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Der Fluch des Wissenden oder "Besserwisser leben kürzer" Besserwisser, Probleme, Royal-Loyal, Wissen

Autor:  Hauskater
Irgendwo fand ich vor einer Zeit ein hübsches Zitat, das in etwa so lautete: "Die Menschen vergeben dir eher dafür, dass du unrecht hattest, als dafür, dass du recht hattest!" (weiß zufällig Jemand von wem das ist?)
Ein weiser Satz, der zu oft wahr ist. Manchen mögen meine Beschwerden hier kleinlich vorkommen, aber mich nervt dieser Sachverhalt mittlerweile tierisch.

Ja, ich bin ein Besserwisser. Das ist etwas was ich nicht leugnen kann (und auch nicht leugnen will). Mein Problem ist nur, ich weiß es meist wirklich besser. Das hat nichts mit Intelligenz zu tun, wie viele so oft meinen (wobei ich auch da keien Probleme habe dneke ich), sondern einfach mit lerneifer. Ich lese viel. Bei Themen die mich interessieren bleibt erfahrungsgemäß eine Menge hängen. Und da ich mcih mit interessanten Themen mehr als nur oberflächlich beschäftige weiß ich dann meist auch mehr als nur die Grundlagen darüber. Außerdem lassen sich so leicht querverbindungen ziehen zu anderen Themen. Eine praktische Fähigkeit denken viele, und etwas, was einen sehr weit bringt.
Schön wär's. Wie wohl jeder weiß bin ich kein Topmanager, sondern Azubi im zweiten Jahr. Alle sagen mir immer, wieviel Potential ich doch habe, aber was bringen dir Wissen und Potential ohne die passenden Connections?

Andersherum gibt es natürlich auch jene Leute, die meinen, weil mein kein Topmanager ist, so kann man kaum etwas wissen. Das ist im Alltag das weitaus größere Probleme. Wenn man etwas weiß, so ist man automatisch etwas unbeliebter. Vor allem wenn man Jemanden verbessert. Ist Allgemein bekannt. Man ist dann eben ein Klugscheisser oder Besserwisser. Die Leute kommen immer dann zu dir, wenn sie dein Wissen brauchen, dann bist du plötzlich der König für Alle. Aber eben auch nur solange, wie du gebraucht wirst. Die meisten Leidensgenossen kennen es aus der Schule: Bei Gruppenarbeiten sind Alle immer ganz Wild darauf, dich in ihrer Gruppe zu haben. Dort darfst du dann die ganze Arbeit machen (bzw. du machst sie freiwillig, weil die Anderen meist eh keinen Plan vom Thema haben). Und nach der Präsentation dann bist du wieder abgeschrieben. Dann bist du wieder nur der Klugscheisser.

Nur langam frage ich mich wirklich: Was haben die Leute für ein Problem damit im Unrecht zu sein? Glauben sie, dann plötzlich weniger wert zu sein? Und müssen das kompensieren, in dem sie dich nieder machen? Oder meinen sie, man selbst würde sie fertig machen wollen deswegen? Warum können Menschen nicht akzeptieren, dass sie unrecht haben und aus der Sache einfach nur lernen? Mache ich doch auch so. Wenn ich mich mal irre, sei's drum. Dann speichere ich die korrekte Antwort und gut ist. Oder ich lese mich eben mehr in das Thema ein.
Aber wieso zum Teufel können das Andere nicht?

Jüngstes Beispiel bei mir: Drogisten-Chemie. Lehrerin hat ihre Sachen vergessen, hatte aber zufällig ein Quiz zum Thema Gesundheit und Körper dabei. Da auch das für Drogisten wichtig ist, stellte sie dann halt die Fragen in den Raum, antworten sollte wer konnte.
Kleiner Exurs: Ich liebe Grey's Anatomy und auch Dr House. Man merkt sich dort zwangsläufig Dinge, die öfters vorkommen, sogar Fachbegriffe. Weiterhin bin ich an Psychologie sehr interessiert, habe mich etwas mit Ernährung beschäftigt und passe auch in der Berufsschule auf in den Kernfächern. Ergo ist mein Wissen in dem Bereich recht gut und breit gefächert. Entsprechend konnte ich viele der Fragen (die zugegenermaßen schwer waren) auf Anhieb beantworten. Die Lehrerin war erstaunt, kennt das aber von mir. Von ihr bekam ich Anerkennung. Von den Leuten aus der Klasse, mit denen ich mich eh gut verstehe auch (auch wenn ich es darauf, man mag es kaum Glauben, nicht anlege. Mir ist wichtig Dinge für mich zu wissen, nicht um dafür respekt zu bekommen). Die Anderen, zu denen ich ein gutes bis neutrales Verhältnis normalerweise habe, kamen damit weniger gut klar. Auch als ich mich deutlich zurückhielt und nur noch auflöste, wenn niemand die Antwort kannte. Es kamen jede Menge dummer Sprüche. Nichts wirklich verletzendes (ist mir eh egal, soviel Selbstbewußtsein habe ich), aber wieder kamen in mir die oben gestellten Fragen auf. Jeder andere Mensch, der viel liest und sich informiert kann ebensoviel Wissen zu den Bereichen (oder eben sogar mehr), warum stellen dich die Einen als weisen Guru hin und die Anderen als Scharalatan? Ich bin da nichts Besonderes, ich tue nur etwas für meine grauen Zellen (und meine immer präsente Neugier). Ich bin kein Genie, kein Messiahs, ich habe nur eine schnelle Auffassungsgabe und ein gutes Gedächtnis. Ich bin aber auch niemand, der nur gefährliches Halbwissen hat und meint überall mitreden zu müssen. Ich bin einfach nur gebildet. Wo also zum Teufel liegt das Problem das die Menschheit mit mir hat!? Egal wie ich mein Wissen vortrage, ob neutral, ob im lehrerhaften Tonfall oder mit einem Grinsen, die Reaktion ist immer die Gleiche. Warum!? Kann mir das bitte Irgendjemand erklären?