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Selbstbeweihräucherung oder "die magische Zahl wurde überschritten!" Abos, Blog, Dosenthunfisch, Rückblick

Autor:  Hauskater
Wahrscheinlich erwarten die meisten hier nun einen Rückblick auf mein Leben. 26 Jahre, aus Mitte Zwanzig wird langsam Ende Zwanzig. Sorry, aber das hat Zeit. Was kümmern mich bloße Alterszahlen? Die Entwicklung findet in der Zeit zwischen den Geburtstagen statt, nicht schlagartig am Geburtstag.
Nein, die magische Zahl von der ich spreche, ist die Zahl meiner Blog-Abonnenten. Um irgendwelchen Vorwürfen vor zugreifen: Nein, ich schreibe nicht um mein Selbstwertgefühl zu heben in dem ich versuche Andere zu beeindrucken.
Im Gegenteil, vieles von dem was ich hier schreibe, schreibe ich für mich. Um meine Gedanken zu ordnen, Dinge selbst klarer sehen zu können, oder einfach um etwas loszuwerden. Wenn es Anderen gefällt, so ist das ein netter Nebeneffekt, mehr aber auch nicht. Wenn es zum nachdenken und zur Selbstreflektion anregt, sogar noch besser, aber ich trachte nicht (mehr) danach die Welt zu bekehren (siehe meinen Eintrag zum Thema Idealismus).
Ich dachte nie, das viele Leute den Mist überhaupt lesen, den ich hier verzapfe. Um so mehr war ich überrascht wie stark die Anzahl in den letzten Wochen gestiegen ist. Und so wurde nun heute die magische Wand durchbrochen, 50 Abonnenten Anfangs dachte ich, das hier lesen sowieso nur Freunde (und Gegner), die einfach stalken wollen, aber damit ließen sich 10-15 Abos erklären. Scheinbar aber treffe ich ja doch einen Nerv mit dem was ich schreibe. Das freut mich natürlich. So wenig ich auch für Andere oder für Bestätigung schreibe, es ist dennoch schön zu wissen, dass irgendwer liest was ich schreibe und es nicht einfach irgendwo im Datennirvana entschwindet.

Darum dachte ich mir, Zeit einmal zurückzublicken, von den Anfängen dieses Blogs bis heute. Zeit für ein paar Statistiken, eine Rückschau auf persönliche Entwicklungen und Zeit für etwas Nostalgie. Oder so ähnlich. *shrug*

Dieser Blog startete am 31.07.2004, also vor gut 5 Jahren. In dieser Zeit schrieb ich ca. 90 Einträge (ca. wegen gelöschten Beiträgen, Reposts, etc.), macht also ca. 16 Einträge pro Jahr, um die 1,25 Einträge im Monat. Ich war doch kreativer als ich dachte.
Die ersten Einträge starteten noch unter dem Namen "Sternchens Philosophische Ecke". Entsprechend beschäftigte er sich zuerst mit (eher pseudo-)philosophischen Themen. Mir war langweilig, also dachte ich, ich fange an mal ein paar Gedanken nieder zu schreiben, a la 42. Die passenden Fragen konnte man ja immer noch suchen. Oder auch nicht.
Seit dem hat sich der Name des Blogs oft geändert, in letzter Zeit fast wöchentlich. Ich spiele einfach gerne. Namen sind unwichtig, also nehme ich, was ich gerade für (un-)passend halte.

Zwischen meinem ersten und zweiten Eintrag vergingen gut 5 Monate. Und auch die weiteren Einträge ließen anfangs auf sich warten. Ich schrieb sporadisch, bekam 1-3 Kommentare pro Beitrag. Nichts Weltbewegendes, der Blog war eher Spielerei.

Der erste Große Wandel kam dann Ende 2006, zwei Jahre nach Beginn, beim 5. Beitrag. Meine Beziehung zerbrach, mein Weltbild gleich mit. Nun bin ich niemand der aufgibt, also ging ich weiter. Sammelte Scherben auf, bastelte sie neu zusammen, nur um den Spiegel direkt wieder zu zerbrechen. Das war die Zeit meines Lebens die am chaotischsten lief, ich war nah am Abgrund, ohne es zu merken. Geistesstörungen standen vor der Tür, Dämonen an meinem Bett und ich bat sie lachend herein. Oder so ähnlich. Trotzdem war ich doch ein recht kritischer Mensch, begann die Illusionen zu durchschauen und warf einen Blick in meine eigenen Augen, mehr oder minder durch fremde Augen. Ich dachte über mein leben nach, über mich, über Alles. Und ich erkannte, wie wenig ich über mich wusste, wie sehr ich in einer Illusion lebte. Leider flüchtete ich mich direkt wieder in die nächste Illusion. Von einer Illusion zur Nächsten (wie meine Blogeinträge aus dieser Zeit zeigen), bis endlich der letzte Spiegel zerbrach und ich vor mir selbst stand. Erst da wurde mir bewusst was das Symbol des zerbrochenen Spiegels wirklich bedeutete, dass ich solange schon zu meinem Avatar erkoren hatte.
Diese Zeit dauerte gut 1 1/2 Jahre. Ich lernte dass es nicht nur die Ruhe vor dem Sturm gab, sondern auch den Sturm vor der Ruhe. Mit einem Mal kam ein Augenblick der Erkenntnis, in vollkommen unerwarteter Form. Der Bote nannte sich Grey's Anatomy. Mir wurde klar was ich verloren hatte und ich wollte es zurück haben. Und ich bekam es zurück. Der Preis war hoch, aber ich hätte noch mehr gezahlt. April 2007 und ich war wieder zu Hause, in den Armen des Menschen der mich fast besser kannte, als ich es selbst tat. Die Liebe war wieder in mein Leben getreten. Die Scherben wurden auf gekehrt und man begann sich erneut heimisch einzurichten. Ein neues Leben begann. Neuer Job, neue alte Liebe, neue Möglichkeiten. neue Stolpersteine aber auch neue Chancen.

Die Wogen glätteten sich und somit auch meine Blogeinträge. Ich brauchte keine Bühne mehr um meinen Frust abzulassen. Ich war glücklich und mein Blog begann seine neue Form anzunehmen. Aus dieser Zeit stammt meine Marotte mit 3 passenden Schlagworten und einem Nonsenewort (ist das überhaupt mal wem aufgefallen?). Ich begann mich mehr mit mir Selbst zu beschäftigen, meine dritte große Selbstfindungsphase begann. Wir schreiben das Jahr 2008, die Mitte. Meine Kommentare zu den Einträgen blieben immer noch zwischen 1 und 3, niemand nahm groß Notiz von mir. Wozu auch, der Blog war mein persönlicher Spiegel für mich.

Dann entdeckte ich den Diskordianismus für mich. Endlich eine Idee, die mich ansprach, die mir aus der Seele sprach. Glaube und Philosophie wurden wichtig für mich, meine Einträge spiegeln auch das wider. Ich begann philosophischere Beiträge zu schreiben. Ohne dass es mir aufgefallen wäre wurden meine Beiträge fast schon zum Bekehrungsfeldzug. Ich hatte den heiligen Gral gefunden und wollte ihn in die Welt hinaus tragen. Da war mir noch nicht bewusst, dass der Gral aber für jeden Menschen anders aussieht und jeder selbst sich auf diese Queste begeben muss. Ich bekam zum ersten Mal mehr Kommentare im Blog, trotz meiner Einstellung a la "Ich habe die Wahrheit gepachtet" war mein Blog interessanter für Andere geworden. Ein paar "Perlen" entstanden zu dieser Zeit, die ich noch heute ab und an hervorhole in Foren und Zirkeln, immer wenn ich etwas nicht nochmal neu formulieren will (Nichtexistenz von gut und Böse zum Beispiel).
Meine Einträge wurden häufiger, und auch meine Kommentarzahl steig auf Durchschnittlich 4 an. Meine Ausbildung begann und ich begann mich begeistert in dieses neue, unbekannte aber faszinierende Meer zu stürzen. Das war vor ziemlich genau einem Jahr. Mein 25. Geburtstag, meine Hochzeit, all das fiel in diese Zeit. Ich entdeckte den Taoismus, mein Gral strahlte heller. Und ich ging weiter missionieren, erfolglos.^^

Also begann ich davon abzulassen. Ich entdeckte die Animexxkritik für mich, dass einfache Erzählen von Dingen die mir auffielen und die für mich keinen Sinn ergeben. Der heutige Blog entstand langsam, ich schwor (in einem Eintrag) nicht mehr bekehren zu wollen. Meine Kommentare stiegen weiter, 5-8 waren es nun. Und ebenso stieg die Häufigkeit meiner Einträge auf das heutige Niveau. Was das Niveau der Einträge angeht, da soll sich jeder Selbst ein Bild machen. Mir egal, ich schreibe was mir in den Sinn kommt. So falsch kann ich ja nicht liegen, wenn man bedenkt wie schnell meine Abozahlen stiegen seit dem ich damit anfing. Zwei bis vier Einträge pro Monate sind es nun von mir, scheinbar die beste Geschwindigkeit für mich.

Themen fallen mir spontan ein, ich denke darüber nach und sobald ich Zeit habe formuliere ich einen Eintrag. So sieht mein Schreibprozess nun aus. Ich erzwinge keine Themen mehr, ich schreibe nicht mehr für Reaktionen (ironischerweise bekomme ich sie seitdem aber) und kann mich so nun gut entfalten. Ich stoße dadurch zwar öfters auf Kritik, gerade auch aus den "eigenen Reihen", aber ich brauche das einfach für mich. Lieber schwülstige, arrogant klingende, zynische Blogeinträge als Ausraster, Bekehrungen oder Streit. Das hier ist meine Art abzuschalten, mein leerer Spiegel, der mir hilft meinen Blick zu klären und den Kopf zu leeren.

Wie es weiter gehen wird weiß ich nicht, dass wird die Zeit zeigen. ich habe jedenfalls ein Hobby zum abschalten gefunden und bin zufrieden.

Nur eines interessiert mich: Wer zum Teufel sind die 50 Leute die diesen Mist her mehr oder weniger regelmäßig freiwillig lesen? Die Wenigsten haben ihre Blogabos sichtbar, also weiß ich nur von gut 20 Leuten, dass sie meine Einträge lesen. Darum fände ich's nett, wenn ihr euch mal irgendwie outen würdet, sei es in den Kommentaren, im GB, persönlich oder per ENS/Mail. Nein, ich will keine Marktforschung betreiben oder so. Ich bin einfach nur neugierig. Wie immer schon.^^ In diesem Sinne: Bitte melde dich! *ggg*

Kleiner Nachsatz: Danke jedenfalls für all die Kommentare, all die Anregungen und die Kritik die mir oft genug neue Dankansätze gezeigt haben!