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Ehre? oder "Eine Frage des Vorwands" Ehre, Kritik, Sicherheitsanlage, Vorwand

Autor:  Hauskater
Woche zwei des Urlaubs und Zeit für eine Sache, die mich schon seit Jahren wundert.

Grund meiner Kritik sit heute, wie die Überschrift schon sagt, die Ehre. Jeder spricht darüber: "Ist doch Ehrensache", "ich gebe darauf meine Ehrenwort", oder "bei meiner Ehre!" hört man. Aber was soll diese Ehre eigentlich sein? Und, braucht man sie überhaupt?

Tatsache ist, man kann sie scheinbar verlieren. Das setzt aber auch vorraus, dass man sie irgendwo her bekommt. Von mir selbst kann ich sie jedenfalls nicht bekommen, denn wie könnte ich sie sonst durch Andere verlieren? Oder wenn man davon ausgeht, dass man die Ehre nur durch eigene Handlungen verlieren kann, wieso verliert man sie dann überhaupt? Man kann sie sich doch gleich wieder verleihen.

Für mich stellt sich die Sache eher so dar, dass Ehre ein wunderbarer Vorwand ist, der nicht hinterfragt wird. Wenn ich jemanden schlagen will, aber für mein gewissen noch einen Grund brauche, dann krame ich die Ehre raus. Funktioniert auch wunderbar mit Politik und Krieg.
Denn mal ehrlich: Was bringt Ehre mir? Wenn ich bei diesem Spiel mitmache, dann bekomme ich zwar Vorwände. Aber gleichzeitig muss ich sie auch verteidigen, selbst wenn ich dazu keine Lust habe.
Mir scheint das Spiel mit der Ehre sowieso sehr zwielichtig zu sein. Wenn ich Lüge, dann verliere ich meine Ehre. Wie kommt es dann, dass dennoch so viele die von Ehre reden, Lügen? Ich bin der letzte der gegen Notlügen ist (manche Menschen ertragen die Wahrheit einafch nicht), mir geht es hier nur um die innere Logik dahinter. Wie ist das zu vereinbaren?

Ist die Ehre vielleicht einfach nur ein alter Witz, von dem jeder vergessen hat, das es einer ist?

Was bringt mir Ehre? Ist sie vielleicht einfach ein anderes Wort für Stolz? Wobei dann wiederum erscheint mir Ehre eher weniger ehrenaft, wenn mein Stolz so schnell angekratzt wird. Stolz ist sowieso zu oft ein Hindernis. Manchmal muss man Knien um danach weiter oben zu stehen. So ist das Leben. Wieso stattdessen Ausrasten und Satisfaktion fordern?

Je mehr ich überlege, desto weniger fällt mir ein, was Ehre einem nun bringt. Der Gesellschaft jedenfalls hat sie nicht viel Gutes gebracht. In ihrem Namen gab es Kriege, Kämpfe und gerade Mal wieder aktuell: Ehrenmorde. Und das nur, weil Einige einen Witz nicht verstehen? oder weil sie einen Vorwand brauchen den sie sich jedoch nicht eingestehen können?
Ich komme bisher jedenfalls zu dem Ergebnis: Ohne Ehre wären wir besser dran. Irgendwelche Gegenargumente?