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Haarpflege 2.0. oder: "Haare I" Drogist, Haare, Silikone, Springball

Autor:  Hauskater
Vorwort:

Wie schon angekündigt wird es, trotz meiner Offzeit, einmal Zeit die drogstischen EInträge einmal zu aktualisieren, zu erweitern und auch ihnen endlich ein einheitliches Layout zu geben. Beginnen wollte ich auch hier wieder mit der Haarpflege. Da diese Änderungen aber zu groß für normale updates sind, mache ich lieber ganz neue Einträge, die alten bleiben bestehen und können immer noch eingesehen werden, falls jemand einmal vergleichen will, was wirklich geändert wurde.
Dieser Eintrag basiert Hauptsächlich auf dem alten Eintrag zum Thema Silikone so wie teiwleise auch auf den anderen Einträgen, da ich aus drei Einträgen nun zwei machen werde. Genauer gesagt basiert ein Großteil des Eintrags auf meiner Fließarbeit für die Abschlüßprüfung, welche wiederum auf dem alten Silikoneintrag basiert.

Viele Leute machen sich noch immer keine Gedanken, welche Pflegemittel sie sich eigentlich in die Haare einmassieren und ob diese auch tatsächlich pflegend sind. Silikone sind hier das beste, wenn auch nicht das einzige, Beispiel. Dies war Grund genug für mich, den Leuten einmal aufzuzeigen, was sie ihren Haaren eigentlich antaten. Dies will ich auf den folgenden Seiten genauer erklären. Dafür muss ich aber zuerst einmal etwas über die Grundlagen erzählen.


Die Kopfhaare:

Säugetiere verfügen über verscheidene Typen von Haaren. In der Haarpflege ist davon jedoch nur ein Typ wichtig, das Langhaar. Es entsteht in der Lederhaut und besteht großteils aus verhornten Hautschichten (und damit aus Keratin). Pro Monat wächst das Haar ca. einen Zentimeter, wobei dieser Wert natürlich schwankt. Es unterliegt einem Wachstumszyklus an dessen Ende es ausfällt und (meist) pPlatz für ein neues Haar macht. Die Lebensdauer eines Jahres beträgt im zwischen zwei und sechs Jahren, in Einzelfällen kann dieses Alter natürlich noch überschritten werden. Männerhaare wachsen meist etwas schneller, dafür fallen meist aber auch früher wieder aus. Der Wachstumszyklus ist auch der Grund, warum manche Menschen sich ebschweren, dass sie nie über eine ebstimmte Haarlänge kommen, bei Frauen liegt diese meist bei ca. einem Meter, bei Männer etwas darunter. Ein normales Haar ist ca. 0,05 - 0,07 Milimeter dick (dünnes Haar 0,02 - 0,04 mm), mit dem Alter werden Haare jedoch immer dünner. Wie dick das Haar tatsächlich ist, hängt jedoch von diversen faktoren ab. Am wichtigsten ist dabei die Haarfarbe. Blonde Menschen haben in der Regel sehr dünnes Haar, dafür ist die Anzahl der Haare jedoch größer. Rotes Haar dagegen ist sehr dick, dafür ahben rothaarige jedoch weniger Haare.
Das Haar besteht aus drei Schichten:


1.) Die Schuppenschicht: Unter einem Mikroskop sehen Haare tatsächlich aus wie Schlangenhaut. Es gibt mehrere Schuppen, die im Idealfall glatt übereinander liegen (das Ergebnis ist glattes, glänzendes Haar). Stehen die Schuppen ab, so hat das Haar zwar mehr Volumen, wirkt dafür aber auch stumpfer. Die Schuppenschicht ist so etwas wie ein Schutzschild für die Haare. Sie schützt begrenzt gegen all die Einflüsse, denen das Haar ausgesetzt ist (Wind, Wetter, Bürsten, Föhnen, Haare ziehen, etc).

2.) Faserschicht: Das ist die Schicht, in der sämtliche wirklichen Veränderungen stattfinden. Hier ist mehr oder minder festgelegt wie gesund das Haar ist, welche Struktur es hat (gelockt, glatt, kraus) und wie dick es ist. Die Faserschicht macht schließlich gut 80% des Haars aus. Interessanterweise besteht diese Schicht eigentlich nur aus verhornten Hautzellen (darum auch die nicht ganz zustimmende Behauptung, dass Haar wäre eh schon tot und bräuchte keine Pflege). Die Zellen wiederum bilden verschiedene Fasern die im Normalfall aber eng aneinander kleben (genauer gesagt haften die Fasern aneinander, als ob sie mit Druckknöpfen ausgestattet sind). Trotzdem sind diese Fasern sehr elastisch, darum sind Haare auch so dehnbar und fest. Auch die Haarfarbe ist hier festgelegt, da hier die Pigmente liegen.

3.) Markschicht: Man könnte fast sagen, diese Schicht ist eher unwichtig, sie ist jedenfalls recht unspektakulär: Eine Röhre aus schwammartigen Hornzellen. Interessant ist das ganze lediglich für Leute mit sehr dünnen Haaren: Diesen fehlt diese Schicht meist. Im Endeffekt wirkt sich diese Schicht also nur die Dicke der Haare aus.



Die Haartypen:

Nun wissen wir zwar wie Haare aufgebaut sind, damit wir aber verstehen wie Haarpflegeprodukte wirken, müssen wir uns noch einmal mit den verscheidenen Haartypen ebschäftigen:

1.) Normales Haar:  Dein Haar ist weder zu schwer noch zu leicht, nicht zu dick noch zu dünn, weder fettig noch trocken? Sei froh, du hast den Jackpot gezogen, du hast du normales Haar. Haar wie es sein sollte. Leider haben nur wenige diesen Haartypen. Viele bilden es sich ein, aber das ist dann die Schuld der Silikone (siehe dort).

2.) Fettiges Haar: Euer Haar sieht aus wie angeklatscht, trieft und glänzt zu stark? Egal wie oft ihr wascht, nach zwei Stunden sieht euer Haar wieder aus, als ob ihr Butter darin verteilt habt? Dann habt ihr fettiges Haar.
Grund dafür ist eine Überproduktion der Talgdrüsen, es wird zuviel Talg produziert und an die Haare abgegeben.

3.) Trockenes Haar: Euer Haar hat keinen Glanz? Es wirkt langweilig, fühlt sich nicht weich an? Dann habt ihr trockenes Haar, das genaue Gegenteil vom oben genannten. Ursache ist entsprechend auch eine Unterfunktion der Talgdrüsen. Zu wenig Fett wird produziert, das Haar trocknet aus.

4.) Schuppen: Eure Kopfhaut juckt? Wenn ihr den Kopf schüttelt schneit es um euch herum? Wenn ihr kratzt, dann habt ihr Hautschuppen in der Hand? Dann habt ihr schuppiges Haar. Egal wie gut es euren Haaren geht, irgendwann bekommt jeder einmal Schuppen. Das lässt sich aber auch leicht wieder ändern.
Gründe: Die Hautzellen teilen sich zu schnell, es wird mehr Hornhaut gebildet als benötigt. An sich werden dauernd Schuppen abgestossen, das merkt und sieht man nur nicht. Arbeitet die Haut aber zu schnell, dann kleben sich die kleinen Hautschuppen aneinander und bilden große Schuppen die man dann sehen und fühlen kann. Häufigster Grund dafür sind Bakterien und Pilze. Die finden sich immer auf der Haut und an sich sind sie auch ganz praktisch zur Abwehr von Keimen. Nur manchmal breiten sie sich zu sehr aus und das gibt dann Schuppen.

5.) Spliss: Deine Spitzen sind kaputt, zwirbeln sich unten auf und teilen sich in weitere "Haare"? Deine Haare liegen nicht stehen immer ab und wirken spröde, glanzlos und kaputt? Du bist ne arme Sau, denn du hast Spliss.
Gründe dafür: Du hast alles falsch gemacht, was du falsch machen kannst: Zu oft gefärbt, zu viel Silikone, Glätteisen, ein gegossener Plastikkamm, Fön auf voller Stufe und so weiter. All das macht die Hare kaputt, bis sie irgendwann den Geist aufgeben und brechen.

Bevor ich nun Tipps für jeden einzelnen Haartyp gebe, muss ich auf einen zentralen Punkt noch eingehen, Silikone und Quaternia:


Was sind Silikone und Quaternia und wie erkenne ich sie?


Silikone sind synthetische, chemische Verbindungen, genauer gesagt Polymere, die aus einer Verbindung von Siliciumatomen und Sauerstoffatomen bestehen. Sie lassen sich leicht daran erkennen, dass sie auf "one" enden (Beispiele: Amodimethicone, Laurylmethicone, Dimethicone) manchmal aber auch auf "oxane" (Beispiel: Polysiloxane).
Quaternia dagegen bestehen chemisch gesehen aus einem Ammoniumion, welches über vier (daher QUATernium) Bindungen mit einem Alkylrest besteht. Polyquaternia wiederum sind einfach lange Ketten von Quaternia. Es lassen sich nur schwer allgemeine Aussagen über sie treffen, da sie je nach chemischer Zusammensetzung deutlich unterschiedliche Eigenschaften aufweisen können. Wichtig ist für uns, dass einige Quaternia nichts anderes sind, als Silikone. Und auch einige von denen, die nicht zu den Silikonen gehören erweisen sich bei genauer Betrachtung als Filmbildner, sie haben also die gleiche Wirkung wie Silikone.

Im folgenden werde ich darum nur von Silikonen sprechen, gemeint sind aber immer Silikone und filmbildende Quaternia.


Wie wirken Silikone und filmbildende Quaternia?


Beide Stoffarten haben auf die Haare eine identische Wirkung wie Mineralöle auf die Haut: Sie legen sich über die Haare und bilden einen Schutzfilm. Bei der Haut schützt das vor dem Austrocknen und etwas vor Wind und Sonne. Sie waschen sich aber auch schnell von der Haut ab. In der Haarpflege sieht die Sache etwas anders aus. Silikone legen sich komplett um das Haar und bleiben haften. Dadurch schützen sie das Haar zwar vor verschiedenen Einflüssen, allerdings nicht nur vor negativen, sondern auch vor gewollten Einflüssen wie Pflegestoffen. Dies lässt sich durchaus vergleichen mit dem Silikon, dass man im Haushalt nutzt um Fugen abzudichten. Auch hier wird nichts durchgelassen, in beide Richtungen wohlgemerkt. Und genau hier liegt das Problem. Nutzt man nun täglich wasserunlösliche Silikone (siehe unten), so erweitert sich diese Schicht immer mehr, sie wird dicker und damit auch das Haar. Ein Effekt das Ganzen ist, dass das Haar nun leichter kämmbar ist, da Unebenheiten abgedichtet werden und Kamm und Bürste nun leichter durchgleiten können. Auch kann Talg nun nicht mehr abfließen, was bei trockenen Haaren durchaus von Vorteil sein kann.

Leider sind das aber nicht die einziegen Auswirkungen. Denn unter dieser Schicht können die Haare sehr schnell kaputt gehen, ohne das man davon etwas mitbekommt.. Das Haar sieht zwar gesund und geplegt aus, darunter allerdings kann es komplett unter Spliss oder einer zerstörten Haarstruktur leiden. Daher kommt auch das Werbeversprechen: "Für gesundaussehendes Haar". "Für gesundes Haar" dagegen darf nicht gesagt werden, da dies eine Täuschung des Konsumenten wäre. Irgendwann allerdings kann auch das Silikon nichts mehr beschönigen, die Haare sehen schließlich so spröde aus wie sie sind und brechen schließlich ab.
Durch die Verdickung des Haares können Silikone zwar zu mehr Volumen beitragen (darum sind sie meist auch der wichtigste Inhaltsstoff in Volumenschampoos), allerdings beschweren sie die Haare auch, was wiederum kontraproduktiv ist.
Da Silikone, wie oben erwähnt, auch ein Abfließen des Talgs verhindern kann die Folge auch fettiges Haar sein. Hat man dagegen schon fettiges Haar, so wird dieser Effekt sogar noch deutlich verstärkt.
Die Wirkung von Silikonen lässt sich auch durch folgenden Vergleich ausdrücken:
Stellt man sich seine Haare einmal als Drähte vor, so legen sich Silikone wie eine Isolierung darum. Im Endeffekt erhält man also ein Kabel. Das Kabel kann glänzen und sich glatt anfühlen, dennoch kann der Draht im Inneren verdreht , zerissen oder sonst wie kaputt sein. Das Haar sieht zwar gesund aus, glänzt und ist glatt, das wirkliche Haar darunter kann schon zerstört sein.



Welche Produkte sind von diesen Stoffen betroffen?


Die Menge an Haarpflegeprodukten, die Silikone enthalten, ist schier unüberschaubar. Viele Shampoos, darunter vor Allem die Markenshampoos sind voll von Silikonen und Filmbildnern. Das betrifft auch viele Produkte der beliebten Marken wie Nivea, Fructis, Syoss, Pantene, etc.
Aber nicht nur Schampoos sind betroffen, sondern auch speziell Conditioner (Spülungen). Diese verdanken ihre Wirkung (Kämmbarkeit verbessern und Glanz verleihen) gerade den Silikonen. Aber auch alle anderen Pflegemittel, egal ob es sich nun um Kuren, Hitzeschutzsprays oder um Stylingprodukte wie Gel, Wachs oder Haarspray handelt, sind hier betroffen.


Besonders aufpassen sollte man bei den angeblichen Profi- und Salonshampoos (Frank Provost, Udo Walz, Marc Anthony): Diese sind keineswegs silikonfrei, Im Gegenteil, meist sind ihre Hauptwirkstoffe Silikone.



Welche Alternativen gibt es?


Im Endeffekt gibt es hier keine Patentlösung, jeder muss eine individuelle Lösung finden. Nicht jedes silikonfreie Schampoo wirkt gleich gut für jeden Anwender. Dazu sind Haare individuell zu Unterschiedlich.


Komplett silikonfrei sind die Shampoos von Balea (auch die Profesionell wieder!) naturkosmetischen Schampoos, also Alverde, Sante , Weleda und Co.

Auch in Friseurbedarfsläden bekommt man viele silikonfreie Shampoos. Diese kosten zwar etwas mehr als die Schampoos die man im normalen Einzelhandel bekommt, dafür sind sie meist aber auch hochwertiger. Auch sehr zu empfehlen sind die Shampoos von Lush, egal ob man nun die festen oder die flüssigen Schampoos nutzt. Im Zweifelsfall hilft immer ein Blick auf die Inhaltsstoffe, ein Punkt, den ich gar nicht oft genug betonen kann.



Kann man sofort auf ein silikonfreies Schampoo umsteigen?


So leicht ist die Sache leider auch nicht. Es gibt drei Arten von Silikonen:

a.) wasserlösliche Silikone: Die wird man am einfachsten wieder los. Sie waschen sich einfach mit der Zeit aus, auch ohne Tenside. Hierzu gehören Dimethicone copolyol, Polysiloxane und Lauryl methicone.

b.) bedingt wasserlösliche Silikone: Die sind schon etwas hartnäckiger, man kann sie nur mit Tensiden auswaschen. Zu dieser Gruppe gehören Amodimethicone, Behenoxy Dimethicone oder Stearoxy Dimethicone.

c.) wasserunlösliche Silikone: Hierbei handelt es sich oft leider um die verbreitetsten Silikone. Nur mit sehr starken Tensiden kann man sie wieder auswaschen. Hierzu gehören Cetearyl Methicone, Cetyl Dimethicone, Cyclomethicone, Cyclopentasiloxane, Dimethicone, Dimethiconol, Stearyl Dimethicone und Trimethylsilylamodimethicone.

Dies bedeutet also: nur die Ersteren waschen sich von alleine aus, für die anderen beiden braucht man ein stärkeres Mittel. Um sie auch aus dem Haar zu bekommen gibt es sogenannte Peelingshampoos (auch Purifier, Cleaner oder Clearschampoos genannt): Diese spülen durch ihre starken Tenside alle Fremdkörpern aus den Haaren. Da dies jedoch mehrere Haarwäschen benötigt, sollte man den Purifier einige Tage lang benutzen (je nach vorher genutzten Pflege- und Stylingprodukten fünf Tage bis zwei Wochen), bevor man auf ein silikonfreies Schampoo umsteigt.


Wo sind solche Purifier erhältlich?


Bis vor kurzem blieb einem für den Erwerb eines Clearschampoos nur der Gang in den Friseurbedarfsladen übrig, verbunden mit den entsprechenden Kosten (wobei zu erwähnen ist, das diese Schampoos meist sehr ergiebig sind). Mittlerweile gibt es auch in den Drogerien entsprechende Purifier, zum Beispiel von Balea Profesionell das "Pure & Fresh" Shampoo. Im Internet geht außerdem das Gerücht um, dass normales Spülmittel die gleiche Wirkung haben sollen. Dabei ist es aber wahrscheinlich besser, skeptisch zu bleiben.


Was mache ich mit dem Purfier, wenn alle Silikone ausgespült sind?


Auch in diesem Fall war die Investition nicht umsonst. im Gegenteil. In Stylingprodukten finden sich ebenfalls oft Silikone. Diese sind zwar großteils wasserlöslich, aber eben nicht ausschließlich. Darum sollte man auch weiterhin ein- bis zweimal mal wöchentlich (je nach Menge der Stylingprodukte) den Purfier benutzen.


Sind Silikone denn wirklich für alle Haare schlecht?


Nein, das kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt durchaus Haartypen, bei denen man zu Silikonen raten sollte. Silikone sind dann empfehlenswert, wenn man sehr dickes Haar hat, welches nicht gefärbt UND kerngesund ist, gerade bei Locken. Denn nur so ist es manchmal möglich solches Haar zu bändigen und es durchkämmen. Auch bei trockenen Haaren kann es manchmal sinnvoll sein, zeitweise Silikone zu benutzen. Dadurch das der Talg gebunden bleibt, verlieren die Haare nicht so schnell Feuchtigkeit und können sich etwas regenerieren. Allerdings reicht hier in den meisten Fällen auch ein lecithinhaltiges Schampoo.

Außerdem kann man sich diese Ratschläge sparen, bei sehr kurzen Haaren (also meist bei Männern). Diese werden meist schon abgeschnitten, bevor sie wirklich kaputt gehen können.
Außerdem gibt es noch einen Sonderfall: Nach einer Coloration sind Silikone wichtig. Das enthaltene oft Ammoniakwasser (beziehungsweise eine alkalisch wirkende Alternative) quellen die Schuppenschicht auf, so dass das enthaltene Peroxid wirken kann. Um diese Zerstörung des Haarschutzes etwas abzumildern, wäscht man die Haare danach immer mit dem beigelegtem Conditioner. Dieser hat einen hohen Anteil an Fruchtsäuren, welche adstringierend wirken und die Schuppenschicht so wieder anlegen. Die Silikone dagegen schützen das Haar, bis es sich etwas erholt hat.
Färbt man die Haare nun selbst mit Produkten aus dem Friseurbedarfsladen, dann sollte man auch danach einen Conditioner nutzen der Fruchtsäure enthält und wasserlösliche Silikone. Hier köpnnen die Produkte von Fructis ganz hilfreich sein.


Was muss man noch wissen?

Eines solltet man dringend noch beachten: Nach dem Anwenden des Purifiers fühlen sich die Haare wahrscheinlich erst einmal kaputt, rauh und/oder spröde an. Dies liegt daran, dass man das Haar nun so wahrnimmt so wie es unter der Silikonschicht schon die ganze Zeit war : kaputt. Das Haar muss erst etwas aufgepäppelt werden (oder aber man muss etwas nachwachsen lassen), dann fühlt es sich bald wieder gut an.


Warum sollte ich dir da vertrauen, du bist schließlich ein Mann und trägst noch dazu eine Glatze. Hast du denn wirklich Ahnung von dem was du sagst?


Ja.^^ Ich bin wirklich kein Scharlatan. Ich bin zwar kein Friseur (was aber nichts heißen muss, auch viele Friseure haben keine Ahnung von Silikon), aber dafür Drogist (und ja, ich habe die Prüfung mit 1 bestanden, unter Anderem dank der Fleißarbeit auf der dieser Eintrag basiert). Haare waren aber auch davor schon mein Steckenpferd. Vor dem Bewerben für die Ausbildung trug ich mein Haar noch lang (fast bis zur Hüfte). Und es war auch da noch sehr gesund, da ich schon damals alles oben beschriebene beherzigt habe und auch sonst lieb zu den Haaren war. Den Beweis gibt es hier.



Und wie pflege ich meine Haare nun richtig?

Eine Pauschalantwort gibt es da nicht wirklich, vielmehr kommt es dabei auf den Haartypen an:

Normales Haar: Eine besondere Pflege ist nicht notwendig. Färbe die Haare einfach nicht, quäle sie nicht mit zu großer Hitze und nutze ein silikonfreies Sschampoo, mehr musst du nicht beachten.

Fettiges Haar: Zuerst einmal ist es wichtig, dass ihr nicht wie die Wilden drauf los wascht. Das führt dazu, dass ihr die Sache nur noch schlimmer macht. Der Kopf wird dauernd entfettet, also produziert die Kopfhaut wie wild Talg nach um sich selbst zu schützen. Die Devise hier lautet: Wascht so oft wie nötig, aber so wenig wie möglich. Wenn ihr eine Gammeltag habt und nicht unter Menschen müsst, dann spart euch das Waschen! Irgendwann wird die Kopfhaut wieder zur Normalproduktion zurückkehren. Wenn nicht, dann hilft nur noch das ausfetten (siehe unten).
Genau so schädlich wie zu oft waschen sit zu viel Kämmen und Bürsten, denn damit verteilt ihr das Fett nur noch weiter im Haar. Außerdem regt ihr die Talgdrüsen so nur noch mehr an.
Wichtigster Punkt aber ist: vermeidet Silikone und Quaternia! Die sorgen dafür, dass der Talg nicht mehr abfließen kann, sondern schön auf dem Kopf sitzen bleibt. Also keine Spülung, KEINE Kur, nach Möglichkeit keine Stylingprodukte!
Ansonsten gilt: Mit komsmetischen Mitteln könnt ihr nur die Symptome bekämpfen, aber nicht die Überproduktion selbst. Will heißen: Stärkere Schampoos entfetten besser, sorgen aber nicht dafür, dass das Haar weniger fettig bleibt. Wenn ihr wegen des Fettes nicht stylen könnt, dann nehmt ein gerbstoffhaltiges Schampoo (Schampoos mit Eichenrinde, Brennnessel, Birkenblätter oder Hamamelis), da diese das Haar etwas aufrauen und stylbar machen. Auch ein Haarwasser mit hohem Alkoholgehalt und den genannten Wirkstoffen kann helfen.
Wenn alles nichts hilft, dann lasst das Haar ausfetten, will heißen: Wascht NICHT! Mindestens eine Woche lang, am Besten zwei oder drei Wochen lang. Ja, das ist ekelhaft für euch. Nehmt euch Urlaub, geht nicht raus oder tragt eine Mütze. Egal wie. Wenn ihr das durchgehalten habt, dann könnt ihr waschen (silikonfrei versteht sich). Danach hat die Kopfhaut wieder alles im Griff. Jetzt könnt ihr ganz normal waschen und stylen, nur übertreibt es nicht, sonst geht es wieder von vorne los.

Trockenes Haar: Zuerst einmal: Werft das Glätteisen weg, schließt den Fön ein und wechselt den Friseur. Denn das sind die häufigsten Gründe. Die Kopfhaut arbeitet an sich normal, kann aber gar nicht so viel Feuchtigkeit produzieren, wie gebraucht wird.
Ansonsten: Nehmt Kuren, milde Haarwässer und milde Shampoos die viele pflanzliche Öle enthalten. Lasst regelmäßig die Spitzen schneiden. Normalerweise wird hier zu Silikonen geraten, damit die Haare eben mehr Fett halten können. Nutzt das aber nur so lange wie nötig, sonst kippt ihr ins andere Extrem oder merkt nicht, was die Haare sonst noch brauchen. Außerdem kann Olivenöl helfen: Ab und an einmassieren, meist begreift die Haut was man ihr sagen will und unterstützt dann das Olivenöl, irgendwann geht es von selbst. Bestes Mittel ist aber ein Schampoo, das Lecithine enthält.

Schuppen: Es wird Zeit, den Bakterien und Pilzen den Kampf ansagen. Klingt hart, ist aber ganz einfach: Nutzt ein Anti-Schuppenschampoo, diese haben meist Zink- oder Magneisumverbindungen, Schwefel, Teer oder Salicylsäure als Inhaltsstoff. Diese Wirken antibakteriell, antimykotisch (gegen Pilze) und vermindern die Zellteilungsrate. Auch ein entsprechendes Haarwassser hilft. Anfangs scheint es, als ob es schlimmer wird, die Schuppen nehmen zu. Das liegt daran, dass die Schuppen sich besser von der Kopfhaut lösen und ausgespült werden. So werdet ihr sie los, also bloß nicht aufhören. Hat sich die Lage normalisiert, dann macht weiter wie sonst auch. Habt ihr Head & Schoulders benutzt, dann nutzt aber erst Mal einen Purifier: Zinkpyrithione wirkt super gegen Schuppem, ist aber ein Silikon (wie die Endung zeigt).

Wichtig ist noch zu wissen, dass man ein Schuppenshampoo NIE permanent nutzen darf! Denn so bringt man die Kopfflora nur aus dem Gleichgewicht, sie gewöhnt sihc an Einfluss von außen und macht selbst nichts mehr. Setzt man das Shampoo dann ab, kommen die Schuppen sofort wieder, bis sich alles wieder eingependelt hat. Entsprechend sollte man ein AS Shampoo nur nutzen, wenn die Lage gerade akut ist und danach ziemlich schnell wieder auf etwas Anderes umsteigen!

Spliss: Hier bleibt euch nur noch eines: Haare abschneiden. Es ist zu spät, da kann man nichts mehr retten. Schmeißt das Glätteisen weg, nutzt den Fön nur noch bei leicht warmer Luft (oder lasst am besten Lufttrocknen), kauft euch eine Bürste oder einen Kamm aus Handarbeit mit Naturborsten bzw. aus Horn oder Acetat (kein Plastik!) und färbt nur noch mit Naturprodukten (Henna und Co.). Dann könnt ihr es beim nächsten Mal vermeiden. Auch regelmäßiges Spitzenschneiden hilft.



Nachwort:

Wie schon erwähnt, die alten Einträge bestehen noch und können hier, hier und hier eingesehen werden. Fragen, Kritik und Anregungen bitte ich vorerst nur hier und nicht über ENS zu stellen, da mein ENSfach momentan auf Eis liegt.

Haartypen und -schäden oder "Schmeisst Glätteisen Und Co. weg" Drogist, Haare, Schäden, Ventilator

Autor:  Hauskater
Zeit das Thema Haare erst Mal zu beenden. Sollte es Fragen zu bestimmten Bereichen geben, so werde ich später gerne Mal wieder darauf zurückkommen, ansonsten sind Fragen in den Kommentaren wie immer willkommen.

Großes Thema dieses mal sind Haarschäden und Haartypen. Für die, die erst jetzt dazu kommen: Es ist hilfreich wenn ihr erst die anderen zwei Einträge zum Thema lest, einmal über Silikone und einmal zum Thema Haarfärbungen.

Ich beginne einfach Mal mit den verschiedenen Haartypen, daraus leitet sich dann vieles weitere ab.

1.) Normales Haar: Sei froh, du hast den Jackpot gezogen. Dein Haar ist weder zu schwer noch zu leicht, nicht zu dick noch zu dünn, weder fettig noch trocken? Dann hast du normales Haar. Haar wie es sein sollte. Leider haben nur wenige diesen Haartypen. Viele bilden es sich ein, aber das ist dann die Schuld der Silikone (siehe dort).

2.) Fettiges Haar: Euer Haar sieht aus wie angeklatscht, trieft und glänzt zu stark? Egal wie oft ihr wascht, nach zwei Stunden sieht euer Haar wieder aus, als ob ihr Butter darin verteilt habt? Dann habt ihr fettiges Haar.
Grund dafür ist eine Überproduktion der Talgdrüsen, es wird zuviel Talg produziert und an die Haare abgegeben.
Was ihr dagegen machen könnt: Zuerst einmal ist es wichtig, dass ihr nicht wie die Wilden drauf los wascht. Das führt dazu, dass ihr die Sache nur noch schlimmer macht. Der Kopf wird dauernd entfettet, also produziert die Kopfhaut wie wild Talg nach um sich selbst zu schützen. Die Devise hier lautet: Wascht so oft wie nötig, aber so wenig wie möglich. Wenn ihr eine Gammeltag habt und nicht unter Menschen müsst, dann spart euch das Waschen! Irgendwann wird die Kopfhaut wieder zur Normalproduktion zurückkehren. Wenn nicht, dann hilft nur noch das ausfetten (siehe unten).
Genau so schädlich wie zu oft waschen sit zu viel Kämmen und Bürsten, denn damit verteilt ihr das Fett nur noch weiter im Haar. Außerdem regt ihr die Talgdrüsen so nur noch mehr an.
Wichtigster Punkt aber ist: vermeidet Silikone und Quaternia! Die sorgen dafür, dass der Talg nicht mehr abfließen kann, sondern schön auf dem Kopf sitzen bleibt. Also keine Spülung, KEINE Kur, nach Möglichkeit keine Stylingprodukte!
Ansonsten gilt: Mit komsmetischen Mitteln könnt ihr nru die Symptome bekämpfen, aber nciht die Überproduktion selbst. Will heißen: Stärkere Schampoos entfetten besser, sorgen aber nicht dafür, dass das Haar weniger fettig bleibt. Wenn ihr wegen des Fettes nicht stylen könnt, dann nehmt ein gerbstoffhaltiges Schampoo (Schampoos mit Eichenrinde, Brennnessel, Birkenblätter oder Hamamelis), da diese das Haar etwas aufrauen und stylbar machen. Auch ein Haarwasser mit hohem Alkoholgehalt und den genannten Wirkstoffen kann helfen.
Wenn alles nichts hilft, dann lasst das Haar ausfetten, will heißen: Wascht NICHT! Mindestens eine Woche lang, am Besten zwei oder drei Wochen lang. Ja, das ist ekelhaft für euch. Nehmt euch Urlaub, geht nicht raus oder tragt eine Mütze. Egal wie. Wenn ihr das durchgehalten habt, dann könnt ihr waschen (silikonfrei versteht sich). Danach hat die Kopfhaut wieder alles im Griff. Jetzt könnt ihr ganz normal waschen und stylen, nur übertreibt es nicht, sonst geht es wieder von vorne los.

3.) Trockenes Haar: Euer Haar hat keinen Glanz? Es wirkt langweilig, fühlt sich nicht weich an? Dann habt ihr trockenes Haar, das genaue Gegenteil vom oben genannten. Ursache ist entsprechend auch eine Unterfunktion der Talgdrüsen. Zu wenig Fett wird produziert, das Haar trocknet aus.
Was ihr dagegen machen könnt: Zuerst einmal: Werft das Glätteisen weg, shcließt den Fön ein und wechselt den Friseur. Denn das sind die häufigsten Gründe. Die Kopfhaut arbeitet an sich normal, kann aber gar nicht so viel Feuchtigkeit produzieren, wie gebracht wird.
Ansonsten: Nehmt Kuren, milde Haarwässer und milde Shampoos die viele pflanzliche Öle enthalten. Lasst regelmäßig die Spitzen schneiden. Normalerweise wird hier zu Silikonen geraten, damit die Haare eben mehr Fett halten können. Nutzt das aber nur so lange wie nötig, sonst kippt ihr ins andere Extrem oder merkt nicht, was die Haare sonst noch brauchen. Außerdem kann Olivenöl helfen: Ab und an einmassieren, meist begreift die Haut was man ihr sagen will und unterstützt dann das Olivenöl, irgendwann geht es von selbst.

4.) Schuppen: Eure Kopfhaut juckt? Wenn ihr den Kopf schüttel schneit es um euch herum? Wenn ihr kratzt, dann habt ihr Hautschuppen in der Hand? Dann habt ihr schuppiges Haar. Egal wie gut es euren Haaren geht, irgendwann bekommt jeder einmal Schuppen. Das lässt sich aber auch leicht wieder ändern.
Gründe: Die Hautzellen teilen sich zu schnell, es wird mehr Hornhaut gebildet als benötigt. An sich werden dauernd Schuppen abgestossen, das merkt und sieht man nur nicht. Arbeitet die Haut aber zu schnell, dann kleben sich die kleinen Hautschuppen aneinander und bilden große Schuppen die man dann sehen und fühlen kann. Häufigster Grund dafür sind Bakterien und Pilze. Die finden sich immer auf der Haut und an sich sind sie auch ganz praktisch zur Abwehr von Keimen. Nur manchmal breiten sie sich zu sehr aus und das gibt dann Schuppen.
Was ihr dagegen machen könnt: Den Bakterien und Pilzen den Kampf ansagen. Klingt hart, ist aber ganz einfach: Nutzt ein Anti Schuppenschampoo, diese haben meist Zink- oder Magneisumverbindungen, Schwefel, Teer oder Salicylsäure als Inhaktsstioff. Diese Wirken antibakteriell, antimykotisch (gegen Pilze) und vermindern die Zellteilungsrate. Auch ein entsprechendes Haarwassser hilft. Anfangs scheint es, als ob es schlimmer wird, die Schuppen nehmen zu. Das liegt daran, dass die Schuppen sich besser von der Kopfhaut lösen und ausgespült werden. So werdet ihr sie los, also bloß nicht aufhören. Hat sich die Lage normalisiert, dann macht weiter wie sonst auch. Habt ihr Head & Schoulders benutzt, dann nutzt aber erst Mal einen Purifier: Zinkpyrithione wirkt super gegen Schuppem, ist aber ein Silikon (wie die Endung zeigt).

5.) Spliss: Deine Spitzen sind kaputt, zwirbeln sich unten auf und teilen sich in weitere "Haare"? Deine Haare liegen nicht stehen immer ab und wirken spröde, glanzlos und kaputt? Du bist ne arme Sau, denn du hast Spliss.
Gründe dafür: Du hast alles falsch gemacht, was du falsch machen kannst: Zu oft gefärbt, zu viel Silikone, Glätteisen, ein gegossener Plastikkamm, Fön auf voller Stufe und so weiter. All das macht die Hare kaputt, bis sie irgendwann den Geist aufgeben und brechen.
Was ihr dagegen machen könnt: Haare abschneiden. Es ist zu spät, da kann man nichts mehr retten. Schmeißt das Glätteisen weg, nutzt den Fön nur noch bei leicht warmer Luft (oder lasst am besten Lufttrocknen), kauft euch eine Bürste oder einen Kamm aus Handarbeit mit Naturborsten (kein Plastik!) und färbt nur noch mit Naturprodukten (Henna und Co.). Dann könnt ihr es beim nächsten Mal vermeiden. Auch regelmäßiges Spitzenschneiden hilft.

So viel zu den Haartypen und ihren Gründen. Nun noch ein paar allgemeine Sachen zu Schädigungen:

Haare können ihren Haartypen so wohl durch innere, als auch durch äußere Faktoren verändern:

a.) Innere Einflüße:

-Ernährung: Ist die Haut gesund, sind es auch die Haare. Das beste was man für seine Haut und somit seine Haare tun kann ist eine gesunde Ernährung. Nicht zu viel Fett, genug Vitamine und Mineralien zu euch nehmen und schon geht es nciht nur euch gut, sondern auch Haut und Haaren. Sind die Haare brüchig, so kann das auch auf einen Mangel an Calcium und/oder Biotin hinwiesen. Darum solltet ihr entsprechend zu den oberen Maßnahmen etwas nachhelfen mit Präparaten: Kieselerden, Calcium und Biotin bekommt man in jeder Drogerie (meist recht günstig). Nehmt das Zeug einen Monat lang und es sollte sich Einiges bessern. Trotzdem sind diese Sachen kein Ersatz für eine gute Ernährung: Esst fettigen Fisch, Milchprodukte und Gemüse, geht ab und an mal nach draußen (Viertel Stunde pro Tag um Vitamin D3 zu bilden) und schon geht es euren Haaren besser.
-Stress: Nicht nur die Haut leidet unter Stress, auch das Haar. Nehmt ihr alles zu ernst, werdet ihr gemobbt oder halst ihr euch zu viel auf, ohne ab und an mal abzuschalten protestieren Haut und Haare. Auch psychische Krankheiten bedeuten Stress und können euren Haaren schaden. Lernt euch besser zu entspannen, geht nicht dauernd bis an die Grenzen und/oder macht eine Therapie, das hilft.
-Vererbung: Haarausfall ist meist erblich bedingt. Ihr könnt es mit Koffeinschampoos probieren oder Haarwässern, aber wirklich viel helfen die meist nicht. Ihr habt einfach Pech. Aber auch eine Veranlagung für trockenes oder fettiges Haar kann es geben. In dem Fall haltet euch an die oben genannten Tipps.
-Hormone: Pille, Doping. Wechseljahre und bestimmte Medikamente haben nicht nur Einfluß auf Gewicht, Stimmung und Haut, sondern auch auf die Haare. Wechselt die Pille oder die Medikamente, arbeitet gesund an eurem Körper oder macht das Beste aus der Lage. Ansonsten können auch hier die obigen Tipps helfen, wenn auch nicht dauerhaft.

b.) Äußere Einflüsse:

-Chemie: Siehe die anderen beiden Einträge, Färbungen und Peroxid quellen die Haare auf, trocknen sie aus und führen irgendwann zu Spliss. Silikone dichten die Haare ab. Fäbrt nicht so oft und lasst das Silikon weg, dann tut ihr euren haaren wirklich etwas Gutes.
-Witterung: Haare mögen weder zu viel Trockenheit, noch zu viel Wasser. Was sie aber gar nicht mögen ist zu viel UV Licht: Sonnenbank und exzessives Bräunen machem euch nicht nur die Haut kaputt, sondern auch die Haare. Seit lieb zu eurem Körper und auch die Haare werden es euch danken.
-mechanische Einflüsse: Dauernd Kämmen und Bürsten mögen die Haare nicht. Entweder ihr regt die Talgproduktion an und die Haare werden fettig, oder aber ihr reißt die Haare auf und sorgt so für Spliss. Nehmt eine Bürste mit Naturborsten, einen Kamm der nciht aus Plastik und nicht gegossen ist und schränkt das Kämmen/Bürsten etwas ein und schon wird es besser.
Genau so schlimm ist das Haare trocken rubbeln, lieber Sanft tupfen oder Lufttrocknen lassen. Und vor Allem: Spart euch das Toupieren und aufbauschen!
Thermik: Haare mögen keinen heißen Fön. NMoch wneiger aber mögen sie Glätteisen und Lockenstab. Warum? Denkt an eure Haut. Hat eure Hand Sapaß daran, wenn ihr sie in den Toaster steckt, und sei es noch so kurz? Genau so fühlen sich auch die Haare. Haltet den Fön mal lange genug auf die Haut, packt sie in das Glätteisen oder umfasst den Lockenstab. Ganz schön heiß, oder? Und nun denkt mal daran, wie lange und oft ihr eure Haare dem aussetzt. Tut weh beim Gedanken, oder? Sollte es auch. Folge sind nämlich erst trockene, danach kaputte/splissige Haare. Übertreibt ihr es zu sehr, wird die Phase trockenes Haar übersprungen und ihr geht gleich zum kaputten über.

So, nun solltet ihr gewappnet sein. Ihr wisst nun alles wichtige über Haare, den Rest könnt ihr euch an sich herleiten wenn ihr etwas nachdenkt. Fragen beantworte ich aber natürlich trotzdem gerne. Damit möchte ich nun den bereich Haare verlassen. Das nächste Thema im Bereich drogistische Einträge wird die Haut werden. Anfangen werde ich mit Hauttypen und Sonne/Bräunen. Nur schon mal soviel: Wer sich dauernd bräunt wird irgendwann aussehen wie Dieter Bohlen. Je weniger ihr in die Sonne oder unter die Sonnenbank geht, desto besser für eure Haut. Gründe folgen dann beim nächsten Mal.^^

Haarfärbungen oder "Entweder/Oder" Bella, Drogist, Haare, Haarfärbungen

Autor:  Hauskater
Für diesen Eintrag wollte zuerst auch wieder auf das Frage-Antwort-Schema zurückgreifen, leider passt das hier aber wegen der Komplexität nicht. Ich hoffe der Eintrag wird dennoch nicht zu trocken.^^

Damit man versteht wie Haarfärbungen funktionieren, muss man zuerst einmal Wissen wie das Haar aufgebaut ist. Es besteht aus drei Schichten:

1.) Die Schuppenschicht: Unter einem Mikroskop sehen Haare tatsächlich aus wie Schlangenhaut. Es gibt mehrere Schuppen, die im Idealfall glatt übereinander liegen (das Ergebnis ist glattes, glänzendes Haar). Stehen die Schuppen ab, so hat das Haar zwar mehr Volumen, wirkt dafür aber auch stumpfer. Wichtig für das Färben ist aber die eigentliche Aufgabe der Schicht, sie ist nämlich so etwas wie ein Schutzschild für die Haare. Die Schuppenschicht schützt begrenzt gegen all die Einflüsse, denen das Haar ausgesetzt ist (Wind, Wetter, Bürsten, Föhnen, Haare ziehen, etc).

2.) Faserschicht: Das ist die Schicht, in der sämtliche wirklichen Veränderungen stattfinden. Hier ist mehr oder minder festgelegt wie gesund das Haar ist, welche Struktur es hat (gelockt, glatt, kraus) und wie dick es ist. Die Faserschicht macht schließlich gut 80% des Haars aus. Interessanterweise besteht diese Schicht eigentlich nur aus verhornten Hautzellen (darum auch die nicht ganz zustimmende Behauptung, dass Haar wäre eh schon tot und bräuchte keine Pflege). Die Zellen wiederum bilden verschiedene Fasern die im Normalfall aber eng aneinander kleben (genauer gesagt haften die Fasern aneinander, als ob sie mit Druckknöpfen ausgestattet sind). Trotzdem sind diese Fasern sehr elastisch, darum sind Haare auch so dehnbar und fest. Auch die Haarfarbe ist hier festgelegt, da hier die Pigmente liegen.

3.) Markschicht: Man könnte fast sagen, diese Schicht ist eher unwichtig, sie ist jedenfalls sehr unspektakulär: Eine Röhre aus schwammartigen Hornzellen. Interessant ist das ganze lediglich für Leute mit sehr dünnen Haaren: Diesen fehlt diese Schicht meist. Im Endeffekt wirkt sich diese Schicht also nur die Dicke der Haare aus.

So, jetzt kennen wir den Aufbau des Haares. Nun stellt sich natürlich die Frage: Was für Färbemöglichkeiten gibt es und vor Allem: Wie wirken sie sich auf die Haare aus:


Also, an sich trennt man strikt nach Tönungen, Intensivtönungen und Färbungen.

1.) Tönungen legen einfach Farbpigmente AUF die Haare, darum waschen sie sich auch wieder raus. Einige Haare halten die Pigmente fester als Andere, darum kann es da zu unterschiedlicher Haltbarkeit in Haarwäschen kommen. Außerdem spielt das Shampoo da auch eine Rolle so wie sonstige Haarpflege. Jedenfalls sind Tönungen nicht schädlich für das Haar (von den Silikonen in einigen mal abgesehen), einige wirken sogar sehr pflegend. Problem hierbei ist, dass man nicht heller gehen kann, man kann die Haare nur dunkler machen oder gleich dunkel bleiben. Versucht man etwas helleres einzutönen, so bekommt man kurzfristig vielleicht ein paar Farbreflexe, aber das war's dann auch schon.

2.) Färbungen wiederum wirken ganz anders. Damit man die Struktur der Haare wirklich ändern kann (wir erinnern uns: das ist nur in der Faserschicht möglich), muss man erst einmal am Schutz des Haares, der Schuppenschicht vorbei. Darum wird diese aufgequollen (alkalische Lösungen machen das, ist aber nur bedingt wichtig). Im nächsten Schritt dann werden andere Pigmente in die Faserschicht eingeschleust. Das Ergebnis ist dann eine andere Haarfarbe, aber leider ist danach auch die Schuppenschicht im Eimer. Darum wirken Haare nach mehrmaligen Färben auch trotz Silikonen so strohig. Außerdem sind aus diesem Grund die Haar nach dem Färben auch so anfällig für andere Schäden, die Schuppenschicht kann schließlich nicht mehr schützen.
Damit das Ergebnis nicht ganz so katastrophal aussieht und auch um Haltbarkeit zu verleihen bzw. Haare etwas zu schützen werden die Haare dann dann nochmal mit Silikonen oder Quaternia versiegelt, entweder schon in der Farbe, oder aber in den Zusatzprodukten die mit in der Packung sind (Kur oder Conditioner).

3.) Intensivtönungen: Sie brechen die Haare ebenfalls auf, allerdings etwas weniger stark als wirkliche Färbungen. Außerdem enthalten sie noch Pigmente die sich wie bei der Tönung nur auf die Haare legen. Darum verblasst die Knalligkeit der Farben, aber der Farbton selbst bleibt.

Das Ganze klingt natürlich recht einfach, allerdings gibt es noch ein paar ABERs:

-Wie ich bei den Tönungen schon geschrieben habe, kann man eigentlich nur gleich dunkel bleiben oder eben dunkler werden. Damit haben Leute, die dunkle Haare haben, natürlich einen Nachteil. Aber wie wir alle wissen, kann man durchaus auch heller Färben. Dafür sorgen Blondierungen.
An sich wirken diese erst einmal so wie Färbungen: Die Schuppenschicht wird außer Gefecht gesetzt, damit man an die Faserschicht kommt. Blondierungen allerdings lagern hier keine neuen Pigmente ein, sie machen genau das Gegenteil. Die Pigmente im Haar werden aufgehellt oder zerstört (das übernimmt meist Wasserstoffperoxid. Ist übrigens der gleiche Stoff, mit dem man auch Textilien bleicht...). Das Haar wird heller (blond) und nun kann auch Farbe hier eingelagert werden, die heller als der Naturton ist. Das Blondieren noch mehr Gift für Schuppen- und Faserschicht ist muss ich wohl nicht noch erwähnen...

-So genannte Biofärbungen (stehen in der Drogerie normal bei Färbungen) wirken genau so wie normale Färbungen. Sie gaukeln Verträglichkeit vor, die sie nicht wirklich haben. Sicher sind sie manchmal etwas schonender, im Großen und Ganzen macht es aber keinen Unterschied, ob man die Haare zu 70% oder zu 80% schädigt. Kaputt sind sie trotzdem.

Zusammengefasst kann man also sagen: Entweder man will gefärbtes Haar oder gesundes Haar. Ist hart, aber so ist das Leben. Eine Ausnahme gibt es aber:

Henna: Denn dieses wirkt ganz Anders. Es wirkt zwar in der Theorie wie eine Tönung (Pigmente liegen auf dem Haar), allerdings klammern sich die Pigmente fest (wie wenn man Kleidung färbt, dafür wurde Henna auch oft benutzt). Dabei wird das Haar etwas dicker. Durch seine Verbindungen, wirkt es noch pflegend auf die Haare und bietet einen leichten Schutz, ohne die Haare aber zu isolieren. Weiterhin ist es ein Naturprodukt und in seiner Grundform absolut unreizend (diese Wirkungen haben nur chemische Zusatzstoffe).
Den Effekt des Hennas kann man außerdem variieren. Einmal durch das Henna selbst (gibt es in mehrere Rot- und Brauntönen, Schwarz dagegen ist wahrscheinlich krebserregend, also lasst die Finger davon!) und einmal durch die Mischung (Man kauft zusammengepresste und zerkrümelte Blätter die getrocknet sind und mischt diese mit Flüssigkeit). Nimmt man nur normales Wasser, dann ist der Effekt natürlicher, als wenn man Essig, Kaffee oder Rotwein nimmt (wirkt knalliger und versiegelt etwas mehr, so dass die Farbe nicht so schnell verblasst).

Nun stellt sich natürlich die Frage, was passiert, wenn ich Henna auf schon gefärbte Haare packe? Oder wenn ich auf Henna eine andere Haarfarbe packe?

Henna bildet wie gesagt eine Schicht um die Haare. Färbt man nun darauf, so wird diese Schicht mit aufgebrochen. Das Ergebnis ist entweder, dass die Farbe nicht richtig greift (weil sie das Haar selbst nicht genug aufbricht), oder aber eine Verfärbung. Wie diese aber aussieht ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Wird blondiert, so kann es sein, dass dabei jeder Farbton rauskommen, nur nicht der erwünschte (kann, muss aber nicht!), oder diverse Mischungen. Oder nur der Ansatz nimmt die Farbe an.

Andersherum ist es, wenn man Henna auf gefärbte Haare packt. Man packt eine Schicht über das Haar, welches andere Pigmente innen drin hat. War das ein sehr krasser Ton, so mildert Henna nur den Effekt. War das ein roter Ton, so wird das Ergebnis etwas aufgefrischt, verblasst aber oft schnell wieder. Oder der Ton bleibt gleich weil nur der Ansatz gefärbt wird.
Problematisch wird es allerdings, wenn das Henna Kupfersalze enthält (wird manchmal zugesetzt für einen noch krasseren Rotton, gerade bei dem Billighenna vom Inder oder ähnlich dubiosen Quellen), denn die können mit der Farbe reagieren und diverse Folgen haben, von dampfenden Haaren über seltsame Verfärbungen, oder aber noch kaputtere Haare, es ist fast alles möglich.

Nun mag noch die Frage aufkommen, ob Silikone/Quaternia Haarfärbungen beeinflussen können.

Die Antwort darauf ist ja. Allerdings selten wirklich stark: Färbt man die Haare, so muss die Silikonschicht mit aufgebrochen werden, das Ergebens kann ein weniger brillantes Farbergebnis sein, muss aber nicht. Etwas stärker ist der Effekt bei Henna oder Tönungen: Da die Silikone die Haar glatt machen, ist es für Henna und Tönungen schwerer, sich an den Haaren festzuklammern. Entsprechend ist es hier wahrscheinlicher, dass das Ergebnis weniger glänzend ist oder aber die Haar die Farbe gar nicht annehmen.

Zu guter Letzt werden wahrscheinlich noch Leute einwenden: "Na wenn das so ist, dann pfeiffe ich auf die Haarpflege und nehme wieder ein Silikonshampoo, dann sehen die Haare wenigstens gesund dabei aus. Oder gibt es einen Grund, warum ich meine Haare dennoch pflegen sollte?"

Ja, auch den gibt es. Sicher, Silikone sorgen dafür, dass auch kaputtes, gefärbtes Haar glänzend und gesund aussieht. Aber da man die Haare eben nicht pflegen kann, gehen sie um so schneller kaputt. Ohne Schutzschicht (und Silikon schützt nur bedingt) werden die Haare auch durch alltägliche Dinge stärker beansprucht. Bis sie irgendwann brechen, Spliss entsteht oder sie sogar ausfallen.
Kurz: Gerade bei gefärbtem Haar ist die Pflege wichtig, wenn man noch etwas von seinen Haaren haben will.


So, damit wären wir dann beim Ende angekommen (oder um die Monsters of Liedermaching zu zitieren: "Darum komm ich nun zum Schluss, weil man mal zum Schluss kommen muss!). Fragen sind wie immer willkommen, egal ob per Kommentar oder ENS. Mein besonderer Dank gilt heute Arcturus, für die ich all das oben schon mal formuliert habe, so dass ich nun auf eine Grundstruktur zurückgreifen konnte. Beim nächsten Drogisteneintrag gehe ich nochmal ein letztes Mal auf Haare ein, genauer gesagt um sonstige Dinge welche die Haare beanspruchen oder schädigen können, so wie auf die verschiedenen Haartypen und die entsprechende Pflege. Nur schon mal so viel: Wer die Haare färbt sollte dringend auf das Glätteisen verzichten...

Die Sache mit den Silikonen oder "Tipps für gesunde Haare" Drogist, Haare, Islamoos, Silikone

Autor:  Hauskater
Größeres Edit: Einige Sachen ergänzt oder umgeschrieben.

Da ich es leid bin in den Haarthreads im Mexx immer wieder das Gleiche (wenn nicht sogar das Selbe) zu schreiben, sammle ich hier nochmal alles Wichtige zum Thema Silikone und Co. Dann reicht es, wenn ich in Zukunft den Link poste. Man, ich bin ja sooo clever! Und außerdem muss ich den Drogisten mal wieder raushängen lassen!

Ne, im ernst: Gibt genug Leute die das Alles nicht wissen und sich noch immer wundern, warum ihre Haare "mit einem Mal" nicht mehr das tun, was sie wollen. Entsprechend hier ein paar Infos und mal etwas weniger Kritisches (muss auch mal sein). Gegen die Mexxler wettere ich dann beim nächsten Mal wieder.

1.) Was sind Silikone und Quaternia und wie erkenne ich sie?

Silikone sind Stoffe die in vielen Shampoos und anderen Haarpflegeprodukten enthalten sind. Man erkennt sie zwischen all den Inhaltsstoffen daran, dass sie auf "one" enden (Beispiele: Amodimethicone, Laurylmethicone, Dimethicone) manchmakl aber auch auf "oxane" (Beispiel: Polysiloxane).
Ähnliches gilt für Quaternia. Sie sind in vielen Produkten enthalten, auch ab und an in jenen, die groß damit werben, sie sein silikonfrei. Man erkennt sie an dem Wort Quaternum oder Quaternia. Noch stärker wirken die Polyquaternia.

2.) Was machen Silikone und Quaternia?

Beide Stoffe wirken auf die Haare so wie Paraffine auf die Haut: Sie legen sich über die Haare und bilden einen Schutzfilm. Bei der Haut schützt das vor dem Austrocknen und etwas vor Wind und Sonne. Sie waschen sich aber auch schnell von der Haut ab. Beim Haar ist das nicht so. Silikone halten sich am Haar fest, sie bleiben. Dadurch schützen sie das Haar zwar, aber nicht nur vor Schäden, sondern auch von Pflegeprodukten. Es kommt nichts mehr zum Haar durch, (denkt an das Silikon das in Bad und Küche genutzt wird um Fugen abzudichten). Und da liegt das Problem. Nutzt man nun täglich Silikone (wasserunlösliche, wasserlösliche Verschwinden recht schnell wieder), dann wird diese Schicht immer dicker, und damit auch das Haar. Es wird auch glatter (wie bei Make-up und Falten) und lässt sich dadurch leichter Kämmen und Bürsten. Nur geht das Haar unter der Schicht meist kaputt, weil eben keine Pflegestoffe mehr vordringen können in das Haar. Es sieht zwar super gesund aus (daher auch das Werbeversprechen: "Für gesundaussehendes Haar", nie wird gesagt "für gesundes Haar", weil eben genau das nicht funktioniert), ist es aber nicht. Und irgendwann dann kann auch das Silikon nichts mehr beschönigen und die Haare sehen spröde aus und brechen schließlich ab.
Weiterhin sorgen Silikone dafür, dass das Haar schwerer wird, damit können sie also auch das Volumen rausnehmen. Das ist allerdings nicht immer der Fall, da Silikone auch Volumen geben können (sie machen das Haar ja dicker).
Zu guter Letzt, kann es durch die Schicht passieren, dass das Haar fettig wird, da das Fett nicht mehr in die Haare einziehen kann, sondern darauf liegen bleibt.
Quaternia dagegen schirmen das Haar nur ab, pflegende Eigenschaften besitzen sie nicht, in sofern sind sie sogar schlimmer als Silikone.

Um das alles nochmal etwas bildhafter zu machen hier ein Vergleich:

Stell euch Haare mal als Drähte vor. Silikone legen sich um den Draht, so wie eine Isolierung. Im Endeffekt hast du dann also ein Kabel. Das Kabel kann ganz toll glänzen und sich glatt anfühlen. Trotzdem kann der Draht drinnen verdreht sein, zerissen oder sonst wie kaputt. Es sieht gesund aus, glänzt, ist glatt, aber der Draht der darunter ist eben das eigentlich Wichtige.

3.) Welche Produkte sind von diesen Stoffen betroffen?

Viel zu viele.^^ Im ernst: Viele Shampoos, speziell Markenshampoos strotzen nur so vor Silikonen. Das betrifft besonders die beliebten Marken wie Nivea, Fructis (welches gleich doppelt schädlich ist, zuviel Fruchtsäuren), Syoss, Pantene, etc.
Damit hat sich die Sache aber leider noch nicht erledigt. Am meisten Silikone findet man in Spülungen. Diese bekommen ihre Wirkung (Kämmbarkeit verbessern, Glanz bringen) gerade durch das Silikon. Außerdem enthalten viele Kuren, Fönsprays und was es sonst noch so für die Haare gibt, Silikone. oder eben Quaternia.

Besonders warnen muss ich vor den angeblichen Profi- und Salonshampoos (Frank Provost, Udo Walz, Marc Anthony): diese sind keineswegs besser als die normalen Shampoos. Sie sind eben so Silikonüberladen. Also: Hände weg, außer in Einzelfällen, einzelne Produkte können tatsächlich Mal silikon- oder quaterniumfrei sein. Schaut einfach auf die Inhaltsstoffe.

4.) Welche Produkte kann ich stattdessen nehmen?

Hier muss man sich etwas auf die Suche machen, nach dem Produkt, was wirklich zu den eigenen Haaren passt. Auch die bekannteren Hersteller haben zwar silikonfreie Shampoos, wirklich gut sind diese meist aber trotzdem nicht.

Definitiv keine Silikone hatten Mal die Produkte von Balea Profesionell. Da wurde die Rezeptur überarbeitet. Statt dem Aufkleber "Silikonfrei" findet ihr nun den Aufkleber "neue Rezeptur". Neu sind aber leider nur Silikone und Quaternia. Die normalen Shampoos von Balea wiederum sind mitterlerweile teilweise silikon- und quaterniumfrei.
Nichts falsch machen könnt ihr mit naturkosmetischen/Bio Shampoos, also Alverde, Sante (vorsicht, der Alkoholanteil hier kann sehr hoch sein. Das ist gut für fettiges aber schlecht für trockenes Haar), Weleda und Co. Auch in Friseurbedarfsläden bekommt ihr viele silikonfreie Shampoos (diese sind meist die Besten, kosten aber auch Meisten). Auch sehr zu empfehlen sind die Shampoos von Lush (egal ob flüssig oder fest). Schaut einfach auf die Inhaltsstoffe und probiert etwas rum. Den letzetn teil kann ich gar nicht genug betonen. Schaut auf die Inhaltsstoffe! Wie ihr silikone und quaternia erkennt habe ich oben geschrieben.

5.) Kann ich also sofort auf ein silikonfreies Shampoo umsteigen und alles wird gut?

So leicht ist die Sache leider auch nicht. Es gibt drei Arten von Silikonen:

a.) wasserlösliche Silikone: Die sind das geringste Problem. Sie waschen sich einfach mit der Zeit aus, auch ohne Tenside (Waschsubstanzen, Hauptbestandteil von Schampoos). Dazu gehören:

Dimethicone Copolyo, Dimethicone copolyol, Polysiloxane, Lauryl methicone.

b.) bedingt wasserlösliche Silikone: Die sind schon etwas hartnäckiger, so leicht bekommt man sie nicht aus den Haaren. Da muss man schon mit Tensiden ran. Dazu gehören:

Amodimethicone, Behenoxy Dimethicone, Stearoxy Dimethicone

c.) wasserunlösliche Silikone: Das sind leider die häufigsten Silikone. Sie ketten sich förmlich an das Haar. Egal wie oft man die Haare wäscht, sie wollen einfach nicht verschwinden.

Cetearyl methicone, Cetyl Dimethicone, Cyclomethicone, Cyclopentasiloxane, Dimethicone, Dimethiconol, Stearyl Dimethicone, Trimethylsilylamodimethicone

Heißt also: nur die Ersteren waschen sich von alleine aus, die Anderen dagegen wehren sich. Um sie auch aus dem Haar zu bekommen muss man etwas tricksen. Dafür gibt es sogenannte Peelingshampoos (auch Purifier genannt): Diese ziehen alles an Fremdkörpern aus den Haaren, was da ist. Man wendet sie ein paar Tage an, danach kann man mit dem neuen Shampoo loslegen.

6.) Wo bekomme ich solche Purifier her?

Bis vor kurzem blieb einem nur der Gang in den Friseurbedarfsladen, natürlich verbunden mit den entsprechenden Kosten (wobei diese Shampoos, speziell das von Redken sehr ergebig sind). Mittlerweile gibt es außerdem von bealea Profesionell das "Pure & Fresh" Shampoo. Ist günstiger und eben so ergiebig. Außerdem soll ab und waschen mit Spülmittel helfen, da bin ich aber noch skeptisch.

7.) Was mache ich mit dem Purfier, wenn alle Silikone aus dem Haar weg sind?

Keine Angst, die Investition war nicht umsonst. Im Gegenteil. In Stylingprodukten finden sich nämlich ebenfalls Silikone. Diese sind zwar großteils wasserlöslich, aber eben nicht nur. Bzw. auch waaserlösliche Silikone sind ein Problem, wenn man zu viele davon auf das Haar packt. Darum sollte man auch weiterhin 1-2 mal die Woche (je nach Menge der Stylingprodukte) den Purfier benutzen.

8.) Sind Silikone denn wirklich für alle Haare schlecht?

Nein, es gibt Haare für die es hilfreich ist. Aber das ist selten. Silikon ist dann gut, wenn man sehr dickes Haar hat das nicht gefärbt UND kerngesund ist, gerade bei Locken. Denn nur so kann man solches Haar manchmal bändigen/durchkämmen. Alle Anderen sollten aber die Finger davon lassen.

Außerdem kann man sich die Ratschläge sparen, wenn man sehr kurzes Haar hat (was also auf die meisten Männer zutrifft). Diese werden eh schon geschnitten, bevor sie kaputt gehen. Wer also kurzes Haar hat, der kann damit so ziemlich machen was er will.

Außerdem gibt es noch einen Sonderfall: Nach dem Haare färben sind Silikone wichtig. Wie Färbungen wirken seht ihr im entsprechenden Eintrag. Um dies etwas abzumildern, wäscht man die Haare danach immer mit dem beigelegtem Conditioner. Dieser hat einen hohen Anteil an Fruchtsäure (zieht das Haar zusammen) und Silikonen (schützen das Haar, bis es sich etwas erholt hat).
Färbt man die Haare nun selbst mit Produkten aus dem Friseurbedarfsladen, dann sollte man auch danach einen Conditioner nutzen der Fruchtsäure enthält und wasserlösliche Silikone. Hier wiederum kann Fructis ganz hilfreich sein.

09.) Wenn ich das alles befolge, habe ich dann kerngesundes, tolles Haar?

Leider ist die Sache nicht so einfach. Das oben beschriebene ist ein guter Anfang, aber kein garant, dafür, dass die Haare dann gesund sind. Es gibt nämlich Dinge, die die Haare wirklich schädigen: Hitze (föhnen), der falsche Kamm, zu häufiges Kämmen und vor allem: Färbungen. Diese behandle ich demnächst nochmal ausfürhlicher. Solange hilft es aber, mit den Tips von oben zu beginnen, das hilft dem Haar schon Mal weiter.

Für alles weitere, siehe die anderen Beiträge zum Thema: Färbungen und Beanspruchungen.

Eines solltet ihr aber noch beachten: Nach dem Anwenden des Purifiers fühlen sich die Haare wahrscheinlich erst einmal schlecht an, Spröde, etc. Das liegt daran, dass ihr das Haar endlich so seht und fühlt wie es unter der Silikonschicht ist: kaputt. Das Haar muss erst etwas aufgepäppelt werden, dann fühlt es sich bald wieder gut an. Also bitte nicht nach zwei Tagen schon auf mich und meine Ratschläge fluchen.^^

10.) Warum sollte ich dir da vertrauen, du bist schließlich ein Mann und trägst noch dazu eine Glatze. Hast du denn wirklich Ahnung von dem was du sagst?

Ja.^^ Ich bin wirklich kein Scharlatan. Ich bin zwar kein Friseur (was aber nichts heißen muss, auch viele Friseure haben keine Ahnung von Silikon), aber dafür angehender Drogist, kurz vor der Prüfung. Haare waren aber auch davor schon mein Steckenpferd. Vor dem Bewerben für die Ausbildung trug ich mein Haar noch lang (fast bis zur Hüfte). Und es war auch da noch sehr gesund, da ich schon damals alles oben beschriebene beherzigt habe und auch sonst lieb zu den Haaren war. Den Beweis gibt es hier.

Für alle die sich nicht sicher sind, was die Bestandteile in ihren Shampoos betrifft, gibt es eine Website auf der ihr euch die Inhaltsstoffe übersetzen lassen könnt (mein Dank für diesen Link geht an Arcturus ^^):

http://www.codecheck.info/