Zum Inhalt der Seite




Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Kritik (49)
- Animexx (32)
- Drogist (27)
- Persönliches (15)
- Abenteuer Kultur (6)
- Heilpflanzen (6)
- Blog (5)
- Diverses (5)
- Kaninchen (5)
- Glaube (4)
- Haare (4)
- Liebe (4)
- theater (4)
- animexxler (3)
- Diskordianismus (3)

Glaube und Religion, oder "der Unterschiedswahn" Atheismus, Erdbeerbeutel, Glaube, Kritik

Autor:  Hauskater
Auch auf die Gefahr hin, dass dieser Blog endet wie jede Glaubensdiskussion im Forum... Es gibt da ein paar Dinge die mir einfach unter den Nägeln brennen.

Egal wie man zum Thema Religion steht, jeder hat automatisch eine Meinung. Nur leider ist diese bei den wenigsten Menschen durchdacht oder reflektiert. Beginne möchte ich mit dem "tollen" und viel zu oft zitierten Spruch:

"Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginären Freund hat."

Dieser Satz wird immer dümmer, je öfter er zitiert wird. Denn im Endeffekt zeugt er IMMER davon, wie wenig sich jemand wirklich mit dem Thema auseinenadergesatzt hat. Denn dieser Satz geht von drei Prämissen aus:

1.) Es gibt keinen Gott/keine Götter.
2.) Religionen setzen immer einen Gott vorraus.
3.) Bei Religionskriegen geht es um den jeweiligen Gott.

Und genau da geht das Problem schon los. Ein Argument ist dann gültig, wenn Prämissen wahr sind und man nach logischen Regeln etwas daraus schließen kann. Aber hier handelt es sich um zwei Prämissen die nicht wahr sind und eine, die niemand beweisen oder widerlegen kann. Der Schluss soll dann sein, dass Religionen zu sinnlosen Kriegen führen.

Schauen wir uns das aber einmal genauer an:

1.) Ob es einen Gott gibt oder nicht, kann weder zweifelsfrei bewiesen noch widerlegt werden, es geht dabei um persönliche Erfahrungen und eben auch Glauben. Egal wie oft sich die beiden Seiten nun gegenseitig die Beweispflicht zuschieben, es ist vollkommener Quatsch. Wieso muss man für seinen persönlichen Glauben jemand Anderem etwas beweisen? Das ist nur nötig, wenn man jemanden bekehren will.
Aber mal ehrlich: Wieso sollte man das tun? Nur weil die oberen der Religion das sagen? Klar sagen die das. Mehr Untergebene = mehr Macht. Egal wie man es nun rechtfertigt, ob mit dem allgemeinen Seelenheil/der Erlösung oder mit dem Heil für die eigene Seele, im Endeffekt steckt da immer die Machtgier hinter. Und das ist etwas, was man nicht nur in der Religion findet, sondern in fast jedem Bereich des menschlichen Zusammenlebens.

2.) Nicht in jeder Religion wird ein Gott vorrausgesetzt. Der Buddhismus kam Anfangs ohne jeden Gott aus, nur spätere Nachfolger kamen auf die Idee, die alten Volksgötter mit einzubauen. Auch im klassischen Taoismus braucht man keine Götter, die Unsterblichen wurden auch erst später wieder miteingebaut.
In beiden Fällen allerdings sind diese Richtungen sehr umstritten, da sie eben die ursprüngliche Lehre extrem verfälschen.
Aber nicht nur dort kommt man ohne Götter aus. Gleiches gilt auch für den klassischen Animismus (Glaube an die Besseltheit aller Dinge in der Natur, dazu gehört meist das Schamanentum). Nur weil man alles als beseelt ansieht, betet man nicht alles an. Viel mehr versucht man ein möglichst gutes Verhältnis zu allen Geistern zu haben um Gut leben zu können.
Oder um nochmal eine Weltreligion mit einzubringen: Schaut euch Mal den Hinduismus an. Oberflächlich sieht es so aus, als würden hier mehrere Götter angebetet werden. Dabei übersieht man aber DEN zentralen Punkt des Hiduismus: Alle Götter sind bloß Teile des einen Übergottes. Gut, da setzen d ann die nächsten ein: Dann ist es eben eien monotheistische Religion. Aber nein, das ist wieder zu schnell gedacht. Dann dort wird der zweite Teil des Satzes ignoriert der da lautet: Und auch jeder Mensch ist nur Teil des einen Großen. Jede Trennung ist nur eine Illusion, ALLES ist Teil eines großen Wesens. Und dieses muss damit nicht angebetet werden (wäre ziemlich dumm sich selbst anzubeten). Man versucht vielmehr die Illusion zu durchbrechen und zur ursprünglichen Einheit zurückzukehren.

3.) Es gab und gibt schon immer viele Gründe für Kriege. Aber im Endeffekt war jeder dieser Gründe nur ein vorgeschobener Grund der den wirklichen Grund verschleiern und schönreden sollte. In jedem Krieg auf dieser Welt ging es an sich immer nur um eines: MACHT. Sei dies nun durch Unterdrückung/Versklavung, Ausbeutung von Bodenschätzen oder um als Nation zu expandieren. Immer geht es dabei darum, mehr Macht über noch mehr Menschen zu erringen. Daran lässt sich nichts drehen. Man kann da noch so oft argumentieren mit Kreuzzügen, Dschihad und Co. Dahinter steckt immer noch die Machtgier. Und diese ist rein menschlich, hat mit der Religion an sich also nichts zu tun. Krieg ist immer sinnlos, außer für die, die ganz oben sitzen. Egal ob nun Religion, Expansion oder Unabhängigkeit als Grund vorgeschoben wird.

Fassen wir also zusammen: Man kann die Exitenz/Nichtexistenz von göttern nicht beweisen. Nicht jede religion braucht einen Gott. Und Kriege werden nur sehr oberflächlich gesehen aus religiösen Gründen geführt.
Damit stürzt das komplette Fundament des Zitates oben zusammen, und es bleibt, was es schon immer wahr: Bloße Dummheit die man (pseudo-)intelligent formuliert hat, um sich damit über Andere zu stellen und von allen für toll gehalten zu werden. Lustigerweise steckt auch da wieder der Wunsch nach Macht hinter...

Zu den oben genannen Punkten zu Glaubenskriegen kommt aber noch ein zentraler Punkt dazu: Diese Kriege wurden zum Großteil geführt zwischen den drei großen monotheitischen Religionen: Christentum, Islam und Judentum. Das Problem daran ist aber, dass alle drei Religionen den GLEICHEN GOTT haben. Die Gleichung sieht folgendermaßen aus: Islam basiert auf Christentum basiert auf Judentum. Jede dieser Religionen ist eine Weiterentwicklung des vorigen Glaubens. Aber der Gott der dahinter steckt ist immer der gleiche. Eben so der große Stammvater: in jedem dieser Fälle ist es Abraham. Der wirkliche Unterschied zwischen diesen Religionen liegt einzig daran, wen man nun als den wahren Mittler zwischen Mensch und Gott sieht. Mehr nicht.

Genau das Macht Konflikte bei denen die Religion vorgeschoben wird so schwachsinnig. Man glaubt an das gleiche Ziel, nur an verschiedene Wege dorthin. Und wieso sollte jeder den gleichen Weg gehen? Nur weil einige Leute ihren Weg als toll für dich empfinden, müssen doch nciht alle anderen diesen Weg gehen. Oder alle anderen Wege Schwachsinn sein.

Nun gibt es noch jene Leute die sagen: Religionen an sich sind nicht so schlimm, es sind alles bloße Modelle um das gemeinsame Zusammenleben zu stärken. Also im Endeffekt handelt es sich um eine Ethik für ein geregeltes Zusammenleben. Das ist sicherlich ein Teil des Ganzen, aber nicht der Einzige. Andere sagen, Religion soll die Angst vor dem Ungewissen nehmen. Auch das ist ein Teil.

Aber beschäftigt man sich näher mit wirklichen Religionen (damit meine ich konstruktive, im Gegensatz zu den destruktiven Kulten wie Scientology, Satanismus oder diversen Sekten), dann erkennt man irgendwann, das jede dieser Religionen ein gemeinsames Ziel hat. Und dieses Ziel heißt:

Werde eins mit Allem um dich herum, sei ein Teil, der in Hamornie mit allen anderen Teilen lebt. Das schließt die Ethik zwar mit ein, geht aber weit darüber hinaus. Gemeint ist im Einklang mit den Mitmenschen, der Natur, dem Universum, den Naturgesetzen und vor allem auch sich selbst zu leben.
Natürlich schaffen es nur wenige Leute diesen Zustand zu erreichen. Dies ist etwas so Besonderes, dass diese Menschen im Gedächtnis bleiben. Heißen sie nun Jesus, Siddharta (Buddha), Laozi, oder Mohammed. Alle haben das gleiche Ziel erreicht und das Gleiche ausgesagt, nur mit anderen Worten. Jeder benutzt eine andere Bildersprache, eine die seiner Zeit und seinem Umfeld angemessen war. Immer handelte es sich um Metaphern die auf das unaussprechliche Hinweisen, etwas was man mit bloßer Logik nicht erfassen kann. Was man nur versteht, wenn man es erlebt hat. Jeder zeigte einen möglichen Weg dorthin auf.
Nur irgendwann kamen dann Menschen, die meinten alles wörtlich nehmen zu müssen und als Gesetze und einzige Wahrheit niederschreiben zu müssen. In dem Moment wird der Weg zur Religion. Sobald Menschen beginnen einen Glauben zu organisieren und Dogmen aufzustellen, geht der wirkliche Weg verloren und der Machtgier werden Tür und Tore geöffnet. Der Film Dogma erklärt das sehr schön und anschaulich, ich möchte ihn jedem Leser hier wärmstens ans Herz legen.

Wahrscheinlich werden nun die Widersprüche kommen, dass die Religionen ja doch so unterschiedlich sind, und dass ich mir das oben nur ausgedacht habe. Darum zeige ich hier nochmal das Ziel jeder Religion auf, auch wenn nur noch ein Teil den Weg wirklich zu Ende geht (diese sind dann als mystische Strömungen bekannt):

Im Christentum ist es die christliche Mystik. Das Ziel ist die "unio mystica", das Einswerden mit Gott. Was bedeutet das? Richtig, im Einklang mit sich selbst, Gott und seiner gesamten Schöpfung zu sein.

Im Islam ist es der Sufismus. Das Ziel wird bei Wikipedia wunderbar ausgedrückt: "Das oberste Ziel der Sufis ist, Gott so nahe zu kommen wie möglich und dabei die eigenen Wünsche zurückzulassen. Dabei wird Gott bzw. die Wahrheit als „der Geliebte“ erfahren." Und auch das bedeutet wieder: Im Einklang sein mit Gott, seiner Schöpfung, einfach Allem.

Im Buddhismus ist das Ziel klarer formuliert, aber immer noch das Gleiche: Eingehen ins Nirvana durch Erleuchtung. Was wiederum bedeutet: Frei sein von Leiden, Illusionen und die Einheit erkennen die hinter allem steckt. Kurz: Mit allem im Einklang zu sein.
Vorstellungen von Wiedergeburt wurden erst später in den Buddismus übernommen, Buddha slebst hat alle Fragen zu Göttern und Wiedergeburt stets mit Schweigen beantwortet, es hatte nichts mit seiner Lehrer zu tun.

Im Taosimus ist das Ziel des erreichen des Zustands namens wu wei. Dies bezeichnet ein Leben in natürlichem Einklang mit der Natur, den Energien und allem was existiert.

Was den Hinduismus und den Animismus betrifft, siehe oben.

Selbst der Diskordianismus hat das Ziel, den Menschen die Illusionen vor AUgen zu führen und aufzulösen. Heraus kommt das besonders schön im Myth of Starbuck.

Was nun neuere Religionen betrifft: Diese sind meist noch nicht alt genug um ihren Weg jeweils zu Ende gegangen zu sein, besonders deutlich ist das im Wicca, dem modernen Asatru und anderen neuheidnischen Strömungen. Aber auch diese weisen in die gleiche Richtung, hin zum gleichen Ziel. Mal sehen wann diese Religionen ihre erste wirkliche Lichtgestalt hervorbringen. Ich denke das wird nur eine Sache der Zeit sein.

Und nun möge der Flamewar beginnen, der zeigt, wie wenig von dem verstanden wurde, was ich hier sage.

Ansonsten bin ich jetzt erst einmal Baden und wende mich dann dem erwarteten Eintrag zum Thema Gesichts- und Körperhaut zu.^^

Vom Scheitern eines Zirkels, oder "Toleranz, Gleichgültigkeit und Karteileichen" Animexx, Glaube, Liebeszauber, Zirkel

Autor:  Hauskater
Mein erster Eintrag in diesem Jahr ließ etwas auf sich warten. Ich habe zwar diverse Themen für die nächsten Einträge im Kopf, nur Zeit und Muße fehlten. Wie es in nächster Zeit aussieht kann ich leider genau so wenig sagen, da ein Umzug ansteht.

Kommen wir nun aber zum eigentlichen Thema: Der Tod eines Zirkels. Zirkel sterben im Mexx täglich. Einige entschlafen sanft, die Aktivität nimmt immer mehr ab. Manche haben nie gelebt, sie werden gegründet ohne Mitglieder und gehen ohne Mitglieder unter. Einige scheinen ewig zu leben, andere flammen auf, Brennen kurze Zeit hell und verglühen eben so schnell.
All diese Fälle habe ich bereits erlebt. Ich habe genug Zirkel gegründet und geleitet um das Alles genau zu kennen. Da ich die Fehler und Probleme kenne, leben meine Zirkel jedoch meist länger als Andere. Ich weiß wann ich wie viele Leute einladen muss. ich weiß wen ich einladen muss. Ich weiß wann ich einen Thread eröffnen muss, ich weiß wann ich ihn schließen muss.
In meiner Laufbahn als Zirkeladmin habe ich viel Lob bekommen, viel konstruktive Kritik und auch die eine oder andere Beleidigung. Unvergessen bleibt mir der Vorwurf ich wäre ein Diktator. Eben so unvergessen bleibt für mich die Reaktion der Mitglieder: "Ich lebe lieber in deiner Diktatur als in der Demokratie von XYZ!"

Dennoch kommt es immer mal wieder vor, dass auch ich mich verkalkuliere. Meist liegt das daran, dass ich scheinbar doch noch zu optimistisch bin, die Menschen zu positiv und vernünftig einschätze. So wie auch in diesem Fall.
Im Forum wird regelmäßig eine Diskussion zum Thema Glaube geführt. Jedes Mal entbrennt ein Flamewar, meist ist das vorhersehbare Ende die Schließung des Threads. Immer wieder sehen die Diskussionen folgendermaßen aus: Atheisten vs. Gläubige, Christen vs. Kirchenkritiker oder Naturreligionen vs. Christen.
Und immer wieder werden die gleichen Argumente gebracht, oftmals von den gleichen Leuten. Die Atheisten argumentieren Religion sei unnötig, ein Zeichen von Charakterschwäche. Belegen können sie das jedoch nicht. Die gläubigen Christen greifen die Papierchristen an und den Verfall der Werte. Die Naturreligionen machen die Christen für Hexenverbrennungen, Kreuzzüge und Co. verantwortlich. Woraufhin die Atheisten die Religion im allgemein für Kriege und Hass verantwortlich machen.

Haltbar ist keine dieser Positionen wirklich. Wie auch, der Glaube ist etwas persönlich, etwas das jeder selbst erfahren (oder negieren) muss. Was aber immer übersehen wird sind die Gemeinsamkeiten. Alle Religionen haben als Fundament Respekt, Nächstenliebe, Toleranz und das Ziel die Gesellschaft zum positiven zu verändern. Auch der Atheismus betont genau dies immer wieder.
Man sollte meinen, dies wäre ein tolles Fundament für gemeinsames Handeln und Freundschaft. Leider verrennen sich Religionen (und auch der Atheismus) schnell in Dogmen und Aberglauben, die ursprüngliche Aussage wird vergessen. Man hinterfragt nicht sondern lebt Traditionen.

Ich jedenfalls war diesen Widerspruch Leid. Und so zog ich aus einen Zirkel zu Gründen, der den Dialog unter den Glaubensformen fördern sollte, die Gemeinsamkeiten herausstellen sollte und Vorurteile abbauen sollte. Also opferte ich ein paar Abende, erstellte Threads, wertete Threads und Umfragen aus und fing an User einzuladen, die den unterschiedlichsten Glauben angehörten. Dabei zog ich jene User vor, die mir als vernünftig bekannt waren und ignorierte jene, die sich negativ hervor getan haben. Kurz, ich tat das gleiche wie immer, wenn ich einen Zirkel gründete. Eigentlich hätte also auch alles wie immer laufen sollen.

Tat es aber nicht. Der Zirkel steht vor seinem Tod, nach dem verfassen dieses Eintrags werde ich aktive Sterbehilfe leisten und ihn löschen. Er soll abtreten mit dem letzten Rest Würde, der noch geblieben ist, statt langsam vor sich hin zu siechen.
Was also war passiert? Analysiert man die Lage genau so wird man feststellen, dass ich nicht so allwissend und vorausschauend bin, wie ich immer vorgebe. Religion ist immer noch ein zu problematisches Thema. Der Thread der dazu da war Vorurteile aufzuzählen und systematisch aus dem Weg zu räumen wurde ein Flamewar. Jede Seite nahm sich und ihren Glauben zu ernst. Als Ergebnis traten User aus.
Danach kam dort nicht mehr viel auf. Zu viele Karteileichen, zu viele Leute die sich nicht so gut auskannten wie ich dachte und zu viele Leute die ihren Glauben nicht ernst genug nahmen. Keines seiner Ziele konnte der Zirkel auch nur annähernd erreichen. Was bleibt ist ein bitterer Nachgeschmack und eine Erkenntnis: Viele Leute nehmen sich und ihren Glauben zu ernst. Viele nehmen ihn nicht ernst genug. Einige wissen gar nicht genau woran sie glauben. Einige haben zu genaue Vorstellungen und schaffen es so, genau an ihrem Glauben vorbei zu schießen. Religion ist ein zu sensibles Thema. Jeder muss selbst die Gemeinsamkeiten erkennen und aktiv an sich und seinen Vorurteilen arbeiten. Wirklich helfen bei diesem Prozess kann man als Aussenstehender nicht.

Ich für meinen Teil habe aus der Sache gelernt. Ich spare mir jede Diskussion zum Thema Glaube, außer in Ausnahmefällen (Jemand fragt mich, spricht mich gezielt darauf an, etc.). Ich muss die Vorurteile der Anderen die sie gegeneinander hegen nicht korrigieren, dafür ist Jeder selbst verantwortlich. Es gibt Themen die mehr Aussicht auf Erfolg haben und die auch zu Ergebnissen kommen. Es gibt Themen, bei denen gehen sich die User nicht gegenseitig an die Kehle. An diese Themen werde ich mich in Zukunft halten.

Ansonsten wird es mal Zeit pathetisch und melodramatisch zu werden: Ich erhebe mein Glas für die Verständigung und die Toleranz, die so missverstanden werden und in diesem Falle untergehen. Ich trinke auf den versuch etwas zu verbessern und auf die Erkenntnis, dass dies nicht in meiner Macht liegt. Ich leere mein Glas in gedenken an den Zirkel, mein Scheitern und die Lehren die ich daraus gezogen habe. Prost!^^

Erwachet! oder "Aufstieg vs. Erleuchtung, 12 Strang DNS vs. natürlich leben, Buddhanatur vs. Christusbewußtsein" 2012, Currywurst, Glaube, Verschwörungstheorien

Autor:  Hauskater
Update 2011:

Noch immer aktuell, da die Spinnerfraktion nie müde wird an neue Verschwörungen, Aliens und Zeitalter zu glauben...^^

Es ist immer wieder faszinierend, an was Menschen alles glauben können, wenn sie wollen. Noch faszinierender sogar ist es, wie sehr man sich in etwas hinein steigern kann. Und am faszinierendsten ist es, wie man jegliches kritische Bewusstsein, jedes Hinterfragen über Bord werfen kann.

Zur Thematik "Aufstieg 2012" muss ich wohl kaum mehr etwas sagen, das Forum spricht da für sich.
Der Thread mag zwar mittlerweile tot sein, aber ich werde am 21.12.20012 der Erste sein, der ihn wieder hochholt, alleine schon um die Reaktionen zu sehen...^^
Jedenfalls haben mich dieser Thread und die Eröffnerin zum Nachdenken angeregt. Wie kann es sein, dass jemand sich so sehr gegen Fakten sperrt? Glaube hin oder her, es gibt einfach Dinge die machen keinen Sinn. Die Erde ist nicht innen hohl mit einer weiteren Welt im Inneren. Gibt eine nette Geschichte, aber keinen Fakt. Das es im Erdinneren immer wärmer wird, sollte jeder wissen, der mal unter Tage war. Wie warm ist es dann erst am Mittelpunkt?
Bohrungen sprechen da jedenfalls eine sehr deutliche Sprache...

Und Verschwörungen? Wenn tatsächlich die Iluminati, die amerikanische Regierung oder sonst wer die Weltherrschaft inne hätte, warum läuft dann noch so viel schief? Warum kann man dann noch kritisch reden ohne zensiert zu werden? Warum werden dann Leute wie Gadaffi und Cop. nicht heimlich abgesetzt?
Oder wenn sie noch nicht die Weltherrschaft haben, warum brauchen sie dann so lange, wo sie doch fast gottgleiche Macht auf Erden haben?
Und die Herrschaft der Megakonzerne? Die Wirtschaftskrise ist zwar überwunden, aber wirkliche Weltmonopole sind selten und groß indoktriniert haben sie uns auch noch nicht.

Den Vogel schießen für mich jedoch jene Gruppierungen ab, die an Ufos denken, die uns alle retten.
Warum sollten sie so etwas tun? Mir würde nur einfallen, um Sklaven zu bekommen. Bringen uns auf einen anderen Planeten, vorgeblich um uns zu retten und aus Dankbarkeit schuften wir uns dann zu Tode. Macht jedenfalls mehr Sinn, als das sie uns dabei helfen, neue Bewusstseinsebenen zu erreichen.
Nur warum haben sie dann Kontakte zu esoterischen Gruppierungen die keine wirkliche Macht haben? Warum reden sie nicht mit den Regierungsoberhäuptern? Vielleicht weil sie nicht existieren? Oder wenn sie existieren, weil sie genug eigene Probleme lösen müssen?
Nimmt man noch die Massenslebstmorde von heaven's Gate und Co. dazu stellt sich aber die deutlichste Frage: Warum muss man, um auf ein materielles Raumschiff zu kommen, die materielle Hülle, sprich Körper und Leben, hier zurücklassen?

Engel, was ist mit Engeln? Der Esoterikmarkt boomt was Bücher über Engel betrifft. Und jedes Buch nennt andere Machtstrukturen im Himmel, andere Lehren, andere Engel die uns retten. Hmm, wie kommt es, das man sich dort oben nicht einig ist? Bürgerkrieg im Himmel, um die Methode zur Errettung, oder wie darf man sich das vorstellen?

Den Vogel aber schießen die Kombigläubigen ab, Dank für diesen Zusatz geht an Dragoness. Da gibt es auf Esoterikmessen tatsächlich Leute, die erzählen Maitreya (in buddhistischen Strömungen der neue Buddha, der in diesem zeitalter zur Erlösung führt) würde abld kommen oder ist scho da. Erkennen wird man dies an einem neuen Stern (jetzt bekomme ich wieder einen Ohrwurm von "Stern über Bethlehem"), der natürlich nichts Anderes ist als ein Ufo. Er wird wahrscheinlich aus Japan kommen und soll dort sogar schon im Fernsehen predigen (eine schlechte Zeit hat er sich da aber ausgesucht...) wie wir alle Glück und Frieden finden. Und einige Erleuchtete (die aber niemand kennt) stehen bereits mit ihm in Kontakt. Andere mit reinem herzen wiederum empfangen seine Wellen der Liebe und seine Botschaft (jene die dann auf den Esomessen predigen). Ich fasse noch einmal zusammen: Eine gestalt aus der buddhistsichen Mythologie wird erscheinen wie Jesus, begleitet von Außerirdischen. Ist klar!

Aber wo ich gerade beim Thema Japan war. Scientology sind ja sehr nah verwandt mit den Matreiya Typen, nur dass die sich nebenbei noch Geldmachen auf die Fahnen geschrieben haben, die Lichtgestalt schon da war (Sektengründer Hubbard) und aus dem Weltall ja eher die Bösen (um Alien Xenu), aber auch die Guten (Elron, = L. Ron Hubbard) kommen. Jedenfalls behaupten Scientologen, dass man, sobald man den Thetan (ursprüngliche, Außeriridische Seele) freigelegt habe, immun gegen radioaktive Strahlung sei. Warum sind die Scientologen mit den OT Graden (Operating Thetan, also jene Erleuchteten die den Thetan freigelegt haben) nicht schon in Japan und helfen dort mit? Die sind doch immun gegen die Strahlung. Und welche bessere Publicity könnte es für sie geben?


Es ist ja schön, wenn man einen Glauben hat, aber es bleibt ein Glaube. Wissen kann man es nicht und genau dies, sollte man im Hinterkopf behalten. Wenn aus dem Glauben etwas Gutes entsteht, um so besser, dann ist er definitiv gut, egal ob man nun Buddhist, Hindu, Muslime oder Schamane ist. Sobald man jedoch versucht Andere zu bekehren, läuft irgend etwas falsch.

Jeder muss seinen Weg selbst finden und gehen, wieso dem Anderen etwas aufzwingen. Christentum, Buddhismus, Taoismus, Islam, Hinduismus, Wicca, sogar Quantenphysik. So viele Wege und sie alle führen doch zu einem Ziel. Die Begriffe, Metaphern und Bilder mögen Andere sein, aber sie alle führen zum einen Ziel: Diese Welt besser zu verstehen und das Beste aus sich zu machen. Erleuchtung, Wu wei, Buddhanatur, Aufstieg, eins mit Gott werden, alles das gleiche Prinzip. Alles Namen für einen Zustand in dem man diese Welt besser versteht, sie besser erkennt und mit ihr im Einklang ist. Liest man Berichte über jeden dieser Zustände, so sieht man schnell, das immer dasselbe beschrieben wird, nur basierend auf einem anderen Weltbild.

Das sind die Dinge an die wir uns halten müssen. Das sind die Dinge die keiner Wissenschaft widersprechen, die die Vernunft und die Logik nicht außer Acht lassen. Egal ob man nun Gott, die heilige Kuh, die Macht des menschlichen Geistes oder einen erstes Beweger glaubt, auch hier versucht man etwas in Worte zu fassen, was größer ist als wir es je begreifen können. Wieso also diese Macht, dieses unfassbare einschränken, versuchen es fassbar zu machen? Gerade mit solchen Vorstellungen wie Ufos und Erlöseraliens?

Wissenschaft und Glaube, Erleuchtung und Bildung, Hinterfragen und Beten müssen sich nicht ausschließen. Beide Begriffe sind jeweils Seiten einer Medaille.

Wenn man das einmal begriffen hat, wieso dann Andere bekehren wollen, sie beleidigen? Nur weil sie links, statt rechts auf dem Weg laufen? Weil sie schreiten statt zu gehen?

Unter diesen Gesichtspunkten verstehe ich noch weniger, warum man Andere davon überzeugen muss, dass die DNS von entwickelten Leuten mehr als zwei Stränge hat, dass Aliens uns umsiedeln werden und das allgemeine Erleuchtung im Jahre XYYZ über uns kommen wird. Warten wir's doch einfach ab und machen das Beste aus unserem Leben, und zwar JETZT!

Aus aktuellem Anlass.. (Thema Glaube). Diskordianismus, Glaube, verzweiflung, Wicca

Autor:  Hauskater
... noch einmal folgendes Statement für alle:

Ich bin KEIN Atheist. Nein. Atheismus nach Feuerbach bedeutet einfach man glaubt nicht an göttliche Wesen und hält diese für Projektionen der Wünsche des Menschen (war immerhin mein Abiturthema, und bei 15 Punkten sollte ich wissen was das nun genau ist und ob ich einer bin oder nicht).

Darum nochmal eine Aufzählung der Catmen denen ich Anhänge:

-Die göttliche Macht ist aufgeteilt in zwei Götter/Prinzipien: Gott und Göttin, Yin und Yang, Ordnung und Chaos
-alle Götter sind ein Gott, alle Göttinnen sind eine Göttin
-Diese wurden nur in verschiedenen Zeiten von verschiedenen Völkern in verschiedene Formen gepresst um sie an die jeweilige Zeit und das Volk anzupassen
-Alle Glaubensrichtungen sind gleichwertig, sie führen alle zum gleichen Ziel, nur auf verschiedenen Wegen
-Chaos und Ordnung sind gleichberechtigt. Wobei beides nur Begriffe sind die die Menschen geschaffen haben um etwas begreifen zu können was man nicht begreifen kann (vergl. Myth of Starbuck).
-Dogmen sind schädlich denn sie führen nur zu Glaubenskriegen
-Glaube ist nicht unveränderlich sondern wächst und wandelt sich mit allem was man lernt und erfährt
-Nur weil ich Dogmen ablehne bin ich aber noch lange nicht ungläubig oder Atheist
-Wie gesagt, dies alles sind keine Dogmen sondern Catmen (Grundsätze die ständig hinterfragt werden und bei Bedarf angepasst/verworfen/verdreht werden. Auch das Konzept der Catmen selbst!^^)

Fragen bitte per Kommentar stellen, damit ich für alle sichtber drauf eingehen kann, statt dass ich dieselben fragen immer wieder per ENS beantworten muss.