bedingt bestimmte Schwermetallsilikate (und auch Alaune) als fraktale „Pflanzen“ innerhalb von flüssigem, gering konzentriertem Alkaliwasserglas. Wies aussieht, wenn man es nicht hinkriegt, dazu weiter unten.

Chloroform ist wenn nicht das wichtigste, so zumindest eines der wichtigsten organischen, halogenierten Lösungsmittel. Es hat zudem den Vorteil, nicht entflammbar oder giftig zu sein, und siedet zudem relativ niedrig (61°C), sodass es sich gut abdestillieren lässt. So soll es etwa bei der leider noch in ferner Zukunft liegender Extraktion von Koffein aus schwarzem Tee als Extraktionsmittel Verwendung finden...

Die erste Vorstufe für die Handtzsche Pyridinsynthese, daraus wird später mal Acetatessigester als eigentliches Edukt... Leider kristallisiert meine (nahezu) wasserfreie Essigsäure nicht schön aus... aber das tun meine Substanzen irgendwie nie. Auch das Benzol und die Ameisensäure wollen nicht dort gefrieren, wo sie es gemäss der Literatur sollten...

Ein freies Halogen wie aus dem Lehrbuch... naja, fast jedenfalls. Leider ist bei der nasschemischen Darstellung etwas Wasser übergeschwappt, welche das hübsche Iod nun langsam aber sicher zu Iodwasserstoffsäure dissoziert. Dementsprechend stechend riecht die Substanz auch, erinnert geruchlich an eine Mischung aus Chlorwasser und Spermin o.O

Die kleine Kupfer(II)-Salzreihe war ursprünglich mal dazu gedacht Glycerin zu oxidieren... dazu unten mehr. Jedenfalls wurde erst Kupfer(II)-sulfat geglüht um das Anhydrat zu erhalten. Dies wurde dann mit Natronlauge zum Hydroxid, und dieses durch Erhitzen zum Oxid überführt, dem eigentlichen Oxidationsmittel.

Nun ja, das Ansetzen von Lösungen ist nun nicht derart hohe Kunst, aber es zählt halt auch zu den Handgriffen im Labor. Man nehme also Lackmus, Wasser und einige Tropfen Ethanol... Die Lösung wird im sauren Rot und im basischen Blau.

Das instantive auskristallisieren einer übersättigten Natriumacetatlösung ist ebenfalls ein Klassiker unter den Schauexperimenten (Im Netz unter „Hot Ice“ bekannt). Mit Kristallisationskeimen lassen sich sogar ganze Figuren (etwa „Eisberge“) giessen. Beides hat das L. aus bislang unbekannten Gründen leider noch nicht hingekriegt, er hat sich das Acetat aber auch eher für die Aufkonzentration von Essigsäure hergestellt. Die Henderson-Hasselbalch-Gleichung liesse sich daran auch noch praktisch nachvollziehen, wie dem L. gerade so einfällt...

Natriummetasilikatlösung hat hingegen kaum einen anderen Verwendungszweck (gut, man könnte damit noch bleichen oder alte Motoren unschädlich machen...) als zur Membranbildung für ein bereits genanntes Schauexperiment. Hier zeigt sich dann auch sehr schön, wieso alkalische Substanzen nicht in Glasbehältern aufbewahrt werden sollten... sie sind nämlich in der Lage, das Glas anzugreifen (Verätzung). Das benutzte Pillenglas kann wohl weggeworfen werden -.-

Auch zu den eher banalen Labortätigkeiten zählt das Ansetzen von Phenolphtaleinlösung, auch wenn Phenolphtalein neuerdings möglicherweise krebserregend sein könnte und deshalb als giftig eingestuft ist. Wichtig ist hier nur, dass der Reinstoff (weisses Pulver) in Wasser unlöslich ist, weshalb besser in Ethanol gelöst wird. Üblich sind Konzentrationen von 0.1-3%, das L. hat hier 1.35% genommen...

Polystyrol herzustellen ist ein überaus spassiges Verfahren und zudem eine echte Alternative zu den (zumindest hierzulande) hohen Entsorgungskosten für Styropor. Je nach gewähltem Verfahren kann das Polystyrol in Korn-, Flocken- oder Kugelform und sogar als (teilweise zersetztes) Glas erhalten werden.

Das L. hat sich, inspiriert durch  shinpachis Schwärmereien über die Biodiversität auch ein wenig an der Botanik versucht, und dabei zumindest insofern Erfolg gehabt, als das er die Blätter seiner Salbeipflanze ernten konnte, bevor der grosse Wintereinbruch kam... *daraus mal Thujon und 1,8-Cineol extrahieren will*

Eines der Erstlingswerke waren Spielereien mit Chlorwasserstoff, streng nach der Anleitung des Kosmos-Kastens natürlich^^ Daraus resultierte ein wenig Salzsäure mit noch unbekannter Konzentration. *das mal tirtrieren sollte*

Aus Jux und Dollerei hat das L. letzthin die tierische Fette seiner Mahlzeiten extrahiert. (Einmal aus Speck und einmal aus Käse) Diese Triglyceride werden demnächst mal auf Sättigung und Reinheit untersucht...

Doch wie bei jeder klassischen Entwicklung muss man hinterher feststellen, dass viele Bilder nichts geworden sind (Spruch geklaut von MALMSHEIMER):



So ist es etwa bei Entnahme der Fettprobe sehr dämlich, zu warten, bis das Fett erstarrt ist und es dann vom Blech kratzen zu wollen, da dabei jede Menge Schlonz mitgeschleppt wird. Besser wäre es gewesen, das flüssige Fett noch heiss zu filtrieren...

Ebenso schlecht waren die Lototippe des chemischen Gartens. Beim 1. wurde zu viel Wasser zugegeben, sodass die Lösung nicht mehr konzentriert genug war und die „Pflanzen“ nur etwa bis zur Hälfte wachen konnten. Beim 2. hingegen wurden versehentlich erst die Schwermetallsalze zugegeben und dann mit Wasser aufgefüllt. Durch diese Turbulenz schien die Membran zerstört worden sein, sodass kein osmotischer Effekt entstehen konnte...

Auch von Misserfolg gekrönt war der Versuch Glycerinaldehyd herzustellen. Nach der Literatur sollte es sich dabei um weisse Kristalle handeln, beim L. kam nach Kochen mit Oxidationsmittel und anschliessender Filtration nur ein gelb-brauner viskoser Schlonz raus, der stechend roch...

Eine schlechte Idee war es auch, Natriumhydroxid mit einem simplen Spiritusbrenner schmelzen zu wollen, da hätte eigentlich schon von vornherein klar sein müssen, dass die Leistung dafür viel zu gering ist... Alles, was damit erreicht werden konnte war eine braune Verfärbung des Natriumhydroxids -.-

Ebenso klug war es natürlich, ein Gemenge von Natriumhydroxid und Natriumbenzoat (Edukte für die Benzolsynthese) offen stehen zu lassen, weil man vergessen hatte, das Natriumhydroxid hygroskoptisch ist. Das zusammengeflossene Etwas dürfte nun wohl hauptsächlich aus Natriumcarbonat und Wasser bestehen. Eventuell lassen sich noch zwei oder drei Tropfen Benzol gewinnen, wenn man das Gemisch trocken per Destille „rüberfeuert“, aber im Wesentlichen dürfte es unbrauchbar sein...

Desweiteren sollte man die Macht der Natur nie unterschätzen. Der gepflanzte Fingerhut ist bedauerlicherweise brutal von einer Schneewehe ermordet worden, bevor er blühen konnte. -.- *Requiescat in pace in Justin Law manier zitier*

Fürderhin wäre die verwendete Methode zum Recycling von beim Arbeiten mit Kaliumpermanganat anfallenden Braunsteinresten noch deutlich verbesserungswürdig. Die Reste einfach in wässrige Suspension zu halten und darauf zu warten, dass sich das Wasser verziehen möge, ist etwas kurzsichtig und nicht sehr erfolgversprechend...

Zum Eisen(III)chlorid muss es schliesslich etwas weiter ausholen. Da hatte das L. nach einer Vorschrift von VC gearbeitet, dabei sind ihm jedoch gleich ein ganzes Bündel von Fehlern unterlaufen. Die Kategorie „Das üben wer noch mal“ präsentiert nun also folgenden Fehlerkatalog:

1. Stahlwatte anstelle von Eisenpulver verwendet -> damit schleppt sich eine Kohlenstoffverunreinigung ein.
2. Vorschrift falsch ausgelegt -> Es stand, dass man solange Wasserstoffperoxid zugeben soll, bis sich keine Blasen mehr bilden. Dies meinte offenbar nur, dass vom Gemisch selbst keine Blasen mehr ausgehen sollen, nicht aber bei der Mischung mit Wasserstoffperoxid, da dieses auch noch bei der zehnfachen angegeben Menge zersetzt wurde. Ergo, hat das L. viel Wasserstoffperoxid verschwendet...
3. fehlerhaftes Farbenverständnis -> Die tiefbraune Farbe bedeutet im Gegensatz zur leicht verwechselbaren tiefgrünen Färbung nicht, dass zuwenig, sondern zuviel Wasserstoffperoxid zugegeben wurde. Das L. hat die Reaktion also viel zu spät abgebrochen...
4.Vorsichtig eindampfen meint offenbar ein noch schonenderes Verfahren als es niedrigen Stufen einer Herdplatte auszusetzen...

Jedenfalls ergab sich am ende ein braunrotschwarzer Schlonz, mit welchem zwar wenigstens der Thiocyanat-Nachweis funktioniert, aber dafür nichts weiter... Wahrscheinlich müsste man das Produkt erst komplett lösen, dann filtrieren und das Filtrat erneut schonend eindampfen, ums halbswegs rein zu kriegen...

Abschliessend auf besonderen Wunsch vonMagicFire ein paar hübsche Bilder von des L.s Edelsteinsammlung:



(Von Links nach Rechts und von Oben nach unten:
Achat, Amazonit, Amethyst, Aragonit, Aventurin,
Azurit, Baryt, Bergkristall, Bernstein, Blaue Koralle, Bleiglanz,
Botswanaachat, Buntkupferkiesel, Butterjade, Calcedeon, Calcit,
Carneol, Charoit, Chrysokol, Chrysopras,
Chryropras, Disthen, Dumetroit, Falkenauge,
Fluorit, Friedensachat, Fuchsit, Gagat, gebänderter Dolomit, Granat,
Halit, Hämatit, Heliotrop, Howlith, Iolith,
Jade, Kupfer, Labradorit, Landschaftjaspis, Lapislazuli,
Larimar, Leopardenjaspis, Magnesit, Magnetit, Mahagoniobsidian, Malachit,
Olivin, Onyx, Perlmutt, Pyrit
Quarz, Regenbogenfluoritdiamant, Regenbogenfluorit, Rhodonit,
Rosenquarz, roter Jaspis, rotes Tigerauge, Rubin, Rutilquarz,
Saphir, Schneeflockenobsidian, Silicium, Smaragt, Smaragtit,
Smithsonit, Sodalith, Sonnentein, Sternachat Donnerei, Tigerauge,
Tigereisen, Türkis, Turmalin, Unakit, Vanadinit, violetter Opal, Zebrajaspis)


Sooo, das wars dann wohl für die nächsten drei Monate *Noch viel lernen muss, weil Prüfungzeit bald wieder beginnt*