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Weltbaustadt 2010 oder "wie mache ich mich international lächerlich?" Essen, Kritik, Penthouse, Weltkultur Hauptstadt

Autor:  Hauskater
Heute muss ich mir mal wieder meinen Frust von der Seele schreiben.

Zur Erklärung: Das Ruhrgebiet hat sich vor einiger Zeit darum beworben, Weltkulturhauptsadt 2010 zu werden. Bewerbung wurde angenommen, schön und gut. Da das Revier aber keine wirkliche Stadt ist, wurde Essen stellvertretend zur WKH gewählt.
Soweit so gut. Nun aber stellten 2008 die Leute fest, dass der HBF hoffnungslos veraltet war und das es nicht ganz so viel zu zeigen gibt. Was tut man also? Richtig, man steckt massig Geld in Bauprojekte. Ergo wurde der HBF 2009 komplett gesperrt und umgebaut, die Gleise waren nur über Umwege zu erreichen. Der Steeler S-Bahnhof wurde zur Schutthalde, alles abgerissen bis auf die Gleise. Und auch der Porscheplatz war nicht mehr gut genug, also baut man das Ding komplett um und nennt das dort stehende City Center um in "Rathaus Gallerie". Und da man auch noch was zum protzen brauchte, entstand das große Einkaufszentrum Limbecker Platz (an der Haltestelle Berliner Platz, sehr sinnvoll...).

Nun sollte man meinen, wir haben 2010, alles hier sieht toll aus, die Leute können kommen. Pustekuchen. Der HBF sieht zwar mittlerweile von innen gut aus und wurde modernisiert, außen allerdings sind gut vier Baustellen rings umher verteilt. Und das, obwohl der HBF an sich Ende 2009 komplett fertig sein sollte.

Wäre ja noch zu verkraften, wenn die Lage anderswo besser aussehen würde. Tut sie aber nicht. Der Steeler S ist immer noch nur eine Schutthalde mit 4 Gleisen. Das EKZ Limbecker Platz ist zwar mittlerweile komplett fertig (und an sich ihmo auch ganz nett, wobei die Meinungen da stark auseinander gehen), aber drum herum nur Baustellen.
Ganz übel hat es aber den Porscheplatz erwischt. Mit Eröffnung des Limbecker Platzes verlor er für viele Geschäfte seine Attraktivität. Kein Wunder, war auch das City Center nur eine einzige Baustelle. Und so wanderten die wichtigen Läden wie Saturn und der C&A in der Nähe ab. Somit ist knapp die halbe Fläche der Rathaus Galerie ungenutzt. Die Andere besteht fast nur aus Fressbuden, so wie dm und Real. Natürlich mit dem Ergebnis, dass die Leute lieber zum Limbecker Platz gehen. Es ist also recht leer und beschaulich geworden. In zwei Wochen nun soll die Rathaus Gallerie offiziell eingeweiht werden (nach drei Monaten die wir schon WKH sind...). Bringt viel, wenn niemand da sein wird und es auch kaum etwas zu sehen gibt. Zumal ich mich Frage ob die auch rechtzeitig fertig werden, da die Gallerie momentan immer noch eine große Baustelle mit Geschäften ist.

Nun stelle ich mir nur die Frage: Was ist daran Kultur? Es gäbe hier so Vieles zu sehen (Zeche Zollverein, alte Synagoge (momentan auch eine Baustelle), Gruga Park, Villa Hügel, etc.), an sich ist Essen wirklich eine schöne Stadt. Das fällt nur nicht auf, wenn man nur Baustellen sieht. Viel mehr schreckt es Touristen doch ab. Super, man wollte international protzen, nun blamiert man sich. Von wegen Weltkulturhauptstadt, wir sind momentan Weltbaustadt. Und dafür haben wir nun zwei Jahre lang nur Presslufthämmer gehört, konnten nicht rechtzeitig zu unseren Bahnen kommen, mussten Umwege gehen und überall nur Schutt sehen? Peinlich, peinlich. Wer hat so etwas nur verbrochen?