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Meine Theorie zur Lage im Animexx oder "Macht korrumpiert" Animexx, Fangirlies, Flamewar, Wäscheklammer

Autor:  Hauskater
Edit: Update 2011

Ursprünglich wollte ich mir diesen Eintrag ja erst sparen, alleine schon um nicht (mal wieder) als Intoleranter Antimexxler bekannt zu werden. Nach der Diskussion zum DCM und der Aberkennung hatte ich mir die Sache jedoch anders überlegt. Auch auf die Gefahr hin hier übelst geflamed zu werden. Was jedoch (bisher) nicht vorkam.

Hintergrund: Diese Theorie entstand bei meinem letzten Besuch in Hamburg um Weihnachten 08 herum, als wir am Sonntag am Bahnhof Dammtor (mal wieder) über ein Mexxlertreffen stolperten. Woran wir das festmachten? Cosplay, jede Menge Glocken, und Geschrei dass man auch am anderen Ende noch hören konnte. Dazu das gegenseitge Ansprechen mit japanischen Namen (oder dem, was deutsche Fans dafür halten).

Danach habe ich die Sache mit mehreren Leuten durchgesprochen und sie scheint nicht nur mir, sondern auch den Anderen schlüssig genug zu sein.

Einleitung: Wir alle kennen wohl typische Mexxtreffen mittlerweile: Lautes Gekreische, Fangirlytum, Cosplay, dauernde Conhoneinträge, teilweise Pöbeleien gegenüber Normalos, etc. Alles Sachen die sich erst nach und nach einbürgerten. Vor einigen Jahre wäre es undenkbar gewesen im Cos zu einem Treffen zu kommen und man unterhielt sich lieber als stundenlang Conhons auszufüllen. Aber okay, so ist die Lage nun. Damit muss ich mich leider abfinden. Jedoch geht es mir um die Frage, warum das so ist.

Überlegungen: Oftmals (ich wage zu behaupten in 90% der Fälle) handelt es sich bei jüngeren Animexxlern, die einen Großteil der Treffen ausmachen, um Außenseiter in der Schule. Mobbing ist an der Tagesordnung. Viele Flüchten sich in ihre Mangas und ihre Fanficwelten, was wiederum dazu führt, dass weitere Vorurteile dazu kommen, was sie wieder weiter in ihre Welt stößt. Der klassische Teufelskreis des Außenseiters eben. Die Folgen sind eben so bekannt: Wenig Selbstbewusstsein, abgedrehte Vorstellungen (das Flüchten in Scheinwelten, alle Probleme auf Andere abwälzen/sich von sämlicher Verantwortung freisprechen, et.c), der Wunsch nach Rache oder der Wunsch selbst anerkannt zu werden.

Nun wissen wir ja, dass der Mexx mittlerweile sehr groß ist. So groß, dass in Großstädten wie Hamburg für die Treffen schon Begrenzungen eingeführt werden müssen, die dennoch im dreistelligen Bereich liegen. Aber auch in kleineren Städten haben die Treffen längst jegliche Grenzen gesprengt, die man früher für möglich hielt.

Nun fügen wir Beides einmal zusammen:

Jede Menge Außenseiter treffen sich regelmäßig. Auf diesen Treffen werden sie anerkannt. Sei es wegen ihres Fachwissens, sei es wegen ihrer Cosplays, uihres Zeichentalents, ihrer Fanfics oder weil sie eben regelmäßig anwesend sind. Mit einem Mal finden sich die Außenseiter in einer ganz anderen Lage wieder: Sie werden akzeptiert, ihr Wort hat Gewicht.
An sich ja etwas positives. Nur hat Mobbing oft auch die Nebenwirkung, dass man Normalos verteufelt, Vorurteile bilden sich und finden hier einen idealen Nährboden. Man fühlt sich als etwas Besseres. Das Selbstvertrauen bekommt einen Boost. Das wiederum macht Wirkung auf jene, die neu auf den Treffen sind. Man bewundert diese Mexxler, will auch soweit kommen. Da die Treffen aber mittlerweile riesig geworden sind, ist es immer schwerer, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Treffen sind einfach anonymer geworden, es treffen sich viele kleine Gruppen statt eine große Guppe. Die Folge: man versucht mit immer extremeren Mitteln aufzufallen. Ritzen bringt nichts mehr, der Trend scheint relativ ausgestorben zu sein. Stattdessen tut man sich hervor, in dem man um so lauter schreit, Yaoi Szenen nachstellt, auch zum kleinsten Treffen im aufwendigen Cos kommt oder sonst wie versucht sich abzuheben. Da aber die Anzahl an Ideen begrenzt ist, die Anzahl an Mexxlern aber groß ist kommen unweigerlich mehrere auf die gleiche Idee. Folge: Das übliche Mexxler-Event Klima. Einige wenige Cosplayer, Elite Zeichner oder Leute die lange dabei sind werden vergöttert, die Anderen dagegen wollen selbst dahin kommen. Eine Gesellschaft, die stark an Vampire - The Masquerade erinnert.

Die Gefahr: Wenn nun jemand von den Elite Leuten auf die Idee kommt und über einen Passanten lästert, so wird es immer wahrscheinlicher, dass irgendjemand einen dummen Spruch ablässt, den der Passant hört. Wenn der Passant nun widerspricht hat man relativ schnell eine Auseinandersetzung. Oder aber, wenn jemand sich dadurch hervor tun will, dass er dem Elitemexxler seinen Mut beweisen will... Im Endeffekt sind die einstigen Außenseiter nun zu genau den Leuten geworden, die sie so verabscheuten. Und die Neulinge buhlen nun um die Aufmerksamkeit, um irgendwann mal genau so weit zu kommen. Oder zumindest überall erzählen zu können, sie wäre ja ach so befreundet mit Big Name XYZ. Ein regelrechter Starkult hat sich entwickelt.

Abschliessende Kommentare: Nein, ich sage hier nicht, dass jeder Mexxler ein Außenseiter ist. Auch nicht, dass jeder fanatisch oder gewaltbereit ist. Aber je größer die Community wird, desto größer ist die Wahrscheinlich, so jemanden auf dem Treffen zu haben. Und um so größer ist die Wahrscheinlich, das Andere es nachahmen. Außerdem ist es nun Mal eine Tatsache, so ungern die Meisten es hören werden, dass eben viele aus der Szene einen Außenseiterhintergrund haben (auch ich kann mich davon nicht freisprechen, auch wenn das vor meiner Mexxzeit war). Und ich wage da durchaus zu sagen, dass es sich dabei um eine kleine Mehrheit handelt. Gerade unter den Jüngeren, die einen Großteil des Vereins ausmachen. Und die eben erst seit 1-2 Jahren hier unterwegs sind. Unter diesen Prämissen, halte ich meine Theorie für sehr wahrscheinlich und in sich schlüssig. Über konstruktive Kommentare und Kritik freue ich mich hier, scheut euch nicht sie zu äussern (aber bitte beachtet das Wort: Konstruktiv). Flames werden wahrscheinlich eben so kommen, aber diese Untermauern die Theorie nur noch weiter, also werde ich sie nicht löschen.

Im nachinein betrachtet scheint die Theorie sich weiterhin bewahrheitet zu haben. Einige Leute haben den Sprung nach oben geschafft, andere sind aus der Szene "ausgestiegen". Dadurch ist ein Gleichgewicht entstanden. Da die Szene nicht mehr den riesigen Zulauf hat, den sie vor ein paar Jahren hatte sind auch die Zahlen konstant geblieben, so dass diese "Gesellschaftsform" sich festigen konnte. Man muss also nicht mehr so viel Konkurrenz von unten fürchten
und kann seinen Stand ausbauen...

In diesem Sinne: frohes Schreiben und einen angenehmen Tag euch Allen.