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Parfums für Anfänger, oder: "Eine dufte Sache" Drogist, Düfte, Nervosität, Parfüm

Autor:  Hauskater
Da ich mich momentan einfach nicht aufraffen kann das Thema Fußpflege hier niederzulegen (kenne es eh in und auswendig), fange ich stattdessen erst Mal mit dem Thema Düfte/Parfums an. Natürlich arbeite ich nciht bei Douglas und Co., darum wird dieser Eintrag absolut kein vollständiges Bild widergeben, sondern vielmehr eine kurze Einführung ins Thema. Wenn hier jemand in eienr Parfumerie arbeitet, so ist er/sie natürlich herzlich dazu eingeladen die Angaben hier zu präzisieren, zu erweitern oder auch zu korrigieren.

1.) Wozu überhaupt Parfums tragen?

An sich sollte sich die Antwort jeder denken können, dennoch gibt es immer wieder Menschen, die den SInn hinter vielen kosmetischen Dingen nicht sehen, darum auch hierzu noch einmal eine Erkklärung. Düfte werden aus zwei Gründen verwendet:
a.) Erfrischung: Sei es um Körpergerüche zu neutralisieren; zu kühlen oder zu beleben.
b.) Parfümierung: Ziel ist die Betonung oder Steigerung des eigenes Körpergeruchs (physischer Effekt) oder die Ergänzung/Verstärkung der eigenen Ausstrahlung (psychischer Effekt).

2.) Eau de was?

Viele Leute stehen zeurst einmal baff vor dem Parfumregal und fragen sich immer wieder: Was sollen denn diese ganzen "Eau de"s sein? Hier ist mal eine kleine Erklärung:

Alle Duftwässer bestehen aus Alkohol, Wasser (um 10%), diversen Parfümöle (zwischen drei und 25 Prozent) und eventuell Farbstoffen. Je größer die Essenzanteile im Alkohol sind, um so höher ist seine Wertigkeit (diese wird in Grad angegeben). man unterteilt sie folgendermaßen:

Parfüms: bestehen aus 20-30% Essenzanteil, der Rest sind 90° Alkohol und Wasser. Sie halten bis zu 6 Stunden

Eau der Parfüm (EDP): Der Duftessenzanteil liegt bei 15-20%, der Rest besteht aus 85° Alkohol. Der Duft hält zwei bis fünf Stunden an.
Eau de Toilette (EDT): Essenzantzeil von acht bis 15% und ca. 80° Alkohol. Hier hält der Duft zwei bis vier Stunden an.
Eau de Cologne (EDC): Essenzanteil von zwei bis acht Prozent und um 70° Alkohol. Es wird vor allem zur Erfrischung und Belebung verwendet. Der Duft hält ein bis zwei Stunden an.
After Shave und Eau fraiche: Essenzanteil ein bis 2,5 Prozent und 40 bis 50° Alkohol. Hält rund ein bis zwei Stunden an.

3.) Und was sind diese Essenzen nun schon wieder?

Da das Parfum ja nach irgendetwas riechen soll, nutzt man dafür verschiedene Duftessenzen. Diese sind entweder natürlichen Urpsrungs oder sie wurden synthetisch im Labor hergestellt. Andererseits lassen sie sich auch einteilen in pflanzliche Essenzen (Blumen, Früchte, Hölzer und Co.) und un tierische (Ambra vom Wal, Zibet von der Zibetkatze, Moschus vom Moschusochsen und -hirsch so wie Bibergeil vom Biber. Da letzte schwer zu gewinnen sind (und leider oftmals mit dem Tod des Tieres enden, werden diese mittlerweile großteils synthetisch hergestellt).
Diese SToffe sind teilweise sehr schwer zu gewinne, wodurch sich auch der hohe Preis von Parfums erklären lässt. Für ein Kilo ätherisches Rosenöl (5.000 Euro) benötigt man zum beispiel fünf Tonnen (!) Rosenblüten. Wenn man nun bedenkt das ein Parfum bis weit über 50 verschiedene Essenzen enthalten kann, sollte der Preis nicht mehr wirklich überteuert erscheinen...

4.) Duftaufbau

Der Vorgang der Duftentfaltung auf der Haut vollzieht sich in drei Stufen:

Kopfnote: Auch Angeruch genannt. Diese Note wird als erstes wahrgenommen, da sie das erste Stadium des Verdampfungsprozesses darstellt. Sie soll Interesse wecken. Sier verflüchtigt sich ca. nach 15 Minuten. Meistw erden hierfür frische, zitrische Düfte genutzt.
Herznote: Auch Mittelgeruch genannt. Sie ist die zweite, mittlere Verdampfungsphase. Sie entwickelt sich im weiteren Verlauf des Riechens, ca. nach 10-20 Minuten. Hierfür nutzt man oft blumige, holzige oer würzige Dufte wie Rose oder Jasmin.
Basisnote/Fondnote: Sie ist erkennbar wenn Herz- und Kopfnote sich verflüchtigt haben. Sie gibt dem Duft Fülle und bestimmt das Grundthema des Parfüms. Hierzu nimmt man fixierende Stoffe wie schwer flüchtige, ätherische Öle und tierische Grundstoffe wie Vanille, Moschus oder Patchouli.

Diese drei Teile des Duftes lassen sich jedoch nicht klar trennen, da es sich hier um einen Prozess handelt, einen fließenden Übergang.

5.) Und was sind nun wieder Duftfamilien?

Duftfamilien sind Düfte die sich im Aufbau sehr gleichen. Hier unterteilt man:

Damendüfte: blumig, orientalisch, chypre
Männerdüfte: Fougere, orientalisch, chypre, citrus-hesperidisch

Blumige Düfte: Bekommen ihre Charakter durch Blumennoten. Die Akzentuierung ist unterschiedlich, z. B. frisch, fruchtig, grün, holzig.
Orientalische Düfte: Hauptsächlich basierend auf einem Vanille-Ambra-Fond. Dieser bringt einen intensiven, vollen Duft. Akzente gibt es in holziger, würziger und animalischer Richtung.
Chypre-Düfte: Kombination aus zitrischer Kopfnote und einem Fond aus Eichenmoos und Patchouli. Akzente können fruchtige, blumige, grüne, holzige und animalische Noten.
Fougere-Düfte: Hauptsächlich für Herren zu finden. Basieren auf der Kombination von Lavendel und Eichenmoos. Dominierende Lavendel-frische.
Citrus-hesperidische Düfte: leichte und frische Düfte. Verstärkter Einsatz von Zitrone, Mandarine oder Orange

6.) Wo trage ich einen Duft am Besten auf und wie kann ich ihn verstärken?

Idealerweise trägt man einen Duft an Stellen auf, die gut durchblutet sind. Diese sind wärmer als die restliche Haut so dass die Essenzen sich besser entfalten können. Dazu gehören Handgelenke, Kniekehlen, Hinterm Ohr und ähnliche Stellen. Außerdem entwickelt sich der Duft besser, wenn kleine Spritzer auch auf dem rest des Körpers aufgetragen werden, inklusive Haare. Das mahct man am besten morgens nach dem Duschen.
Um den Effekt weiter zu verstärken kann es helfen Deo und Duschgel der gleichen Serie zu nutzen.

7.) Wie werden natürliche Duftstoffe eigentlich gewonnen?

Jeder der "Das Parfum" gesehen oder gelsen hat kennt die nun folgenden Herstellungsarten wahrscheinlich. Für alle anderen habt ihr hier eine Erklärung:

Enfleurage (kalt): Glasplatten werden mit speziellem Fett bestrichen und mit frischen Blüten bestreut. Drei Monate lang werden diese Blüten täglich erneuert. Dadurch wird das Fett mit den ätherischen Ölen und feinen Wachsen gesättigt. Die Blütenextrakte werden in hochprozentigem Alkohol gelöst, da dieser die Duftstoffe aufnimmt. Dann werden die ätherischen Öle von den fetten getrennt. Ein sehr feines Blütenöl bleibt übrig.

Mazeration (heiß): Hier werden Pflanzenteile oder Blüten in heißem Fett oder Öl (50-70 Grad) eingeweicht. Auch hier werden immer wieder neue Blüten verwendet über die das mit Duft angereicherte Öl gegossen wird. Das gekühlte Fett wird dann filtriert. Per Vakuumverfahren werden dann die Blüten- und Pflanzenöle gewonnen.

Expression: Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich hier um eine Auspressung, welche meistens bei Zitrusfrüchten verwendet wird. Aus den ganzen Früchten werden maschinell Saft und ätherische Öle gewonnen und getrennt oder die Schalen werden ausgepresst.

Destillation: Wasserdampf wird über getrocknete Pflanzen(teile) geleitet. Dadurch werden den Pflanzen oder Pflanzenteilen ätherische Öle entzogen. Der aufgefangene Wasserdampf wird durch Abkühlung flüssig gemacht wodurch der Grundstoff gewonnen wird.

Extraktion: Dies ist die momentan wichtigste Methode. Man verwendet chemische, sich schnell verflüchtigende Lösungsmittel. Diese erlauben es mit niedrigen Temperaturen zu arbeiten. Die Blüten und Pflanzen werden somit schonender behandelt wodurch die Düfte kpstengünstiger gewonnen werden können. Die Lösungsmittel verflüchtigen sich im Laufe des Prozesses, wodurch eine duftende, salben- oder wachsartige Masse zurückbleibt, das Concréte. Dieses wird mit Alkohol ausgewaschen, welcher wiederum abgedampft wird. Zurück bleibt der Duftstoff, Absolue genannt.

8) Was sollte ich sonst noch wissen?:

Viele Leute machen den Fehler und probieren Duft um Duft aus und wundern sich dann, warum sie keinen passenden Duft finden. Das liegt daran, dass die Nase schnell überfordert wird. Normalerweise testet man nur drei Düfte, nicht mehr, da ab hier die Genauigkeit der Nase schon stark abnimmt.
Eben so schlecht ist es, wenn man den aufgesoprühten Duft dann noch verreibt. Das führt keineswegs zur schnelleren Duftentwicklung, sondern bringt alles nur durcheinander. Man bricht dem Duft praktisch das herz (Die hernote), wodurch das Ergebnis meist sehr merkwürdig riecht.
Weiterhin sollte man noch wissen, dass man Winterdürfte nicht im Sommer tragen sollte. Sommerdüfte enthalten nämlich kein bergamotte, Winterdüfte dagegen meist sehr wohl. Und Bergamotte sorgt unter starker SOnneneinstrahlung für Flecken.
Ebenfalls sollte man Parfums an sich nicht auf die Kleidung sprühen (oder wenn dann auf die Innenseite), da diese sonst Flecken verursachen können.

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So, ich hoffe, ich konnte euch hiermit eine übersichtliche, kurze Einführung geben, die einige Fragen geklärt hat. Falls noch etwas offen ist, gilt wie immer: Schreibt Kommentare oder ENS.^^
Beim nächsten Mal aktualisiere und erweitere ich dann den Hauteintrag.