Zum Inhalt der Seite




Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Kritik (49)
- Animexx (32)
- Drogist (27)
- Persönliches (15)
- Abenteuer Kultur (6)
- Heilpflanzen (6)
- Blog (5)
- Diverses (5)
- Kaninchen (5)
- Glaube (4)
- Haare (4)
- Liebe (4)
- theater (4)
- animexxler (3)
- Diskordianismus (3)

Heaven & Hell Engel, Geschichte, mal was für Zwischendurch, Prolog

Autor:  Hauskater

Prolog

 

Wie erklärt man etwas, für dass es keine Worte gibt? Wie beschreibt man ein Bild, dass nicht gesehen werden kann? Wie hört man eine Symphonie, die ohne Schall auskommt? Genau vor diesem Problem stehe ich nun.

Die Geschichte die ich ihnen erzählen will ist komplex. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht.

Sehen sie, es ist so: Alles was passiert ist, ist genau so geschehen. Und dennoch ist das, was ich ihnen erzählen will mehrdeutig, sogar widersprüchlich. Es kann nur widersprüchlich sein. Die großen Wahrheiten sind immer Metaphern, sie drücken Dinge aus, für die es keine Worte gibt, die man einfach verstehen muss.

Wenn ich nun von Gesprächen erzähle, so sind es nicht nur Gespräche, sondern es sind Symphonien, für die man ein ganzes Orchester braucht. Es gibt nicht nur die Geige, sogar nicht nur ein Streichquartett. Es gibt noch viel mehr: Pauke, Trompete, Tuba, Gitarre, Posaune, Klavier, Cembalo und ach so vieles mehr. All dies passierte gleichzeitig und war dennoch eins. So ist eine Handlung auch ein Gedanke, ein Wort, ein Quantenvorgang. Alles gleichzeitig und in Harmonie.

Warum dies so ist? Ganz einfach: Menschen sind Wesen die in nur drei Dimensionen leben, und die Vierte nur indirekt erfahren. Die Ereignisse die ich ihnen schildern will dagegen spielten sich in weitaus mehr Dimensionen ab.

Aber beginnen wir von Vorne. Es war sowieso unhöflich sie so zu überfallen, ohne mich vorzustellen.

Ich habe viele Namen getragen. Meinen wirklichen, wahren Namen kann man in Worten nicht ausdrücken. Er ist ebenfalls eine Symphonie um bei der Metapher zu bleiben. Man nannte mich John Doe, Azrael, den Schwarzen, den einsamen Wanderer. Man gab mir so viele Namen und keiner wurde mir gerecht. Ich bevorzuge den Namen Vic. Kurz für Victorianus. Dies ist der Name, den ich am längsten trug und der sich hier am besten Abkürzen ließ.

Ein Name alleine sagt natürlich noch nicht viel. Was ich bin, auch dafür gibt es viele Worte: Nephilim, gefallener Engel, Dämon, und so weiter. Sie kennen die Namen. Und bevor sie fragen: Nein, das macht mich nicht automatisch zu dem, was sie als Böse bezeichnen. Und dieser Geschichte gibt es kein gut und böse, kein richtig oder falsch. Alles spielt sich in dem Bereich dazwischen ab, den wir "Leben" nennen.

Entsprechend hoch ist auch mein Alter. In dem was sie Zeit nennen, ist mein Alter nicht auszudrücken. Ich existiere seit Beginn der Schöpfung, noch vor Beginn der Zeit. Und da wären wir schon wieder bei Dingen, die man nicht in Worte fassen kann. Aber ich denke, sie werden verstehen, was ich meine. Ich hoffe es zumindest.

Sagen wir also einfach, ich bin schon sehr lange hier. Dies hier ist jedenfalls meine Geschichte. Warum ich sie erzähle, fragen sie? Nun, jeder hat das Bedürfnis sich mitzuteilen, sich zu offenbaren. Das ist es, was den Menschen wirklich ausmacht: Sein Bedürfnis sich zu erklären. Wir Dämonen bilden da keine Ausnahme, sind wir doch eben so wie ihr Menschen, Geschöpfe des Einen.

So, nun wissen sie was ich von mir sage, wer ich bin, das wiederum, wissen sie noch nicht. Ich denke eine ungefähre Vorstellung werden sie am Ende dieser Lektüre haben. Oder auch nicht. Warten wir es einfach ab.

Eine Sache jedoch noch vorab: Damit sie diese Geschichte wirklich verstehen können, müssen sie Eines verstehen und mir vor allem glauben: Ihr Menschen seit nicht Alleine hier. Und nein, ich rede nicht von Aliens. Ich rede von Wesen wie mir: Engeln, Nephilim, Dämonen, Geister, Succubi, Incubi, und wie sie uns sonst noch nennen mögen. Oder noch genauer gesagt: Wir sind ein Teil von euch, zumindest Einiger von euch. Als multidimensionale Wesen, haben wir keinen eigenen Körper, mit dem wir mit dieser materiellen Welt direkt interagieren können.

Dazu sind wir auf ein einfaches Werkzeug angewiesen: einen menschlichen Körper. Diesen "leihen" wir uns sozusagen. Menschen, die ihren göttlichen Funken, ihre Seele verloren haben, traumatisierte Menschen, Selbstmörder, sie haben alle etwas gemeinsam: Sie sind potentielle Körper für uns. Es gibt diverse Arten einen Körper zu übernehmen: Man nimmt einen seelenlosen Körper, man verdrängt die Ursprungsseele oder aber, man teilt sich den Körper mit einer anderen Seele. Oder Mehreren.

Ein Körper, müssen sie wissen, ist ein eigenes kleines Universum. Ebenfalls multidimensional, wenn auch nicht so sehr wie eine Seele. Ein Körper existiert sozusagen auf mehreren Ebenen. Einmal in den drei Ebenen, die sie direkt Erfahren: Höhe, Breite und Länge. Außerdem bewegt er sich einseitig durch die Vierte Ebene: die Zeit. Und er umfasst auch noch eine weitere Ebene, die ich hier als Meta-Ebene bezeichnen will. Er bildet dort ebenfalls einen Körper, oder besser gesagt ein Gebäude. Dieses Gebäude können sie sich, der Einfachheit halber, vorstellen wie ein wirkliches Gebäude, wie eine Villa. Es gibt diverse Zimmer dort und sie ist geräumig. Viele dieser Gebäude haben in der Meta-Ebene keine Tür, man kommt nicht hinein oder heraus. Andere wiederum, haben eine Tür, manche stehen leer, manche sind gefüllt. Jene Villen, die eine Tür haben, sind die Körper, die wir "übernehmen" können.

Die Ursprungsseele eines Körpers, sofern noch vorhanden, lebt im Hauptraum der Villa. Sie hat sich so gut dort eingerichtet, dass sie gar nicht mehr daran denkt, den Raum zu verlassen. Dieser Raum ist sozusagen die Kommandozentrale. Hierüber wird der Körper gesteuert.

Manche Seele erlernen die Fähigkeit, den Raum zu verlassen, sie erkennen, dass es andere Räume gibt, und können diese Erkunden. Diese nennt ihr dann Magier, Psi-Begabte, Hexen, Weise oder Heilige. Einige davon können sogar die Tür der Villa öffnen und die Ebene draußen bereisen. Dies nennt ihr dann Astralreisen. In dieser zeit ist der Körper leer, ein Auto ohne Fahrer. Ein Computer auf Stand-by.

Wenn nun dieser Raum leer ist, so kann eine andere Seele natürlich die Kommandozentrale übernehmen. Das wiederum ist jener Zustand, den ihr Besessenheit nennt. Soweit, ganz einfach, oder?

Kommen wir noch einmal zurück zum Vergleich des Körpers mit einer Villa. Ein großes Haus hat meist mehr als einen Bewohner, zumindest wenn die Tür sich öffnen lässt. So ist es auch mit jenem Körper, von dem aus ich diese Zeilen an sich richte. Man könnte sagen, wir haben hier eine himmlische oder auch höllische WG gegründet, die sich zusammensetzt aus Engeln, Dämonen, "Göttern" und der Ursprungsseele.

Dies war natürlich nicht immer so, meine Geschichte beginnt viel früher. Dennoch bin ich nun einer der Nephilim, ein höheres Wesen, das einen Körper nutzt. Wie es dazu kam, nun, dies werden sie im Laufe der Geschichte erfahren. Folgen sie mir nun aber zurück zur Zeit des Beginns der Schöpfung. Zur Zeit vor meiner Geburt, zurück zum absoluten Anfang...