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Bühnenmagie oder "AK 2009: Die Auffürhung" Abenteuer Kultur, Magie, theater, Vorwäääääärts!

Autor:  Hauskater
Uff, es ist vorbei. Und langsam beginne ich auch alles zu verarbeiten was da gestern lief. Also nicht wundern wenn alles hier etwas unstrukturiert werden sollte.

Fangen wir mal morgens an:

Erste Probe mit Musik und Licht. Alle ganz okay gespielt, nur massig Texthänger. An sich saß mein Text, aber ich durfte mich dort auch einreihen...

Danach ein bisschen einzeln geprobt für spezielle Szenen mit Gegenständen. Make-up, Kostümprobe, etc.

Gefolgt von der Generalprobe. Wie es sein musste, es lief alles schief. Einsätze, Vorhang, Lautstärke und der Text. Zu dem zeitpunkt waren meine Nevren ganz durch. Drei Texthänger bei Text den ich an sich konnte. Schauspielerische Leistung auch mies.

Ich bin mit der Gewissheit zu AK gegangen, dass ich an sich Schauspielern kann. Auch die Anderend achten das von mir. Bis zu den letzten drei Proben. Ich habe nur noch kritik bekommen, zig Sachen nicht beachtet. Leistung war okay, aber eben eher mittelmäßg. Ergo: Nerven noch weiter unten.

Dann kam die Aufführung. Eine gewisse Ruhe stellte sich doch ein, während wir Richtung Bühne stapften. Ich stand mit der Hofgesellschaft zwischen Wand und Hintergrundvorhang. Alles dunkel. Dann kam die Intromusik der Schläger, Phobia von Kreator. Scheiß drauf, mich sieht eh niemand hinter dem Vorhang also erst Mal mit der Musik mitgegangen und irgendwo zwischen Headbangen und tanzen gelandet.

Dann die Fanfaren, König und Hofstaat kommen auf die Bühne. Ich sehe die ersten fünf Reihen, sehe Gebietsverantwortliche, Filialleiter etc. Niemanden der für mich da war, wobei ich eh wusste, dass nur Tinchen da sein würde, die weiter hinten saß.

Also: Scheiß drauf, denk nicht nach, Spiel einfach! Ich komem nur auf die Bühne, ungläubige Ausrufe vom Publikum, Kichern. Sage meinen Text, gehe ab. Komme wieder für den nächsten Text, Gelächter.
Von da an wurde ich der Runninggag des Stücks. König kommt auf die Bühne, Saal lacht laut los. Ich bin ganz in meiner Rolle, spiele einfach, reagiere nur auf die Anderen auf der Bühne. Text sitzt, Gesten sitzen, Mimik und Stimme sind perfekt, Sprachstil des Königs bricht endlich durch, obwohl es in den Proben nie wirklich klappte.
So auch bei den Anderen: Alles saß, da wo Text fehlte wurde perfekt improvisiert. Jeder füllte seine Rolle super aus, alles klappte.

Szene am Ende mit dem Hofstaat: Habe keinen Text mehr, alles läuft gut. Dann geht der Vorhang zu spät zu und sehr langsam. Improvisieren Ignaz! Gespräch mit der Königin. Saal lacht sich schlapp.

Dann meine großen Szenen. Alle direkt hintereinander, massig Text. Ich fühle mcih wohl und speile drauf los. Dann doch ein Texthänger. Ach, was soll's, treten wir noch mehr gegen das Kanapee, werden noch lauter. Gut improvisiert.

Hinter der Bühne, Kammerherr und ich schauen auf den Text, mir fällt auf, dass ich einen wichtigen teil der Szene so übersprüngen habe. Ein teil der einfach nur witzig war und den wir so egrne geprobt haben. Ich zum Kammerherren:

"Sascha, lass uns das bei unseren kleinen Szene gleich noch einbauen!"

Gesagt, getan. Improvisiert, eingebaut, Saal liegt lachend am Boden.

Letzte Szene: Alles fängt in zeitlupe an, gespeilt wird von Kathi "Für Elise". König taucht langsam mit Königin hinter Sofa auf und darf erst Mal 5 Minuten lang den Mund weit aufreissen.

In den Proben nie geschafft, im Stück pefekt. Dann plötzlich kommt der König in beweghung und brüllt durch den Sall, wo niemand mit ihm gerechnet hat. Die Menge kugelt sich. Ende perfekt, obwohl das für alle die Problemszene überhaupt war...Ran an die Zimperliese, Tod und Verderben. Alle fressen Yvonne, schlürf und Schmatzgeräusche sind zu hören, alle sind über Yvonne gebeugt, Endlied: Nancy Sinatra Bang Bang. Der Vorhang fällt, Schläger spielen Epilog. Wir formieren uns um den Tisch für den Apllaus. Dieser fällt tosend aus, was aber nichts heißen muss.

Alle erleichtert. Alles saß, wie durch Magie. Perfekt!

Ab ins Foyer, Leute begrüßen. Zig Leute die ich nicht kenne, sprechen mich an, Loben mich in den Himmel. Nie so viel Lob bekommen. Entdecke Tina, kehre in die Wirklichkeit zurück.

Abschlussbesprechung mit Künstlern, Gebietsverantwortlichen, Berater für Aus- und Weiterbildug und Koordinatorin für AK so wie Künstlerpatin (was auch immer genau ihre Aufgabe war). Wieder massig Lob. Werde beiseite genommen von Patin und Koordinatorin:

"Ich könnte ihre Stimme den ganzen Abend lang hören! Sagen sie mal, singen sie auch?"

Beide ungläubig als ich erzähle, dass meine Frau mich dann immer rausschmeisst. Empfehlung: "Nehmen sie bitte, bitte Gesangsunterricht!"

Etwas Smalltalk an der Bar, Sekttrinken mit den letzten Verbliebenen, ab nach Hause. Irgendwie versuchen zu verarbeiten, was da passiert ist. Leistung der Schauspieler: von 75% Leistung auf 200%. Oder in meinem Fall: Von 50% auf 200%, oder so.

Die Magie der Bühne. Unglaublich was in den letzten Minuten passieren kann... "Ich bin... ämmmmplatt!" um es mal mit den Worten von König Ignaz zu sagen...