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Haut und Schweiß oder "Die Grundlagen" Drogist, Haut, Körper, Taschentuch

Autor:  Hauskater
So, nachdem ich beim letzten Mal ja etwas spezialisiert ins Thema Haut eingestiegen bin, wird es nun Zeit für einige grundlegende Sachen. Danach wende ich mich noch den Schweißdrüsen zu, bevor es in den nächsten Einträgen dann um die Königsklassen, Gesichts- und Körperhaut geht.^^

Wie die meisten wahrscheinlich noch aus der Schule wissen, besteht die Haut aus drei Schichten: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Cutis) und Unterhaut (Subcutis).

1.) Subcutis:

Diese Schicht nennt man auch unterhautfettgewebe, denn hier lagert sich unser Fett an. Nicht nur das überschüssige, sondern auch das notwendige. Eine bestimmte Menge fett ist einfach nötig um voll zu Funktionieren. Diese Schicht dient vor Allem der Wärmeisolation (zum einen geht die Temperatur von innen nicht so schnell verloren, zum Anderen werden wir auch vor der äußeren Kälte geschützt). Das funktioniert natürlich nicht so stark wie beim Walross, aber es reicht aus für denn Alltag. Auch Wasser wird hier gespeichert. Wenn wir abnehmen dann brauchen wir als erstes den Wasservvorat auf (darum nimmt man anfangs auch immer viel stärker ab als später), danach dann die in Fett gespeischerte Energie (ursprünglich war dies Mal ein Vorrat für schlechte Zeiten). Ein Kilo fett entspricht dabei 7.000 Kalorien (darum dauert es länger, Fett wirklich abzubauen als Wasser).

2.) Die Cutis:

Hier passiert schon etwas mehr. Zum einen wird die Oberhaut von hier mit Nährstoffen versorgt (Blutgefäße finden sich hauptsächlich hier). Aber auch die wirkliche Reguleirung der Temperatur findet hier statt. Soll die Temperatur steigen, dann werden die Blutgefäße aktiver und mehr Blut fließt hindurch. Soll die temperatur dagegen sinken, dann werden die hier ansäßigen Schweißdrüsen aktiv. Aber auch die Nerven fühlen hier, da die Reize der Oberhaut in die Sinneskörperchen die hier liegen weitergeleitet werden. Und natürlich finden sich hier auch die Talgdrüsen, die dafür sorgen, dass unsere haut immer schön eingefettet ist und so nicht austrocknet.
Keine Talgdrüsen haben wir übrigens auf den Lippen, darum trocknen diese so schnell aus. Und darum verkaufen sich auch Labelos so gut.
Gleiches gilt für Handflächen und Fußsohlen.
Zu guter letzt findet sich hier, genauer gesagt an der Grenze zur Oberhaut, die Keimschicht (Basalzellenschicht). Hier werden neue Hautzellen gebildet, die langsam nach oben wandern. Diese verhornen auf dem Weg, bis sie die neue Oberhaut bilden. Dann werden sie irgendwann von der nächsten Schicht abgestoßen, was wiederum eine Hauptquelle für unseren Staub ist.^^

3.) Die Epidermis:

Das ist wohl die Schicht, die uns am meisten bekannt ist und wo es auch am meisten Action gibt. Denn die Oberhaut ist so etwas wie eine scharf bewachte Grenze. Hier wird geschützt und zwar gegen so ziemlich Alles. Angefangen beim UV Licht (siehe letzter Eintrag), über mechanische Reize (darum ist die oberste Schicht auch verhornt. Sehr beanspruchte Zonen bilden dabei die Hornhaut die um einiges dicker ist) bis zu Krankheitserregern (dazu gleich mehr). Hier wird auch weiter vor Hitze geschützt (Verdunstung von Talg und Schweiß). Außerdem wird logischerweise von hier Kosmetik (meist in Form voin Cremes) aufgenommen.

Der Säureschutzmantel (Hydrolipidmantel):

Dauernd versuchen Keime in unseren körper einzudringen. Egal wie oft wir desinfizieren, daran lässt sich nichts ändern. Diese werden zum einen von der Haut selbst, die ja eine Barriere bidlet abgehalten. Aber da doppelt besser hält, haben wir noch eine weitere Abwehrmaßnahme: Den Säureschutzmantel. Dieser entsteht dadurch das Talg und Schweiß dauerhaft abgegeben werden (praktisch merken wir das aber nur, wenn eines von Beidem stärker als sonst abgesondert wird). Das entstehende Gemisch hat einen PH
-Wert von etwa 5,5, ist also eine Säure. Und da Bakterien und andere Keime keine großen Fans von Säuren sind, sind sie hier entsprechend eingeschränkt.^^

Damit haben wir die Hauptunktionen der Haut nun hinter uns. Alles andere lässt sich leicht herleiten (die soziale Funktion, Sinneswahrnehmung und Co. Kennt ihr wahrscheinlich alles aus der Schule). Worauf ich nun aber noch gezielter eingehen werde sind die Schweißdrüsen. Und weil man alles imemr so wunderbar unterteilen kann, wollen wir damit hier natürlich nciht aufhören. Denn es gibt sogar zwei Arten von Schweißendrüsen:

a.) Die ekkrinen Schweißdrüsen

Das sind die eigentlichen Schweißdrüsen. Sie finden sich verteilt am ganzen Körper. Sie sind relativ klein und von der Geburt an aktiv. Der abgegebene Schweiß ist farblos, eher wäassrig und salzig. Vor allem aber ist er geruchslos. Daher ist seine Hauptaufgabe auch das Abkühlen des Körpers durch verdunsten und natürlich ist er eine der beiden Koponenten des Hydrolipidmantels.

b.) Die apokrinen Schweißdrüsen

Jetzt beginnt der interessante Teil! Denn diese Drüsen bringen uns den meisten Ärger im Alltag, aber auch die schönsten Stunden. Lustigerweise sind die apokrinen Schweißdrüsen nicht am ganzen Körper verteilt, sondern man findet sie konzentriert an einigen zentralen Stellen: Achseln, Brustwarzen, Leistengegend und Genitalbereich. Zum Ausgleich sind sie aber auch größer als die ekkrinen Drüsen.
Nun werden sich die meisten Leser wahrscheinlich die Funktion denken können. Für die anderen habe ich noch einen Hinweis: In den ersten Jahren sind diese Drüsen arbeitslos, will heißen inaktiv. Erst mit Eintritt der Pubertät fangen sie an ihren Schweiß zu produzieren.
Wofür ist dieser Schweiß also da? Richtig, zur Geruchsbildung. Der apokrine Schweiß gibt es uns Menschen unseren typischen Eigengeruch, der dabei bei jedem menschen natürlich etwas anders ist. Vor allem die Pheromone (Sexualduftstoffe) werden hier an die Luft abgegeben. Ist die entsprechende Stelle behaart, so verstärkt sich der Effekt, da der Schweiß sich hier etwas länger und verstärkt sammeln kann. Wenn eine Frau also am Morgen des Shirt ihres Freundes anzieht und sich über den Duft nach ihm freut, dann liegt das an dem aufgesogenen apokrinen Schweiß.
Darum sind übrigens auch Sportler und Bauarbeiter oft in den sexuellen Fantasien von Frauen (und Schlammcatcherinnen in denen der Männer) zu finden: Wer viel schwitzt strahlt mehr Männlichkeit (oder Weiblichkeit) aus.

Zumindest war das Mal so. Mittlerweile gilt der Eigengeruch von Menschen als unangenehm. Also rasieren wir uns Achseln und Genitalien, tragen teure Deos auf und Parfums. Eckhardt von Hirschhausen hat das sehr schön in einem seiner Programme veranschaulicht:

"Aber was denken wir Menschen? Wenn ich meinen Körpergeruch unterdrücke, erweitere ich meine Chancen und unser Duftsignalgeber, die Achselhöhle - wird rasiert, geschrubbt und dann kommt Parfum oben drauf. Parfum enthält lustigerweise wieder Sexuallockstoffe, allerdings von Tieren. Die Grundsubstanz - Moschus - ist ein Sekret des Moschusochsen, um präzise zu sein, sein Analsekret.
Ich fasse noch einmal kurz zusammen: Menschen schämen sich, unterm Arm zu riechen wie ein Mensch, und glauben ernsthaft, sie wirken attraktiver auf viele potentielle Partner, wenn sie dort riechen, wie ein Ochse am Arsch. Ich frage mich manchmal, was müssen Moschusochsen von uns denken."

Da die Lage aber nun mal ist wie sie ist, und Schweißgeruch nun als unangenehm empfunden wird (zumindest oberflächlich, das Unterbewußtsein sieht das immer noch Anders) stellt sich also die Frage: Was tun um diesen Geruch zu unterdrücken. Und auch hierfür gibt es zwei tolle Erfindungen:

Deos: Lurz für Deodorantieren, will heißen, Geruchsentferner. SIe entfernen den Geruch allerdings meist eher weniger, sondern überdecken ihn mit einem für uns angenehmeren Duft. Teilweise wird der Schweiß auch aufgesogen und so überdeckt, meist bei Körperpudern.

Antitranspiranten: Diese werden meist auch als Deos bezeichnet, sie wirken aber anders. Durch Aluminiumchlorid oder vergleichbare Stoffe werden die Schweißdrüsen verklebt. Entsprechend kann der Schweiß nicht mehr so gut fließen und Gerüche werden verhindert. Da das verkleben auf Dauer nicht gut ist und zu Entzündungen (oder Überhitzungen) führen kann sollte man ein Antitranspirant entsprechend auch nur einmal am Tag anwenden.
Für leute mit einer deutlichen erhöhten Schweißproduktion gibnt es in der Apotheke das Aluminumchlorid auch stärker konzentriert. In dem fall verklebt es nicht mehr sondern ätzt die Schweißdrüsen weg. Das kann unter Umständen (je nach Hautempfindlichkeit) schmerzen bereiten, darum sollte man das Ganze vorher mit seinem hautarzt absprechen, der auch sagt wie oft das Zeug angwendet werden soll (meist alle zwei Tage, später dann nur noch einmal die Woche udn am Ende nur noch einmal alle zwei Wochen).

Falls ihr euch nun nicht sicher seid, was von Beidem ihr nutzt: Das lässt sich ganz leicht herausfinden. Schaut einfach auf euer Deo. Steht dort etwas von Antitranspirant (oder Antiperspirant, dass ist die im englischen Raum bevorzugte Form), dann ist es genau das. Wenn nicht, dann ist es ein Deo. Wer nciht groß Suchen will: Steht auf eurem Deo groß "Dry", "Dry Action" oder etwas ähnliches, ist es ein Antitranspirant.

Ich weiß das war nun alles etwas trocken, aber dieses vorwissen ist leider nötig, damit wir beim nächsten Mal die Hauttypen und die Gegenmaßnahmen verstehen. Ich hoffe ich konnte es zumindest etwas abmildern und Unterhaltsam aufbereiten.
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