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Requiem II Finchen, Kaninchen, Persönliches, Tod

Autor:  Hauskater
Für diesen Eintrag gilt das Gleiche, wie für den Eintrag Requiem I.

Letztes Jahr im März dachte ich, Einträge in dieser Art müsste ich erst Mal nicht nochmal posten. Wir wollten dich damals nicht einsam eingehen lassen, also holten wir Sahara. Es lief besser als erwartet, wir waren froh, dass ihr euch so gut vestanden habt.
Und nun bin ich wieder in der selben Position, nur dass wir uns nun nach einem Partner für Sahara umsehen müssen. Ich weiß, du warst alt, aber wer hätte gedacht, dass es nun so schnell geht? Trotzdem bereue ich es nicht, es war schön dich für weitere vierzehn Monate glücklich zu sehen. Und ich bin froh, dass ich am Ende bei dir sein konnte. Ich weiß nicht, ob du's überhaupt gemerkt hast, dass ich da war, dass ich dich bis zum Schhluss im Arm hielt, es dir möglichst bequem machte und versuchte, dich zu beruhigen. Ich hoffe es einfach...

Auch bei dir wieß ich noch genau, wie wir uns zum ersten Mal gesehen habe. Es ist mehr als sieben Jahre her, aber manche Sachen evrgisst man einfach nicht. Auch wenn Ninchen bis heute darauf besteht, dass sie dich ausgesucht hat, für mich war auch sofort klar, dass du unser erstes Haustier sein würdest. FRünf oder sechs identische Kaninchen in einem Gehege und trotzdem stachst du irgendwie raus. Und schon damals warst du einfach bezaubernd. Nachtschwarzes Fell (wenn auch etwas struppig), dazu die weiße Schnauze, und der kleine weiße Fleck auf deiner Stirn. Kleine Mogelpackung du. Wirbst mit diesem deutlich sichtabren, weißen Fleck auf der Stirn und zwei Monate später ist er weg. Bis auf drei winzige weiße Haare an der Stelle. Dabei hättest du das gar nicht nötig gehabt, wir hätten dich auch so direkt ins Herz geschlossen.
Eigentlich hätte uns bei deinen langen Ohren schon klar sein müssen, dass du etwas größer wirst (obwohl du verglichen mit Sahara doch eher klein warst), dennoch kam es überraschend, als du deinen Freund mit einem Mal so deutlich überragt hast, dass ihr ausgesehen ahbt, wie Mutter und Kind. Das struppige hast du verloren, dafür bekamst du dieses glänzende Seidenfell. Aus dem süßen, struppigen Mädchen wurde eine elegante Dame. Zumindest sah es immer so aus. Elegeante Luftsprünge, zielgenau ausgeführt, selten habe ich so etwas gesehen. Wie eine Tänzerin. Wer hätte das gedacht, wo du doch zuerst ein kleiner Wildfang warst, der stundenlang mit Anlauf auf glatte Kartons sprang um durch den Schwung auf der anderen Seite wieder runter zu rutschen. Du warst kaum zu bremsen, kein Wunder dass man mich fragte: "Ist dein Kaninchen auf Speed!?".
Mit dem Alter wurdest ru ruhiger, aber dennoch hast du nie deine Lebenslust verloren und die Freude am klettern, erkunden und daran, mich zur Weißglut zu treiben. Du wußtest genau was du durftest und was nicht. Und um so mehr SPaß hat es dir scheinbar gemacht, immer wieder Letzteres zu tun. Eine kleine Zicke warst du immer. Und so selbstbewußt du auch tatest, mir gegenüber bleibst du lange schüchtern, hattest Respekt vor dem großen Kerl, der einmal zwei Stunden hinmter dir her rannte, bis er dich wieder eingefangen hatte. Mein Gott, war ich k.o. danach.
Nur wenn es um Leckerchen ging, kanntest du keine Scheu. Dann musste ich dich fast von mir runterreißen. Und genau so warst du gegenüber deinen Mitbewohnern. Für dich war klar, du bist Chefin. Dir kam gar nicht in den Sinn, dass es anders sein könnte. Entsprechend irritiert warst du, als Flöckchen plötzlich größer und schwerer war und sich nicht mehr unterwerfen wollte. Eure Streitereien werden ich so schnell nicht vergessen, jedes Frühjahr war es wieder so weit. Das war besser als Kino. Wirklich ernst war es zum Glück nie, dafür aber um so spannender, wer nun für die nächsten Tage Chefin sein würde. Meistens warst es trotzdem du, Flöcki war einfach zu faul um sich dauernd mit dir zu streiten. Für euch beide funktionierte das, also war's auch für uns okay. Kurze Zeit später wart ihr eh wieder am kuscheln.
Dann wurdest du langsam älter. Silberfäden im Seidenkleiden, weiße Schnurhaare. Vor allem aber wudest du etwas ruhiger und gelassener. Mit einem Mal suchtest du doch meine Nähe, ließt sich manchmal sogar gerne streicheln. Und manchmal kamst du sogar auf die Idee mich zu putzen. Klar, meine Armhaare müssen dir wie ein einziges Chaos vorgekommen sein, kein Wunder also, dass du dich nicht abwimmeln lassen wolltest, auch wenn ich ganz außer puste war, weil es so kitzelte. Auch das ist eine Erinnerung, die ich tief in meinem Herzen bewahre und so schnell nicht vergessen werde.
Dann warst du plötzlich alleine. Flöckchen war weg. Und mit einem Mal wurdest du ganz still, wolltest nicht raus. Warst sehr kuschelbedürftig, liest dich breitweilig kraulen. Das bestärkte usneren Entschluss nur, dich nicht in Einsamkeit sterben zu lassen. Also zogen wiir los zum Tierheim mit dir. Uns war klar, dass nicht wir die Entscheidung treffen würden sondern du. Nicht erwartet hatten wir dagegen, dass deine Wahl ausgerechnet auf das größte Kaninchen fallen würde, dass es im Tierheim gab. Wo du schon groß warst, da war Sahara echt riesig, sie überragte dich problemlos um mehr als zwei Köpfe. Dementsprechend werde ich auch niemals Ninchens gesichtausdruck vergessen, als ich ihr mitteilte, dass du dich bereits enstchieden hast.
Es war ungewohnt zu sehen, dass du mit einem Mal nicht mehr die Chefin warst. Sahara war einfach größer und stärker, aber du wolltest es ja so. Um so witziger war es, als du plötzlich doch wieder dein altes Selbstvertrauen gezeigt hast und versucht hast, wieder an die Spitze zu kommen. Klappte natürlich nicht, aber selbst Sahara wirkte sehr überrascht. Und als sie merkte, dass du dich auch als Schwächere nicht an die Rangfolge halten wolltest, ließ sie es dabei beruhen. Wer zeurst kommt frisst zu erst war ab da die Devise. Und trotzdem hat es funktioniert, wirklich groß gestritten habt ihr nie. Du warst wieder glücklich und wir damit auch.

Um so mehr hat es mich mitgenommen zu sehen, wie das Alter seinen Tribut forderte. Dass du dünner wurdest habe ich bemerkt, ist im Alter ja normal. Dass du aber plötzlich nur noch die 2/3 deines Gewichts haben würdest kam dagegen als ein Schock. Eben so, dass du mit einem Mal kaum mehr fressen wolltest. Ich sah das besorgt, wollte es aber noch einen weiteren Tag beobachten. Da wurde es dann für uns offensichtlich, dass es dir nicht gut geht. Ich befürchtete das schlimmste als Ninchen mit dir zum Tierarzt ging. Um so mehr war ich erfreut, als der Anruf kam, dass du wieder zu Hause bist. Die Diagnose war natürlich trotzdem eidneutig. Ein Magentumor in deinem Alter, da gab es einfach keine Chance mehr. Entsprechend war ich auch darauf gefasst, dass es bald zu Ende sein würde. Und doch war ich froh, dass du deine letzten Stunden hier vebrringen würdest, zu Hause, da wo du dich wohl fühlst. Ebenfalls war ich frohd ass man dir mit dem Schmerzmittel alles Leiden nehmen konnte, ohne dich gleich einzuschläfern.
Trotzdem war mir gestern Abend klar, dass du die Nacht nicht überstehen würdest. Du warst einfach zu schwach, das Atmen fiel dir schwer. Also nahm ich dich noch einmal mit ins Wohnzimmer, um dich zu beruhigen, zu streicheln und dir dabei zu helfen, dich zu entspannen. Als ich dich zurücksetzte erwartete ich, dass es jeden Moment so weit sein würde. Aber du warst halt immer schon eine kleine Kämpferin. Es war schön zu sehen, dass Sahara sich noch um dich kümmerte, es dir so angenehnm wie möglich machte. Doch auch um Elf saßt du noch im Käfig und warst am Kuscheln. Also sagte ich dir noch einmal gute Nacht, mit der Gewissheit, dich wahrscheinlich zum letzten Mal lebend zu sehen. Es war schwer einzuschlafenm, aber irgendwann schleif ich doch ein. Bis ich Sahara hörte. Wenn ein so großes Kaninchen aufstampft, dann hört man das auch drei Räume weiter noch. Also stand ich auf, wissend was mich erwarten würde. Ich bin Sahara dankbar, dass sie sich so schnell meldete und ich so noch einen Augenblick mit dir hatte, auch wenn ich zuerst dachtem, es wäre bereits vorbei. Und doch bewegtest du dich ncoh ein paar Mal. Ich weiß nicht mehr, was ich dir erzählt hatte um dich zu beruhigen. Ich weiß nur, wie schwer es mir fiel dich, schließlich doch abzusetzen, dich in ein Handtuch zu wickeln und in den Karton zu legen, damit Ninchen der Anblick erspart bleiben würde.
Am schwersten ist es aber nun, diesen Abschiedsbrief zu schreiben und immer wieder aus den Aungenwinkeln zu sehen, wie Sahara einsam im Käfig sitzt. Er ist offen, sie könnte also jeder Zeit raus und tunw as sie will. Aber sie zieht es vor, drinnen zu sitzen, wo sie die letzten Stunden mit dir vebrracht hat. Ich bin also nciht der einzige, der hier trauert. Am libesten würde ich mich ja dazu legen.
Du wirst mir unglaublich fehlen, meine kleine Mogelpackung mit dem Seidenfell. Mehr als ich das hier wirklich sagen, obwohl ich mir alle Mühe gebe. Mach's gut Schwarze, wo immer du jetzt auch bist.

Until we meet again...

Requiem Flöckchen, Kaninchen, Persönliches, Tod

Autor:  Hauskater
Etwas Vorweg: Wie man sehen kann ist dieser Eintrag anders als die Anderen. Es ist ein persönlicher Eintrag, mit dem die Wenigsten etwas werden anfangen können. Einige werden Lachen, Einige den Kopf schütteln. Mir ist das egal, dieser Eintrag ist vor Allem für mich. Darum werde ich hier von einer meiner Grundregeln abweichen und dumme oder kritische Kommentare löschen. Man mag mich fragen, warum poste ich das hier, wenn es nicht an Andere gerichtet ist. Dem halte ich entgegen, dass dieser Blog immer noch dazu dient, meine Gedanken zu ordnen. Alles Andere sind nette Nebeneffekte.

Und nun zum Eintrag:

Sechs Jahre ist es jetzt bald her, dass wir uns zum ersten Mal "getroffen" haben. Wir wohnten noch in Hamburg, hatten schon zwei Kaninchen zu Hause, die uns auf Trab hielten. So sollte es eigentlich bleiben. Bis wir mal wieder in der Zoohandlung waren, um Futter zu kaufen und um zu schauen. Du und deine Schwester waren weiter hinten. Ihr wart Beide unglaublich niedlich. Du hast geschlafen, ausgestreckt auf deinem Haus. Und wir schmolzen dahin.
Am nächsten Tag waren wir wieder in der Zoohandlung. Und noch immer lagst du schlafend da. Ich war schon immer ein Symmetrie-Mensch, darum hatte ich zuerst eher ein Auge auf deine Schwester geworfen. Zum Glück war Ninchen so hin und weg von dir, dass sie mich überzeugte. Und so nahmen wir dich mit.
Wir hatten genaue Vorstellungen, wie es wahrscheinlich ablaufen würde: Du würdest dich ängstlich in einer Ecke verkriechen, Paul wäre unbeeindruckt. Nur Finchen, unsere Zicke würde Theater machen. Niemals mehr haben wir uns so geirrt. Ich weiß noch genau wie wir die Wohnung betraten. Es war relativ warm, die Sonne schien genau zum Fenster rein. Ein angenehmer Nachmittag zum faulenzen. Paul und Finchen rochen sofort, dass da jemand Neues kommt. Dich interessiert das eher Weniger. Wir ließen dich aus deinem Tragekorb. Du würdest bestimmt erst einmal Alles erkunden und markieren wollen dachten wir. Und was passierte stattdessen: Du bist zwei Schritte vorgegangen, hast dich ausgestreckt und erst einmal geschlafen. Selten war ich so baff! Hättest du sprechen können, so wären deine Wirte wahrscheinlich gewesen: "Ah ja, hier wohne ich jetzt also? Gemütlich! Gute Nacht!"
Schon da war mir klar, dass du etwas Besonderes bist. Seltsam, bekloppt, aber etwas Besonderes. So wie wir eben auch. Sicher, jeder Haustierhalter hält seine Tiere für etwas Besonderes. Aber du warst wirklich Einmalig.
Und auch unsere anderen Beiden Chaoten überraschten uns. Finchen hat dich gleich akzeptiert. Einmal markiert, klar gemacht dass sie die Chefin ist und gut war's. Nur Pauli. Der sanfte, liebe, ruhige, kleine Paul, wurde plötzlich zur Zicke. Wir hatten wirklich Angst, dass wir es nicht schaffen euch als Herde zusammen zu bekommen. Aber im Endeffekt wurdet ihr Beide beste Freunde. Und als Pauli dann starb, mussten wir uns keine Sorgen machen, da ihr immer noch zu Zweit wart.
Ich bin froh, dass wir dich irgendwann doch noch dazu bekamen, auf deinen Namen zu hören. Kleine war zwar am Anfang passend, aber als du deine Beiden Zellengenossen weit überragt hast, da passte es dann nicht mehr so gut.
Du warst nie ein Kuschelkaninchen, sondern trotz deiner Faulheit ein kleiner Wildfang. Du wusstest genau was du wolltest (meistens Schlafen und Futtern) und hast dich entsprechend auch nur streicheln und kuscheln lassen, wenn es dir passte. Aber genau das mochte ich an dir. Und in den Momentan wo du kuscheln wolltest, da warst du unglaublich anhänglich. Einer meiner Schönsten Erinnerungen ist der Tag, an dem du mit Ninchen im Bett lagst und ihr Beide aneinandergekuschelt geschlafen habt. Es ist schade dass ich davon kein Foto gemacht habe. Ihr wart so unglaublich entspannt. Mir geht bei der Erinnerung jetzt noch das Herz auf.
Nie wieder wird es ein so faules, verpenntes Kaninchen geben, das weiß ich. Um so witziger war es, bei den seltenenen Gelegenheiten, wenn du einmal wirklich wach und munter warst. Ich werde zwar nie verstehen, was du gegen Zeitungen hattest, aber es war unglaublich unterhaltsam dir dabei zuzusehen, wie du sie angegriffen und zerlegt hast. Dein Zorn war immer unglaublich niedlich. Vor Allem kenne ich kein Anderes Kaninchen, dass versucht hat, sich durch Gitterstäbe zu graben, wenn es Auslauf will. Wer hätte dir da widerstehen können?
Unsere größte Angst war immer, dass wir es nicht bemerken würden, wenn du einmal stirbst. Du hast so unglaublich langsam und ruhig geatmet, hast eh fast immer geschlafen. Selbst beim Fressen hattest du meist die Augen zu.
Außer, es war gerade Frühjahr. Dann begann bei euch Mal wieder die Zeit, eure Rangkämpfe auszutragen. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ihr euch gegenseitig bestiegen habt. Schließlich wart ihr beides Weibchen.
Diese Rangkämpfe werden mir fehlen, ihr saht so bescheuert aber liebenswürdig dabei aus. Vor Allem weil es nie einen wirklichen Sieger gab. Finchen hielt sich zwar für die Chefin, aber du hast eh immer getan was du wolltest. Hättest du die Kämpfe gewinnen wollen, dann wäre Finchen wahrscheinlich platt gewesen.
Bald wäre es wieder so weit gewesen...
Du wurdest zwar immer älter, aber man sah es dir weniger an als deiner Freundin. Du warst eh schon immer Grau und hattest viel helles Fell. Und ruhig warst du eh schon immer. trotzdem war uns natürlich klar, dass du nicht ewig bei uns sein würdest. Dennoch rechneten wir damit, noch etwas länger etwas von dir zu haben. Du warst schließlich immer wie ein Fels in der Brandung. Nichts konnte dich aus der Ruhe bringen. Und krank warst du auch nie wirklich. Dafür hattest du es weniger mit dem Gleichgewicht. Wie oft du beim Putzen fast (und auch tatsächlich) umgefallen bist, war wirklich faszinierend. Auch dein normales Putzen werde ich vermissen. Deine ewig langen Ohren, die du alleine kaum sauber bekommen konntest haben dafür gesorgt, dass Putzen immer ein Spaß für alle Anwesenden war.